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Anett H.
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BRB

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Insgesamt 434 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2023
Die Schrift
Haller, Elias

Die Schrift


ausgezeichnet

„Die Schrift“ von Elias Haller, Verlag Edition M, habe ich als ebook mit 358 Seiten gelesen, die in 3 Teile mit 87 Kapiteln eingeteilt und jeweils mit Tag und Uhrzeit überschrieben sind. Es ist der 5. Fall für Arne Stiller.
Kriminaloberkommissar und Kryptologe bei der Dresdner Polizei Arne Stiller ist wieder einmal zum stellvertretenden Leiter des K11 aufgestiegen und bekommt die Akte der verschwundenen Prostituierten Lena Karasek auf den Tisch. Er fühlt sich vorerst nicht zuständig.
Währenddessen ist Arnes Vorgesetzter, Kriminalhauptkommissar Bernhard Hoheneck, etwas neben der Spur. Er bekommt einen merkwürdigen Brief und einen anonymen Anruf, der ihn zu einer bestimmten Adresse fahren lässt. Dort wird die vermisste Lena gefunden und auf ihr ein rätselhaftes Tattoo. Es sollte nicht die einzige Prostituierte bleiben, die verletzt und gezeichnet wird.
Auch wenn Arne die Kryptogramme relativ schnell decodieren kann, weiß er nicht, was es mit den Botschaften auf sich hat. Die Geschehnisse ziehen sich bis hin zum großen Schlagerevent ‚Dresdenmania‘ mit sehr bekannten und auch aufstrebenden Künstlern. Die Vorstellung, dass Roland Kaiser kurz neben Arne auf der Bühne stand, hat mich dann doch zum Schmunzeln gebracht.
Es gibt Perspektivwechsel hin zu den entführten Frauen und ihren Qualen sowie Rückblicke in die Kindheit und Jugend des Täters, was noch weiter zum Spannungsaufbau beiträgt. In diesem Buch erfährt man auch mehr über Bernhard Hohenecks Vergangenheit. Es wird ein sehr persönlicher Fall für ihn.
Arne ist wie immer wenig sensibel im Umgang mit den Menschen und auch mit den Opfern. Er will schnell Antworten und geht schon mal ziemlich rabiat vor. Seine Kollegin Inge Allhammer muss dann schlichten, was ihr sehr gut gelingt. Diese hat ihren Renteneintritt verschieben lassen, trotzdem freut sie sich nun darauf. Ich mag sie sehr, sie hat sich gut mit Arne arrangiert und lässt sich von seiner Art nicht abschrecken. Sie ist geduldig und effizient. Die beide sind ein gutes Team geworden.
Es gibt noch viele weitere Personen, angefangen vom sensationslüsternen Reporter bis hin zu einer durchgeknallten Mutter. Die Charaktere sind sehr authentisch dargestellt.
Auch dieses Buch ist wieder ein Knaller. Die Kapitel sind relativ kurz und enden meist mit einem Cliffhanger, sodass ich einfach weiterlesen musste. Auch mithilfe von Google habe ich versucht, den Code zu knacken. Die Handlung ist sehr rasant, spannend, rätselhaft und für die Opfer natürlich ganz furchtbar. Der Täter war nicht ganz überraschend für mich, ich hatte da so einen Verdacht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
Das Cover ist den Vorgängern angepasst und passt auch hier wieder prima zur Handlung.

Bewertung vom 28.04.2023
Deine Sünde ist dein Tod (Ein Lukas-Sontheim-Thriller)
Esser, Frank

Deine Sünde ist dein Tod (Ein Lukas-Sontheim-Thriller)


ausgezeichnet

„Deine Sünde ist dein Tod“ von Frank Esser, Empire-Verlag, habe ich als ebook mit 251 Seiten gelesen, die in 49 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 4. Fall für Lukas Sontheim. Am Ende finden sich weitere Veröffentlichungen des Autors.
Lukas Sontheim, der inzwischen als Privatdetektiv arbeitet, wird von seinem ehemaligen Kollegen Hauptkommissar Brenner gebeten, ihm bei einem Fall von grausamer Folterung zu unterstützen, da Lukas etwas unkonventioneller ermitteln kann als die Polizei. Der Tote war kein Unbekannter für beide. Weil Lukas noch einen eigenen Fall von Versicherungsbetrug aufklären muss, hat er nun eine Menge zu tun. Die am Tatort vorgefundenen Bibelsprüche deuten auf Sünden der Toten und eine Gruppierung von Fundamentalchristen hin. Zum Glück bekommt er wieder Hilfe von ITler Ali. Ohne ihn ginge gar nichts. Schlag auf Schlag folgen die nächsten Toten und noch ist kein Zusammenhang oder gar ein Verdächtiger in Sicht.
Es ist eine von Beginn an spannende und rasante Handlung. Immer wieder gibt es neue Verdächtige. Wenn man denkt, jetzt ist es der richtige, liegt man falsch. Und das in beiden Fällen. Denn auch beim Versicherungsbetrug ist nicht alles so, wie es scheint. Aber manchmal spielen auch der Zufall und das Glück eine große Rolle, was Lukas hier hatte.
Natürlich werden beide Fälle aufgeklärt und in beiden Fällen war das Ende sehr überraschend und für mich überhaupt nicht vorhersehbar. Einfach klasse.
Lukas ist mir sehr sympathisch. Er hat in der Vergangenheit eine Menge durchgemacht und ich freue mich für ihn, dass seine Detektei so gut läuft. In seinem Vorgehen ist er meist sehr direkt und bringt die Dinge auf den Punkt, sodass er bei Befragungen damit oft erfolgreich ist.
Sein Vorgehen ist, auch dank seines Bekannten Ali, nicht unbedingt legal, bringt ihn aber weiter als die Polizei.
Durch die kurzen Kapitel und einige Perspektivwechsel wurde der Spannungsbogen weiter aufgebaut und das Buch ließ sich sehr gut und zügig lesen.
Das Cover passt prima zur Handlung. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.04.2023
Diva del Garda (eBook, ePUB)
Eigner, Katharina

Diva del Garda (eBook, ePUB)


gut

„Diva del Garda“ von Katharina Eigner, Gmeiner-Verlag, habe ich als ebook mit 203 Seiten gelesen, die in 15 Kapitel eingeteilt sind. Zu Beginn jeden Kapitels findet sich eine kurze Zusammenfassung der nachfolgenden Handlungen.
Hochsommer, Ferien und Feiertag in Italien. Überall Menschen. Da kommt es in Riva am Gardasee zu einem spektakulären Kunstraub aus einer luxuriösen Villa. Es ist nicht der erste Diebstahl von Bildern der Malerin Artemisia Gentileschi. Da das Gemälde nicht offiziell in seinem Besitz ist, kann er die Polizei nicht einschalten. So kommt die Restauratorin Rosina Gamper ins Spiel, als diese den Ex-Kardinal Mario kennenlernt, den Nachbarn des Bestohlenen. Bei Rosina hat sich liebestechnisch die nächste Katastrophe ereignet, sie verliert ihr Haus und campiert im Wohnmobil. Nun wird sie von Mario gebeten, ihr bei der Aufklärung des Diebstahls zu helfen.
So war es eigentlich gedacht. Aber es gibt zu viele Abschweifungen in der Geschichte. Ob es das sehr ausführliche Kennenlernen Rosinas ist, viele Details der Geschichte rund um den Gardasee oder Informationen zur Kunstgeschichte und den Lebenslauf der Malerin, bis hin zu Rosinas Kochkünsten. Was zwar interessant, aber einfach zu viel war. Es geht mit dem Detektivspiel nicht richtig voran. Auch ansonsten ist die Handlung oft recht sprunghaft und alles zieht sich zäh in die Länge. Erst ab Kapitel 6 geht es meistens wieder um den Diebstahl, aber auch mit Abschweifungen. Die Aufklärung war dann doch noch etwas spannend.
Die Charaktere waren ausführlicher beschrieben, als der Fall selbst. Rosina ist eine temperamentvolle, stilsichere, extrovertierte und nicht kritikfähige Person. Cara ist das genaue Gegenteil, stille Erzählerin, gute Freundin Rosinas, will sie vor allem Bösen beschützen. Die Geschichte wird oft aus Caras Sicht erzählt, aber viel erfährt man von ihr nicht. Zu Beginn dachte ich, sie sei eher eine imaginäre Person.
Ich bin leider nicht gut mit dem Buch klargekommen, auch mit dem Schreibstil nicht. Es war alles auf Humor getrimmt, aber so richtig amüsant fand ich es oft nicht.
Ich war selbst schon in Riva und in den Nachbarorten und fand die Gegend wunderschön. Von diesem Flair ist in diesem Buch kaum etwas zu spüren.
Das Cover ist ganz toll, passend zur Region rund um den Gardasee.

Bewertung vom 06.04.2023
Friesendämmerung (eBook, PDF)
Dünschede, Sandra

Friesendämmerung (eBook, PDF)


sehr gut

„Friesendämmerung“ von Sandra Dünschede, Gmeiner Verlag, habe ich als ebook mit 197 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 15. Teil der Reihe.
Auf dem Golfplatz wird ein Toter gefunden. Johannes Petersen war der Chef einer Entsorgungsfirma. Der Fall wird von Dirk Thamsen und seinem Kollegen Ansgar Rolfs übernommen. Der Tote war nicht besonders beliebt. Er hat auf großem Fuß gelebt, sich von mehreren Personen viel Geld geliehen und um die Firma steht es auch nicht zum Besten. Daher gibt es einige Verdächtige, einer davon bringt sich auf dem Polizeirevier um. Thamsens Vorgesetzter sieht das als Schuldeingeständnis und schließt den Fall ab. Aber Dirk und Ansgar sind nicht überzeugt und ermitteln weiter. Als sich neue Hinweise ergeben, nimmt der Fall wieder Fahrt auf. Dann brennt auch noch ein Windrad ab. Alles deutet auf Brandstiftung hin und auch diesen Fall sollen Dirk und Ansgar aufklären. Es gibt immer wieder neue Wendungen und Verdächtige, sodass immer etwas los ist.
Dirks Freund Haie mischt auch wieder mit und sich ein. Er belegt sogar einen Golf Schnupperkurs, um nah am Geschehen und am Tatort zu sein. Als Zivilist ist er dem Klatsch und Tratsch ausgesetzt und dem auch nicht abgeneigt. Dadurch erfährt er mehr als die Polizei.
Die Perspektiven wechseln zwischen der Ermittlungsarbeit von Dirk und Ansgar, die teilweise getrennt vorgehen, und Haies Schnüffelei, was sehr angenehm zu Lesen war. Die beiden Kommissare waren mir sehr sympathisch. Obwohl sie auf sich allein gestellt sind, gehen sie den Fall sehr engagiert an. Dagegen bin ich mit Haie nicht warm geworden. Weil er in anderen Fällen hilfreiche Hinweise gegeben hat, sieht er sich nunmehr als erfahrenen Ermittler und tut alles, um wieder zum Zug zu kommen. Er ist oft aufdringlich, anmaßend und bockig, wenn er zurück gepfiffen wird. Körperlich kommt er dabei schon mal an seine Grenzen und ungefährlich ist es auch nicht.
Auch einige sozialpolitische Dinge werden kurz angeschnitten, wie fehlende Arbeitsplätze, kaum vorhandener Nahverkehr oder hohe Mieten.
Für mich war es erst das 2. Buch der Reihe, sodass mir viele persönliche Geschehnisse um die Hauptakteure fehlen. Aber mir hat es gut gefallen. Es ist gut geschrieben, relativ kurze Kapitel, dadurch zügig zu lesen. Ich kann das Buch empfehlen. Es ist zwar ein abgeschlossener Fall, aber es wäre sinnvoll, die Vorgänger auch zu kennen.
Auch das Cover ist passend und gefällt mir.

Bewertung vom 03.04.2023
Nachtjagd (eBook, ePUB)
Fjell, Jan-Erik

Nachtjagd (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Nachtjagd“ von Jan-Erik Fjell, Verlag Goldmann, habe ich als ebook mit 445 Seiten gelesen, die in 100 Kapitel eingeteilt sind, diese sind mit Tag und Datum überschrieben bzw. auch mit Jahresangabe. Es ist der 3. Teil der Reihe „Kriminalkommissar Anton Brekke“.
Als an einem norwegischen See die Leiche einer jungen Frau und danach eine weitere Tote gefunden wird, erinnert alles an den flüchtigen Serienmörder Stig Hellum. Für Kriminalkommissar Anton Brekke und seinen neuen jungen Kollegen Magnus Torp beginnen die Ermittlungen. Allerdings muss Anton kurz danach krankheitsbedingt ein paar Tage aussteigen, befasst sich aber trotzdem weiter mit dem Fall und gibt seinem noch etwas unerfahrenen aber engagierten Kollegen wertvolle Tipps.
In einem weiteren Handlungsstrang sitzt Nathan Sudlow in Texas in der Todeszelle und erzählt dem Gefängnispriester seine Geschichte.
In Norwegen beginnt eine rasante Jagd nach dem Täter, es wird mit der ehemaligen Hellum-Gruppe Kontakt aufgenommen bzw. mit dem einzig übrig gebliebenen Mitarbeiter, alte Akten werden gewälzt und unzählige Personen befragt.
Für mich war es das erste Buch des Autors. Zu Beginn hatte ich durch die vielen verschiedenen Handlungsstränge und der damit verbundenen Personen an verschiedenen Orten in unterschiedlichen Jahren meine Probleme. Aber als ich mich eingelesen hatte, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist spannend und rasant geschrieben. Es gibt immer wieder neue Wendungen, neue Verdächtige, neue Zusammenhänge. Am Ende führen alle Stränge schlüssig zusammen und es war für mich sehr überraschend. Die Atmosphäre ist sehr bildhaft beschrieben, oft düster und unheimlich in den Wäldern Norwegens.
Einige Charaktere lernt man sehr gut kennen. Die Geschichte um Nathan war interessant und hat mich sehr berührt.
Anton hat auf mich meistens den Eindruck eines alten griesgrämigen Mannes gemacht, dabei ist er noch gar nicht so alt. Durch seine Krankheit ist es nicht besser geworden. Aber er ist ein sehr guter Ermittler, hat immer wieder neue Ansätze und bringt schon mal seine Kollegen zum Verzweifeln. Magnus ist aktiv in dieser Zeit mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Er ist zwar noch neu in der Gruppe, aber sehr motiviert und bringt sich auch mit eigenen Ideen ein. Ich mag ihn sehr.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, gut und zügig zu lesen, auch durch die nicht zu langen Kapitel. Wer erst einmal die ersten Kapitel mit den verschiedenen Perspektiven überstanden hat, wird das Weiterlesen nicht bereuen.
Auch das Cover passt prima zur Handlung. Ich vergebe eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.03.2023
Mord in Weiß
Winger, Luc

Mord in Weiß


ausgezeichnet

„Mord in Weiss – Vergib uns unsere Sünden“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 175 Seiten gelesen, die in 15 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 19. Saint-Tropez-Krimi.
Es ist das Jahr 1978. Lucie kehrt nach einer Auszeit und einer persönlichen Krise in den Polizeidienst zurück und freut sich auf die Arbeit und ihre Kollegen. Gleich wird sie zu einem Tatort gerufen. Die Schönheitschirurgin Docteur Boyer wurde ermordet. Sie pflegte ihren Geliebten Christian Richard, einen Playboy, der nach einem Badeunfall gelähmt ist.
Außerdem finden einige Personen Blut in ihren Räumen. Darunter auch bei der Frau eines hochrangigen Politikers aus Paris, die gerade Urlaub in Saint Tropez macht. Und schon wird Lucie von höchster Stelle bei ihren Ermittlungen behindert. Trotzdem stellt sich nach und nach ein Zusammenhang heraus.
Auch dieser 19. Teil der Reihe hat mir wieder wunderbar gefallen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und super zu lesen. Ich freue mich, dass Lucie wieder zurückgefunden hat zu Arbeit und Familie. Sie wirkt ausgeglichen, freundlich und engagiert wie immer. Trotzdem ist der letzte Fall nicht spurlos an ihr vorbeigegangen.
Mit Hilfe von Capitaine Purenne und Gendarm Hugo kommt sie dem Täter auf die Schliche. Wobei der hoch motivierte Hugo hier etwas kürzertreten muss und Purenne in den Vordergrund gerückt wird. Der freut sich sichtlich über die enge Zusammenarbeit mit Lucie.
Die Charaktere sind wieder authentisch herausgearbeitet und gut vorstellbar. Einige Details der damaligen Zeit riefen Erinnerungen in mir wach. Auch werden kritische Dinge angesprochen. Saint Tropez verändert sich, wird überrannt von teils unangenehmen und sich schlecht benehmenden Touristen, die Reichen und Schönen ziehen sich teilweise zurück. Der Schönheitswahn boomt, die Ärzte sind ausgebucht mit entsprechenden Operationen. Die Einheimischen sprechen von einem Sittenverfall.
Auch das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Ich vergebe eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.03.2023
Tod auf Föhr (eBook, ePUB)
Härtl, Cornelia

Tod auf Föhr (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Tod auf Föhr“ von Cornelia Härtl, dp Verlag, habe ich als ebook mit 258 Seiten gelesen, die in 36 Kapitel eingeteilt sind. Am Ende findet sich eine Leseprobe von ‚Mordseegrab‘ und einige Buchvorstellungen.
Kaum ist Kari Lürsen zurück auf Föhr, erfährt sie, dass sich ihre Schulfreundin Wiebke umgebracht hat. Nachdem Kari sich etwas umgehört hat, hätte Wiebke keinen Grund dafür gehabt. Das kann sich Kari überhaupt nicht erklären, sie will es auch nicht glauben. Daher versucht sie, mehr herauszufinden. Dabei stößt sie auf immer mehr Ungereimtheiten und Geheimnisse. Nicht nur in Wiebkes Leben, auch bei einigen anderen Menschen und vor allem bei ihren engsten Freundinnen.
Das lenkt sie etwas von ihrer eigenen Situation ab. Sie ist vom Dienst beim BKA suspendiert und weiß nicht, ob sie zurückkehren kann.
Über Karis Arbeit beim BKA erfährt man kaum, nur nach und nach etwas über ihren letzten Fall. So richtig als Polizistin kann ich sie mir nicht vorstellen, aber das ist auf Föhr auch nicht wirklich notwendig. Ihre Kombinationsgabe kommt ihr hier aber zugute und sie zieht meist die richtigen Schlüsse. Am Ende ist aber auch sie überrascht.
Ihre ehemaligen Schulfreundinnen hat man auch ein bisschen kennengelernt. Diese haben sich alle in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Manchmal trügt aber auch hier der Schein und Kari ist überrascht, wie sich alles verändert hat.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Das Inselflair wurde gut beschrieben und auch die Handlung hat mich überzeugt. Ich hoffe, es geht mit Kari weiter, denn ihr Privatleben ist noch etwas offengeblieben. Auch, ob sich vielleicht eine Beziehung auf der Insel anbahnt.
Es ist eher ein ruhiger Krimi ohne Verfolgungsjagden oder Actionszenen. Aber trotzdem spannend. Durch den guten Schreibstil und den Spannungsaufbau konnte ich zügig lesen und war gefesselt von dem Buch. Die Geschichte hat mich doch ziemlich traurig gemacht.
Das Cover passt auch prima zu der düsteren und geheimnisvollen Handlung.

Bewertung vom 20.03.2023
Die Toten von Friesland / Jaspari & van Loon ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)
Jacob, Fynn

Die Toten von Friesland / Jaspari & van Loon ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Die Toten von Friesland“ von Fynn Jacob, Verlag Heyne, habe ich als ebook mit 368 Seiten gelesen, die in 49 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Marten Jaspari und Iska van Loon.
Der erste Tote wird auf Schiermonnikoog gefunden. Da die niederländische Hauptinspektorin in der Nähe mit ihren Kindern Urlaub macht, wird sie von ihrem Vorgesetzten angerufen und sie übernimmt den Fall.
Fast zeitgleich wird bei Aurich eine Leiche gefunden und eine weitere auf Sylt. Alle weisen Merkmale auf, die auf den selben Täter schließen lassen. So kommt es zur Zusammenarbeit zwischen Iska und Hauptkommissar Jaspari.
Die beiden haben eine Menge zu tun, denn die Mordserie geht weiter.
Die Ermittlungen verlaufen zuerst sehr zäh, bis sich ein Verdacht erhärtet. Dem wird nachgegangen und so kommen die Ermittler einem alten, generationenübergreifenden, Geheimnis auf die Spur.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Auch, wenn die Ermittlungen zäh verliefen, heißt es nicht, dass das Buch auch so zu lesen war. Es war von Anfang bis Ende spannend, mit immer neuen Wendungen und Verdächtigen. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Täter sein könnte. Das Finale bei heraufziehendem Sturm machte die Jagd noch dramatischer.
Die Handlung entführt den Leser an verschiedene Teile Frieslands, auf deutscher und niederländischer Seite. Das fand ich auch sehr interessant, weil man durch die vielen schönen und bildhaften Beschreibungen die unterschiedlichen Orte etwas kennengelernt hat.
Auch die Charaktere waren sehr authentisch beschrieben. Für Marten war es der erste Fall als Leiter der Mordkommission. Er stand gehörig unter Druck und war oft etwas hilflos. In Iska hat er eine erfahrene Kollegin an die Seite bekommen, auch wenn ich ihre Zusammenarbeit als schwierig empfand. Jeder hatte seine eigene Meinung zu den Fällen, jeder verbeißt sich zunächst in seine Theorie und ist kaum kompromissbereit. Doch dann habe sie sich gut ergänzt und sind zu einem Team zusammengewachsen.
Es war ein sehr spannender Auftakt der neuen Reihe, die ich mir auf jeden Fall merken und weiter mitlesen werde.
Das Cover ist passend zur Handlung, düster und geheimnisvoll.

Bewertung vom 13.03.2023
Tödlicher Schlaf (eBook, ePUB)
Elbern, Christoph

Tödlicher Schlaf (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Tödlicher Schlaf“ von Christoph Elbern, habe ich als ebook mit 328 Seiten gelesen, die in 50 Kapitel eingeteilt sind. Hier ermittelt Carl-Jakob Melcher in seinem zweiten Fall. Erzählt wird aus Melchers Sicht.
Zu Beginn wird Carl-Jakob Melcher mit einem Messer in der Hand, über eine tote Frau gebeugt, gefunden und von seinem Freund, Kriminalsekretär Martin Bucher, verhaftet. Noch weiß man nicht, wer die Frau ist.
Im Weiteren geht es hauptsächlich um politische Ereignisse, wie den Kampf der Frauen um ihre Rechte, um ihre Bezahlung und Behandlung durch Männer. Sie schweigen, wenn sie belästigt, misshandelt und missbraucht werden, um ihren Job nicht zu verlieren. Wenn sie sich wehren, werden sie gekündigt oder sogar verhaftet.
Mit Agatha ist eine interessante Frau in Tante Isoldes Haus geschneit. Eigentlich ist sie Opernsängerin in London und will in Hamburg wohl nun Karriere machen. Sie lernt die Frauenrechtlerin Emma Neumann kennen und organisiert Aktionen mit ihr. Carl-Jakob soll auf Agatha einwirken, damit Tante Isolde in ihren vornehmen Kreisen nicht in Verruf gerät.
Auch in Bezug auf die Zustände in Ostafrika wird es sehr politisch. Die Einheimischen werden unterdrückt und das Land übernommen. Die Menschen werden für medizinische Experimente benutzt. Weit weg in Deutschland wird nur über die Erfolge berichtet und nicht über die Kollateralschäden dieser Experimente.
Der eigentliche Fall um den Schulfreund Ludolf Harberg wird zunächst eher nebenbei erwähnt. Dieser bringt aus Afrika die Schlafkrankheit mit nach Hause. Er erzählt Carl-Jakob von seinen Erlebnissen mit dem Mediziner Robert Koch, der Experimente an den Einheimischen vornimmt. Genaueres kann er aber nicht mehr erzählen, denn er stirbt. Carl glaubt nicht an einen natürlichen Tod und beginnt zu ermitteln.
Durch einige Verwicklungen gerät Melcher in eine Spirale aus verschiedenen Fällen, die er alle lösen muss, um am Ende den Mörder seines Schulfreundes zu finden.
Carl-Jakob ist ein sympathischer Mann, friedliebend, anständig, zurückhaltend, der versucht, sich als politischen Diskussionen herauszuhalten. Manchmal würde ich ihn auch als feige bezeichnen. Er lässt sich schnell beschwatzen, etwas zu tun, was er eigentlich nicht will. Kommt aber gegen Tante Isolde oder auch Agatha nicht an. Er arbeitet als Bakteriologe am Tropeninstitut und geht in seinen Forschungen auf, wenn da nicht immer die Ablenkungen wären. Seine Angebetete Margot arbeitet als Kinderärztin.
Auch die anderen Charaktere waren sehr authentisch beschrieben und gut vorstellbar. Ebenso das standesgemäße Verhalten der oberen Gesellschaftsschichten. Wobei im Hause von Tante Isolde das Personal noch ganz gut behandelt wurde. Tante Isolde gehört zur Oberschicht, hat gut geerbt und ist sehr darauf bedacht, nicht in ihrem Ansehen geschmälert zu werden. Trotzdem ist sie hilfsbereit und gütig, wenn sie will.
Agatha hat mir auch gut gefallen. Sie ist eine sehr starke und engagierte Person. Auch wenn sie Menschen gehörig auf den Zeiger gehen kann, setzt sie sich für ihre Ideen ein und kämpft um ihre eigenen und die Rechte anderer.
Ich finde es immer interessant, über das Leben der Menschen in einer anderen Zeit zu lesen und noch interessanter, wie damals Morde aufgeklärt wurden. Im nächsten Teil ist Melcher vielleicht mit seiner Margot verheiratet. Darauf bin ich sehr gespannt, denn das wird sicher eine schwierige Beziehung. Er eher harmoniebedürftig und sie eine starke Frau, die sicher nicht ihre Arbeit aufgibt für Herd und Kinder.
Das Cover hat mir auch bei diesem Buch wieder wunderbar gefallen.

Bewertung vom 28.02.2023
Ein letztes Opfer: Thriller
Troi, Heidi

Ein letztes Opfer: Thriller


ausgezeichnet

„Ein letztes Opfer“ von Heidi Troi, Verlag Nova MD, habe ich als ebook mit 258 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Datum, Tageszeit und Ort der Handlung überschrieben.
Vera ist Redakteurin bei einer Grazer Tageszeitung. Sie hat dort die „Literarischen Seiten“ ins Leben gerufen, bei der junge Autoren ihre Werke vorstellen können. Jeden Tag bekommt sie seitdem massenweise Briefe und Mails. Die Werke eines Mannes erregen dabei ihre Aufmerksamkeit. Er schreibt düstere, von Schuld und Schmerz behaftet Gedichte, durch die Vera an ihre eigene Vergangenheit erinnert wird. Sie will den Dichter kennenlernen und interviewen. Da er weder eine Mailadresse noch einen Telefonanschluss mitgeteilt hat, beschließt sie, zu ihm zu fahren. Er lebt als Einsiedler in einem kleinen Dorf, in dem in den letzten Jahren jeweils am Michaelistag eine Frau ermordet wurde. Mit dabei ist ihre Freundin Anna. Mit dem, was sie dann vor Ort erwartet, hätten sie nie gerechnet.
Die Handlung wird zwischendurch aus anderen Perspektiven erzählt, man erfährt etwas über das Leben des Einsiedlers und ganz kurz wird aus der Sicht des Täters geschrieben.
Anfangs hatte ich etwas Probleme mit den Rückblicken in verschiedene Jahre und Monate. Aber das ging nach einer Weile besser.
Es war von Beginn an spannend, eine düstere Geschichte, auch wegen des Wetters. Meistens hat es geregnet, war kalt und windig. Die Handlungsorte wurden, teils grau und unheimlich, dann wieder sehr charmant und sehenswert dargestellt.
Die Charaktere waren sehr gut und authentisch beschrieben. Es gab einige Personen, die ich nicht mochte und anderen waren mir wieder sympathisch. Mit dem Einsiedler hatte ich Mitleid. Aber in so einem kleinen Örtchen, mit vielen alten Leuten wundert es mich nicht, dass die Gerüchteküche brodelt und es schnell mal zu Verdächtigungen und Ausgrenzungen kommt, obwohl Keiner etwas Genaues weiß.
Das Ende war ja wirklich dramatisch und völlig unerwartet. So gefällt mir das.
Das Cover besticht durch seine Schlichtheit, in schwarz-weiß gehalten mit dem sehr auffälligen roten Titel. Das hat mich sofort interessiert. Es war mir wirklich eine Freude, das Buch zu lesen und ich gebe eine klare Leseempfehlung.