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bücherfreund

Bewertungen

Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 09.12.2017
Durch alle Zeiten
Hammer, Helga

Durch alle Zeiten


sehr gut

Um ehrlich zu sein, hat mich das Cover des Buches zunächst ein wenig abgeschreckt. Es erweckt Assoziationen zu schwarzweißen Heimatfilmen aus den Fünfzigern. Doch das Buch hat mich positiv überrascht.

Es wird die Lebensgeschichte von Elisabeth erzählt, einer einfachen Frau auf dem Lande, die nach ihrem persönlichen Glück sucht. Mir imponiert diese Frau, die sich von ihren eher ärmlichen Verhältnissen nicht von dem Versuch abgehalten lassen hat, mehr zu erreichen. Manchmal wirkt sie rücksichtslos, selten sogar unverantwortlich, doch dabei hat sie nur ihr Glück vor Augen und das Wohlergehen ihrer Kinder.

Elisabeth wirkt ihrer Zeit voraus zu sein. Sie ist eine moderne, starke, unabhängige Frau, die gefangen ist in den gesellschaftlichen Zwängen der früheren Zeit.

Ihre Geschichte wird in zwei zeitlich getrennten Erzählsträngen erzählt. Der erste beginnt mit der Geburt ihres dritten Kindes und setzt somit weit nach dem zweiten Strang ein, der in ihrer Kindheit anfängt. Die abwechselnde Erzählweise ist zunächst ein wenig verwirrend, doch man gewöhnt sich schnell daran und so wird es auch nie langweilig.

Nach der Lektüre der Geschichte wird einem klar, dass der Titel und das Cover des Buches sehr sorgsam ausgewählt wurden und trotz der etwas antiquitären Assoziationen sehr gut passen. Schließlich begleitet man Elisabeth durch alle Zeiten, sie wächst an ihren Erfahrungen und scheint aus der schwarzweißen, heilen Welt der Heimatfilme herauszuspringen in die farbenfrohe Moderne.

Dass Elisabeth auf einer realen Person basiert (auch wenn laut Autorin vieles fiktiv ist), macht das Buch noch authentischer und Elisabeth noch beeindruckender. Insgesamt ein wunderbares Buch, wenn man sich auf die einfache Welt in den österreichischen Alpen einlassen kann.

Bewertung vom 07.12.2017
In einem anderen Licht
Burseg, Katrin

In einem anderen Licht


ausgezeichnet

Miriam hat ihren Mann und kurz darauf ihr Baby verloren und lebt nun mit ihrem Sohn alleine in Hamburg. Die Stiftung von Dorothea Sartorius hat ihr bei der Trauerbewältigung sehr geholfen. Sie fühlt sich ihr verbunden. Nun möchte sie ihr etwas zurück geben und bereitet mit ihr die Verleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage vor.

Dorothea Sartorius vermittelt das Bild einer mitfühlenden, herzlichen Witwe. Doch als Miriam für ein Porträt intensiv recherchiert, findet sie Unglaubliches heraus. Plötzlich erscheint das so edle und selbstlose Leben der Sartorius in einem ganz anderen Licht. Miriam weiß nicht mehr, was sie glauben soll und was Wahrheit wirklich bedeutet. Gibt es überhaupt so etwas wie eine absolute Wahrheit oder ist sie eine Frage der Perspektive?

Die Geschichte ist unheimlich gefühlvoll geschrieben. Die Darstellung der Trauer, die Miriam empfindet, als einen Raben, der immer wieder aufflattert, finde ich sehr passend. Man kann nicht anders als mit Miriam mitzufühlen, die Trauer, doch auch die schönen Gefühle, die langsam wieder in ihr aufkeimen und die sie lernt wieder zuzulassen.
Natürlich taucht auch irgendwann wieder ein Mann in ihrem Leben auf. Doch dies ist keine plumpe Liebesgeschichte. Die Gefühle sind sehr zart und entwickeln sich in ihrer eigenen Geschwindigkeit im Hintergrund, was ich sehr schön und auch realistisch fand.

Mittelpunkt des Buches bleibt jedoch die Geschichte der Sartorius und die Suche nach der Wahrheit. Es geht zurück in die 70er Jahre, als der RAF-Terror Deutschland in Angst versetzte. Ein Autounfall, bei dem drei junge Leute ums Leben kommen. Anscheinend ein tragischer Unfall, doch ein zweiter Blick enthüllt eine ganz andere Geschichte. Was hat der Unfall in der Idylle eines norddeutschen Ortes mit dem linksextremen Terror zu tun? Frau Sartorius kennt beide Seiten, die des rebellischen Mädchens, das in eine linksextreme Terrorgruppe rutscht, doch auch die der liebenden Frau, die an den vermögenden Reeder Sartorius ihr Herz verloren hat. Was ist nun die Wahrheit und was verbirgt sie?

Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Es spricht die ganze Bandbreite der Emotionen an. Und hinzu kommt die Spannung nach der Frage, ob Miriam die endgültige Wahrheit je herausfinden wird.

Bewertung vom 07.12.2017
Ein Gentleman in Moskau
Towles, Amor

Ein Gentleman in Moskau


sehr gut

Nach der russischen Revolution wird Graf Rostov aus politischen Gründen zu lebenslangem Hausarrest verurteilt. Sein damaliger Wohnsitz, das pompöse Hotel Metropol mitten in Moskau wird zu seinem Gefängnis. Er muss seine elegante Suite aufgeben und wird in ein winziges Zimmer unter dem Dach verbannt. Wenigstens sein Gold, gut versteckt in seinem Schreibtisch, und ein paar Habseligkeiten, konnte er retten.

Der Graf ist zu einem Leben im Hotel verdammt, das ihm sehr schnell sehr beengt vorkommt. Doch er wäre kein Gentleman, wenn er nicht auch mit dieser Situation zurechte kommen würde und das Beste daraus machen würde. Er lernt die guten Seiten dieses Lebens zu schätzen: gute Freundschaften, vor allem zum Personal des Hotels, die Gesellschaft des einäugigen Katers, und die vielen kleinen Geheimnisse, die hinter den verschlossenen Türen des Hotels darauf warten, entdeckt zu werden.

Das Buch ist wundervoll geschrieben. Rostov ist ein besonderer Charakter, der durch seine ganz eigene Sichtweise auf die Welt außergewöhnlich wird. Sein unerschütterlicher Optimismus ist bewundernswert und so wird er mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

Die Geschichte Russlands war mir bisher weitestgehend fremd. Durch den Einblick in die Welt der Charaktere aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, nämlich der noblen Gäste des Hotels im Gegensatz zu den einfachen Angestellten, wird ein interessantes Bild gezeichnet, das vieles verständlicher erscheinen lässt.
Manchmal wirkt die Geschichte ein wenig langatmig, da sie in diesem beschränkten Rahmen des Hotels stattfindet. Doch die interessanten Charaktere machen dies wieder wett. Wenn man sich auf die Geschichte einlässt, wird man belohnt werden.

Bewertung vom 02.12.2017
Böses Kind
Krist, Martin

Böses Kind


ausgezeichnet

Suse ist eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Als ihre älteste Tochter plötzlich verschwindet, denkt sie sich erst mal nicht viel dabei, da sie schon öfter für ein paar Tage verschwunden ist. Doch als ihr Rucksack beim Fundort einer Leiche gefunden wird, gerät sie in Panik.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Durch die durchweg aufrecht erhaltene Spannung lässt es sich sehr gut lesen. Schließlich möchte man erfahren, was wirklich mit Jacqueline passiert ist. Krist macht das sehr gut, indem er den Leser öfter in die Irre leitet. Durch den Perspektivwechsel, von dem man oft nicht weiß, in wessen Kopf man sich nun eigentlich befindet, denkt man, man weiß, was los ist. Doch die Auflösung am Ende ist ganz unerwartet und lässt die ganze Handlung noch mal in einem anderen Licht erscheinen.

Am Ende wird auch gleich noch der nächste Fall aufgegriffen, der etwas mit einem anderen Mord am Anfang des Buches zu tun hat, so dass man den nächsten Band um Henry Frei am liebsten sofort lesen möchte.

Das neue Ermittlerduo um Henry Frei und Louisa Albers ist mir sehr sympathisch. Frei hat einen Ordnungstick, den er auch mitten im Dienst nicht ausschalten kann, Albers eine frisch gebackene Mutter, dauermüde und karottenkauend, irgendwie liebenswert. Doch manchmal kam es mir so vor, als wenn diese Marotten, die die Charaktere so einzigartig machen, ein paar Mal zu oft erwähnt wurden, was schließlich ein wenig übertrieben wirkte. Der Spannung tut dies jedoch keinen Abbruch und ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 11.11.2017
SOG / Kommissar Huldar Bd.2
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


sehr gut

Nach "DNA" ist "Sog" der zweite Fall für das Team um Kommissar Huldar. "DNA" hatte mich schon begeistert und daher war ich sehr gespannt auf diesen zweiten Teil.

Ein Schüler kündigt in einem Schulaufsatz vor zehn Jahren Morde an und schreibt die Initialien der Opfer dazu. Zunächst nimmt niemand diesen Aufsatz ernst, doch als langsam ein Opfer nach dem anderen tot aufgefunden wird, kommt ein unglaublicher Verdacht auf.

Die Autorin hat einen Schreibstil, der einen einfach mitreißt. Es ist spannend, mit vielen unerwarteten Wendungen. Manchmal habe ich kurzzeitig den Überblick über die vielen verschiedenen Charaktere verloren, die in diesen Fall verwickelt sind. Doch ich liebe solche Bücher, in denen viele Handlungsstränge miteinander verwoben werden und man als Leser zum Mitdenken Mitfiebern aufgefordert ist.

Einen kleinen Minuspunkt muss ich dennoch abziehen: die "Dreierbeziehung" zwischen Huldar, seiner Kollegin/Vorgesetzten Erla und der Kinderpsychologin Freyja fand ich etwas übertrieben und gekünstelt. Mir fehlt der Sinn darin und teilweise wirkt es (besonders die Eifersucht der beiden Frauen) sehr gestellt. Das Buch wäre auch sehr gut ohne dieses Beziehungsdrama ausgekommen.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist bis zuletzt spannend und wenn man mal das Liebe-/Eifersuchts-Thema außen vor lässt, ist mir auch das Ermittlerteam sehr sympathisch.

Bewertung vom 11.11.2017
Herrn Haiduks Laden der Wünsche
Beckerhoff, Florian

Herrn Haiduks Laden der Wünsche


sehr gut

Eine wunderschöne Idee: eine scheue, junge Frau findet die Quittung eines Lottoscheins, die mehrere Millionen Euro wert ist. Doch sie möchte den Gewinn nicht selber einlösen, sondern den rechtmäßigen Gewinner ausfindig machen. Dabei geht sie ziemlich naiv vor und verlässt sich darauf, dass sie jemanden, der sie belügt, sofort erkennen kann. Und gleichzeitig macht sie sich viele Gedanken darüber, ob der wirkliche Gewinner einen so hohen Gewinn überhaupt vertragen könnte.

Das Buch spielt in Herrn Haiduks Laden. Er erzählt seine Geschichte dem Schriftsteller, der zufällig in den Laden kommt. Dieser ist zunächst skeptisch, kann sich dem Bann der Geschichte und vor allem auch der Faszination zu Alma aber nicht entziehen.

Ich finde die Idee besonders. Und auch die Charaktere sind ziemlich speziell. Herr Haiduk, der nette Kioskbesitzer, der Alma unbedingt dabei helfen möchte, den Gewinner zu finden. Der skeptische Schriftsteller, der sich dem Zauber der Geschichte nicht entziehen kann und zum Schluss noch eine ganz besondere Rolle spielt. Und natürlich Alma, die scheue junge Frau, die jeden Tag im Kiosk auftaucht, um Zeitschriften durchzublättern und Kaugummis zu kaufen, die aber kein Wort spricht und von der niemand so wirklich weiß, was sie überhaupt macht. Dabei treten noch allerlei teils verrückte Nebencharaktere auf, die sich alle als rechtmäßigen Gewinner des Lottogewinns sehen und alles dafür tun möchten, um sich den Gewinn zu sichern.

Im Laufe des Buchs taut Alma auf. Sie muss Gespräche mit den Menschen führen, um rauszufinden, wer der wahre Verlierer der Lottoquittung ist. Dadurch verändert sie nicht nur sich selber, durch ihre seltsame, erfrischende Art verändern sich auch die anderen. Sie werden angeregt, über ihr Leben nachzudenken und darüber, was ihnen wirklich wichtig ist.

Das Buch ist wirklich zauberhaft. Auch wenn Alma und Herr Haiduk etwas naiv wirken, als Leser taucht man in diese Welt ein, die ein wenig besser zu sein scheint als die Realität. So hat mir das Buch ein paar schöne Stunden Lesezeit beschert. Auch wenn ich von dem Ende ein wenig enttäuscht war. Doch letztendlich passt dieses Ende zu dem Buch, so dass ich davon gar nicht allzu enttäuscht sein kann, denn es ergibt einfach Sinn.
Ich finde, dieses Buch ist das Richtige für einen dunklen, kalten Herbstabend, um sich für ein paar Stunden in die Welt von Herrn Haiduk zu träumen.

Bewertung vom 11.11.2017
Im Traum kannst du nicht lügen
Persson Giolito, Malin

Im Traum kannst du nicht lügen


sehr gut

Die achtzehnjährige Maja wird angeklagt, ihre beste Freundin und ihren Freund erschossen zu haben. Die Verteidigung plädiert auf Notwehr, doch die Öffentlichkeit hat sich ihre Meinung schon längst gebildet: sie soll zusammen mit ihrem Freund das Schulmassaker geplant und durchgeführt haben. Sie ist das Monster und das meistgehasste Mädchen Schwedens.

Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es ist aus Majas Sicht geschrieben und beginnt mit dem ersten Prozesstag. In mehreren Abschnitten wird abwechselnd die Gegenwart (vor Gericht und im Gefängnis) und die Vergangenheit (wie ist es zu der blutigen Tat gekommen) geschildert. Dadurch lernt man Maja, ihre Gefühle und Motive sehr gut kennen. Die Handlung, die zu Anfang noch völlig ungreifbar war, wird immer nachvollziehbarer.

Was mir sehr gefallen hat, ist, dass dem Leser nicht vorgeschrieben wird, was er für die Wahrheit halten soll. Dadurch, dass Maja selber Zweifel hat und sich an manche Dinge nicht mehr richtig erinnert, steckt man als Leser selber in der Rolle des Richters, dessen Aufgabe es ist, zu beurteilen, inwieweit Maja schuldig ist oder nicht.
Dadurch, dass nicht alles fest vorgegeben ist, regt das Buch zum Nachdenken an. Darüber, wie sehr wir selber von Emotionen gelenkt werden, oder wie schnell wir uns Vorurteile bilden über Menschen, über die wir so gut wie nichts wissen. Nach der Lektüre des Buches, wenn man alle Hauptcharaktere sehr gut kennen gelernt hat, urteilt man vielleicht anders als noch zu Anfang des Buches.

Obwohl das Buch sehr gut geschrieben ist und man als Leser richtig mitfiebert, habe ich einen winzigen Kritikpunkt: manchmal kamen mir ein paar Passagen etwas langatmig vor, vor allem wenn Majas Gefühle auf mehreren Seiten beschrieben wurden. Das hätte man an manchen Stellen vielleicht noch etwas kürzen können oder auch weglassen, da es mir manchmal so vorkam, als hätte ich ein paar Sachen doppelt gelesen.

Doch trotz dieses kleinen Kritikpunkts hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich mag es sehr, wenn man die Charaktere in einem Buch richtig gut kennen lernt und auch die Konstellationen der verschiedenen Charaktere vielschichtig sind und nicht einfach zu greifen. So dass man als Leser die Charaktere immer besser kennen lernt und bis zum Ende hin immer mehr mitfiebert. Das ist hier richtig gut gelungen. Man fiebert dem Richterspruch entgegen, hofft und bangt mit Maja mit, weil sie einem mit der Zeit ans Herz gewachsen ist, so dass sich die Spannung zum Schluss bis ins Unendliche steigert.

Bewertung vom 21.10.2017
Herzmuscheln (eBook, ePUB)
Winter, Elaine

Herzmuscheln (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich muss zugeben, dass ich normalerweise kein großer Leser von Liebesromanen bin. Doch bei diesem Buch hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Kyla, die ihren Lebenstraum verwirklichen möchte und ein Guesthouse an der irischen Küste - das klang gemütlich und interessant.

Und so kam es auch: ich finde, das Buch ist perfekt dafür geeignet, wenn man für kurze Zeit aus dem eigenen Leben abtauchen möchte. Kyla ist mir sehr sympathisch, vor allem weil sie ihre eigenen Vorstellungen vom Leben hat und alles daran setzt, ihren Traum vom eigenen Guesthouse zu verwirklichen.

Dies ist keine Geschichte, in der sich beide sofort unsterblich ineinander verlieben und alles andere stehen und liegen lassen. Es beginnt mit Sympathie, einer leichten Verliebtheit, die sich langsam steigert, wobei beide aber weiterhin ihr eigenes Leben leben mit allen Hindernissen, die dies mit sich bringt. Das finde ich sehr gelungen und realistisch.
Und dies vor dem Hintergrund der irischen Kulisse, ein wunderschönes Guesthouse, das so gemütlich klingt, dass ich selber gerne einmal ein paar Tage dorthin flüchten würde, sehr sympathische, individuelle und zum Teil etwas schräge Charaktere und eine liebevolle Geschichte, die sich leicht lesen lässt. Das ist Entspannung pur.

Das Buch ist wie ein Kurzurlaub an der irischen Küste. Ich würde es definitiv weiterempfehlen an alle, die gute und keine allzu klischeebehaftete Liebesromane mögen.

Bewertung vom 21.10.2017
Die Fährte des Wolfes / Zack Herry Bd.1
Kallentoft, Mons;Lutteman, Markus

Die Fährte des Wolfes / Zack Herry Bd.1


ausgezeichnet

Zack Herry ist ein Ermittler, der einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf geht. Ein noch junger Polizist mit einem brillanten Kopf, der schwierige Fälle gerne im Alleingang löst. Doch sein glänzendes Leben als Polizist hat auch eine dunkle Schattenseite: er verbringt seine Nächte in Clubs und konsumiert Drogen. Sein bester Freund ist in Drogengeschäfte verwickelt und Zacks größte Angst ist es, dass er ihm einmal in seiner Funktion als Polizist gegenüber stehen muss.

Zacks neuester Fall hat es in sich. Vier vermeintlich thailändische Masseurinnen werden brutal ermordet. Zuerst wird ein rassistischer Hintergrund vermutet, doch als immer mehr asiatische Mitarbeiterinnen von Massagesalons verschwinden, verstümmelt oder ermordet werden, drängt sich der Verdacht auf, dass zwei sich bekriegende Banden dahinter stecken, die den Menschenhandel und Prostitution fest in ihren Händen haben. Oder gibt es doch noch ein ganz anderes Motiv für die Morde?

Ich finde es sehr gut gelungen, wie hier viele verschiedene Fährten gelegt werden. Es gibt zu keinem Zeitpunkt die eine richtige Spur, die zum Mörder führt. Je weiter die Ermittlungen voran schreiten, umso komplizierter wird es, die Hintergründe zu ergründen.
Genau das macht dieses Buch sehr spannend. Zusammen mit dem rasanten Schreibstil, der den Leser voran treibt, ohne dass man jemals das Buch zur Seite legen möchte, und den einzigartigen Charakteren, die trotz ihrer Stärke auch immer mal wieder viel Herz zeigen, handelt es sich hier um einen sehr gelungenen Thriller.

Ich würde dieses Buch auf jeden Fall jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem spannenden Thriller ist und den auch die ein oder andere brutale Szene nicht zurückschrecken lässt.