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Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 876 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2024
Lügen, die wir uns erzählen
Freytag, Anne

Lügen, die wir uns erzählen


ausgezeichnet

Gefühlt bin ich mit den Büchern von Anne Freytag erwachsen geworden. Zu jeder Etappe meines Lebens gab es ein passendes Buch von ihr. So verhält es sich nun auch mit diesem Buch. Ich habe viel von mir selbst in Helene wiedergefunden. Und genau darin besteht für mich das große Talent der Autorin: sie schafft Figuren wie du und ich, in denen man sich sieht, mit denen man mitfühlen kann. Und die einem aufzeigen, dass auch Scheitern und Fehler machen erlaubt ist und einen weiterbringt. Für mich wieder ein ganz tolles Buch genau zur richtigen Zeit.

Zum Inhalt: Helene steht an einem Scheideweg ihres Lebens, sie ist Mitte 40, Mutter, Karrierefrau. Und ihr Mann liebt eine andere. Eine Yogalehrerin, Vegetarierin, eine jüngere Frau. Und Helene muss sich fragen, wie sie mit diesen neuen Lebensumständen und mit zwei Teenagern nun ihr Leben bestreiten will.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht Helene-Mutter und Ehefrau, aber auch Tochter, Schwester, Karrierefrau. Innerhalb der gesellschaftlichen Label, die sie als Frau definieren erzählt sie rückblickend wie ihr Leben an den Punkt kam, wo sie sich nun befindet. In zwei Zeitebenen erfährt der Leser, wie Helene sich in ihre derzeitige Situation hineinmanövriert, nicht ganz unschuldige an der derzeitigen Lage ihrer familiären Beziehungen.

Die Autorin legt pointiert den Finger auf die Wunde. Sprachlich gewandt erzählt sie von alltäglichen Banalitäten, erschafft das Bild eines Familienlebens zwischen Trennung, geteiltem Sorgerecht, Patchworkfamilie. Aber auch von den Tücken potentieller Affären, dem stetigen Was-wäre-wenn unf verpasster Chancen. Offen und ehrlich werden hier Themen aufgearbeitet, die ich authentisch und nahbar finde, über Selbstfindung und Selbstbetrug.

Eine besondere Geschichte, ein großartiges Buch, das mir viel gegeben hat.

Bewertung vom 05.05.2024
Wir waren nur Mädchen
Jackson, Buzzy

Wir waren nur Mädchen


ausgezeichnet

Romane über die Nazibesetzung Europas finde ich immer sehr interessant und lesenswert, da es ja doch einen wichtigen Teil unserer Geschichte darstellt. Ich fands wahnsinnig spannend, wie hier Frauen, die sich im Widerstand engagiert haben, im Fokus standen. Sowas habe ich bisher noch nicht gelesen und war entsprechend neugierig auf die Umsetzung. Eine unglaubliche Geschichte über eine unglaublich mutige Frau.

Zum Inhalt: 1940 in Holland studiert Hannie Jura und hat endlich Freundinnen gefunden. Als die Schikanen der Nazi-Besatzer zunehmend flüchtet Hannie mit ihren Freundinnen aus Amsterdam nach Haarlem um sie dort in ihrem Elternhaus zu verstecken, während sie sich selbst dem Widerstand anschließt. Und schon bald hört man Gerüchte über „das Mädchen mit den roten Haaren“.

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat und für mich bisher ein Alleinstellungsmerkmal ist, sind das historische Vor- und Nachwort zur Geschichte, in denen nicht nur die geschichtlichen Hintergründe kurz umrissen wurden, sondern auch die Schicksale aller Hauptpersonen nach erfolgt wurden. Das finde ich nicht nur hilfreich um sich in der Handlung orientieren zu können, sondern auch einen richtigen guten Abschluss, der bei derartigen Romamen sonst ja eher offen gehalten wird. Dadurch merkt man auch, das hier echte Recherchearbeit dahintersteckt.

Hannis Schicksal ist nicht nur ergreifend, sie ist in meinen Augen auch ein echtes Vorbild- eine unerschrockene, mutige junge Frau, die sich nicht brechen lässt und für ihre Glaubensgrundsätze einsteht. Besonders die Szenen ihrer Inhaftierung fand ich nicht nur erschreckend und beängstigend in den Schilderungen der Folter, sie sind auch Sinnbild für eine Frau mit großer mentaler Stärke. Absolut inspirierend und ergreifend.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, wahrscheinlich eben auch, da es auf realen Ereignissen beruht. Unten den historischen Roman die ich dieses Jahr gelesen habe auf jeden Fall ein Highlight.

Bewertung vom 05.05.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


gut

Ich kann gar nicht so richtig den Finger drauf legen, woran es lag, dass mich das Buch einfach nicht so richtig erreicht hat. Cover und Titel waren ansprechend und auch die angeteaserte Storyline fand ich interessant. Also eigentlich beste Voraussetzungen. Aber der Funke ist nicht übergesprungen.

Zum Inhalt: tagsüber luxuriöses Teehaus, nachts Blutbar- das ist das Spindrift, geführt von Arthie, einer Waise und kriminellen Genie. Als das Spindrift geschlossen werden soll, muss sie sich mit dem Feind verbünden und einen riskanten Coup planen, bei dem sie alles verlieren könnte.

Ich fands nicht so leicht in die Geschichte reinzukommen, dabei sind die Fantasyelemente nicht mal besonders ausgeprägt. Aber der Schreibstil wirkte eher ausschweifend und überladen, sodass ich es stellenweise anstrengend fand der Geschichte zu folgen.

Die bunt zusammengewürfelte Crew könnte aufgrund ihrer Diversität großartig sein, aber im Mittelpunkt stehen diverse physische Spannungen und Interessen, die gefühlt immer wieder verhindern, dass mal ernsthafte Gespräche geführt werden, bei denen auch der Leser die Figuren besser kennenlernen könnte. Dieses schwülstige gegenseitige Schwärmen fand ich auch irgendwie Fehl am Platz, weil es gar nicht zu den sonst so pragmatischen Figuren passen will.

Arthie selbst ist cool, clever und mutig. Ihren Charakter mochte ich total, aber auch da war Potential für mehr vorhanden. Erst im letzten Drittel nahm das Buch Fahrt und Spannung auf und wurde da sogar noch recht komplex, das hätte ich mir schon deutlich eher gewünscht. Werde wohl Band 2 lesen in der Hoffnung auf ein par Antworten.

Bewertung vom 05.05.2024
Insight - Dein Leben gehört mir
Wesseling, Antonia

Insight - Dein Leben gehört mir


sehr gut

Kannte von Antonia Wessling bisher nur Romance-Bücher, die zwar meist auch eine tiefe psychologische Komponente hatten, aber sich halt eben doch um die Lovestory drehten. Dieses Buch hier ist erfreulich anders, düsterer, irgendwo zwischen wahnhaft und drängend. Hat mir gut gefallen.

Zum Inhalt: Valerie Sophie ist eine der bekanntesten Influencerinnen Deutschlands. Doch nach einer üblen Trennung hat sie Schwierigkeiten wieder in den Flow reinzukommen. Als dann auch noch ein Stalker sie kontaktiert und droht ihr Geheimnis öffentlich zu machen, gerät Valeries schöne Scheinwelt ins Schlingern.

Mir hat die Erzwählweise dieser Geschichte gut gefallen. Unterbrochen wird der Fließtext von Social Media Posts und Chatnachrichten, die die Handlung unterstützen. Da die Posts sich am Kapitelanfang befinden, finde ich das für den Lesefluss auch nicht schlimm, im Zweifelsfall kann man sie auch überlesen.
Großartig finde ich, dass es bis zum Schluss sehr undurchsichtig bleibt, da Valerie zunehmend zur unglaubwürdigen Erzählerin wird und die Handlung sich somit zwischen Stalking, Gaslighting und Selbstbetrug bewegt- toll gemacht.

Fand die Story eigentlich durchgehend spannend und interessant konstruiert. Ein bisschen übertrieben fand ichs, wie Valeries Geheimnis aufgebauscht wurde, aber thematisch fand ich auch das ziemlich gut gewählt, einfach weil es so ein heikles Thema ist.

Konnte das Buch nicht weglegen, da es eine wirklich bedrohliche und düstere Sogwirkung entwickeln. Die Auflösung habe ich tatsächlich kommen sehen, das macht den Plot aber nicht weniger fesselnd, weil er auch sehr wendungsreich ist und der Leser lange hinters Licht geführt wird.

Toller Romantic Suspense Roman.

Bewertung vom 28.04.2024
Just Another Missing Person - Findest du sie, wirst du alles verlieren
McAllister, Gillian

Just Another Missing Person - Findest du sie, wirst du alles verlieren


ausgezeichnet

Ich habe schon einiges von Gillian McAllister gelesen, aber trotzdem war ich gefühlt absolut nicht auf dieses Buch vorbereitet. Die Geschichte ist fast schon wahnwitzig wendungsreich und hat eine spannende psychologische Komponente. Hat mich absolut umgehauen, tolles Buch!

Zum Inhalt: Julia Day geht völlig in ihrem Job als Polizistin auf, nur ein einziges Mal hat sie einem Fall, dem Verschwinden von Sadie, nicht ihre volle Aufmerksamkeit geschenkt, da ihre eigene Familie sie dringender brauchte. Seitdem hat Julia ein Geheimnis. Als erneut ein Mädchen vermisst wird, droht Julias Geheimnis sie einzuholen. Ihre einzige Chance: Olivia finden.

Das Buch hat eine sehr interessante Erzählstruktur, über Julia wird in der dritten Person gesprochen, während die Perspektiven von Lewis und Emma als Ich-Erzähler angelegt sind, die sich jeweils an eine namentlich nicht genannte weitere Person richten. Das ist erstmal gewöhnungsbedürftig, trägt aber auch zur Stimmung innerhalb der Geschichte bei.

Der Fall klingt anfangs erstmal nicht weiter spektakulär, entwickelt aber sehr schnell eine bedrohliche Dynamik und wird zunehmend wendungsreicher. Die Richtung die die Geschichte nimmt ist überraschend, perfide konstruiert und wirklich packend.

Zusätzlich sorgt Julias Geheimnis, das enthüllt zu werden droht, für eine angespannte Atmosphäre und macht einen interessanten Gewissenskonflikt auf- was wäre man bereit für seine eigene Familie zu tun?
Hab das Buch nicht weglegen können, so nervenaufreibend war die Story.

Ein toller Thriller, der mich absolut gepackt hat!

Bewertung vom 28.04.2024
The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding
Green, Hank

The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding


gut

Als eine mysteriöse Skulptur in New York auftaucht ist April als erste vor Ort und erlangt mit ihrem Video auf Youtube plötzliche Berühmtheit. Doch schnell baut sich Druck auf, ihre Vormachtstellung bei diesem Thema zu behalten. Ihr Name ist plötzlich in aller Munde, was sie nicht nur zu einem Star in den Medien macht, sondern auch zu einem Feindbild einer radikalen Verschwörergruppe. Und in all dem Trubel droht April sich selbst zu verlieren.

Die Geschichte wird auf eher eigenwillige Art erzählt, nämlich in Form des Buches, dass April selbst zu dem Thema schreibt. Dadurch interagiert sie auf eine Art direkt mit dem Leser, andererseits stehen halt auch ihre voreingenommenen Gedanken und Gefühle im Fokus und manchmal spoilert sie ein bisschen den Verlauf der Handlung, die der Leser ja erst noch erlebt.

Ich fands manchmal seltsam schwer Aprils Gedankengängen zu folgen, weil sie in merkwürdige Richtungen abschweifen. Auch ihre zunehmend verblendete Selbstwahrnehmung fand ich manchmal schwierig, genauso wie ihre Art, mit ihren Mitmenschen umzugehen. Ich fand April einfach nicht sympathisch, was es mir manchmal schwer gemacht hat, Zugang zu ihrer Geschichte zu finden. Ihre Motive erschienen mir oft nicht ganz ehrlich, eher auf Außendarstellung bedacht. Dadurch hatte ich auch das Gefühl, dass das übergeordnete Thema der mysteriösen Skulpturen immer mal wieder in den Hintergrund rutschte.

Das Buch hat eine merkwürdige Dynamik zwischen Selbstdarstellung und der skurrilen Invasion außerirdischer Technologie, die aber trotz allem irgendwie funktioniert. Was ich besonders spannend fand war alles rund um die Traumwelt und die Dreamer, sowie die zahlreichen Rätsel, mit denen die Carls die Menschheit scheinbar testen.

Kernthema für mich war die sozialpolitische Debatte, die rund um die Invasion durch die Carls ausgelöst wird. Viele der angebrachten Gedankenspiele und Verschwörungstheorien fand ich sehr interessant zu verfolgen und auch, wie sich April zwischen Internetruhm und anonymen Hass selbst verliert. Ihre Situation zwischen Angst, Schuld und Egoismus war wirklich faszinierend rübergebracht.

War mal was anderes und durchaus unterhaltsam. Am Ende blieb mir persönlich zu viel ungeklärt, bin nicht sicher ob eine Fortsetzung geplant ist, hätte mir aber ein paar mehr Antworten gewünscht.

Bewertung vom 28.04.2024
Unbeugsam / Die Rebellinnen von Oxford Bd.4
Dunmore, Evie

Unbeugsam / Die Rebellinnen von Oxford Bd.4


gut

Ich habe bisher alle Bände der „Rebellinnen von Oxford“ gelesen und habe sowohl das Setting, als auch die unermüdlichen Bemühungen der Suffragetten geliebt. In diesem Band fehlte mir ein bisschen die Leichtigkeit und ich fand es zwischenzeitlich mühselig den Themen zwischen Frauenrechten, gestohlenen Schätzen und Seidenhandel zu folgen.

Zum Inhalt: Lady Catriona hat ihr Leben ihrer wissenschaftlichen Karriere verschrieben, die nicht zuletzt auch durch ihren Vater stark gefördert wird. Und obwohl sie mit jeder Faser für die Rechte, Freiheit und die Unabhängigkeit von Frauen kämpft, sehnt sie sich nach Liebe, einer Ehe und Familie. Doch bisher ließ sich das für Catriona nie vereinen. Bis sie auf Elias trifft. Doch sind seine Absichten mit ihr ehrlich?

Ich weiß nicht genau woran es lag, aber mir kam dieses Buch ein bisschen überladen vor. Neben den Hauptprotas spielen auch die Beziehungen der anderen Rebellinnen weiter eine Rolle, vor allem Lucys, und auch sonst ist das Buch angereichert mit diversen Themen rund um Catrionas eigenen Bildungsweg, die Ziele und Bemühungen der Rebellinnen und die Interessen von Love Interest Elias.

Nach dem doch stürmischen ersten Aufeinandertreffen von Catriona und Elias hatte nicht mit diesem massiven Slow Burn gerechnet. Denn Gelegenheiten einander näher zu kommen gab es zur Genüge. Stattdessen werden auch Elias vorangegangene Liebschaften beleuchtet und es dauert lange, bis er und Catriona einander auch nur ansatzweise näherkommen. Da ich Slow Burn gerne lese, hat mir das gut gefallen.

Die Figuren selbst haben mir wieder gut gefallen und waren facettenreich und nuanciert ausgestaltet, sie kamen nur für meinen Geschmack einfach nicht so richtig zum Punkt.
Für mich nicht mein liebstes Buch der Reihe, aber ein schönes Wiedersehen mit vertrauten Figuren.

Bewertung vom 28.04.2024
A Song Unnamed / Magic and Moonlight Bd.3
Kazi, Yvy

A Song Unnamed / Magic and Moonlight Bd.3


sehr gut

Die Lovestory zwischen Hazel und Taro hat sich ja bereits in den beiden vorherigen Bänden der Reihe, in denen die Junghexe Gemma im Fokus steht, angedeutet. Ich hab mich total gefreut, dass die sympathische Hazel nun im Fokus eines eigenen Bandes steht. Eine sehr gelungene Nebenhandlung die auch den Handlungsstrang aus Band 2 noch weiter vorantreibt.

Zum Inhalt: als Hazel von ihrer Cousine erfährt, dass sie eine Sirene ist, bricht für sie eine Welt zusammen. Nicht, weil sie nicht an das übernatürliche glaubt, schließlich ist ihre beste Freundin Gemma eine weiße Hexe. Aber nicht nur hat Hazel Angst sich bei Auditions einen unfairen Vorteil verschafft zu haben, Sirenen dürfen sich auch niemals verlieben.

Ich mochte es, dass man in diesem Buch einen noch tieferen Einblick in die arkane Welt bekommt, bisher lag der Fokus der Reihe j sehr stark auf Hexen. Aber durch Hazel lernt man nicht nur andere Wesen kennen, sondern erfährt auch mehr über die Hexenjäger. An sich war dieses Buch wie eine komplett eigene Storyline, die die vorangegangenen Bände aber auch weiter ergänzt, also richtig cool gemacht.

Hazel selbst ist einfach eine großartige Protagonistin, die wahnsinnig sympathisch ist und die ich richtig schnell ins Herz geschlossen habe. Finde auch die Love Story- irgendwo zwischen Forbidden Love und Slow Burn- super angelegt und hab Hazels Zerissenheit so gefühlt. Und Taro muss man ja einfach lieben. Für mich sind die beiden ne richtig gute Kombination.

Fand das Buch super spannend erzählt, weil in der magischen Welt rund um Hazel und Gemma wieder viel passiert. Auch alles rund um die Eliteschule M.U.S.E. war interessant und stimmungsvoll angelegt. Das Buch liest sich insgesamt sehr flüssig und ich finde diese Art der Urban Fantasy sehr ansprechend. Das Ende macht natürlich neugierig, wie die Geschichte weitergeht.

Bewertung vom 28.04.2024
Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen
Engel, Kathinka

Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen


ausgezeichnet

Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch. Nicht nur weil das Londoner Setting mich mitten ins Herz getroffen hat , sondern weil auch die Figuren wieder alles sind, wofür Bücher von Kathinka Engel in meinen Augen stehen- Warmherzigkeit, Charme, Gewitztheit und eine kleine Prise Chaos. Ein wunderschönes Buch, das ins Herz trifft.

Zum Inhalt: nachdem Gilly sich einvernehmlich von ihren Freund Luke getrennt hat muss sie feststellen, dass der Wohnungsmarkt in London ein Albtraum ist. Die Wohnung in der Tolpuddle Road erscheint ihr daher wie ein Hauptgewinn. Doch schon kurz nach ihrem Einzug soll das Haus geräumt werden. Aber Gilly und die anderen Bewohner setzen alles daran, das Haus zu retten und entdecken dabei nicht nur die Geschichte ihres Hauses, sondern auch London von einer ganz anderen Seite.

Dieses Buch ist New Adult für alle, die eigentlich schon zu alt für New Adult sind. Die Figuren der Gegenwartsgeschichte sind alle schon etwas älter, was mir sehr gut gefallen hat. Gillys Lebenssituation wirkte authentisch und ansprechend auf mich, weil ich mich auch schonmal in einer ähnlichen Situation wiedergefunden habe. Eine Prota, mit der ich mich identifizieren konnte und mit der ich selbst gerne befreundet wäre.

Zusätzlich gibt es eine Parallelhandlung, die das Leben im London der 70er beleuchtet- jünger, punkiger, mittendrin im Geschehen aber am Rande der Gesellschaft. In diesem Teil der Geschichte Ost für mich ein echter Funke übergesprungen. Auch hier wieder mit einer genialen Protagonistin, die eine mutige junge Frau ist, die über die Grenzen, die die Gesellschaft und familiäre Erwartungen ihr auferlegt haben, hinauswächst. Ich fand die Kontraste und Parallelen aus beiden Geschichten sehr einnehmend und toll miteinander verwoben.

Kathinka Engel schreibt einfach unfassbar toll und nahbar. Ich habe die Geschichte so geliebt, das Buch ist ein echtes Highlight für mich, sehr stimmungsvoll, aber authentisch und einfach mitreißend. Wieder ganz großes Emotionskino und ein Buch, an dem mir einfach alles gefallen hat.

Bewertung vom 28.04.2024
Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1
Braun, Ruby

Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1


sehr gut

Mich hat einfach alles an diesem Buch angesprochen; die Aufmachung, das Thema. Ich hatte beim Lesen immer mal das Gefühl, dass es mir bekannt vorkommt, kann es aber immer noch nicht greifen und weiß nicht, woran mich die Geschichte erinnert. Daher kann ich nur sagen, dass das Buch mir gut gefallen hat und ich auf den weiteren Verlauf der Geschichte gespannt bin.

Zum Inhalt: Nemesis ist nicht nur eine Traumwandlerin, sie entstammt auch einer Familie von Schlafwandlern. Ihren Bruder hat dieses Erbe sein Leben gekostet und so sinnt sie auf Rache. Als sie an der Academy of Dream Analysis angenommen wird, ist ihr Ziel also klar. Doch dann trifft die auf Mercy, der nicht nur alles infrage stellt, wofür sie kämpft, sondern seine eigene Dunkelheit mitbringt.

Ich muss sagen, dass die Geschichte eher gemächlich losgeht und sich vor allem der Einstieg für mich ein bisschen in die Länge zog, bis man alle Informationen beisammen hatte, um sich voll auf die Storyline einzulassen. Danach fand ich Tempo und Spannungsbogen aber sehr gelungen und hatte wirklich Spaß an der Handlung, die deutlich düsterer angelegt ist, als von mir erwartet.

Das Thema rund ums Traumwandeln, Albträume und Schlafwandeln fand ich interessant angelegt und ansprechend konstruiert. Es gibt in diesem Buch einiges zu entdecken, weil auch die Protas sich und ihre Fähigkeiten kontinuierlich entwickeln. Dadurch macht es Spaß sich in der Story rund um die Traumakademie zu verlieren, an der vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch die Lovestory ist vielschichtig anleget und funktioniert echt gut ohne sich aufzudrängen. Man merkt den Protas und ihren engeren Freunden ihre jugendliche Naivität und ihre Selbstbezogenheit zwar stark an, was nicht mehr so ganz mein Fall ist, aber im Gesamtkontext der Story funktioniert das.

Es werden einige Schauplätze und Dilemma in diesem ersten Band eröffnet, von denen nicht alle aufgelöst werden, sodass das Buch am Ende einen fiesen Cliffhanger birgt und diverse Fragen offen lässt. Mir haben vor allem die vielen geheimen Interessen der Figuren, die verzwickten Familienverhältnisse und die Finsternis der Traumwelt gefallen. Ich hab auf jeden Fall richtig Lust auf den zweiten Band.