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kuddel

Bewertungen

Insgesamt 704 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2023
Asiatische Nudelküche
Yen, Dennis

Asiatische Nudelküche


sehr gut

Asianudeln

Dennis Yen erklärt in seinem Buch sehr detailliert verschiedene Asianudelgerichte. Die Rezepte sind von sehr einfach bis ganz schön aufwendig und benötigen einiges an Zutaten, teilweise auch welche, die nicht an jeder Ecke zu finden sind.

Zwischen Informationen und Rezepten gibt es zur Auflockerung immer wieder ein paar Anekdoten aus seinem Leben.

Die Fotos innen sind sehr schön, aber teilweise etwas dunkel geraten. Sie machen aber auf jeden Fall Lust aufs Nachmachen.

Das Buch beginnt mit einer persönlichen Einleitung des Autors und einem guten übersichtlichen allgemeinen Infoteil zu nützlichen Utensilien, zu verschiedenen Sorten Nudeln und Teigblätter, Zubereitungstipps für die unterschiedlichen Nudelsorten, 30 Zutaten die vorrätig sein sollten (ganze 9 davon hatte ich tatsächlich schon im Haus). Danach folgen schon die Kapitel mit den Rezepten, die in Saucen und Würzmittel, Schnelle Nudeln, Weniger schnelle Nudeln, Ramen und Essen von zu Hause unterteilt sind.

Die Rezepte kommen meist mit einer Doppelseite aus, ab und an sind sie länger. Es gibt immer ein großformatiges Foto vom Endprodukt und auf der gegenüberliegenden Seite wird das Rezept beschrieben. Nach dem Titel und einer Einleitung gibt es eine (meistens lange) Zutatenliste und unter "So wird's gemacht": gibt es durchnummerierte Zubereitungsschritte, die gut nachvollziehbar sind.

Es gibt ebenfalls Exkurse zu Nudeln selbst machen, Wantan und Cha Gio falten u.v.m.

Bei jedem Rezept finden sich Portionsangaben und Zubereitungszeit. Nährstoffangaben etc. fehlen leider. Allergiker und Diabetiker müssen hier also selbst aufpassen. Die Schriftgröße bei den Zutaten und den Anleitungen ist sehr klein gewählt, sonst hätte es vermutlich nicht so übersichtlich auf die Doppelseite gepasst, die Schriftgröße fand ich beim schnellen Nachlesen während des Kochens aber etwas mühsam.

Das Buch gefällt mir sehr gut. Wir essen gerne asiatisch und versuchen uns gerne daran typische Gerichte nachzukochen. Alles was wir ausprobiert haben, ist uns gut gelungen. Nicht ganz so wie im Restaurant, aber so lecker, dass wir gerne weiter üben.

Wer gerne asiatische Nudelgerichte isst, kann hier bedenkenlos zugreifen. Tolles Buch

Bewertung vom 16.11.2023
Küche ohne Schnickschnack
Enning, Janina;Enning, Frederik

Küche ohne Schnickschnack


sehr gut

Nachhaltigkeit in der Küche

Küche ohne Schnick-Schnack ist ein Buch aus der Reihe #machsnachhaltig aus dem Ulmer Verlag. Die Zugehörigkeit zu der Serie ist schon am Cover mit dem üblichen Abrisspackpapier zu erkennen. Wie immer gibt es hier in handlichem Format gut nachvollziehbar beschriebene leicht nachzumachende Tipps für Nachhaltigkeit.

Das Buch enthält keine Rezepte zum Kochen oder Backen! Hier finden sich viele Tipps, wie man den Alltag in der Küche nachhaltig und achtsam gestalten kann, um weniger Müll zu produzieren und ressourcenschonend zu handeln. Die kurzen übersichtlichen Kapitel sind leicht verständlich geschrieben, wer weiterführende Informationen möchte, findet diese über QR Codes oder die Rubrik #machsnachhaltig-Infos hinten im Buch.

Die Autoren erklären zunächst das Konzept und den Sinn, der hinter dem Ganzen steckt. Schön ist, dass sie den Erfolgsdruck herausnehmen, nicht jeder soll alles umsetzen, sondern jeder so handeln, wie er es kann. Manches fällt einem leicht, anderes nicht: Veränderung ist ein stetiger Prozess, der Zeit braucht. Es wäre schade, wenn die Motivation auf der Strecke bleibt, weil man sich überfordert.

Es gibt allgemeine Informationen und dann folgen praktische Tipps zu den Kapitelthemen:

- Einkauf

- schlauer kochen und essen

- Geräte und Küchenhelfer

Mir hat das Buch gut gefallen. Viele der Tipps setzen wir im Alltag tatsächlich schon um, einiges war aber auch neu, manches fand ich nicht sinnvoll. Insgesamt bietet das Buch einen tollen Einstieg in das Thema. Gerade in Sachen Nachhaltigkeit kann man gerade in der Küche viel bewirken.

Für Einsteiger in die Thematik Nachhaltigkeit ein übersichtlicher gut nachvollziehbarer Ratgeber.

Bewertung vom 15.11.2023
24 Wege nach Hause
Fagerlund, Jenny

24 Wege nach Hause


sehr gut

Neustart

Petra macht sich mit ihrer Nichte Charlie Ende November auf den Weg in ein neues Leben. Nach dem Tod der Schwester ist sie verantwortlich für Charlie, zu der sie ein belastetes Verhältnis hat. Sie möchte Stockholm hinter sich lassen, wo sie die Eltern und ihre Schwester verloren hat, aber auch ihre Existenzgrundlage, denn ihren Friseursalon musste sie wegen Insolvenz schließen. Das Ziel ist ein kleiner Ort in Südschweden, in dem sie eine Wohnung geerbt hat.

Der Neustart erfolgt etwas holprig, aber viele Menschen sind den Beiden dort wohlgesonnen. Zum ersten Dezember bekommt Petra einen Adventskalender geschenkt, der sie mit kleinen Aufgaben und Hinweisen überrascht, die ihr die Umgebung näher bringen, aber auch eine verstorbene Künstlerin aus dem Ort näher vorstellt. Als Petras Exfreund Nick auftaucht, den sie mit dem Weggang vor vollendete Tatsachen gestellt hat, gerät sie ins Stolpern.

Gemeinsam mit Petra kann man hier die Türchen am Kalender öffnen und jeden Tag etwas Neues über den Ort oder die Künstlerin Lilly erfahren. Die Versöhnung mit ihrer Nichte lässt auch nicht allzu lange auf sich warten und nach einigen Irrungen und Wirrungen für die Haupt- aber auch einige Nebenfiguren wird am Ende gemeinsam Weihnachten gefeiert.

Der Plot ist schon etwas wunderlich, einiges wirkt an den Haaren herbeigezogen, aber der Erzählstil ist flüssig und fluffig. Ich fühlte mich in das verschneite hyggelige Südschweden versetzt und fieberte gerne auf ein Happy End hin. Eine schöne Wintergeschichte, die mich in vorweihnachtliche Stimmung versetzte und die man nicht an realen Maßstäben hinterfragen sollte. Petra nimmt ihr Leben trotz Schwierigkeiten immer wieder mutig in Angriff und versucht eine Familie für ihre Nichte sein. Sie fügt sich gut in den Hof mit Gärtnerei und Café ein, in dem sie nun wohnt und findet mit ihrer Art zugewandte Menschen und Freunde.

Eine schöne Geschichte für die Vorweihnachtszeit, die ich gerne gelesen habe. Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich aufrunde, wo es nötig ist.

Bewertung vom 15.11.2023
Biblioteca Obscura: Frankenstein
Shelley, Mary

Biblioteca Obscura: Frankenstein


ausgezeichnet

Wer ist das wahre Monster?

Mary Shelleys Frankenstein erschien 1818 erstmals und das Buch hat nichts an Aktualität verloren, soweit es die Kernfragen betrifft.

Der junge Wissenschaftler Frankenstein erschafft eine künstlich Kreatur, die später im Gegenzug grausam in sein Leben eingreift.
Als Leser fragt man sich unweigerlich, wer hier das Monster ist. Beide haben die gleichen Bedürfnisse, sie wünschen sich vorrangig einen liebenden Menschen an der Seite. Wie weit darf man gehen, um dies zu erreichen? Was geschieht, wenn jemand nach einer Allmacht über Leben und Tod greift? Diese Fragen haben nichts an Aktualität verloren, ob es nun um die Diskussion um KI geht oder wilde Experimente in verschlossenen Genlabors.

Das Buch habe ich vor Jahren mit Begeisterung gelesen und die neue Schmuckausgabe war eine schöne Gelegenheit zum Reread. Das Cover ist sehr dunkel gehalten, zudem hat das Buch einen schwarzen Farbschnitt. Die zahlreichen Illustrationen sind recht düster im Stil des Covers, überwiegend schwarz weiß, ab und an blutrot. Auf einigen Seiten ist zur Auflockerung die Schrift deutlich größer und in anderer Farbe gewählt.
Mir gefällt das Buch sehr gut, ich kann es uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 15.11.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


gut

Unerwartet

Das neue Buch von Jo Nesbø kommt in einem sehr schicken Outfit daher, schwarz-gelb-weißes Cover, tolles Bild, welches zu Titel und Klappentext perfekt passt und einem gelben Farbschnitt. Da ich den Autor sehr mag, habe ich hier bedenkenlos zugegriffen. Nach dem Klappentext hatte ich einen Thriller oder Krimi erwartet.
Nesbø hat sich hier an einen Genremix gewagt, der mir leider nicht ganz so zugesagt hat. Das Element Thriller wurde um Horror und Fantasy erweitert.
Der erste Junge der verschwindet, wir von einem Telefon gefressen. ...

Der Erzählstil ist gewohnt kurzweilig und fesselnd, viele Wendungen machen immer wieder neugierig auf den Fortgang und die schlussendliche Erklärung der Geschehnisse. In den drei Teilen wird man durch die Geschichte geführt und immer wieder in die Irre geführt. Ab und an hatte das Buch für mich Längen, da ich die Ausflüge in das Mysteriöse und den Horror teils nicht so gelungen fand.
Man kann hier schlecht etwas erzählen ohne zu spoilern. Für Alle, die sich in allen drei Genres zu Hause fühlen, ist das ein tolles Buch, Nesbø erzählt topp, aber für Alle die lieber einen nachvollziehbaren Krimi / Thriller lesen ist es nicht ganz das Richtige.

Bewertung vom 08.11.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1 (eBook, ePUB)
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Krimi mit Nebenschauplätzen
Im Herzen so kalt ist ein Reihenauftakt einer Schwedenkrimireihe rund um die Ermittlerin Maya Topelius. Die Polizistin Maya wird in ganz Schweden zum Einsatz kommen, ihre drei guten Freundinnen sind teilweise mit in die Fälle involviert.
In diesem Band ermitteln Maya und ihr älterer Kollege Pär im kalten Östersund. Hier wurde ein Umweltaktivist hinterrücks erschossen. Die Bevölkerung gilt als eher wortkarg und die einheimischen Polizisten sind nicht erfreut über die Einmischung aus Stockholm. Es dauert eine Weile bis sich alle als Team zusammenfinden und an einem Strang ziehen.
Der Fall ist in diesem Buch in sich abgeschlossen, im Privatbereich gibt es Cliffhanger.

Die Ermittlungsarbeit tritt teils sehr in den Hintergrund, es geht oft um private Angelegenheiten Mayas oder die ihrer Freundinnen. Über eine dieser Geschichten hat die Autorin einen Bogen zum aktuellen Fall gestrickt, der leicht konstruiert wirkt. Die Hinweise der guten Freundin hätte es eigentlich nicht brauchen sollen, wenn von Beginn an ergebnisoffen in alle Richtungen ermittelt worden wäre. Hier liegt auch ein besonderer Kritikpunkt: die Polizeiarbeit erfolgte teilweise nicht professionell, es gab Personen, die anfangs aus unbekannten Gründen gar nicht zu den Verdächtigen gezählt wurden, Kollege Zufall und illegale Aktionen führen zur Lösung.
Über Pär erfahren wir in diesem Band nicht viel, der Fokus liegt auf Maya.
Die Autorin bringt diverse Brennpunktthemen (sexuelle Übergriffe, illegale Baumrodungen u.a.) mit in die Handlung, die aufgrund der Masse zu Lasten der Spannung gehen.
Der Erzählstil, auch die unterschiedlichen Perspektiven und kleinen Cliffhanger in den Kapiteln sind generell gut gemacht.
Der nächste Band ist für den 31.10.24 angekündigt, ich weiß nicht, ob ich mich dann noch an die Protagonisten erinnern werde. Für mich ist es ein Reihenauftakt mit reichlich Luft nach oben, für Cosy Crime Leser*innen aber sicherlich eine schöner Krimi, der gut in den Winter passt.

Bewertung vom 04.11.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


sehr gut

ein ganzer Haufen Klugscheißer

In der neuen Geschichte von Marc Uwe Kling geht es um das kleine Klugscheißerchen, dass die Geschwister Tina und Theo auf dem Dachboden des neuen Hauses entdecken. Es ist nur für waschechte Klugscheißer zu sehen, und die Kinder sind gespannt, ob die Eltern es auch sehen können. Der Vater versucht die Kinder an der Nase herumzuführen, kann aber dann auch nicht dauerhaft gegen seine ureigenste Natur ankommen und verrät sich. Der Mutter ergeht es nicht anders.
Die Geschichte zeigt ein paar Alltagsszenen, in denen man sich herrlich Wiedererkennen kann, ob es da um die Alterseinschätzungen der Kinder die Eltern betreffend oder die unterschiedlichen Vorstellungen der warmen Mahlzeit geht oder eben um das un-beliebte Besserwissen.
Das Buch ist liebevoll illustriert, die Bilder unterstützen die Texte gekonnt und ergänzen die Fantasie. Wir haben uns neben der Buchlektüre auch noch die Zeit genommen das Hörbuch zu hören, dass der Autor selbst eingelesen hat. Hier konnten wir mehr lachen, diese Stimme ist einfach zu gut und hat großen Wiedererkennungswert.
Insgesamt bleibt dies Buch etwas hinter den anderen Büchern des Autors zurück, ist aber eine schöne Unterhaltung und auch für Erstleser geeignet. Die Geschichte bietet nicht viele Überraschungen, ist lustig erzählt, aber eher vorhersehbar. Sie zeigt ein bisschen aus dem Alltag der Familie Theufel. Von uns gibt es 3.5 Sterne, die aufgerundet werden, wo es nötig ist.

Bewertung vom 17.10.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


ausgezeichnet

Spannend

Eine toller zweiter Fall für Hanna Ahlander und Daniel Lindskog oben am Polarkreis in Schweden, nahe der norwegischen Grenze. Die Geschichte spielt im Februar und die eisige Kälte dort ist wieder gelungen in die Handlung eingebettet und übernimmt eine wichtige Rolle.
Der Krimi kann auch ohne Kenntnis des ersten Teils gelesen werden.

Hinter jeder Fassade kann sich etwas völlig anderes verbergen, als die Oberfläche und der erste Blick vermuten lässt.

Die beiden Ermittler schlagen sich mit rätselhaften Fällen herum: die entstellte Leiche eines Mannes wird gefunden und dann verschwindet die schwangere Frau des Pastors, die auf Medikamente angewiesen ist.

Das Privatleben der beiden Ermittler ist nicht ganz einfach, diese Teile sind auch interessant und nehmen einigen Raum ein.

Durch den packenden Erzählstil kommt man flott durch das Buch. Der Krimi hat mir gut gefallen, es gab einen Spannungsbogen, der sich zum Ende noch deutlich steigerte. Die Wendungen und Perspektivwechsel unterstützten Spannung und Tempo. Ich hoffe nun auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 13.10.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


weniger gut

Tödlich

Das Cover und der Klappentext haben mich auf dieses Bauch aufmerksam gemacht. Das Versprechen „Ein Weihnachtskrimi, wie Agatha Christie ihn schreiben würde: spannend, skurril und absolut zeitgemäß. …“ lockte mich.

Leider wurden meine so geweckten Erwartungen schwer enttäuscht.
Das weihnachtliche Flair fehlt hier, dass der Zug durch einen Schneesturm fährt und es in der Geschichte gerade Weihnachten ist, reicht nicht aus.

Die im Zug versammelten Menschen sind sehr unterschiedlich, das an sich war gut, da hätte man etwas draus machen können, aber jeder hatte ein Päckchen ungeahnten Ausmaßes zu tragen, was breit ausgewalzt wurde. So entstanden Längen, die das Weiterlesen hinderten. Viele der Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen. Einige Szenen, u.a. die die sexuellen Missbrauch schildern, sind recht heftig, das hätte ich in einem Weihnachtskrimi so nicht erwartet.
Die Aufklärung des Falls trat zeitweilig sehr in den Hintergrund und war dann unglaubwürdig. Sehr schade, von mir gibt es hierzu leider keine Empfehlung, da lese ich lieber einen Agatha Christie Krimi und werde gut unterhalten.

Bewertung vom 13.10.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


gut

Durchwachsen

Eva Völlers neuer Roman ist ein Genremix aus historischem Roman, Liebesgeschichte und Krimi. Wie immer erzählt die Autorin ihre Geschichte unterhaltsam, wobei sie die Zeit der Handlung lebendig und authentisch darstellt. Die Nachkriegsjahre in Essen sind schwer für den Großteil der Bevölkerung, zerbombte Häuser, Kälte im Winter und Hunger sind schwer zu ertragen. Der Schwarzmarkt blüht, obwohl er auch viele Gefahren birgt.

Der Inspektor Carl Bruns soll den Tod einer alten Frau aufklären, die vermutlich nicht von allein aus dem Fenster fiel. Im Zuge der Ermittlungsarbeiten trifft er seine erste große Liebe wieder, die schnell wieder auflebt. Anne sorgt sich um ihre Schwestern und den kleinen Neffen, ein Geheimnis belastet die aufkeimende Beziehung zu Carl. Es geschehen weitere Morde und ein Verbrechen der Nazis an einer Gruppe Polen scheint auch eine wichtige Rolle zu spielen.
Der Fall mit seinen Verstrickungen und Wendungen hätte spannend sein können, wenn er nicht aufgrund der anderen zahlreichen Handlungsstränge immer wieder in den Hintergrund getreten wäre. Echte Polizeiarbeit habe ich hier leider vermisst. Carl konnte sich die Zusammenhänge teils denken oder erahnen und diese haben sich letztlich bestätigt.
Die Liebesgeschichte zwischen Carl und Anne, aber auch die der Schwestern haben unnötige Längen geschaffen, ebenso wie die Freundschaft zu seiner Exfrau und einem Nachbarsmädchen.
Besonders gut fand ich die Darstellung der Nachkriegszeit, die Nöte der Menschen wurden greifbar.
Der moralische Konflikt Carls hätte noch deutlicher herausgearbeitet werden können. Aufgrund seiner Vergangenheit lehnt er Naziseilschaften ab, die den falschen Männern den Weg in Amt und Würden ebnen. Für ihn gibt es hier keine Grauzonen, in anderer Hinsicht fälscht er aber Beweise, wie es ihm zupass kommt.
Für mich war dieser Roman einfach zu überladen, es gab zu viel Stränge, so dass die Spannung auf der Strecke blieb. Schade, denn die Person Carl Bruns war interessant und empathisch.