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leseratte
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Nittendorf

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2020
King's Legacy - Halt mich fest / Bartenders of New York Bd.3 (eBook, ePUB)
Baxter, Amy

King's Legacy - Halt mich fest / Bartenders of New York Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Emotionales Finale mit interessanten Protagonisten!
„King's Legacy - Halt mich fest” ist der dritte und zugleich letzte Band der „Bartenders of New York“-Reihe von Autorin Amy Baxter rund um den Barinhaber Jaxon King und seine Freunde.
Die Geschichten sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden, obwohl es natürlich mehr Spaß macht, die Paare aus Teil 1 und 2 zu kennen, die natürlich auch hier wiederauftauchen.
Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen Jaxons Freund Sawyer Lee und die Ärztin Dr. Alice Davis.

Bei diesem Band haben mir vor allem die interessanten Protagonisten gefallen:
Dr. Alice Davis ist engagierte Unfallchirurgin und lernt Sawyer Lee, einen erfolgreichen Anwalt, in einer emotionalen Ausnahmesituation kennen. Beide Protagonisten leiden unter ihrer Vergangenheit und versuchen in der Gegenwart ihren Mitmenschen zu helfen. Die Liebesgeschichte zwischen ihnen entwickelt sich sehr allmählich und behutsam. Auch die Nebencharaktere, allen voran Sawyer Neffe Elijah und seine Schwägerin, sind gut gelungen und authentisch. Die letzte dramatische Schleife fand ich etwas übertrieben und dann das Ende etwas sehr schnell, aber insgesamt eine sehr schöne und emotionale Liebesgeschichte!

Bewertung vom 16.05.2020
Was wir sind (eBook, ePUB)
Hope, Anna

Was wir sind (eBook, ePUB)


sehr gut

Drei Frauenschicksale…
In ihrem Roman „Was wir sind“ erzählt Autorin Anna Hope die Schicksale dreier sehr ungleicher Frauen und berichtet über und ihre gemeinsame Zeit in London, über Freundschaft und die intimen Fragen eines jeden Lebens.
Zum Klappentext:
Nach einer atemlosen gemeinsamen Zeit in London stehen Hannah, Cate und Lissa mit Mitte dreißig an ganz unterschiedlichen Punkten. Hannah liebt ihr Leben und das Leben mit Nathan, doch alles scheint wertlos ohne ein Kind. Cate ist nach der Geburt ihres Sohnes nach Canterbury gezogen und hat das Gefühl, sich mehr und mehr selbst zu verlieren. Und Lissa steht nach einer schwierigen Beziehung auf der Schwelle zu ihrem Traum. Was wollen wir, was können wir sein? „Beeindruckend scharfsinnig und voller emotionaler Weisheit“ (The Observer) erzählt Anna Hope von drei Frauen unserer Zeit und kommt dabei ihren Figuren so nah wie wir sonst nur uns selbst.
Autorin Anna Hope verwebt die Schicksale der drei Frauen auf interessante Weise. Wir erleben sie in der Gegenwart aber auch in ihrer Vergangenheit in Form von Rückblenden über einen Zeitraum von 10 Jahren. Ein interessantes Buch über drei interessante Frauen…
Mir hat es gut gefallen, ein Buch über Frauen meiner Zeit zu lesen, die alle mit ihren Ecken und Kanten und ihren düsteren Geheimnissen völlig normal sind. Wir begleiten sie hier in Rückblenden über ca. 10 Jahre und lachen und leiden mit ihnen. Wir sehen uns selbst in ihnen, oder erkennen unsere Freundinnen wieder.

"Was wir sind" ist ein Buch unserer Zeit. Der Titel könnte nicht treffender sein für diese Frauenroman, der mich bestens unterhalten hat!

Bewertung vom 16.05.2020
Die Geheimnisse meiner Mutter (eBook, ePUB)
Burton, Jessie

Die Geheimnisse meiner Mutter (eBook, ePUB)


gut

Interessante Suche nach der eigenen Vergangenheit!
„Die Geheimnisse meiner Mutter“ ist ein Roman der Autorin Jessie Burton, in der Protagonistin Rose sich auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit macht.
Zum Klappentext:
Mit vierzehn bringt Rose ihre Mutter um – allerdings nur in den Geschichten, die sie ihren Mitschülern erzählt. Das ist leichter zu ertragen, als zuzugeben, dass ihre Mutter Elise einfach verschwunden ist, als Rose noch ein Baby war, und dass sie keine Ahnung hat, wohin, und vor allem – warum. Als Rose erwachsen ist, erfährt sie, dass die Schriftstellerin Constance Holden, einst eine gefeierte Bestsellerautorin, die dann aber plötzlich mit dem Schreiben aufgehört hat, damals die Letzte war, zu der Roses Mutter vor ihrem Verschwinden Kontakt hatte. Und mehr als das – Elise und Constance waren ein Liebespaar. Rose nimmt Kontakt zu Constance auf, um endlich zu erfahren, was mit ihrer Mutter geschehen ist …
Protagonistin Rose wirkt ein wenig planlos: Mitte dreißig, in einer irgendwie perspektivlosen Beziehung zu einem Freund, der eine fragwürdige Karriere als Streetfood-Burrito-Verkäufer plant, aber nicht wirklich vorantreibt. Sie ist fast wie besessen von ihrer Mutter und deren Vergangenheit, über die ihr Vater ihr einfach nichts verrät. Nach Jahren bricht ihr Vater endlich das jahrzehntelange Schweigen und gibt ihr einen Tipp zur Vergangenheit ihrer Mutter. Das bringt Rose dazu, ihr ganzes Leben umzukrempeln und sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu machen, ohne zu wissen, ob diese noch lebt. Dazu schleicht sie sich als Haushaltshilfe bei der früheren Lebensgefährtin ihrer Mutter, der Schriftstellerin Connie, ein. Durch Connie und deren Erinnerungen lernt sie mehr über sich selbst – dann scheinen sich die Ereignisse der Vergangenheit zu wiederholen – aber Rose überrascht am Schluss mit ihren eigenen Entscheidungen…
Interessante Frauengeschichte, die einem bewusst macht, wie sehr die Vergangenheit für die eigene Zukunft wichtig ist…

Bewertung vom 16.05.2020
Ein Sommer auf Sylt (ungekürzt) (MP3-Download)
Wolf, Lena

Ein Sommer auf Sylt (ungekürzt) (MP3-Download)


gut

Ziemlich vorhersehbar!
„Ein Sommer auf Sylt“ ist ein Roman der Autorin Lena Wolf, der den Leser auf die Insel entführt.
Zum Klappentext:
Drei Schwestern, ein Haus am Meer und ein Sommer, der seinen Namen verdient!
Eigentlich bräuchte Julia dringend eine Auszeit. Aber die Reise nach Sylt entpuppt sich als wenig erholsam. Denn mit Julia sitzen auch ihre Mutter und zwei Tanten im Autozug auf die Insel.
Die drei Schwestern sind vollkommen zerstritten und lassen keine Gelegenheit aus, den anderen auf die Füße zu treten. Vor allem streiten sie darüber, was mit dem Haus auf Sylt geschehen soll, in dem sie früher unbeschwerte Familienurlaube verbracht haben.
Zunächst kommen die Frauen aber in einer Pension unter. Und hier zeigt Sylt sich endlich von seiner besten Seite. Zumal der Besitzer sehr charmant ist und Julia anbietet, ihr die Schönheit der Insel zu zeigen. Doch damit fangen Julias Probleme erst an …
Die ersten Kapitel lasen sich noch unterhaltsam – die Zickereien der drei Schwestern noch witzig, wobei ich mich schon fragte, warum sich Protagonistin Julia von allen so vorführen lässt. Ihre Mutter verhält sich mehr als merkwürdig und das fällt anscheinend nur Julia nicht auf. Sie lässt sich von ihrer Mutter und ihren Tanten ebenso wie von ihrem Lebensgefährten Jo auf der Nase herumtanzen und ausnützen. Einzig ihrem Pensionswirt Mats gegenüber wird sie ständig frech, unhöflich und reagiert eigentlich durchgehend unangemessen. Sympathisch wirkt sie dadurch auf mich nicht.
Das Verhalten und die Reaktionen von Julias Mutter sind ziemlich merkwürdig. Der Fortgang der Geschichte dagegen ziemlich vorhersehbar und klischeehaft, die Charaktere bleiben ziemlich blass…

Bewertung vom 07.05.2020
Crazy in Love / Weston High Bd.1
Winter, Emma

Crazy in Love / Weston High Bd.1


weniger gut

Zu viel Drama!
"Crazy in Love" ist der erste Band der "Weston-High-Reihe" aus der Feder der Autorin Emma Winter.
Das Cover hatte meine Aufmerksamkeit geweckt und der Klappentext klang interessant und versprach: "Eine Liebesgeschichte zum Dahinschmelzen: sexy, witzig, temporeich"
Leider konnten mich weder die Geschichte inhaltlich noch die Protagonisten überzeugen.
Worum geht es?
die junge zielstrebige Sasha Anderson wechselt in ihrem Abschlussjahr auf die versnobte Weston Highschool, im dort Punkte für ihren Traum von einem Medizin-Studium in Yale zu sammeln. Sie wechselt dafür von einem Ende ans andere Ende der USA, vom geliebten Umfeld in das Tretminenfeld der Familie ihres verstorbenen Vaters, zu dem sie überhaupt keinen Kontakt hat. So landet sie als Außenseiterin in der Welt der Reichen und Schönen.
Natürlich trifft sie innerhalb kürzester Zeit auf den Bad Boy der Weston High, Ben Ferguson. Ihre Wege kreuzen sich immer wieder und natürlich verlieben sie sich ineinander.
Es stört mich ja nicht, dass gewisse Klischees in Young Adult/New Adult Romanen immer wieder auftauchen, ob es nun das Bad Boy-Klischee ist oder die Entwicklung "Vom Feind zum Freund", was mich hier massiv gestört hat, war das ständige Hin und Her. Irgendwann ist es auch mal gut, aber Sasha und Ben eilen von einem Missverständnis zum nächsten und so mündet ein Drama in große Versöhnung, um bei der nächsten Gelegenheit wieder in eine neues (und dennoch gleiches) Drama zu münden. Ehrlich gesagt, war ich genervt. Und noch genervter war ich, als das Buch plötzlich aus war und ich erfahren habe, dass dieses Hin und Her noch zwei weitere Bände gehen soll - ohne mich!
Die Grundidee ist gut, Sasha als Person auch sympathisch angelegt, Ben hat auch seine Stärken, aber die Persönlchkeiten der beiden Protagonisten gehen in dem ständigen Auf und Ab der Beziehung einfach unter.
Schade, die Geschichte hätte mehr Potential gehabt!

Bewertung vom 07.05.2020
Kann Gelato Sünde sein?
Hennig, Tessa

Kann Gelato Sünde sein?


sehr gut

Kurzweiliger Italientrip!
Mit ihrem Roman"Kann Gelato Sünde sein?" nimmt uns Autorin Tessa Henning mit auf eine turbulente Reise nach Italien. Wir begleiten Protagonistin Emilia, die zu ihrem sechzigsten Geburtstag ihre "verlorene" Tochter Julia in Italien besuchen fährt, wo diese ein Auslandssemester verbringt. In Italien angekommen muss Emilia nicht nur erfahren, dass Töchterchen Julia die Pläne des Lehramtsstudiums aufgegeben hat, sondern auch, dass diese der Liebe wegen in den Ökotourismus umsteigen will. Mama. ganz Organisationstalent, sieht natürlich sofort die Schwächen dieses Plans...
Aber nicht nur Julias Zukunft, auch Emilias scheint plötzlich in Italien zu liegen, als sie sich in die leer stehende alte Konditorei am Ort verliebt und Hals über Kopf beschließt, dort ein Cafe aufzumachen.
Nur dass sie ausgerechnet an dem Ort in Italien gelandet ist, der nach den Plänen des dortigen Bürgermeisters zum gesündesten mit den ältesten Einwohnern gemacht werden soll.
Turbulent geht es zu: in beruflicher wie emotionaler Hinsicht erleben Emilia und ihre Tochter Julia ein Auf und Ab, dazu der Kampf mit dem Bürgermeister, die Rebellion der Alten, die lieber Torte essen statt Yoga zu machen - das Buch ist herrlich skurril und unterhaltsam!

Bewertung vom 29.04.2020
Tiefer Fall / Doggerland Bd.2
Adolfsson, Maria

Tiefer Fall / Doggerland Bd.2


gut

Gute Fortsetzung
„Doggerland. Tiefer Fall“ ist der zweite Band der dreiteiligen Doggerland-Krimi Serie aus der Feder der schwedischen Autorin Maria Adolfsson. Im Mittelpunkt dieser Krimiserie, die auf der fiktiven Inselgruppe Doggerland spielt, steht Kommissarin Karen Eiken Hornby.
Zum Klappentext:
Es ist Weihnachten, als ein Toter auf Noorö, der nördlichsten Insel von Doggerland, gefunden wird. Karen Eiken Hornby stürzt sich in die Ermittlungen - erleichtert, auf Weihnachten verzichten zu können. Ein weiterer Mord zeigt eine Verbindung zu einer örtlichen Whiskydestillerie, aber am meisten beunruhigt Karen, dass ihre eigene Familie in den Fall verwickelt zu sein scheint. Der Fall wird mehr und mehr zu einem Balanceakt zwischen Karens Privatleben und ihrer Rolle als Polizistin.
Wie bereits im ersten Band fand ich die – teils ernüchternden - Einblicke in Karens Privatleben interessant, da sie so der Kommissarin auch Tiefe und eine Persönlichkeit gaben. Ebenso wie im ersten Band zieht sich dadurch aber der Handlungsfaden der Kriminalgeschichte etwas in die Länge, was an vielen Stellen nicht unbedingt zuträglich war. Die Geschichte startet auch bereits mit sehr vielen Personen, in den ersten Kapiteln ist es etwas schwierig der Handlung zu folgen, weil zwei Handlungsstränge sich abwechseln und zugleich der Wechsel zwischen Karen Privatleben und Dienst auch etwas überrascht. Da es schon eine Zeitlang her ist, dass ich den ersten Band gelesen hatte, musste ich bei den vielen Personen auch immer noch überlegen, wer welche Rolle – privat oder dienstlich – spielt. Ich mochte Hauptfigur Karen auch in dieser Geschichte, in meinen Augen ein großer Pluspunkt, auch wenn sich die eigentliche Krimihandlung manchmal etwas zäh entwickelte…
Wer Band eins liebte, wird auch mit Band zwei zufrieden sein!

Bewertung vom 26.04.2020
Das Evangelium der Aale (eBook, ePUB)
Svensson, Patrik

Das Evangelium der Aale (eBook, ePUB)


gut

Habe etwas Anderes erwartet…

Obwohl ich nicht unbedingt ein Fischfan bin, fand ich das Cover in seiner Farbgebung und mit den sich umeinander windenden Aalen doch faszinierend und nach dem Klappentext habe ich eine Vater-Sohn –Geschichte ähnlich wie „In der Mitte entspringt ein Fluss“ erwartet, bei der das Fliegenfischen ja auch nur der Aufhänger zu der eigentlichen Geschichte ist.
Vorliegend blieb aber der Aal im Vordergrund der Geschichte und das hat mich letztendlich doch nicht so fasziniert, dass ich darüber unbedingt ein ganzes Buch lesen wollte.
Der Autor wechselt Kapitel mit sachlichen Informationen über den Aal ab mit Rückblenden des jugendlichen Protagonisten auf die Aalangelausflüge in seiner Kindheit mit seinem Vater. Hier wird das Verhältnis von Vater und Sohn näher beschrieben, beginnend bei den abendlichen Angelausflügen des damals 7jährigen Protagonisten. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn darf als sehr zurückhaltend bezeichnet werden. Ich vermute, dass das Buch autobiographische Züge hat.
In den Kapiteln dazwischen wird der Aal von allen Seiten beleuchtet: von Aristoteles und Sigmund Freud über Günter Grass bis zu Rachel Carson –vielleicht auch nur für mich etwas zu philosophisch angehauchte Abhandlungen zum Thema „ Aal“ –insoweit nicht wirklich mein Buch…

Bewertung vom 26.04.2020
Nach Mattias (eBook, ePUB)
Zantingh, Peter

Nach Mattias (eBook, ePUB)


gut

Trauerbewältigung als Puzzlespiel
„Nach Mattias“ ist ein Roman von Peter Zantingh, der den Umgang mit Trauer, Verlust und Tod thematisiert.

Der Autor verfolgt einen interessanten Ansatz: wir erfahren von Mattias` Tod und die Geschichte, wie es dazu kam, erst im Laufe des Buches aus den Erzählungen der anderen Protagonisten. Auch Mattias selbst lernen wir nur durch die Augen dieser Personen kennen. Im ständigen Perspektivwechsel wird der Leser mit immer neuen Personen aus dem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis von Mattias konfrontiert, die auf ihre jeweils eigene Art mit dem Verlust und der Trauer um ihren Partner, Sohn, Freund, Bekannten umgehen.
Mich hatte der Klappentext neugierig gemacht und einige Passagen des Buches haben mich auch nachhaltig berührt. So zum Beispiel die Szene, als Mattias` Freundin Amber ein Buch umstößt, wodurch das Lesezeichen herausfällt und unwiederbringlich verloren ist, bis zu welcher Stelle Mattias mit dem Buch gekommen ist. Wer selbst schon getrauert hat, kann sehr gut nachvollziehen, dass ein solch geringer Anlass ausreicht, um Amber stundenlang zu Weinen zu bringen. Oder die belastende Situation, im Streit auseinandergegangen zu sein.
Sehr berührend fand ich auch die Schilderungen rund um Mattias` Mutter Kristianne inclusive der letzten unerwarteten Wendung der Geschichte, dem letzten kleinen Puzzleteil…
Dennoch überwiegt bei mir auch noch nach Abschluss des Buches die Verwirrung. Ich habe mich mehr in der Suche nach dem roten Faden, dem detektivischen Bemühen um die Identität des jeweiligen Erzählers, in den unzähligen „Miniportraits“ dieser Erzähler und der Frage danach, wie derjenige in die Geschichte rund um Mattias hineinpasst, verloren, als in den Gefühlen von Trauer und Verlust – abgesehen von den wenigen Momenten, wie zuvor beschrieben. Durch die Fülle an zunächst zusammenhanglosen Erzählperspektiven geriet das Puzzlespiel nach dem „wer, warum und wieso“ so stark in den Vordergrund, dass ich viel weniger von dem Buch berührt wurde, als ich bei der Thematik erwartet hätte…

Bewertung vom 25.04.2020
Unsere Liebe für immer (eBook, ePUB)
Monninger, J. P.

Unsere Liebe für immer (eBook, ePUB)


gut

Vor allem eine Liebeserklärung an Irland!
Der Klappentext verspricht: EINE LIEBE SO STÜRMISCH WIE DER OZEAN
Ganz so euphorisch kann ich das Buch leider nicht bewerten..
Mit seinem Roman nimmt uns der Autor mit auf eine Reise nach Irland. Mit derartig detaillierten Beschreibungen schildert er Land und Leute so lebhaft, dass man das Buch als eine Hommage an Irland sehen kann. Ich war selbst mehrfach in Irland und habe mich sofort dorthin zurückversetzt gefühlt. In dieser Hinsicht ist das Buch wirklich gelungen.
Anders geht es mir leider mit den eigentlichen Hauptpersonen: der Amerikanerin Kate Moreton, die wegen ihrer Dissertation zu Studienzwecken nach Irland kommt, und der Irländer Ozzie, der ebenfalls amerikanische Wurzeln hat und als Soldat im Afghanistankrieg Schlimmes erlebt hat, bevor er nach Irland zurückkehrte und Fischer wurde..
Mir fehlte einfach der Zugang zu den beiden Protagonisten, die für mich weniger wie Erwachsene als wie Teenager im ersten Hormonrausch agieren.
Kate ist eine etwas sperrige und zurückhaltende Persönlichkeit, die nach außen meist wenig gewinnend auftritt. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt. Dennoch kann man sich nicht so recht in sie hineinversetzen. Als sie auf Ozzie trifft und die Anziehungskraft spürt, stellt sie als Erstes die Stacheln auf und agiert wie eine 15jährige. Die beiden zanken und streiten wie hormongesteuerte Teenager.
Über Ozzie erfährt man eigentlich bis zum Schluss nichts Wirkliches. Warum er so handelt und sich weder Kate anvertraut noch sich anders den persönlichen Dämonen seiner Vergangenheit stellt, wird nicht wirklich klar.
Die Entwicklung der Liebesbeziehung der beiden erfolgt, als ob man einen Schalter umlegen würde - erst streiten sie, dann landen sie im Bett - für mich stand mehr die körperliche Anziehung der beiden im Vordergrund als eine echte emotionale Beziehung. Kate betont selbst immer wieder, dass sie nichts von Ozzie weiß, sie bemüht sich aber auch nicht weiter darum und verfolgt nur ihre wissenschaftlichen Arbeiten.
Warum man auf dieser Basis beschließt, zu heiraten, richtig amtlich, ist mir ein Rätsel.
Es kommt, wie es aus meiner Sicht kommen musste, beim ersten Problem, wirft Kate hin und kehrt nach Amerika zurück. Hier hatte ich das Gefühl, sie agiert noch unreifer als bei der überstürzten Hochzeit - von wegen in guten wie in schlechten Tagen... Es wirkt, als ob sie das Irland-Intermezzo kurz von ihrer wissenschaftllichen Karriere abgehalten hätte und sie nun zu ihren eigentlichen Zielen zurückkehrt.
Warum sie dann aber über Ozzies angeblichen Unfalltod so entsetzt ist und wiederum alles in einer Nacht und Nebel Aktion daran setzt, Ozzies Verbleib zu klären und auf seinen Spuren zu wandeln, kann ich leider ebensowenig nachvollziehen.
Das Ende wirkt für mich ebenfalls ein wenig gekünstelt.
Alles in allem für Irlandfans eine Leseempfehlung, als reine Liebesgeschichte für mich leider nicht überzeugend!