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Katharina2405

Bewertungen

Insgesamt 181 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2020
Only One Song
Goldberg, Anne

Only One Song


gut

In dem Roman „Only One Song” von Anne Goldberg arbeitet Theo als Barkeeperin in einem Londoner Club, in dem auch Bands auftreten. Dort lernt sie Winston kennen, den sie irrtümlich für die angeforderte Thekenaushilfe hält. Doch die vermeintliche Aushilfskraft entpuppt sich als Schlagzeuger einer angesagten Band, die an diesem Abend im Club auftritt. Zwischen den beiden funkt es sofort, doch Theo möchte nichts Ernstes, da Winston bald mehrere Monate auf Tour gehen wird.

Meinung:

Ich habe ewig an diesem Roman gelesen, er konnte mich einfach nicht richtig packen. Es gab Momente in diesem Buch, die mich richtig gefesselt haben. Besonders die Beziehung von Theo zu ihren Großeltern war herzerwärmend und auch das Kapitel „8 Tage“ hat mich emotional völlig mitgenommen. Aber darüber hinaus war die Beziehung zwischen Winston und Theo für mich leider vollkommen nüchtern und leidenschaftslos. Es hat mich null bewegt. Ich kann nicht mal genau sagen, voran es lag. Für mich haben die beiden einfach keine Gefühle transportiert. Es gab kein Knistern und kein Funke der übergesprungen ist.

Winston empfand ich als blass und viel zu oberflächlich beschrieben, da fehlten mir hin und wieder kleine Kapitel oder Abschnitte aus seiner Sicht, um eine emotionale Bindung zu ihm aufbauen zu können. Mit Theo bin ich leider überhaupt nicht warm geworden. Ich habe sie als sehr anstrengend empfunden. Ich konnte ihr Verhalten ganz schlecht nachvollziehen. Sie macht Dinge zum Problem, die eigentlich kein Problem darstellen, das hat sie mir nicht gerade sympathisch gemacht.

Was mir gut gefallen hat, waren die spritzigen Dialoge zwischen Winston und Theo. Sehr gelungen fand ich auch die SMS, die Theo an ihre Mutter schreibt und die über jedem Kapitel stehen. Diese deuten auf ein Ereignis in der Zukunft hin und machen ziemlich neugierig, da diese Nachrichten immer bedrohlicher werden. Auch die Kapitelüberschriften haben einen Countdown, der die Tage bis zu diesem Ereignis rückwärts zählt.

Mit dem Showdown habe ich nicht gerechnet, das hat mir sehr gefallen. Der hat endlich richtig Spannung in die Geschichte gebracht. Ich hätte mir aber gewünscht, dass dieses Ereignis noch ein bisschen ausführlicher beschrieben worden wäre.

Fazit: Es gab einige tolle Punkte, die mir sehr gefallen haben. Ich bin aber mit Winston und Theo als Protagonisten und als Paar überhaupt nicht warm geworden. Daher gibt es von mir leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 10.12.2020
Touched: Süchtig nach dir (eBook, ePUB)
Mayance, Lea

Touched: Süchtig nach dir (eBook, ePUB)


gut

In dem Roman „Touched: Süchtig nach dir“ von Lea Mayance lernt Greta zufällig den internationalen Schauspielstar Connor in einem Café kennen. Die beiden verlieben sich in einander und Greta stellt ihr ganzes Leben für Connor auf den Kopf und zieht zu ihm nach Amerika. Doch der Alltag und Connors Schauspielkarriere belasten ihre noch junge Liebe. Können die beiden diese Hürden überwinden und zusammen glücklich werden?

Meinung:

Der Schreibstil ist angenehm und trotz der 600 Seiten lässt sich das Buch locker und schnell lesen. Mir hat es gut gefallen, dass die Protagonisten keine Zwanzig mehr sind, sondern mitten im Leben stehen und auch eine Vergangenheit haben, die sie mit in die Beziehung bringen.

Doch leider hatte ich so meine kleinen Schwierigkeiten mit diesem Roman. Ich bin überhaupt nicht warm geworden mit Connor und Greta. Ihre Liebe zueinander war für mich nicht greifbar. Es hat einfach keine Funken gesprüht, was sicherlich der dritten Person als Erzähler geschuldet ist. Dadurch blieb ich immer auf Distanz zu den Gefühlen und Gedanken der Protagonisten. Mich hat auch gestört, dass Connors Sicht komplett fehlt. Darüber hinaus waren mir die expliziten Szenen zu viel. Sie waren ästhetisch beschrieben, das war nicht das Problem, sondern eher die Aneinanderreihung. Mir kam es so vor, als würde ihre Beziehung nur aus erotischen Szenen bestehen und die sonstige Handlung wäre nur ein Lückenfüller. Mir fehlte es, dass ich mich nicht mitverlieben und auch nicht richtig mitfiebern konnte.

Fazit: Ein solider Liebesroman, bei dem bei mir einfach nicht der Funke übergesprungen ist. Die Story an sich ist nicht schlecht, es fehlt einfach die Verbindung, die mich mit Connor und Greta richtig mitfiebern lässt. Daher gibt es von mir leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 05.12.2020
Die Totenbändiger - Band 10: Geister der Vergangenheit (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Die Totenbändiger - Band 10: Geister der Vergangenheit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Geister der Vergangenheit“ ist der zehnte Band der „Totenbändiger“-Reihe von Nadine Erdmann, die Serie sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Es soll ein zweiter Versuch unternommen werden, den verlorenen Ort West End Arkaden zurückzuerobern und von allen Geistern zu säubern. Doch warum ist der erste Versuch gescheitert und warum macht gerade Gabriel dieser erneute Anlauf so zu schaffen? Außerdem brechen Cam, Jules, Ella und Jaz in die Akademie ein und sind auf der Suche nach Kenwicks Manifest. Werden sie fündig und erfahren mehr über den Geminus Obscurus?

Meinung:

Der Einstieg hat es wirklich in sich und hat mich direkt gefesselt. Wir erfahren, was vor drei Jahren in den West End Arkaden passiert ist. Wir finden heraus, was mit Janey passierte und bekommen einen Eindruck davon, warum Gabriels Beschützerinstinkt so ausgeprägt ist und warum er so geworden ist, wie er jetzt ist. Gabriel gewinnt dadurch an Tiefe und sein Verhalten wirkt authentisch.

Darüber hinaus gibt es neue und spannende Entwicklungen zu den Geistern. Die Geister in den West End Arkaden verhalten sich vollkommen anders als „normale“ Geister. Diese Ausarbeitung hat mir wahnsinnig gut gefallen, es zeigt, wie komplex der ganze Weltenaufbau bereits geworden ist, wobei man immer noch neue Entdeckungen macht. Ich bin sehr gespannt, was es mit diesem untypischen Verhalten der Geister auf sich hat.

Nachdem wir in Band neun einen riesigen Fortschritt gemacht haben, was die Sekte und Geminus Obscurus betrifft, ist es in diesem Band darum ruhiger geworden. Wir machen kleinere Fortschritte und es werden Vorbereitungen für die nächsten Bände getroffen. Außerdem werden noch spannende Entwicklungen rund um den von den Totenbändigern angestrebten Sitz im Stadtrat angedeutet. Die werden uns sicherlich auch in den nächsten Folgen beschäftigen.

Fazit: Ein super spannender Teil, der es besonders in der ersten Hälfte in sich hat. Absolut verdiente 5 Sterne und klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.12.2020
King - Er wird dich beschützen (eBook, ePUB)
Frazier, T. M.

King - Er wird dich beschützen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In der Novelle „King – Er wird dich beschützen“ von T.M. Frazier stehen erneut King und Ray im Vordergrund. Ein Hurrikan wütet in Logan´s Beach und King muss nicht nur seine schwangere Frau und seine Kinder vor dem Sturm beschützen, sondern auch vor Unbekannten, die versuchen sein Revier an sich zu reißen und dabei seine Familie bedrohen.

Meinung:

Diese Kurzgeschichte ist ein kleiner Leckerbissen für die Fans der Reihe. Aus meiner Sicht, sollte man auf jeden Fall die beiden Vorgängerbände von King kennen, bevor man zu dieser Novelle greift. Vorkenntnisse aus den Geschichten von Preppy und Bear sind nicht unbedingt notwendig. Es macht aber auf jeden Fall mehr Spaß, wenn man die beiden aus ihren eigenen Büchern bereits kennt, da man auf alte Freunde trifft und sich einfach freut wieder von ihnen zu lesen.

Ich war super schnell wieder in der Geschichte zu Hause und die Seiten sind viel zu schnell verflogen. Zeitlich spielt es ungefähr gleichzeitig mit der „Pike Dilogie“. Eine Szene kennen einige Leser vielleicht von Pike, nur jetzt wird sie aus der Sicht von King erzählt.

Dieser Band ist ruhiger als seine Vorgänger. Es gibt weniger Action und der Showdown ist vielleicht ein bisschen zu schnell und zu einfach gelöst. Ray und ihr ungeborenes Kind stehen im Vordergrund, denn diese Schwangerschaft ist anders und bringt beträchtliche Veränderungen mit sich. Daher sind auch fast alle Kapitel aus der Sicht von Ray erzählt. Mir hat es super gefallen, dass ein so ernstes Thema angesprochen und gut umgesetzt wurde.

Fazit: Obwohl wir natürlich in den anderen Bänden immer wieder die Geschichte von King und Ray am Rande mitverfolgt haben, war es nun schön wieder ganz an ihrer Seite zu sein. Außerdem war es eine Freude auch von Preppy und Bear zu lesen. Für Fans dieser Reihe ein absolutes Muss und daher gibt es von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.12.2020
Verheiratet mit einem Rockstar
Süss, Angelika

Verheiratet mit einem Rockstar


gut

In dem Roman „Verheiratet mit einem Rockstar“ von Angelika Süss treffen wir auf Jari und Hannah. Sie kennen sich erst einen Abend und heiraten nach einer durchfeierten Nacht in Vegas. Doch am nächsten Morgen kommt die Ernüchterung, als Hannah mit einem Ring am Finger aufwacht und realisiert, dass sie niemand geringeren geheiratet hat als einen finnischen Rockstar. Als die Presse von Hannah erfährt, stürzen sie sich auf sie, daher nimmt Jari sie mit nach Finnland. Die Annullierung der Ehe lässt sich erst nach den Weihnachtsfeiertagen erledigen. Doch wollen die beide überhaupt noch, dass ihre Ehe für ungültig erklärt wird?

Meinung:

Dieser Roman lebt von seinem Humor, besonders die inneren Monologe von Hannah brachten mich häufig zum Schmunzeln. Hannah ist ein toller Charakter, den ich auf Anhieb mochte. Sie ist tollpatschig, liebt Süßigkeiten und ist leicht introvertiert.

Mit Jari stand ich ziemlich auf Kriegsfuß. Manchmal macht er unglaublich süße Dinge und dann kommen Situationen, in denen ich mich mit Hannah zusammen über sein Verhalten ärgere. Aus meiner Sicht, ist er ein paar Mal zu leicht davongekommen. Ich habe Kapitel aus seiner Sicht definitiv vermisst, denn diese hätten vielleicht die Distanz zu Jari etwas kleiner gemacht.

Einige Nebencharaktere sind wunderbar gelungen, besonders Mari und Pekka, meine absoluten Lieblinge, die auch durch kleinere Längen im Mittelteil tragen.

Fazit: Die Grundidee ist nicht neu aber immer wieder lustig. Der Humor ist grandios und gleicht einiges aus. Mit Jari bin ich nicht richtig warm geworden, daher hat mich auch die komplizierte Liebesgeschichte nicht so richtig emotional erreichen können, es war mir manches Mal zu viel Drama. Daher gibt es von mir dann doch nur 3 Sterne.

Bewertung vom 28.11.2020
Schwestern fürs Leben
Schrödter, Sybille

Schwestern fürs Leben


sehr gut

In dem Roman „Schwestern fürs Leben“ von Sybille Schrödter begleiten wir die Töchter des Rumhauses Danneberg in Flensburg. Wir folgen den Frauen in diesem Band von 1919 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Sind Zeuge wie sie erwachsen werden, gute und schlechte Entscheidungen treffen und in den zur damaligen Zeit eher ungewöhnlichen und von Männern dominierten Berufen ihr Glück versuchen. Wir erleben mit, wie sich verlieben und Schicksalsschläge meistern.

Meinung:

Ich hatte zu Anfang leichte Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Ich brauchte doch einen Moment, um mir alle Namen zu merken und wie sie familiär zusammenhängen. Zu Beginn gibt es auch ein Namenregister, aus meiner Sicht verrät es aber zu viel und hätte ans Ende gehört. Diese leichte Unübersichtlichkeit legte sich doch recht schnell und ich konnte in die Geschichte eintauchen und wurde ein Teil der Familie Danneberg.

Wir erleben die Geschichte aus den Perspektiven der vier Frauen, das hat mir sehr gefallen. Man lernt sie besser kennen und begleitet sie immer ein Stückchen auf ihrem Weg. Sie sind fast alle starke Persönlichkeiten, die sich nicht von vorherrschenden Konventionen von ihrem Ziel abbringen lassen. Spannende Charaktere, die man gerne begleitet.

Normalerweise gibt es bei so vielen Protagonisten immer jemanden, dem man nicht so gerne folgt, mir haben aber alle auf ihre Art gefallen. Ich mochte sehr, dass die Figuren in Grautönen gezeichnet waren. Sie machen Fehler oder treffen schlechte Entscheidungen, die man als Leser nicht unbedingt gutheißt, das macht sie authentisch und lebendig.

Einige Figuren entwickeln sich ganz anders als ich es erwartet habe, sowohl zum Guten als auch zum Schlechten. Dazu gesellen sich Familiengeheimnisse und politische Umbrüche, die das Ganze spannend gestalten und die Seiten nur so dahinfliegen lassen.

Es ist eine sehr spannende Zeit, durch die wir die Schwestern begleiten. Gerade nach dem Ersten Weltkrieg merkt man, dass die Welt im Wandel ist. Dieser Zeitgeist ist wunderbar eingefangen. Es ändert sich viel für Frauen, sie dürfen seit kurzen Studieren und auch das Wahlrecht steht ihnen zu. Aber auch die Zeit in der Hitler langsam immer mehr Macht gewinnt ist beeindruckend eingefangen, ich konnte es sehr gut nachvollziehen, wie viele dachten, der „braune Spuck“ ist sicher bald vorbei. Darüber hinaus habe ich aber auch eine Menge über die Geschichte von Flensburg gelernt.

Fazit: Nach anfänglichen kleinen Schwierigkeiten ist es ist eine tolle Mischung aus historischen Fakten und einer spannenden Familiengeschichte mit einigen Geheimnissen. Daher gibt es von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Bewertung vom 24.11.2020
Federn über London 1
Schulter, Sabine

Federn über London 1


ausgezeichnet

Der Roman „Federn über London – Erwachen“ von Sabine Schulter, ist der erste Teil einer vierteiligen Reihe.

Clear, eine junge Frau, erwacht mit schwarzen Flügeln und ist damit eine von Londons Todesengeln. Ihre Aufgabe besteht von nun an darin die Seelen der verstorbenen Menschen einzusammeln, so dass sie wiedergeboren werden können. An ihr altes Leben kann Clear sich nicht mehr erinnern, aber durch ihr Erwachen als Engel eröffnet sich für sie eine ganze neue Welt voller übernatürlicher Wesen. Es besteht ein fragiles Gleichgewischt zwischen der Oberwelt und der Unterwelt, das ins Wanken gerät, als das dunkle Nichts London ins Chaos stürzen will.

Meinung:

Ein toller Einstieg in eine fantastische neue Welt im heutigen London. Es ist einfach schön zu lesen, wenn bekannte Orte eine magische verborgene Seite bekommen. Ich kann dann noch besser in die Geschichte abtauchen und bin in Gedanken vor Ort. Der lockere und bildreiche Schreibstil hat sein Übriges dazu beigetragen, ich war schnell in der Geschichte gefangen.

Wie immer bei einem ersten Teil wird viel Zeit darauf verwendet dem Leser die Welt in der wir uns bewegen zu erklären. Wie funktioniert die Welt, wir wird sie bevölkert, was gibt es für Regeln? Diese Fragen werden aber nie zu langatmig oder zu trocken behandelt. Aber natürlich gibt es in diesem Band noch nicht auf alle Fragen die Antworten. Es ist eine gute Mischung aus Erklärungen und Action. Immer wieder gibt es kleine Spannungshöhepunkte, die uns voller Neugierde weiterlesen lassen. Mit der ein oder anderen Entwicklung bzw. Offenbarung habe ich so nicht gerechnet und wurde überrascht.

Die Figuren sind allesamt toll gezeichnet. Clear ist ein sehr mitfühlender und sympathischer Charakter, jemand den man gerne begleitet und mit der man die neue Welt und ihre neuen Kräfte erkundet. Man ist voll und ganz an ihrer Seite und fiebert mit. Mir hat es gut gefallen, dass sie auch manchmal Dinge tut, die vielleicht nicht unbedingt nachvollziehbar sind, sie macht auch Fehler und erscheint dadurch authentischer und lebendiger. Meine beiden Lieblinge sind allerdings Ease und Wet, die beiden haben mein Herz im Sturm erobert, genau wie Daimion und Zerus.

Fazit: Ich kann diese Reihe jedem Urban Fantasy und Engel Fan ans Herz legen. Ein toller Einstieg und eine Geschichte, die eine Menge Potenzial hat und sich sicherlich in den Folgebänden noch richtig entfalten wird. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und vergebe 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.11.2020
Der Faden der Vergangenheit / Die Frauen von Hampton Hall Bd.1
Whitmore, Felicity

Der Faden der Vergangenheit / Die Frauen von Hampton Hall Bd.1


ausgezeichnet

Der Roman „Der Faden der Vergangenheit“ von Felicity Whitmore“ ist der Auftakt zur „Hampton Hall“ Trilogie.

Melody zieht in ein altes Familienanwesen, nachdem es Jahrzehnte unbewohnt war. Dort findet sie die Tagebücher ihrer Vorfahrin Abigail, um die sich viele Legenden ranken. Diese Legenden besagen, dass Abigail 1841 Selbstmord beging, in dem sie aus dem Fester sprang. Sie konnte den Tod ihres Geliebten Oliver nicht verkraften, der, nachdem er Abigails Schwager getötet hatte, erhängt wurde. Doch was ist wirklich vor 180 Jahren passiert? Melody kommt mit Hilfe der Tagebücher hinter ein lang gehütetes Geheimnis.

Meinung:

Der angenehme Schreibstil lässt einen sehr schnell in die Geschichte eintauchen. Wir lernen Abigail als eine sehr unkonventionelle Frau ihrer Zeit kennen. Ihre Entwicklung von einer verschwenderischen Dame der Gesellschaft, zu einer Frau, die versucht die Missstände die ihr begegnen zu verändern, sind einfach wunderbar zu lesen. Als Leser begleiten wir sie bei ihrem Kampf Dinge verändern zu wollen. Doch Abigails Mittel sind begrenzt, sie ist eine Frau und hat daher keine Entscheidungsgewalt und auch keinen Zugriff auf ihr Vermögen. Die Geschichte lässt einen nicht mehr los, die Seiten fliegen nur so dahin und man verfolgt gespannt die Bemühungen von Abigail die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Außerdem schwebt über allem die Frage, was wird passieren, dass alles so aus dem Ruder läuft und Abigail sich schließlich umbringt?

Die Industrialisierung und die Arbeitsbedingungen in den Fabriken sind in diesem Roman das Hauptthema. Abigails Mann gehört die größte Baumwollfabrik im Ort. Es ist wahnsinnig toll beschrieben, wie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen damals waren. Das ist so lebendig erzählt, als wäre man direkt vor Ort. Menschen, die fast rund um die Uhr arbeiten, selbst kleine Kinder, aber dafür nicht genügend verdienen um davon leben zu können, sondern schlicht verhungern. Eingepfercht in kleine kaputte Baracken mit viel zu vielen Menschen, katastrophale hygienische Bedingungen und verdorbene Lebensmittel. Abigail sieht all diese Missstände und schaut nicht weg, sieht dass ihr Reichtum aus dem Leid der Arbeiter entsteht, die keine faire Bezahlung erhalten.

Melody, unsere Verbindung zur Gegenwart, bleibt für mich dagegen recht blass. Zu ihr konnte ich keine richtige Beziehung aufbauen. Normalerweise liebe ich Romane, die zwei Zeitstränge haben, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Doch aus meiner Sicht hätte es die Gegenwartsperspektive nicht gebraucht.

Fazit: Mir hat dieser Roman wunderbar gefallen. Die Industrialisierung in England und die Arbeitsbedingungen damals sind wirklich klasse beschrieben und gut recherchiert. Dazu ein wirklich spannendes Familiengeheimnis. Daher gibt es von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 18.11.2020
Der Heimweg
Fitzek, Sebastian

Der Heimweg


sehr gut

In dem Roman „Der Heimweg“ von Sebastian Fitzek, arbeitet Jules ehrenamtlich für das Begleittelefon. Ein Service, der hauptsächlich von Frauen genutzt wird, die auf dem Heimweg Begleitung benötigen um sich dabei sicherer zu fühlen. Jules begleitet Klara am Telefon, die sich verfolgt fühlt vom „Kalender Killer“, der ihr vor Wochen ihr Todesdatum an die Wand geschrieben hat. Dieser Tag bricht nun in wenigen Stunden an. Kann Jules ihr helfen?

Meinung:

In diesem Roman spielt häusliche Gewalt / Gewalt gegen Frauen in der Partnerschaft eine große Rolle. Ein wichtiges Thema und die Zahlen, wie viele Frauen davon betroffen sind, die am Anfang genannt werden, sind erschreckend. In dieser Geschichte sind aber einfach zu viele Protagonisten davon betroffen, das war mir zu viel Zufall und zu unglaubwürdig. Es wurde ein wenig zu sehr mit der Holzhammer-Methode darauf aufmerksam gemacht.

In diesem Roman wird mit Ekel und Schockmomenten gearbeitet. Einige Stellen waren mit Sicherheit notwendig um dem Leser schonungslos zu zeigen, welcher Gewalt Frauen teilweise in diesen Beziehungen ausgesetzt sind. Es gibt tatsächlich Männer, die sich daran ergötzen, die Angst in den Augen der Frauen zu sehen. Einigen Szenen waren dabei einfach zu viel und offenbar nur dazu da die Abscheu zu erzeugen.

Mit Klara hatte ich so meine Probleme. Sie war mir viel zu emotionslos, zeigt keinerlei Gefühl bei ihren Erzählungen am Telefon und fügt sich scheinbar gelassen in ihr Schicksal. Somit habe ich keine emotionale Bindung zu ihr aufbauen können und ich blieb immer auf Distanz zu ihr.

Der Schluss hat einiges rausgerissen. Die Wendungen und die Entwicklung der Protagonisten waren spannend zu lesen und für mich nicht auf den ersten Blick zu erkennen.

Fazit: Der Mittelteil war mir ein wenig zu zäh, es gab zu viele Zufälle, die mich mit den Augen haben rollen lassen. Alles in allem wurde ich aber gut unterhalten, die überraschende Auflösung hat ordentlich dazu beigetragen. Daher vergebe ich 4 Sterne.

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Bewertung vom 14.11.2020
Wer das Dunkel ruft / Kaleidra Bd.1
Licht, Kira

Wer das Dunkel ruft / Kaleidra Bd.1


sehr gut

Der Roman „Kaleidra – Wer das Dunkel ruft“ von Kira Licht ist der erste Band ihrer „Kaleidra“ Trilogie.

Emilia liebt Rätsel und hatte schon immer ein besonderes Talent dafür. Bei einem Museumsbesuch kann sie das Voynich-Manuskript lesen, das bis jetzt niemand vor ihr entschlüsseln konnte. Damit erregt sie die Aufmerksamkeit des Goldalchemisten Ben und seiner Loge. Sie versuchen gemeinsam mit ihren Verbündeten, den Silberalchemisten, ein großes Geheimnis der Menschheit zu entschlüsseln und dafür benötigen sie die Übersetzung des Voynich-Manuskripts und somit die Hilfe vom Emilia. Emilia eröffnet sich eine ganz neue Welt und ein großes Abenteuer beginnt.

Meinung:

Ich hatte echt Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Ungefähr die ersten 100 bis 150 Seiten waren für mich extrem zäh. Es sind einfach zu viele Informationen, die mich als Leser förmlich erschlagen und dazu recht trocken erzählt werden. Dazu kam sehr schnell der erste Kampf zwischen den Goldalchemisten und den Quecksilberalchemisten, bei dem mit Chemikalien gekämpft und um sich geschmissen wurde. Da konnte ich leider gar nicht mehr folgen und habe das ganze eher nüchtern heruntergelesen. Da habe ich für einen Moment wirklich überlegt das Buch abzubrechen.

Aber ich bin zum Glück am Ball geblieben und es hat sich gelohnt. Die Erklärungen gerade am Anfang braucht es tatsächlich, da die Geschichte sehr komplex aufgebaut ist und auch den Anfang einer Trilogie darstellt. Die erklärenden Momente werden in den Folgebänden mit Sicherheit weniger. Auch in diesem Band entwirrt sich im Laufe der Geschichte einiges, nimmt Gestalt an und man versteht den Aufbau der Welt und ihrer Logen. Viele Kapitel enden mit einem kleinen Cliffhanger, so dass man wissen will wie es weitergeht, man taucht immer mehr in diese Welt ein.

Ich fand es klasse, dass das Ganze mit dem Voynich-Manuskript auf etwas beruht, das wirklich existiert. Auch auf den Missionen von Emilia und Ben besuchen wir reale Orte. Die Missionen und die dazugehörigen Rätsel fand ich ausgezeichnet. Ich fand es jedoch sehr schade, dass einige doch stark gekürzt waren.

Die Geschichte wird uns nur aus Sicht von Emilia erzählt, etwas was ich eigentlich nicht besonders mag, hier aber wunderbar passte. So erfährt man gleichzeitig mit Emilia alles über ihre neuen Gaben und ihre neue Welt, da hätte eine andere Perspektive gestört. Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Ben und Emilia hat mir sehr gefallen. Sie spielt nur eine marginale Rolle und trotzdem spürt man es knistern zwischen den beiden. Das Band, das die beiden verbindet, ist unterschwellig immer da, das ist der Autorin wunderbar gelungen.

Fazit: Eine Geschichte, die mich erst auf den zweiten Blick für sich begeistern konnte. Daher gibt es von mir 4 Sterne. Da die Story mit einem echt miesen Cliffhanger endet, kann ich den zweiten Teil kaum erwarten, habe aber auch ein bisschen Sorge. Bei einem Folgeband ist es immer ein schmaler Grat, zwischen zu viel Wiederholung oder einer direkten Fortsetzung. Ich hoffe, es klappt bei „Kaleidra – Wer die Seele berührt“, dem zweiten Teil, der im März 2021 erscheint, und wir Leser finden uns schnell wieder zurecht.