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knappenpower

Bewertungen

Insgesamt 129 Bewertungen
Bewertung vom 03.02.2021
Mädchengrab
White, Loreth A.

Mädchengrab


sehr gut

Obwohl ich am liebsten Regio-Krimis aus Deutschland lesen, hat Angie, über die ich durch Zufall gestolpert bin, es mir angetan. Sie ist sehr speziell: Psychisch angeschlagen und eigentlich ohne Selbstbewusstsein. Nur mutig ist sie ohne Ende. Das macht vll. den Reiz dieser Person aus.

Das Buch war für mich fesselnd, bis Angie am alten Tatort ankommt. Plötzlich wurde mit Klischees nur so um sich geworfen und ich dachte mehr als einmal: Oh Gott, bitte nicht diese Richtung. Das ist ja wie in einem schlechten B-Movie. Ich kann das jetzt nicht näher ausführen, ohne zu spoilern. Aber wenn ich von einem abgelegenen Ort in den Bergen lese und von dumpfen, naturverbundenen, gottgleichen Männern … was soll man da anders denken? Da hat dann die Lust am Weiterlesen schon arg nachgelassen. Aber nachdem ich mich durchgekämpft und meine eigenen Vorurteile abgelegt habe, nahm das Buch wieder richtig Fahrt auf und es ging rasant weiter.

Aber trotzdem bliebt ein Wehmutstropfen zurück: Ich gehe davon aus, dass mit Angie nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen sein wird. Sie wird im nächsten Buch nicht einfach so eine andere Angie sein. Eine Angie, die selbstbewusst ist und sich auch selbst mag. Und da habe ich die Befürchtung, dass sich dieses Thema abnutzen wird. Aber eine Idee, wie man eine selbstbewusste Angie ohne Probleme schaffen will, die trotzdem interessant ist, habe ich auch nicht.

Bewertung vom 19.11.2020
Enna Andersen und die Tote im Mai
Johannsen, Anna

Enna Andersen und die Tote im Mai


ausgezeichnet

Der zweite Fall für die Cold-Case-Abteilung (Cold Cases liegt ja voll im Trend) und diesmal hat die Autorin mich noch mehr gefesselt und überzeugt als im ersten Teil, von dem ich auch schon begeistert war.

Das Team - 3 Kommissare, die gezwungenermaßen zusammenarbeiten und eigentlich ganz woanders sein wollen, also eher eine Zweckgemeinschaft - ist überaus sympathisch mit all den persönlichen Macken:
Enna: Nach einer Auszeit nach einem persönlichen Schicksalsschlag auf einen ungeliebten Posten versetzt
Pia: Nichte des Generalstaatsanwalts, die auf einem „ungefährlichen Posten“ arbeiten soll, aber nicht will und im Team für die Recherche im Netz zuständig
Jan: degradiert und versetzt, bärbeißig, will eigentlich nur in seinen alten Job zurück

Die richtige Mischung macht den Unterschied zu anderen Krimis, zumal Pia und Jan wie Hund und Katze sind, wo ich mir als Leser so manches Grinsen nicht verkneifen konnte.

Da nichts eilig ist, hat Enna die alten, ungelösten, Fälle durchnummeriert und zu Beginn des Buches wird ein Los gezogen., das über den zu lösenden Fall entscheidet. Dieses Mal ist der Fall sehr ergreifend und traurig und bis zur Lösung stehen viele Vernehmungen an, die Spekulationen kochen hoch und nicht immer führt der Weg auch ins Ziel.

Sehr gut gefällt mir, dass die private Seite der Ermittler einen großen Platz in den Büchern von Anna Johannsen einnimmt. Dieses Mal erfährt man mehr aus Jans Vergangenheit. Ebenso traurig wie der Fall, aber man kann jetzt seine Charakterzüge besser nachvollziehen.

Eine rundherum gelungene Geschichte, bei der am Ende keine Frage unbeantwortet bleibt.

Leider wird es wohl noch einige Monate dauern bis ich erfahre, ob Enna sich die Akte über den Mord an ihren Eltern vornimmt oder nicht.

Volle 5*

Bewertung vom 17.11.2020
Der Giftmord. Ostfriesenkrimi
Ptak, Susanne

Der Giftmord. Ostfriesenkrimi


ausgezeichnet

Eine neue Serie meiner Lieblingsautorin, diesmal in der Ich-Form aus Insa’s Sicht geschrieben, und wieder hat sie es geschafft, mich zu begeistern und eine überaus sympathische Kommissarin kreiert: Insa – 41 Jahre alt – 3 Kinder – den Ehemann in den Wind geschossen. Um Abstand von der Trennung zu bekommen kehrt sie auf den Hof ihrer Eltern zurück, wo sie zwar ein eigenes Haus bewohnt, jedoch die Familie irgendwie immer anwesend ist. Typisch Ptak. Und gerade das ist es, was ich so an ihren Büchern liebe. Da wird nicht stur nach Vorschrift ermittelt, sondern da werden auch mal die Familie und/oder Freunde mit einbezogen. Einfach liebenswert.

Und obwohl ich die Bücher immer als „Entspannungslektüre“ bezeichne, die man so richtig schön bei Kerzenschein und Kakao genießen kann, bleibt die Spannung nicht auf der Strecke. Denn neben der Familie bzw. Freunde gibt es ja noch den Mord. Und bis dieser gelöst ist schickt uns Frau Ptak ganz schön hin und her. Falsche Spuren, die vorher noch so wahnsinnig schlüssig waren, und Verdächtige, die nicht immer unsympathisch rüberkommen.
Und was – gerade für Fans von Susanne Ptak – immer wieder schön ist sind die kleinen, aber feinen Hinweise auf die anderen Serien, die ja alle in der gleichen Gegend in Ostfriesland spielen. Sei es der Gerichtsmediziner, die Streifenpolizisten oder die KT. Oder die Leberwurst ☺. So etwas treibt mir immer ein Grinsen ins Gesicht.

Klare Leseempfehlung für gemütliche Lesestunden und 5 Sterne.

Bewertung vom 17.11.2020
Todeswall / Emma Klar Bd.5 (eBook, ePUB)
Peters, Katharina

Todeswall / Emma Klar Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich mag die Bücher von Katharina Peters sehr. Sowohl vom Schreibstil als auch von der Darstellung / Charakterisierung der handelnden Hauptpersonen trifft sie genau meinen Geschmack. Egal, ob es sich dabei um Emma Klar, Romy Beccare oder Sara Pirol handelt.

Todeswall ist der mittlerweile 5. Fall für Emma Klar, einer ehemalige BKA-Kommissarin, die aufgrund ihrer persönlichen Vergangenheit mittlerweile als Privatermittlerin arbeitet, aber immer noch über sehr gute und freundschaftliche Beziehungen zu ihrer ehemaligen Vorgesetzten beim BKA und dem Leiter der örtlichen Polizei verfügt und von dort auch immer wieder als „freie Mitarbeiterin“ eingeschaltet wird, wenn es ohne unkonventionelle Ermittlungsmethoden, die sich teilweise auch außerhalb der Legalität befinden, nicht weitergeht.

Diesmal ist das Buch anders aufgebaut als sonst üblich. Es geht hier nicht darum, den/die Täter zu entlarven, sondern ausschließlich darum, diese/n zu überführen. Schon sehr früh ist klar, wen Emma in Verdacht hat. Zuerst habe ich gestutzt: Wie jetzt? So früh? Da muss doch ein Haken hinter sein. Das geht doch gar nicht. Wo ist da die Spannung?
Aber je länger ich das Buch gelesen habe, desto mehr hat es mich gepackt. Diese intensive Ermittlungsarbeit; dieses Wühlen in der Vergangenheit, diese ewigen Rückschläge und die Hilflosigkeit von Emma und ihrem Team. Zu wissen – bzw. glauben zu wissen – was passiert ist und es nicht beweisen zu können …. der reine Horror, wenn man bedenkt, dass es im wahren Leben Ermittlern wahrscheinlich ähnlich gehen wird (wobei diese sich noch an sehr viele Regeln halten müssen, die für Emma in ihren Vorstellungen nicht gelten).

Ein hervorragender Krimi, der sich nicht durch blutige Schockmomente, sondern durch psychologische Schachzüge auszeichnet.

Bewertung vom 07.11.2020
Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3 (eBook, ePUB)
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wer ist die Hornisse?
Eine berechtigte Frage, die ich erst ziemlich zum Ende lösen konnte. Und dass, obwohl es - im Nachhinein gesehen – im Verlauf der Geschichte einen eindeutigen Hinweis gab. Aber den habe ich wohl nicht realisiert ☺


WAS ZÄHLT DAS LEBEN DEINER LIEBEN?
Diesen Spruch finden die Ermittler auf der Leiche eines Rockstars.
Für alle Tom-Babylon-Fans war jetzt eigentlich schon alles klar, zumal noch 2-3 kleinere Hinweise gestreut wurden. Aber das hat der Spannung überhaupt nicht geschadet. Im Gegenteil. Das Buch zu lesen war wieder ein Genuss: Toms Verzweiflung (man möchte ihn ein ums andere Mal trösten) .. die Annäherung an seinen Vater .. Sitas und Benes Loyalität .. Mortens Sturheit …
Wie passt die Vergangenheit zur Gegenwart? Was hat Toms Mutter mit dem Mord an dem Rockstar zu tun? Lebt sie vll. doch noch? Wer ist Benno und was hat er mit allem? Fragen über Fragen und im Verlauf des Buches fängt man doch an zu zweifeln, ob die erste Intuition richtig ist.

Die Bücher leben nicht – wie normalerweise üblich – ausschließlich von der Lösung des Falles, sondern von den handelnden Personen. Und dies zu vermitteln ist dem Autor wieder zu 100% gelungen.

Das, was die Bücher ausmacht und für mich so wahnsinnig interessant ist sind die „Reisen“ in die Vergangenheit. Im ersten Buch war es Vi, im zweiten Sita und Bene und jetzt ist es Toms Mutter.
Gegenwart und Vergangenheit hängen zusammen und die Fäden verknüpfen sich immer mehr.

Der Cliffhanger ist noch fieser als sonst, aber damit muss man bei einer Serie wohl leben. Hoffentlich geht das Jahr bis Band 4 schnell vorbei.

Quereinsteigern würde ich auf jeden Fall raten, mit Band 1 zu beginnen. Die Geschichten um Tom, Sita und Bene fußen auf deren Vergangenheit und die Einzelheiten kann man in den Folgebänden selbstverständlich nicht so ausführlich schildern, dass man sich zu 100% hineinversetzen kann. Nach einer kurzen Anspielung auf die beiden ersten Bücher ist zwar alles wieder präsent, aber natürlich nur für diejenigen Leser, die die ersten beiden Bücher gelesen haben.

Ich erspare mir jetzt Anmerkungen zu Stil usw. Das ist reine Geschmackssache und mir gefällt, was Marc Raabe macht. Der Stil ist lebensnah, so redet man unter Freunden und wenn ich etwas richtig Anspruchsvolles lesen will, dann kaufe ich mir ein Buch von Hesse.

Fazit:
„Und das kann Tom Babylon alles kosten, was er liebt.“ Selten war ein Klapptext so passend.
Und obwohl ich der Meinung war, schon von Anfang an den richtigen „Riecher“ gehabt zu haben, hat mich das Ende mehr als überrascht. Bei der Auflösung stand der Mund offen und die Augen wurden riesig. Respekt Herr Raabe.

Bewertung vom 25.10.2020
Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1 (eBook, ePUB)
Kodiak, Frank

Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es ist natürlich einfacher, ein Buch eines Autors, den man schon kennt, zu lesen als ein Buch von einem unbekannten Autor, da man den Stil kennt. Und in diesem Fall ist es ein typischer Winkelmann: Von Anfang an gleich „rein in die Vollen“. Spannung aufbauen ohne großes Vorgeplänkel. Keine Zeile mit unnützen Beschreibungen verschwenden … Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.

Jan und Rica werden überaus sympathisch dargestellt und obwohl immer wieder durchkommt, dass Jan auch eine „dunkle Seite“ zu haben scheint war es mir egal.
Ihre Geschichte, also dass, was früher war, wird immer wieder angedeutet, aber man muss lange – für extrem ungeduldige Leser wahrscheinlich zu lange *g* - auf die Erklärung warten. Für mich war es genau die richtige Strategie. Immer wieder Andeutungen, immer wieder „anfüttern“, um dann doch in der Luft hängen gelassen zu werden. Mit jeder neuen Erwähnung, mit jedem neuen Hinweis wurde ich neugieriger. Hervorragend gemacht.

Dazu kommt, dass ich lange Zeit nicht wusste, wer wer war. Wer ist der Mann bzw. sind die Männer? Wer ist das namenlose Mädchen? Was hat der Bruder mit allem zu tun? War er der Gute oder doch der Böse? Dadurch, dass man als Leser teilweise vollkommen in der Luft hängt hält sich die Spannung durchgehend hoch; da weiß jemand genau, was er tut und wie man die Leser dazu bringt, das Buch möglichst nicht aus der Hand zu legen.

Ich habe nicht ein Kapitel größtenteils nur „überflogen“, wie ich es oft mache, wenn sich der Autor in endlosen Beschreibungen der Gegend verliert. Das gab es hier an keiner einzigen Stelle. Natürlich wurde die Umgebung geschildert ….. gehört ja dazu, wenn man das Kopfkino anschalten möchte. Aber immer in einem angemessenen Rahmen, der nie dazu verleitet, die Seite links liegen zu lassen.

Extrem beeindruckt hat mich der „Nebenschauplatz“, nämlich die Eltern. Das Buch handelt von verschwundenen Mädchen. Natürlich gehören die Eltern dazu. Aber wie es der Autor geschafft hat, die Geschichte der Mädchen/der Eltern zu erzählen, hat mich beeindruckt. Die Geschichten wurden immer wieder in das Buch eingestreut und überaus empathisch und einfühlsam erzählt. Man konnte gar nicht anders, als mit den Eltern mitzuleiden und Mitleid zu haben. Auch gab es diese Einschübe die Gelegenheit, wieder „runterzukommen“ und durchzuatmen.

Fazit: Eine absolute Leseempfehlung. Mir hat das Buch zu 100% gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzungen. Am Ende wird verraten, dass es eine Trilogie werden wird und das Ende lässt offen, worum sich Rica und Jan im nächsten Buch „kümmern“ müssen. Aber eins ist klar: Sie werden nicht locker lassen.

Bewertung vom 19.10.2020
Wenn das Licht gefriert
Klementovic, Roman

Wenn das Licht gefriert


ausgezeichnet

Dies ist das erste Buch des Autors für mich gewesen und als reine Krimileserin, die an Ermittlerteams gewöhnt ist, bin ich mit gemischten Gefühlen an die Sache rangegangen. Ganz umsonst, wie sich herausgestellt hat.

Der Autor hat es geschafft, mich von Beginn an sowohl mit der Tat als auch mit seiner Schilderung der Krankheit und vor allem der Situation der Angehörigen – hier die Ehefrau - zu packen. Das Buch ist durch seine sehr detaillierten Beschreibungen sowohl der Umstände als auch der Gefühle sehr ergreifend.

Da ich von Anfang an nicht an das Offensichtliche geglaubt habe – ist ja bei allen guten Krimis so – kam trotz aller Betroffenheit auch die Spannung nicht zu kurz. Durch andauernde Wendungen und Andeutungen hätte ich am liebsten das Buch in einem Rutsch gelesen und war immer wieder traurig, teils auch angenervt, wenn ich das Buch zur Seite legen musste. Zumal man einige Andeutungen sofort zuordnen konnte – wie z.B. den Geruch, den Elisabeth wahrnimmt -, andere wiederum aber zunächst überhaupt nicht zuordnen konnte.

Die Auflösung, die nicht ganz am Ende des Buches erfolgt, war dann auch sehr überraschend. Leider war danach für mich etwas die Luft raus, obwohl in dem Buch noch einige Seiten zu lesen waren und das „zweite“ Ende hat mich dann nicht ganz so überzeugt.
Dafür war der Epilog wieder umso ergreifender.

Wer empathisch und empfänglich für das Thema Alzheimer ist, dem wird das Buch extrem an die Nieren gehen. Einfach deshalb, weil man, wenn man nicht selbst betroffen ist, zwar die Problematik zur Kenntnis nimmt, aber nicht tiefer eindringt. Mit dem Buch wird einem dieser fehlende tiefe Einblick gewährt und bei empfindsamen Lesern, zu denen ich mich zähle, können da schon öfter die Tränen kullern.

Vom mir eine absolute Leseempfehlung für diejenigen Leser, die auch einen ruhigen, tief gehenden „Krimi“ zu schätzen wissen.

Bewertung vom 02.09.2020
Das Extrawurscht-Manöver / Schwaben-Krimi Bd.3
Hafermeyer, Franz

Das Extrawurscht-Manöver / Schwaben-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Auch der 3. Teil der Serie um den ehemaligen, zu Unrecht entlassenen Polizisten und der kernigen Polizistin, die bei der Sitte arbeitet, aber viel lieber zur Mordkommission wechseln möchte, hat mich wieder restlos überzeugt.

Man merkt, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Dies vor allem daran, weil die humorigen Übertreibungen, die sich durch das ganze Buch ziehen, genau richtig gesetzt sind. Leser mit ausgeprägtem Kopfkino werden so manches Mal vor Lachen nicht weiterlesen können. Allein die Situation im/am Krankenwagen ist göttlich und hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Wenn das bei einem Fall, der einem teilweise arg unter die Haut geht.

Da stellt sich einem als Leser ab und an automatisch die Frage, ob der Autor nicht doch seine geheimen Wünsche – vor allem seinem Vorgesetzten gegenüber – in den Büchern verarbeite hat ☺

Zu Anfang war es wieder etwas ungewohnt. Kurze knappe Sätze, geschrieben wie einem der Schnabel gewachsen ist. Aber ich war schnell wieder drin im Stil und hätte am liebsten das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

Man kann sicherlich kein Buch voller geballter Spannung erwarten. Im Gegenteil: Für mich waren die „Bösen“ ziemlich schnell enttarnt. Aber Bücher leben nicht nur von der Spannung, sondern hauptsächlich von den handelnden Personen. Und diese sind in der Serie so dermaßen unterhaltsam, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Fazit: Hast du einen schlechten Tag gehabt ….. nimm dir den Hafermeyer und es geht dir anschließend wieder gut

Bewertung vom 20.08.2020
Mord in Holtland. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Ptak, Susanne

Mord in Holtland. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dr. Josefine Brenner, Rechtsmedizinerin „im Ruhestand“, hat es endlich geschafft: Sie ist von Düsseldorf nach Ostfriesland umgezogen. Und weil ihr der Ruf vorauseilt, in jedem noch so kurzen Urlaub in ostfriesland über eine Leiche zu stolpern, können sich die Leser auf einiges gefasst machen.

Dies ist – nach der Spinngruppe – schon die zweite Krimi-Reihe, die ich von Susanne Ptak lese …. und zwar mit Genuss.

Die Krimis sind nicht übermäßig lang und da sie auch nicht mega kompliziert sind eignen sie sich wunderbar sowohl für heiße Tage als auch für kalte Winterabende und überhaupt für zwischendurch. Das heißt aber nicht, dass man das Buch mal eben runterlesen kann. Die Story ist komplex, man wird in die Irre geführt und läuft Sackgassen-Spuren hinterher. Man muss sich schon konzentrieren, will man den Täter vor den „Ermittlern“ enttarnen. Aber die Bücher sind eben einfach und flüssig geschrieben, ohne viel „drumrum“ wie seitenlange Beschreibung der Umgebung o.ä., immer nur das Wesentliche. Und bei allem kommt der Spaß nicht zu kurz.

Das Wunderbare an den Büchern ist, dass hier nicht die Ermittler im Vordergrund stehen, sondern ganz normale Personen wie du und ich. Privatpersonen, die einfach eine gute Nase und Spaß daran haben, als Miss Marple die Dörfer unsicher zu machen. Dies trifft sowohl auf die Spinngruppe als auch auf Josefine zu. Dazu der leichte Schreibstil ….. ich zumindest fühle mich wohl, wenn ich die Bücher lese und es macht einfach Spaß, immer wieder nach Holtland und Umgebung zurückzukehren.

Ich würde auch jedem Leser, der die Reihen noch nicht kennt, raten, die Reihenfolge einzuhalten. Mittlerweile vermischen sich die Reihen um Britta & ihre Freunde (Spinngruppe – Kripo Leer) und Josefine & Anhang (Kripo Aurich), was mir super gut gefällt, aber für Quereinsteiger sind es wohl zu viele Personen auf einmal (zumindest für diejenige Leser, die über ein ausgeprägtes Kopfkino verfügen und sich in die „ermittelnden“ Personen hineinversetzen möchten).

Fazit: Ein muss für Regio-Fans. Bitte mehr davon.

Bewertung vom 20.08.2020
Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11 (eBook, ePUB)
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was soll ich schreiben, ohne Gefahr zu laufen, dass es den Anschein macht, dass ich für meine Bewertung bezahlt werden? ☺

Das Buch ist der HAMMER. Einmal angefangen kann man einfach nicht aufhören, weil der Spannungsbogen nie abfällt. Eine absolute Leseempfehlung. Allerdings sollte man – wie bei Christ Carter üblich – über nicht allzu schwache Nerven und ein nicht allzu ausgeprägtes Kopfkino verfügen.

Von Anfang an ist man in der Geschichte drin. Aber so was von mittendrin. Und dabei ist es egal, aus welcher Perspektive die Kapitel geschrieben sind. Alles ist – wie immer – logisch aufgebaut und die Perspektivwechsel sorgen für die nötigen Informationen, um den Bösewicht zu überführen.

Die Kapitel sind angenehm kurz und der Schreibstil wie immer nicht zu kompliziert und flüssig, so dass man theoretisch in einem durchlesen könnte. Möchte man auch, weil die einzelnen Kapitel fast immer mit einem fiesen Cliffhanger enden. Wenn es dann zunächst mit einer andere Perspektive weitergeht möchte man das Buch am liebsten vor die Wand klatschen.

Obwohl es bereits der 11. Fall aus dieser Serie ist, braucht man kein Vorwissen, da sowohl Hunter als auch Garcie als Personen gut und ausreichend erklärt werden. Es gibt auch kaum versteckten Hinweise oder Anspielungen auf frühere Fälle (Lucien ausgenommen), so dass man die ersten Fälle unbesorgt später lesen könnte.