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Benutzername: 
Sophie H.
Wohnort: 
Rastede

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2021
Florance Bell und die Melodie der Maschinen
Steenbergen, Carsten

Florance Bell und die Melodie der Maschinen


gut

Das Cover von „Florance Bell und die Melodie der Maschinen“ fand ich sehr ansprechend. Es untermalte das, was der Klappentext versprach: Ein Mädchen, das sich zur Zeit Napoleons für Maschinen interessiert und nichts sehnlicher wünscht, als eine technische Universität besuchen zu dürfen. Aber genau dieses ist ihr als britisches Mädchen verwehrt. Zum Glück gibt es da Monsieur Pignon, ein Franzose, der ihr alles beibringt, was man nur über Technik und Maschinen wissen kann. Eigentlich ein spannendes Thema: Wie schlagen sich Mädchen damals in Männerberufen durch? Aber darum geht es in diesem Buch gar nicht. Florance fällt in die Hände von Rebellen und muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie kämpfen will. Und die Kämpfe haben wahrhaft die Überhand in diesem Buch. Ein Kampf reiht sich an den anderen. Ich habe beim Lesen teilweise den Überblick verloren.
Auch die Figuren im Buch fand ich nur mäßig gut gezeichnet. Während Florance als taffes Mädchen gezeichnet wird und ihr Ziehvater Monsieur Pignon durch seinen französischen Akzent überzeugt, sind alle anderen Charakter sehr blass, erfüllen ein Klischee nach dem anderen (verzogene Tochter des Earl) und sind in ihren Handlungen auch vorhersehbar.
Auch der Schreibstil konnte mich nicht überzeugen. Zum Ende hin häufen sich Sätze, in den die Protagonisten ganze Sätze lachen oder nicken. Das geht gar nicht und hätte spätestens im Lektorat auffallen müssen.
Nicht klar ist mir auch, welcher Zielgruppe ich dieses Buch empfehlen sollte. Eine weibliche Hauptfigur – so ein Buch rührt kein Junge an. Und Mädchen für Bücher, in denen sich ein Kampf an den anderen reiht, zu begeistern, finde ich schwierig. Fazit: Von mir nur 2,5 Punkte, die ich auf 3 Punkte aufrunde.

Bewertung vom 22.08.2021
Instagrammatik
Schröder, Johannes

Instagrammatik


ausgezeichnet

Digitaler Wahnsinn

Dies war meine erste Begegnung mit Herrn Schröder und sie hat mich so gefesselt, dass ich das Buch in einem Rutsch durchlesen musste.
An der Schule von Herrn Schröder hat die Digitalisierung Einzug gehalten. In Zeiten von Corona kam keine Schule daran vorbei. An der Helene-Fischer-Gesamtschule hält noch dazu eine neue Schulleiterin Einzug, die fest gewillt ist, dass ihre neue Schule den Wettbewerb um die Goldene Webcam gewinnt. So wird die Schule kurzerhand von Grund auf digitalisiert. Die Türen sind nur noch mit einem Chip zu öffnen, die Kaffeeküche wird zur Aromaecke und die Türen zum Lehrerzimmer verschwinden gänzlich. Doch die Schulleiterin hat die Rechnung ohne die Schüler gemacht, die sich blitzschnell in das System einhacken und z.B. den Stundenplan nach ihren Wünschen umgestalten. Doch dann deckt ein Schüler merkwürdige Machenschaften auf, soll daraufhin von der Schule suspendiert werden und findet sich kurz darauf zusammen mit Schrödi in einem Krimi wieder.
Obwohl der Inhalt des Buches herrlich absurd ist (hoffe ich doch!), hat er doch einen gewissen Kern der Wahrheit. Wer kennt sie nicht, die Kinder und Jugendlichen, die sich im digitalen Wahnsinn besser zurechtfinden als im Supermarkt? Diejenigen Leser, die sich auf der gleichen Altersstufe wie Schrödi befinden, werden mit Sicherheit seine Probleme teilen. Für mich gab es da auf jeden Fall ein hohes Identifikationspotential!
Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Der Schreibstil ist locker, flockig und sehr humorvoll. Auch die Jugendsprache darf natürlich nicht fehlen. Zwischendurch gab es immer wieder den Chatverlauf der chattenden Jugendlichen, der das Ganze zusätzlich gewürzt hat. Und da geht es wie im wahren Leben: entweder googelt man den Ausdruck heimlich oder man hört/ liest drüber hinweg. Wer einfach mal abschalten will und sich köstlich amüsieren will, dem kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 22.08.2021
Die letzten Romantiker
Conklin, Tara

Die letzten Romantiker


gut

Von Romantik keine Spur

Das Buch „Die letzten Romantiker“ von Tara Conklin lässt sich nur schwer einordnen. Ist es eine Familiengeschichte oder doch eher eine Liebesgeschichte?
Das Buch beginnt im Jahre 2079, als die hochbetagte (sie ist bereits über 100 Jahre al) Fiona Skinner ihre letzte Lesung hält. Bei dem anschließenden Gespräch wird sie von einer jungen Frau mit Namen Luna auf ein Gedicht angesprochen, das Fiona vor vielen Jahre geschrieben hat, und das ebenfalls von einer Luna handelt. Die junge Frau möchte nun gerne wissen, wer die Luna im Gedicht war. Und hier beginnt die eigentliche Geschichte.
Im Fortlaufenden erzählt Fiona Skinner nun ihre Lebensgeschichte, die eng verflochten war mit den Lebensgeschichten ihrer drei Geschwister. Prägend war, dass der Vater 34jährig plötzlich von einem Tag auf den anderen verstorben ist. Die Mutter Noni stand unter Schock und verfiel in eine tiefe Depression, in der sie sich nicht um ihre vier Kinder Renee (11), Caroline (8), Joe (7) und Fiona (4) kümmern konnte. Die Kinder waren komplett auf sich allein gestellt. Renee kümmerte sich um den Haushalt und um die Erziehung ihrer Geschwister. Die „große Pause“, wie sie die Depression ihrer Mutter nennen, dauert drei Jahre. Als sie beendet ist, startet die Mutter neu durch und hat sich zwischenzeitlich stark verändert. Nicht nur die Mutter macht einen Neustart, auch ihre vier Kinder. Wie sehr sie doch durch die große Pause geprägt wurden, merken sie erst, als noch ein schrecklicher Unglücksfall passiert, der in Zusammenhang mit einer gewissen Luna steht.
Ich fand das Cover sehr ansprechend. Ein wenig geheimnisvoll und auch die Farben passen gut zum Thema „Depression“. Ebenso hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Sie zeichnet Bilder, ohne schon abgelutschte Begriffe zu verwenden. Etwas irritiert hat mich die Erzählperspektive. Gut gefallen hat mir dabei die Ich-Erzählerin Fiona, nicht gefallen hat mir, wenn Fiona aus der Sicht ihrer Geschwister erzählt. Da passt etwas nicht. Einerseits hatten sie jahrelang keinen Kontakt, andererseits weiß Fiona genau, was sie gedacht und gefühlt haben? Und auch die Rahmenhandlung finde ich leider nicht ganz stimmig. Mit 102 Jahren noch eine Lesung zu halten, erscheint mir gerade eben noch möglich. Aber dann die gesamte Familiengeschichte zu erzählen, die 400 Seiten füllt? Wer schafft das? Und wer soll sich das anhören? Schade eigentlich, denn „die große Pause“ hat mir sehr gut gefallen.
Fazit: Ein Buch mit Längen und inhaltlich nicht ganz stimmig, deswegen leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 13.08.2021
Wie du die Welt verändern kannst
Welk, Sarah

Wie du die Welt verändern kannst


ausgezeichnet

Demokratie kinderleicht

Dieses Sachbuch von Sarah Welk erscheint pünktlich zur Bundestagswahl im September. Obwohl Kinder noch nicht wählen dürfen, sollten sie dennoch schon wissen, was Demokratie eigentlich ist.
Das Buch beginnt damit, Demokratie und Diktaturen zu erklären und zieht seine Kreise vom Kleinen hin zum Großen. Kinder lernen, wie sie es schaffen, mit ihren Eltern demokratisch um mehr Taschengeld oder um das Länger-Aufbleiben zu verhandeln. Dabei bekommen sie Tricks geliefert, die man sich bei den Großen in der Politik abgucken kann. Doch das Buch macht nicht in der Familie halt, sondern geht noch weiter. Wie kann man in der Schule mitbestimmen und wie kann ich sogar meine Stadt, Deutschland oder die ganze Welt verändern?
Obwohl das Buch randvoll mit Wissen ist, werden die jungen Leser nicht überfordert. Dazu trägt schon die Gestaltung der einzelnen Seiten bei. Viele, teils plakative Zeichnungen lockern das Ganze auf und zaubern oftmals ein Schmunzeln ins Gesicht. Stichwörter sind wie mit einem Textmarker markiert, einzelne Abschnitte stehen auf einem Notizblatt. Nicht zu vergessen, die Rätselfragen, die durch das ganze Buch führen.
Fazit: So fröhlich und bunt sollten alle Sachbücher sein! Dieses Buch gehört eigentlich in jedes Kinderzimmer, auf jeden Fall in jedes Klassenzimmer. Vollste Empfehlung! Besser geht es nicht!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2021
Löwenherzen
Neitzel, Gesa

Löwenherzen


ausgezeichnet

Große Afrikaliebe

In dem Buch „Löwenherzen“ von Gesa Neitzel spürt man in jeder Zeile die große Liebe der Autorin zu diesem Kontinent. Gesa Neitzel hat sich zum Safari-Guide ausbilden lassen und dabei auch ihre große Liebe, den Ranger Frank, kennengelernt. Zusammen machen beide einen Roadtrip durch Afrika und träumen davon, selber Safaris anbieten zu können. Bevor sie ihre Pläne in die Tat umsetzen können, durchkreuzt Corona ihr Leben und es heißt abwarten und ein Buch über das bisher schon Erlebte zu schreiben.
Das Buch will keine chronologische Abhandlung sein, sondern Gesa Neitzel hat Erlebtes zu einer Geschichte kombiniert. Dabei gelingt es ihr ganz vortrefflich, ihre Liebe zu dem Kontinent zu beschreiben. Man hat fast das Gefühl, dabei gewesen zu sein. Mit ihr zusammen beobachtet man wilde Tiere, überlebt ein Feuer im Camp, übt sich im Spurenlesen und erlebt so manchen Streik des schon etwas älteren Land Rover. Untermalt wird das ganze durch mehrere, wunderschöne Farbfotos in der Mitte des Buches.
Sehr gerne würde ich mir diesen Kontinent auch einmal ansehen und erleben. Bisher hat mich der Gedanke davon abgehalten, dass man selbst auf einer Foto-Safari der Natur dort schadet. Gesa Neitzel hat es mit ihrem Buch geschafft, dass ich darüber nun komplett anders denke. Wenn die Menschen dort ihr Geld mit der Durchführung von Safaris verdienen, dann müssen sie nicht wildern. Und sind sehr viele Touristen dort unterwegs, laufen die Wilderer Gefahr, dass man sie bei ihrem Tun entdeckt.
Das Einzige, was mich an dem Buch gestört hat, war die gendergerechte Sprache. Das Sternchen hat ganz erheblich meinen Lesefluss gestört.
Fazit: Ich kann jedem, der sich für Afrika und seine Natur interessiert, das Buch nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 29.07.2021
Dreieinhalb Stunden
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


ausgezeichnet

Die Zeit läuft davon

Schon beim Lesen des Klappentextes hat mich das Thema des Buches sehr angesprochen: Es ist der 13. August 1961. Du sitzt im letzten Interzonenzug D-151 auf dem Weg von München in Richtung Ost-Berlin. Noch 3,5 Stunden bis zur Grenze. Wie entscheidest du dich? Steigst du vorher aus und entscheidest dich damit für die Freiheit? Oder kehrst du zurück in die Heimat und zur Familie und zu Freunden? Eine schwere Entscheidung! Diese Entscheidung fällt auch den Protagonisten in dem Buch sehr schwer und sie fällt sehr unterschiedlich aus.
Die Figuren in dem Buch sind alle sehr unterschiedlich. Anfangs hatte ich ein klein wenig Probleme, mir die Namen zu merken, aber so nach und nach lernte man sie immer besser kennen und dann war es auch kein Problem mehr. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Figuren anfangs im Zug auch Fremde sind, sich dann aber Interaktionen zwischen ihnen ergeben. Dadurch hat die Geschichte sehr an Tiefe gewonnen und die Spannung gesteigert. Die Kapitel sind alle recht kurz und erzählen jeweils aus der Sicht einer der Figuren.
Der Schreibstil von Robert Krause ist sehr flüssig und lässt sich gut lesen. Wer selber schon einmal durch die „Zone“ mit dem Zug gefahren ist, fühlt sich in die damalige Zeit zurückversetzt. Ich spürte plötzlich wieder das Ruckeln der Wagons und roch den so typischen DDR-Geruch. Sehr gut aufgegriffen auch durch das tolle Cover. Fazit: Von mir eine ganz glasklare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.07.2021
Huhn voraus / Tschakka! Bd.1
Andeck, Mara

Huhn voraus / Tschakka! Bd.1


ausgezeichnet

Ferienfreiheit für alle

Dieses Buch ist mir durch das fröhliche und bunte Cover sofort ins Auge gefallen. Da muss man einfach zugreifen. Und wenn man es dann aufschlägt, dann fallen einem sogleich die vielen kleinen Zeichnungen auf wirklich jeder Seite auf. Diese Zeichnungen haben teilweise Anklänge an Comics und sind sehr humorvoll. Dadurch kommen sie bei der Zielgruppe besonders gut an.
Tabea hatte sich so auf die Ferien gefreut, in denen es wie jedes Jahr in DAS Ferienhaus gehen sollte. Aber daraus wird nichts. Das Ferienhaus ist marode und wird vom Eigentümer abgerissen. Eine Tatsache, die vor allem Tabea nicht akzeptieren will. Reparieren sei doch viel nachhaltiger! Doch dann darf sich jedes Familienmitglied etwas für die Ferien wünschen. Tabea, das jüngste der drei Kinder, wünscht sich Freiheit. Die Freiheit nutzt sie, um mit ihrem Freund Einstein ein entlaufenes Seidenhuhn aus der Nachbarschaft zu retten.
Mir hat an dem Buch besonders gut gefallen, dass hier das Thema Nachhaltigkeit thematisiert wird. Dass man Vielem noch ein zweites Leben spendieren kann, wenn man es ein wenig umwandelt. So gibt es im Anhang auch noch Tipps, wie man aus gekeimten gekauften Kartoffeln neue Pflanzen züchten kann. Auch gut gefallen hat mir, dass es zwar die üblichen Rangeleien unter den Geschwistern gibt, sie sich aber aufeinander verlassen können, wenn es darauf ankommt.
Das Buch ist genauso locker, fröhlich und humorvoll geschrieben wie das Cover aussieht! Durch die große Schrift und die vielen Zeichnungen ist es auch für die Kinder geeignet, die sich mit längeren Textpassagen noch schwer tun. Dabei wird es auch den schon etwas Älteren nicht langweilig, weil das Thema kein Babythema ist.
Eine klare Leseempfehlung für alle, die einen rasanten und fröhlichen Lesestoff suchen!

Bewertung vom 18.07.2021
Der Brand
Krien, Daniela

Der Brand


ausgezeichnet

Brand gelöscht?

Rahel und Peter sind fast 30 Jahre verheiratet und haben zwei erwachsene Kinder. Wie in jedem Jahr soll es nun in den Urlaub gehen, doch daraus wird nichts, denn das Feriendomizil, das sie gebucht haben, ist abgebrannt. Da kommt der Anruf ihrer Freundin Ruth gerade zur rechten Zeit. Ruth bittet sie darum, auf ihre Hof aufzupassen, da sie sich selbst um ihren Mann kümmern muss, der einen Schlaganfall erlitten hat. So fahren Rahel und Peter also auf´s Land und kümmern sich um Garten und Tiere. Recht schnell wird ihnen dabei klar, dass das Feuer ihrer Ehe erloschen ist. Können sie die Glut noch einmal entflammen? Und kommt Rahel auch noch einem alten Familiengeheimnis auf die Spur?
Daniela Krien findet klare und (er-)nüchternde Worte, um die eingefahrene Ehe von Rahel und Peter zu beschreiben. Obwohl die Geschichte aus der Perspektive von Rahel geschrieben ist, gelingt es Daniela Krien dennoch sehr gut, dass man einen Blick in das Seelenleben von Peter werfen kann. Auch Stellen, die leicht philosophisch anmuten, fehlen nicht. Mich hat das Buch nachdenklich gemacht, aber auf der angenehmen Art. Für mich war es die perfekte Urlaubslektüre: leicht und locker zu lesen, aber in keiner Weise flach. Fünf Sterne von mir und damit eine deutliche Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.07.2021
Betreff: Falls ich sterbe
Setterwall, Carolina

Betreff: Falls ich sterbe


ausgezeichnet

Wenn das Schicksal andere Pläne hat

Es klingt ein wenig makaber: Carolina, Mutter eines fünf Monate alten Sohnes, bekommt von ihrem Lebensgefährten und Vater des Kindes eine Mail mit dem Betreff „Falls ich sterbe“. In dieser Mail sind fein säuberlich alle Passwörter von Aksel aufgelistet. Carolina ist wütend über diese Mail, doch dann passiert das Unfassbare! Schon kurze Zeit später findet sie eines guten Morgens Aksel tot im Bett. Mitten in der Nacht an einem Herzanfall gestorben. Carolina, die ohnehin schon ein wenig überfordert mit ihrem Kind war, ist über lange Zeit unfähig, ihr Leben selbst zu meistern, wird aber von einem gut funktionierenden sozialen Netz aufgefangen. In der Zeit der Trauerbewältigung und –aufarbeitung geht Carolina mit sich selbst hart zu Gericht. Sie gibt sich selbst die Schuld an dem Tod von Aksel. Hat sie ihn zu sehr unter Druck gesetzt?
Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt, die sich kapitelweise abwechseln, bevor sie im letzten Drittel zusammenlaufen. In dem einen Strang erzählt Carolina, wie sie und Aksel sich kennen und lieben gelernt haben, in dem zweiten Strang, wie es ihr nach dem plötzlichen Tod ergangen ist. Das Besondere ist, dass Carolina die Geschichte als eine Art Dialog mit Aksel erzählt, in dem sie sich fortwährend befindet. Dadurch kommt man als Leser sehr nahe an die Figuren heran. Mich hat das Buch sehr ergriffen und tief bewegt. Ich konnte es kaum beiseitelegen. Die autofiktionale Geschichte hat mir deutlich gemacht, dass man jeden Moment mit einem geliebten Menschen bewusst erleben und genießen sollte, denn manchmal hat das Schicksal andere Pläne. Für mich war dieses Buch ein Highlight in diesem Jahr und ich kann es nur empfehlen!

Bewertung vom 16.07.2021
Wie man seine Eltern richtig groß rausbringt / Eltern Bd.6
Johnson, Pete

Wie man seine Eltern richtig groß rausbringt / Eltern Bd.6


ausgezeichnet

Pubertät ist, wenn die Eltern peinlich werden

Verbissen arbeitet Luis an seiner Karriere. Luis, die Lachnummer, will Komiker werden. Er hat sogar schon eine Agentin, die gleichzeitig seine Freundin ist: Maddy. Maddy verschafft ihm immer wieder neue Chancen. Wenn da nur nicht Luis` Eltern wären. Seine Eltern sind nicht so erbaut von dem Traum ihres Sohnes und funken kräftig dazwischen. Noch dazu haben sie nun einen Kurs für Achtsamkeit und Selbstvertrauen belegt. Mit allen Mitteln versuchen sie, Luis zu überzeugen, auch daran teilzunehmen. Diese Peinlichkeit kommt für Luis natürlich nicht infrage. Doch dann passiert das Unfassbare: Seine Eltern landen mit einem Video von ihrem Kurs in den Medien und werden berühmt. Luis versteht die Welt nicht mehr!
Das Buch ist in einem lockeren und total witzigen Ton geschrieben. Ich hatte beim Lesen so manches Mal ein fettes Grinsen im Gesicht. Wie schon seine Vorgänger ist es auch dieses Mal wieder als Tagebuch gestaltet. Die Kapitel sind recht kurz und noch in einzelne Abschnitte gegliedert. Einerseits lassen sie sich sehr schnell lesen, andererseits schafft man es aber kaum, das Buch beiseite zu legen. Die Sprache dürfte voll den Nerv der Zielgruppe treffen. Besonders Jungen dürften sich von diesem Buch angesprochen fühlen und sich mit Luis identifizieren.
Fazit: Wer witzig unterhalten werden will, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen!