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Traeumerin109

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Insgesamt 221 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2018
Gott, wenn es dich gibt, dann zeig dich mir!
Gott, wenn es dich gibt, dann zeig dich mir

Gott, wenn es dich gibt, dann zeig dich mir!


ausgezeichnet

Eine inspirierende Herausforderung

„Ich weiß, wer du bist. Und ich weiß, dass dein Weg dich an Orte geführt hat, an die du niemals kommen solltest. Das Leben hat dir Schmerzen bereitet, die du niemals fühlen solltest. Du fühlst dich verloren. Ich würde dich jetzt gerne nach Hause bringen.“ (Gott)
Dieses Zitat findet sich auf der Rückseite des Buches und ich finde es sowohl unglaublich schön als auch treffend, um zu beschreiben, um was es geht. Die Autoren laden den Leser zu einer Reise nach Hause ein, (zurück) zu Gott. Dabei wählen sie eine etwas unorthodoxe Methode: Sie wetten, dass jeder, der 30 Tage lang Gott bittet, sich ihm zu zeigen, schließlich eine Antwort erhält, irgendetwas. Dazu gibt es am Ende des Buches eine praktische Anleitung mit Gebeten und Fragen, über die man sich vielleicht Gedanken machen könnte, wie z.B.: „Wann haben Sie Gott vergessen?“
Der weitaus größere erste Teil soll darauf hinführen, indem er sich mit genau der Situation auseinandersetzt, in der jemand, der auf der Suche nach Gott ist, sich gerade befindet. Da geht es um Erfahrungen und Gefühle, die wir alle kennen oder spätestens mit der Lektüre dieses Buches wahrscheinlich kennenlernen werden. Grob ist das Buch eingeteilt in fünf Kapitel: Das Erwachen der Sehnsucht, der Reue, der Hilfsbedürftigkeit, der Liebe und das Erwachen zum Leben. Jeder dieser Abschnitte steht für einen Schritt auf der Reise. Zunächst einmal müssen wir uns eingestehen, dass wir Gott verloren haben. Dann ist da dieses Gefühl in uns, das sagt, dass es mehr geben muss. Der Wunsch, nochmal von vorne anzufangen. Die Erkenntnis, dass wir es alleine nicht schaffen. Die Erkenntnis, dass Gott uns wirklich liebt. Und schließlich, ein neues Leben. All diese Dinge sind mit Sicherheit nicht neu und kommen auch in anderen Büchern oder Vorträgen vor. Aber die Zusammenstellung in diesem Buch finde ich ziemlich gelungen und einzigartig. Auch ist alles sehr gut beschrieben, oft habe ich mich selbst wiedergefunden. Wer hatte bspw. noch nie das Gefühl, dass nicht er Gott, sondern, andersherum, Gott ihn vergessen hat?
Zusammenfassung: Ein sehr hilfreiches Buch mit einem recht einfachen Konzept dahinter. Wenn man möchte, kann man direkt loslegen. Die Erfahrungen, die jeder damit machen wird, also WIE Gott sich zeigt, werden bei jedem andere sein. Ich kann jedoch aus meiner Erfahrung bestätigen, dass es sich lohnt. Dieses Buch ist wirklich gut geschrieben und bringt immer wieder anschauliche, beispielhafte Geschichten aus dem echten Leben (der Autoren) mit hinein. Es gibt eigentlich nichts, was ich bemängeln könnte. Es ist ein Buch über einen Gott, den man finden kann, der sich finden lassen möchte. Dabei aber weder angestaubt noch klischeehaft, sondern sehr erfrischend und gleichzeitig eindringlich in seiner Botschaft. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.01.2018
Die Liebe hört nie auf
Duffey, Betsy;Myers, Laurie

Die Liebe hört nie auf


sehr gut

Die hohe Kunst der Liebe
Betsy Duffey und Laurie Myers haben dieses Buch einer der wohl bekanntesten Bibelstellen gewidmet: Dem Hohenlied der Liebe. Rahmenhandlung ist eine Hochzeit, bei der mehrere Zeilen dieses Textes als Trauspruch gewählt wurden. Während alle auf die Braut warten, lernen wir 14 verschiedene Menschen mit ihren jeweils ganz eigenen Geschichten kennen. Sie alle werden jeweils von einer Zeile ganz besonders angesprochen und dies verändert schließlich ihr Leben.

Ich hatte von den beiden Autorinnen bereits „Wie im Himmel so auf Erden“ gelesen, ein wunderschönes Buch. Daher wollte ich unbedingt auch dieses lesen, da es zwar um ein ganz anderes Thema, aber mit derselben Idee dahinter geht. Im Vergleich zu dem anderen Buch fand ich dieses hier nicht ganz so gut, aber immer noch lesenswert.
Zunächst einmal eine sehr schöne Idee, diese Menschen, die alle nebeneinander in derselben Kirche sitzen, aber sich eigentlich gar nicht kennen, quasi zu Wort kommen zu lassen. Das macht natürlich nachdenklich, denn wahrscheinlich kennen wir viele der Menschen, neben denen wir regelmäßig sitzen, genauso wenig. Hier sind es jedenfalls die unterschiedlichsten Schicksale, denen wir begegnen. Teils sehr bewegend, teils unglaublich traurig. Ob es vier Schwestern sind, die einander früher so nahe waren, nun aber jede nur noch auf den eigenen Vorteil schaut. Oder die Brautjungfer, die immer nur auf den Hochzeiten anderer eingeladen ist, und voller Neid auf ihre Freundinnen schaut. Wirklich immer sehr schön und passend zu dem jeweiligen Vers. Es sind eigentlich immer innere Monologe oder Erinnerungen, denen wir folgen. So sehen wir, wie z.B. Zorn schon ein Leben lang so vieles kaputt gemacht hat. Aber wir erleben auch, wie all diese Menschen einen Impuls bekommen, sich zu verändern. Und sie beschließen, ihr Leben zu ändern. Das ist auch mein einziger kleiner Kritikpunkt: Dafür, dass es bei allen schon sehr lange so geht, kommt die Erkenntnis bei den meisten ziemlich leicht. Sie sehen den Bibelvers und – ach, da war ja was – sind auf einmal andere Menschen. Dass sie mit Sicherheit noch eine Weile brauchen werden und es ein hartes Stück Arbeit sein kann, sich zu ändern – das kommt praktisch nicht vor. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch plötzliche Erkenntnisse, die alles über den Haufen werfen. Also insgesamt nichts, was mich besonders gestört hätte.
Fazit: In dem Buch stecken sehr viele gute Ideen, schön zusammengefügt zu einer Geschichte. Viele Einzelschicksale, die doch alle irgendwie vertraut sind. Gleichzeitig denkt man auch selbst beim Lesen über die Zeilen nach, die man wahrscheinlich schon ziemlich oft gehört hat. Trotzdem ist Liebe ja alles andere als einfach, und immer wieder schaffen wir es einfach nicht, andere oder uns selbst zu lieben. Das wird in dem Buch sehr schön dargestellt. Insgesamt gelungen, von mir daher vier Sterne.

Bewertung vom 09.01.2018
Evie Backwell - Stadt der Verschwundenen
Henderson, Dee

Evie Backwell - Stadt der Verschwundenen


weniger gut

Ein Buch, das wenig Neues zu bieten hat.

Carin County ist ein kleiner, ruhiger Bezirk – bis auf zwei ungeklärte Fälle, die seit Jahren ungelöst sind. Was ist mit der Familie des Deputys Scott passiert, die plötzlich mitsamt Auto und Wohnwagen spurlos verschwunden ist. Und wo ist die 6jährige Ashley Dayton? Evie soll als Vorbote einer neuen Task Force, die sich mit ungelösten Fällen beschäftigen wird, Licht ins Dunkel bringen. Im Laufe ihrer Ermittlungen tauchen weitere merkwürdige Geschichten auf, die ebenfalls gelöst werden wollen.
Ein Buch, welches bereits vertraute Figuren aus den anderen Büchern der Autorin wieder aufgreift und ihre Beziehungen untereinander weiterentwickelt. Für mich war es jedoch das erste Buch der Autorin, und zunächst einmal kann ich sagen, dass man es auch ohne Probleme lesen kann, ohne die anderen zu kennen. Es ist eine eigenständige Handlung an einem anderen Ort.
Zum Inhalt: Ich fand das Buch recht enttäuschend. Nach dem Klappentext hatte ich eine spannende Geschichte erwartet. Jedoch plätschert alles, obwohl es um ungelöste Verbrechen geht, eher vor sich hin. Im Buch sollen die Fälle zwölf Jahre zurückliegen, ohne dass eine Spur von den Verschwundenen gefunden worden wäre. Dafür finde ich das, was nach und nach ans Licht kommt, zu platt und offensichtlich, als dass es realistisch betrachtet jahrelang niemandem aufgefallen wäre. Ein Aspekt, der das Ganze unrealistisch macht und beim Lesen immer wieder Irritationen hervorruft.
Ein Großteil des Buches besteht in Überlegungen und Gesprächen der unterschiedlichen Personen. Sie wälzen Theorien hin und her, und müssen sich nebenbei auch mit privaten Problemen herumschlagen. Aber in den Gesprächen habe ich leider wenige authentische Passagen gefunden. Vieles ist klischeehaft und ziemlich inhaltsleer, Einiges wiederholt sich mehrmals. So unterhalten sich keine Menschen im echten Leben. Auch die Charaktere als solche sind nicht wirklich überzeugend. Alle irgendwie oberflächlich oder flach. Da tauchen zwar viele persönliche Probleme auf, die ihnen durchaus einige Tiefe hätten verleihen können. Leider passen die Schilderungen auch hier oft nicht mit den Personen oder Ereignissen zusammen. Da wird mal eben ein wirklich erschütterndes Erlebnis erzählt, quasi nebenbei und ohne dass die Personen irgendwie davon berührt erscheinen. Ähnliches findet sich zwischen den Gesprächen. Immer wieder werden völlig unnötige Handlungen beschrieben, wie zum Beispiel, dass jemand sich hinsetzt, die verspannten Muskeln lockert oder einen Schluck trinkt. Alles in allem kann ich also nur sagen: Ich finde den Schreibstil, die Erzählweise und den gesamten Plot der Autorin nicht besonders spannend, geschweige denn realistisch. Auch ein christliches Buch kommt schließlich nicht ohne eine gute Handlung u.Ä. aus, was auch andere Bücher brauchen. Da hilft die Erwähnung des Glaubens an der einen oder anderen Stelle nicht drüber hinweg.

Fazit: Ein Buch, was ich absolut nicht empfehlen kann. Weder eine spannende Geschichte noch besonders aufschlussreiche Gespräche über den Glauben. Alles in allem zieht es sich ziemlich in die Länge. Daher von mir nur zwei Sterne.

Bewertung vom 13.12.2017
Mitten aus dem Leben
Kopfermann, Arne

Mitten aus dem Leben


ausgezeichnet

Wenn ein Sturm deine Welt aus den Angeln hebt

Dies ist der Untertitel des Buches, und mir fällt keine passendere Überschrift. Denn nichts anderes ist es, um das es geht: Ein gewaltiger Sturm, dem man nicht entrinnen kann. Arne Kopfermann erzählt vom Verlust seiner zehnjährigen Tochter durch einen Autounfall. Ein Ereignis, für das die richtigen Worte unfassbar schwer zu finden sind. Doch er versucht es und berichtet von der Zeit danach, vom Umgang mit der Trauer und dem Ringen mit Gott, aber auch von Hoffnung, die trotz allem da ist.

Ein sehr bewegendes Buch. Was ein Vater durchlebt, wenn er sein Kind verliert, kann man wohl nicht begreifen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Umso mutiger ist es, dass Arne Kopfermann uns davon erzählt. Er berichtet von seiner ganzen Zerbrechlichkeit, von abgrundtiefer Verzweiflung und Resignation. Aber auch vom Kampf um einen Weg zurück ins Leben, auch ohne seine Tochter. Für mich war die Lektüre dieses Buches ein Geschenk, anders kann ich es nicht nennen. Die Momente der Trauer und Hilflosigkeit sind auch mir, ebenso wie jedem anderen Leser zugänglich. Wie geht man nun damit um, gerade als gläubiger Mensch? Der Glaube bewahrt einen natürlich nicht vor so etwas, aber er lässt uns auch und gerade dann nicht alleine. Das ist die alles umfassende Hoffnung, die auch in diesem Buch immer wieder durchscheint. Dennoch ist es alles andere als leicht. Ebenso erschütternd, gerade weil es ihn so verletzlich macht, finde ich die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, die der Autor zeigt. Er selbst saß am Steuer des Wagens bei jenem Unfall, eine Tatsache, die ihn wohl nie wieder loslassen wird.
Viele Aspekte kommen in dem Buch zur Sprache, die meisten davon kennen diejenigen, die ebenfalls bereits einen Verlust welcher Art auch immer erlebt haben, wahrscheinlich ziemlich gut. Die Trauer, das Gefühl, dass das Leben nie wieder schön sein kann, das Loslassen müssen, aber nicht-loslassen-können, der Abschied, die Erkenntnis, dass es ohne Hilfe nicht geht. All diese unterschiedlichen Gefühle und Gedanken sind hier zu einem feinen Gespinst verflochten, eine Geschichte die einen nicht mehr loslässt.

Fazit: Sehr bewegend und ehrlich, traurig, aber auch Mut-machend und Hoffnung-spendend. Von mir volle fünf Sterne.

Bewertung vom 13.12.2017
Der Ruf des Meeres
Wingate, Lisa

Der Ruf des Meeres


gut

Eine Reise zurück zu den Wurzeln
In Whitneys Leben scheint gerade alles schiefzulaufen. Da nimmt sie gerne die Gelegenheit wahr, zu dem alten Familienhotel an der Küste zu fahren und dort endlich einmal die Hinterlassenschaften ihrer Großmutter zu sichten. Doch sie ist nicht vorbereitet auf das, was sie findet: Alte Briefe, ungelesen, die einen ungeahnten Einblick in alte Familiengeheimnisse liefern.
Zum Cover: Sehr hübsch gestaltet, mit schönen Farben. Eine Abstufung an Blautönen, dazu als Farbklecks die Frau im gelben Kleid. Passt auf jeden Fall zur Geschichte und lädt zum Lesen ein.
Zum Inhalt und Schreibstil: Wie ich es von Lisa Wingate kannte, ein schön geschriebener Roman. Sie hat einen klaren, angenehmen Schreibstil, dem man sich als Leser gerne überlässt. So taucht man leicht in die Geschichte ein und fiebert mit der Hauptfigur mit. Es handelt sich um eine Geschichte voller Geheimnisse und Rätsel. Die Personen müssen schwierige Entscheidungen treffen und tun sich damit auch nicht leicht. Aus dieser Sicht wirklich ein sehr gutes Buch. Die Handlung lässt allerding ein bisschen auf sich warten. Sie plätschert so vor sich hin.
Leider habe ich auch ansonsten Einiges zu bemängeln. Ich habe in vielerlei Hinsicht auch etwas vermisst. Allgemein wohl eine gewisse Frische und Authentizität. Vor allem die Dialoge zwischen den Personen wirken stellenweise unecht und ein bisschen „erzwungen“. Auch die Charaktere an sich sind oft oberflächlich und zeigen keine wirkliche Entwicklung. Sie haben keinen Tiefgang. Authentische Charaktere und Gespräche gehören für mich aber zu einem wirklich guten Roman unbedingt dazu. So kommt es, dass die an sich schöne und geheimnisvolle Geschichte ein wenig verblasst.
Fazit: Zur Unterhaltung zwischendurch sicherlich ein Roman, der anderen Romanen in nichts nachsteht. Jedoch kein Leseerlebnis, das mich begeistert zurücklässt oder unbedingt Lust auf mehr macht. Daher von mir nur drei Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2017
Fette Beute
Hagedorn, Eckhard

Fette Beute


ausgezeichnet

Leidenschaftliches Plädoyer für ein oft missverstandenes Buch

Die Bibel ist, seit es sie gibt, in unserer Welt überall präsent. Generationen von Menschen haben in ihr gelesen, sich inspirieren und ermutigen lassen. Doch heutzutage ist sie in gewisser Weise „unmodern“ geworden. Es handelt sich einfach um ein unglaublich dickes Buch, in dem unglaublich viel drinsteckt. Eckhard Hagedorn versucht in diesem Buch, den Gründen für den Bedeutungsverlust der Bibel in unserem Leben auf die Spur zu kommen. Dabei eröffnet er zunächst Spannungsfelder, die sich bei der Lektüre ergeben könnten und meistens auch tatsächlich ergeben. Darauf aufbauend kommt ein Kapitel über Perspektiven, die Antwort auf die Frage geben, warum die Bibel so dick sein muss. Es folgen ein paar Orientierungen, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Zum Schluss gibt es einige konkrete Tipps für die Praxis.

Meine Meinung: Ein grandioses, absolut lesenswertes Buch. Der Autor schreibt trotz der Ernsthaftigkeit und Schwere des Stoffes unglaublich klar und führt Zusammenhänge und Gegebenheiten scheinbar mühelos aus. Der Leser kann nicht nur gut folgen, sondern folgt sogar gerne. Das ist eine Kunst, die jedes Buch schon einmal sehr viel angenehmer zum Lesen macht. Dabei wird der Sachverhalt weder unnötig verkompliziert noch unsachgemäß vereinfacht. Es finden sich auch stets gut gewählte Bilder und Geschichten. Man merkt, dass der Autor weiß, wovon er spricht. Aber nicht nur das, es steckt auch viel Leidenschaft in seinem Plädoyer für die Bibel. Die Struktur ist ebenfalls gut gewählt und sinnvoll. So geht es los mit scheinbaren Widersprüchen, die vielleicht vielen Lesern bekannt vorkommen. Was passiert, wenn ich die Bibel lese? Vielleicht erwarte ich Bestätigung, aber muss erstmal Widerspruch akzeptieren. Solche Spannungen muss man zunächst aushalten, wenn man weiterkommen will. Auch die aufgezeigten Perspektiven machen Lust auf die Bibellektüre und räumen vielleicht mit Ausflüchten auf. Es gibt durchaus nachvollziehbare Vorteile einer dicken Bibel. Auch wenn es anschließend um die Missverständnisse geht, beispielsweise um Begriffe wie Gesetzlichkeit, Leistung und Freiheit und wie damit umgegangen werden kann, zeigt sich nicht nur ein tiefer Einblick in das Thema, sondern auch ein tiefes Gefühl, eine Liebe zu diesem Buch. Und ich muss eines sagen: Diese Liebe steckt an!
Neben Stil und systematischer Herangehensweise kann der Autor auch inhaltlich überzeugen. Was er schreibt, hat stets Hand und Fuß und passt zum stimmigen Gesamtkonzept.

Fazit: Ein sehr interessantes und lehrreiches Buch, das seinen Lesern die Bibel (wieder) näherbringen möchte. Dies gelingt auf jeden Fall, egal ob man nur lange nicht hineingesehen hat oder überhaupt noch nie richtig etwas damit zu tun hatte. Eckhard Hagedorn nimmt alle Leser gleichermaßen mit und eröffnet ihnen ein riesiges Feld an Herangehensweisen und Möglichkeiten. Das beste Buch zum Thema, das ich bisher gelesen habe, ich kann es wirklich nur empfehlen!

Bewertung vom 17.10.2017
Meine Seele ist wie ein Ozean
Nitsche, Walter

Meine Seele ist wie ein Ozean


gut

Der Umgang mit Monsterwellen

Der Autor Walter Nitsche beschäftigt sich in seinem Buch mit der menschlichen Seele und zieht dazu einen sehr interessanten Vergleich heran. Er unterteilt in Ozeanseelen und Bergseeseelen. Dazu werden auch die Ozeanseelen nochmal unterschieden in Pazifikseelen usw. Für ihn sind das Menschen, die oft missverstanden werden, weil sie in ihren Monsterwellen untergehen oder gerade einen Tsunami hinter sich haben. Mit diesen Missverständnissen möchte er gerne aufräumen, weswegen er auch Seminare zu diesem Thema und zur ganzheitlichen Seelsorge allgemein gibt.
Insgesamt bin ich mit Spannung an das Buch herangegangen, da der Titel sehr vielversprechend klingt. Auch die Idee finde ich sehr schön, das Bild einer Ozeanseele, die sich mit Monsterwellen herumschlagen muss, hat mich auf jeden Fall angesprochen. Es war für mich ein neues und sehr passendes Bild, um zu versuchen, das Seelenleben von Menschen zu verstehen. Ganz wichtig ist auch, dass der Autor immer wieder betont, dass auch Ozeanseelen individuell sehr verschieden sein können.
Dennoch ist mir auch schnell einiges aufgefallen, was ich nicht so gut finde. Sehr störend beispielsweise ist die Angewohnheit des Autors, ständig irgendwelche Worte in Anführungszeichen zu setzen. Am Anfang dachte ich noch, dass er damit einfach etwas betonen will, aber es ist mir immer wieder als unpassend aufgefallen. Das hat die Lektüre für mich häufig gestört, weil es meistens völlig unnötig war. Zum anderen wird auch oft auf die Seminare bzw. deren Audioversion verwiesen. Das fand ich dann, als auch dieses häufiger vorkam, ebenfalls befremdlich. Wenn ich ein Buch zu einem bestimmten Thema lese, dann möchte ich nicht, dass ganz viele Punkte nur angeschnitten werden, und dann auf Seminare o.Ä. verwiesen wird. Außerdem hatte ich manchmal den Eindruck, dass sich die Inhalte wiederholen, also eigentlich in Grenzen halten.
Fazit: Mich hat das Buch leider nicht überzeugt. Der Schreibstil ist recht holprig und auch der Inhalt erscheint mir nicht so ganz rund. Deshalb nur drei Sterne von mir.

Bewertung vom 29.09.2017
Leben mit tausend Sternen
Hofmann, Beate;Hofmann, Olaf

Leben mit tausend Sternen


ausgezeichnet

Leben mit tausend Sternen

Beate und Olaf Hofmann fassen den Entschluss, ein Jahr lang jeden Monat eine Nacht im Freien zu verbringen, in der Natur. Was das in ihrem Leben bewirkt, davon haben sie am Anfang noch keine Ahnung. Doch sie wünschen sich, wieder intensiver zu leben, abenteuerlicher. Etwas anders zu machen als im Alltag, wo vieles oft auf der Strecke bleibt. In diesem Buch nehmen sie uns mit auf ihre Reise und lassen uns an diesen außergewöhnlichen Erlebnissen teilhaben.

Ein wunderschönes Buch! Schon der Titel ist sehr schön und lädt zum Lesen ein, erst recht wenn man selbst auch genau diese diffuse Sehnsucht verspürt, mal etwas anders zu machen. Beate und Olaf haben es getan und was sie erzählen, geht unter die Haut. In zwölf Abschnitten geht es um zwölf völlig unterschiedliche Erlebnisse und Möglichkeiten, den mutigen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Sei es eine Nacht in einem Naturschutzgebiet, nicht weit von zu Hause entfernt, oder aber ein abenteuerlicher Wandertrip. Ein Park mitten in der Stadt oder das Baumhaus einer Familie, die sie gerade erst kennengelernt haben. Was dieses Buch vor allem durchzieht ist ein feines Gespür für die leisen Töne und die schönen Seiten des Lebens. In die Schilderungen fließen solche Beobachtungen ein wie beispielsweise das Erleben eines Sonnenaufgangs oder die besondere Atmosphäre an einem Lagerfeuer. So wird auch im Leser wieder die Sehnsucht geweckt, sich in die Natur zu begeben. Ein sehr schöner Nebeneffekt. Auch der gesamte Schreibstil des Buches ist sehr ansprechend. Offen und ehrlich wird erzählt, wie auch mal Zweifel an diesen Unternehmungen aufkamen, und welche Ängste es zu überwinden galt. Doch das Gefühl hinterher ist unbeschreiblich. Ich finde, es ist den Autoren hervorragend gelungen, ihre Erlebnisse und die dabei empfundenen Gefühle von Ehrfurcht und Staunen zum Ausdruck zu bringen. So wirkt an keiner Stelle im Buch das Beschriebene platt und verklärt, sondern immer authentisch und einladend.

Fazit: Ich kann mich nur wiederholen, ein wunderschönes Buch über eine wunderschöne Idee! Das kann ich nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 29.09.2017
Wer du bist
Cron, Ian Morgan; Stabile, Suzanne

Wer du bist


ausgezeichnet

Die Geheimnisse des Enneagramms

Das Enneagramm ist ein System zur Darstellung unterschiedlicher Persönlichkeitstypen, und beschreibt, wie Menschen untereinander agieren und warum das so sein könnte. Dabei gibt es, wie bei solchen Konzepten wohl immer, viele Verstrickungen untereinander, und mindestens ebenso viele Ratgeber zum Thema. Doch in diesem Buch wird versucht, den Bezug zum Glauben herzustellen. Ungeachtet dessen, ob man nun das System des Enneagramms an sich für nachvollziehbar hält oder nicht viel von solchen und ähnlichen Konzepten hält, muss man dem Buch zugutehalten, dass eine gewisse Grundstimmung spürbar ist. Ein ehrliches Bemühen um Verstehen und verstanden werden, ohne direkt in Schubladen zu stecken. Das merkt man, finde ich, ganz deutlich, und das gibt dem Buch eine besondere Note, die es vielleicht von ähnlichen Ratgebern abhebt.

Zum Inhalt: Es ist schwer, über den Inhalt etwas zu schreiben, da solche Systeme ja stets Befürworter und Gegner haben. Nichtsdestotrotz ist das Enneagramm wahrscheinlich in vielen Fällen sehr hilfreich. Um ein Zitat aus dem Buch zu zitieren:

„Alle Modelle sind falsch. Aber viele sind nützlich.“

Und es gelingt den Autoren sehr gut, dieses doch ein wenig komplizierte System verständlich und übersichtlich zu erklären. Dabei widmen sie jedem der neun Persönlichkeitstypen ein eigenes Kapitel und beleuchten unterschiedliche Facetten wie beispielsweise die Entwicklung in der Kindheit, Auswirkungen im Beruf und in Beziehungen und Möglichkeiten für einen Reifeprozess. Denn darum geht es im Prinzip: Zu erkennen, wo die eigenen Schwächen liegen, sie zu akzeptieren und dennoch zu versuchen, daran reifer zu werden. Außerdem werden Stress- und Trostpunkt eines jeden Typs, also Verhalten in Stresssituationen und unter entspannten Bedingungen, unter die Lupe genommen. Ich möchte hier auch nicht weiter auf den Inhalt eingehen, dazu solltet ihr einfach das Buch lesen. Für mich ist die Idee hinter dem Buch gut und das Konzept des Enneagramms sehr spannend. Es wird nachvollziehbar und mit Humor erklärt. So berichtet beispielsweise einer der Autoren aus seiner eigenen Familie und liefert so anschauliche Beispiele, die auch zum schmunzeln sind.

Fazit: Ein gelungenes Buch zu einem schwierigen Thema, da lohnt es sich, ein wenig Zeit zu investieren!

Bewertung vom 29.09.2017
Heute ist dein Tag
Osteen, Joel

Heute ist dein Tag


sehr gut

Wie wir Gott näherkommen

In diesem Buch möchte der Autor Wege aufzeigen, wie eine vielleicht nicht gerade angenehmen oder optimale persönliche Situation zum Besseren gewandt werden kann. Dabei geht es ihm vor allem darum, wie wir Gott näher kommen können, damit er in unserem Leben wirken kann.

Das Buch ist aufgeteilt in drei Teile. Im ersten geht es nach und nach um acht unterschiedliche Wege, die jeweils eine bestimmte Verhaltensweise beinhalten. So etwa, dass wir aktiv Gottes Güte in unserem Leben erwarten sollen, oder dass wir darauf achten, wie wir über uns selbst reden. Im Prinzip geht es darum, eine positive Einstellung dem Leben gegenüber zu entwickeln, nur dass dabei auch noch Gott ins Spiel gebracht wird. Im zweiten Teil richtet der Autor das Augenmerk auf einen ganz wichtigen Aspekt der ganzen Geschichte, nämlich die individuelle Vergangenheit, die uns oft im Weg steht. Und im dritten Teil warten schließlich im Anhang zahlreiche Bibelzitate.

Der Schreibstil von Joel Osteen gefällt mir gut, er ist anschaulich und humorvoll und findet klare Worte, ohne zu viel drumherum zu reden. Jedoch muss ich ansonsten sagen, dass mir die Idee hinter diesem Buch nicht ganz klar war. Es wirkt, als hätte er einfach ein bisschen von allem in einen Topf geschmissen und daraus ein Buch gemacht. Den ersten Teil fand ich noch am besten, weil er hier einige gute Ratschläge gibt. Im Großen und Ganzen erinnert mich jedoch auch dieser sehr an ein Ratgeberbuch, wie es viele gibt. Nichts Besonderes. Auch die Aussagen dahinter erscheinen mir nicht außergewöhnlich überraschend oder spektakulär. Im zweiten Teil wird viel wiederholt, und der dritte besteht fast nur aus Bibelzitaten. So kann ich insgesamt nur sagen: Vielleicht ganz nett zum lesen, von mir bekommt es noch vier Sterne, aber eben nichts Besonderes.