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fuddelknuddel

Bewertungen

Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2021
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


ausgezeichnet

Kerstin Gier ist eine der begnadetsten Jugendbuch-Autor*innen dieser Zeit. Die Edelsteintrilogie ist wohl an kaum jemandem vorbeigegangen und so konnte ich nicht umhin, auch ihre neuste Reihe zu lesen. Der Auftakt der Trilogie hat mir unheimlich gut gefallen, selbst wenn der Erwartungsdruck, der auf der neuen Reihe liegt, unendlich hoch ist. Mich konnte Kerstin Gier mit Vergissmeinnicht überzeugen.

Die Figuren Matilda und Quinn haben sich sofort in mein Herz geschummelt. Jeder für sich hat schon einen spannenden Charakter, doch zu sehen, wie sie sich über die Zeit zusammenraufen und zu einem eingespielten Team werden, fand ich großartig. Besonders Matilda bewundere ich sehr, in Anbetracht der Familie, mit der sie sich täglich herumschlagen muss, kann man da nicht anders. Ich muss sagen, dass der Autorin mit der Sippe von Matilda wirklich eine bemerkenswert grauenhafte Gruppe gelungen ist, die ich niemandem an den Hals wünschen würde, nicht mal meinen ärgsten Feinden.

Die Magie, die in die Geschichte eingeflochten wurde, war cool gemacht. Über einige Begriffe bin ich gestolpert, die ich aus anderen Büchern mit anderer Verwendung kannte. Aber im Großen und Ganzen mochte ich, wie die Kräfte eingeführt wurden, wie sie im Alltag zur Geltung kommen und wie vor allem Quinn damit umgeht. Ich an seiner Stelle wäre wohl durchgedreht, aber er meistert seine Situation mit Bravour.
Der Schreibstil machte das Buch zu einem Selbstläufer. Teile habe ich gehört, Teile gelesen, und beides fiel mir unheimlich leicht.

Mein Fazit:
Ein großartiges Werk aus Kerstin Giers Feder, ich freue mich unheimlich auf die Fortsetzung! Bitte ganz schnell mehr davon, ich kann kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergeht.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.10.2021
The Lie in Your Kiss / Die Hüter der fünf Jahreszeiten Bd.1
Ocker, Kim Nina

The Lie in Your Kiss / Die Hüter der fünf Jahreszeiten Bd.1


ausgezeichnet

The lie in your Kiss hat mich vom Klappentext her sehr stark an die Sommerlicht-Reihe von Melissa Marr erinnert. Die verschiedenen Höfe der Jahreszeiten waren, wenn ich weit hinten in meinen verstaubten Erinnerungen krame, sehr ähnlich, ebenso wie die Liebesgeschichte die sich im Laufe der Zeit anbahnt. Allerdings bin ich nicht sicher, ob der Aspekt, dass die Hüter hier über die Jahreszeiten wachen und sie sozusagen verursachen, nicht doch neu ist. So oder so war ich recht gespannt auf die Geschichte, da die Sommerlicht-Reihe mir damals sehr gut gefallen hat.

Leider bin ich nicht ganz so positiv eingestimmt aus der Story herausgekommen, wie ich hineingegangen bin. Was mich am meisten hat stolpern lassen und weshalb ich so langsam beim Lesen vorangekommen bin, ist der Spannungsbogen. Ich hatte schon in anderen Rezensionen gesehen, dass es den Leser*innen ähnlich gegangen ist wie mir, denn ich bin einfach partout nicht so richtig ins Geschehen gesaugt worden. Was passierte, plätscherte meist recht zahm neben mir her, die fesselnde, rasante Spannung, die ich mir erhofft hatte, blieb größtenteils aus. Das ist schade, denn das Potenzial war meiner Meinung nach durchaus da.

Bei der Protagonistin Bloom musste ich immer an den Winx Club denken. Sie war eine nette Protagonistin, aber zur Gänze auf der selben Wellenlänge waren wir nicht. Immerhin erzählte sie aus ihrer Ich-Perspektive, was immerhin einen gewissen Draht zu ihr ermöglichte.
Das Buch hält bezüglich der Jahreszeiten auch noch einige Überraschungen bereit. Das fand ich eine clevere und gut eingefädelte Idee und hat mich zudem ein wenig näher an die Geschichte gebunden, so wie ich es mir von Anfang an und über weitere Strecken gewünscht hätte.

Mein Fazit:
Ein nettes Buch mit sehr guter Idee, aber für mich kein Highlight. Ich denke dennoch, dass ich der Fortsetzung eine Chance geben werde.
Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.10.2021
Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1
Grauer, Sandra

Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1


sehr gut

Flame & Arrow schien mir rein vom Klappentext DAS Romantasy-Buch schlechthin zu sein. Drachen und Fae? Kombiniert? Das kann nur Bombe werden, dachte ich mir, und so ging ich mit extrem hohen Erwartungen an die Geschichte ran, denen sie leider nicht zu 100% gerecht werden konnte.

Ich habe das Buch teils gelesen und teils zwischendurch gehört, ein guter Mix, wie ich fand. Allerdings blieb der fesselnde Einstieg aus, ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich mich an das Setting und vor allem an die Protagonisten gewöhnt hatte. Was hier ungewöhnlich ist, ist dass nicht nur die beiden Hauptfiguren ihre eigene Erzählperspektive haben, sondern auch die Schwester des Drachenprinzen. Die Erzählstränge der Figuren laufen parallel zu einander und kreuzen sich gelegentlich, aber meist zieht Shari ihr eigenes Ding durch, was ich zwar spannend, aber auch ein wenig verwirrend fand. Es hat mich immer irgendwie unsanft aus der Bubble von Kailey und Aiden herausgerissen und wenn ich mich gerade an sie gewöhnt hatte, ging es schon wieder zurück zu einem der anderen beiden.

Kailey und Aiden fand ich.. schwierig. Sie sind sympathisch, aber das Einflechten von Fae und Drachen in die moderne Welt ist in meinen Augen nicht ganz so gut gelungen. Am Anfang werden die Fae beinahe ein wenig rückständig beschrieben und dann zu sehen, wie Kailey ins College eingeschleust wird, war irgendwie befremdlich. Ich mochte beide Figuren, aber so richtig auf einer Wellenlänge war ich mit keiner von beiden, dafür waren ihre Pläne den anderen betreffend mir einfach zu sprunghaft. Man konnte sich nie vollkommen auf sie verlassen, weder als Figur im Buch, noch als Leser.

Die Magie an sich fand ich eine coole Idee, im Kampf auch ganz gut umgesetzt, allerdings ging sie die meiste Zeit ein wenig unter aufgrund der Einschränkungen, die mit ihrer Nutzung verbunden sind. Das fand ich zwar verständlich, aber auch schade und hoffe, dass Band 2 mehr in der Welt der Fabelwesen spielen wird, wo offener mit ihren Kräften umgegangen werden kann.

Mein Fazit:
Kein schlechtes Buch, aber auch nicht so episch, wie ich es mir erhofft hatte. Ein solider Auftakt, mit dem Romantasy-Fans sicherlich zu großen Teilen ihren Spaß haben werden. Von mir gibt es knappe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 08.10.2021
Der Sohn des Odysseus
Thor, Annika

Der Sohn des Odysseus


gut

Als Kind gehörte die TV Serie „Mission Odysseus“ zu meiner Samstags-Routine. Ich habe die Serie über alles geliebt, die Abenteuer des Seefahrers, die mythischen Kreaturen und Götter, die er dabei trifft und bezwingt, die List, mit der er ihnen jedes Mal wieder entgeht. Und bevor das Abenteuer losging, sah man jedes Mal seine Frau Penelope und seinen Sohn Telemachos, die zuhause auf die Rückkehr des Mannes warten.

Ich fand die Idee, in diesem Buch die persönliche Geschichte des Sohnes, des Daheimgeblienen, des Wartenden zu erzählen, einfach großartig. Die Perspektive von Telemachos stellte ich mir sehr spannend vor und ich fragte mich, wie viel mir von dieser Geschichte bekannt vorkommen würde, ob ich einige Aspekte aus der Serie wiedererkennen würde oder generell Dinge aus der trojanisch-griechischen Fehde um Helena, die der Ursprung von Odysseus Aufbruch war.

Anfangs noch, als der kleine Telemachos die Abenteuer seines Vaters von seinem Kindermädchen weitergereicht bekommt, fand ich die Geschichte klasse. Ich habe viele Begegnungen wiedererkannt, sei es nun von „Mission Odysseus“ oder aus anderen Reihen und Büchern, die die griechische Mythologie behandeln, wie Percy Jackson. Ich habe mich wohlgefühlt in dieser Mischung aus bekanntem und unbekanntem, ein tolles Leseerlebnis.

Aber je älter Telemachos wurde, desto stärker rückte der Fokus natürlich auf ihn und sein eigenes Befinden, auf die chaotischen und ungemütlichen Zustände in Ithaka und mir persönlich hat das nur in Maßen gefallen. Es war einerseits zwar spannend zu sehen, wie Telemachos aufwächst und sich vom kleinen Jungen zum Mann entwickelt, der sich erst einmal klar darüber werden muss, was er selbst möchte und wohin es ihn zieht.
Auf der anderen Seite konnte ich mich in diesen Teil der Geschichte einfach nicht richtig hineinversetzen. Die Figuren, die zumeist Widersacher von Telemachos waren, waren mir entsprechend unsympathisch und zu sehen, wie der junge Mann ständig untergebuttert und nicht ernstgenommen wird, zu sehen, wie respektlos er unter seinem eigenen Dach von Fremden herumkommandiert wird, hat mich sehr wütend gemacht und auf lange Sicht frustriert. Frustriert zu lesen macht nur bedingt Spaß und so brauchte ich für die zweite Hälfte des Buches sehr viel länger als erwartet.

Was mir wiederum sehr gut gefiel, war die Gestaltung. Der Einband und das Cover sind wunderschön und im Innenbereich finden sich hier und dort Illustrationen, die ich mir gern angeschaut habe. Es hätten für meinen Geschmack sogar noch ein paar mehr sein können, sie passten einfach super zur Geschichte.

Mein Fazit:
Insgesamt mochte ich den Teil mit Odysseus Abenteuern leider irgendwie mehr als die persönliche Geschichte von Telemachos, was dem Titel eigentlich nur in die Karten spielt. Für mich konnte Telemachos sich nicht wirklich als überzeugende, eigenständige Figur etablieren, er blieb für mich einfach nur der „Sohn von Odysseus“. Ich mochte das Setting sehr, die Seefahrten, die Inseln und allen voran Ithaka, aber so richtig begeistert bin ich nicht. Von mir gibt es daher mittelmäßige 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 07.10.2021
Der Aufbruch / Keeper of the Lost Cities Bd.1
Messenger, Shannon

Der Aufbruch / Keeper of the Lost Cities Bd.1


ausgezeichnet

Keeper of the Lost Cities und ich hatten erstaunlicherweise ein paar Startschwierigkeiten. Ich hatte im Vorfeld enorm viel Gutes gehört über die Reihe, man konnte der Werbung ja auch kaum entkommen. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen zu Beginn auch, aber so richtig ist der Funke zunächst nicht übergesprungen. Ich habe mich ein wenig gelangweilt, bin häufig abgeschweift und habe mir nur mit Mühe und Not die Namen der vielen Protagonisten merken können, wobei ich gestehen muss, dass ich konsequent zwei oder drei Figuren ständig durcheinanderbekommen habe.

Erst mit der Zeit wuchs meine Faszination für die Geschichte, dann allerdings so schnell und merklich, dass ich etwas traurig war, als das Ende kam. Ich hing mittendrin in Sophies Abenteuer und wollte ihr nicht von der Seite weichen. Sie ist so eine herzensgute und liebenswerte Figur, ich fand das kleine Mädchen direkt von Anfang an sympathisch und hatte stets das Bedürfnis, sie zu beschützen, auch wenn das meistens gar nicht nötig war. Man hat ihr zwar häufig angemerkt, dass sie erst zwölf Jahre alt ist, aber dafür hat sie in wichtigen Situationen eine bemerkenswerte Stärke und Reife bewiesen, die man Kindern in ihrem Alter gar nicht zutrauen würde, wirklich große Klasse.

Die restlichen Figuren schmolzen für mich leider ehrlich gesagt zu einer undurchsichtigen Masse, ich hatte echt Probleme mit den ganzen verschiedenen Namen. Den ein oder anderen konnte ich ausmachen, doch so richtig fehlerfrei identifizieren könnte ich wohl die wenigsten. Das hat mir aber nicht so viel ausgemacht, ich war da einfach zu unaufmerksam.

Was mich tief beeindruckt hat, war die Konstruktion der ganzen magischen Hintergründe und Städte. Das Worldbuilding mit all seinen Details zu entdecken, hat unfassbar viel Spaß gemacht, ich habe es geradezu genossen, mit großen Augen und Sophie im Schlepptau, bzw. eher sie mit mir durch die Welt zu streifen.

Mein Fazit:
Ich habe ein bisschen Eingewöhnung gebraucht, aber mochte die Geschichte im Endeffekt sehr gern. Ich feiere das Worldbuilding sowie die Protagonistin und freue mich unheimlich auf die Fortsetzung. Von mir gibt es 4,5 und gerundet volle 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 04.10.2021
Beyond Eternity / Der Schwur der Göttin Bd.1
Milán, Greta

Beyond Eternity / Der Schwur der Göttin Bd.1


sehr gut

Götter sind normalerweise DAS Romantasy-Thema für mich. Ich brenne für Götter-Geschichten, allerdings gibt es da auch ein gewaltiges Problem: Die Götter-Romanzen, die ich bisher gelesen habe, waren teils derart gut, dass ich auch abartig hohe Erwartungen habe. Eben diesem Erwartungsdruck ist Beyond Eternity zum Opfer gefallen, auch wenn es insgesamt kein schlechtes Buch war, keinesfalls. Ich hatte Spaß beim Lesen, ich mochte die Figuren, im Großen und Ganzen war alles schick. Und dennoch konnte es mit seinen Vorbildern nicht mithalten.

Ich fand bereits den Einstieg in die Geschichte sehr gelungen. Nayla war mir von Beginn an sympathisch und ich habe lebhaft mit ihr mitgefiebert, ich mochte einfach ihre Art sehr gern. Sie hatte einen angenehmen Charakter und ist mir nicht übermäßig auf die Nerven gegangen, was in letzter Zeit schnell bei Protagonist*innen in ihrem Alter passiert. Was das angeht, habe ich im Moment anscheinend eine leicht sensible Phase.

Mir gefiel auch der lockere, jugendliche Schreibstil. Man stolpert nicht mühevoll durch die Seiten sondern kann ohne große Probleme Kapitel für Kapitel hintereinander weglesen, sowas mag ich immer sehr. Dabei merkt man oft gar nicht, wie die Zeit vergeht und wie viel mal schon geschafft hat.

Was die Mythologie und Liebesgeschichte angeht, wird viel mit Klischees gespielt. Natürlich erfindet selten jemand das Rad neu, wenn es um mythologische Konstrukte geht, aber hier war die Geschichte doch teils arg vorhersehbar und nicht wirklich überraschend. Damit habe ich meistens kein allzu großes Problem, hier jedoch war es mir ein wenig zu viel.

Mein Fazit:
Insgesamt keine üble Geschichte, aber ich habe aus dem Bereich schon besseres gelesen. Die Klischees wiegen hier sehr stark, aber dafür gibt es auch eine echt coole Protagonistin zum Ausgleich. Von mir gibt es wohlwollende 4 von 5 Sternen und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 01.10.2021
Das Labyrinth jagt dich / Labyrinth Bd.2
Wekwerth, Rainer

Das Labyrinth jagt dich / Labyrinth Bd.2


ausgezeichnet

Band 1 der Labyrinth-Reihe hatte mich komplett aus den Socken gehauen. Ich war hin und weg von der Art, wie die Geschichte konstruiert ist, wie sie erzählt wird, von den grundverschiedenen Figuren, den undurchsichtigen Motiven und Charakteren der Einzelnen. Man wusste nie, was hinter der nächsten Ecke auf einen wartet und das war fantastisch!

Ebenso verworren (im absolut positiven Sinne!) geht es nun in der Fortsetzung weiter, allerdings ist mir im Laufe der Zeit immer deutlicher geworden, dass die Geschichte sich für mich in einem entscheidenden Punkt verändert hat. Was vorher bei mir ein gedanklich komplett wahlloses Herumstochern in den Grundfesten der Story war, und der planlose Versuch, mit dem Flow zu gehen und irgendwie zu verarbeiten, was einem präsentiert wird, wandelte sich jetzt zu einer zaghaften Suche nach dem Wie, dem Warum und dem Wer.

Nachdem man nun in die Grundstrukturen der Funktion des Labyrinths ausreichend eingeführt wurde, fängt man an, sich Gedanken über die genauen Hintergründe zu machen, weshalb hat es zum Beispiel genau diese Jugendlichen getroffen? Man spinnt Theorien, verwirft sie wieder, erarbeitet neue, und ich liebe sowas! Rainer Wekwerth schafft es jedes Mal aufs Neue, wenn ich auf dem Weg bin, mir eine vermeintlich halbwegs sinnvolle Lösung zurechtzulegen, mit einem Schlag alles über den Haufen zu werfen.

Die Figuren, die man schon aus dem ersten Band kennt, lernt man hier noch intensiver kennen, teils fürchten, teils lieben, teils hassen. Ich fand es erneut faszinierend, wie man sich auf keine der Personen zu 100% verlassen kann, dass in jeder ein Abgrund steckt, von dem es keine Frage ist, ob er aufbricht, sondern nur wann. Man denkt, man hat jemanden richtig eingeschätzt, und plötzlich passiert etwas, was einen seine ganze Figurenkenntnis in Frage stellen lässt. Einfach großartig!

Was mir im Gegensatz zum ersten Teil ein wenig gefehlt hat, war die Jagd, die rasante Spannung. Natürlich heißt das nicht, dass das Buch langweilig war, auf keinen Fall. Nur im Vergleich zu Band 1 ging es hier, wie ich fand, etwas gesetzter zu, dafür werden die Psycho-Spielchen mit den Figuren immer mehr. Ich bin sehr gespannt, wie der Fokus im dritten Band liegen wird und was sich dort noch alles offenbart.

Mein Fazit:
Eine würdige Fortsetzung, die ich Fans des ersten Teils natürlich nur wärmstens ans Herz legen kann. Bisher eine grandiose Reihe! Für mich war Band zwei minimal schwächer als der erste, aber ich freue mich dennoch unheimlich auf Teil drei. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 27.09.2021
Kasi Kauz und die komische Krähe / Kasi Kauz Bd.1
Wnuk, Oliver

Kasi Kauz und die komische Krähe / Kasi Kauz Bd.1


ausgezeichnet

Kasi Kauz habe ich bisher zwar schon das ein oder andere Mal gesehen, beziehungsweise von ihm und seiner Geschichte gehört. Aber der Funke ist erst auf den zweiten Blick übergesprungen. Und zum Glück ist er übergesprungen, denn ich war bereits nach den ersten paar Seiten restlos verliebt.

Kasi ist so ein herzensguter kleiner Vogel. Er hört stets auf das Gute in sich, ist freundlich und hilfsbereit, das perfekte Vorbild für kleine Leser*innen. Im Gegensatz zu seinen Mitbewohnern im Wald ist er nicht voreingenommen, sondern offen für Neues und obendrein entschlossen, Ungerechtigkeiten nicht durchgehen zu lassen.
Als die komische Krähe in den Wald kommt, war es mir eine Freude, Kasi dabei zuzusehen, wie er versucht, die Vorurteile und die Skepsis seiner Freunde dem fremden Tier gegenüber auszuräumen und sie dahingehend zu sensibilisieren, dass nicht jeder Neue schlecht ist, sondern man ihnen höflich und nicht direkt ablehnend begegnen sollte. Das ist eine wertvolle Lektion, die auch die kleinen Leser und Zuhörer für sich verinnerlichen können.

Neben der Message, die das Buch transportiert, haben mir auch die Illustrationen sehr gut gefallen. Kasi sieht einfach zum knuddeln aus und die Liebe, mit der die Bebilderung gezeichnet ist, ist förmlich spürbar. Die Bilder haben die wichtigsten Szenen fantastisch detailliert dargestellt, ein großer Pluspunkt für das ohnehin schon lesenswerte Buch.

Mein Fazit:
Eine wertvolle Geschichte, die eine wichtige Message bereithält. Mit wunderschönen Bildern ist das Buch nicht nur lesens- sondern auch anschauenswert, ein tolles Erlebnis für Groß und Klein. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 27.09.2021
Die Flucht beginnt / Survivors Bd.1
Pfeiffer, Boris

Die Flucht beginnt / Survivors Bd.1


weniger gut

Die Geschichte der Survivors klang im Klappentext für mich recht cool. Man hörte bereits raus, dass es eine Anspielung auf Klimaveränderungen gibt, und das fand ich ein interessantes Thema für ein Kinderbuch. Ich war gespannt, inwiefern das alles hier aufgearbeitet würde, ob es kindgerecht genug dargestellt wird, einfach wie intensiv es eingearbeitet würde. Dazu kommt, dass das Ganze aus der Sicht der Meeresbewohner geschrieben ist, wovon ich mir paar Nemo-Vibes erhoffte. Was ich bekam, war aber leider nicht annähernd so spaßig und intensiv wie Nemos Abenteuer.

Es begann damit, dass ich mich auf die Erzählweise aus der fischigen Sicht irgendwie nicht richtig einlassen konnte. Ich fand es einfach nicht so gelungen wie sonst, wenn Geschichten aus tierischen Sichtweisen geschrieben sind. Das natürliche Verhalten von Zacky und den anderen Meeresbewohnern fand ich teils sehr schwer vorstellbar, es wurde zwar immer wieder beschrieben, hat aber einfach in meinem Kopf nicht zusammengepasst. Dazu kommt, dass ich die Charaktere der Fische teils sehr eigenartig fand und auch mit keinem von ihnen so richtig mitfühlen konnte. Allesamt waren echt schräg und unsympathisch, Nemo-Stimmung kam da nicht im geringsten auf.

Dazu kommt, dass das Buch auch für die kleine Anzahl an Seiten wesentlich weniger Inhalt bereitstellte, als ich erwartet hatte. Was wir bekommen, ist lediglich die Spitze des Eisberges, bislang wirkte alles also recht oberflächlich auf mich.

Mein Fazit:
Ich hatte mir sehr viel von der Geschichte versprochen, aber wir sind keine Freunde geworden. Eigenartige Figuren führten zu fehlender Sympathie ihnen gegenüber, die Story wirkte insgesamt eher befremdlich als fesselnd. Von mit gibt es leider nur 2 von 5 Sternen.

Bewertung vom 16.09.2021
Die Leben der Heiligen
Bardugo, Leigh

Die Leben der Heiligen


ausgezeichnet

Das Grisha-Verse ist wohl an kaum jemanden, der sich für Fantay-Literatur interessiert, vorbeigegangen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man nicht zumindest schon mal von Alina Starkov gehört hat, auch wenn man vielleicht wie ich nicht alle Bücher aus dem Universum gelesen hat. Dennoch empfand ich dieses kleine Begleitbuch, auch wenn mir noch ein paar Bücher der Hauptreihen fehlen, als äußerst lesenswert.

Was mir zunächst allerdings unangenehm aufgefallen ist, war der starke Farbgeruch, der von dem Band ausging. Bei derart vielen farbigen Illustrationen vielleicht kein Wunder, aber dennoch etwas, was dafür sorgte, dass das Buch erst einmal eine kleine Belüftungszeit im Treppenhaus verbringen musste. Als es dann fertig für den Lesegenuss war, muss ich gestehen, dass ich erst einmal wild durchgeblättert habe, um mir die Bebilderung genauer anzuschauen.

Und meine Güte, es sind fantastische Bilder. Die Zeichnungen sind so liebevoll detailliert und künstlerisch auf, wie ich mit meinem Laien-Empfinden sagen würde, hohem Niveau, sodass es schon ohne den Text zu lesen ein tolles Erlebnis war, das Buch einfach nur durchzustöbern. Dazu kommen die Optik und Haptik des Einbandes, das Ganze hatte etwas annähernd ledergebundenes, sodass ich kaum die Finger vom Buch lassen konnte.

Die Legenden um die verschiedenen Heiligen finde ich eine tolle Idee. Ich mochte es, wie man damit einen Bezug zur Reihe hergestellt hat, aber zugleich auch völlig neue, jeweils für sich stehende Geschichten geschaffen wurden. Der Schreibstil der Sagen und Legenden ist ein wenig wie der von Märchen, nicht umgangssprachlich oder salopp, eher gesetzt und tiefgründig. Jedoch auch nicht zu poetisch, sodass man problemlos folgen und auch direkt mehrere Kurzgeschichten am Stück lesen konnte.

Ich habe mir ein paar Tage mehr Zeit genommen und immer wieder reingelesen, wenn gerade mal ein paar Minuten Luft waren, oder abends vor dem Schlafen, sodass sich die Heiligen nicht so „gestaut“ haben. Das war, wie ich im Nachhinein sagen kann, eine gute Entscheidung.

Mein Fazit:
Für alle, die sich im Grisha-Verse bereits auskennen, eine fantastische Ergänzung, aber man kommt auch gut klar, wenn man nicht alle vorigen Bücher von Leigh Bardugo gelesen hat. Ich hatte viel Spaß mit den liebevoll illustrierten Geschichten und kann die Leben der Heiligen guten Gewissens weiterempfehlen!
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.