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Wisent

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2018
Ofirs Küche
Graizer, Ofir Raul

Ofirs Küche


ausgezeichnet

Optisch und haptisch macht dieses Kochbuch einiges her. Schwer, schön gebunden, eine angenehme Haptik des leicht rauhen und dicken Papieres, ein Lesezeichen und viele ansprechende Fotos von Ofir Raul Graizers Kreationen. Anfangs schildert er seine Motivation dieses Kochbuch zu schreiben, auch seine Kochkurse und sein Film bleiben nicht unerwähnt.

Dann schlägt man den Rezeptteil auf und erlebt eine Vielfalt an verschiedenen Köstlichkeiten. Brote und Dips, Saucen und Desserts, Hauptspeisen, Snacks, einfach ein guter Überblick über die Vielfalt der israelisch-palästinensischen Küche. Positiv hervorzuheben ist die gestaltung der Rezepte: jeweils ein Bild. gut sichtbar gleich eine Einteilung i Kategorien a la vegetarisch / vegan/ laktosefrei etc. und eine Kurzanleitung, passenderweise Tacheles genannt.

Für mich war vor diesem Kochbuch die Küche des Nahen Ostens nicht neu, dafür war ich Hummus, Falafeln, Shakshuka und Tahini- Paste schon vorher zu sehr verfallen. Jedoch lernt auch hier sowohl der Auskenner in dieser Küche als auch die Vegetarier und Veganer noch einiges dazu, z.B. eine gute Beschreibung für extrem guten Hummus.

Dieses Buch ist ein absoluter Tipp für jeden der Nahost- Küche mag, Vegetarier und Veganer und auch alle die gern ihre kulinarischen Erfahrungen erweitern möchten.

Der Jackpot- Tipp: ihr habt eine/n Vegetarier/in in eurer Familie oder dem Freundeskreis, die Person kocht gern und ihr habt keine Idee was ihr dieser Person zu Weihnachten schenken sollt? HALLO! HIER! WINK MIT DEM ZAUNPFAHL --> DIESES KOCHBUCH!!!! Also mich hätte es sehr gefreut.

Bewertung vom 15.10.2018
Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1 (2 MP3-CDs)
Fellowes, Jessica

Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Bevor wir die Rezension beginnen, erst ein kurzer Test. Investiert die Zeit, sie schützt euch vor einem Fehlkauf:

Magst du Geschichten die i noblen Herrenhäusern spielen mit Lords und Ladies und der Dienerschaft?

Ja (1 Punkt)
Nein (0 Punkte)

Wenn eine Krimigeschichte sich eher um die Personen als um den Fall dreht, kannst du damit leben?

Ja (2 Punkte)
Nein (0 Punkte)

Ist es in Ordnung für dich, wenn sich die Charaktere an die Konventionen und Sitten ihrer Zeit halten, auch wenn diese im Jahre 2018 albern, umständlich oder sogar diskriminierend erscheinen?

Ja (2 Punkte)
Nein (0 Punkte)

Lässt du Charakteren anstrengendes, kapriziöses Verhalten durchgehen, weil ihre adlige Herkunft diese rechtfertigt?

Ja (1 Punkt)
Nein (0 Punkte)

Wer mindestens 4 Punkte erreicht hat: Herzlichen Glückwunsch, ihr könnt es versuchen. Der Rest: kauft es euch nicht, ihr wärt nur genervt von einem Krimi der mehr Familiengeschichte als echter Krimi ist.

Es dreht sich zwar anfangs in Jessica Fellowes Roman um eine Körperverletzung mit Todesfolge an einer ehemaligen Militärkrankenschwester, doch entpuppt sich das ganze schnell als Aufhänger und Sideplot für eine oppulente Familiengeschichte a la Downton Abbey mit jeder Menge Dramatik, Anstand und Sitten,Tränen, Skandälchen und Skandalen und natürlich Lords, Ladies und einer Heerschar an Bediensteten in einem vornehmen Haus.

Wer Downton Abbey liebt, kann hier nicht Nein sagen. Wer einfach einen Krimi aus den Wilden Zwanzigern möchte, der greift besser zu Babylon Berlin.

Bewertung vom 07.10.2018
Der Spielmann / Die Geschichte des Johann Georg Faustus Bd.1 (3 Audio-CDs, MP3 Format)
Pötzsch, Oliver

Der Spielmann / Die Geschichte des Johann Georg Faustus Bd.1 (3 Audio-CDs, MP3 Format)


sehr gut

Ich kannte Oliver Pötzsch bereits vorher von seinen Henkerstochter- Romanen, einer Mittelalter- Krimi Reihe in der der Schongauer Henker Jakob Kuisl und seine Familie den Dreh- und Angelpunkt der Handlung darstellen.

In seiner neuen Reihe erzählt der Autor die Geschichte des Jhann Georg Faustus, jedem eigentlich hinlänglich bekannt durch unzählige Unterrichtsstunden in Deutsch über Goethes Werk. Je nach Deutschlehrer/in erinert man sich mit Freude, emotionslos oder mit Grauen daran zurück, an Fausts wundersames Leben, die Grethchenfrage und den Kern von Pudeln. Bei mir was es Letzteres, langweilie, graue Ödnis im Klassenzimmer, das Werk bis in den letzten Buchstaben von Frau S. mit Valiumstimme analysiert, die Lider wurden schwerer und schwerer...

Ich hatte gehofft, mit Oliver Pötzschs Roman mein Trauma überwinden zu können: es ist gelungen, zumindest teilweise! Pötzsch erzählt die Geschichte lebensnah, mit viel künstlerischer Freiheit, voller Wendungen und unerwarteter Rettungen aus der Not und leider doch nicht ganz packend. An manchen stellen ufert die Geschichte einfach sehr aus, er ergeht sich in Nebenschauplätzen und die Motivation des Charakters Tonio de Moravia Faustus auszuwählen und seinen ganzen Plan habe ich bis jetzt nicht wirklich begriffen, da ist ir eindeutig zu viel unklar, obwohl es einen zweiten Band geben wird.

An Tobias Kluckerts sprecherischer Leistung bei diesem Hörbuch ist fast nichts auszusetzen, ich hätte mir nur an den wirklich spannenden Stellen ein bisschen mehr Druck in der Stimme gewünscht.

Oliver Pötzsch- Fans sollten bei diesem Buch erst einmal die Leseprobe konsultieren und keinen Henkerstochter- Roman erwarten. Und auch wer, im Gegensatz zu mir, in der Schule nicht literisch mit Goethe gefoltert wurde, sondern Begeisterung für den Faust mitbekommen hat, der sollte hier beherzt zugreifen.

Bewertung vom 24.09.2018
Walter muss weg / Frau Huber ermittelt Bd.1
Raab, Thomas

Walter muss weg / Frau Huber ermittelt Bd.1


sehr gut

Dieser Krimi ist nur etwas für Liebhaber. Für Liebhaber einer genau bemessenen, doppelbödigen Sprache. Der Schreibstil von Thomas Raab ist daher natürlich Geschmackssache.

Ich empfehle deshalb vor dem Kauf reinzulesen bzw. sich die Leseprobe anzuschauen. Ich bin mir ja nicht sicher ob Herr Raab von natur aus so gut schreibt oder dies mit einiger Unterstützung aus dem Lektorat gelungen ist, fast jeden Satz so zu temperieren, dass sich sprachlich eine maximale Schlagkraft mit stets präsentem schwarzem Humor entfaltet. Deshalb empfinde ich es als Affront, dass der KiWi Verlag uns zwar den Titelbilddesigner und den Autorenfotograf verrät, nicht jedoch das Lektorat!

Ein Beispiel gefällig für diese ungewöhnlich kauzige Sprache? "Ruckzuck schwingen die Fenster auf, stecken die Glaubenthaler ihre Köpfe heraus, als wäre Weltspartag und die längst geschlossene Postsparkasse wieder geöffnet. Mittlerweile kann sich ja sogar die Zweigstelle drüben in Sankt Ursula ihre Spargeschenke sparen, denn selbst in der Sockenlade zuhause findet die alte Huber bessere Zinsen."

Da wird denn vor lauter Grinsen über die Macken und Schrullen der Dorfbewohner die eigentliche Geschichte zur Nebensache. Wer sich das fragt: die alte Huberin trägt nach Jahrzehnten zuneigungsloser Ehe ihren Mann zu Grabe. Er ging zum Herrgott direkt nachdem er kam. Das Kommen allerdings erledigte er zuvor in einem sehr irdischen Dienstleistungsbetrieb. Dummerweise fällt der Sarg bei der Beerdigung mit etwas zuviel Schwung in die Grube, der Deckel geht auf und drin liegt - nun ja- nicht Walter, der Mann der Huberin. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Ein wenig mehr Fokussierung auf die Handlung hätte das Lesen weniger anstrengend und flüssiger gemacht. Aber alles in allem ein lesenswerter, wenn auch sehr ungewöhnlicher Provinzkrimi.

Bewertung vom 24.09.2018
Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1 (MP3-Download)
Schweikert, Ulrike

Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Die junge Elisabeth, aus armen Verhältnissen stammend, sieht bei ihrer Schwester, dass ein Leben in der Ehe in der damaligen Zeit nicht immer ein Zuckerschlecken ist und beschließt selbstständig zu leben. Selbstständig, das heißt unvorstellbar lange Tage als Krankenwärterin in der Charité zubringen.

Martha Vogelsang ist die geachtete Berliner Stadthebamme, sie hilft den Kindern von arm und reich auf die Welt zu kommen. Doch allzu oft ist sie machtlos und Mütter und Kinder sterben unter ihren Händen.

Ludovica ist Gräfin, doch gefangen in einer Ehe mit einem Mann der ihr zuwider ist und sie schlecht behandelt. Doch zum Glück, nach langer Zeit, erwartet sie endlich ihr erstes Kind und kann so die Erbfolge sichern.

Um diese interessanten weiblichen Figuren baut Ulrike Schweikert ihren Roman über die Charité auf. Sie spart dabei nicht mit den Härten der damaligen Zeit. Es fließt Blut, operiert wird ohne Narkose (die war damals noch nicht erfunden) aber mit kräftigen Männern, die den Patienten festhalten, der Wundbrand und das Kindbettfieber grassieren auf den Stationen, Syphiliskranke werden mit Quecksilber sowohl vergiftet als auch kuriert, es herrscht unbeschreiblicher Gestank und die Menschen kommen nur allzu oft nicht mehr lebend aus der Charité.

Man ahnt es schon: was in diesem Hörbuch nicht im Vordergrund steht sind romantische Tändeleien, diese kommen zwar vor, begleiten und ergänzen diesen Roman aber eher, als dass sie Selbstzweck sind. Man lauscht Beate Rysopps angenehmen Vortrag wenn sie von Professor Dieffenbachs bahnbrechenden Operationen erzählt, aber auch von der Verzweiflung, wenn sich hoffnungsvolle Patienten in Todgeweihte verwandeln.

Dieses Hörbuch ist ein wirklich gut gemachtes Stück Erzählkunst, ich habe jeder der fast 9 Stunden genossen. Fans von Ulrike Schweikert können bedenkenlos zugreifen, Fans von medizinsichen Romanen und historischen Geschichten die nicht immer "klassisches Mittelalter" sein müssen, sei ebenfalls geraten sich in die Charité zu begeben.

Bewertung vom 11.08.2018
Der Horror der frühen Medizin
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Medizin


ausgezeichnet

Man mag es sich gar nicht vorstellen, doch noch im vorletzten Jahrhundert war es die Realität: zum Mittel einer Operation griff man immer nur als allerletzte Möglichkeit, wenn der Patient ohnehin schon todgeweiht schien und wenn man zu Werke schritt, dann ohne Narkose, die gab es nämlich noch nicht.

Doch dann kam der Durchbruch, die gute alte Äthernarkose, so zwar heute auch nicht mehr angewandt, aber endlich trauten sich die Chirurgen wirklich zu operieren, in dieser Zeit fühlte sich der junge Joseph Lister berufen diesem Berufsstand anzugehören und seine Arbeit und seine Forschungen sollten die Welt verändern und unzähligen Menschen das Leben retten.

Lindsey Fitzharris erzählt die Lebengeschichte Listers packend und wie in einem Roman. Anschaulich schildert sie die Zustände zu dieser Zeit in Operationssälen, Anatomietheatern und Hospitälern. Diese kann man als Mensch unserer modernen Medizn fast gar nicht fassen, bei Fitzharris´Bericht wie der Chirurg Liston (ListON,nicht ListER) bei einer einzigen Operation gleich 3 Männer ins Grab brachte, bleibt einem der Mund offen stehen. Sie berichtet von Listers Zweifeln an der Medizin und den damals gängigen Lehrmodellen der Krankheitsverbreitung, seinen vehementen Widersachern wie den Anhängern der Miasmen- Theorie und seinem Streben nach der Erlangung von immer mehr und immer neuen Erkenntnissen.

Dieses Buch über den ersten Verfechter der Asepsis (sprich der Verringerung krankheitsverursachender Mikroorganismen in der Nähe des Patinten) ist wirlich ein Must read für jeden Fan medizinischer Sachbücher und für alle, die sich für Berichte von großen Denkern und Forschern begeistern können. Es ist auch alles so beschrieben, dass man selbst nicht medizinisch vorgebildet sein muss, um dem Buch folgen zu können.

Für mich bis jetzt das beste Sachbuch 2018.

Bewertung vom 06.08.2018
Gork der Schreckliche
Hudson, Gabe

Gork der Schreckliche


weniger gut

Eines möchte ich vorweg nehmen: nach wie vor frage ich mich, ob ich mit meinen 31 Jahren wohl einfach nicht die Zielgruppe für dieses Buch bin. Was wohl eine 16- jährige, wandelnde Akne- Zuchtanstalt im cerebralen Hormonnebel zu diesem endheftigen Teenage- Dragomance sagen würde? Was das jetzt bitte für ein dämlicher Satz war? Einer der charakteristisch für dieses Buch ist!

Gabe Hudson wählt für seine Teenager- Lovestory im Drachen - im -SciFi- Universum- Gewand (für sich schon abgedreht genug) eine gekünstelte, rotzige Jugendsprache, die einen die Augenbrauen hochziehen lässt. Ob´s am Übersetzer lag? Man mag es kaum glauben, denn auch das Lektorat hätte ob der unendlichen Formulierungs- Wiederholungen Bluthochdruck kriegen müssen! So ist hier stets und ständig zu lesen "mein schuppiger grüner Arsch", fast auf jeder Seite, ich fühlte mich an das ebenfalls unsäglich schlecht geschriebene "50 Shades of Grey" erinnert, da begegnet man ja auch auf jeder zweiten Seite Anastasias "innerer Göttin" die sich wahlweise räkelt, jubiliert, stöhnt, räkelt, jubiliert, stöhnt, bei sowas stöhnt der Leser halt mit, aber eher entnervt.

Da die Handlung von Niveau und Tiefe auch eher auf dem Niveau von Youtube- Makeup- Tutorials dümpelt (die Handlung hätte problemfrei, ohne die unsinnigen und unnötigen Abschweifungen auf 80 Seiten gepasst) habe ich mir einen Spaß daraus gemacht und hier kommt mein Tipp für Gork- Leser Ü18: ihr braucht eine Flasche eures Lieblingsschnapses (ich habe im Urlaub was regionales genommen, Ramzotti) und das Buch! So geht´s: loslesen und immer wenn das schuppige grüne Hinterteil genannt wird, einen kräftigen Schluck aus der Pulle nehmen. Nach 10 Seiten wird die Story gut, nach 25 Seiten war ich quasi auf dem Wille-zur-Macht-Level: knallhartes Rauhbein ohne Bewusstsein, um beim Gork- Jargon zu bleiben.

In diesem Sinne: wer mal ein schlechtes Buch verschenken will (Prävention damit die Schwiegermutti nicht die eigenen Fantasybücher plündert) oder ein literarisches Saufspiel für die nächste Party braucht: hier seid ihr richtig!

Ihr fandet diese Rezension unsachlich? Ich auch! Aber ernsthaft, zu dem Buch gibt es nix gutes zu sagen außer: nettes Cover!

Bewertung vom 11.07.2018
Sehnsucht / Dream Maker Bd.1
Carlan, Audrey

Sehnsucht / Dream Maker Bd.1


sehr gut

Ich würde ja Frau Carlan wirklich mal gern persönlich kennen lernen. Sie scheint scheinbar eine große Freundin von schematischen Abläufen zu sein.

War in ihrer bekannten Reihe "Calendar Girl" alles schön schematisch nach Monaten unterteilt und der erste Band somit von januar bis März reichend, wird hier nach Städten geflirtet und geschnackselt. Von Paris über New York nach Kopenhagen.

Ich komme nicht umhin beide Serien zu vergleichen. In Calendar Girl prostituiert sich eine junge Frau um die Spielschulden ihres Vaters zu begleichen. Ganz schön traurig und mies, doch dabei trifft sie auf ihre große Liebe, sonst wäre es ja keine Audrey Carlan- Story. In Dream Maker hingegen geht es um den jungen, erfolgreichen Parker Ellis, der mit seinem Unternehmen International Guy Kundinnen auf der ganzen Welt coacht und dabei auch gern mal flachlegt, professionell geht irgendwie auch anders. Irgendwie aber auch ein bisschen sexistisch, finde ich, wenn sie sich aus Zwang prostituiert, ist er einfach zu blöde ist Job und Privatleben zu trennen. Aber irgendeinen Aufhänger hat die Autorin halt gebraucht, damit die Erotikstory um Parker ins Rollen kommt, kann ich verstehen; von einem die Frauen wegknallenden Müllmann mag ja auch keiner gern hören.

Die Geschichte an sich verläuft wieder nach dem Carlan- tyypischen Strickmuster und bietet damit kurzweilige erotische Unterhaltung nah am Mainstream. Sven Macht macht mächtig was her als Sprecher (geiles Wortspiel, sorry...). Er erzählt die Geschichte packend und mit angenehm tiefer Stimme, lediglich Alicia Hofer für die 2-3 Kapitel aus Skylers Sicht hätte es wirklich nicht gebraucht, so mittendrin und kurz wirkt sie wie ein Fremdkörper, das hätte der mächtige Sven auch gern lesen können.

Wer leichte Unterhaltung für die spritzigen Momente des Lebens (no pun intended!) sucht, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 12.06.2018
Fake
Rayburn, James

Fake


ausgezeichnet

Was passiert, wenn ein Idol der Nahost- Friedensbewegung dummerweise durch einen Drohnenangriff des eigenen Staates umkommt? Richtig, die heiklen Friedensverhandlungen könnten scheitern. Was macht man da? Na klar, das Idol wieder lebendig! Klingt komisch? Nicht für den Ex- Geheimdienstler Pete Town, der genau für diese Aufgabe aus dem Ruhestand berufen wird, um diese heikle Mission, die über Wohl und Wehe des Friedens im Nahen Osten mitentscheidet, durchzuführen. Doch er hat auch mächtigde und einflussreiche Gegenspieler, denen daran gelegen ist die Situation im Nahen Osten zu destabilisieren...

Man merkt Fake ganz deutlich an, dass James Rayburn normalerweise Drehbücher schreibt. Das Buch liest sich wirklich wie ein Kinofim, man hat jede Szene plastisch vor Augen, Action und Momente mit Thrill kommen nicht zu kurz, doch auch die Figuren sind nachvollziehbar entworfen. Mein Favorit ist Dudley Morse, lest es selbst, was für ein Lebensweg, was für ein Mann! Kein strahlender Held mit glänzender Rüstung, eher das ganze Gegenteil, aber was für ein Buchcharakter! Wow! Man muss James Rayburn damit also auch ein Händchen für gut geschriebene Antagonisten attestieren, Morse und Littlefield sind so extrem, aber eben auch extrem glaubwürdig.

Auch die Mission selbst ist derart gewagt, halsbrecherisch und ein kleines bisschen irre, man mag gar nicht an den Erfolg der Operation glauben.

Ich kann Fake allen Fans von politischen Thrillern und auch jedem, der Bücher mit dem gewissen cineastischen Flair mag, wirklich nur ans Herz legen.