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Bambisusuu

Bewertungen

Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2018
Die Königin von Lankwitz
Urlacher, Max

Die Königin von Lankwitz


gut

Der Roman "Die Königin von Lankwitz" wurde von dem Autor "Max Urlacher" geschrieben und ist im "Ullstein Verlag" erschienen.

Nachdem Bea und Irene mit ihren Anfang fünfzig gerade aus dem Gefängnis sind, müssen sie eine neue Zukunft für ihre Karriere planen. In ihr altes Leben können sie nach kriminellen Taten auf jeden Fall nicht mehr zurück. Doch Bea und Irene haben schon eine Idee. Sie gründen eine Ich-AG, bei der sie auf Wunsch ihrer Klientinnen Männer ausschalten, die ihnen im Weg stehen. Bea und Irene müssen einen Gang höher einlegen, als sich eine Konkurrenz breitmacht.

Der lustige Klappentext hat mich bereits zum Schmunzeln gebracht. Bea und Irene sind zwei taffe Frauen, die auch in ihrem Alter ein untypisches Hobby pflegen. Statt sich zur Ruhe zu legen oder einem Job nachzugehen, gehen sie lieber kriminellen Machenschaften nach. Mit schwarzem Humor und einer Leichtigkeit erlebt der Leser den Alltag der beiden Frauen mit.

Besonders zu Beginn enthält die Handlung viel Witz und bringt immer wieder zum Lachen. Bea und Irene setzen sich mit ihrer illegalen Karriere auseinander und scheinen sich keiner Schuld bewusst zu sein. Ihre Professionalität bringt zu ihren Gunsten eine tolle Trittleiter für den Aufstieg ihrer Ich-AG. Das Geschehen spielt in Berlin, wo Bea und Irene bereits bekannt sind.

Hinter den tollen Charakteren und dem gewissen Charme, hat mir jedoch die Spannung gefehlt. Nach anfänglichem Humor wurde es Stück für Stück zu einer langweiligen Handlung, der es an einem guten Spannungsaufbau gefehlt hat. Schade eigentlich, da mir der Ansatz gut gefallen hat. Das Lesen ist mir dadurch langatmig vorgekommen und auch das Ende kam mir zu abrupt.

Lustige Protagonistinnen und eine interessante Idee, die aber auf jeden Fall ausbaufähig sind. Der lockere Schreibstil hat mir dabei am meisten gefallen!

Bewertung vom 26.02.2018
Hafenkino
Wolff, Steffi von

Hafenkino


gut

Die Autorin "Steffi von Wolff" bringt mit ihrem Roman "Hafenkino" den Leser auf ein lustiges Segel-Abenteuer. Erschienen ist das Buch im "Delius Klasing Verlag".

Was ist, wenn man den Mann mit einer anderen teilen muss? Als Zweitfrau ist es in einer Beziehung nicht einfach und erst recht nicht, wenn die "Andere" ein Segelboot ist. Steffi von Wolff berichtet in 18 Kapiteln von einem Leben als Lebensgefährtin eines Seglers. Von den Schwierigkeiten des An- & Von-Bord-Kommens über den Besuch von Bootsausstellungen bis hin zur Wetter-App wird hier kein Thema zurückgehalten.

Steffi von Wolff hat mit diesem Buch eine gute Mischung aus Erzählung und Sachbuch geschaffen. Denn Segelanfänger erfahren zahlreiche Tipps und Fortgeschrittene haben einiges zum Schmunzeln. Die Handlung beinhaltet viel Selbstironie und überspitzt den Alltag eines Seglers. Das Thema klang auf Anhieb interessant, auch wenn ich mich nicht mit dem Protagonisten identifizieren konnte.

Eine Dreiecksbeziehung dieser Art stelle ich mir alles andere als einfach vor. Die Vorliebe zu Booten statt zu Menschen wird immer wieder auf die Schippe genommen. Lachen kann man da kräftig, wenn man mit dem Thema vertraut ist. Da ich keine Erfahrung besitze, kam bei mir schnell gähnende Leere auf. Ich hab mir mehr Leichtigkeit und Unterhaltung erhofft. Oft kamen mir die Sprüche zu überspitzt vor, sodass ich nach wenigen Kapiteln nicht mehr das Abenteuer spüren konnte. Häufige Witze kamen erzwungen herüber und wirkten aufgesetzt auf mich. Der Schreibstil war gelungen, aber bis zum Schluss konnte ich mich leider nicht in die Geschichte einfinden. Vielleicht muss man tatsächlich segelbegeistert sein, um sich unterhalten zu fühlen.

Der Humor kam bei mir nicht an und auch das Segel-Abenteuer konnte ich nicht bis zum Schluss genießen. Einen tollen Schreibstil der Autorin habe ich trotzdem gemerkt und kann das Buch eher eingefleischten Segel-Liebhaber empfehlen!

Bewertung vom 26.02.2018
Lied der Weite
Haruf, Kent

Lied der Weite


ausgezeichnet

Der verstorbene amerikanische Autor "Kent Haruf" hat den berührenden Roman "Lied der Weite" geschrieben, welcher im "Diogenes Verlag" erschienen ist. Umhüllt von Leinenband beinhaltet die Geschichte 384 Seiten.

Mit 17 Jahren wird Victoria vor die Tür gesetzt. Sie ist schwanger, verlassen worden von ihrem Freund und seither einsam. Ihrer Lehrerin Maggie bietet ihr eine Bleibe bei den Brüdern McPheron, zwei Viehzüchter. Das Leben von sieben Menschen wird in der Kleinstadt Holt in Colorado komplett auf den Kopf gestellt.

Nach dem Bestseller "Unsere Seelen bei Nacht" von Kent Haruf ist auch dieser Roman neu aufgelegt worden. Der unverkennbare, ruhige Schreibstil ist in der Handlung erhalten geblieben. Anders als bei klassischen Belletristik-Büchern gelingt es Kent Haruf Spannung aufzubauen ohne viel Schnickschnack.

Die fiktive Kleinstadt Holt in Colorado bildet den Mittelpunkt seiner Geschichte. Eine einfache und ruhige Stadt, die aber den Alltag von sieben Menschen umkrempelt und vielfältiger nicht sein könnte. Bei dem Schreibstil fällt dabei die Eintönigkeit auf. Die wörtliche Rede wird ohne Anführungszeichen geführt und verschwimmt mit der Erzählung. Das wollige Gefühl wird dadurch nicht gestört.

Bei sieben Charakteren ist die Tiefgründigkeit auf 384 Seiten keine Leichtigkeit, was aber Kent Haruf mit Bravur meistert. Victoria erfährt zu Beginn in ihren jungen Jahren starke Schicksalsschläge. Die Ablehnung der Mutter, kein Dach über dem Kopf und dann ein neues Leben schaffen. Die Brüder McPheron sind nachvollziehbar skeptisch und wissen nicht, wie sie mit der neuen Situation umgehen sollen. Der Zwiespalt und die Emotionen werden schlicht verpackt, treffen aber direkt und sind mitreißend. Mitfühlend erlebt man das Zusammenleben.

Tiefgang entsteht ebenfalls durch den Wechsel der Protagonisten. Die Gefühle von Victoria und Einblicke in das Leben ihrer Lehrerin werden offen gelegt. Gleichzeitig kämpfen Tom Guthrie und seine Söhne Ike und Bobby Guthrie für ein normales und bodenständiges Leben. Die Charaktere werden hierbei liebenswert beschrieben. Schicksale, Sorgen, Ängste und andererseits Freude, Liebe und Zuneigung, die die Mitbewohner der Kleinstadt Holt widerfahren. Als Leser liest man die Zeilen und hat das Gefühl, als wäre man vor Ort.

Sieben Menschen und dessen Erlebnisse werden mit Tiefgründigkeit emotional beschrieben. Ein faszinierender Roman mit typischem Schreibstil des Autors Kent Haruf!

Bewertung vom 03.01.2018
Woman in Cabin 10
Ware, Ruth

Woman in Cabin 10


ausgezeichnet

Der Thriller "Woman in Cabin 10" wurde von der englischen Autorin "Ruth Ware" geschrieben und ist im "dtv-Verlag" 2017 erschienen. Nach ihrem Weltbestseller und erstem Thriller "Im dunklen, dunklen Wald" wagt Ruth Ware den nächsten Thriller.

Lo ist Journalistin und hat die Möglichkeit ihre schwangere Chefin auf einem Luxusschiff zu vertreten. Kurz zuvor wird bei ihr Zuhause eingebrochen und sie wird Opfer eines Angriffes. Die Kreuzfahrt ist daher ungünstig, doch die Chance will sie sich nicht entgehen lassen. Lo wird eines Nachts hautnah zur Zeugin eines Mordes. Doch Glauben schenkt ihr keiner. Die Kabine ist nie belegt gewesen. Lo verzweifelt an ihrem Verstand. Hat es den Mord wirklich gegeben? Und wenn doch, befindet sich der Mörder noch unter ihnen.

Das Buch wurde in vielen Zeitschriften und Werbungen bereits präsentiert, wodurch ich ebenfalls aufmerksam geworden bin. Die Autorin ist mir vom Hören bekannt, ihren Schreibstil kannte ich jedoch nicht. Der Thriller wirkt stilvoll, durchdacht und ähnelt stark der Mentalität von Agatha Christie.

Für einen Thriller verhält sich das Buch mit 384 Seiten in einem akzeptablen Bereich und lässt sich ohne Langatmigkeit lesen. Zu Anfang wirkt der Thriller ruhig. Auch der Einbruch weckt in mir zuerst keine großartige Spannung. Was zu Anfang unnötig erscheint, zeigt später wichtige Hintergründe. Die Autorin schafft es die Hauptprotagonistin Lo in einen bestimmten Blickwinkel zu setzen.

Die Journalistin Lo Blacklock ist mir nicht unbedingt ans Herz gewachsen, trotzdem schafft es die Autorin ihre Gedanken und Gefühle mir näher zubringen. Ich hatte das Empfinden, ich wäre vor Ort. Lo kämpft mit starken Angstzuständen. Antidepressiva gehören seitdem zu ihrem Alltag. Auch der Einbruch macht ihr auf dem Schiff weiterhin zu schaffen. Ihr distanzierte Art kann ich nach den Informationen eher nachvollziehen.

Trotz Ängste, Erpressungen und keinem Rückhalt wagt Lo die Suche nach dem Täter. Beim Leser wird dabei mit großer Verwirrung gespielt. Die Verdächtigen halten sich in Grenzen, jedoch könnte jeder auf der Kreuzfahrt in Frage kommen. Lo Blacklocks ist unschlüssig und weiß selbst nicht, was die Wahrheit ist. Psychologische Spannung wird dabei aufgebauscht. Bildet sich Lo alles ein? Ihre Antidepressiva versetzen sie in Schwankungen und bringen Lo in große Gefahr. Vertrauen kann sie niemandem. Der Nervenkitzel steigt dabei bis zur letzten Seite.

Ein guter Thriller, der den Leser fesselt und mitreißt. Der schlichte Schreibstil setzt den Fokus auf die Handlung und lässt trotzdem die Spannung erhalten!

Bewertung vom 03.11.2017
Mieze Undercover
Teichert, Mina

Mieze Undercover


ausgezeichnet

Der Roman "Mieze Undercover" ist der erste Fall für Mieze Moll und wurde von der Autorin "Mina Teichert" geschrieben. Erschienen ist der Krimi im "Eden Books Verlag".

Mieze Moll hat nicht nur einen liebevollen Ehemann, sondern auch eine bezaubernde Tochter. Ihre Freizeit verbringt sie als glückliche Ehe- und Hausfrau. Mieze möchte jedoch aus ihrem trostlosen und öden Leben entfliehen. Um Vielfalt in ihr Leben zu bringen, bewirbt sie sich spontan für einen Bürojob in einem Polizeirevier. Schnell erhält sie die Zusage. Bei einem Undercovereinsatz in einer Table-Dance-Bar begeistert Mieze ihre Kollegen und erhält direkt eine Beförderung. Doch das Gleichgewicht zwischen Mutter und Undercover-Agentin zu sein fordert viel Kraft und Mut.

Daniela Katzenberger als Hauptcharakter in einem Krimi, ist das möglich? Das schrille rosa Cover mit Daniela springt mir förmlich ins Auge. Meine erste Vermutung war eine weitere Biografie, womit ich mich getäuscht habe. Denn stattdessen handelt es sich um einen spannenden Krimi mit Witz und Charme. Überraschenderweise zeigt sich Daniela Katzenberger facettenreich. Die Autorin hat dabei ihren Charakter gut in Szene gesetzt, aber ihre Art trotzdem authentisch gelassen.

Mieze Moll ist verrückt, quirlig und lässt sich kein Blatt vor den Mund nehmen. Dennoch kommt sie dem Leser durch ihre liebe und sympathische Art vertraut vor. Der Bezug zu Daniela Katzenberger ist gelungen. Nicht nur als liebevolle Ehefrau schafft es Mieze mich als Leser von sich zu begeistern. Ihre Ermittlungen funktionieren mit einer Leichtigkeit und sind fesselnd. Die Abwechslung aus dem Mutti-Alltag tut der jungen Mutter gut. Mieze blüht auf und versucht ihren Job als Undercover-Agentin nicht zu vermasseln. Die Spannung kommt dabei nicht zu kurz.

Die Autorin Mina Teichert schafft eine humorvolle Geschichte mit guter Unterhaltung und fesselt mit ihrem Schreibstil. Nervenkitzel ist garantiert. Als Leser habe ich gespannt die Ermittlungen mitverfolgt und habe auf das Ende hingefiebert. Die Kombination aus Witz und Krimi hat mir gefallen. Auf die folgenden Fälle von Mieze Moll freue ich mich schon.

Bewertung vom 02.10.2017
Die Gärten von Istanbul
Ümit, Ahmet

Die Gärten von Istanbul


gut

Der Kriminalroman "Die Gärten von Istanbul" wurde von dem bekannten türkischen Autor "Ahmet Ümit" verfasst und ist im "btb-Verlag" erschienen. In der Türkei ist Ahmet Ümit ein Wegbereiter des Kriminalromans und hat mit diesem Roman einen Bestseller geschaffen.

Nevzat, der Oberinspektor des Morddezenats, kennt die Stadt Istanbul wie seine Westentasche. Auch seine Frau und seine Tochter wurden Opfer eines Verbrechens, das nie aufgeklärt wurde. Trotzdem entschließt sich Nevzat bei dem aktuellen Fall mitzuhelfen. An der Atatürk-Statue wird eine Leiche gefunden. Das Opfer ist ein Professor für Kunstgeschichte. Weitere Leichen werden daraufhin gefunden und alle haben eine Verbindung zu historischen Wahrzeichen in Istanbul. Ein jahrtausendalte Geschichte wird aufgerollt...

Bei dem Buch "Die Gärten von Istanbul" handelt es sich nicht nur um einen einfachen Kriminalroman. Er hat eine tiefgründige Bedeutung und beinhaltet viele Informationen über die Stadt zwischen zwei Kontinenten. Der Autor Ahmet Ümit ist durch seine politische und kritische Ansicht bekannt und beschäftigt sich viel mit der Stadt.
Faszinierend sind die sagen- und märchenhaften Hintergründe, die über die Stadt Istanbul innerhalb des Romans aufgedeckt werden. Man taucht hier in eine ganz andere Welt ein. Die Morde werden immer wieder mit der Historie verknüpft und sind alles andere als oberflächlich. Hier merkt man, dass der Autor sich lange und intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Wer nach Tiefgang sucht und historische Bücher gerne liest, ist hiermit sicherlich fündig geworden.

Der Krimi-Anteil hat mir jedoch häufig gefehlt. Bei über 700 Seiten wird die Geschichte Istanbuls in die Länge gezogen. Obwohl Nevzat und sein Team die Fälle aufklären wollen, ist die Spannung im Hintergrund geblieben. Viele Morde, aber keine mitfiebernde Stimmung. Als Leser wird man kaum in die Handlung integriert. Im Vergleich zu deutschen Krimis sind keine Verdächtige eindeutig zu erkennen, sodass das Miträtseln mir schwer gefallen ist. Eigentlich schade, da die Geschichte interessant klang.

Leider fehlende Spannung, obwohl der geschichtliche Hintergrund gut ausgebaut wurde. Vielleicht aber auch zu viele Informationen? Für wissbegierige sicherlich ein toller Roman!

Bewertung vom 27.09.2017
Morgen ist es Liebe
Maifeld, Monika

Morgen ist es Liebe


sehr gut

Die Autorin "Monika Maifeld" hat mit dem Roman "Morgen ist es Liebe" ihr Debüt veröffentlicht und hat eine herzlich, romantische Geschichte passend zur Weihnachtszeit geschrieben. Erschienen ist das Buch im "Knaur Verlag".

Die Ärztin Alexandra befindet sich auf dem Heimweg zu ihrer Mutter. In der eisigen Nacht vor Weihnachten verunglückt die junge Ärztin und kommt von der Fahrbahn ab. Im bewusstlosen Zustand rettet sie Martin Hallberg. Er wollte den kalten Tag nutzen, um sein Leben zu beenden. Ohne ihn jedoch wäre Alexandra dem Tode geweiht. Doch als die Polizei und die Hilfskräfte am Unglücksort erscheinen, ist Martin verschwunden. Die Erinnerung an sie, will Martin nicht aus dem Kopf gehen. Auch sein Abschiedsbrief in seinem Mantel macht ihn zu schaffen. Niemand darf diesen Brief lesen. Aber der Mantel ist zusammen mit der jungen Frau im Rettungswagen verschwunden...
Das Cover ist gelungen auf die Handlung abgestimmt. Die Geschichte beginnt paar Tage vor Heiligabend und wird durch die einzelnen Tage in das neue Jahr in Kapitel unterteilt. Die winterliche Stimmung wird dabei zur Geltung gebracht und verleiht eine gemütliche Atmosphäre.

In dem Debüt der Autorin Monika Maifeld lernen wir die Menschen Alexandra und Martin kennen. Beide verfolgen unterschiedliche Ziele, haben aber ein Erlebnis gemeinsam. Der Autounfall ist realistisch in Szenen gesetzt worden. Martin handelt sofort, denn ein Schicksal, das man im Nachhinein erfährt, trägt viel zur Tat bei. Anschließend möchte Martin eigentlich nur seinen Abschiedsbrief wiederbekommen und lernt dabei Alexandra kennen. Erinnern kann sie sich jedoch an ihren Retter nicht mehr.

Alexandras Verhalten gegenüber Martin ist skeptisch und unvertraut. Was sind seine Absichten und warum taucht er aus dem Nichts auf? Hierbei lernt man auch Alexandras Mutter Martha kennen, die Martin schnell in ihr Herz schließt. Martin kann, trotz Alexandras Distanz, seine Gefühle vor ihr nicht verbergen.

Die Gefühlslage der beiden Protagonisten wird ausführlich geschildert. Es ist romantisch, aber auch sehr emotional beschrieben worden. Die Geschehnisse sind authentisch, wie im wahren Leben, mit einem Auf und Ab erzählt worden und geben eine Tiefgründigkeit. Was zu Anfang kitschig und oberflächlich wirkt, wird zum Ende aufgeklärt und ergibt einen umfassenden Sinn für das Handeln von Martin und Alexandra. Viele Momente aus der Vergangenheit werden hier aufgegriffen.

Das Liebesdrama hat paar Durchhänger, ist aber zum Ende hochspannend. Es strahlt nicht nur vor lauter Romantik, sondern enthält auch Unterhaltung, Witz und Charme. Besonders für die kalte Jahreszeit ein Liebesroman, der das Herz wärmt.

Bewertung vom 27.09.2017
Der Frauenchor von Chilbury
Ryan, Jennifer

Der Frauenchor von Chilbury


ausgezeichnet

Der Roman "Der Frauenchor von Chilbury" von der englischen Autorin "Jennifer Ryan" spielt zu einer bewegenden und schwierigen Zeit, bei der es um Mut und Zusammenhalt ging.

England 1940, der Beginn des Zweiten Weltkrieges macht den Alltag schwer. Immer mehr Männer müssen nach London gehen und für das Land kämpfen. Der Pfarrer von Chilbury beschließt dadurch den Chor zu schließen. Die einzige Hoffnung, die geblieben ist, wird der Gemeinschaft entrissen. Was soll aus dem Kriegsalltag werden? Wie ein Wunder, gelingt es der Gemeinschaft von Chilbury das Gegenteil zu beweisen. Musik ist auch in schwierigen Zeiten wichtig. Die Bekanntgabe eines Frauenchors versetzt die Leute erstmal in Skepsis, doch überzeugt einige Frauen. Der Chor hilft ihnen, ihre eigene Stimme zu finden.

Der Debütroman der Autorin versetzt den Leser in die Zeit des Zweiten Weltkrieges und regt zum Nachdenken an. Fünf grundverschiedene Frauen bzw. Mädchen begleiten einen durch die Handlung. Die Handlung verläuft ähnlich wie ein Briefroman. Birefe und Tagebucheinträge zeigen, wie sich das Leben durch den Krieg verändert hat. Aber vor allem auch, was die Musik hervorbringen kann.

Den Zweiten Weltkrieg versetzen die Gemeinschaft in Angst und Schrecken. Frauen, die ihre Männer verloren haben oder sie vermissen, sind erschüttert. Die Gefühle und Emotionen, die dabei entstehen, gehen einem ans Herz. Den Verlust eines Menschen wurde realistisch und tiefgründig beschrieben. Aber auch die Gegenseite, die Ablenkung aus dem Kriegsalltag. Fünf Frauen, die durch ihre Freundschaft und ihre Liebe Stärke und Zusammenhalt finden.

Geschickt erfährt man die Position einer Frau zur damaligen Zeit. Sich ohne einen Mann durch zuschlagen, war kaum möglich. Auf eigenen Beinen stehen für viele damaligen Frauen unmöglich. Mut und Selbstbewusst schaffen es die fünf Frauen ihre Situation zu meistern. Anerkennung ist wonach sie sich sehnen und die Musik verhilft ihnen ihre Sorgen zu bewältigen. Die Spannung gelingt durch viele Momente. Themen, wie Verrat, Enttäuschung, aber auch lustige Szenen, geben dem Roman die gewisse Unterhaltung und Freude am Lesen. Das Buch ist nicht ein Drama, sondern beweist, wie die Leute auch in schwierigen Zeiten, ihre Freude finden. Die Entwicklung der Frau und ihre Rolle ist hierbei ein großer Punkt.

Im Vordergrund: das Leben vieler Frauen zur Kriegszeit. Ein selbstbewusster Roman mit Emotionen und Spannung!

Bewertung vom 27.09.2017
Das magische Labyrinth / Die drei Magier Bd.1
Bornstädt, Matthias von

Das magische Labyrinth / Die drei Magier Bd.1


ausgezeichnet

Das Kinderbuch "Die drei Magier - Das magische Labyrinth" wurde von dem bekannten Autor "Matthias von Bornstädt" verfasst und ist im "Ars Edition Verlag" erschienen. Das Buch lehnt an dem beliebten Spiel "Das magische Labyrinth" und eignet sich für Groß und Klein.

Conrad, Vicky und Mila spielen vergnügt am Badesee, doch plötzlich taucht eine fremde Welt vor ihnen auf. Der wilde Tauchgang verschafft die drei Kinder in das zauberhafte Land Algravia. Hier passieren merkwürdige Sachen: Conrad, Vicky und Mila begegnen sprechenden Bäume, lilafarbenen Katzen und verrückten Hexen. Doch auch der dunkle Magier Rabenhorst treibt sein Unwesen in Algravia. Die Bewohner sind sich sicher, die drei Freunde sind die neuen drei Magier und werden die Welt vor dem Untergang retten. Wird es funktionieren? Conrad, Vicky und Mila kennen sich mit Zauberei gar nicht aus...

Die Geschichte der drei Magier ist aufregend und interessant. Umschmückt wird es mit tollen Illustrationen in kunterbunten Farben. Besonders als Kind kann man sich hierdurch in die Handlung leichter einfinden.

Die Kapitel sind kurz gehalten, sodass man die Geschichte Stück für Stück vorlesen kann. Außerdem sind die Seiten übersichtlich und die Dialoge sorgen für Spannung. Durch unterschiedliche Schriftarten wirkt die Handlung lebendig und dynamisch. Auch die Bilder waren unterhaltsam anzusehen.

Das Lesealter ist schwer einzuschätzen. Ich denke bis zum 8. Lebensjahr sollte es beim Vorlesen bleiben. Viele Wörter werden nicht verstanden, sodass es für die 1. und 2. Klasse schwierig werden kann. Die Bilder fördern dafür umso mehr das Verständnis. Besonders schön finde ich die vielen Zaubersprüche innerhalb der Handlung, die eine spielerische Atmosphäre schaffen.

Die drei Kinder sind für ihr Alter mutig und begeben sich in ein großes Abenteuer. Besonders die kleine Vicky ist für jeden Spaß zu haben und zeigt keine Scheu. Conrad ist hingegen eher ruhig und zurückhaltend, was aber für eine gute Mischung sorgt. So hat jedes Kind die Möglichkeit sich mit einer Person zu identifizieren. Denn auch Mila entpuppt sich als große Rolle.

Ein magisches Abenteuer, das sowohl kleine, aber auch große Leser begeistern kann!