Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
jiskett

Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2018
Dunkles Spiel / play on Bd.1 (eBook, ePUB)
Young, Samantha

Dunkles Spiel / play on Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Play On: Dunkles Spiel" hat nicht ganz die Geschichte erzählt, die ich erwartet hatte. Anhand der Inhaltsangabe dachte ich, dass der Fokus auf dem Wiedersehen von Nora und Adrian und den ganzen widerstreitenden Gefühlen, die aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit entstanden sind, liegen würde. Stattdessen passiert dies erst im letzten Drittel des Buches und zuvor geht es darum, wie Nora nach Schottland gekommen ist und wie die beiden einander begegnet sind. Das hat mir gefallen, da man sie so näher kennen gelernt hat und genau verstehen konnte, was sie antrieb. Trotzdem fand ich die Inhaltsangabe etwas irreführend - ich hatte einfach erwartet, dass der Konflikt über längere Zeit eine größere Rolle spielen würde.

Die Protagonistin war mir recht sympathisch. Sie ist manchmal egoistisch, kann stur sein, versucht, ihren Kummer mit sich selbst auszumachen, neigt dazu, andere Menschen auszuschließen und lädt sich viel zu viele Schuldgefühle auf, aber all das hat sie irgendwie greifbar gemacht; ich konnte ihr Handeln nicht immer gutheißen, doch die Autorin hat es für mich nachvollziehbar dargestellt. Nora hat kein leichtes Leben geführt und einige Verluste erlitten, was sie geformt hat, und das wurde gut herausgearbeitet. Dazu kommt, dass sie im Laufe der Geschichte eine enorme Entwicklung durchmacht und lernt, auf eine gesunde Art mit ihren Problemen umzugehen, was mir gefallen hat.

Die Liebesgeschichte selbst mochte ich sehr gerne, was vor allem daran lag, dass die Autorin die aufkommende Beziehung der beiden so überzeugend geschildert hat. Die erste Begegnung von Aidan und Nora ist alles andere als ideal und es wird ihnen nicht leicht gemacht, aber Young hat die Chemie zwischen den beiden sehr gut dargestellt und später auch gezeigt, wie sie sich emotional näher gekommen sind. Beide sind von ihrer Vergangenheit belastet, doch sie konnten füreinander da sein, was ihre Bindung nur noch verstärkt hat, und es war schön zu lesen, wie sie angefangen haben, einander zu vertrauen. Natürlich gibt es auch Probleme und aus der Inhaltsangabe wusste man ja bereits, dass sich ihre Wege trennen werden; der Konflikt an sich passte zu den Schwächen und Unsicherheiten der beiden und war somit glaubwürdig, allerdings kamen hier fast schon zu viele Faktoren zusammen, um die Situation zu erzeugen.

Was mich leider sehr gestört hat, war Aidans Verhalten, nachdem die beiden wieder aufeinander getroffen sind. Ich konnte verstehen, dass er verletzt war, vor allem wenn man bedenkt, wie die Lage aus seiner Sicht wohl aussah, aber er war ihr gegenüber fast schon grausam und es war meiner Meinung nach nicht nötig, ihn so hart reagieren zu lassen. Es wird zwar von Nora thematisiert, doch auf mich wirkte es trotzdem so, als hätte es kaum Konsequenzen gehabt. Deshalb habe ich bei meiner Bewertung einen halben Stern abgezogen, da es mir den Lesespaß ein wenig getrübt hat; davon abgesehen hat die Liebesgeschichte mir gut gefallen und ich mochte, wie die Protagonistin sich weiter entwickelt hat.
3,5/5 Sternen

Bewertung vom 18.02.2018
Murder in Bloomsbury (eBook, ePUB)
Quincy, D. M.

Murder in Bloomsbury (eBook, ePUB)


sehr gut

In "Murder in Bloomsbury" wird Atlas Catesby erneut in die Aufklärung eines Todesfalles involviert, als Lady Lilliana, für die er Gefühle hegt, ihn um Hilfe bittet. Der Tote ist der Bruder einer ihrer Angestellten und diese ist fest davon überzeugt, dass er ermordet wurde, obwohl offiziell ein Unfall die Ursache war.

Wie schon der erste Band ist auch dieses Buch ein eher ruhiger, unaufgeregter Krimi, der teilweise etwas vorhersehbar verläuft, obwohl es durchaus spannende Momente gibt. Atlas und seine Begleiter befragen die verschiedenen Verdächtigen und versuchen, Anhaltspunkte und Indizien zu finden, wobei die hohe gesellschaftliche Stellung Lillianas hilfreich ist. Die Geschichte ist dabei auf jeden Fall fesselnd und als Leser ist man neugierig darauf, herauszufinden, was mit Gordon Davis passiert ist, selbst wenn man schnell herausfindet, dass er nicht unbedingt ein sympathischer Mensch war und dass es einige Charaktere gibt, die ein Motiv gehabt hätten, ihn zu töten. Dabei wirft die Autorin einen Blick auf die skandalöseren Seiten der damaligen Gesellschaft, beispielsweise außereheliche sexuelle Beziehungen und den Umgang mit pornographisch anmutenden Büchern, was ich definitiv interessant fand.

Wie schon in "Murder in Mayfair" ist ein Highlight des Buches, dass die Geschichte gut in die historische Zeitperiode eingebunden und jene realistisch dargestellt ist. Die Protagonisten selbst und viele der Zeugen sind von eher hohem Stand (obwohl Atlas die Verpflichtungen dessen ermüdend findet), während das Opfer diesen Status nicht hatte; dieser Kontrast wurde herausgearbeitet und war für die Handlung wichtig, was es Quincy erlaubt hat, verschiedene Lebensumstände zu beleuchten. Neben den Ermittlungen spielte zudem auch die persönliche Beziehung zwischen Atlas und Lilliana eine wichtige Rolle. Die Dynamik zwischen ihnen war wieder schön geschrieben und die Entwicklungen in diesem Band machen neugierig darauf, wie es mit ihnen weiter gehen wird, gerade wegen der potentiellen Probleme, die der Protagonist selbst thematisiert. Auch in Bezug auf die anderen Charaktere gab es Ereignisse, durch die man wissen möchte, was als nächstes passiert.

Von mir gibt es vier Sterne für einen guten historischen Krimi.

Bewertung vom 18.02.2018
The Cat of the Baskervilles (eBook, ePUB)
Delany, Vicki

The Cat of the Baskervilles (eBook, ePUB)


sehr gut

"The Cat of the Baskervilles" ist der dritte Band der Reihe um Gemma Doyle, die einen auf Sherlock Holmes spezialisierten Buchladen leitet und ähnlich wie der berühmte Detektiv eine überdurchschnittlich gute Beobachtungsgabe hat. Auch in diesem Buch kommt ihr diese Fähigkeit zugute, als sie erneut in die Ermittlungen um einen Todesfall herum verwickelt wird.

In meiner Rezension zum ersten Band hatte ich kritisiert, dass Gemmas oft arrogante Art, die sich aus ihrer Unfähigkeit ergab zu verstehen, wie andere die 'offensichtlichen' Hinweise übersehen können, sehr anstrengend sein konnte. Sie war - und ist - eine interessante Figur, allerdings hatte ich Schwierigkeiten, mich in sie hineinzuversetzen. In "The Cat of the Baskervilles" kam sie mir dagegen (in Ermangelung eines besseren Wortes) erträglicher vor. Das kann natürlich daran liegen, dass ich ihren Charakter bereits kannte und somit auf sie eingestellt war, aber es kam mir so vor, als würde sie nicht korrektes beziehungsweise unfreundliches Verhalten leichter anerkennen. Sie ist nach wie vor sehr direkt, korrigiert andere, handelt durchdacht und logisch, doch durch die Sorge um ihre enge Freundin und deren Familie bekommt man einen besseren Einblick in ihre Gefühlswelt.

Was mich dagegen ein wenig genervt hat, ist Estradas Misstrauen der Protagonistin gegenüber, obwohl es in gewisser Weise nachvollziehbar ist. Schon im ersten Band kam sie mir durch ihre Fixierung auf eine einzige Verdächtige manchmal wenig professionell vor und das ist hier nicht anders. Das Problem dabei ist, dass man sie nur aus der Perspektive von Gemma erlebt und durch das angespannte Verhältnis der beiden ist diese Sicht natürlich verzerrt. Leider trägt dies aber dazu bei, dass Estrada nicht besonders kompetent wirkt, sondern so, als wäre sie von Vorurteilen bestimmt. Ich hoffe, dass sich dies in den nächsten Bänden entspannen wird.

Der Fall selbst war interessant. Das Opfer war zwar nicht unbedingt ein guter Mensch, aber man kann doch Mitleid mit ihm haben und durch die vielen Spekulationen um die Todesumstände blieb lange offen, was genau passiert war. Es gibt einige Verdächtige und die Auflösung war überraschend und doch überzeugend. Die Welt von Sherlock Holmes war ebenfalls exzellent eingebunden und die Parallelen zu den Figuren und Fällen gut herausgearbeitet.

Von mir gibt es vier Sterne für einen guten, eher ruhigen Krimi, der mir angenehme Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 09.02.2018
Das Vermächtnis des Künstlers / Bragolin Bd.1 (eBook, ePUB)
McBane, Gordon

Das Vermächtnis des Künstlers / Bragolin Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Es fällt mir schwer, "Das Vermächtnis des Künstlers" zu bewerten. Einerseits hat das Buch vieles, was ein guter Reihenauftakt haben sollte - die Charaktere werden eingeführt, man findet langsam in die Geschichte hinein, es gibt Spannung und am Ende sind noch sehr viele Fragen offen, sodass man gerne wissen möchte, wie es weiter geht. Das Rätsel um die Bragolin-Bilder wurde gut vorgestellt; schon der Anfang war unerwartet beklemmend und fast schon gruselig. Der Autor hat die Stimmung hier sehr gut eingefangen und als Leser kann man das ungute Gefühl der Figuren beinahe selbst spüren. Auch zwischendurch gibt es immer wieder packende, unheimlich anmutende Momente und McBane hat es definitiv geschafft, die düstere Stimmung, die von den Bildern ausgeht, einzufangen. Man merkt, dass irgendetwas ganz und gar nicht geheuer ist und ist neugierig, was genau passiert ist, ob die Gemälde wirklich den Tod mit sich bringen oder ob es sich nicht doch um eine Verkettung unglücklicher Zufälle handelt, obwohl man das nach den bisherigen Ereignissen und vor allem den kleinen, schwer zu erklärenden Begebenheiten kaum glauben kann. In dieser Hinsicht ist der erste Band der Reihe auf jeden Fall gelungen.

Allerdings hatte ich auch Schwierigkeiten mit dem Buch. So fand ich die kunsthistorischen Details, die immer wieder in die Handlung einfließen, zwar interessant und durchaus wichtig, doch sie haben meiner Meinung nach dazu beigetragen, dass zu viel Tempo aus der Geschichte genommen wurde. Generell hatte ich das Gefühl, dass (scheinbare?) Nebensächlichkeiten vergleichsweise viel Raum eingenommen haben; ich bin mir sicher, dass einige Vorkommnisse sich noch als wichtig herausstellen werden, aber bisher muss ich sagen, dass ich diese Passagen ein wenig zäh fand und ich ihre Relevanz einfach nicht sehen kann. Natürlich war es wichtig, dass zwischen den spannenden und beklemmenden Momenten ein paar 'Ruhepausen' waren, sowohl für die Protagonisten als auch für den Leser, und mir ist klar, dass die Figuren erst richtig vorgestellt werden mussten und daher Hintergrundinformationen wichtig waren. Trotzdem hat mir oft die Spannung gefehlt, die in anderen Szenen vertreten war - vor allem, da der Autor in diesem Buch zeigt, dass er atmosphärisch dicht schreiben kann. Das fand ich schade.

Die Charaktere selbst sind recht gut ausgearbeitet und obwohl sie mir bisher nicht richtig sympathisch sind, haben sie doch ihre Ecken und Kanten und können die Geschichte definitiv tragen. Schade ist nur, dass sie sich teilweise unverständlich verhalten; vor allem George ist teilweise sehr naiv, wenn man die Umstände bedenkt, was aber in der Handlung selbst thematisiert wird, sodass das nur ein kleiner Kritikpunkt ist.

Ich würde "Das Vermächtnis des Künstlers" mit drei Sternen bewerten. Gerade das ganze Rätsel um die mysteriösen Gemälde fand ich sehr interessant und es gibt hier einige fesselnde, fast schon unheimliche Momente. Leider flacht die Spannung für mich zu oft ab und scheinbar unwichtige Details nehmen einen zu großen Raum ein, weshalb das Buch mich nicht durchgehend packen konnte. Den zweiten Band werde ich aber vermutlich lesen, da ich erfahren möchte, was letztlich hinter den Werken von Bragolin steckt.

Bewertung vom 07.02.2018
Dein Tod komme / Peter Decker & Rina Lazarus Bd.24 (eBook, ePUB)
Kellerman, Faye

Dein Tod komme / Peter Decker & Rina Lazarus Bd.24 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Dein Tod komme" beinhaltet einen Fall, bei dem schon auf den ersten Blick klar ist, dass er nicht leicht zu lösen sein wird. Rina stößt bei einem Waldspaziergang auf menschliche Überreste, die schon älter sind, wodurch die Ermittlung erschwert wird. Spuren sind kaum noch zu entdecken und als wäre es nicht genug, nach Jahren einen Mord aufklären zu müssen, wird der Fall rasch um einiges komplizierter und die Protagonisten müssen erkennen, das mehr dahinter steckt, als es zuerst den Anschein hat.

Die Ermittlungen waren meiner Meinung nach gut und realistisch dargestellt. Es geht manchmal nur sehr langsam voran, aber das ist aufgrund der Umstände mehr als verständlich und ich hätte es unglaubwürdig gefunden, wenn Decker und seine Kollegen einen alten Fall ohne größere Probleme gelöst hätte - vor allem, da es dann so ausgesehen hätte, als sei ursprünglich nicht gründlich gearbeitet worden. Die Autorin präsentiert einige Zeugen, viele potentielle Verdächtige und jede Menge Details, von denen niemand genau weiß, ob sie nun für ihre Arbeit relevant sein werden oder nicht. Trotz all dieser Informationen hatte ich aber keine Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen und ich fand, dass Kellerman es geschafft hat, die verschiedenen Figuren gut zu balancieren, auch wenn einige zeitweise in den Hintergrund rückten. Mir hat ebenfalls gefallen, dass nicht immer alles glatt ging und die Ermittler trotzdem unermüdlich daran gearbeitet haben, voran zu kommen.

Die Auflösung an sich fand ich überzeugend, allerdings muss ich sagen, dass mir am Ende irgendetwas gefehlt hat, obwohl die Handlung selbst durchaus abgeschlossen ist und man weiß, wer die Tat begangen hat. Es wirkte ein bisschen abrupt, nachdem die Protagonisten so lange damit verbracht haben, verschiedenen Spuren nachzugehen und die Puzzleteile zusammenzusetzen. Das ist jedoch nur ein kleiner Kritikpunkt und davon abgesehen fand ich das Buch ziemlich gut.

Bewertung vom 06.02.2018
Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen
Bardugo, Leigh

Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen


sehr gut

Ich hatte schon viel Gutes über Leigh Bardugo gehört, aber noch nie eines ihrer Bücher gelesen. Als ich gesehen habe, dass sie über Wonder Woman schreibt, war das die perfekte Gelegenheit, dies zu ändern; ich mag DC (und Marvel) sehr gerne, auch wenn ich noch nicht viele der Comics gelesen habe, und fand das Konzept der "DC Icons" Jugendbuch-Reihe interessant. Deshalb war ich gespannt, wie "Wonder Woman: Kriegerin der Amazonen" mir gefallen würde, und meine hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Anhand der Inhaltsangabe hatte ich nicht damit gerechnet, dass auch Alia die Hauptrolle spielen würde, doch das tut sie. Sie ist ein junges Mädchen, das eigentlich im Sommer ihrem Traum ein Stück näher kommen wollte, doch stattdessen muss sie erfahren, dass sie die Kriegsbringerin ist und großes Unheil über die ganze Welt bringen wird, falls das nicht verhindert wird. Als Charakter ist sie definitiv interessant und ihre Dynamik mit Diana hat mir gut gefallen; zu Beginn war sie sehr skeptisch und hat versucht, für alles eine logische, nachvollziehbare Erklärung zu finden, was ich glaubwürdig und nachvollziehbar fand. Ich fand es ein bisschen schade, dass Dianas Kontakte mit der ihr mehr oder weniger unbekannten menschlichen Welt nicht aus ihrer Sicht geschildert wurden. Alias Perspektive war dennoch interessant, es war komisch, wie sie die Reaktionen ihrer Begleiterin interpretiert hat und ich mochte, dass die verschiedenen Figuren alle bedeutsam und entscheidend für den Fortgang der Handlung waren, nicht nur die titelgebende Heldin.

Diana selbst war mir von Anfang an sympathisch. Aufgrund der Umstände ihrer Existenz hat sie Probleme damit, von den anderen Amazonen akzeptiert zu werden, und dies wurde ebenso wie das komplizierte Verhältnis zu ihren Schwestern und ihrer Mutter gut dargestellt, sodass ich mit ihr mitfühlen konnte. Obwohl sie ganz besondere Fähigkeiten hat, sehr stark und begabt ist, hat die Autorin es mühelos geschafft, dass der Leser sich mit der Protagonistin identifizieren kann und Bardugo hat auf jeden Fall gezeigt, dass eine Heldin Zweifel, Schwächen und Ängste haben kann und wie mutig es ist, dann trotzdem weiter zu kämpfen und alles zu riskieren, um das Richtige zu tun.

Die Geschichte hat etwas langsam angefangen, doch ich fand es schön und unterhaltsam dargestellt, wie Diana und die 'richtige' Welt aufeinander geprallt sind und die Spannung ist schon bald aufgekommen. Die Charaktere werden mit verschiedenen Gefahren konfrontiert und es werden Opfer gefordert, was gezeigt hat, wie ernst die Bedrohung ist. Dazu kommt eine Wendung, die mich überrascht, aber trotzdem überzeugt hat und die dafür sorgte, dass das Finale absolut mitreißend war. Das Abenteuer, das die Figuren bestehen müssen, hat einen sehr befriedigenden Abschluss und obwohl ich am Ende gerne noch mehr gehabt hätte, war ich damit zufrieden.

Bewertung vom 02.02.2018
Love Emergency – Und plötzlich ist es Liebe (eBook, ePUB)
Beck, Samanthe

Love Emergency – Und plötzlich ist es Liebe (eBook, ePUB)


sehr gut

In "Und plötzlich ist es Liebe" ist das Konzept der 'zweiten Chance' sehr wichtig; Shane hat seine Freundin Sinclair zurückgelassen, als sie 18 beziehungsweise 16 waren, und trotz ihrer Jugend war die Beziehung zwischen ihnen ernst, sodass die Trennung beiden schwer gefallen ist. Verstärkt wird das ganze dadurch, dass beide nicht wirklich wissen, was damals genau bei ihrem Partner abgelaufen ist, sodass zwischen ihnen Leid, Kummer und Missverständnisse stehen. Gerade Sinclair fällt es schwer, sich wieder auf Shane einzulassen und die Gefühle, die seine Rückkehr in ihr auslösen, sind nicht unbedingt positiv.

Samanthe Beck hat dieses Gefühlschaos sehr schön und eindringlich dargestellt. Es war nicht immer leicht zu lesen, wie schmerzhaft die Situation für die Protagonisten war und wie ihre Vergangenheit sie immer noch belastet, aber mir hat sehr gut gefallen, dass Shane alles versucht hat, um Sinclair wieder für sich zu gewinnen und dass er nach all den Jahren immer noch wusste, was sie braucht und wie er sie am besten überzeugen kann. Die Chemie zwischen den beiden war die ganze Zeit deutlich präsent und die erotischen Szenen sind der Autorin gut gelungen, doch besonders gut fand ich, dass die emotionale Komponente dabei eine Rolle spielte und es immer darum ging, die Beziehung zwischen ihnen zu stärken und zu reparieren. Es hat für meinen Geschmack zwar etwas zu lange gedauert, bevor die Missverständnisse zwischen ihnen wirklich aufgeklärt wurden und beide erfahren haben, was vor zehn Jahren wirklich passiert ist, aber es war irgendwie verständlich, da es eine große Last und ein schweres Thema war.

Die Charaktere selbst fand ich beide sympathisch und vor allem Shanes Charakterentwicklung war sehr gelungen. Man erkennt, dass er seit seiner Jugend reifer geworden ist, selbst wenn er immer noch Fehler macht und manchmal unüberlegt handelt, doch im Laufe der Handlung zeigt er klar, dass er ein toller Mensch und Partner ist. Auch Sinclair hat sich weiterentwickelt und es war schön zu sehen, wie sie sich langsam geöffnet hat, was nicht unbedingt ein einfacher Prozess war. Meiner Meinung nach hat die Autorin die Balance zwischen noch vorhandenen Gefühlen, körperlicher Anziehung und dem Jahre lang aufgebauten Schmerz gut geschildert und ich konnte mit den Charakteren mitfühlen und mitfiebern. Deshalb gibt es von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 31.01.2018
Aphrodite's Tears (eBook, ePUB)
Fielding, Hannah

Aphrodite's Tears (eBook, ePUB)


sehr gut

"Aphrodite's Tears" erzählt die Liebesgeschichte von Oriel und Damian. Er ist der Besitzer der (fiktiven) Insel Helios, wo es viele archäologisch interessante Fundstellen gibt, und sie wurde von ihm engagiert, um gemeinsam mit einigen anderen Teammitgliedern ein potentiell sensationelles Schiffswrack zu untersuchen. Oriel wäre es lieber, die beiden würde nur eine rein professionelle Beziehung verbinden, aber sie und Damian haben bereits vor einigen Jahren eine Nacht zusammen verbracht und die Chemie zwischen ihnen ist nach wie vor sehr stark, auch wenn sie das nicht unbedingt will.

Wie in den anderen Büchern der Autorin, die ich bereits gelesen habe, ist ihr Schreibstil auch hier wieder ansprechend und gerade ihre Landschaftsbeschreibungen sind wirklich bildgewaltig, sodass man sich leicht vorstellen konnte, mit den Charakteren in Griechenland zu sein und gemeinsam das Schiffswrack oder andere bedeutsame Stätten zu untersuchen. Die Geschichte spielt in den 1970ern auf einer kleinen, stark von Landwirtschaft und Fischerei geprägten Insel und dies ist teilweise sehr deutlich an der Mentalität der griechischen Figuren zu erkennen, die für unsere Verhältnisse ein wenig rückständig wirkt, gerade in Bezug auf die Stellung der Frauen. Diese Darstellung ist vermutlich authentisch und da Oriel, die Engländerin und mehr Freiheiten gewöhnt ist, häufig darüber diskutiert und die Männer trotzdem respektvoll mit ihr umgehen, hat es mich nur ein wenig gestört. Dafür haben mir die Einblicke in die griechische Kultur und vor allem die prominente Rolle der Mythologie gut gefallen; es treten zwar keine Götter oder Fabelwesen auf, aber in der Handlung gibt es ein paar Parallelen zu den Erzählungen und der Götterglaube scheint nach wie vor präsent zu sein. Da mich die griechische Mythologie sowieso sehr interessiert, fand ich diesen Aspekt sehr faszinierend.

Die Hauptpersonen waren beide sympathisch, obwohl Damian lange undurchsichtig bleibt und der Leser nur kleine Einblicke in seine Gedankenwelt bekommt. Die Liebesgeschichte selbst fand ich ebenfalls gelungen. Von Anfang an wird deutlich, dass zwischen den Protagonisten eine starke Chemie ist und sie sich auch über die körperliche Anziehungskraft hinaus zueinander hingezogen fühlen. Dabei hat mir gefallen, dass Oriel daran zweifelte, ob Gefühle, die so schnell entstehen, wirklich echt sein können und dass sie verunsichert hat, wie tief die Verbindung zwischen ihnen zu sein schien, da es die Romanze für mich realistischer gemacht hat. Darüber hinaus unternehmen die beiden auch außerhalb der gemeinsamen Arbeit viel miteinander, sodass man auf jeden Fall sagen kann, dass sie einander gut kennen gelernt und sich in der an sich kurzen Zeit so einiges anvertraut haben, was die enge Bindung glaubwürdig macht.

Die Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellen, waren meiner Meinung nach logisch und wirkten nicht konstruiert, obwohl ich sagen muss, dass es doch ein paar Probleme zu viel waren, selbst wenn jedes einzelne stimmig war und zu den Figuren und ihrer Situation gepasst hat. Vor allem Oriels Unsicherheit bezüglich seines Charakters und seines Umgangs mit anderen Frauen konnte ich gut verstehen, da sie sich objektiv betrachtet erst seit kurzem kennen und es somit nachvollziehbar ist, dass sie sich von den Worten anderer beeinflussen lässt. Die Missverständnisse waren gut dargestellt und es ist positiv zu erwähnen, dass thematisiert wurde, wenn einer der beiden sich falsch oder besonders negativ verhalten hat, da dies in einigen Büchern übergangen wird.

Insgesamt hat mir "Aphrodite's Tears" gut gefallen. Die Autorin erzählt eine schöne, atmosphärisch dichte Liebesgeschichte und ich mochte besonders, wie geschickt sie die griechische Mythologie in ihre Handlung eingebunden hat.

Bewertung vom 26.01.2018
In eisiger Nacht / Detective Max Wolfe Bd.4 (eBook, ePUB)
Parsons, Tony

In eisiger Nacht / Detective Max Wolfe Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

"In eisiger Nacht" befasst sich mit dem Thema Menschenhandel - und schon der Prolog konfrontiert den Leser mit der harten Realität der Situation, als junge Frauen illegal in einem Lastwagen nach England geschmuggelt werden und dabei qualvoll erfrieren. Man kann nur hilflos lesen, wie die Frauen sterben, ohne ihnen helfen zu können, und die Vorstellung, was die Ermittler am Tatort vorgefunden haben, ist schrecklich. Der Autor hat hier sehr klare, tragische Bilder geliefert und das ganze wird nur noch dadurch verstärkt, dass man die verzweifelte Lage der Opfer selbst miterlebt hat.

Der Fall an sich war spannend und interessant; Parsons präsentiert einige Verdächtige, die alle ihre eigenen Motive für die Tat gehabt hätten, und natürlich ist die Situation auch komplexer, als sie auf den ersten Blick wirkte. Die Situation der Menschen, die auf ein besseres Leben, eine neue Chance hoffen und dabei benutzt und missbraucht werden, war eindringlich dargestellt und vor allem, da man sich der Tatsache bewusst ist, dass das Problem wirklich existiert, war das Buch in dieser Hinsicht beklemmend und packend. Dazu kamen noch die brenzligen Situationen, in die Max und seine Kollegen gerieten; allerdings muss ich sagen, dass sie zwar in Gefahr waren und schreckliche Dinge passieren, mich dies aber emotional nicht bewegen konnte. Ich fand es durchaus traurig, nachhaltig betroffen gemacht hat es mich dagegen nicht richtig. Das liegt vielleicht daran, dass gegen Ende doch ziemlich viele Ereignisse in kurzem zeitlichem Abstand aufeinander folgen und gerade der Protagonist wieder viel abbekommt, wodurch es für mich weniger bedeutsam war. Es ist gut, dass die Handlung vorangeht und es keine Längen gibt, doch am Ende war es doch ein bisschen zu schnell.

Ich fand auch die Entwicklungen, die die Personen durchmachen, interessant und mir hat gefallen, dass die Ereignisse aus dem vorherigen Band Konsequenzen hatten. Positiv zu erwähnen sind noch die Szenen mit Max und seiner Tochter, die wieder schön und quasi kleine Verschnaufpausen waren, bevor er sich wieder dem Fall und all seinen grausamen und tragischen Einzelheiten widmen musste.