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Leselust
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Barsbüttel
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2019
Winteraustern / Luc Verlain Bd.3
Oetker, Alexander

Winteraustern / Luc Verlain Bd.3


sehr gut

atmosphärischer Krimi um die Austernzucht
Luc Verlain hat eine Kollegen von der Wasserschutzpolizei gebeten, ihn und seinen krebskranken Vater morgens mitzunehmen, damit er noch einmal einen Sonnenaufgang über den Austernbänken sehen kann. Unterwegs erhält die Kommissarin einen Anruf, da ein Hilferuf eingegangen ist. Ein Austernfischer wurde niedergeschlagen und liegt kurz vor dem Ertrinken auf einer Sandbank. Man kann ihn retten, aber wenig später entdeckt Lucs Vater in der Ferne noch etwas Schlimmeres: Zwei tote junge Männer, wie zur Hinrichtung an zwei Pfähle gebunden. Beide wurden ebenfalls niedergeschlagen. Hat das was mit den Austerndiebstählen zu tun?
Ich fand das Buch wieder ganz unterhaltsam. Das letzte konnte mich leider nicht begeistern. Aber hier war die Aufklärung des Falls wieder spannend und nicht gleich vorhersehbar. Dazu lernt man viel über die Austernzucht. Ich wußte nicht, wie mühsam das ist. Der Autor scheint mir ein Feinschmecker und Weinkenner zu sein, es geht auch hier viel um den Genuss von Austern und Wein. Dazu die Kulisse: sehr französisch. Es wird sicher noch weitere Bücher der Reihe geben, wie der Schluss vermuten lässt. Das nächste ist hoffentlich genauso gut;-)

Bewertung vom 14.11.2019
Das Ritual des Wassers / Inspector Ayala ermittelt Bd.2
Garcia Saenz, Eva

Das Ritual des Wassers / Inspector Ayala ermittelt Bd.2


sehr gut

Atmosphärischer Krimi aus Spanien
Die Handlung des Buches schließt an die des Vorgängerbandes an, jedoch kann man es auch lesen, ohne den ersten Band um Inspector Unai de Ayala gelesen zu haben. Im ersten Band erlitt er am Ende einen Kopfschuss, den er erstaunlicherweise überlebte. Nur kann er immer noch nicht sprechen und ist krankgeschrieben. Seine Kollegin Esti ruft ihn dennoch an, als in den Bergen eine Leiche gefunden wird. Jemand hat einen uralten antiken Kessel benutzt, eine Frau kopfüber an den Füßen aufgehenkt darin zu ertränken. Ein Ritual? Die Tote war eine Jugendfreundin von Unai, weshalb er sich trotz seines sprachlichen Handicaps an die Ermittlungen macht.
Das Buch hat mir gut gefallen, trotz einiger Längen. Aber ich mag die Protagonisten und auch die Prisen Mystik, die eingeflochten sind. Der Schreibstil ist recht bildhaft und ich habe sofort Lust auf einen Urlaub, um mir die Orte des Geschehens anzusehen. Den ersten Band fand ich noch ein wenig spannender, weshalb ich hier 4 Sterne vergebe.

Bewertung vom 14.11.2019
Totenstille
Dean, Will

Totenstille


sehr gut

Atmosphärischer Krimi, gut geschrieben
Tuva Moodyson ist eine engagierte junge Journalistin, die in London auf dem Weg nach oben war. Aber die schwere Erkrankung ihrer Mutter lässt sie nach Schweden zurückkehren, um die Zeit, die ihre Mutter noch hat, in ihrer Nähe zu sein. Nun sitzt Tuva in Gavrik, einer Kleinstadt, fest und arbeitet dort für die Lokalzeitung an langweiligen Lokalnachrichten. Da wird im Utgard-Wald bei Mossen eine männliche Leiche gefunden. Sofort denkt man an die Medusa-Morde vor 20 Jahren. 3 Morde in 4 Jahren, der Täter nie gefasst. Gibt es einen Zusammenhang? Über den Fall zu berichten ist Tuvas Chance, auch in Schweden erfolgreich zu sein. Engagiert stürzt sie sich in die Ermittlungen.

Tuva ist eine ungewöhnliche und interessante Protagonistin, denn sie ist taub. Mittels ihrer Hörgeräte und Lippenlesen kann sie jedoch mit ihrer Behinderung ganz gut leben. Sie hat bei ihren Investigationen mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen, in erster Linie mit ihren Ängsten vor dem riesigen Wald. Auch die befragten Anwohner des kleinen Ortes Mossen machen es ihr nicht leicht. Allesamt sind ausgesprochen skurrile Charaktere, die der Autor sich da ausgedacht hat. Quasi jeder könnte der Mörder sein.

Das Buch wird in Ich-Form aus Tuvas Perspektive geschrieben. Daher kann man sich gut in sie hineinversetzen. Der Autor schreibt zudem sehr bildhaft und atmosphärisch. Man kann sich alles gut vorstellen, das Kopfkino läuft. Man stapft z.B. gemeinsam mit Tuva durch den riesigen dunklen Wald, fühlt ihre Angst, sich zu verirren, riecht geradezu das Moos und das nasse Holz, hört die Mücken surren, das Laub rascheln. Immer wieder gibt es auch sonst spannende Momente, die einem Gänsehaut verursachen. Der Autor nimmt einen wirklich geschickt mit. Ich habe das Buch gern gelesen, Tuva war mir sehr sympathisch und ich würde gern mehr von ihr lesen. Ich hoffe auf eine Fortsetzung und vergebe gern 4 Sterne.

Bewertung vom 04.11.2019
Hotel Cartagena / Chas Riley Bd.9
Buchholz, Simone

Hotel Cartagena / Chas Riley Bd.9


schlecht

enttäuschend
Eine Geiselnahme in einem Hamburger Hotel, ein junger Mann vom Kietz in den 80igern in den Fängen der Drogenmaffia in Kolumbien. Der Klappentext gibt bereits das ganze Buch wieder. Ich kannte bisher kein Buch der Autorin, aber als Hamburger hatte mich der Krimi interessiert. Umso enttäuschter war ich vom Inhalt des Buches. Außer, dass das Hotel, in dessen Bar die Geiselnahme stattfindet, in Hamburg liegt, war da herzlich wenig mit Hamburg. Zudem war die Handlung langweilig, unspektakulär und insgesamt völlig unspannend. Dazu eine vermeintlich coole, schnoddrige Sprache mit kurzen, abgehackten Sätzen, mit der ich mich leider nicht anfreunden konnte. Ganz schlimm wurde es gegen Ende in Rileys Fieberwahn. Insgesamt auch unsympathische, merkwürdige und überzeichnete Charaktere. Besonders den der Staatsanwältin Riley, die anscheinend recht promiskuitiv ist und sogar bei einer Geiselnahme überlegt, mit welchem der Täter sie denn schlafen möchte, fand ich gänzlich unpassend. Es passiert mir sehr selten, dass ich ein Buch am liebsten abbrechen möchte. Ich habe in der Hoffnung auf eine Wendung zum Positiven durchgehalten, aber habe es am Ende kopfschüttelnd in den Müll geworfen. Es reizt mich keinesfalls, ein weiteres Buch dieser Autorin zu lesen.

Bewertung vom 30.10.2019
Der Fund
Aichner, Bernhard

Der Fund


ausgezeichnet

sehr unterhaltsam
Rita, 53 Jahre alt, hat einiges mitgemacht in ihrem Leben. Einst war sie Krankenschwester, dann starb ihr kleiner Sohn. Das hat sie und ihren Ehemann umgehauen. Während sie sich nach einer Weile gefangen hat und seit vielen Jahren als Kassiererin in einem Supermarkt arbeitet, ist ihr Ehemann zu einem Trinker und Spieler mutiert. Eines Tages findet Rita in einem Bananenkarton eine große Menge Koks. Die Chance auf ein neues Leben, denkt sie und nimmt den Karton mit nach Hause.

Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen Ritas. Zum anderen wechselt das mit den Verhörprotokollen eines Ermittlers in Dialogform, dessen Namen wir nicht erfahren, der Ritas Tod aufklären will. Dafür befragt er mehre Personen aus Ritas Umfeld.

Zu Anfang fand ich diesen Erzählstil etwas gewöhnungsbedürftig, denn man erfährt das Fortschreiten von Ritas Erleben häppchenweise zwischen den Zeilen in den Verhörprotokollen. Aber die Story war geschickt aufgebaut. Wenn auch etwas vorhersehbar, denn ich ahnte schon bald, wie es ausgeht. Dennoch so unterhaltsam, dass ich das Buch nicht weglegen konnte und an einem Tag ausgelesen hatte.

Bewertung vom 24.09.2019
Tagebuch meines Verschwindens / Profilerin Hanne Bd.2
Grebe, Camilla

Tagebuch meines Verschwindens / Profilerin Hanne Bd.2


gut

ich war etwas enttäuscht
Als Teenagerin fand Malin eines Nachts, als sie mit Freunden im Wald von Ormberg Bier trinken war, den Schädel eines kleinen Mädchens. Heute, 8 Jahre später, ist Malin bei der Polizei und ermittelt mit einem Team erneut an dem Cold Case. Sie ist bei den Ermittlungen dabei, da sie selbst aus Ormberg kommt. Zur gleichen Zeit macht Jake, ein Teenager, der mit seinen Vater und seiner größeren Schwester am Waldrand von Ormberg wohnt, eine gruselige Entdeckung, als er spazieren geht. Eine alte Frau kriecht aus dem Wald. Sie scheint verletzt und verwirrt, weiß aber ihren Namen. Hanne. Kurz darauf wird sie von einer Autofahrerin mitgenommen. Jake findet an der Stelle, wo sie eingestiegen ist, ein braunes Buch, das sich als Hannes Tagebuch herausstellt.

Die Handlung wird in Ich-Form zum einen aus Malins Sicht, zum anderen aus Jakes Sicht erzählt. Malin hat Probleme mit Ormberg und würde der trostlosen Kleinstadt gern endgültig entkommen und mit ihrem Verlobten in Stockholm leben. Auch Jake hat seine Probleme als pubertierender Teenager. Nach und nach erfahren wir durch ihn aber aus Hannes Tagebuch von den Geschehnissen, die zu der Situation ihres Auftauchens am Waldrand geführt haben. Gut 3/4 des Buches fand ich leider nicht besonders unterhaltsam. Jakes Teenieprobleme interessierten mich nicht und die Ermittlungen kamen nicht so recht voran. Erst im letzten Viertel nahm die Handlung etwas fahrt auf und es gab eine Überraschung am Schluss, was für mich den Gesamteindruck des Buches aber nicht mehr herumreißt. Daher gibt es von mir nur drei Sterne.

Bewertung vom 11.09.2019
Der Kastanienmann
Sveistrup, Søren

Der Kastanienmann


ausgezeichnet

Unglaublich spannend!
In Kopenhagen findet man auf einem Spielplatz die Leiche einer jungen Frau. Sie wurde vor ihrem Tod stark misshandelt und eine Hand wurde ihr amputiert. Über ihrem Körper hängt ein Kastanienmännchen. Als man das auf Fingerabdrücke untersucht, findet man den Abdruck eines kleinen Mädchens, das vor einem Jahr ermordet wurde. Der Täter sitzt im Gefängnis. Naia Thulin macht sich an die Ermittlungen, zusammen mit ihrem Kollegen von Europol, der ans Team ausgeliehen wurde und eigentlich nur die Zeit bis zu seiner Rückkehr zu Europol abreißen will. Dann findet man die nächste Leiche, auch mit einem Kastanienmännchen.

Ich würde für das Buch mehr als 5 Sterne vergeben, denn ich fand es unglaublich spannend. Bis in die frühen Morgenstunden konnte ich es einfach nicht aus der Hand legen. Schon der Einstieg war spannend und am Schluss habe ich fast das Luftholen vergessen. Die Handlung ist geschickt aufgebaut und man weiß bis zum Ende nicht, wer der Täter ist. Aber alles wird schlüssig aufgelöst. Ich freue mich auf weitere Bücher von dem Autor. Und Kastanien werde ich künftig mit anderen Augen sehen;-)

Bewertung vom 03.09.2019
Dunkelsommer
Jackson, Stina

Dunkelsommer


gut

Leider nicht so spannend wie erwartet
Seit drei Jahren fährt Lelle Gustavsson jede Nacht aufs neue durch die Nacht und sucht nach seiner Tochter Lina. Das letzte Mal als er sie sah, hatte er sie früh morgens an der Bushaltestelle abgesetzt, aber den Bus hat sie nicht genommen und ist seitdem spurlos verschwunden. Lelle gibt jedoch nicht auf und sucht sie noch immer, Nacht für Nacht. Neben Lelle geht es um Meja. Mit ihrer Mutter lebt sie seit kurzem einsam auf einem Hof im Nirgendwo bei dem neuen Freund ihrer Mutter, den sie im Internet kennengelernt hat. Meja gefällt es dort überhaupt nicht, aber ihre Mutter meint, sie hätten keine andere Wahl. Meja und sie sind ständig umgezogen, Meja hatte noch nie ein richtiges Zuhause. Sie trifft aber bald ein paar Jungs und verliebt sich sogar. Doch dann verschwindet wieder eine 17-Jährige. Der Titel passt sehr gut zu dem Buch. Es ist atmosphärisch, aber wirklich düster. Sehr eindringlich wird Lelles Suche beschrieben, sein Schmerz und seine Trauer sind deutlich zu spüren. Er hadert mit der Polizei und hat dennoch immer noch Hoffnung, trotz all seiner Verzweiflung. Mir war es dessen ein wenig zu viel. Ich habe daher viel nur überflogen. Die Suche nahm mir zu viel Raum ein und spannend wurde es erst auf den letzten Seiten. Auch Mejas Situation mit ihrer gestörten Mutter fand ich nicht sehr unterhaltsam. Zwar insgesamt gut geschrieben, aber nicht das, was ich von einem Krimi erwartet hatte. Die Auflösung des Falles war auch keine wirkliche Überraschung. Da ich mich zwischendurch gelangweilt habe, reicht es bei mir nur für drei Sterne.

Bewertung vom 30.08.2019
Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2
Raabe, Marc

Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2


ausgezeichnet

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite
Die Filmfestspiele in Berlin: bei der Eröffnungsfeier wird zum Entsetzen des geladenen Publikums ein Snuffvideo gezeigt. Eine Frau wird ermordet und vor laufender Kamera vergewaltigt. Das Mordopfer ist ausgerechnet die Tochter des Bürgermeisters, der auch im Publikum sitzt. Ihn beunruhigt neben der Sorge um seine Tochter auch die vom Täter ausgesprochene Ankündigung weiterer Taten. Weiß Keller mehr als er sagt? Tom Babylon ist mit den Ermittlungen beauftragt. Bei Durchsicht der Kameraaufnahmen stockt ihm bei den Bildern des Publikums der Atem. Ein kleines Mädchen, das mit einem älteren Mann unter den Besuchern ist, ähnelt seiner seit 20 Jahren vermissten Schwester Viola, nach der Tom immer noch sucht, wie ein Ei dem anderen...

Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, ich konnte es kaum mal beiseite legen, um durchzuschnaufen. Manche Passagen waren wirklich nervenaufreibend. Die Handlung ist vielschichtig und sehr gut konstruiert. Wir erfahren in diesem Buch auch etwas mehr über Sita und ihre Jugend. Denn die Dämonen der Vergangenheit schlafen nicht. Einziger Kritikpunkt: Eine Frage wird in diesem Buch leider noch nicht beantwortet, was mich etwas enttäuscht. Ich fand das Buch dennoch wirklich packend und freue mich auf weitere Bücher mit Tom und Sita, die Zeit bis zur Fortsetzung wird hoffentlich nicht zu lange dauern.

Bewertung vom 20.08.2019
Im Wald der Wölfe / Jan Römer Bd.4
Geschke, Linus

Im Wald der Wölfe / Jan Römer Bd.4


sehr gut

Jan und Mütze ermitteln im Thüringer Wald
Im Thüringer Frauenwald, der bei Einheimischen "der Wald der Wölfe" genannt wird, folgt eine Frau einer Gruppe Männer, die sich dort nachts versammelt haben. Die Frau ist seit langem bemüht, einen Mord aufzuklären, der in dem Wald von ein paar Jahren stattfand. Ein Mann wurde damals erschossen, auf seiner Stirn ein Brandzeichen mit einem Wolf hinterlassen. Die Frau muss allerdings kurz nachdem sie die Männer gefunden hat, flüchten, da man sie entdeckt hat. Jan Römer, der in einem Ferienhaus im gleichen Wald Urlaub macht, öffnet einer blutüberströmten Frau die Tür. Sie nennt sich Hannah Wozniak und behauptet, sie sei joggen gewesen und dabei hingefallen. Ihr Wunde sei nur eine Platzwunde. Jan bietet ihr an, sich bei ihm zu erholen. Bei ihrer Unterhaltung berichtet sie ihm von dem alten Mordfall, da Jan ihr erzählt, dass er als Redakteur für ungelöste Kriminalfälle zuständig sei. Sein Interesse ist geweckt, aber am nächsten Morgen ist die Frau ohne Abschied weg. Er möchte sie wiederfinden und herausfinden, was es mit dem Mordfall auf sich hat.

Ich hatte bisher noch keinen Jan Römer Krimi gelesen, kam aber dennoch gut in die Geschichte rein und hatte keine Verständnisprobleme. Jan und seine Kollegin Mütze sind sehr sympathisch und eifrig dabei, die alten Fälle zu lösen. Denn nicht nur vo drei Jahren gab es einen Mord mit dem Wolfsmal, sondern auch vor 60 Jahren noch zu DDR Zeiten. Was verbindet die Morde über so lange Zeit? Die Polizei tappt immer noch im Dunkeln. Es war interessant, das Rätsel gemeinsam mit Jan und Mütze zu lösen. Der Leser hat allerdings den Vorteil, durch eingeschobene Kapitel aus der Sicht des Mörders mehr zu erfahren. Mir hat das Buch gut gefallen, ich würde zukünftig gern mehr lesen mit dem sympathischen Duo.