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Gilasbuecherstube
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Ich liebe Bücher!

Bewertungen

Insgesamt 243 Bewertungen
Bewertung vom 19.12.2022
Witches & Souls
Schneider-Tidigk, Janina

Witches & Souls


ausgezeichnet

Eine Hexe und ein ehemaliger Hexenjäger. Kann das gut gehen?

Der Zirkel ist zerbrochen. Merope studiert mittlerweile an der Brown und versucht Geistern den Weg ins Licht zu weisen. Denn sie besitzt die seltene Gabe, die verstorbenen Seelen sehen und mit ihren kommunizieren zu können. Allerdings ist sie alles andere als glücklich damit, denn sie rauben ihr so manche Nacht den Schlaf.
Als Merope ihre Freunde in Ashland zum Totenfest besucht, wird sie Zeuge, wie ein Geist die Seele ihrer Freundin Cat entführt. Sie tut alles, um Cat zu retten, selbst wenn sie dafür mit dem ehemaligen Hexenjäger Aiden zusammenarbeiten muss.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, denn Merope entdeckt einen Riss zwischen ihrer Welt und dem Totenreich. Immer mehr Geister drängen sich durch den Spalt, verbreiten Chaos und sorgen für Unruhen in der Kleinstadt.
Gemeinsam suchen Merope und Aiden nach einem Weg, um in das Reich der Toten zu gelangen und Cats Seele zurückzuholen. Dabei kommen die Beiden sich langsam näher.

Das Cover wurde von Marie Graßhoff gestaltet und ist ein richtiger Eycatcher. Es passt wunderbar zum ersten Teil der Reihe. Aber genauso begeistert hat mich wieder die tolle Innengestaltung mit den wunderschönen Illustrationen von Jana Runneck.
Es war nicht von Anfang an klar, dass es eine Fortsetzung geben würde und um so mehr habe ich mich gefreut, als ich „Witches & Souls –Tödliche Treue“ entdeckt habe und die Möglichkeit bekam, dass Buch zu lesen.

Janina Schneider-Tidigk hat mich sehr schnell wieder in die Geschichte hineingezogen. Ihr Schreibstil ist jugendlich leicht, sehr flüssig und angenehm zu lesen.

In „Tödliche Treue“ liegt der Fokus auf den Hauptprotagonisten Merope und Aiden. Cats Seele wurde entführt. Ihr Körper kann ohne sie nicht lange überleben und ihr Freund Alistair weicht nicht von ihrer Seite. Merope und Aiden suchen gemeinsam nach einer Möglichkeit, um sie zu retten.

Die Charaktere waren mir bereits aus dem ersten Teil bekannt und es war toll, ihre Weiterentwicklung zu verfolgen.
Sie verfügen über ausreichend Tiefe und durch den Wechsel der Perspektiven zwischen Merope und Aiden, bekam ich von beiden Seiten Einblicke in die Geschehnisse. So fiel es mir leicht, mich in ihre Gedanken und Emotionen hineinzuversetzen.

Merope ist eine Protagonistin, die Ecken und Kanten hat.
Ich liebte ihre teilweise etwas bissigen und sarkastischen Kommentare und ihren trockenen Humor. Auch Aiden ist mir schnell ans Herz gewachsen und es war schön, bei ihm nach und nach hinter die Kulissen zu blicken. Man merkt, dass die Autorin viel Wert auf die Weiterentwicklung ihrer Hauptprotagonisten gelegt hat.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und ist dadurch glaubwürdig und authentisch.
Besonders gefallen hat mir wieder der immer mürrische und schlecht gelaunte Rufus. Er hat mich so manches Mal mit seinen Sprüchen zum Lachen gebracht.

Im ersten Teil hat es mir etwas an Spannung gefehlt, doch die Fortsetzung punktet mit vielen actionreichen Szenen und unvorhersehbaren Wendungen.
Fazit
Janina Schneider-Tidigk konnte mich auch mit der Fortsetzung „Witches & Souls –Tödliche Treue“ überzeugen.
Es war wieder ein tolles Lesevergnügen und ich kann es Euch zu 100% Empfehlen. Dafür gibt es 5 Sterne.
#drachenmondverlag #witchesandsouls #janinaschneidertidigk

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.12.2022
Myrina
Moon, Karen A.

Myrina


ausgezeichnet

Nachdem die Bruderschaft der „Ritter Zions“ die Macht übernommen hat, hat sich das Leben aller Frauen von einem Tag auf den anderen verändert. Sie dürfen nicht mehr ins Kino oder ins Cafe gehen. Keine Bücher mehr lesen, keine Musik hören und kein Fernsehen schauen. Das Recht auf Meinungsfreiheit und Bildung ist plötzlich unerreichbar geworden.

Myrinas Vater und ihre Brüder teilen Gott sei Dank die Meinung der neuen Regierung nicht. Sie halten sich nur gezwungenermaßen an die Regeln und geben ihr alle Freiheiten, die möglich sind. Es ist trotzdem nicht einfach und so hofft Myrina, dass es für sie nach der Hochzeit mit ihrem Jugendfreund Alex besser werden wird.
Doch Nacht für Nacht holen merkwürdig reale Träume sie aus dem Schlaf und ihr begegnet immer wieder ein rätselhafter Mann, der ihre Gefühle ziemlich durcheinander bringt.

Als sie durch Zufall auf eine Gruppe Frauen trifft, die vom Untergrund aus versuchen, sich gegen das Regime zu wehren und für die Freiheit kämpfen, muss Myrina eine Entscheidung treffen. Doch wenn sie sich ihren anschließt, gefährdet sie damit ihre ganze Familie. Wie wird sie sich entscheiden? Wem kann sie überhaupt noch trauen?

Karen A. Moon hat mich mit ihrem Worldbildung und dieser fantastischen Geschichte sofort begeistert und in den Bann gezogen. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und ausdrucksstark, dynamisch und wunderbar lebendig. Durch ihre bildhaften Beschreibungen fiel es mir leicht in die Handlung einzutauchen.
Selten hat mich ein Buch so gefesselt und ich habe die 419 Seiten innerhalb von zwei Tagen förmlich verschlungen.

Doch beginnen wir bei diesem tollen Cover. Es zeigt eine Gesichtshälfte von Myrina und passt mit seinen Farben wunderbar zum Buch.

Kannst Du Dir vorstellen, dass es wieder eine Zeit geben könnte, in der Frauen nichts zu sagen haben, Eigentum des Vaters, der Brüder oder des Ehemanns sind und ohne ihre Erlaubnis nicht arbeiten dürfen?
Heute ist es kaum vorstellbar, doch Frauen dürfen erst seit knapp 100 Jahren wählen. Erst seit 1958 gibt es das Gesetz für die Gleichberechtigung von Mann und Frau, die ihnen erlaubt, selbst über ihr Geld zu bestimmen und zum Beispiel ein eigenes Konto zu eröffnen.

Doch Myrina erlebt genau dieses Szenario und als hätte sie damit nicht schon genug Probleme, passieren in ihrem Umfeld auch noch unerklärliche und rätselhafte Dinge.
Sie ist eine unheimlich sympathische Hauptprotagonistin, die mutig ihrem Schicksalspfad folgt. Und auch wenn sie sich den Regeln der Ritter Zions nach außen hin beugt und man ihre Angst spürt, merkt man doch sehr schnell, dass diese weniger sie selbst betrifft, sondern das sie sich um ihre Familie sorgt und die Konsequenzen, die ihr Ungehorsam für sie hat.
Myrina entwickelt sich im Laufe der Handlung konstant weiter, beweisst Stärke und großen Mut.
Doch auch alle anderen Protagonisten sich sehr glaubwürdig und facettenreich gestaltet und waren für mich zu jeder Zeit greifbar.

Richtig gut haben mir auch ihr Vater, ihre Brüder und insbesondere ihr Bruder Chris und ihr Verlobter Alex gefallen, denn sie unterstützen Myrina soweit es in ihrer Macht steht.
Auch der Butler Stephan ist ein interessanter Charakter, hinter dem wahrscheinlich mehr steckt, als es im ersten Teil den Anschein macht.
Ich bin gespannt, was wir in der Fortsetzung noch alles von ihm erfahren werden.

Die Story ist von Anfang an sehr spannend und ich habe ständig mit Myrina gezittert und gehofft, dass alles gut geht. Am Ende lässt Karen A. Moon mich dann mit einem richtig gemeinen Cliffhanger, der mir förmlich das Herz zerrissen hat, zurück.

Es fällt mir bei solchen Büchern immer schwer, für meine Begeisterung die richtigen Worte zu finden. Schon Band 1 „Revelation of Darkness“ ist für mich nicht nur eine tolle dystopische Geschichte, die von der ersten bis zur letzten Seite undurchschaubar und geheimnisvoll ist, sondern ein echter Pageturner, der auf meiner Highlightliste des Jahres 2022 ganz oben steht und gelesen werden muss.
Dafür gibt es hochverdiente 5 Sterne

Bewertung vom 09.12.2022
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


sehr gut

Die Anwältin Cara hat es sich einem kleinen Cafe gemütlich gemacht und schreibt Weihnachtskarten, als sich eine fremde Frau zu ihr an den Tisch setzt. Sie beginnt von einer Bekannten namens Adele Kuhn zu erzählen, die in Kassel gewohnt hat und nicht mehr auffindbar ist. Als sie geht, hinterlässt sie Cara eine Aktentasche mit einem Stapel voller Liebesbriefe, sowie einigen Fotos und Unterlagen über den Verkauf einer Villa zu einem symbolischen Preis. Die Neugier von Cara ist geweckt und so beginnt sie zu recherchieren, ohne zu ahnen, dass sie alte Wunden wieder aufreißen wird, die nie verheilt sind.

Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht.
Mechtild Borrmann erzählt die Geschichte von Adele, Albert und Richard auf zwei Zeitebenen.
In der Vergangenheit beginnt die Handlung im Jahr 1935 und zieht sich durch die Zeit des zweiten Weltkrieges.
Die 15-jährige Adele und der 16-jährige Albert leben gemeinsam mit ihren Eltern in einer Villa in Kassel, wo der Vater eine kleine Spedition betreibt. Sie sind mit den Kindern des Apothekers Martens befreundet und die Familien unternehmen viel gemeinsam. Doch dann tritt der regimetreue Hermann Martens in die NSDAP ein und die Freundschaft der Eltern kühlt merklich ab. Gerhard Kuhn kritisiert Hitler immer wieder und bringt sich und seine Familie mit seinen Äußerungen in Gefahr. Letztendlich wird Gerhard verhaftet und wandert für zwei Jahre ins Gefängnis. Doch auch anschließend gerät er immer wieder ins Visier der Nationalsozialisten und schließlich bleibt den Eltern nur die Flucht nach Frankreich. Adele, die einen Job bei den Fieseler-Werken bekommen hat und Albert, der in Göttingen studiert, bleiben in Deutschland zurück. Die Villa wird zum Schein an die Familie Martens verkauft, damit sie nicht von den Nazis gepfändet wird.
Viele Jahre später versucht Cara Licht in die Vergangenheit zu bringen.
Bei ihren Nachforschungen trifft sie schnell auf Richard Martens, dem Absender der Feldpostbriefe und erfährt nach und nach, was damals passiert ist.

Im Laufe der Geschichte fügen sich beide Handlungsstränge zusammen und enthüllen eine tragische Liebes- und Familiengeschichte.
Die Kapitel sind kurz gehalten und der Schreibstil der Autorin ist sehr nüchtern und schnörkellos. Als Leser habe ich so zwar einen guten Überblick über das Geschehen erhalten, aber ich hatte nicht das Gefühl, in der Geschichte anzukommen und die Emotionen der Charaktere zu spüren.
Die Protagonisten blieben meiner Meinung nach etwas zu blass. Besonders von einigen der Nebenfiguren, wie zum Beispiel Gerhards Frau Katharina, Marianne, Grazyna und Dietlind hätte ich gerne etwas mehr erfahren.
Was den Verbleib von Adele betrifft, war mir ziemlich schnell klar, wie die Geschichte enden würde.
Es werden viele unterschiedliche Themen behandelt. Gut gefallen hat mir, wie die Autorin die Zeit des Nationalsozialismus, die Demütigung und Verfolgung bestimmter Gruppen, sowie die Enteignung von Vermögen und Grundbesitz glaubwürdig und authentisch beschrieben hat.
Ein wenig gestört hat mich, dass durch die vielen Schicksalsschläge und Tragödien, über der Geschichte eine doch sehr depressive Grundstimmung lag.
Generell hätten ein paar Seiten mehr dem Buch gutgetan.
Fazit
Die Protagonisten konnten mich emotional nicht so richtig berühren und es fehlte der Geschichte etwas an Spannung. Trotzdem ist es aufgrund des Themas ein Buch, das ich durchaus als lesenswert empfehlen würde.
Deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne aufgerundet auf 4 Sterne

Bewertung vom 07.12.2022
Caitlyn Young - Vampirseele
Thomas, Christin

Caitlyn Young - Vampirseele


ausgezeichnet

Caitlyn Young – Vampirseele“ von Christin Thomas

Bereits Stunden, bevor die Privatdetektivin Caitlyn von ihrem Chef den Auftrag erhält, den Immobilienmakler Jonathan Green zu beschatten und als untreuen Ehemann zu überführen, spürt sie, dass dieser Tag nicht ihrer sein würde.
Doch sie ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Jonathan nicht nur Gefühle in ihr weckt, sondern, dass sie schon bald mitten in eine Welt, jenseits ihrer Vorstellungskraft stolpern wird, die ihr ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellt.
Denn plötzlich wird sie von einem mächtigen Vampir gejagt und muss um ihr Leben fürchten.

Das Cover hat mir sofort gefallen. Es strahlt eine mystische, geheimnisvolle Stimmung aus und hat mich verleitet, einen zweiten Blick zu riskieren. Auch der Klappentext hat mich schnell neugierig auf die Geschichte gemacht.

Der Drachenmondverlag ist bekannt für seine wunderschönen Cover und auch die Innengestaltung des Buches ist sehr gelungen.
Ich bin durch den sehr leichten und flüssigen Schreibstil schnell in die Handlung hineingekommen.

Im Fokus stehen die Privatdetektivin Caitlyn Young und der Immobilienmakler Jonathan Green. Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Caitlyn. Ich habe sie als sehr gelassene und entspannte junge Frau kennengelernt, die, anstatt Jura zu studieren und den Traum ihrer Mutter zu leben, ihren eigenen Weg geht und als Privatdetektivin glücklich ist.
Allerdings waren Ihre Gefühle und Emotionen, obwohl die Geschichte aus ihrer Sicht geschrieben ist, für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Ich hatte zum Beispiel das Gefühl, dass sie diese Welt voller Vampire viel zu schnell akzeptiert und angenommen hat.

Jonathan ist ein sehr sympathischer Protagonist, den ich schnell ins Herz geschlossen habe. Jedoch waren seine Gefühle Caitlyn gegenüber für mich lange Zeit nicht authentisch und glaubwürdig. Erst zum Ende hin konnte ich sie nachempfinden.

Beide Figuren blieben meiner Meinung nach leider etwas zu oberflächlich und es fehlte mir an Tiefe. Auch einige der Nebenfiguren, wie zum Beispiel Chaitlyns Chef Pierce Flinch, ihre Freundin Maggie und ihre Mutter blieben sehr blass.

Es gibt einige Szenen, in denen ich schmunzeln musste, allerdings würde ich die Geschichte nicht gänzlich als humorvoll bezeichnen.
Unerwartete Wendungen und Überraschungen sorgten dafür, dass es zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde.
Die Grundidee hat mir wirklich sehr gefallen und besonders das Thema Reinkarnation fand ich total interessant, aber trotz allem hatte ich das Gefühl, dass die Handlung für mein Empfinden viel zu schnell voranschritt.

Das Buch hat 287 Seiten und ich denke, ein paar Seiten mehr oder ein zweiter Teil hätten der Geschichte gutgetan.

Mich konnte es leider nicht so ganz überzeugen. Aber ich denke, für Jugendliche, die Vampirgeschichten mögen, ist es ein schönes Buch. Deshalb gibt es 3 Sterne und eine Leseempfehlung für Jugendliche.

Bewertung vom 30.11.2022
24 Days of Magic. Ein fantastischer Adventskalender
Ciseau, Karolyn; Pfeiffer, B. E.; Schulter, Sabine; Olsen, Mila; Neise, Tanja; Maibach, Juliane; Zeißler, Elvira; Schmitt-Egner, Isabell; Winter, Ria; Wolf, Jennifer; Rapp, Marie; Völker, Jenny

24 Days of Magic. Ein fantastischer Adventskalender


ausgezeichnet

24 days of Magic

von
Karolyn Ciseau, Juliane Maibach, Tanja Neise, Mila Olsen, Marie Rapp, Ria Winter, Sabine Schulter, Isabell Schmittegner, Jenny Voelker, B.E. Pfeiffer, Jeniifer Wolf und Elvira Zeissler

Suchst Du einen Adventskalender der etwas anderen Art? Liebst Du Fantasygeschichten? Möchtest Du zusätzlich etwas für einen guten Zweck tun? Dann solltest Du Dir dieses Buch unbedingt anschauen.

12 tolle AutorInnen haben sich zusammengeschlossen und eine wunderschöne Anthologie in Form eines Adventskalenders geschrieben.
Besonders gut gefällt mir die Idee, dass der gesamte Erlös an die Stiftung Lesen gespendet wird.
https://www.stiftunglesen.de/

Ich habe bereits von einigen der beteiligten AutorInnen Bücher gelesen. Zum Beispiel von
Karolyn Ciseau, Tanja Neise, Marie Rapp, Sabine Schulter, Jenny Voelker, B.E. Pfeiffer und Elvira Zeissler.
Daher war es für mich klar, dass ich das Buch unbedingt lesen musste.

Ich liebe es, wenn es draußen so richtig knackig kalt ist, eingekuschelt in eine Decke, mit einem leckeren Tee an der Seite, auf der Couch zu lümmeln und in einem guten Buch zu lesen.
Ich war so gespannt auf die Geschichten, dass ich allerdings nicht bis zum 1. Dezember warten konnte und das Buch bereits gelesen habe.

Schon das Cover ist ein richtiger Eyecatcher und gefällt mir richtig gut.
Das Buch ist in die Kapitel 1 bis 24 aufgeteilt und jeweils zwei Tage ergeben zusammen eine Kurzgeschichte. So kann man vom 1. bis zum 24. Dezember jeden Tag ein Türchen öffnen und einen Abschnitt lesen und sich in eine weihnachtliche Stimmung versetzen lassen.
Es handelt sich dabei um wunderschöne magische Fantasygeschichten und wer, wie ich, einige der Autorinnen kennt, wird Figuren wieder begegnen, die dem einen oder anderen schon aus deren Büchern bekannt sind.

Der Schreibstil aller Autorinnen ist wunderbar leicht und flüssig und ich hatte das Gefühl, die Seiten fliegen nur so dahin. Es war toll, in diesem Rahmen auch die Möglichkeit zu haben, neue Autorinnen zu entdecken. Durch die Kurzgeschichten hatte ich so die Gelegenheit, für mich zu schauen, ob der Schreibstil mir liegt.
Was soll ich sagen? Ich werde viele neue Bücher lesen in nächster Zeit. 

Die Geschichten sind magisch, fesselnd, romantisch oder gefühlvoll und passen perfekt in die vorweihnachtliche Zeit.
Lasst Euch in eine weihnachtliche Stimmung versetzen und unternehmt eine Zeitreise mit Tanja Neise ins Jahr 1890. Begegnet gemeinsam mit Karolyn Ciseau den Sündenmagiern in der Weihnachtszeit, lernt Geisterwölfe, Hexen und andere magische Wesen kennen und erkundet zusammen mit der Jägerin Eowyn den Winterwald.

Von mir gibt es dafür 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.11.2022
Ash ¿ Vergessene Sterne
Steen, K.T.

Ash ¿ Vergessene Sterne


ausgezeichnet

Immer öfter hat Ash Visionen, in denen sie sieht, wie sie sich, gemeinsam mit ihren Freunden, von der Dunkelheit verschlucken lässt. Diese Visionen lassen sich nicht lange ignorierten und Ash bleibt nichts andres übrig, als sich ihrer Zukunft zu stellen. Als sie erfährt, dass ihre, seit Jahren vermisste Freundin Amy von Noir verschluckt wurde, begibt sie sich, zusammen mit einigen anderen auf eine Rettungsaktion, die eigentlich ein Himmelfahrtskommando ist. Was wird sie in Noir erwarten? Wird sie Amy retten und zurückbringen können? Gibt es überhaupt die Chance auf eine Rückkehr?

Die Ereignisse von Teil eins und zwei bauen aufeinander auf und deshalb sollten die Bücher in chronologischer Reihenfolge gelesen werden.

Beginnen wir mit dem tollen Cover. Es passt perfekt zum ersten Band und wenn man die beiden Bücher nebeneinander legt, ergeben sie das Gesicht von Ash.

Schon Band 1 der Dilogie hat mich begeistert und ich war deshalb sehr gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte. Normalerweise habe ich bei Mehrteilern immer Probleme, wieder in die Story hineinzufinden, da es oft schon einige Monate her ist, dass ich das letzte Band der Reihe gelesen habe.
Aber hier fiel es mir leicht wieder den Anschluss zu finden, denn auf der ersten Seite gibt es einen kurzen Rückblick und wir erfahren in „Was zuletzt geschah“, wie Band 1 endete. Am Ende des Buches gibt es noch ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe erklärt werden und ein Personenregister, um den Überblick nicht zu verlieren.
Das fand ich richtig gut, denn so konnte ich sofort wieder in die Geschichte eintauchen und mich von der Handlung mitziehen lassen.

Ich liebe den fantastischen Schreibstil der Autorin schon lange und habe mittlerweile alle ihre Bücher gelesen.
Sie führt ihre Leser mit einer eloqenten und lebendigen Ausdrucksweise durch eine abwechslungsreiche und ungewisse Handlung. Sie baut unvorhersehbare Wendungen und Plottwist ein und lässt uns an scheinbar ausweglosen Situationen teilhaben. Ich habe oft mit Ash gezittert und die vielen unerwarteten Wendungen raubten mir so manches Mal den Atem.

K.T. Steen hat eine Welt erschaffen, die mich unfassbar fasziniert hat. Vor meinen Augen lief ein Kopfkino ab. Ich habe Noir bildhaft vor mir gesehen und auch die atmosphärische Stimmung war für mich zu jeder Zeit greifbar.

Ash und Liam setzen alles daran, Amy aus der Dunkelheit zu befreien.
Aber wem kann Ash trauen? Wer ist gut und wer ist böse? In so mancher Figur habe ich mich letztendlich getäuscht.
Die Charaktere sind sehr lebendig und authentisch beschrieben und haben sich im Vergleich zu Band eins fortlaufend weiterentwickelt. Auch die Liebesgeschichte ist wunderbar in die Handlung eingewebt. Die zwiespältigen Gefühle von Ash und ihre innere Zerrissenheit waren für mich nachvollziehbar und bis zuletzt blieb offen, für wen sie sich letztendlich entscheiden würde.

Der Aufbau des Plots ist sehr durchdacht und mit interessanten Verstrickungen und einer konstanten Ungewissheit hält K.T. Steen die Spannung auf einem hohen Level.
Es fällt mir schwer, meine Begeisterung in Worte zu packen.
Auch der finale Teil der Noir-Saga hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt und mitgerissen.
Die Reihe hat alles, was eine gute Fantasy-Story braucht. Eine außergewöhnliche Handlung, viele spannende Situationen, die es in sich haben, Magie, Emotionen und eine Liebesgeschichte, die sich, ohne sich in den Vordergrund zu drängen, wunderbar einfügt.

Ein fesselnder Pageturner und ein Mustread für alle Fans guter Fantasy.
Ich kann die Reihe jedem nur ans Herz legen und für mich gehört dieses Buch auf die Spiegel-Bestseller-Liste!
Dafür gibt es verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 23.11.2022
Das Amulett des Nordens
Schneider, Diana

Das Amulett des Nordens


ausgezeichnet

„Das Amulett des Nordens“ von Diana Schneider

Als Sarah nach einer Partynacht mit dröhnendem Schädel auf einer Wiese erwacht und sich plötzlich inmitten eines Wikingerkampfes befindet, glaubt sie zuerst, in einen Filmdreh hineingeplatzt zu sein.
Doch schnell merkt sie, dass die Statisten, die am Boden liegen, offenbar wirklich verletzt oder tot sind. Scheinbar ist sie nicht nur mitten in einem Albtraum gelandet, sondern hat auch noch eine Zeitreise ins Jahr 978 unternommen, in der es Magie und Hexen gibt.
Wie soll sie wieder nach Hause kommen? Kann der Wikinger Ragnar, der sie vom Schlachtfeld gerettet und mit in sein Dorf genommen hat, ihr dabei helfen?
Doch Sarah gewöhnt sich nach und nach an das neue Leben und will irgendwann gar nicht mehr nach Hause. Nicht ganz unschuldig daran ist Ragnar, der sie von Anfang an sehr rücksichtsvoll behandelt und schnell Gefühle in ihr geweckt hat.

Als ich dieses wunderschöne Cover gesehen und im Klappentext gelesen habe, dass es sich um eine Zeitreisegeschichte handelt, war es eigentlich schon um mich geschehen und ich wusste, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.

Spannend fand ich auch, dass die Hauptprotagonistin in der Wikingerzeit landet, denn bisher habe ich nicht viele Bücher gelesen, die in dieser Zeit spielen.

Ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht und konnte ehrlich gesagt kaum glauben, dass es sich hierbei um das Debüt der Autorin handelt.
Ihr Schreibstil ist wunderbar leicht und lebendig. Er machte das Lesen zum Vergnügen und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Das Setting ist wunderschön beschrieben. Ich hatte die Schlacht, die Umgebung und das „Haus“ von Ragnar regelrecht vor Augen.
Die Kapitel haben eine schöne Länge und sind perfekt, um am Abend ein paar Seiten zu lesen. Das heißt, wenn man sich dazu durchringen kann, dass Buch zu schließen. ;-)

Im Prolog geht es um Sigrid, einer Hexe, die aus dem Jahr 2010 kommt und mitten in einen Streit zwischen einem Magier und einer Hexe im Jahr 1798 hineingerät.
Ich war gespannt darauf, zu erfahren, in welchem Zusammenhang Sarah zu ihr steht und was es mit dem Amulett auf sich hat.

Als Sarah im Jahr 978 strandet, muss sie sich erstmal an ein Leben ohne Handyempfang gewöhnen. Doch ich habe schnell gemerkt, dass sie eine sehr mutige junge Frau ist und sich schon nach kurzer Zeit der Situation anpassen konnte. Wenn ich mir vorstelle, wie die Menschen in der Zeit gelebt haben, weiß ich nicht, ob ich das geschafft hätte.
Aber auch Ragnar ist ein toller Protagonist. Ich habe so manches Mal gelacht, wenn er mit Gegenständen aus der heutigen Zeit konfrontiert wurde.
Die Liebesgeschichte steht im Vordergrund, aber sie passt sich der Geschichte sehr gut an und ich liebe Romantasy einfach!

Auch die Spannung kam nicht zu kurz. Es gab viel Action und zwischendurch auch ein paar Szenen, die etwas brutaler waren.
Die Handlung ist gut durchdacht und das Buch hat alles, was mir bei einer Fantasy-Story wichtig ist. Zeitreisen, Magie und Liebe, Spannung und nordischer Mythologie.

Allerdings hätte ich gerne etwas mehr über Sarahs Mutter erfahren. Aber ich habe die Hoffnung, dass die Autorin noch eine Fortsetzung schreibt, in der die Geschichte weitererzählt wird.
„Das Amulett des Nordens“ ist ein tolles Buch und alle Fans von Zeitreise- und Romantasy-Romanen, sollten es unbedingt auf ihre Must-Read-Liste setzten!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2022
Blüten aus Nacht / Die Dunkeldorn Chroniken Bd.1
Seck, Katharina

Blüten aus Nacht / Die Dunkeldorn Chroniken Bd.1


ausgezeichnet

Der Dunkeldorn ist eine wunderschöne, aber auch gefährliche Pflanze, deren Blütenstaub die Magier nutzen, um ihre Magie zu wirken. Um alle vier Jahre zu blühen, braucht sie viele Nährstoffe und viel Wasser. Die Nährstoffe holt sich der Dunkeldorn aus dem Boden, aber das Wasser wird mühsam zu den Pflanzen transportiert.
Opal ist Anfang 20 und arbeitet zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in einem kleinen Dorf auf den Dunkeldornfeldern. Sie muss das kostbare Wasser zu den Pflanzen tragen.
Opal hat, wie alle anderen Arbeiter auf den Plantagen, kein leichtes Leben. Sie werden streng beaufsichtigt und ab und zu bekommen sie auch die Peitsche zu spüren.
Es ist eine gefährliche Arbeit und es gab schon viele Unfälle, denn bereits ein kleiner Windstoß reicht, um die ätzenden Samen der Pflanze durch die Luft zu wirbeln und die Menschen schwer zu verletzen.
Doch dann geschieht ein großes Unglück und ein heftiger Wind fegt über die Plantage. Opal ist die einzige Überlebende im ganzen Dorf. Die Familie und die Freunde sind tot und die Heimat zerstört.
Die Wissenschaftlerin Professorin Weißdorn findet Opal schwer verletzt und nimmt sie mit in die Hauptstadt Florentia. Sie bietet ihr an, bei ihr als Laborhelferin zu arbeiten. Opal ist erstmal froh, eine Unterkunft und Arbeit zu haben und versucht sich schnell im Labor nützlich zu machen. Doch dann begegnet sie dem Dornenprinzen und findet sich plötzlich in einem Strudel aus Geheimnissen und Intrigen wieder. Warum ist sie nicht, wie alle anderen auf der Plantage gestorben? Was für ein Interesse hat der Dornenprinz, auch genannt Königsgleicher, an ihr, einer einfachen Plantagenarbeiterin?

Zitat:
„Seine Augen waren kristallklar. Das Hellgrau war wie das Wasser eines ruhigen Sees an einem windstillen, sonnigen Tag, an dem sich die Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche spiegelten. Da schimmerte keine List, keine Finsternis, die ich sonst manchmal darin zu finden glaubte, weil ich sie in mir selbst fand.“

Das dunkle Cover gefällt mir sehr gut. Es passt hervorragend zum Plot und stimmt den Leser mit seinen schwarzen Dornenranken auf eine düstere Geschichte ein.

Für mich ist es das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es bestimmt nicht das letzte Buch sein wird.
Mit ihrem wunderschönen leichten und lebendigen Schreibstil und ihrer eloquenten Ausdrucksweise hat sie mich schon nach wenigen Seiten in den Bann gezogen.

Am Anfang des Buches finden wir eine Karte von Tensia, dem Land, in dem Opal lebt.
Dort ist nicht nur die Universität, sondern auch die Hauptstadt Florentia eingezeichnet und den für die Geschichte wichtigsten Orten.

Wir verfolgen die Handlung aus der Perspektive von Opal und so viel es mir nicht schwer, mich in ihre Gedankengänge und Empfindungen hinein zu versetzten.
Opal vereint alles, was eine mutige Frau ausmacht. Sie ist empathisch, aber auch sehr willenstark und kämpferisch. Entschlossen, dass Geheimnis der Dunkeldornen und seiner Magie zu lüften, ahnt sie nicht in welche Gefahr sie sich begibt.

Der Dornenprinz ist für mich im Moment noch eine undurchschaubare und mysteriöse Figur.
Im Moment ist der Romantasy-Anteil in der Story eher niedrig und ich bin gespannt, wie sich die „Beziehung“ zwischen den beiden sich weiterentwickeln wird.

Katharina Seck versteht es, Worte in eine Geschichte umzuwandeln, die vielschichtig und facettenreich ist. Die meist etwas bedrückende und düstere Atmosphäre hat sie gekonnt eingefangen.
Die Spannung stieg im Laufe der Handlung kontinuierlich an und Intrigen und Geheimnisse wurden geschickt miteinander verflochten.
Der richtig gemeine Cliffhanger hat mir am Ende fast den Atem geraubt.

Bereits der erste Teil der Dunkeldorn-Chroniken ist für mich eine tolle epische Fantasy-Story und ein echtes Highlight!
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 14.11.2022
Illusion
Kempa, Lara

Illusion


ausgezeichnet

„Illusion“ ist die Schöpfung des Hüters und besteht aus vielen unterschiedlichen Welten, erschaffen aus den Träumen der Menschen.
Es wissen nur Auserwählte davon, während die meisten Bewohner der Reiche unwissend in ihrer Traumwelt leben.
Zu den Auserwählten gehören auch die Geschwister Asra und Rowan. Sie sind Wanderer und reisen zwischen den vielen Welten hin und her, um sie zu beschützen und zu bewachen.
Kovas, sogenannte Albträume, haben einen Weg in die Welten gefunden und die Wanderer versuchen, zu verhindern, dass sie immer mehr Angst und Schrecken verbreiten.
Unterstützung erhalten sie in den unterschiedlichen Welten von deren Hütern.
Als sie sich auf einer ihrer Reisen mit Narzissa, der Hüterin der dortigen Welt treffen wollen, finden sie diese tot auf. In der Hand hält sie das Foto einer Frau.
Bei der Suche nach dem Mörder geraten Asra und Rowan immer wieder an die Kova, die sich weiterentwickeln und immer gefährlicher werden., doch es lauern weiter Gefahren auf die beiden Geschwister.

Als Erstes muss ich dieses tolle Cover erwähnen! Ist das nicht ein toller Eyecatcher?
Ich habe mich sofort darin verliebt. Aber auch der Klappentext hat mich schnell neugierig auf die Geschichte gemacht. Denn eine Fantasy-Story, in denen es mal kein Liebespaar, sondern ein Geschwisterpaar ist, dass gemeinsam Abenteuer erlebt, habe ich noch nicht oft gelesen.
Schon diese Idee fand ich erfrischend anders.

Lara Kempa hat einen tollen, flüssigen und wahnsinnig bildhaften Schreibstil und es dauerte nicht lange, bis ich davon in die Story hineingezogen wurde.
Ich war gespannt darauf, die Beiden auf ihrer Reise durch die unterschiedlichen Welten zu begleiten. Die zentrale Figur ist Asra. Sie wird zwar von ihrem Bruder begleitet, aber wir verfolgen die Geschichte aus ihrer Perspektive und ich hatte von Anfang an das Gefühl, mich gut in ihre Gedanken und Emotionen hineinversetzen zu können.
Aber Rowan liebt seine Schwester über alles und ist an ihrer Seite. Er will sie schützen, wann immer es nötig ist und irgendwie ist es auch meistens Asra, die verletzt und angegriffen wird. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie irgendwann beginnt, an sich zu zweifeln.

Auch zum Worldbilding muss ich noch ein paar Worte sagen, denn es hat mich von Anfang an faszinierend.
Die unterschiedlichen Welten sind vielfältig und sehr kreativ gestaltet und ich kann mir vorstellen, dass die Autorin viele Stunden damit verbracht hat, dass sehr komplexe Weltbild so anschaulich und detailliert zu beschreiben.
Es gibt schöne und weniger schöne Welten, aber manchmal waren es mir schon fast zu viele Informationen, die mich ab und zu auch etwas aus dem Lesefluss herausbrachten.
Aber es gab immer wieder tolle spannende Situationen und es war für mich zu keinem Zeitpunkt ersichtlich, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln und wohin der Weg führen würde.
Am Ende lässt die Autorin mich mit einem Cliffhanger zurück, der es in sich hat!
Jetzt muss ich mich gedulden und auf die Fortsetzung warten. Eigentlich müsste ich Dir für den gemeinen Abschluss einen der 5 Sterne abziehen Lara. ;-)
Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses wirklich starke Debüt!

Bewertung vom 14.11.2022
Red Riding Huntress
Schulter, Sabine;Meißner, Regina

Red Riding Huntress


sehr gut

Das Rudel des Gestaltwandlers Diaz wird immer wieder einer grausamen Hexe angegriffen, die die Wölfe tötet und sich an ihrer Magie stärkt. Deshalb mach Diaz sich auf die Suche nach einem Jäger, der in der Lage ist, die Hexe zu vernichten und seinem Rudel zu helfen.
Nach wochenlanger Suche wird ihm die Monsterjägerin Zinnja empfohlen. Sie ist im ganzen Land berühmt, denn sie arbeitet schnell und sorgfältig und ist sehr zuverlässig. Diaz bittet sie, seinem Rudel zu helfen und jagt auf die Hexe zu machen. Zinnja zögert nicht lange und gemeinsam machen die beiden sich auf eine Reise, die das Leben von beiden verändern wird.

Das wunderschöne Cover hat mich sofort begeistert. Es zeigt Zinnja, die ein rotes Cape trägt, inmitten eines Waldes.

Ich liebe Märchen und habe als Kind alle verschlungen, die mir in die Hände fielen.
Allerdings zählen Märchenadaptionen nicht zu meinen favorisierten Genres.
Grund ist, dass ich die Märchen, so in Erinnerung behalten möchte, wie ich sie als Kind kennengelernt habe.

Doch ab und zu schaue ich mal über den Tellerrand und lasse mich gerne von tollen Geschichten wie dieser überraschen.
Und was soll ich sagen?! Die Autorinnen haben mich mit ihrer Neuinterpretation des Märchens überrascht. Es ist kein Abklatsch es Originals, sondern erzählt eine völlig andere Geschichte.
Denn „Red Rising Huntress“ hat, abgesehen von dem roten Cape und dem Wolf, nicht viel mit dem Originalmärchen „Rotkäppchen“ zu tun.
Die beiden Hauptprotagonisten sind nicht so, wie man sie aus dem klassischen Märchen kennt.
Wir lernen in dieser Interpretation der Geschichte den Wolf von einer anderen Seite kennen, denn er ist hier nicht der Antagonist.

Den Schreibstil von Sabine Schulter ist mir schon durch einige ihrer Bücher bekannt, allerdings habe ich vorher von Regina Meißner noch nichts gelesen.
Doch das Autorenduo macht es einem leicht, denn die beiden harmonieren wunderbar miteinander.
Sie haben das Geschehen mit ihrem bildhaften, lebendigen und ausdrucksstarken Schreibstil gut in Szene gesetzt und die Märchenelemente gekonnt eingeflochten.
Durch die vielen detailreichen Beschreibungen hatte ich schnell das Gefühl, den Wald und die Höhlen, in denen Zinnja und Diaz sich bewegten, durch ihre Augen zu beobachten und den Geruch des Waldes in der Nase zu haben.

Wir verfolgen den Plot abwechselnd aus der Sicht von Diaz und Zinnja und bekommen so aus beiden Perspektiven Einblicke in die Handlung.

Zinnja ist Jägerin und eine sehr starke und mutige Protagonistin. Sie hat schon gegen viele Monster gekämpft und kennt keine Angst. Im Gegensatz zu Diaz, der in einem Rudel lebt, hat sie nur ihre Großmutter und ihre Freundin Marita.
Diaz ein sehr besonnener und feinfühliger Gestaltwandler, der gemeinsam mit 40 anderen Wölfen in einem Rudel lebt. Er ist den Umgang mit Menschen nicht gewohnt und hat zudem einen ziemlich schlechten Orientierungssinn.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich langsam und in einem angenehmen Tempo.

Die Charaktere sind lebendig und facettenreich gestaltet und auch die Nebenfiguren, wie zum Beispiel Zinnjas Großmutter, die Fee Madame Nihal oder der Zwerg Drake, sind gut durchdacht, bereichern die Handlung und fügen sich wunderbar in die Geschichte ein.

Es gibt jedoch einen Charakter, die meiner Meinung nach zu wenig Raum bekam und das ist die Hexe. Sie ist (eigentliche) die dritte Hauptprotagonistin und Antagonistin.
Das Zusammentreffen mit ihr kam für mich etwas zu spät und ich hatte keine Möglichkeit, mich in sie hineinzuversetzen und ihre Gedanken und Emotionen nachzuvollziehen.
Es wäre schön gewesen, wenn einige Kapitel auch aus ihrer Perspektive geschrieben worden wären.

Fazit:
Bis auf diesen einen Kritikpunkt hat mir die Geschichte wunderbar gefallen. Es ist eine Märchenadaption voller Magie und mit spannenden und unerwarteten Wendungen.
Dafür gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung