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Elea_Eluander

Bewertungen

Insgesamt 107 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2021
The promises we made. Als wir uns wieder trafen
Ahrnstedt, Simona

The promises we made. Als wir uns wieder trafen


ausgezeichnet

Eine überraschend spannende Geschichte

Dessie und Sam schworen sich einst ewige Liebe. Doch dann kam es zu einem Moment, wo alles zerbrach. Beider Leben veränderte sich dadurch komplett.
Jahre später bekommt Sam Drohbriefe und beauftragt daher eine Sicherheitsfirma. Sein Bodyguard ist niemand geringeres als Dessie – seine Jugendliebe.
Können die beiden wieder zueinander finden und ihre Vergangenheit hinter sich lassen ?


Anders als in den meisten Büchern dieses Genres begegnen uns hier zwei sehr starke Persönlichkeiten.
Mit Dessie haben wir eine Protagonistin, die nicht nur geistig sehr stark ist, sondern auch physisch.
Dabei schafft die Autorin es, dass sie dabei nicht an Eleganz verliert. Die Autorin skizziert Dessie sehr realistisch. Gerade die Szenen wo Dessie in Aktion tritt als Bodyguard, sind sehr gut ausgearbeitet und auch nicht unwahrscheinlich. Das hat mir sehr gut gefallen. Allein die Gedankengänge von ihr, während sie im Einsatz ist, fand ich sehr spannend zu lesen.
Aber auch Sam als männlicher Protagonist hat mir gut gefallen. Er ist ein sehr reflektierender Mann, der sich auch gerne weiterentwickelt und der sich stets bemüht. Es war sehr interessant zu lesen, wie der Argwohn gegenüber Ausländern sein Handeln und Denken beeinflusst.
Durch die Idee, dass Sam Hotelbesitzer ist, lernt man einige Ecken von Schweden kennen. Das fand ich sehr schön.

Die Vergangenheit der beiden fließt nahtlos in die Geschichte ein. Dabei schafft die Autorin es, dass diese gut verarbeitet wird.
Die Geschichte war an keiner Stelle langweilig oder langatmig. Durch die Problematiken in der Gegenwart hat die Autorin eine zudem auch sehr spannende Geschichte geschaffen. Bis zum Ende war man gespannt, wie die Auflösung sein wird. Das Ende war sehr überraschend und gelungen.

Wer hier nur eine leichte Liebesgeschichte mit Protagonisten erwartet, die beide eine Vergangenheit miteinander haben, wird hier positiv überrascht.
Diese Geschichte bietet Spannung, Intrigen und auch Aktion !
Eine sehr gelungene Geschichte der Autorin. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Jeder der gerne mal eine realistische Bodyguard Geschichte lesen möchte, in der die Frau der Bodyguard ist, kann beherzt zu diesem Buch greifen.

Bewertung vom 22.08.2021
Gefährlicher Freund / Renegades Bd.1
Meyer, Marissa

Gefährlicher Freund / Renegades Bd.1


ausgezeichnet

Spannendes Lesevergnügen

Renegades ist eine Geschichte über Superhelden und Anarchisten. Doch sind die Superhelden wirklich so toll und die Anarchisten wirklich solche Schurken ? Nova ist eine Anarchisten doch macht sie das zu einem Schurken ?
Für sie steht eines fest: Sie will Rache üben gegen die Renegades – den „Superhelden“. Doch zu ihnen gehört auch Adrian.
Die Renegades gegen die Anarchisten und Nova mittendrinn.

Anmerkung: Diese Rezension bezieht sich auf die gesamte Trilogie, da ich besonders hervorheben möchte, dass die Autorin den letzten Teil von eigener Hand übersetzten lassen und rausgebracht hat.

Mir hat das Lesen unfassbar Spaß gemacht. Die Autorin konnte mich jedes Mal von Neuem zum Staunen bringen. Es war nicht vorhersehbar und das gefiel mir sehr an der Geschichte.

Marissa Meyer beweist mit dieser Geschichte aufs Neue, dass sie einen phänomenalen Ideenreichtum besitzt. Die Welt, die sie hier geschaffen hat, strotz nur so voll Abenteuer und tollen Charaktere.
Auch zeigt die Geschichte das vermeintlich gute Absichten einem zu sehr fragwürdigen und inhumanen Handlungen führen können. Es war erschreckend was die „Superhelden“ für den Frieden tun. Wieder wird hier eine ganz bedeutende Frage in den Raum gestellt: Heiligt der Zweck die Mittel ?

Nova war eine tolle Protagonistin und auch Adrian - bis auf ein Paar kleine Stellen.
Auch die Nebencharaktere fand ich herzallerliebst. Ruby und Oskar und auch Callum. Einfach nur wunderbar ausgearbeitete Charaktere.
Dass Marissa Meyer hier einige Superhelden ein Handicap verpasst hat, macht die Geschichte sehr sympathisch.
Und wie cool ist bitte die Tatsache, dass der männliche Hauptprotagonist eine Brille trägt ?

Ich persönlich fand Adrians Superkraft am Anfang nicht so toll, aber mit der Zeit wurde mir erst bewusst wie unfassbar genial sie ist !
Allein schon die Superkräfte machen das Buch ansprechend. Aber auch die Geschichte hat es in sich. Superhelden gegen Anarchisten und Nova mitten drinnen.

Besonders hervorheben möchte ich, dass die Autorin hier den dritten Teil, der leider nicht von den Verlagen übersetzt worden ist – was ja generell ein zunehmendes Problem ist und für uns Leser echt nicht optimal -, selbst veröffentlicht hat ! Das finde ich sehr bemerkenswert und sollte unterstützt werden !

Eine sehr actionreiche, spannungsgeladene Geschichte mit einigen Kampfszenen, die mir sehr gut gefallen hat.
Von mir eine klare Kaufempfehlung. Und einen großen Dank an Marissa Meyer, dass sie uns Lesern hier das grandiose Finale nicht vorenthalten hat !

Bewertung vom 14.08.2021
Florance Bell und die Melodie der Maschinen
Steenbergen, Carsten

Florance Bell und die Melodie der Maschinen


sehr gut

Anspruchsvoller Steampunk-Jugendroman


In dem Buch geht es um das Waisenmädchen Florance Bell, die auf dem Anwesen der Hellingways als Mündel und Assistentin des leitenden Mechanikers Moinsieur Philippe Pignon lebt und arbeitet. Es spielt im Jahr 1820 in einer alternativen Vergangenheit. Napoleon regiert über England und untersagt den Engländern einiges. Jedoch hat der Earl Hellingway eine Sondergenehmigung. Aufgrund dessen ist es ihm auch erlaubt ein Symposium zugeben in denen er seine technischen Meisterwerke präsentiert.
Plötzlich greifen die Rebellen an und stehlen etwas vom Anwesen Birch Manor. Als blinde Passagierin wird Florance gleich mitentführt. Die Rebellion ist in voller Fahrt und eine Reise beginnt nicht nur für Florance.

Die Schauplätze der Geschichte sind sehr gut ausgearbeitet und haben mir persönlich sehr gefallen. Auch war der Schreibstil gut. Allerdings sind immer wieder französische Begriffe im Buch vorzufinden. Für mich unvorteilhaft, da ich Spanisch in der Schule hatte. Diese sind aber marginal. Ich persönlich finde, dass das Buch ein sehr anspruchsvolles Jugendbuch ist, da es mit den Beschreibungen der Techniken doch sehr komplex ist und auch Wörter wie Limey fallen.

Das sollte den Leser dennoch nicht abschrecken, denn die Geschichte hat einen spannenden und sehr schönen Verlauf. Die Charaktere machen eine nachvollziehbare und gut durchdachte Entwicklung. Das hat mir sehr gefallen. Ich mochte die Charaktere. Und auch das Ende war anders als erwartet und konnte mich überzeugen.
Einzig was mich gestört hat, war der Captain, der immer und immer wieder seine Floskel kundtat. Gefolgt von einem genervten Stöhnen meinerseits.

Das Buch kann man dem Genre Steampunk zuordnen. Es scheint ein Einzelband zu sein. Könnte allerdings auch fortgesetzt werden. In den 376 Seiten wurde die Geschichte abgerundet, ausführlich und gekonnt erzählt.
Es bietet spannende und fesselnde Stunden für den Leser.
Das Buch ist für jeden -jung oder älter- zu empfehlen.

Bewertung vom 12.08.2021
Heimatsterben
Höflich, Sarah

Heimatsterben


sehr gut

Erschreckend real

In Heimatsterben kehrt Hanna zurück nach Deutschland zu ihrer sterbenden geliebten Oma Tilde. Der Leser erfährt einiges über das bewegende Leben von Tilde Ahrens.
Am Sterbebett verspricht sie, sich um ihre Schwester und deren Familie zu kümmern. Deshalb hilft sie dem Ehemann ihrer Schwester und zugleich Kanzlerkandidaten Felix der Partei BürgerUnion. Doch beide haben eigentlich andere politische Ansichten. So gelangt sie in einen inneren stetigen Konflikt: Loyalität oder Integrität. Hanna muss sich entscheiden, als alles zu eskalieren droht.

Das Cover ist sehr schön und passt auch zu der Geschichte. Die Autorin bringt die fiktiven politischen Geschehnisse erschreckend real rüber. Ihr Szenario liegt nicht außer aller Lebenserfahrungen. Das macht es gerade so spannend und beängstigend.
Gekonnt skizziert die Autorin die einzelnen Charaktere und deren Vergangenheit. Die Geschichten von Tilde und ihrer Familien wurden spannend und interessant beschrieben. Der Stammbaum am Anfang hat da super geholfen, denn das Buch umfasst die Geschichten mehrerer Generationen der Familie Ahrens.
Das Buch punktet mit Beschreibungen wie die Macht – eine große Last – die Werte brechen kann, welch Intrigen hinter all dem steckt.

Die Geschichte war sehr spannend. Leider war mir das Ende zu kurz und auch fehlten mir ein paar Seiten wo Hanna den Kanzler unterstützt.
Etwas störend fand ich die vielen Absätze, aber das ist Geschmackssache.
Ein Buch, das zu empfehlen und gerade auch hochaktuell ist.
Eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.08.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


sehr gut

Lesenswert aus mehreren Gründen

The Comfort Book ist ein Buch, das voller Gedanken, Rezepte, Geschichten und Film-/Bücherlisten von Matt Haig für dunkle und schwere Zeiten ist.

Das Buch bietet einige schöne, motivierende Worte für eine schwere Zeit. Matt Haig hat eine angenehme Art zu schreiben, die das geschriebene gut rüberbringt. Seine Gedanken regen zum Nachdenken an.

Der Aufbau ist selbst wie unsere Gedanken: quer Beet und wirr. Das hat mir an manchen Stellen recht gut gefallen, manchmal war es aber etwas störend.

Neben den Lichtblicken für schwere Zeiten kann das Buch aber auch mit interessanten Einblicken in das Leben des Autors und die Auswirkungen seiner Depression punkten.
Dabei ist Haig vollkommen offen und ehrlich. So ist das Buch an manchen Stellen deshalb sehr berührend.

Unabhängig von dem bietet das Buch durch die wiedergegebenen Geschichten auch Anstöße an Bücher, die mal einen Blick für die weitere Lektüre wert sind (Koepcke, Bly… alles Menschen, die Unfassbares erlebten).

Das Buch ist daher lesenswert aus mehreren Gründen.

Bewertung vom 01.08.2021
RC2722
Moitet, David

RC2722


ausgezeichnet

NICHT VOM COVER ABSCHRECKEN LASSEN

RC 2722 gefährliche Feinde spielt in der Zukunft. Das Leben auf der Erde ist nicht mehr möglich; Wasserknappheit und ein tödlicher Virus verbreitet sich. Deshalb lebt Oliver in einem Bunker. Doch er denkt anders als die anderen. Er beschließt seinen hohen Stand im Bunker aufzugeben und e zu den Arbeitern zugehen. Dabei entdeckt er Abdrücke aus rotem Sand von Draußen. Wer ist dort nach Draußen gegangen ?
Alsbald wird sein Vater totaufgefunden. Oliver beschließt dem auf den Grund zu gehen.

Lass dich bitte nicht vom Cover abschrecken ! Das Cover war - meiner Meinung nach - eine nicht gut durchdachten Entscheidung. Ich würde mal dreist behaupten, dass dieses Cover leider dazu führt, dass das Buch übersehen wird. Dabei ist das richtig schade, denn das Buch ist eine wirklich gut durchdachte, spannende und solide Dystopie.

Die Geschichte ist für jeden geeignet, ob jung oder alt.
Es handelt sich um einen Einzelband. Dennoch ist die Geschichte stimmig und wirkt nicht gehetzt, was zunächst bei der Seitenanzahl und größeren Schrift meine Sorge war.
Der Autor hat einen rasanten, ungeschmückten Schreibstil, was mir gefiel. Die Geschichte war fesselnd und unheimlich realitätsnah, nicht abwegig und hatte auch keine logischen Fehler. Es beschäftigt sich mit höchstaktuellen Themen.

Schön hätte ich es noch gefunden, wenn eine Karte von dem Bunker abgebildet gewesen wäre.

Die Charaktere waren durchweg sympathisch und die Nebenfiguren wie Wildschwein mochte ich.
Alles in allem handelt es sich um eine spannende, interessante und lesenswerte Jugenddystopie, die auch von Erwachsenen gelesen werden kann.
Die Geschichte war gut durchdacht und zu keiner Stelle langweilig oder langatmig.

Sollte es dennoch einen Folgeband geben, würde ich ihn mir sofort holen, auch mit einem unschönen Cover.

Eher 4,5 Sterne mit einer Tendenz zu den 5 Sternen. Eine Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 27.07.2021
Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte
Lindeblad, Björn Natthiko;Bankler, Caroline;Modiri, Navid

Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte


ausgezeichnet

Bedeutsam

Das Buch „Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles was ich brauchte“ ist eine Autobiografie, die das Leben von Björn Lindeblad wiedergibt. Dieser beschloss mit 26 Jahren seine erfolgreiche Karriere den Rücken zukehren und stattdessen ein Waldmönch namens Natthiko zu werden. Dieses Buch umfasst den Entschluss dazu, die 20 Jahre in der er sein Leben Buddha widmete und auch der Ausstieg und was danach kam.

Das Cover finde ich sehr schön. Das Orange wurde wohl nicht grundlos ausgewählt. Es steht für Optimismus und Lebensfreude, aber auch für Aufgeschlossenheit. Und die sollte man meiner Meinung nach haben beim Lesen, um bestmöglich von diesem Buch zu profitieren.

Das Buch ist eine Autobiographie (wobei eigentlich seine Freundin Caroline in der Ichform als Björn Natthiko schreibt). Wir erfahren einiges über das Leben im Kloster. Das war für mich sehr spannend. Es war interessant wie die Gemeinschaft handelt und auch amüsant zu lesen wie unterschiedlich die Leute auf die Waldmönche reagiert haben in den einzelnen Ländern.
Ich fand es faszinierend von dem Leben zu erfahren und war ganz überrascht, dass auch die Mönche unerwartet witzig sein können.
Aber auch die Zeit, in der er entschied, kein Mönch mehr zu sein, war sehr interessant und auch unfassbar traurig. Dieses Buch hat mich so berührt, dass ich hier weinend auf dem Sofa saß.
Nach dem Lesen kann ich sagen, dass mir Björn Natthiko sehr sympathisch ist. Er hat einen herrlichen Humor und kann über sich selbst lachen.

Gespeist ist dieses Buch mit Tipps, Weisheiten und alten Geschichten beispielsweise aus China.
Ein weißes Blatt bezüglich Meditation, Atmung und Gelassenheit bin ich nicht und dennoch waren alle Tipps neu für mich. Björn Natthiko arbeitet hier mit guten Vergleichen und bildlichen Darstellungen, die einem eine Hilfestellung sein sollen.
Für mich hat es beim erstmaligen Ausprobieren geholfen. Vor allem der Tipp beim Ein-und Ausatmen.
Auch die Weisheiten sind einige, die wir beherzigen sollten, nicht um der wahrhaftige, perfekte Mensch zu werden, sondern um entspannter, zufriedener, gelassener und voller Energie zu sein.

Was mir besonders gefiel, ist das Björn Natthiko sich nicht als Supermensch dargestellt hat, bei dem alles klappt, sondern, dass er selbst nach 17 Jahren im Kloster, nicht vor allem gefeit ist. Er zeigt ganz klar: Mönche sind auch nur Menschen und sie scheitern auch !
Björn Natthiko zeigt sich hier menschlich, wahrhaftig. Er macht uns nichts vor.
Mich hat er mit seiner Offenheit und Ehrlichkeit überzeugt, er macht nicht alles perfekt. Das Wichtige ist, dass wir dranbleiben und uns zurück darauf besinnen.

Dieses Buch ist Balsam für den Geist und damit unfassbar wertvoll.
Les dieses Buch, es wird dir guttun ! Und sollten all diese Tipps nicht helfen, so hattest du dennoch ein paar achtsame und fokussierte Stunden beim Lesen.

Björn Natthiko Lindeblad hat perfekt beschrieben was das Buch für mich ist:
„[Ein Buch, dass du] gerne immer mal wieder in die Hand nimmst. Das […] dir Freude macht und dich inspiriert, wenn alles gut ist, und der dich tröstet und dir Zuversicht schenkt, wenn die Umstände des Lebens dich herausfordern.“ (S. 218 – Nachwort).

Bewertung vom 23.07.2021
Unbarmherziges Land
Offutt, Chris

Unbarmherziges Land


gut

Anders als erwartet

Das Buch Unbarmherziges Land von Chris Offert ist ein Kentucky Krimi. Mick – ehemaliger Soldat – versucht mit seiner Schwester, dem Sheriff, einen Tod aufzuklären. Ein weiblicher Sheriff hat es in Kentucky nicht leicht und auch die Justiz wird kein Vertrauen geschenkt. Nur ein Einheimischer kann diesen Fall lösen. Mick nimmt sich diesem an und hat dabei auch einige andere private Probleme zu lösen.

Das Cover entspricht meinem Geschmack. Das Buch erscheint sehr hochwertig.
Meine Erwartungen an die Geschichte waren ganz anders, sodass es mich zwiegespalten zurücklässt. Es ist eher ein Roman über Kentucky, der Krimi rückt hier in den Hintergrund.
Das Buch kann man meiner Meinung nach dem Genre Noir zuteilen.
Im Genre Noir ist ein Land/ eine Stadt eine Hauptfigur; hier Kentucky. Das setzt der Autor auch sehr gut um.
Offert beschreibt die Flora und Fauna Kentuckys vielfältig und umfassend. Dabei liegt ein großer Fokus auf die kritische Zurschaustellung der Einwohner und ihren regionalen Eigenheiten. Unser Protagonist Mick lernt schon früh, dass man sein Intellekt niemanden zeigen und sich dümmer präsentieren sollte, als man ist.

Kentucky erscheint wirklich als ein unbarmherziges Land. Als Fremder hat man hier keine Chance und auch die Schwester als weiblicher Sherriff wird nicht wirklich akzeptiert. Kentucky scheint nach der Lektüre wohl aber ein Paradies für Birder zu sein.

Ich hatte zuvor noch nie etwas aus diesem Genre gelesen und muss sagen, dass es mich leider nicht überzeugen konnte.
Wer sowas mag, dem könnte dieses Buch, denke ich, gefallen.
In wenigen Worten schafft der Autor dies umzusetzen.
Ich hatte eher mit einem Krimi mit Fokus auf die Aufklärung der Tat und der Schaffung der Wiederherstellung der Rechtsordnung gerechnet und wurde hier wohl eher enttäuscht. Mein Geschmack scheint dann wohl doch eher in die (Psycho-)Thriller Sparte zu gehen.
Leider konnte ich mich auch nicht wirklich mit den Figuren verbunden fühlen. Hier habe ich überhaupt nicht mitgelitten, wie ich es in anderen Büchern tue.

Wen all das nicht stört, sollte beherzigt nach dem Buch greifen. Allen anderen kann ich das Buch leider nicht empfehlen.

Bewertung vom 22.07.2021
Dark Blue Rising Bd.1
Terry, Teri

Dark Blue Rising Bd.1


sehr gut

Ein Ende mit Nervenkitzel

Tabby wurde mit 3 Jahren entführt. Sie weiß es nur nicht, denn sie glaubt ihre Entführerin Cate sei ihre Mutter. Bis zu dem Tag an dem sie im Krankenhaus eingeliefert wird. Ein Leben voller Zweifel beginnt und immer mehr komische Sachen werden aufgedeckt. Vor allem soll Tabby sich vor dem Kreis hüten. Doch wer steckt dahinter ?

Das Buch hat mich echt überrascht, selbst mitten drinnen. Die Autorin hat sich erheblich gesteigert. Eins sei schon vorweggenommen: ich freue mich ungemein auf den 2. Teil und kann es kaum erwarten.

Die Geschichte hat mir durchweg gefallen. In der Mitte wurde es etwas lang, aber ich bin der Überzeugung, dass wir Leser das für die Entwicklung von Tabby gebraucht haben, alles andere hätte zu schnell, zu rasend, zu unglaubwürdig gewirkt.
Bis dahin war es ein solides Buch, aber dann das letzte Drittel.
Was war das denn bitte zum Ende hin? Wahnsinn. Eine so starke Spannungskurve wurde aufgebaut und schon kam das Ende, gerade als die Kurve fast an ihren Höhepunkt kam.
Ich kann kaum glauben wie sich das Buch entwickelte.
Auch schaffte es die Autorin mehr Emotionen hervorzubringen. In dieser Hinsicht hat sie sich auf jeden Fall steigern können.
Am Ende hatte ich mich ständig gefragt: wen kann man trauen, ist jemand eingeweiht ? Ein unfassbar toller Nervenkitzel.

Leider kann ich dem Buch keine 5 Sterne geben, eher 4, 5 Sterne. Der Schreibstil ist keine literarische Meisterleistung.
„Cate würde sagen …“ und dann gleich im nächsten Satz „,würde sie sagen.“ Und sodann beginnt der nächste Satz mit : „Sie hat auch gesagt …“.
Puh, also da habe ich schon ganz anderes gelesen (zB Laini Taylor).

Manches zog sich dann doch in die Länge. Beispielsweise begleiten wir Tabby bei einer Situation, die sie dann aber später detailliert noch einmal beim Arzt schildert. Das hätte nicht sein müssen.

Ganz nachvollziehen konnte ich auch nicht die Beziehung zwischen Simone und Alistair. Er arbeitet bei einem Unternehmen, das Fracking betreibt, und sie ist Umweltanwältin. Beide verliebten sich, als Simone gegen ihn vorging.
Ich verstehe, dass die Autorin hier ein Konflikt schaffen wollte, aber irgendwie kann ich das nicht glauben. Alistair sind die Aktivisten egal, er will es gar nicht anders machen. Das sagt doch etwas über seinen Charakter aus, also nur eine Liebe basierend auf Äußerlichkeiten ?

Und zu guter Letzt störte mich der ständige Hinweis, dass es vegan ist. Beispielsweise: die vegane Bitterschokolade. Ach ne. Ich meine ich bin seit einem Jahrzehnt Vegetarier und selbst mich hat es genervt.

Aber das sind wirklich Kritikpunkte auf hohem Niveau. 4,5 Sterne von mir. Es ist eine klare Kauf- und Leseempfehlung !

Bewertung vom 18.07.2021
Flora Salmanteri und die Mini-Piraten Band 1
Kunnas, Noora

Flora Salmanteri und die Mini-Piraten Band 1


ausgezeichnet

Besonderes Buch

In Flora Salmanteri und die Mini-Piraten müssen Lilli und Mikko eine Zeit bei ihrem strengen Onkel verbringen. Der Aufenthalt scheint furchtbar zu sein, bis die Geschwister auf die Nachbarin Flora Salmanteri treffen. Flora ist in einer Band und hat einen sprechenden Hahn. Für ihren Freund Holzbein-Vorsteen hat sie für den jährlichen Blumenwettbewerb mithilfe ihres 3D-Drucker die damalige Mannschaft von Käpt´n Vorsteen erschaffen. Doch durch einen Unfall werden diese zum Leben erweckt und treiben ihr Unwesen.

Flora Salmanteri und die Mini-Piraten bietet eine skurrile, witzige und spannende Geschichte. Neben dem Abenteuer mit den Mini-Piraten bietet die Geschichte noch so einiges: ein Diebstahl und ein abgekartetes Spiel. Trotz ihrer 157 Seiten bekommt der Leser eine sehr füllige und bezaubernde Geschichte.
Dabei sind die Charakter sehr schön skizziert. Besonders zum Lachen gebracht hat mich der sprechende Hahn Pedro Esteban Kemppainen mit seiner Lederjacke und goldenen Stiefeln. Ihn muss man einfach ins Herz schließen, er ist einfach zu putzig.

Abgesehen von ihrer schönen und lustigen Geschichte, überzeugt das Buch mit bildhübschen schwarz-weiß Zeichnungen. Von dem Stil bekommt man im Cover schon einen Einblick. Mir haben sie sehr gut gefallen. Sie ermöglichen das gelesene besser zu verarbeiten und sind dabei so voller Details, dass man das Lesen einfach unterbrechen muss, um sich diese genauer anzuschauen.

Gerade wegen dieser bezaubernden Bilder eignet sich das Buch meiner Meinung nach super zum Verschenken. Die Geschichte bietet Spannung, Witz, liebenswürdige Charaktere und gute Antagonisten.

Klare Kaufempfehlung. Ein lobenswertes Buch.