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Ladybella

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Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2018
Cold Case - Spurlos / Rhein-Main-Krimi Bd.2
Hausser, Sandra

Cold Case - Spurlos / Rhein-Main-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Hannah Bindhoffer und ihre Kollegen nehmen sich des Falles an, sie und ihr Partner Jens „ Hardy“ Hartmann sind eine bestens eingespieltes Team. Man hofft, durch die Entwicklung neuer Technikenin der Kriminalanalyse, dem Täter auf die Spur zu kommen. Der Fall, es handelt sich um Kindesentführung und – Mißbrauch, liegt schon 30 Jahre zurück, aber die DNA Analyse des Tshirts, welches dem Jungen gehörte, bringt überraschende Erkenntnisse: es gibt eine Verbindung zu einem aktuellen Fall.
Mit großer Sensibilität nimmt sich die Autorin, Sandra Hausser, eines immer aktuellen Themas an. Gefühlvoll und einfühlsam werden einerseits die Ermittlungen, andererseits die Gefühle und Emotionen der Akteure beschrieben, niemals reißerisch und sensationsheischend, sondern immer den Umständen des Falles angemessen.
Eine sorgfältig gewählte Sprache, feinfühlig und bildhaft gezeichnete Protagonisten begleiten die spannenden Ermittlungen, die den Leser in Atem halten. Am liebsten würde er selber mit ermitteln.
Sehr gelungen fand ich auch den Aufbau des Romans, denn Vergangenheit, es gibt immer wieder Rückblenden, und Gegenwart sind klar unterteilt, sodass es dem Leser leicht fällt, der Geschichte zu folgen.
Mich hat diese Geschichte, die im Umfeld von Frankfurt spielt, die Autorin verfügt übrigens über exzellente Ortskenntnisse, von Anfang an in ihren Bann gezogen, der Fall ist so spannend beschrieben, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Ein Thema, das jeden Leser berührt, und leider immer aktuell und brisant ist.
Ich hoffe, noch viel von dieser Autorin lesen zu dürfen, deren schriftstellerisches Können mich restlos begeistert hat. Deshalb vergebe ich hier gerne 5 Sterne.

Bedanken möchte ich mich ganz herzlich beim Verlag, Ullstein Midnight, sowie NetGallery.com die mir freundlicherweise das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Bewertung vom 26.01.2018
Das Lied der toten Mädchen / Jan Römer Bd.3
Geschke, Linus

Das Lied der toten Mädchen / Jan Römer Bd.3


ausgezeichnet

Ich kenne den Autor Linus Geschke von seiner Reihe „Akte Zodiac“ und war schon da von seiner Schreibweise begeistert. Da konnte ich natürlich nicht anders, als mich um diesen Roman, der am 12. Januar im Verlag Ullstein erschien, zu bewerben.

Jan Römer ist zusammen mit seiner Kollegin Stefanie Schneider, genannt Mütze, Journalist bei der Kölner Zeitung „ Die Reporter“. Er befindet sich gerade in einer problematischen privaten Situation, denn seine Ex-Frau hat ihm telefonisch unverblümt mitgeteilt, dass sie und der gemeinsame Sohn nach Bayern ziehen werden.

Jan, der reell keine Chance sieht, diese Situation zu seinen Gunsten zu verändern, beschließt, sich seinen Frust hinunterzuspülen, gemeinsam mit seiner Kollegin Mütze, der er sein Herz ausschüttet.

Beide sind seit einiger Zeit zuständig für die Rubrik Ungelöste Kriminalfälle die bei den Lesern sehr gut ankommt.

Daher haben sie sich dazu entschlossen, in einem anderen ungelösten Fall zu recherchieren, der sich 1997 in der Nähe von Schmallenberg im Sauerland zugetragen hat. Unterstützung erhalten sie dabei von Jans türkischem Freund Arslan, einem ehemaligen Profi-Boxer, der Konflikte nicht ausdiskutiert, sondern lieber seine Fäuste sprechen lässt.

Der Fall um den es geht ist zwanzig Jahre alt. Damals wurde die 19jährige Sonja Rissen in einem Waldstück auf dem Wilzenberg ermordet aufgefunden, neben der Leiche, die ein rotes Kleid trug, fand man eine Spieluhr, die nur ein Lied spielte : Hush little Baby..... Auch bei einem weiteren Mord, der sich kurz darauf, - als Reaktion auf die Recherchen?? -, ereignet, findet man besagte Spieluhr.

Jan und Mütze haben bei ihren Recherchen das Gefühl, auf eine Mauer des Schweigens zu stoßen, aber so nach und nach finden sie interessante Teile eines Puzzles, die sich langsam zusammen fügen. So erfährt man, dass sowohl der Verfassungsschutz wie auch die RAF im Spiel waren. Auch eine geheimnisvolle Gestalt, genannt der Uhrmacher, spielt eine nicht unerhebliche Rolle.

Linus Geschke schreibt einen Stil, der mich begeistert. Die Vorgängerbände kenne ich zwar nicht, aber ich hatte keinerlei Probleme, mich in die Geschichte hineinzufinden. Atmosphärisch dicht sind seine Landschaftsbeschreibungen und speziell die Stellen, wo man sich allein im Wald befand, bescherten mir einige Gruselmomente und Gänsehautschauer. Die Charaktere sind gut und authentisch herausgearbeitet, fein dosiert, nicht zu viel und nicht zu wenig.

Die Spannung beginnt schon beim Prolog und wird konsequent gehalten, ja sie wird im Verlauf der Geschichte noch erhöht, um in einem total überraschenden und wirklich unvorhersehbarem Ende zu gipfeln.

Mich hat diese Geschichte voll überzeugt und mitgenommen und ich hatte äußerst spannende und unterhaltsame Lesestunden. Deshalb geht es nicht anders. Von mir die volle Punktzahl: 5 Sterne.


Zum Abschluss möchte ich mich bedanken: Bei Linus Geschke für ein großartiges Buch, sowie beim Ullstein Verlag und bei NetGallery für das Rezensionsexemplar.



Autor: Linus Geschke
Buch: Das Lied der toten Mädchen

Bewertung vom 24.01.2018
Gang zum Friedhof
Heimann, Klaus

Gang zum Friedhof


sehr gut

Man sollte meinen, dass es zu einem Friedhof dazugehört, wenn man dort Leichen vorfindet. Aber nicht so in diesem Fall.

Auf einem Grab in Essen-Haarzopf wird am Tag von Allerheiligen eine männliche Leiche entdeckt, die wie aufgebahrt auf dem Grab liegt. Kommissar Sigi Siebert und sein Team werden mit den Ermittlungen betraut. Diese gestalten sich sehr mühsam, denn, niemand scheint den Toten zu kennen. Erst der berühmte Zufall führt zu einer heißen Spur.

Nach und nach offenbart sich eine haarsträubende Geschichte, angefangen bei häuslicher Gewalt die in perfidester psychischer Grausamkeit und einem Selbstmord gipfelt, letzlich aber zu einem stimmigen Ende führt.

Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Kommissar Siebert, der, mittlerweile im Ruhestand, mit seinem Kumpel Ecki in einer Kneipe in seinen Erinnerungen schwelgt. Eine etwas ungewöhnliche Art und Weise, einen Mord dem Leser nahe zu bringen. Aber nicht uninteressant.

Es gibt einige Verdächtige, und man kann miträtseln und nachempfinden, kommt dann aber zeitgleich mit den Ermittlern recht schnell auf den Täter.

Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm, der Kommissar und sein Privatleben samt pubertierender Tochter werden auch ausgiebig beschrieben, sodass man sich sowohl vom Umfeld der Ermittler, wie auch der Verdächtigen ein gutes Bild machen kann.

Sehr gut gefallen hat mir die Einflechtung des 'Kölschen Dialekts' was mich mehr als einmal zum Schmunzeln brachte.

Alles in allem ein Buch, das man gut zwischendurch lesen kann, und das den Leser prima unterhält.


Sehr herzlich bedanken möchte ich mich beim Verlag, Edition Oberkassel, welcher mir das Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte und vergebe hier gerne 4 Sterne.

Bewertung vom 24.01.2018
Die Seele des Bösen - Undercover / Sadie Scott Bd.6 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Undercover / Sadie Scott Bd.6 (eBook, ePUB)


sehr gut

Es ist ein Neuanfang für Sadie und Matt. Die Jungverheirateten sind nach L.A. Gezogen und wohnen zusammen mit den beiden Katzen in einem hübschen kleinen Haus. Auch ihr bester Freund Phil ist in L.A., er arbeitet für das SWAT-Team und wird von den Kollegen als hervorragender Scharfschütze respektiert. Beide, sowohl Sadie als auch Matt, arbeiten nun für das FBI, Sadie als Profilerin und Matt in einem nicht ungefährlichen Undercover-Einsatz im Mexikanischen Unterwelt Milieu. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf ungeklärte Todesfälle junger mexikanischer Frauen, die kurz zuvor ein Kind zur Welt gebracht haben. Die Kinder sind spurlos verschwunden.

Sadie wird von der Polizei aus einem Nachbarort gebeten, ein Profil des sogenannten Pasadena-Vergewaltigers gebeten, den die örtliche Polizei trotz umfangreicher Ermittlungen nicht finden kann.

Beide Fälle scheinen erst einmal nichts miteinander zu tun zu haben.


Mir gefällt der neue Wirkungskreis der Freunde sehr gut. Wie immer ist das Tempo rasant und actionreich und man würde am liebsten in einem Rutsch durchlesen, denn die Geschichte erweist sich als so spannend und mitreissend, dass man das Buch gar nicht weg legen möchte bevor man nicht weiß, wie alles endet. Schön und emotional beschrieben sind auch die Gefühle unserer Akteure und ihr aufeinander zugehen. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Abenteuer mit unseren Protagonisten, ihren Kollegen, ihren Freunden. Sie sind mir so ans Herz gewachsen als gehörten sie zu meiner Familie.

Autor: Dania Dicken
Buch: Die Seele des Bösen - Undercover

Bewertung vom 24.01.2018
Der Preis der Macht / Ein MORDs-Team Bd.19 (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Der Preis der Macht / Ein MORDs-Team Bd.19 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wieder einmal voller Spannung und in dem gewohnt locker leichten Schreibstil der sich so gut und flüssig lesen lässt.

Endlich wird auch der berühmt-berüchtigte Graf enttarnt – aber bis es soweit ist, erleben unsere Freunde ein spannendes Abenteuer nach dem anderen. Man fiebert mit, hofft, dass alle wohlbehalten aus den teilweise lebensbedrohlichen Situationen herausfinden und ist am Ende fertig mit den Nerven, denn auch diese Geschichte ist derart mitreißend geschrieben dass der Leser kaum Zeit hat um Atem zu holen.

Der Wahltag ist nun endlich da, und wartet mit so einigen Überraschungen auf, mit denen man nicht gerechnet hat. Aber wenn man nun denkt, dass mit der Enttarnung des Grafen die Story an Spannung und Action verliert, dann irrt man sich. Denn schon kündigen sich Ereignisse an, die alles durcheinanderbringen, neue Geheimnisse und Rätsel zeigen sich auf und nun wartet man neugierig und gespannt auf den nächsten Band, der hoffentlich bald folgt.


Autor: Andreas Suchanek
Buch: Ein MORDs-Team - Band 19: Der Preis der Macht
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Bewertung vom 11.01.2018
Pyjamamord (eBook, ePUB)
R. Börgdahl, Ole

Pyjamamord (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Motiv liegt weit entfernt in der Vergangenheit

Erzählt wird diese Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Tillmann Halls, der sich wieder einmal von Bruckner zur Mitarbeit an diesem komplizierten Fall hat überzeugen lassen. Anscheinend ist ihm sein Hauptberuf, Immobilienmakler, doch etwas langweilig und er sehnt sich, zumindest ab und zu, danach, die Psyche und das Motiv eines Täters zu ergründen.
Das ist im vorliegenden Fall wahrlich nicht einfach. Die beiden sympathischen Ermittler und auch der Leser folgen verwirrenden Spuren und Ereignissen, die weit in der Vergangenheit zurückliegen und über lange Zeit tappt man regelrecht im Dunklen. Es scheint keine Verbindung zwischen den Fällen zu geben.
Dann wird der Journalist einer Hamburger Zeitung, Robert Denn, ermordet auf einem Schrottplatz aufgefunden und so nebenbei werden gleich mehrere Delikte, wie Drogenhandel und illegale Prostitution aufgeklärt, die aber mit den Ermittlungen von Bruckner leider gar nichts zu tun haben und demzufolge unsere beiden Protagonisten nicht weiter bringen.
Aber davon lassen sie sich nicht aus dem Konzept bringen, sie ermitteln weiterhin akribisch und endlich gelingt ein Durchbruch, der sie bis auf die Insel Neuwerk und in die Tiefen des Wattenmeers führt.
Hauptsächlich wird die Geschichte von den sympathischen Figuren der Hauptakteure getragen, aber auch die Nebenfiguren sind bildhaft und glaubwürdig gestaltet und man kann die Ermittlungen als Leser gut nachvollziehen. Man lernt so ganz nebenbei auch allerhand, viel Wissenswertes über das Wattenmeer und die Insel Neuwerk. Und alles in einem bildhaften, locker und leicht zu lesenden Sprachstil.
Bis zuletzt und wirklich bis ganz kurz vor dem Ende, nach einer furiosen Verfolgungsjagd bei der es endlich gelingt, den Täter zu stellen, bleibt der Leser im Unklaren, was Motiv und Täter angeht. Da ist dem Autor, Ole R. Börgdahl, wahrlich ein Kabinettstückchen gelungen.

Wer also akribische Ermittlungsarbeit und nicht allzuviel Blut und Gewalt liebt, der ist mit diesem spannenden Krimi bestens bedient.


Das ist mir 4 gute Sterne wert.

Autor: Ole R. Börgdahl

Bewertung vom 09.01.2018
NEXX: Die Spur
Dützer, Volker C.

NEXX: Die Spur


ausgezeichnet

Valerie de Crécy ist die Starreporterin eines lokalen TV Senders und steht unter dem immensen Druck, mithilfe ihrer Storys, in der sie Skandale und Missstände aufdeckt, Einschaltquoten zu bekommen, die ihr den Platz Eins in dieser Ersten Liga der Reporter zu sichern. Daher hat sie sich zum Ziel gesetzt, den anscheinend allwissenden Hellseher Gabriel Nexx zu entlarven und seine vermeintliche Gabe als Humbug aufzudecken.
Allerdings hat sie sich mit einem Gegner angelegt, der alles daran setzt, sie selbst in seine Gewalt zu bekommen, einen psychopathischen Stalker, der mit Waffen kämpft die den ihrigen weit überlegen scheinen. Als er öffentlich ihren Tod prophezeit, ist sie ihres Lebens nicht mehr sicher. Und Nexx ist ein gefährlicher Manipulator, der aus allem seinen Vorteil zieht und jedes darauf folgende Ereignis so darstellt, dass niemand ihr zu glauben scheint.
Nur der Polizist Lenny, der sie nach einem Einbruch aufsucht, um ihre Anzeige aufzunehmen, scheint zu merken, dass es hier um einen äußerst gefährlichen und gerissenen Stalker geht, der sich auch nicht davor scheut, Menschen zu töten, um an sein Ziel zu kommen.
Der Sprachstil ist fesselnd und nimmt den Leser voll mit, wobei die beiden Hauptakteure intensiv und bildhaft dargestellt werden. Auch Lenny, der sich in Valerie verliebt hat, gewinnt von Anfang an die Sympathie des Lesers und man ist froh, dass er Valerie zur Seite steht, denn was man hier an Hintergründen und Absonderheiten erfährt, ist schlichtweg erschreckend. Das Kopfkino arbeitet, und man fragt sich, inwieweit die Geschehnisse einen selber treffen könnten, denn in der heutigen digitalen Welt scheint niemand mehr sicher zu sein, und man hat das Gefühl, jeder, der einigermaßen versiert ist in der Handhabung dieser Technik, könnte bis in den kleinsten Winkel unseres Lebens, unserer Gedanken blicken, so er denn wollte.
Das macht sehr nachdenklich und ich bin sicher, dass Vieles, was der Autor an Möglichkeiten andeutet, schon längst Wirklichkeit geworden ist, und dass niemand uns vor den Auswirkungen effizient schützen kann.

Der Thriller ist rasant., actiongeladen und extrem spannend, und hält seinen Spannungsbogen durchweg auf hohem Level, bis auf eine kleine Schwäche im Mittelteil, was ich aber für nicht relevant für den Lesegenuss erachte, denn irgendwann muss der Leser ja auch mal Atem holen.

Mir hat dieses Psychospiel sehr gut gefallen und ich vergebe 5 Sterne für ein besonderes Lesehighlight.