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Nefret

Bewertungen

Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2011
Linksaufsteher
Sachau, Matthias

Linksaufsteher


sehr gut

Oliver hasst Montage. In diesem Tag sollte man ihm lieber nicht über den Weg laufen. Aber Lena hat das Pech und rempelt ihn an. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung. Doch Oliver verliebt sich Hals über Kopf und macht sich auf die Suche nach der Unbekannten.

"Linksaufsteher" ist für mich der beste Beweis, dass es abhängig von der momentan Laune ist, ob mir ein humorvolles Buch gefällt. Auf jeden sollte ich als Karnvelsmuffel nicht am Rosenmontag eine Leseprobe lesen und danach das restliche Buch beurteilen. Zum Glück habe ich "Linksaufsteher" eine zweite Chance gegeben und mehrmals laut gelacht.

Besonder gut gefielen mir die Paradien auf Facebook und seine Nutzer. Da ich mich dort selbst gerade angemeldet habe, konnte ich mich gut in Oliver hineinversetzen.

Sicherlich war von Vorteil, dass ich beim Lesen immer einen Freund vor Augen hatte, der perfekt in die Rolle des Oliver passen würde. Ich konnte ihn in Gedanken die Dialoge selbst sprechen hören.

Ich als Morgenmuffel kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2011
Für immer und eh nicht
Wanner, Heike

Für immer und eh nicht


sehr gut

Was passiert, wenn einer Frau ihr Traummann präsentiert bekommt? Im Himmel wird eine entsprechende Wette abgeschlossen. Der Engel Raphael wir Theresa als Geschenk des Himmels präsentiert. Theresa verliebt sich erst Hals über Kopf, muss dann aber feststellen, dass so ein Traummann zu perfekt ist.

Heike Wanner erzählt die übliche Geschichte von einer Frau, der auf der Suche nach ihrem Traummann einen kleinen Umweg geht. Glücklicherweise wird diese Handlung durch das Himmelskommitee, das sich u.a. aus Jesus, Petrus, Adam und Eva zusammen setzt, aufgelockert. Diese bringen Pfiff in den Roman. Besonders wenn sie Raphael per Sms Anweisungen geben. Leider rücken diese himmlichen Eingriffe in Raphaels Werben in der Mitte des Romans in den Hintergrund, so dass der Humor etwas verloren geht.

Glücklicherweise rutscht Heike Wanner nie ins Kitschige ab und das Lesevergnügen wird nicht gestört. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

Bewertung vom 11.06.2011
Bauernfänger / Robert Walcher Bd.1
Rangnick, Joachim

Bauernfänger / Robert Walcher Bd.1


sehr gut

Während einer Fototour stösst der Journalist Walcher in einer Villa auf eine Leiche. Neben dem toten Mann findet Walcher keinen Aktenorder, den er mitnimmt. Der Order enthält brisante Daten über ein Firmenimperium. Diese Informationen gefährden viele Menschenleben und Walcher muss zusehen, dass er überlebt.

Joachim Rangnick liebt es detaillreich. Ausführlich beschreibt er die Bewohner der ländlichen Gegend im Allgäu mit all ihren liebenswerten Eigenschaften und Macken. Dadurch werden die Figuren sehr lebendig und die Atmosphäre passt. Auch über Walcher Tagesablauf erfährt der Leser viel. Mein Favorit ist übrigens Walchers Katze Bärendreck.

Im krassen Gegensatz zu dieser Idylle stehen die Leichen, die sich im Allgäu häufen. Ich habe nicht mehr mitgezählt, wie viele Menschen und Tiere getötet wurden. Bei vielen Leichen handelt es sich um wahllose Opfer, da es sich bei dem Auftragsmörder um einen Psychopathen handelt, der zwischendurch Dampf ablassen muss.

Etwas irritiert hat mich die Verschwörungstheorie, mit der Joachim Rangnick seinen Kriminalfall schmückt. Die sogenannte Company, eine Lottogesellschaft, und ihre Machenschaften passen so gar nicht in einen Allgäu-Krimi.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2011
Vater, Mutter, Tod
Langer, Siegfried

Vater, Mutter, Tod


sehr gut

Ein kleiner Junge wird tötlich verletzt. Ein anderer Junge wird entfernt. Und mitten drin steckt eine Frau, die immer größere Schwierigkeiten hat, sich zu erinnern.

Siegfried Langer führt die Leser geschickt in die Irre. Dabei springt er mit den einzelnen Kapiteln zwischen den Zeiten so hin und her, dass man als Leser permanent aufpassen muss, um folgen und einordnen zu können. Mit diesem Mittel spiegelt Langer perfekt den geistigen Zustand der weiblichen Hauptperson wider.

"Vater, Mutter, Tod" ist sehr spannend. Am Ende schließt der Leser nachdenklich und erschüttert das Buch.

Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass ich nach ungefähr der Hälfte des Thrillers wußte, was sich tatsächlich abspielte bzw. abgespielt hatte.

Wenn ich das Buch im Handel gesehen hätte, hätte mich das Cover, das ich als altbacken empfinde, nicht dazu verführt, zuzugreifen.

Ich wünsche jedem Leser, dass er ohne jegliche Vorkenntnisse an dieses Buch herangehen und sich somit überraschen lassen kann.

Fazit: Ein tolles und spannendes Debüt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2011
Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1
Falk, Rita

Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1


sehr gut

Franz Eberhofer ist Dorfpolizist in einem bayerischen Kuhkaff. Bei seinen Ermittlungen legt er äußerst eigenwillige Methode zu Tage. So ist er auch davon überzeugt, dass der einzig Überlebende der Familie Neuhofer seine Eltern und seinen Bruder getötet hat.

Nachdem ich den zweiten Teil dieser Reihe, Dampfnudelblues, gelesen hatte, hatte ich mir sofort Winterkartoffelknödel zugelegt. Dabei ist es überhaupt kein Problem, die Bücher außerhalb der Reihenfolge zu lesen.

Auch hier ist Franz Eberhofer wieder anarchisch unterwegs und löst Kriminalfälle auf seine ganz eigene Art. Die Eberhofer-Reihe ist sicherlich nicht Jedermanns Sache. Der Humor und der Schreibstil sind speziell. Rita Falk schreibt so, wie in Unterbayern gesprochen wird. Wortwörtlich. Und Franz Eberhofer redet so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Dabei kommen nicht immer die scharfsinnigsten Beobachtungen raus, dafür aber sehr unterhaltsame.

Doch bis ich mir die nächste Dosis Franz Eberhofer geben kann, vergeht zum Glück etwas Zeit. Denn zu viel davon sorgt schnell für eine Übersättigung.

9 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.05.2011
Der Ruf der Schlange
Gößling, Andreas

Der Ruf der Schlange


weniger gut

Im Jahr 713 neuer Zeitrechnung in Phora: Samu Rabov forscht nach dem Täter mehrer mysteriöser Mordfälle. Bald ist Samu davon überzeugt, dass die Schlangenmagie schuld ist. In einem geheimen Orden huldigen Schlangenanbeter einer göttlichen Schlange.

So kann man sich täuschen. Die Leseprobe klang vielversprechend und das Cover macht ordentlich was her. Doch bereits nach den ersten Seiten musste ich feststellen, dass mich "Der Ruf der Schlange" überhaupt nicht fesseln konnte. Ich hatte große Probleme, mit den einzelnen Figuren warmzuwerden und mich in die Welt von Dunibien hineinzufinden. Dabei ist diese Welt, in der dampfbetriebene Technik eine große Rolle spielt, detailliert beschrieben. Zum Schluss habe ich die restlichen Kapitel nur noch überflogen.

Ich lese gerne Fantasy, allerdings eher Urban Fantasy als High Fantasy. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum mich "Der Ruf der Schlange", High Fantasy mit Krimielementen, nicht überzeugen konnte.

Bewertung vom 31.05.2011
Alle sieben Wellen
Glattauer, Daniel

Alle sieben Wellen


sehr gut

Über vier Monate ist es her, dass Leo Leike nach Boston ging und jeglichen Kontakt zu Emmi Rothner abbrach. Vorangegangen war ein reger Emailverkehr zwischen den beiden und eine Verabredung zu einem ersten Treffen, bei dem Emmi aber nicht auftauchte. Doch dann meldet sich Leo plötzlich wieder und erneut beginnt ein intensiver Austausch an Worten.

Ich habe "Alle sieben Wellen" direkt im Anschluss an "Gut gegen Nordwind" gelesen. Glücklicherweise, denn so musste ich nicht eine gefühlte Ewigkeit warten, bis ich wußte, wie es mit Emmi und Leo weiterging. Allerdings konnte ich so auch sehr gut einen direkten Vergleich zwischen beiden Büchern anstellen. "Alle sieben Wellen" ist ein tolles Buch, aber so großartig wie "Gut gegen Nordwind" ist es nicht.

Auch hier entwickelt sich beim Lesen wieder dieser Sog, der den Leser nicht los lässt. Wie im Rausch musste ich weiterlesen, bis ich die letzte Seite befriedigt umblättern konnte. Dennoch kam ich nicht umhin, einige Wiederholungen festzustellen. Länger als die 222 Seiten hätte das Buch nicht sein dürfen. Bei Leos Zögern hatte ich öfters den Eindruck, dass hiermit Zeit bzw. Seiten geschunden werden sollten.

Anders als bei "Gut gegen Nordwind" schlich sich beim Lesen ein bittersüßes Gefühl ein. Denn es wird noch deutlicher, dass Emmi und Leo Menschen in ihrer näheren Umgebung verletzen, wenn sie ihre Sehnsüchte ausleben. Die Realität lässt sich schwerer ausblenden.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2011
Tödlicher Mittsommer / Thomas Andreasson Bd.1
Sten, Viveca

Tödlicher Mittsommer / Thomas Andreasson Bd.1


sehr gut

Ein toter Mann, verheddert in einem Fischernetz, wird am Strand des schwedischen Sandhamns gefunden. Zuerst geht die Polizei von einem Unfall aus. Doch als die Cousine des Toten vergiftet wird, ist klar, dass es sich um Mord handelt. Thomas Andreasson ermittelt. Dabei hilft ihm seine Jugendfreundin Nora.

Wie der Titel "Tödlicher Mittsommer" schon verspricht, spielt dieser Krimi zur Sommerzeit in Skandinavien. Die Insel Sandhamn vor Stockholm wird von Touristen überschwemmt. Ich war positiv überrascht, dass mich nicht die leicht depressive Stimmung erwartete, die häufig in Skandinavien-Krimis vorkommt.

Neben der Auflösung des Kriminalfalls legt Viveca Sten den Focus auf ihre beiden Hauptfiguren. Thomas Andreasson ist geschieden, seine kleine Tochter starb in plötzlichem Kindstot. Da es sich hier um eine Serie handelt, bleibt zu erwarten, mit dem er enden wird. Nora ist verheiratet und Mutter zweier Söhne. Am Ehehimmel ziehen einige Wolken auf, nachdem ihr Ehemann ihre Berufspläne einfach ignorieren will. Auch in diesen Figuren steckt einiges Potenzial.

Der erste Teil der Andreasson-Reihe liest sich unangenehm ohne langweilig zu werden. Schade ist nur, dass es dem Leser nicht möglich ist, selbst den Täter zu ermitteln, da entsprechende Informationen und Tipp nicht gegeben werden.

Bewertung vom 21.05.2011
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


sehr gut

Nach dreißig Jahren Ehe war Clara von ihrem Mann Werner verlassen. Clara kauft sich ein Haus in der portugisischen Provinz und lernt auf eigenen Füßen zu stehen.

Glücklicherweise unterscheidet sich "Alles wegen Werner" von den typischen Frauenromanen, in denen die verlassene Ehefrau sich selbst und ihren Traumpartner findet. Die Handlung ist zwar ähnlich, aber die Umsetzung überzeugt. Claras Selbstfindung wird mit viel Humor und Einfühlungsvermögen erzählt. Besonders die Beschreibungen der portugisischen Bevölkerung und Landschaft hat es mir angetan.

Mit 240 Seiten ist das Buch meiner Meinung nach zu kurz. An meiner Stelle hätte ich mir gewünscht, dass sich Bettina Haskamp mehr Zeit nimmt, so dass ich nicht das Gefühl eines Zeitraffers gehabt hätte.

Beim Lesen habe ich festgestellt, dass ich zumindest in der Fantasie äußerst rachsüchtig bin. Ich habe Werner die Pest an den Hals gewünscht und hätte mich gefreut, wenn er ein passendes Ende bekommen hätte.