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Kiki2705

Bewertungen

Insgesamt 168 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2023
Die Perlenschwester / Die sieben Schwestern Bd.4
Riley, Lucinda

Die Perlenschwester / Die sieben Schwestern Bd.4


ausgezeichnet

Mit „Die Perlenschwester“ erscheint Band 4 aus der Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley. Alle Bände kann man unabhängig voneinander lesen, da diese sich jeweils um eine der Schwestern drehen und zum selben Zeitpunkt starten. Jedoch ist es schöner, die Geschichten aller Schwestern zu kennen, da einige Geheimnisse und Fragen sich wie ein roter Faden durch die Reihe ziehen.
In diesem Band begleiten wir CeCe, die 4. der Schwestern auf ihrer Reise in ihre Vergangenheit. Auch sie wurde als Baby von Pa Salt adoptiert und wuchs zusammen mit ihren Schwestern und in besonderer Verbindung zu ihrer nur knapp 6 Monate älteren Schwester Star auf dem Schweizer Anwesen auf. Doch nachdem sich Star von ihr gelöst hat, mit der sie fast wie Zwillinge immer alles zusammen gemacht hat, ist es nun auch Zeit für CeCe ihren eigenen Weg zu gehen und sich auf die Suche nach ihren Vorfahren zu begeben. Dieser Weg führt sie nach Australien und vor allem auf die Reise zu ihren eigenen Wurzeln.
Wie gewohnt teilt Lucinda Riley die Geschichte wieder in 2 Zeitebenen ein, sodass der Leser nicht nur die Geschichte von CeCe in der Gegenwart begleitet, sondern auch in das Australien Anfang des 20. Jahrhunderts reist. Hier verfolgt man das Leben von Kitty Mercer, die als junge Frau nach Australien kommt, die Frau eines Perlenfischermeisters wird und durch die Liebe und das Schicksal dazu gezwungen wird, ihr Leben mutig in die Hand zu nehmen.
Besonders gefallen hat mir, dass auch die Traditionen und die Geschichte der Aborigines Einfluss in die Geschichte gefunden hat. Diese fasziniert mich seit jeher und es ist immer wieder traurig zu lesen, wie die europäischen Eroberer mit den Ureinwohnern dieses weiten, noch unerforschten Kontinents damals und zum Teil auch heute noch umgegangen sind.
Der Schreibstil hat mich wie bei den Vorgängerbänden von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Geschichte von CeCe hat mich besonders interessiert und ich bin nicht enttäuscht worden. Ich gebe zu, dass sie bei mir in den bisherigen Bänden nicht gerade sympathisch ankam, doch die charakterliche Entwicklung und Tiefe von CeCe ist sehr gut gelungen und authentisch beschrieben.
Zu keiner Zeit wollte ich dieses Buch aus der Hand legen und habe mit Spannung verfolgt, wie CeCe ihren Weg gegangen ist.
Sehr schön fand ich auch wieder den Bezug zu den Vorgängerbänden.
Für mich war dieser Band bisher das stärkste Buch dieser Reihe und ich freue mich nun auf die weiteren Geschichten der noch verbliebenen Schwestern.

Bewertung vom 04.04.2023
Die Radfahrerin
Leonard, Susanna

Die Radfahrerin


ausgezeichnet

In ihrem neuen Roman über starke Frauen widmet sich Susanna Leonard Annie Londonderry.
Diese hat in den Jahren 1894/95 in nur knapp 15 Monaten als erste Frau geschafft, mit dem Fahrrad die Welt zu umradeln.
„Annie Londonderry – Die Radfahrerin“ ist eine Romanbiografie mit großem fiktivem Anteil, der den Leser in das Amerika des späten 19. Jahrhundert führt.
Annie Londonderry, geboren als Anna Kopchovsky, lebt mit ihrem Mann und drei kleinen Kindern in einem jüdischen Ghetto auf sehr beengtem Raum und muss neben Haushalt und Kinderbetreuung noch Geld mit dem Verkauf von Werbeanzeigen dazuverdienen. Das Leben im Ghetto ist hart und bedrückend und Anna sehnt sich nach mehr. Da kommt ihr durch Zufall die Wette zweier Herrschaften zu Ohren, dass es eine Frau niemals mit dem Fahrrad in nur 15 Monaten schaffen würde, um die Welt zu fahren. Anna ergreift ihre Chance und schwingt sich aufs Fahrrad.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.
Die Perspektiven wechseln zwischen Erzählung, Tagebucheinträgen und dem Blick in das Jahr 1940. Dieser Wechsel ist keinesfalls verwirrend, sondern hält die Spannung aufrecht.
Das Buch ist in 2 große Teile gegliedert.
Annie als Hauptprotagonistin ist eine sehr starke Persönlichkeit, welche jedoch durch ihr Verhalten auch polarisiert. Ihre teilweise erfundenen Geschichten gegenüber den zahlreichen Journalisten, das Verlassen ihrer Familie – vor allem ihrer 3 kleinen Kinder – lässt unterschiedliche Gefühle im Leser erwachsen. Jedoch gelingt es der Autorin, Annie sehr authentisch in ihren Gefühlen und Zweifeln darzustellen, sodass ich ihr Handeln und Denken sehr gut nachvollziehen konnte.
Die Reiseroute und die einzelnen Stationen habe ich mit Spannung verfolgt und die Strapazen, die Annie und ihren immer wieder wechselnden Begleitern begegneten, haben mich mit Staunen erfüllt. Immer wieder musste ich mir vor Augen halten, welch großen Luxus wir heutzutage beim Fahrradfahren erleben und welchen Hindernissen Annie damals widerstehen musste.
Sehr interessant fand ich die Schilderungen rund um die Fahrradclubs, die damalige Mode, aber auch die Entwicklung der Frauenbewegung und den Kampf um Gleichberechtigung.
Annie als fahrendes Werbeplakat und Vorreiterin der Frauen ist eine Inspiration. Nicht nur einmal spielte sie mit dem Gedanken aufzugeben, hat sich aber immer weiter durchgebissen.
Fazit:
Vorm Lesen dieses Romans habe ich noch nie von dieser Frau gehört, die es gewagt hat, mit dem Fahrrad um die Welt zu fahren und bin sehr froh, dass ich dieses Buch lesen konnte. Auch wenn die Autorin klar bekannt hat, dass aufgrund fehlender belegbarer Fakten einiges ihrer Fantasie entspringt, könnte es genauso gewesen sein und der Roman hat mir spannende und interessante Lesestunden bereitet. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.03.2023
Would You Trust Me?
Wagner, Heidrun

Would You Trust Me?


sehr gut

„Would you trust me?“ von Heidrun Wagner ist der zweite Band der „Little Secrets“- Reihe.
Die Bände sind jeweils abgeschlossene Geschichten, die man unabhängig voneinander lesen kann. Ich selber kannte Band 1 nicht und habe diese Geschichte trotz fehlender Vorkenntnisse sehr gut verstanden. Jedoch werden immer mal wieder Hinweise zum vorhergehenden Band gegeben.

Alia muss zusammen mit ihrer Mutter zu deren neuem Freund ziehen. Außerdem muss sie auf eine neue Schule, auf der sie niemanden kennt. Als wäre das noch nicht genug, setzt ihr Stiefbruder Colin auch noch alles daran, sie loszuwerden. Nach kurzer Zeit tauchen seltsame Zettel mit Drohungen auf. Aber kommen diese wirklich von Colin? Wem kann Alia vertrauen, wem nicht?

Das Cover ist sehr ansprechend und macht einen neugierig. Der Titel wird durch die rote Schrift auf schwarz-weißem Hintergrund gut hervorgehoben. Allerdings erinnert es mich stark an eine andere Jugendbuchreihe.

Es ist eine spannende Geschichte, die man dank des leicht verständlichen flüssigen Schreibstils schnell durchlesen kann. Die Spannung bleibt während des ganzen Buches bestehen, was auch an den für mich oft unerwarteten Wendungen lag. Jedoch kam für mich das Ende ein bisschen zu abrupt.

Ich kann das Buch weiter empfehlen. Gerade für die angegebenen Zielgruppe eignet es sich sehr gut.

Bewertung vom 28.03.2023
Polarlichtzauber
Engel, Cornelia

Polarlichtzauber


ausgezeichnet

In „Polarlichtzauber – Liebe auf Shetland“ entführt Cornelia Engel ihre Leser zum zweiten Mal in die wunderschöne Landschaft der Shetland-Inseln.
In Band 2 dieser tollen Reihe lässt die gelernte Modedesignerin Jezz ihr Leben in München für eine kleine Auszeit hinter sich, um sowohl ihrer überfürsorglichen Mutter als auch dem Stress der Großstadt zu entfliehen. In einem Brautmodengeschäft auf den Inseln findet sie eine Anstellung und obwohl sie nicht an die Liebe für immer glaubt, fühlt sie sich schnell wohl mit der Ladenbesitzerin Alison und auch mit ihrer neuen Tätigkeit.
Doch auch in Liebesdingen bleibt ihr Neuanfang nicht ohne Turbulenzen. Bereits auf dem sehr holprigen Flug zu den Shetlandinseln trifft sie auf den kernigen, etwas zu lauten und stets im Mittelpunkt stehenden Schotten Magnus, der absolut nicht ihr Typ ist. Sie ist froh, als ihre Freundin Mara sie vom Flughafen abholt und sie Magnus hoffentlich nicht wieder über den Weg laufen muss, doch meist hat das Schicksal andere Pläne als gedacht.
Wie bei Band 1 ist es Cornelia Engel gelungen, mich durch ihre sehr bildhafte und flüssige Schreibweise sofort wieder in den Bann der Shetland-Inseln zu ziehen und mein Fernweh zu wecken. Wie gern würde ich nach dem Lesen dieser Lektüre selber einmal die Polarlichter am Himmel tanzen sehen.
Jezz als Hauptprotagonistin ist sehr authentisch beschrieben. Sie ist sympathisch, humorvoll und gleichzeitig sehr tiefgründig in ihren Gedanken.
Auch Magnus als Gegenpart wächst einem sofort ans Herz und schnell merkt man nicht nur als Leser, dass der erste Eindruck eines Menschen täuschen kann.
Gefallen hat mir, dass traditionelle Werte und Feste in diesem Buch einen hohen Stellenwert haben. So habe ich zum ersten Mal etwas vom Feuerfest – dem Up Helly Aa gehört und bin fasziniert. Gern würde ich dieses Fest einmal live erleben!
Neben all den romantischen und witzigen Momenten hatte dieses Buch auch sehr berührende Momente und Jezz konnte eine emotionale Entwicklung durchlaufen, die mir sehr gefallen hat.
Für mich war dieses Buch wieder ein richtiger Wohlfühlroman und ich freue mich schon sehr, auch den 3. Band dieser Reihe lesen zu können.

Bewertung vom 23.03.2023
Quallenplage / Himmel und Holle ermitteln Bd.1
Bergstedt, Susanne

Quallenplage / Himmel und Holle ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

„Quallenplage“ aus der Feder von Susanne Bergstedt bildet den Auftakt einer neuen Cosy-Crime-Reihe mit zwei Amateur-Detektivinnen auf Verbrecherjagd.

Telse Himmel möchte bei ihrer Freundin Wanda Holle ein bisschen Ruhe und das Flair der Ostsee genießen. Doch im beschaulichen Schilksee wird eine Leiche am Strand inmitten eines Schwarms von Feuerquallen gefunden. Bei dem Todesopfer handelt es sich um die örtliche Grundschullehrerin – eine gute Freundin von Wanda. Doch was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, kann Wanda nicht glauben, denn ihre Freundin war eine sehr gute Schwimmerin und stets vorsichtig.
Da die örtliche Polizei keine Anstalten macht zu ermitteln, begibt sich Wanda mit ihrer Freundin Telse selber auf den Pfad der Ermittlungen und wird fündig. Doch was als harmlose Ermittlung beginnt, könnte gefährlich für die beiden enden.

Bereits das Cover des Krimis sticht einem sofort durch die intensive Farbwahl und die hochwertige Verarbeitung ins Auge.

Der Schreibstil des Krimis ist sehr angenehm zu lesen und birgt keine Längen.
Wer allerdings Hochspannung und intensive Ermittlungsarbeit der Polizei sucht, wird hier nicht fündig werden. Es handelt sich eher um einen sehr leicht zu lesenden Krimi, in dessen Mittelpunkt vor allem die tatkräftigen Freundinnen stehen.

Wanda Holle und Telse Himmel sind einem sofort sympathisch. Die beiden werden sehr authentisch und lebensnah beschrieben und wirken zu keiner Zeit aufgesetzt.
Während Wanda sehr forsch und willensstark ist, scheint sich Telse von ihrer Freundin eher mitreißen zu lassen. Die beiden als Ermittlungsduo haben mir sehr gut gefallen.

Natürlich darf auch ein Polizeihauptkommissar als Nachbar nicht fehlen, den beide geschickt um den Finger wickeln.

Die nordische Atmosphäre und die örtlichen Gegebenheiten werden sehr anschaulich geschildert, sodass ich mich voll ins Ambiente einfühlen konnte.

Das Ende ist rund und lässt auch keine Fragen offen, doch die beiden Freundinnen haben in meinen Augen noch viel Potential für weitere Bände der Reihe.

Fazit:
Für mich war dieser Krimi ein angenehmer Zeitvertreib und die Seiten flogen dahin, da ich mich beim Lesen einfach wohl gefühlt habe.
Wer einen locker-leichten und dabei noch amüsanten Krimi lesen möchte, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 13.03.2023
Die Kinder des Earls
Dietrich, Felicitas

Die Kinder des Earls


sehr gut

„Die Kinder des Earls“ aus der Feder von Felicitas Dietrich ist ein historischer Roman, der die Zeit Anfang des 11. Jahrhunderts und den langsamen Niedergang des bis dahin existierenden angelsächsischen Reiches beschreibt.
Von der Schlacht von Hastings 1066 und deren Ausgang hat sicher fast jeder schon einmal gehört, doch wie kam es zu dieser Schlacht? Wer waren die Hauptakteure im Kampf um die Macht?
Während ich vor Kurzem ein Buch über diese Zeit aus Sicht des Herzogs der Normandie, besser bekannt als William der Eroberer, gelesen habe, widmet sich dieser Roman hauptsächlich Godwin von Wessex und der Rolle von dessen Kindern.
Die Schreibweise ist leicht verständlich und man kann den einzelnen Schilderungen gut folgen.
Sehr gefallen hat mir die Darstellung der damaligen Lebensverhältnisse – vor allem auch die Unterschiede zwischen Angelsachsen und Normannen. Der langsame Aufbau des Konflikts, das Ausbreiten der Normannen auch im angelsächsischen Reich und die verschiedensten Ränkespiele im Kampf um die Vorherrschaft sind sehr gut beschrieben.
An manchen Stellen war mir die Beschreibung etwas zu detailliert und das Buch verlor daher etwas an Spannung, aber in der Gesamtbetrachtung ist der Roman eine historische Geschichtsstunde, die dem Leser vor allem die Rolle von Harold Godwinson näher bringt.
Harold konnte ich als Mensch in seinen Gefühlen und Handlungen gut verstehen und so wird ein fairer Blick auch auf die Seite der Verlierer geworfen.
Die Beziehungen zwischen den Geschwistern sowie deren jeweilige Rollen im Schicksal des Reiches waren für mich zu jeder Zeit authentisch und nachvollziehbar. Aber auch die Rolle von König Edward – ein eher schwacher König, der sich mehr mit dem Geistlichen beschäftigte als mit dem Lenken des Reiches – wurde sehr deutlich.
Auch emotional hat es mich an manchen Stellen stark berührt.
Besonders lobend möchte ich noch das Kartenmaterial sowie Personenregister und Glossar am Anfang des Buches erwähnen. Diese Informationen erleichtern einem den Lesefluss und man kann sich immer wieder während des Lesens daran orientieren.
Die Schilderungen im Nachwort, in denen die Autorin zu historischen und fiktiven Details noch einmal klar Stellung bezieht, runden die Lektüre ab.
Fazit:
Dieser historische Roman ist für jeden eine Bereicherung, der sich näher mit der englischen Geschichte und der Entstehung des heutigen Reiches beschäftigen will.
Für mich ein gut gelungener Debütroman und definitiv zu empfehlen.

Bewertung vom 04.03.2023
ECHOLOST - Für immer eins
Geßlein, Daniela

ECHOLOST - Für immer eins


ausgezeichnet

In „Echolost – Für immer eins“ entführt die Autorin Daniela Gesslein den Leser in eine spannende Mischung aus Romantik und Krimi.
Gleich zu Beginn fährt die Historikerin Carmen zusammen mit ihrem Ehemann Lot, den sie über alles liebt, in den Urlaub nach Portugal. Doch dort angekommen, trennt sich Lot ganz plötzlich und ohne Vorwarnung von ihr. In der Folge scheint für Carmen die Welt Kopf zu stehen und alles geht schief. Doch sie kann nicht daran glauben, dass Lot sie aus freien Stücken verlassen hat. Steckt eine Entführung hinter seinem seltsamen Verhalten?
Die Auflösung der Ereignisse und die Suche nach der Wahrheit lässt Carmen auch auf die Suche nach sich selbst gehen.
Bereits der Einstieg in die Lektüre ist spannend. Sofort spürt man die starken Emotionen der Protagonistin und ist mittendrin im Geschehen.
Carmen, deren Erstname eigentlich Echo lautet, ist eine sehr authentische Protagonistin, mit der man sehr gut mitfühlen kann.
Ihr langer Weg zur Wahrheit ist sehr gut beschrieben. Ihre Gefühle, Verwirrungen, aber auch tiefsten Abgründe haben mich beim Lesen sehr berührt.
Sehr gut fand ich die wechselnden Perspektiven im Laufe des Buches, sodass man aus verschiedenen Sichtweisen die Handlung kennenlernt und somit noch tiefer in die Hintergründe eintauchen konnte.

Geschickt eingebaut sind die Bedeutungen von Namen und deren Verbindungen.
Auch die Gedichte zu Anfang jedes Abschnittes waren emotional und tiefgründig und ergänzen die Geschichte somit perfekt.
Man sollte jedoch aufpassen, wenn man selber gerade in einem seelischen Tief steckt. Wie die Autorin zu Beginn des Buches selber schon warnt, könnte die Lektüre durchaus triggern und ist daher nicht in jeder Gefühlslage zu empfehlen.
Mir selber hat das Buch durch seine schnelle packende Schreibweise und die immer wieder unverhofften Wendungen sehr gut gefallen und mir ein paar tolle Lesestunden bereitet.
Ich war zu Anfang skeptisch aufgrund des Genremixes, kann aber nun sagen, dass dieser hier sehr gut gelungen ist.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.02.2023
Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Mit dem Krimi „Tod in Siebenbürgen“ entführt die Autorin Lioba Werrelmann den Leser in das Rumänien der heutigen Zeit, doch gleichzeitig auch in die Vergangenheit und Geschichte der Siebenbürger Sachsen.
Der Journalist Paul Schwartzmüller kehrt nach mehr als 30 Jahren in seine Heimat Siebenbürgen, besser bekannt als Transsilvanien, zurück, um das Erbe seiner Tante Zinzi anzutreten. Im Dorf angekommen, in dem er in seiner Kindheit glückliche und unbeschwerte Sommer verbracht hat, holen ihn die Erinnerungen ein und gleichzeitig das unleugbare Gefühl, eine Schuld auf sich geladen zu haben.
Gleich zu Beginn seiner Reise in die Vergangenheit wird auf Schloss Bran ein Mordopfer gefunden – bestialisch hingerichtet in der Folterkammer. Als Täter wird sein bester Freund von früher – Sorin – festgenommen, der volltrunken und blutgetränkt neben dem Opfer gefunden wurde.
Paul glaubt keine Sekunde an die Schuld seines Freundes und beginnt zu recherchieren. Dabei deckt er unglaubliche Machenschaften auf und kommt seinen Gegnern so nahe, dass er bald selbst auf der Abschussliste steht.
Bereits der Titel und das Cover des Krimis laden sofort zum Lesen ein und verbreiten eine mystische Atmosphäre, welche sich im Schreibstil der Autorin durch die gesamte Geschichte hinweg durchzieht.
Die Beschreibungen der atemberaubenden Landschaft rund um die Karpaten sowie Land und Leute in Siebenbürgen haben mich förmlich in ihren Bann gezogen.
Nicht nur die Handlung rund um den Mord und dessen Hintergründe war unglaublich spannend und hatte für mich immer wieder eine Überraschung parat, sondern auch die geschichtlichen Hintergründe und Traditionen der Siebenbürger Sachsen waren sehr interessant zu lesen.
Paul Schwartzmüller als Hauptprotagonist habe ich sofort in mein Herz schließen können. Man hat seine innere Zerrissenheit förmlich gespürt. Auch seine Liebe zu seiner alten Heimat war so präsent, dass man vor Augen hatte, was er sah und dachte.
Die zahlreichen weiteren Charaktere waren alle sehr authentisch, teilweise undurchschaubar und mysteriös.
Bis zum Schluss konnte ich nicht ganz benennen, wie alles zusammenhängt und doch hatte ich einen Verdacht.
Die Spannung riss somit für mich von Beginn an nicht ab und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Fazit:
Seit langem war dieser Krimi einer der besten, den ich gelesen habe. Handlung, Atmosphäre und Ort waren unglaublich packend und ich würde mich freuen, noch mehr von Paul Schwarztmüller und seinen Ermittlungen zu lesen.

Bewertung vom 21.02.2023
Enna Andersen und die verlorene Zeit
Johannsen, Anna

Enna Andersen und die verlorene Zeit


gut

„Enna Andersen und die verlorene Zeit“ ist Band 5 einer Krimireihe aus der Feder von Anna Johannsen.
Für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe, welches ich auch gut ohne Vorkenntnisse lesen konnte.
Die Eltern der Hauptkommissarin Enna Andersen wurden vor über 20 Jahren brutal ermordet. Nachdem der dafür verurteilte Täter nach seiner Entlassung versucht, das Verfahren neu aufzurollen und seine Unschuld beteuert, macht sich Enna in ihrem Urlaub privat auf die Suche nach dem wahren Täter. Unterstützt wird sie dabei von ihren Oldenburger Team-Kollegen. Im Laufe der Ermittlungen stoßen sie auf eine Spur, welche in die Vergangenheit der Hamburger Anwaltskanzlei führt, in der ihr Vater früher tätig war. Ist hier der wahre Hintergrund der Tat zu finden? Enna begibt sich auf eine gefährliche Suche, die endlich Licht in dieses dunkle Kapitel ihres Lebens bringen soll.
Das Cover des Buches ist sehr düster-mysteriös und verspricht einen ebensolchen Krimi. Leider finde ich die Stimmung im Buch nicht wieder und daher ist das Cover mit seinem Motiv für mich eher unpassend gewählt.
Die Schreibweise war für mich leicht verständlich und flüssig zu lesen.
Die Spannung blieb jedoch leider im gesamten Krimi etwas auf der Strecke, was wohl hauptsächlich mit den sehr ausgeweiteten Dialogen zwischen den Ermittlern zusammenhängt. Dadurch hatte ich nicht das Gefühl, das Buch nicht aus der Hand legen zu können und unbedingt das Ende erfahren zu wollen, was ich bei diesem Genre in der Regel habe.
Das Team rund um Enna ist mir jedoch von Beginn an sympathisch. Wie sie alle ihre Chefin unterstützen, fand ich sehr schön und durch die kleinen Rückblicke und Einblicke in das private Leben der Ermittler wurde ich mit ihnen schnell warm. Leider konnte ich jedoch keine wirklich emotionale Bindung zu den handelnden Personen aufbauen.
Der Fall an sich ist durchaus interessant und die Auflösung am Ende überrascht, doch aufgrund einiger für mich logischer Fehler ist die ganze Geschichte nicht rund.
Fazit:
Es war ein Krimi, den ich wohl leider schnell wieder vergessen werde und der mich nicht dazu animiert, die restlichen Bände der Reihe auch noch zu lesen. Daher nur 3 von 5 möglichen Sternen.

Bewertung vom 16.02.2023
Die Schattenschwester / Die sieben Schwestern Bd.3
Riley, Lucinda

Die Schattenschwester / Die sieben Schwestern Bd.3


ausgezeichnet

Mit „Die Schattenschwester“ ist Band 3 der 7-teiligen Schwestern-Reihe aus der Feder von Lucinda Riley erschienen und der Leser wird erneut in die Vergangenheit einer der 7 Schwestern geschickt, die Pa Salt adoptierte und die gemeinsam auf dem Schweizer Anwesen „Atlantis“ aufwuchsen. Nach seinem Tod hinterließ er jeder der Schwestern die Koordinaten sowie Hinweise zu ihrer wahren Herkunft, sodass sich auch Star in diesem Band auf die Suche begeben kann.
Alle Bände der Reihe starten zum selben Zeitpunkt und sind in sich geschlossene Geschichten, sodass man diese auch in unterschiedlicher Reihenfolge und unabhängig voneinander lesen kann. Ich empfehle jedoch, diese in der vorgegebenen Reihenfolge zu lesen.
Star ist zusammen mit ihrer nur wenig jüngeren Schwester CeCe fast wie Zwillinge aufgewachsen und so stark mit ihr verbunden, dass sie praktisch nie voneinander getrennt waren und sogar eine eigene Art von Gebärdensprache entwickelt haben. Doch als sie im Brief von Pa Salt die Hinweise auf einen Londoner Buchladen erhält, in dem sie den sympathischen, aber etwas exzentrischen Besitzer Orlando kennen lernt, beginnt für die sonst zurückhaltende und schweigsame Star nicht nur eine Reise in ihre Vergangenheit, sondern auch zu sich selbst, die einige Wendungen und Überraschungen bereithält.
Star ist die Schwester, die von allen am wenigsten auffällt. Sie scheint immer im Schatten von CeCe zu stehen und hat nicht das Bedürfnis, sich mitzuteilen. Doch trotzdem hat sie mein Herz mit ihrer ruhigen besonnenen Art sofort gewonnen und ich habe ihren Weg gern begleitet.
Lucinda Riley ist es durch ihren flüssigen bildlichen Schreibstil erneut gelungen, mich in die Landschaft von Kent sowie in die Vergangenheit eintauchen zu lassen und vollkommen in der Geschichte wiederzufinden.
Erneut läuft der Handlungsstrang in 2 Zeitebenen ab, wobei ich die Vergangenheit um 1909 – 1943 als nicht ganz so abwechslungsreich empfunden habe. Jedoch war es sehr tiefgründig und emotional. Nicht zuletzt durch die sehr gefühlvollen Themen wie Depressionen, welche sehr behutsam in die Story eingeflochten wurden.
Auch die übergreifende Geschichte rund um das Leben und die Geheimnisse des Adoptivvaters Pa Salt wird weiter fortgeführt und in meinem Kopf entstehen weitere Fragezeichen, sodass ich gespannt bin, wie die weiteren Herkunftsgeschichten der noch verbliebenen Schwestern verlaufen.
Mir hat dieser 3. Teil wieder sehr schöne Lesestunden bereitet und ich freue mich bereits auf den nächsten Teil.