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Fee04
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Bayern

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Insgesamt 134 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2022
WW - Italien
WW

WW - Italien


ausgezeichnet

Das Buch “WW-Italien” ist bereits mit seinem ansprechendem Cover ein Blickfang.

Das Inhaltsverzeichnis ist einfach und klar; wunderschön und praktisch ist auch der QR-Code für alle WW-Mitglieder! Der QR-Code für die Kochvideos ist eine geniale Idee.

Als Einstieg in das Kochbuch finde ich die Erfolgsgeschichte vom WW Mitglied Anika sehr motivierend.

Die Rezepte sind mit wunderschönen, ansprechenden Bildern hinterlegt.
Die Gerichte sind großartig in der Beschreibung, nicht zu kompliziert und auch die Zutaten sind in der Anzahl und Auswahl angemessen.

Die Zutaten sind verständlich und unkompliziert aufgelistet; die Beschreibung der Gerichte einfach dargestellt. Die klaren Angaben sind gut zu verstehen und bei der Zubereitung der Speisen von Vorteil, ebenso die Angabe der Zubereitungszeit, Gar-/Gehzeit!

Die Auswahl der italienischen Gerichte ist sehr vielfältig und für jeden Geschmack ist ein Highlight im Kochbuch zu finden. Inspirierend sind auch die Kombinations-Tipps zu den Rezepten.

Mittig im Buch findet man eine Auswahl an Pesto- und Saucenrezepten. Dieses Special ist eine richtige Bereicherung für Liebhaber der italienischen Küche.

Fruchtige Desserts und Kuchen zum Abschluss ist eine gute Wahl. Das Süßspeisen sind sehr vielfältig ausgewählt, die Rezepte teilweise einfach und auch für schnelle Nachspeisen oder Kuchen geeignet. Eine Geschmacksexplosion für die Sinne!

Sehr schön und vor allem sinnvoll sind die beiden unterschiedlichen Register. Eine einfache Auswahl der Gerichte ist gewährleistet.

Das Buch ist mit seinen natürlich gestalteten Bildern und den unkomplizierten Rezepten ein perfektes Buch für den Alltag.

Fünf Sterne für dieses kulinarisch sehr ansprechende Buch.

Bewertung vom 14.07.2022
Mama Melba
Conner, Christine

Mama Melba


ausgezeichnet

Das Cover und der Klappentext versprechen einen Südstaatenroman mit Rezepten. Was Christine Conner jedoch mit ihrem gewaltigen Roman erschaffen hat ist ein Meisterwerk.
Der Schreibstil ist flüssig, kreativ, die Speisen und Orte werden bildlich beschrieben und historisch wird man direkt 1860 abgeholt.
Die Freude, das Leid und auch die Greultaten der Menschen werden sehr intensiv beschrieben und nichts wird beschönigt. Es handelt sich um eine gut recherchierte Geschichte, die emotional stark berührt.
Anfangs beginnt die Geschichte mit dem Hintergrund von Melba und ihrer Reise nach Amerika! Allein steht sie nach kurzer Zeit in einem unbekannten Land. Doch wer A sagt, muss auch B sagen und so geht es weiter bis Z. Melba meistert als Köchin ihren Weg und findet auf der Belle Bleu Plantage als weiße Köchin eine Anstellung. Spaß bereitet ihr das Kochen und sie hat die besten Lehrmeister*innen.
Nach und nach begreift Melba, welche unsagbar grausamen Vergehen an den Sklaven stattfinden. Diese werden als Unterklasse, fast wie Tiere behandelt. Für die Arbeit und Zucht werden die Sklaven benutzt; mehr wird nicht in ihnen gesehen.
Melba wird zu Mama Melba und freundet sich mit den Sklaven, ebenso wie mit den Deutschen an.
Sie lernt die Liebe, den Tod und die Monster kennen und kämpft in einem Krieg für ihre Lieben.
Ein wahrlich grandioses historisches Meisterwerk, mit viel Hintergrundinformationen und wunderbaren Rezepten!

Bewertung vom 08.07.2022
Für immer, oder was?
Berg, Ellen

Für immer, oder was?


ausgezeichnet

Klappentext:
Schluss mit dem Schlussmachen! 
Es ist wie verhext: Bei Blumenhändlerin Laura will es einfach nicht klappen mit dem Für-immer-Mann. Sie kommt ins Grübeln. Ist sie bislang nur an die falschen Kerle geraten, oder liegt das Problem etwa bei ihr? Bevor sie den vielversprechenden Daniel datet, will Laura auf Nummer sicher gehen – und besucht ihre Exfreunde, um sich ihrer Beziehungsvergangenheit zu stellen. Doch die Reise entpuppt sich als Gefühlsachterbahn, bei der ihr Herz kräftig ins Schlingern gerät. Und plötzlich findet sie sich in ein ganz neues romantisches Dilemma verstrickt …
Für immer oder was? von Ellen Berg ist ein humorvoller Roman mit Tiefgang, Mut und Selbsterkenntnis! Die Liebe ganz neu entdecken und aus der Vergangenheit die Weisheit schöpfen.
Der Schreibstil ist spritzig, humorvoll und voller Leben. Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben, die Charaktere sind erfrischend unterschiedlich und geben der Reise die perfekte Würze!
Vor allem die Exfreunde sind sehr anschaulich beschrieben, ein Highlight für die Lachmuskeln.
Laura ist erfolgreiche, ledige Blumenhändlerin mit Katze, einsamen Goldfisch und tollen Freundinnen. Als Sahnehäubchen hat Laura ihren Jugendfreund und Frauenschwarm Skipper, den netten Nachbarn Tom und eine liebevolle, chaotische Familie.
Während Laura’s Road-trip in die Vergangenheit wird ihr einiges bewusst und es kommen die skurrilsten Geschichten ans Tageslicht! Nicht jede Beziehung war so, wie es den Anschein hatte und manche Weisheiten ihrer sonderbaren Exfreunde sind für Laura tatsächlich brauchbar!
Die Reise ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle! Freundschaften werden auf den Prüfstand gestellt; neue Wege beschritten und trotzdem kommen alte Emotionen ans Tageslicht!
Eine herzliche Geschichte über Beziehungen, Freundschaften, verliebt sein und die wahre Liebe! Über den Mut, sich selbst anzunehmen und Kompromisse zu schließen, Angst zu überwinden und einen Schritt nach vorne zu wagen!
Ein wundervolles unterhaltsames und sehr lustiges Buch!

Bewertung vom 25.06.2022
Das Marterl
Laubmeier, Johannes

Das Marterl


sehr gut

Kurzbeschreibung

Die Erinnerung hat ihre eigenen Gesetze. Je länger etwas zurückliegt, desto stärker tritt es einem vor Augen. So geht es dem Erzähler mit seiner Kindheit in der niederbayerischen Kleinstadt A., die abrupt endete, als sein Vater bei einem Unfall starb. Um neu beginnen zu können, muss er sich der Vergangenheit stellen, den Wundern und Schrecken, den Torheiten und der Verklärung. Das Marterl erzählt von den innersten Fragen unseres Daseins, einfühlsam, poetisch und mit feinem Humor.

Nach Jahren der Abwesenheit fährt der Erzähler zurück in den Ort seiner Kindheit in Niederbayern. In der kleinen Stadt, die ihm erscheint, als wolle sie mit Folklore, Starkbierfesten und den Denkmälern bedeutsamer Männer die Zeit anhalten, versucht er, sich an seinen Vater zu erinnern. Und an den Verkehrsunfall, bei dem der Vater vor zehn Jahren starb. Doch ein Ort hat nie nur eine Gegenwart. Zwischen die Geschichte des Erzählers drängt sich das Leben eines Jungen. Die Angst vor einem Monster in einem Berg und ein fliegender Bär. Eine Liebe zur Blasmusik und die zu einer Frau. Kann die Erinnerung helfen, mit der Endlichkeit fertigzuwerden? Kann eine Heimkehr jemals gelingen oder muss sie vielleicht ein Mythos bleiben? So wie der Meeresforscher mit Taucherbrille und Regenjacke an einem niederbayerischen Bahnhof.

Johannes Laubmeier hat mit seinem Debütroman “Das Marterl” einen poetischen, melancholischen und berührenden Roman geschrieben.

Der Schreibstil ist flüssig und die Orte sind bildlich dargestellt. Die niederbayerische Kleinstadt A. mit den Vereinen, Volksfesten und der typischen Tracht wird sehr gut beschrieben. Teilweise findet man Wörter in bayerischem Dialekt oder englische Wörter. Hier fehlt die Übersetzung ins Hochdeutsche.

Johannes kehrt als Mann in seine Heimat zurück, wahrend seine Mutter in Asien einen längeren Aufenthalt zur Selbstfindung unternimmt.

Er versucht sich der Vergangenheit zu stellen und begibt sich auf eine Reise .
Seine Erinnerungen werden durch Gespräche, Bilder und Musik wieder stärker. Oder sind es doch keine Erinnerungen? Ist es nur seine Phantasie, Vorstellung oder Wunsch? Gibt es eine Wahrheit oder eine Erinnerung?

Der plötzliche Tod seines Vaters war ein großer Schock. Johannes hat nach dem Unfall seines Vaters nur noch funktioniert, jedoch seine Trauer nicht zugelassen.

Er hat seinen Schmerz und seinen Verlust nicht beachtet, alles weggeschoben und verdrängt. Ist der Zeitpunkt gekommen, um sich der Trauer zu stellen?!

Der Roman wird aus zwei Perspektiven erzählt. Der Protagonist Johannes, der in der Gegenwart in seinem Heimatort A. seine Vergangenheit aufarbeitet und “der Junge” der sein Leben beginnend mit seiner wundervollen, etwas anderen Kindheit erzählt …sein Leben mit und ohne seinen Vater!

Der bewegende Roman wird sehr humorvoll mit lustigen Kindheitserlebnissen von Johannes beschrieben; teilweise gibt es jedoch auch melancholische und traurige Passagen über den Verlust.

Das Cover ist sehr fröhlich und verrät nichts über die Wehmut in dem Roman. Ein gutes Buch, bestimmt auch für Trauerarbeit und Aufarbeitung von Verlusten geeignet.

Bewertung vom 19.06.2022
Pasta Criminale
Grägel, Gudrun

Pasta Criminale


ausgezeichnet

„Pasta Criminale“ ist der dritte Band einer Reihe mit der Jungköchin Doro Ritter.

Gudrun Grägel hat mit diesem Gardasee-Krimi einen abgeschlossenen Roman mit viel Amore, Dolve Vita, italienischen Köstlichkeiten und Mord geschrieben.

Der Roman wurde flüssig geschrieben, die Spannung bis zuletzt aufrecht erhalten und das Rätsel um die Morde auf bravourös Weise gelöst. Ein Fest für die Sinne, vor allem auch wegen den kulinarischen Genüssen und der herrlichen Kulisse am Gardasee.

Das Tortellinifest ist ein traditionelles italienisches Ereignis zu Ehren der Pasta. Das Fest ist auch der Höhepunkt einer TV-Reportage von Sascha Ritter, dem bekannten Sterne-und Fernsehkoch. Doro Ritter und ihr Freund Vincent Wolkenberg sind die Vorhut für die Dreharbeiten und erledigen die Recherche für die passenden Orte, Rezepte, Geschichte und Geheimtipps für Sascha.

Während der idyllischen Recherche genießen die beiden die Atmosphäre am gardasee und verbinden berufliches mit privaten Freuden. Jedoch gerät der Ort in große Aufregung als kurz vor dem Fest ein Tourist vergiftet wurde. Doro ist sehr neugierig und neben ihrem Job als Köchin auch leidenschaftliche Hobbydetektivin.

Es wird spannend zwischen wunderbaren „Nodi d‘Amore“ Kreationen, der landschaftlichen Kulisse mit seinen Dörfern und Weinbergen, dem Gardasee und dem italienischen Temperament der Protagonisten.

Gudrun Grägel hat die Protagonisten wunderbar beschrieben, die Charaktere sind perfekt und auch das italienische Temperament wird sehr gut getroffen. Die Stammtischfreunde sind sehr unterschiedlich dargestellt und man spürt die langjährige Freundschaft und Kameradschaft, sowie die Eifersucht zwischen den Männern. Ist hier ein Verdächtiger zu finden?
Ausgeklügelt bis zum Schluss verfolgt Doro mit Unterstützung von Vinc und in Zusammenarbeit mit der Polizei die Spur des Giftes.

Ein kulinarischer Krimi für Genießer mit traumhaften Rezepten für den Leser.

Eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans die gerne bis zuletzt rätseln, wer der Mörder ist und aus welchem Motiv gehandelt wurde.

Bewertung vom 11.06.2022
Tod im Trödelladen
Grue, Anna

Tod im Trödelladen


ausgezeichnet

In der dänischen Provinz lebt die rüstige Rentnerin Anne-Maj. Sie war jahrelang Arzthelferin und arbeitet nun ehrenamtlich in einem Trödelladen.

Anne-Maj kocht unglaublich gerne und ist stolz auf ihre Organisation in der Küche. Ihre Tochter Iben und Enkeltochter Didi wohnen in der Nähe und kommen oft zum Essen bei Anne-Maj vorbei.



Plötzlich verstirbt ein ehrenamtliches Mitglied aus dem Trödelmarkt. Helmer war schon etwas älteres Baujahr, ein sehr bestimmender Mensch, der sich im Trödelladen um die Buchabteilung gekümmert hatte.

Anne-Maj lädt einige Zeit später die Witwe zum Abendessen ein; ihre Tochter und Enkeltochter sind natürlich auch eingeladen.

Pünktlichkeit ist bei älteren Menschen Voraussetzung und Anne-Maj

ist sehr erstaunt, dass die geladene Wiebke nicht zum

Essen erscheint. Ihr lässt es keine Ruhe, vielleicht ist ihr etwas zugestoßen und sie braucht Hilfe! Anne -Maj macht sich auf den Weg

zur Witwe und macht dort eine unglaubliche Entdeckung.



Hat es in den kleinen Dorf wirklich einen Mord gegeben?

Oder sind die älteren Menschen eines natürlichen Todes gestorben? Helmer ist im Krankenhaus gestorben-kann es sich hier überhaupt um einen Mord handeln? Und was wäre das Tatmotiv?



Anne-Maj ist die Hauptperson und wird zur Hobby-Detektivin, sie ist sehr bestimmend, temperamentvoll und autoritär, jedoch auch warmherzig und sympathisch. Unglaublich interessant ist es, wie sie aus Todesfällen und einem Einbruch intuitiv einen Mord darstellen möchte.



Der Schreibstil ist flüssig, warmherzig und der Roman ist sehr gut aufgebaut. Das Cover passt perfekt zum Inhalt! Die ehrenamtlichen Senioren vom Trödelladen werden liebevoll beschrieben und lustig ist auch deren Gerangel um die Kompetenzen.

Die Charaktere sind teilweise etwas schrullig, die Provinzstadt Odsherred wird bildlich dargestellt und man fühlt sich ein bisschen Hyggelig.



Das Buch ist definitiv witzig und vermittelt eine hyggelige Atmosphäre, Es ist ein wundervoller dänischer Krimi, unterhaltsam und spannend.

Bewertung vom 10.06.2022
Ein unvollkommener Ehemann
O'Flanagan, Sheila

Ein unvollkommener Ehemann


ausgezeichnet

Sheila O’Flanagan hat mit ihrem Roman “Ein unvollkommener Ehemann “ ein humorvolles, unterhaltsames Buch geschrieben. Das Cover ist hinreißend und passt wunderbar zum Inhalt.

Roxy und Dave sind seit ihrer Jugend ein Paar. Als Roxy’s Vater, ein Chauffeur, krank wird, übernimmt sie vorübergehend das Geschäft und hilft ihrer Mutter. Als ihr Vater stirbt bleibt Roxy mit ihren beiden Kindern zur Unterstützung bei ihrer Mutter. Nach der Beerdigung hat sie Sehnsucht nach Dave und möchte ihn zu Hause überraschen. Überrascht ist jedoch nur sie selbst, als sie die Nachbarin während einem Rodeoritt auf ihrem Mann antrifft.

Dave ist untröstlich und bereut zutiefst seinen Fehltritt. Kann und will Roxy ihm verzeihen?

Als Ablenkung von Dave’s Untreue fährt sie weiterhin als Chauffeur für die Kunden ihres Vaters und lernt so einiges über diese Menschen, das Geschäft und sich selbst kennen.

Roxy verändert sich und möchte gerne nach vorne sehen. Dave möchte gerne das Familienleben wie es all die Jahre war.

Welche Entscheidungen wird Roxy für ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Kinder treffen? Kann sie das Glück wieder finden?


Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich, jedoch sind deren Charaktereigenschaften ausführlich und interessant beschrieben.

Der Schreibstil ist flüssig und man kommt sofort in einen angenehmen Lesefluss.
Gleich zu Beginn wird es sehr aufregend und emotional, die Spannung bleibt die meiste Zeit erhalten und das Buch ist mit einer Prise Humor gewürzt.

Man wird wunderbar unterhalten und kann einige Weisheiten über Beziehungen, Trauer, Tod, und das Leben mitnehmen.
Es ist jedoch keineswegs schwermütig, im
Gegenteil, man fliegt sozusagen durch die Lektüre.

Ein wundervolles, herzerweichendes und powervolles Buch. Klare Leseempfehlung für den Sommer!

Bewertung vom 30.05.2022
Der fränkische Uhrmacher
Mano, George Gaio

Der fränkische Uhrmacher


sehr gut

Kurzbeschreibung

» Es ist ein verbreiteter Irrtum, wenn wir behaupten, wie es öfter geschieht, dass keine Helden mehr unter uns seien. Denn dass es keine Helden gäbe, ist nicht wahr; vielmehr ist es so, dass wir sie nicht bemerken. Die große Taten vollbracht, sollten wir ehren; doch verehren wir stattdessen diejenigen, die Berühmtheit erlangten. « Wahrscheinlich liest man nicht oft eine Novelle über einen Züricher Uhrmacher im Persien des 17. Jahrhunderts, die von einem Amerikaner in Japan auf Deutsch geschrieben wurde. Die Novelle Der Fränkische Uhrmacher handelt vom Züricher Rudolf Stadler, der zum Uhrenmeister am Hof des persischen Schahs wird. Die Freundschaft mit dem Schah verhilft ihm zu Anerkennung, Reichtum und einer schönen Frau, alles, was ein Mann sich im 17. Jahrhundert wünscht. Aber nachdem er einen wichtigen Geistlichen beleidigt, verliert er all dies und sein Leben. Die Novelle basiert auf wahren Begebenheiten um den echten Rudolf Stadler.

Das Buch ist wunderbar geschrieben, es erinnert an ein Märchen aus Tausendundeine Nacht und doch ist es eine wahre Geschichte.
Rufolf Stadler ist Christ und seinem Glauben treu. Er genießt ein wundervolles Leben am Hof. Der persische Schah ist sein Freund und doch kann auch dieser nicht gegen die Macht der Religion ankämpfen. Rudolf hat einen Geistlichen beleidigt und dieser ist darauf bedacht seine Rache auszuüben und Rudolf das Leben zu nehmen.

Rudolf Stadler kann sich nur selbst retten und doch ist sein Glaube und Seelenfrieden für ihn wertvoller als sein Leben.

Eine wundervoll geschriebene Geschichte über den fränkischen Uhrmacher und sein interessantes Leben am persischen Hof. Ein tiefsinniges Buch über die Machtstellung der Geistlichen im 17.Jahrhundert, Rache, Lügen und Glaube. Empfehlenswert!

Bewertung vom 25.05.2022
Landpartie
Shteyngart, Gary

Landpartie


ausgezeichnet

„Landpartie“  von Gary Shteyngart ist ein Meisterwerk!
Der Autor schreibt flüssig und auch das sprachliche Niveau ist sehr hoch. Ein gelungener Gesellschaftsroman der für tiefgründige Gedanken sorgt.
Die Protagonisten verbringen die Zeit während der Pandemie in der idyllischen Bungalowanlage des Schriftstellers Sasha und werden von ihrer Vergangenheit, ihren Schwächen und Lügen, sowie der Liebe gefunden.
Es werden intellektuelle Gespräche geführt und die Isolation der unterschiedlichen Menschen führt dazu, das tief brodelnde Emotionen den Weg nach oben finden.
Freundschaften werden aufgerüttelt, Träume wahr und Leben gelebt, die dem Einzelnen nicht zustehen.
Eine Beziehungs-App bringt Leben in die Abgeschiedenheit auf dem Land. Ist die App an den Irrungen und Wirrungen der Liebschaft zwischen dem Hollywoodstar und einer Autorin schuld? Wird deren Erfinderin nun auch ohne App die Liebe zulassen können?
Die Protagonisten werden bis in ihr Innerstes (vor-) geführt, ihre Leiden und Liebschaften ausgebreitet und begutachtet. Finanzielle Aspekte dargelegt, Kultur gelebt und rassistische Einstellungen diskutiert. Ein wahrhaftes Feuerwerk der Emotionen während der Pandemie.
Ein Meisterwerk, welches das Potential zu einer Verfilmung in sich trägt.

Bewertung vom 10.05.2022
Das unglaubliche Leben des Wallace Price
Klune, T. J.

Das unglaubliche Leben des Wallace Price


sehr gut

Ein berührendes, tiefgründiges und herzergreifendes Buch über das Leben nach dem Tod. Wallace ist ein ekelhafter Mensch und sein Wesen besitzt nichts liebenswertes. Er stirbt und muss als Geist feststellen, dass ihn niemand vermisst , wertschätzte oder auch nur gemocht hatte. Ein trauriges Resümee; er trifft den Sensenmann (?) Mei, welche als spontan, erfrischend und herzlich beschrieben wird und lernt Hugo den Fährmann kennen. Hugo ist ein wundervoller Mensch, hilfsbereit, freundlich, geduldig und offen. Wallace fühlt sich sehr geborgen und wohl bei ihm.

Wunderschön ist auch der Teeladen, welcher als Übergangsort beschrieben wird. Die dortigen Bewohner sind alle etwas anders und Wallace fühlt sich nach dem Schock über seinen eigenen Tod in dem Teehaus sehr wohl.

Er lernt viel über das Leben und vor allem das Leben, welches er nie hatte. Wallace verändert sich und aus einem Arschloch wird ein hilfsbereiter Mann.

Nur ist dieser Übergangsort nicht endlos und die Zeit läuft. Diese letzten Tage möchten sinnvoll genutzt werden und Wallace hat einige Ideen! Hugo ist nicht immer begeistert davon und doch können nur alle miteinander etwas bewegen. Die Hintergründe von Alan, Nancy und Cameron sind sehr bewegend und es ist unglaublich schön zu lesen, dass auch im schlimmsten Augenblick jemand für einen Menschen da ist.

Das Buch ist sehr unterhaltsam, die Charaktere bezaubern und T.J.Klune hat eine wunderschöne Geschichte über das Leben, den Tod, Familie, Freunde und die Liebe geschrieben.

Leider nur 4 Sterne, da ich mit dem Ende nicht wirklich glücklich bin.
Ein Happy End ist wunderschön und doch nicht immer das Beste für ein Ende.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.