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xxx
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xxx

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Insgesamt 394 Bewertungen
Bewertung vom 06.12.2018
Die Hoffnung der goldenen Jahre
Davis, Fiona

Die Hoffnung der goldenen Jahre


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Mit ihrem ersten Roman "Wovon sie träumten" konnte mich Fiona Davis schon in ihren schriftstellerischen Bann ziehen und mit ihrem neuen Buch hat sie nahtlos daran anknüpfen können. Eine Geschichte die fast alle Facetten des Lebens aufzeichnet und wo man als Leserin mit den beiden weiblichen Hauptcharakteren zu engen Freundinnen wird. Der Plot ist auf zwei Erzählungen ausgelegt. In den 1880er Jahren begleitet man Sara Smythe und 100 Jahre später ist Bailey Camden die Hauptperson. Die Kapitel mit den verschiedenen Jahren wechseln sich ab und ergänzen sich geschichtlich sehr logisch. Sara Smythe rettet der kleinen Lula das Leben und lässt sich von deren Vater, dem Architekten Theo Camden, überreden nach Amerika zu ziehen und dort als Managerette im "Dakota" zu arbeiten. Das "Dakota" ist ein luxuriöses Apartmenthaus in New York. Doch Sara und Theo, der verheiratet ist, kommen sich irgendwann näher und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Doch was dann alles passiert war schwer zu ertragen und verlangt dem Leser einiges ab. Mit der Person von Bailey Camden bin ich bis zum Schluß nicht ganz "warm geworden". Sie hat zwar auch einige Schicksalsschläge erlebt, aber an dem Größten hatte sie selbst Schuld. Hier kann sie niemand anderen dafür verantwortlich machen. Bewundernswert fand ich dann doch, wie Bailey am Ende ihr Leben geregelt bekommen hat. Das Hauptaugenmerk lag für mich aber auf Sara und ihrer Lebensgeschichte. Zu meiner Freude waren diese Kapitel zahlreich und lang genug um völlig in diese Zeit abtauchen zu können. Die Autorin hat das "Dakota" so gut beschrieben, das ich beim Lesen das Gefühl hatte über die dicken Teppiche in den Fluren zu schweben und die Bewohner im Hof zu treffen. Man erlebt im Damals wie das "Dakota" aufgebaut und die Eröffnung gefeiert wird, im Heute erlebt man wie gegen den Verfall angekämpft wird und wie die Renovierungsarbeiten auf eine Neueröffnung hin zulaufen. Dazu noch dieses düstere und seit 100 Jahren ungelöste Familiengeheimnis hat für mich diesen Roman einfach rundum gelungen gemacht.
✿ Fazit ✿
Eine Geschichte die die Gefühlswelt der LeserInnen auf den Kopf stellt. Von Hass und Neid, bis Liebe und Enttäuschung, von Freud und Leid, bis Macht und Heuchelei, all das macht den Roman sehr lesenswert und ich bin froh, diese Autorin für mich entdeckt zu haben.

Bewertung vom 04.12.2018
Das Geheimnis der letzten Schäferin
Maxian, Beate

Das Geheimnis der letzten Schäferin


sehr gut

✿ Meine Meinung ✿
Achtung, Achtung: Beim Lesen des Romans kann es vorkommen, das man Hunger und Gelüste bekommt, denn es werden einige Rezepte, die sehr lecker klingen, beschrieben. Die Umschlaggestaltung ist hübsch gemacht, mit den genauen Anleitungen zu Nina´s Pfirsichkompott mit Lavendel und Lieselotte´s Dampfnudeln. Neben den EInblicken in das frühere Leben von Oma Lieselotte als Schäferin, begleitet man Nina die einem Familiengeheimnis auf die Spur kommt und die sich ihre Gefühle für Julian, den Superkoch aus München, nicht eingestehen will. Die Autorin kann sehr gut beschreiben, wie das Leben damals auf einem Bauernhof war, denn sie selbst war als Kind oft auf dem Hof ihrer Verwandten. Man bekommt ungewöhnliche Einblicke in den Alltag einer Schäferin und wie die Bauern von und mit ihren Tieren gelebt haben. Neben Nina, hat mir der Charakter von Lieselotte sehr gut gefallen. Als ihr Vater krank wird, muss sie sich um die große Schafherde kümmern, was damals als selten angesehen wurde. Eigentlich ist dies Männerarbeit, die Frauen hatten sich um die Kinder, den Hof und den Haushalt zu kümmern. Doch Lieselotte liebt die Schafe und die Arbeit mit ihnen, zudem kann sie so ihrer ersten Liebe Vinzenz näher sein. Doch seine Eltern sehen nicht gerne, das er mit einem einfachen Bauernmädel zusammen ist. Immerhin sind seine Eltern die einflussreichsten Leute im Dorf und besitzen das meiste Land. Liebevoll beschreibt Beate Maxian die Gefühlswelt im Damals von Lieselotte und im Heute von Nina. Oma und Enkelin waren sich immer sehr nahe, auch nach dem Tod verbindet die Beiden ein enges Band der Liebe und Zuneigung, denn beide Frauen sind immer ihren Weg gegangen und haben an ihren Zielen festgehalten. Zufällig, nach einem Todesfall, kommt Nina einem Familiengeheimnis auf die Spur, welches alle familiären Verbindungen in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Der Schreibstil der Autorin ist liebevoll und ausdrucksstark, zudem hat sie die damalige so toll beschrieben, das man sich alles sehr gut vorstellen kann. Zur Lösung des Geheimnisses hätte ich mir etwas mehr Zeit und Raum gewünscht, denn hier wurde es mir am Ende etwas zu unübersichtlich von den Personen her.
✿ Fazit ✿
Der Roman gewährt Einblicke in das schwere Dorfleben von früher und wie ein düsteres Familiengeheimnis doch noch im Heute ans Tageslicht kommt.

Bewertung vom 01.12.2018
Totenfest / Viljar Gudmundsson Bd.2
Tangen, Geir

Totenfest / Viljar Gudmundsson Bd.2


sehr gut

✿ Meine Meinung ✿
Ein Thriller aus Norwegen geht immer und da mir Band 1 "Seelenmesse" schon ganz gut gefallen hatte, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit dem Journalisten Viljar Gudmundsson und der Polizistin Lotte Skeisvoll weitergehen wird. Im ersten Band hatte Lotte den Tod ihrer Schwester direkt vor Augen, den sie bisher noch nicht verarbeiten konnte. Lotte ist eh ein Fall für sich und mich wundert es, das sie und Viljar sich gut verstehen. Ok, vielleicht auch, weil Gegensätze sich anziehen. Er ist naiv, unordentlich und nachlässig, sie dagegen sehr perfekt, strukturiert und äußerst penibel. Diese Konstellation macht die Trilogie sehr lesenswert, denn wenn es hart auf hart kommt, halten die Beiden zusammen. In diesem Fall wird Alex, der Sohn von Viljar, des Mordes an einer Schulfreundin beschuldigt, doch er kann sich nicht daran erinnern, denn die Party war ein voller Erfolg, was Alkohol und Drogen angeht. Alex hat ADHS und seine Handlungen sind nicht immer logisch und verstärken noch den Verdacht, das er wirklich was mit dem Tod von Emilie zutun hat. Nun ist es an Vilja und Lotte seine Unschuld zu belegen, auch wenn alle Beweise gegen Alex sprechen. Weiterhin fasst der Autor hier ein aktuelles Thema an und zwar wie die Norwegische Widerstandsgruppe Jugendliche akquiriert sich gegen alles zu stellen was "nicht norwegisch" ist und hier nimmt der Plot einen Verlauf, der einem wieder vor Augen führt, wie manipulativ Menschen sein können. Trotz der über 500 Seiten kam keine Langeweile auf, denn in der Story brennt es an vielen Ecken in der Stadt Haugesund und durch die kurzen Kapitel in denen einige Partygäste ihre Sichtweise der tödlichen Nacht erzählen, wird ganz langsam klar, wer für den Tod an Emilie verantwortlich ist.
✿ Fazit ✿
Wieder ein spannender Fall für das "kaputte" Duo Viljar und Lotte, in dem sie Schuld und Unschuld, den richtigen Personen zuordnen müssen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.11.2018
Ich vernichte dich
Parks, Brad

Ich vernichte dich


sehr gut

✿ Meine Meinung ✿
Hier passt der Titel exakt zum Inhalt des Buches, besser und treffender hätte man den nicht auswählen können. Im Prolog begleitet man ein Paar zum Sozialamt mit der festen Absicht ein Pflegekind zu bekommen. Das "perfekte Paar" muss nicht lange warten und man ahnt sofort, woher das Kind kommt. Trotz dieses Wissens erfährt man nicht die Namen des Paares, sie werden fast bis zum Schluß nur als "der Mann" und "die Frau" bezeichnet. Diese Tatsache hat den Thriller sehr spannend gemacht. Als Melanie vorgeworfen wird mit Drogen zu handeln und ihr Kind auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, spürt man zwischen den Seiten diese Hilflosigkeit und die pure Verzweiflung der Mutter, wie sie bloß ihre Unschuld beweisen kann um ihr Baby zurück zu bekommen. Mit jeder weiteren Vorgehensweise dem wahren Täter auf die Spur zu kommen, wird alles nur noch viel schlimmer und aussichtsloser. Wer ist die Person, die Melanie dies antut und einmal in die Mühlen des Amtes und der Justiz geraten, ist ein Entkommen fast unmöglich. Der Autor gewährt hier auch Einblicke in das Justizwesen der USA und wie so manche Klüngelei eine unschuldige Person so in den Fokus schieben kann. Der Schreibstil ist schnell und gut zu lesen, selbst die Einblicke hinter die Kulissen sind verständlich. Das Ende hat noch einmal einen dramatischen Höhepunkt, aber ansonst ist es logisch und gut gelöst.
✿ Fazit ✿
Ein spannender Thriller, der einem vor Augen führt, wie schnell man in den Fokus der Behörden, der Polizei und der Justiz geraten kann und wie lange es dauert, bis man diesen dunklen Fleck in seinem Leben wieder los wird.

Bewertung vom 22.11.2018
KüstenSpur
Kaden, Gaby

KüstenSpur


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Nach dem fiesen Cliffhanger in Band 5 auf der letzten Seite war ich froh das endlich die Wartezeit vorbei war und ich erlöst wurde von meiner Neugierde, was denn nun da gefunden wurde. Durch kurze Rückblicke war ich sofort wieder mit den Personen und der Umgebung von Carolinensiel und Wittmund vertraut. Tomke, Hajo und Carsten sind endlich wieder im Einsatz, mein liebstes Ostfriesland-Ermittler-Team und die Fans von Oma Jettchen und Tant´ Fienchen kann ich beruhigen, die beiden sind auch wieder mit von der Partie und bringen Schwung in die Bude. Der Fall ist diesmal etwas anders aufgebaut, denn zu dem aktuellen Mord gibt es Verbindungen zu einem zurückliegenden Verbrechen welches vor über 30 Jahren begangen wurde. Der Anfang ist sofort hektisch und spannend, kein großes Geschnacke, sondern gleich mittenrein. Erst war ich etwas verwirrt von den vielen Personen, die plötzlich mitmischten, aber das hat sich dann gelegt, je weiter ich in der Geschichte vorankam. Zu diesem Fall hat die Autorin alles aufgefahren was man überall erwartet hätte, nur nicht im trögen Ostfriesland, Morde, Schießereien und Mordversuche. Zuerst war ich etwas verärgert, da einer der Hauptcharaktere mir persönlich vorkam, als wäre er Superman persönlich, sozusagen ein Tausendsassa. Sehr übertrieben und unrealistisch kamen mir seine Handlungen vor, aber dann kam die logische und verständliche Aufklärung und ich war erleichtert, denn damit kann ich nun leben. Zum Ende hin wurde es dann noch einmal spannend und hektisch, als das Team dem Täter auf die Spur kam. Doch dann ... Ich könnte schon wieder durchdrehen ... Ein oberfieser, gemeiner, verstörender und extrem boshafter Cliffhanger. Erwähnte ich schon, das ich Cliffhanger hasse? Nein, oder? Wenn nicht, dann wisst ihr es nun. ;-)
✿ Fazit ✿
Ein spannender und toller 6. Band dieser Reihe und ich wünsche mir, das noch viele weitere Bücher folgen mögen.

Bewertung vom 21.11.2018
Mittagsstunde
Hansen, Dörte

Mittagsstunde


sehr gut

✿ Meine Meinung ✿
Mein erster Roman von Dörte Hansen und nach der letzten Seite ist mir klar, das ich den Vorgänger "Altes Land" auch noch unbedingt lesen muss. Die Autorin hat mich in eine Welt entführt, die ich irgendwie noch kenne. Durch manche Erwähnung, auch wenn es nur kurz und knapp war, hat sie bei mir Erinnerungen wachgerufen und ich schwelgte zwischen den Seiten in den alten 1970er Jahren. Ja, vieles habe ich wiedererkannt, das Leben früher auf dem Dorf. Zwar leider nicht auf dem platten Land in Nordfriesland, aber ist das Dorfleben nicht überall gleich? Man lässt Türen offen, die Nachbarn schlurfen herein, manch einer weiß mehr über den Anderen, als dieser selbst und geschnackt wird über Gott und die Welt. Während des Lesens habe ich oftmals das Buch zur Seite gelegt und die Gedanken schweifen lassen. Die Charaktere sind einzigartig ausgearbeitet. Genauso stelle ich mir die Dorfbewohner in Nordfriesland vor, nicht zu gesprächig, alles beobachtend und wenn jemand Neues im Ort auftaucht wird dieser erstmal genau im Auge behalten. Wie benimmt er sich, grüßt er, schnackt er mit den Leuten, passt er sich an, oder will er für sich sein. Alles wird zuerst abgecheckt und dann lässt man ihn am Dorfleben teilhaben, wenn er die Prüfungen gut gemeistert hat. Der Schreibstil ist zwar zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber es passt zu Land und Leute, etwas skurril, oftmals schrullig lustig, aber auch nachdenklich.
✿ Fazit ✿
Dörte Hansen ist eine wunderbare und großartige Geschichten-Erzählerin.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2018
Stürme des Lebens / Die Ärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Stürme des Lebens / Die Ärztin Bd.2


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Nach diesem "fiesen" Cliffhanger am Ende des ersten Bandes, war ich froh, das ich nicht zu lange auf die Fortsetzung warten musste. Die Geschichte geht weiter in den Jahren 1890 - 1914 und ich bin wieder begeistert. Ricarda eröffnet 1890 ihre Praxis in München, nachdem sie den Brauereibesitzer Georg geheiratet hat und nicht ihre wahre, große Liebe Siegfried. Wie das Leben eben damals so war, eine Frau eröffnet in München eine Arztpraxis? Unvorstellbar zur damaligen Zeit und so wünscht sie sich nach dem aufgeschlossenen Berlin zurück. Neben Ricarda nimmt in diesem Band ihre Tochter Henny einen Großteil der Geschichte ein. Mutter und Tochter sind sich sehr ähnlich, sie sind stark, lassen sich nichts sagen, nichts vorschreiben und so prallen zwei intensive Persönlichkeiten aufeinander, die sich aber sehr stark verbunden fühlen und sich gemeinsam allen Hindernissen stellen. Das am Ende natürlich wieder ein gemeiner Cliffhanger kommt, war fast schon zu erwarten. Helene Sommerfeld hat in diesem Plot wieder die ganze Bandbreite der Gefühle eingearbeitet, so ab und an musste ich manches Tränchen unterdrücken. Der Schreibstil ist packend und flüssig zu lesen. Ich bin ja sonst nicht so die typische Arzt-Roman-Leserin, aber mit dieser spannenden Lebensgeschichte hat das Autoren-Duo mich gepackt.
✿ Fazit ✿
Wieder ein mitreißender und extrem toller Roman aus dieser wunderbaren Serie. Von mir gibt´s dafür eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2018
Das Heim
Strandberg, Mats

Das Heim


sehr gut

✿ Meine Meinung ✿
Horror aus Schweden? Klingt gut, doch war der Plot dann ein wenig anders, als ich es nach dem Lesen des Klappentextes vermutet hatte, aber nicht schlechter. Joel ist 39 Jahre alt und hat im Leben nichts ausgelassen, kurz gesagt: Se*, Drugs and Rock´n Roll. Doch nach einem Herzinfarkt und der nachfolgenden Demenz muss er seine Mutter Monika in dem Altenheim "Nebelfenn" unterbringen, da es nicht mehr möglich ist, sie allein und unbeaufsichtigt in ihrem Haus wohnen zu lassen. Doch mit Monika zieht ein "dunkler Schatten" auf die Station D ein, die Lampen flackern, die Bewohner benehmen sich als wären sie von Dämonen besessen. Diese Gruselmomente schleichen sich so nach und nach zwischen den Seiten ein, doch vorerst glauben die Mitarbeiter der Station den Alten nicht, denn alle sind dement und bilden sich Dinge ein. Die Geschichte geht nicht in die Tiefe der Charaktere, deswegen bleiben sie einem auch ein wenig fremd und oberflächlich, aber das hat mich diesmal auch nicht gestört, da die Patienten und deren Verhalten mehr im Mittelpunkt standen. Trotz allen "nicht fassbaren Momenten" ist aber der auch der schwierige Alltag und die damit nicht immer einfach zu beherrschende Arbeit in dem Berufszweig des Pflegepersonals gnadenlos aufgezeigt worden. So wie wir es auch kennen, schlecht bezahlt und zu wenig Personal für zu viele Kranke. Also hat Mats Strandberg es geschafft, dieses schwierige Thema in einem Horror bzw. Thriller untergebracht zu haben um damit auch gleich seine Leserschaft zum Nachdenken anzuregen.
✿ Fazit ✿
Wenn man einmal einen etwas anderen Thriller lesen möchte mit einigen gruseligen und unheimlichen Momenten, dann ist "Das Heim" das richtige Buch dafür.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.11.2018
Juli verteilt das Glück und findet die Liebe
Kokoska, Tanja

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Juli Mahlo, Ende 30, hat ihren Blumenladen verpachtet, doch in engen Zeiten hilft sie gerne aus. Die Pächterin Marie und ihr Mann Max leben in einer Wohnung über dem Laden, genau wie Juli auch. Doch Juli lebt in der Wohnung wie in der familiären Vergangenheit. Keine neumodischen Veränderungen, selbst das Telefon hat noch eine Wählscheibe und Internet und Co. sind ihr nicht geheuer. Alles was Veränderung mit sich bringt, wird vor der Wohnungstür gelassen. Einen festen Partner hat es auch lange nicht gegeben und so nimmt Juli ihr düsteres Leben einfach hin. Sie blüht nur richtig auf, wenn sie im Laden bei Marie aushilft und bestellte Blumen ausliefert. Zudem hat Juli die Gabe, ihre Kunden so zu beeindrucken mit ihrer stillen und netten Art, das diese nach kurzer Zeit ihr die Geheimnisse und Sehnsüchte aus deren Vergangenheit erzählen und somit Vertrauen fassen. Dann macht Juli sich auf die Suche nach Lösungen um diesen fremden Menschen wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sie möchte ihnen Frieden geben und ihre Sehnsüchte stillen. Eigentlich alles Attribute, die auch auf Juli selbst zutreffen. Kurz gesagt, sie regelt das Leben der Anderen, aber irgendwann muss sie auch ihr eigenes Leben wieder in den Griff bekommen und das passiert, als an Heiligabend Oskar Lensky im Blumenladen steht und Juli auf einmal Herzklopfen bekommt. Mit Juli Mahlo hat die Autorin einen so liebevollen und klaren Charakter erfunden, so das ich sie sofort in mein Herz geschlossen habe. Man bekommt tiefe Einblicke in ihr Leben, ihre Sichtweise und Träume, so das man denkt, ja auch sie muss doch endlich einmal das Glück finden, erleben und spüren, aber vorher muss sie sich von all dem alten Ballast befreien um endlich im Leben anzukommen.
✿ Fazit ✿
Ein liebevoller und zauberhafter Roman, der mir entspannte Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 11.11.2018
Wenn Kinder töten
Harbort, Stephan

Wenn Kinder töten


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Stephan Harbort hat mit diesem Buch ein Thema in den Fokus gerückt über das bisher wenig berichtet wurde. Hier werden sieben Fälle genauer beschrieben und analysiert, bei denen ich oftmals den Kopf schütteln musste, denn sie sind an Grausamkeit und Abscheulichkeit nicht zu unterscheiden, zu den Taten von Erwachsenen. Die kindliche Naivität ist nicht vorhanden, Gewalt und Mordgedanken überlagern die normalen Verhaltensweisen in diesem Alter. Die erzählten Fälle sind aus den USA und Deutschland, die Täter/innen sind zwischen 6 und 14 Jahren. Die einzelnen Kapitel sind in 3 Phasen aufgegliedert. Zuerst wird erzählt was Täter und Opfer an dem Tag bis zur Tat getan haben, dann wird ziemlich detailliert die Tat und die Suche nach dem Täter oder den Tätern beschrieben und im letzten Abschnitt bekommt man die Einblicke, die der Täter den Ermittlern offen darlegt und wie sein Leben bis zum Mord verlaufen ist. Hier ist deutlich, das (fast) alle Mörder keine Kindheit im normalen Sinne erlebt haben. Was mich auch erschreckt hat, wie abgebrüht, gefühlskalt und emotionslos die Kinder die Tat von sich weisen, wie sie lügen und versuchen die Polizei zu überlisten. Hier aber merkt man auch dazu im krassen Gegensatz, das es wirklich noch Kids sind. Sie sind sich zwar bewusst etwas schreckliches getan zu haben, aber andererseits versuchen sie alles zu leugnen und die Tatsachen zu verdrehen, um die Polizei in die Irre zu führen. Nicht nur die Opfer und deren Familien haben unter einer Tat zu leiden, auch für die Eltern der Täter ist kein normales Leben mehr möglich. Sie werden immer die Eltern sein, von einem Mörder. Nach dem Ende des Buches kommen automatisch die Fragen auf: Hätten die Taten nicht verhindert werden können? Was ist die gerechte Strafe für Kinder und Jugendliche? Wie beeinflusst die Strafe das weitere Leben? Wird es "danach" noch ein normales Leben geben können?
✿ Fazit ✿
Ein Buch welches wieder in typischer Harbort-Manier geschrieben wurde. Informativ, erschreckend, detailliert, genau, sachlich und für jeden verständlich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.