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Natalie

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 24.06.2018
Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1
Winkelmann, Andreas

Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1


ausgezeichnet

Leni Fontane möchte in Hamburg nur entspannt ihr Praktikum bei einem Verlag absolvieren. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin in ihrer Unterkunft, die sie über eine Zimmervermittlung gefunden hat, an. Doch dann verschwindet ihre neue Freundin plötzlich.
Freddy lebt, seit sein Unternehmen vor kurzem pleite ging, auf der Straße. Zufällig sieht er, wie ein Mann auf der Straße erschossen wird, und hat das Gefühl, seitdem sei der Mörder hinter ihm her.

Leni ist eine sehr schüchterne und naive Person, die in jedem zuerst das Gute sehe möchte. Sie ist in einer kleinen Stadt in der Provinz aufgewachsen und war noch nie für längere Zeit in einer großen Stadt wie Hamburg. Auch wenn sie sehr blauäugig und gutgläubig ist, übertreibt es der Autor nicht zu stark, sodass es nervig oder überspitzt wirkt. Durch ihre Hintergrundgeschichte, die teilweise erzählt wird, erfährt man, wieso sie so eine scheue Person ist.

Freddy hat viel gelogen und betrogen in seinem Leben. Anfangs möchte er den Mörder nur aufspüren, um seine eigene Haut zu retten. Doch bald macht er es auch selbstloseren Gründen, um seine Fehle irgendwie wieder gut zu machen. Beide Charaktere durchlaufen im Laufe des Buches einen gewissen Wandel.

Der Fall wird von Anfang an sehr spannend und gut konstruiert aufgebaut. Der Autor baut sehr viele Details mit ein, die manchmal etwas zu viel wirken, vor allem wenn man die Stadt Hamburg nicht gut kennt, sind es viele unbekannte Bezeichnungen. Die Ermittlungsarbeiten der Polizei wurden gut mit eingebunden, ohne einen zu großen Anteil zu haben.

Dem Leser werden Hinweise und falsche Spuren gleichermaßen gegeben, sodass man auf einige Lösungen durchaus selbst kommen, aber genauso gut auch an der Nase herum geführt werden kann. Einige Wendungen waren eher vorhersehbar, aber einige kamen auch sehr überraschend.

Ein spannender Thriller mit einer guten Mischung aus Polizeiermittlungen, Nervenkitzel, aber auch brutaleren Szenen. Die genauen Beweggründe des Täters werden am Ende zwar nicht wirklich offen gelegt, was sehr schade ist, trotzdem ist dieses Buch sehr zu empfehlen.

(Auch wenn es nicht direkt mit dem Buch zu tun hat, das Lektorat war stellenweise einfach grausig und hat den Lesefluss gemindert. Von einem großen Verlag erwartet man besseres.)

Bewertung vom 19.06.2018
Zurück auf Gestern
Lankers, Katrin

Zurück auf Gestern


sehr gut

Seit sich Claire und Lulu kennengelernt haben sind sie unzertrennlich. Sie machen alles zusammen und teilen alle ihre Geheimnisse. Zusammen entdecken sie die besondere Kraft eines alten Schmuckstücks, das Claire von ihrer Großmutter geerbt hat. Die Möglichkeit damit die Zeit zurück zu drehen erweist sich mehr als einmal, als sehr hilfreich. Doch nicht alles läuft wie geplant und es kommt noch andere, die hinter diesem besonderen Anhänger her sind.

Lulu und Claire sind charakterlich grundverschieden und ergänzen sich dadurch auch. Während Claire eher zurückhaltend und schüchtern ist, prescht Lulu auch mal ohne Plan voraus und übertreibt gerne einmal – manchmal auch etwas sehr stark. Es macht Spaß den beiden bei ihrem Abenteuer zu begleiten, bei dem aus auch mal zu amüsanten Situationen kommt.

Am Anfang dauert es etwas, bis die beiden Mädchen die Kräfte des Anhängers enthüllen. Auch die Person, die es auf das Schmuckstück abgesehen hat, greift erst sehr spät im Verlauf der Geschichte wirklich in das Geschehen ein. Obwohl es dem Leser nicht gerade schwer gemacht wird, herauszufinden, wer das ist. Die große Spannung kommt dann auch eher spät und einige Szenen sind etwas übertrieben dargestellt.

Ein wichtiger Aspekt in der Geschichte ist natürlich Freundschaft. Und auch etwas die erste große Liebe. Es wird hier nicht an ein paar Klischees gespart, aber es hält sich so im Rahmen, dass es nicht unangenehm auffällt.

Der Abschluss wartet dann noch mit einer kleinen Moral auf. Im Großen und Ganzen eine süße Geschichte über Freundschaft und wie man mit den Konsequenzen seiner Handlungen umgehen sollte.

Bewertung vom 14.06.2018
Wahrheit gegen Wahrheit
Cleveland, Karen

Wahrheit gegen Wahrheit


weniger gut

Vivian Miller arbeitet Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Schon seit Jahren gehört sie zur Abteilung Russland und steht kurz bevor ein Netzwerk von russischen Spionen zu enttarnen. Als sie sich in den Computer eines russischen Agentenführers hacken kann, scheint das der große Durchbruch zu sein, aber was sie in einer Datei findet, lässt sie an ihrem Leben und ihrem Mann zweifeln.

Die Geschichte beginnt sehr gediegen. Es dauert relativ lange bis es zu den ersten entscheidenden Situationen kommt. Die Spannung und das Voranbringen werden dann aber auch immer wieder durch Anekdoten, die von Vivians und Matts früheren Leben erzählen, unterbrochen. Das entschleunigt die Geschichte sehr stark. Der Anteil von alltäglichen Sachen und wie sich Vivian und Matt kennengelernt haben, nimmt einen sehr großen Teil ein. Es macht das Buch zwar auf der einen Seite authentischer, da nicht alles actiongeladen ist, aber auf der anderen Seite kann es den Leser auch nicht ganz gefangen nehmen.

Die richtige Spannung passiert dann im letzten Drittel des Buches. Die Ereignisse überschlagen sich, neue Erkenntnisse kommen ans Licht und es werden Dinge aufgedeckt, die man nicht vorhersehen konnte und manchmal auch etwas willkürlich scheinen.

Es fällt schwer, dass Buch zu bewerten. Es hat ein paar gute Szenen, aber teilweise ist es sehr langatmig und der Spannungsbogen kann nicht gehalten werden. Manche der Charaktere sind recht klischeehaft gezeichnet, andere eher blass. Vivian kann die Geschichte als Hauptprotagonistin leider nicht tragen.

Auch die Einblicke, in die Arbeit einer Spionageabwehr-Abteilung waren nicht so, wie erwartet. Da die Autorin selbst in diesem Beruf gearbeitet hat, hätte ich mir in diesem Punkt mehr erhofft.

Bewertung vom 09.06.2018
Nichts ist gut. Ohne dich.
Coplin, Lea

Nichts ist gut. Ohne dich.


gut

Vor sechs Jahren hat Jana Leander das letzte mal gesehen und gesprochen. Plötzlich steht er vor ihr und sie weiß nicht, was sie fühlen soll. Er ist derjenige, der am Steuer saß, als Ihr Bruder Tim bei einem Autounfall starb. Eigentlich sollte sie ihn hassen. Aber da sind auch noch andere Gefühle für ihn.

Jana ist für ihr Alter sehr selbstbewusst und manchmal kommt sie einem gar nicht wie eine Achtzehnjährige vor. Leander versucht irgendwie sein Leben zusammen zu halten und muss doch immer wieder an die Vergangenheit denken. Beide haben viele Probleme in ihrem Leben und die Gefühle für einander macht es nicht gerade leichter.

Es fällt schwer, das Buch zu bewerten, denn es ist eine emotionale Geschichte mit vielen ernsten Themen. Aber ich habe es einfach nicht gefühlt. Die Charaktere sind mir nicht ans Herz gewachsen, ich konnte nicht mit ihnen mitfühlen und teilweise waren sie sehr eindimensional. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Bedürfnis unbedingt weiter lesen zu müssen, weil es so spannend war.

Die Story an sich hat sich für mich auch nicht so rund und abgeschlossen angefühlt. Man erfährt zwar näher, was bei dem Autounfall passiert ist, aber ist wird nicht eindeutig klar, was nun wirklich vorgefallen ist. Auch weiß ich nicht, was genau Jana und Leander verbindet, da ihre gemeinsame Jugend nur bruchstückhaft angeschnitten wird.

Es wurden viele kleine Nebenhandlungsstränge aufgebaut, die dann aber im Sande verlaufen sind. Am Ende fühlte es sich wie eine unfertige Geschichte an.

Bewertung vom 19.04.2018
NACHTWILD
Phillips, Susan Elizabeth

NACHTWILD


gut

Es sollte ein ganz normaler Tag im Zoo für Joan und ihren vierjährigen Sohn Lincoln werden. Als sie sich jedoch auf den Rückweg machen, liegen Tote vor dem Ausgang des Zoos und ein Mann mit einem Gewehr versperrt ihnen den Weg. Joan versteckt sich mit ihrem Sohn und versucht sie beide zu schützen. Dabei hat sie keine Ahnung, was vor sich geht und muss bald eine Entscheidung fällen.

Das Buch fängt sehr gemütlich an und stellt erst einmal Joan und Lincoln als die Protagonisten vor. Bald aber schon lassen sich die ersten Anzeichen erkennen, dass irgendetwas nicht stimmt und dann beginnt die Geschichte schon richtig. Größtenteils wird aus Joans Sicht erzählt, aber es werden auch kurz andere Perspektiven verwendet und sogar aus Sicht des Täters.

Man stellt sich diese Geschichte sehr spannend und adrenalingeladen vor, aber es ist stellenweise sehr langatmig und es geht hauptsächlich darum, wie sich Joan und ihr Sohn verstecken. Keine Szene hat wirklich an meinen Nerven gezerrt oder hat in mir das Gefühl ausgelöst, ich müsste unbedingt weiter lesen. Vielleicht ist es für Mütter anders, da sie sich besser in Joan hinein fühlen können.

Für mich ist das ganze Buch auch nicht wirklich rund. Man bekommt immer nur Häppchen hingeworfen. Ein bisschen aus Joans und Lincolns Leben, warum jemand in einen Zoo eindringt und Leute erschießt. Aber man erfährt nie alles, nur Bruchstücke, die kein klares Bild von den Charakteren und den Handlungen zeichnen.

Die Idee fand ich sehr interessant und hat durchaus Potenzial. Leider hat mir hier etwas gefehlt. Die emotionale Nähe zu den Charakteren, die nachvollziehbaren Gründe des Täters. Eine atmosphärische Erzählung der Situation. Das Ende hat mich dann auch eher enttäuscht zurück gelassen.

Bewertung vom 19.03.2018
Höllenjazz in New Orleans / City-Blues-Quartett Bd.1
Celestin, Ray

Höllenjazz in New Orleans / City-Blues-Quartett Bd.1


sehr gut

New Orleans wird heimgesucht. Vom Axeman. Er hat schon mehrere Tote zurück gelassen. Alle mit einer Axt erschlagen und immer wurde eine Tarotkarte am Tatort gefunden. Auch scheinen die Opfer eine Verbindung zueinander zu haben. Neben Detective Michael Talbot sucht auch sein ehemaliger Partner Luca D’Andrea nach dem Mörder. Und Ida, die in einer Privatdetektei arbeitet, macht sich auf eigene Faust auf, um Hinweise zu finden und bringt dabei sich und ihrer Freund Louis Armstrong in Gefahr.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, was das Buch besonders interessant und lebendig macht. Jede Person ist so verschieden und einzigartig, dass man die einzelnen Perspektiven auch gut voneinander unterscheiden kann und die Charaktere nicht verwechselt. Spannend ist vor allem, dass jeder auf seiner Suche nach dem Mörder, andere Hinweise und Spuren findet, die zusammen das Gesamtbild ergeben. Nur als Leser weiß man am Ende die ganze Geschichte. Die einzelnen Protagonisten wissen immer nur einen Teil der ganzen Hintergründe zu den Morden.

Teilweise geht es natürlich, um die Aufklärung der Morde, aber die Charaktere spielen auch eine große Rolle. Ihre Probleme und Sorgen und wie auch die Beziehungen untereinander sind. Der Autor schafft es sehr gut, reale Fakten mit Fiktion zu vermischen. Über den echten Axeman ist nur wenig bekannt und daher hatte der Autor auch viel Spielraum, darum eine Geschichte zu schreiben. Schwieriger finde ich es da schon, Personen einzubinden, die sehr bekannt sind und über die man auch viel weiß. In diesem Fall Louis Armstrong. Es hätte nicht unbedingt sein müssen, in mit einzubringen. Mit einem ganz fiktiven Charakter hätte die Geschichte genauso – oder vielleicht sogar noch besser – funktioniert.

Es gab zwar ein paar Längen in dem Buch, aber zum Großteil war es sehr spannend. Der Schreibstil des Autors hat einen authentisch in das New Orleans von 1919 entführt.

Bewertung vom 09.11.2017
Mitfahrer gesucht - Traummann gefunden (eBook, ePUB)
Groh, Kyra

Mitfahrer gesucht - Traummann gefunden (eBook, ePUB)


sehr gut

Damit die 492 Kilometer zwischen Hamburg und Romys Wahlheimat Frankfurt nicht so langweilig sind, fährt sie mit einem Mitfahrer. Sie hatte aber nicht mit einem äußerst attraktiven Möbel-Designer und seinem Hund, der kaum auf die Rückbank passt, gerechnet. Die beiden verstehen sich blendend auf der Fahrt, aber eigentlich ist Romy doch mit ihrem Freund Flo glücklich.

Die beiden Hauptcharaktere Romy und Leon bedienen auf der einen Seite schon ein paar stereotypische Klischees des Liebesromangenres, aber können sich in ein paar Dingen doch etwas abheben. Romy tritt anfangs als Frau auf, die stark und unabhängig sein möchte, sich aber von zu vielen Menschen Sachen sagen lässt. Sie ist sehr auf Pläne und klare Strukturen in ihrem Leben fokussiert und macht in zumindest diesen Dingen eine Wandlung durch.

Leon war für mich über das ganze Buch hinweg nicht wirklich greifbar, auch wenn es ein paar Kapitel aus seiner Sicht gab. Mit seinem Verhalten und seinen Gedanken in Liebesdingen hat er so mancher Frau Konkurrent gemacht. Die Nebencharaktere haben die Geschichte gut ergänzt, wenn auch ein paar überzogen dargestellt wurden.

Die Story war in etwa so wie ich mir es gedacht habe. Eine seichtere Liebesgeschichte, die man mal zwischendurch lesen kann und die inhaltlich wie sprachlich nicht unbedingt anspruchsvoll ist. Stellenweise war es mir dann doch zu viel hin und her zwischen Leon und Romy. Das bekannte Klischee: die beiden Protagonisten reden nicht über ihre Gefühle und Gedanken und es kommt zu Missverständnissen, wobei eine Aussprache alles lösen würde.

Wenn man nicht zu viel von der Geschichte erwartet, kann sie einem durchaus gefallen und ein paar unterhaltsame, humorvolle Stunden bescheren.

Bewertung vom 24.10.2017
Der Wunderling
Bartók, Mira

Der Wunderling


ausgezeichnet

Im Heim für missratene und abscheuliche Wesen leben viele außergewöhnliche und merkwürdige Kreaturen. So auch das schüchterne Wesen Nummer dreizehn – halb Mensch, halb Fuchs. Ohne richtigen Namen lebt er schon lange in diesem schrecklichen Heim und muss sich immer wieder gegen Schikanen währen. Bald entdeckt er jedoch eine weitere Besonderheit an sich und er wird in ein Abenteuer hineingezogen.

Zuerst war ich einfach begeistert von dem schönen Cover, das eine fantastische und abenteuerlustige Geschichte versprach. Und genau das bekommt man mit diesem Buch auch. Am Anfang ist alles noch recht düster und hoffnungslos. Das Leben im Heim ist für den Wunderling nicht leicht. Nicht nur andere Wesen sondern auch die Heimleitung haben es auf ihn abgesehen und versuchen ihm das Leben schwer zu machen.

Bald jedoch findet er Freunde und Verbündete, die genauso zu den Außenseitern gehören wie er. Es beginnt ein spannendes und magisches Abenteuer, in dem Musik eine große Rolle spielt.

Der Wunderling, der später in der Geschichte den Namen Arthur erhält, umgibt mehr als nur ein kleines Geheimnis, die nach und nach ans Licht kommen. In diesem kleinen Buch stecken viele Werte, die dem Leser nahe gebracht werden. Freundschaft, Zusammenhalt und das man an sich selbst glauben soll. Alles verpackt in diese fantastische Welt, die sehr lebhaft und bildgewaltig beschrieben wird. Mit interessanten und skurrilen Charakteren, die man ins Herz schließen kann. Definitiv nicht bloß ein Buch für Kinder, sondern für jedes Alter geeignet.

Mechthild Großmann hat das Buch zudem hervorragend gelesen und ihre Stimmt passt einfach perfekt zu dieser Geschichte und haucht ihr noch ein bisschen mehr Leben ein. Sehr angenehm fand ich es zudem, dass die Hörabschnitte relativ kurz gehalten wurden. So kann man leichter seine Hörpausen einbinden.

Bewertung vom 11.10.2017
QualityLand Bd.1 (schwarze Ausgabe)
Kling, Marc-Uwe

QualityLand Bd.1 (schwarze Ausgabe)


sehr gut

QualityLand: hier ist alles optimiert und die Bevölkerung muss sich um fast nichts mehr kümmern. TheShop weiß schon vor dem Kunden, welches Produkt er als nächstes möchte. QualityPartner weiß, er am besten zu einem passt und die selbstfahrenden Autos kennen dein Ziel. Der Maschinenverschrotter Peter ist aber nicht mehr wirklich zufrieden mit seinem Leben und möchte einigen Dingen auf den Grund gehen.

Auf gewisse Weise könnte dieses Buch einen kleinen Ausblick in unsere digitalisierte Zukunft geben. Ansätze in diese Richtung gibt es heute schon zu genüge, was die ganze Sache noch erschreckender macht, denn die wenigsten möchten wahrscheinlich in einem QualityLand leben, auch wenn der Autor manche Sachen sehr überspitzt darstellt.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Besonders haben mir der Reiseführer für QualityLand und die Artikel einer Autorin gefallen, die noch einmal einen besseren Blick in die Welt gewährt haben.

Durch die ganze Geschichte zieht sich der gewisse spitzzüngige, gesellschaftskritische Humor von Marc-Uwe Kling, wobei die Ernsthaftigkeit trotzdem spürbar ist. Es werden viele Anspielungen auf heutige Filme, Persönlichkeiten und sogar auf einen eigenen früheren Charakter von Kling gemacht. Bestimmt würde man bei einem erneuten Lesen noch mehr solcher Anspielungen finden, die einem auf den ersten Blick entgangen sind.

Neben Peter spielen vor allem diverse Roboter eine wichtige Rolle im Buch. Wobei es interessant und amüsant zu lesen ist, dass diese oft wirklich mehr menschliche Züge aufweisen, als so manch menschlicher Vertreter in dieser Geschichte.

Zusammenfassend war es eine interessante und unterhaltsame Lektüre, die in gewissen Maße nicht so ganz abwegig ist. Trotzdem fand ich es an einigen Stellen zu übertrieben dargestellt und es wurde fast ins Lächerliche gezogen.

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Bewertung vom 16.09.2017
Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman
Rowell, Rainbow

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman


gut

Simon Snow. Der Außerwählte. Der mächtigste Zauberer auf der Welt. Er ist dazu bestimmt, die dunklen Mächte zu besiegen. Das einzige Problem dabei ist, dass Simon nicht mit seiner magischen Kraft umgehen kann und dadurch nicht nur für sich eine Gefahr darstellt. An seiner Seite stehen aber immer Penelope und Agatha und irgendwie auch sein verhasster Zimmergenosse Baz.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Simons Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Es kommen aber auch diverse andere Charaktere wie seine Freunde Penelope oder Agatha zu Wort. Da alle aus der Ich-Perspektive erzählen kann es manchmal verwirrend sein, wer denn nun gerade an der Reihe ist. Vor allem wenn die Erzählsichten hin und her springen.

Die Charaktere sind alle recht eindimensional und man bekommt auch keinen wirklichen Bezug zu ihnen. Penelope ist die beste Freundin ohne die der Held aufgeschmissen wäre. Agatha ist so unscheinbar, dass man sich fragt, was sie überhaupt zu Geschichte beiträgt. Simon stolpert von einem Missgeschick ins nächste ohne zu wissen, was er da gerade eigentlich macht. Baz ist noch der interessanteste Charakter und bringt zumindest etwas Schwung mit.

Die Story an sich schleppt und zieht sich die erste Hälfte ziemlich hin. Gefühlt passiert einfach nichts und praktisch ist das wohl auch so. Die meiste Zeit handelt es sich Rückblenden, was vor Jahren mal passiert ist und was die Charaktere in den vorangegangenen Schuljahren erlebt haben. Das trägt nicht unbedingt zur Spannung bei. Erst ab der Hälfte wendet sich die Geschichte aktuellen Geschehnissen zu und es gibt auch ein paar interessante Wendungen. An manchen Stellen musste ich tatsächlich auch schmunzeln, was größtenteils aber an den Zaubern lagen, die an bekannte Sprichwörter oder auch Filmzitate angelehnt sind. Eine nette Idee.

Die Geschichte um Simon Snow ähnelt stark an die Abenteuer eines anderen bekannten Zauberlehrlings und kann sich daher nicht so gut davon abheben. Es war nett zu lesen, aber es ist kein Buch, das unbedingt in Erinnerung bleibt.