Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
eine Kundin

Bewertungen

Insgesamt 224 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2021
Unbarmherziges Land
Offutt, Chris

Unbarmherziges Land


ausgezeichnet

Authentisch, atmosphärisch, fesselnd
Dieser Krimi spielt in den Wäldern von Kentucky. Die örtliche Gemeinschaft hält zusammen, gegen alles und jeden. Und die Seinen müssen beschützt werden, komme da was wolle, und wenn nötig über das Gesetz hinweg. Als einer der Ihren tot aufgefunden wird, setzt das eine Kette von Verbrechen und Vergeltung in Gang.
Als LeserIn spürt man, dass der Autor sein Kentucky liebt und genau kennt. Als er seinen Helden Mick auf den Weg schickt um das Geflecht aus Verrat und Rache aufzudecken und zu beenden, bekommt man beim Lesen ein sehr gutes Gespür für Land und Leute. Die Schauplätze, die Dialoge aber auch die Lebensweise und -philosophie werden wunderbar in die Story integriert und haben mich im Nu in die Geschichte gezogen. Der Autor scheut nicht davor zurück ein erschütterndes Bild des ländlichen Amerikas zu zeichnen, in dem Armut, Einsamkeit, Rückständigkeit und Hoffnungslosigkeit noch heute aktuell sind. Aber der Roman ist auch eine Hymne an die Natur mit ihrer Vielfalt und Schönheit.
Für mich ein sehr gelungener Roman, der aus meiner Sicht durchaus ein paar Seiten mehr verdient gehabt hätte. Von mir gibt es für diesen sehr gelungenen Krimi volle 5 Sterne.

Bewertung vom 05.08.2021
RC2722
Moitet, David

RC2722


sehr gut

Empfehlenswertes Jugendbuch
„RC 2722“ ist ein dystopischer Roman, der für die Altersgruppe der 12 – 16jährigen angedacht ist. Aber ich muss sagen, mir als schon „älteres Semester“, hat dieser Roman auch gut gefallen. Das Thema Klima, Klimaschutz und seine Auswirkungen bildet den Rahmen für die Geschichte. Oliver, der Held hier, muss nach mehreren Schicksalsschlägen feststellen, dass nicht alles so ist, wie er es gesagt bekommt. Er hakt nach, geht seinen offenen Fragen nach und findet sich plötzlich in einer Situation wieder, in der es um das nackte Überleben geht.
Die Story ist gut durchdacht und spielt mit aktuellen Themen wie globale Erderwärmung, Migranten, Flüchtlingslager, Pandemien. Das war mir in seiner Kompaktheit allerdings stellenweise etwas zu viel. Die Charaktere und das Setting waren gut ausgearbeitet und der Schreib- und Erzählstil sind altersgerecht und gut zu lesen. Trotz aller beschriebenen Katastrophen werden am Ende die Fragen, die sich Oliver gestellt hat beantwortet und entlässt den Leser mit einer guten Dosis Hoffnung. Mich hat dieses Jugendbuch gut unterhalten, regt es doch auch zum Nach- und Umdenken an. Ich empfehle das Buch gern weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 05.08.2021
Tiefer Fjord
Lillegraven, Ruth

Tiefer Fjord


ausgezeichnet

Bedrückend, fesselnd, wendungsreich
„Tiefer Fjord“ ist ein Thriller, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Die Autorin thematisiert hier Kindesmisshandlung bis zum schlimmstmöglichen Ende. Die Hauptprotagonisten Henrik, Arzt in der Notaufnahme und Tatverdächtiger, und Clara, seine Frau und Politikerin, die sich für ein Gesetz gegen Misshandlung von Kindern stark macht, sind sehr authentisch und intensiv charakterisiert und tragen die Geschichte.
Die in Oslo angesiedelte Geschichte ist bedrückend, fesselnd und sehr wendungsreich. Sie entfaltet durch die vielen Perspektivwechsel und kurzen Kapitel viel Tempo. Die Handlung selbst ist sehr clever erzählt und kann damit die Spannung bis zum fulminanten Ende locker halten. Obwohl das behandelte Thema vielleicht nicht nach jedermanns Geschmack sein könnte, denn es schockiert schon in so manchen Passagen, hat mich der Thriller überzeugt. Das Ende war für mich überraschend und passte somit absolut zur Qualität dieses Thrillers.
Fazit: Trotz des schwierigen Themas ein sehr gelungener Thriller mit facettenreichen Figuren und einer durchdachten und super erzählten Handlung. Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

Bewertung vom 05.08.2021
Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1


ausgezeichnet

Spannend, komplex, humorvoll
Gegen alle Regeln, besser hätte man den Titel nicht wählen können. Denn Dr. Anton Pirlo, erfolgreicher Strafverteidiger, muss alle Tricks und Kniffe anwenden, um Schaden von seiner Mandantin abzuwenden. Doch was war passiert? Nachdem Pirlo aus einer Kanzlei gemobbt wurde und selbst noch wegen der erlittenen Schmach förmlich neben sich steht, soll er von jetzt auf gleich eine des Mordes beschuldigte junge Frau vertreten. Der Fall scheint ausweglos, doch Pirlo wäre nicht Pirlo gäbe es nicht Mittel und Wege den Fall für sich und seine Mandantin zu entscheiden. Sehr hilfreich steht ihm dabei seine junge Anwältin Sophie Mahler zur Seite. Und gemeinsam decken sie Stück für Stück Ungeheuerliches auf.
Ingo Bott, selbst Anwalt, weiß genau worüber er hier schreibt. Und das nicht etwa trocken und humorlos, nein ganz im Gegenteil. Schon allein das familiäre Umfeld seines Pirlo ist eine Sache für sich und bietet reichlich Potenzial. Der Hauptcharakter Pirlo ist ein facettenreicher Typ, der sehr authentisch und charismatisch, aber auch sehr findig in Bezug auf die Lösung des Falles daherkommt. Die Handlung selbst ist wendungsreich erzählt und bleibt bis zum Ende spannend.
Fazit: Mich hat dieser (Justiz)Krimi wirklich super unterhalten. Der Erzählstil war locker und leicht zu lesen und die Hintergrundinformationen hinsichtlich des Prozesses aber auch zum Handlungsort Düsseldorf passten gut in die Geschichte. Ich kann diesen Pirlo absolut weiterempfehlen und vergebe volle 5 Sterne.

Bewertung vom 05.08.2021
Der Glanz Londons / Das Auktionshaus Bd.1
Martin, Amelia

Der Glanz Londons / Das Auktionshaus Bd.1


sehr gut

Gelungener Serienauftakt
„Das Auktionshaus“ soll fortan für Sarah Rosewell der Dreh- und Angelpunkt in ihrem Leben sein. Selbst aus ärmlichen Verhältnissen Londons stammend, nimmt sich die Kunstmäzenin Lady Sudbury ihrer an. Mit viel Fleiß und eiserner Willenskraft arbeitet sich Sarah nun Stück für Stück nach oben, wohl wissend, dass ihre Wohltäterin keine Fehltritte verzeihen würde. Doch diese Entwicklung ist alles andere als leicht für Sarah, schlägt ihr Herz doch sowohl für die arme als auch für die reiche Seite. Und es wird nicht besser, als sie auch noch zwischen zwei Männer gerät, die beide um ihr Wohl besorgt sind und ihre Liebe erringen wollen. Dass es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch nicht selbstverständlich war, dass Frauen eigenverantwortliche Tätigkeiten ausübten, hat auch Sarah mit etlichen Anfeindungen zu kämpfen, was ich sehr gut dargestellt fand. Aber auch die Kunstszene im und um das Auktionshaus kommen nicht zu kurz und bilden einen interessanten und informativen Rahmen.
Fazit: Mir hat dieser 1. Teil gut gefallen. Nicht nur die gut recherchierten Fakten über Kunst, Auktionshaus und Handlungsorte auch die wunderbar charakterisierten Protagonisten verbinden sich zu einem unterhaltsamen Roman. Ich jedenfalls möchte wissen wie es mit Sarah weitergeht und bis dahin vergebe ich für diesen Band 4 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.07.2021
Liebe auch an Regentagen
Carr, Robyn

Liebe auch an Regentagen


weniger gut

Bin enttäuscht
Ehrlich gesagt hatte ich mir von diesem Roman so viel mehr versprochen. Die Beschreibungen der lieblosen Ehe Laurens und ihre späte Einsicht ihrem Leben eine andere Richtung zu geben sind der Ausgangspunkt für einen Roman, aus dem man mehr hätte machen können. Nicht nur, dass Lauren im Verlauf Beau kennenlernt, der wie sie in einem Scheidungsverfahren feststeckt, nein man bekommt als LeserIn auch noch sehr ausführlich das Scheidungsrecht erklärt. Es werden die anwaltlichen Gespräche intensiv thematisiert und die Unterhaltungen zwischen Lauren und Beau kamen mir wie Therapiesitzungen vor. Also alles nichts, was ich mir in diesem Roman erhofft hatte. Auch als sich die beiden näher kommen stehen irgendwie ihre Scheidungsangelegenheiten zwischen ihnen und lassen keine richtige Romantik aufkommen.
Fazit: Meinen Lesegeschmack hat dieses Buch von Robyn Carr leider nicht getroffen. Das Thema Gewalt in der Ehe wurde zwar angerissen, aber nicht tiefgründig weitergeführt. Die Handlung kann sich nicht richtig zwischen Dramatik oder Romantik entscheiden und bleibt somit eher oberflächlich und langweilig. Von mir gibt es deshalb auch nur lieb gemeinte und aufgerundete 2 von 5 Sterne.

Bewertung vom 17.07.2021
Eine perfekte Ehe
McCreight, Kimberly

Eine perfekte Ehe


gut

Kommt erst allmählich auf Touren
Der Thriller beginnt sehr weitschweifig, so dass der Leser einiges an Durchhaltevermögen braucht bis allmählich Spannung und Tempo aufkommen. Kimberly McCreight beschreibt hier das vermeintlich tolle Leben der Reichen und Schönen, nur um im nächsten Abschnitt aufzuzeigen, dass auch hier nicht alles Gold ist was glänzt. Und genau das muss auch Lizzie im weiteren Verlauf der Handlung feststellen.
Erzählt wird die Story einmal aus Sicht von Lizzie, die alles tut um den Fehltritt ihres Gatten unter Verschluss zu halten. Als nächstes erfährt der Leser einiges über Zack aus der Perspektive Amandas, dessen verstorbener Ehefrau. Und zu guter Letzt kommen Gerichtsprotokolle zum tragen, die die Vorkommnisse um den Tod Amandas darlegen. Alles verweist anfänglich auf Zach und Amanda, doch plötzlich scheint sich die Schlinge immer mehr um Lizzie und Sam zuzuziehen. Durch viele Wendungen und Sackgassen wird man als mitratender Leser immer wieder auf die falsche Fährte gesetzt. Auf diese Weise kommt dann doch noch Spannung auf. Die Aufklärung des Falls fand ich dann wiederum gelungen und stimmig.
Fazit: Was hier zu Beginn als überfrachtete Handlung mit einer Vielzahl an Charakteren begann, verzweigte sich im weiteren zu einem gut ausgefeilten (Rechts)Thriller. Mich hat der Thriller ganz gut unterhalten, auch wenn er für mich stellenweise etwas verworren daherkam. Ich vergebe aber dennoch eine Leseempfehlung und 3 von 5 Sterne.

Bewertung vom 17.07.2021
Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
McKinlay, Jenn

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt


sehr gut

Heitere Liebesgeschichte
Kurz gefasst könnte man das Buch so umschreiben – eine Chelsea, drei Männer, drei Länder, viel Essen und noch mehr Liebe. „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ ist eine heitere Liebesgeschichte, die sich leicht und locker lesen lässt. Chelsea muss mal raus aus ihrem gewohnten Alltag. Also beschließt sie kurzerhand, die Europareise von einst noch einmal zu machen und nach ihren Männern von damals Ausschau zu halten und vielleicht dabei das Glück und die Liebe zu finden. Die Treffen mit „ihren“ Männern werden dabei auf charmante Art erzählt, wobei doch schon die eine oder andere Länge vorkam. Erst als Jason, ihr Kollege, auf der Bildfläche erscheint kommt richtig Leben in die Geschichte. Man spürt während ihrer hitzigen Geplänkel, dass Jason der richtige Gegenpol zu Chelsea sein könnte. Aber wie die Sache mit der Suche nach der Liebe für Chelsea ausgeht, verrate ich an dieser Stelle nicht.
Für mich enthält das Buch eine wirklich schöne Geschichte, die zwar nicht allzu viel Tiefe hat, dafür aber mit einem tollen Plot und einem modernen und mitreißenden Schreib- und Erzählstil punkten kann. Es ist eine Wohlfühlgeschichte, die einen den stressigen Alltag mal vergessen lässt. Ich empfehle das Buch gern weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 17.07.2021
Deluxe Dreams / Dumont Saga Bd.1
Halle, Karina

Deluxe Dreams / Dumont Saga Bd.1


sehr gut

Ein modernes Märchen
„Deluxe Dreams“ ist der 1. Teil der neuen Dumonts-Reihe von Karina Hale. Es geht um Olivier, Erbe eines Imperiums, der nach außen das Leben eines Playboys führt, aber seit 10 Jahren mit einem Geheimnis lebt, was ihn jetzt einzuholen scheint. Denn als er Sadie trifft, die als College-Studentin auf Rucksacktour durch Europa reist, muss er sich seinen „Dämonen“ stellen.
Der Roman spielt mit den gängigen Klischees, reicher, gutaussehender tougher Typ trifft auf einfaches Mädchen und verliebt sich in sie. Durch die unterschiedlichen Lebenssituationen kommen natürlich Probleme auf, die durch die Erpressung seitens Oliviers Onkel noch gesteigert werden. Die sich anbahnende Romanze fand ich ganz nett erzählt auch wenn die Probleme teils „hausgemacht“ und damit leicht unrealistisch auf mich wirkten. Doch abgesehen davon, gefiel mir das Setting gut und sowohl der Schreib- als auch der Erzählstil sind modern und flüssig zu lesen.
Wer ein modernes Märchen lesen möchte, dem sei dieser 1. Teil der Dumonts-Reihe empfohlen. Ich vergebe für diesen 1. Teil 3,5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 17.07.2021
Der Junge, der das Universum verschlang
Dalton, Trent

Der Junge, der das Universum verschlang


sehr gut

Mitreißende, bewegende Geschichte
Eli und Gus sind Brüder und sie werden von ihrer Mutter und anderen Menschen als etwas andersartig angesehen. Gus ist stumm, kann aber mit Eli kommunizieren, indem er Wörter in die Luft schreibt. Gus' Talente liegen in der Kunst, in seinen Gemälden. Elis Talente liegen in Worten, geschrieben und gesprochen, in bunten und detaillierten Geschichten. Und diese Geschichten handeln von Gewalt, Drogen, Gefängnis und sind trotz ihrer traurigen Gegebenheit auch wiederum im Erzählten irgendwie magisch. Diese Geschichten sind mit so vielen Worten gefüllt. Mit denen von Eli selbst und die seines Freundes Slim, der Eli beibringt, wie man die Zeit nutzt und wie man harte Zeiten übersteht, indem man sich an Details aus den guten Zeiten erinnert.
Elis Gedanken und Sorgen und Pläne für die Zukunft zu lesen war für mich tolle Unterhaltung. Für einen Debütroman eine großartige Leistung und für mich definitiv nicht das letzte Buch von Trent Dalton. Ich empfehle dieses Buch gern weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.