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Raumzeitreisender
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Buchwurm, der sich durch den multidimensionalen Wissenschafts- und Literaturkosmos frisst

Bewertungen

Insgesamt 745 Bewertungen
Bewertung vom 21.10.2022
Kampf ums Überleben. Das Menschenrecht auf Energie
Anton Zischka

Kampf ums Überleben. Das Menschenrecht auf Energie


sehr gut

In diesem Buch behandelt Anton Zischke, ein ausgewiesener Experte in Sachen Energiewirtschaft, die Fragen, ob wir Kernenergie brauchen und ob diese sicher genug ist. In seiner globalen Analyse thematisiert er die existenzielle Bedeutung der Energie (nicht nur der Kernenergie) für die Menschheit.

Das Buch ist aus dem Jahre 1979. Heute, im Jahre 2022, ist das Thema Energieversorgung hoch aktuell. Nach der Ölkrise in den 1970er Jahren wiederholt sich Geschichte: Aktuell ist die hinreichende Versorgung mit Erdöl und Erdgas aufgrund des Krieges in der Ukraine nicht sichergestellt.

Zischka sieht in der Kernenergie die notwendigen Voraussetzungen für wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit. Ist die Kernenergie auch sicher genug? Die Nuklearkatastrophen von Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima sowie der Beschuss des Kernkraftwerkes in der Ukraine lassen da aus heutiger Sicht Zweifel aufkommen.

Der Autor bezeichnet die „Industrielle Revolution“ als die einzige echte Revolution der Menschheitsgeschichte. Es ist die industrielle Entwicklung, die einen permanent steigenden Bedarf an Energie erfordert. Umgekehrt bedeutet Energiemangel einen Rückfall in die Steinzeit, dn niemand möchte.

Die Entwicklung eines Landes ist abhängig von ihrer Kultur. Der Autor vergleicht die Verhältnisse der USA mit der vom Hinduismus geprägten Situation in Indien, wo viele Menschen glauben, dass alles eigene Planen und Wollen sinnlos ist. Die Beschreibung der historischen Entwicklung in der Energiepolitik ist eine Stärke des Buches.

In den 1970er Jahren gab es auch aufgrund der Ölkrise, Entwicklungen in Richtung regenerativer Energieformen wie Sonne, Wind und Wasser. 40 Jahre später ist die Landschaft geprägt von Windkraft- und Photovoltaikanlagen, dennoch sind wir heute noch weit davon entfernt, den kompletten Energiebedarf auf diese Weise abdecken zu können.

Zischka sieht in der Kernenergie aufgrund der Verknappung von Öl und Gas eine Übergangslösung, die den Wandel hin zu regenerativen Energieformen ohne Einbrüche in der Versorgung sicherstellen soll. Auch kurzfristige Mangelsituationen müssen, wie regionale Stromausfälle gezeigt haben, unbedingt vermieden werden.

Der Autor beschreibt Risiken der Kernenergie, vergleicht diese mit Risiken in anderen Bereichen und begründet, warum er glaubt, dass es grundsätzliche Bedenken gegenüber der Kernenergie aufgrund irrationaler Ängste gibt. Nach seiner Meinung überwiegen die Chancen, obwohl die Frage der Endlagerung (auch heute noch) ungelöst ist.

Zischka bietet mit diesem Buch ein Plädoyer für die Kernkraft. Wer sich für Energiepolitik und insbesondere die Entwicklungsgeschichte der Kernenergie interessiert, ist mit diesem faktenreichen Buch gut bedient. Bestimmte katastrophale Ereignisse gab es erst nach der Veröffentlichung dieses Buches und so erklärt sich der Optimismus des Autors.

Bewertung vom 17.10.2022
Big Fish, Film-Tie-In
Wallace, Daniel

Big Fish, Film-Tie-In


gut

Daniel Wallace erzählt in diesem Buch Episoden aus dem Leben des Abenteurers und Fabulierkünstlers Edward Bloom, der im Sterben liegt. Er hat viel erlebt und er versteht es, seine Erfahrungen in fesselnde kleine Geschichten zu verpacken. Dabei ist nicht immer klar, was Edward erfunden hat, wo er übertreibt und was er sich ausgedacht hat.

Edwards Sohn William, ein mehr nüchterner Zeitgenosse, sieht die Erzählungen seines Vaters eher kritisch. Ihre Beziehung ist nicht frei von Konflikten. Er hält seinen Vater für einen Hochstapler. In der Endphase seines Lebens finden Edward und sein Sohn zusammen. Diese sich entwickelnde Vater-Sohn-Beziehung ist ein Kernthema des Buches.

Die fantasievolle Erzählung schwankt zwischen melancholisch und humorvoll, aber sie hat mich trotz phantastischer Episoden nicht gefesselt, wie es zum Beispiel Erzählungen von Jostein Gaarder vermögen. Dazu fehlt es der Geschichte an Tiefe. Auch mit den Protagonisten konnte ich mich nicht wirklich anfreunden.

Da ich sowohl das Buch als auch den Film sowie das Musical „Big Fish“ kenne, muss ich sagen, dass die Aufführung des Musicals in Siegen das bietet, was ich in dem Buch vermisst habe: Der Humor überwiegt die Melancholie, Romantik und Abenteuer wechseln sich ab, die Geschichte gewinnt an Tiefe und bietet Spielraum für Reflexionen.

Bewertung vom 11.10.2022
Faszination des Unfassbaren
Das Beste

Faszination des Unfassbaren


schlecht

Das Interesse am Unfassbaren ist menschlich. Die Autoren von „Faszination des Unfassbaren“ nutzen dieses Interesse und stellen in diesem Buch von 1983 Phänomene vor, für die es keine natürlichen Erklärungen gibt. Ist das wirklich so?

Mit dem Bau und den Besonderheiten der Cheopspyramide hat sich Hoimar von Ditfurth in seinem Buch „Querschnitt“ aus dem Jahr 1978 beschäftigt und plausible Erklärungen gefunden. Gleiches gilt für die Tricks der Wunderheiler der Philippinen (siehe Sendereihe „Querschnitte“ von 1982 mit Hoimar von Ditfurth).

Die Thesen von Velikovsky (Welten im Zusammenbruch) hat Martin Gardner in seinem Buch „Kabarett der Täuschungen“ von 1981 ad absurdum geführt, ebenso die angeblichen Psi-Kräfte des Löffelbiegers Uri Geller.

Horoskope, Nessie oder Astrologie braucht man gar nicht zu thematisieren. Damit reduziert sich der Teil des Buches erheblich, der lesenswert ist. Bei der Themenauswahl (siehe oben) müssen einem aber auch beim Rest Bedenken kommen.

Da das Buch bereits 1983 nicht auf dem aktuellen Stand war und zu viel Esoterik enthält, kann ich es nicht empfehlen.

Bewertung vom 08.10.2022
Geometrische und graphische Versuche oder Beschreibung der mathematischen Instrumente, deren man sich in der Geometrie, der Zivil- und Militär-Vermessung, beim Nivellieren und in der Perspektive bedient : nach d. dt. Ausg. von 1795. George Adams. Ausgew., bearb. u. erl. von Peter Damerow u. Wolfgang Lefèvre
Adams, George

Geometrische und graphische Versuche oder Beschreibung der mathematischen Instrumente, deren man sich in der Geometrie, der Zivil- und Militär-Vermessung, beim Nivellieren und in der Perspektive bedient : nach d. dt. Ausg. von 1795. George Adams. Ausgew., bearb. u. erl. von Peter Damerow u. Wolfgang Lefèvre


gut

George Adams (1750 – 1795) entstammt einer englischen Familie, die sich mit der Herstellung von Zeicheninstrumenten, Vermessungsgeräten, Teleskopen und Zieleinrichtungen für das Militär beschäftigt hat. Zudem war Adams Autor wissenschaftlicher Werke zum Instrumentenbau.

In „Geometrische und graphische Versuche“ der Herausgeber Peter Damerow und Wolfgang Lefèvre befinden sich Auszüge der deutschen Ausgabe von 1795 des Buches von George Adams einschließlich ausführlicher Erläuterungen zu den verschiedenen Instrumenten und ihren Einsatzmöglichkeiten.

Die Leser finden in diesem Buch alte Zeichengeräte sowie Vermessungsinstrumente für die Landesvermessung, astronomische Ortsbestimmung, Seefahrt und das Militär. Dazu zählen Instrumente, die selbst Fachleute heute nicht mehr kennen (Zyklograph, Suardis geometrische Feder, Instrument zum perspektivischen Zeichnen u.v.a.m.).

Computertechnik, Automatisierung, Digitalisierung und Satellitennavigation sorgen seit den 1970er und 1980er Jahren für einen Wandel in der Technik, der extreme Auswirkungen auf die einzusetzenden Instrumente und Methoden hat. Daher hat das Buch heute nur noch historische Bedeutung.

Bewertung vom 07.10.2022
Freiheitsgeld
Eschbach, Andreas

Freiheitsgeld


ausgezeichnet

Der Roman spielt im Jahre 2064 in Ruhrstadt (Ruhrgebiet). Die Ballungsräume, eingeteilt in abgeschottete Zonen unterschiedlichen Lebensstandards, sind verdichtet, Dörfer im ländlichen Raum sterben aus und der Außenbereich besteht aus riesigen Naturschutzgebieten, die für Besucher gesperrt sind.

Wovon leben Menschen, wenn Roboter die meisten Aufgaben erledigen und nicht mehr für alle Menschen Arbeit da ist? Um ein menschenwürdiges Leben für alle zu ermöglichen, führte der damalige EU-Präsident Robert Havelock vor 30 Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen, das sog. Freiheitsgeld, ein.

Aktuell denkt Havelock neu über das Thema nach und hinterfragt Dinge, die ihm damals nicht aufgefallen sind. Er bereitet eine Rede für die Jubiläumsveranstaltung vor, in der er Ergebnisse seiner Recherchen und Überlegungen vorstellen will. Innerhalb kurzer Zeit sterben Havelock und auch sein ehemaliger Widersacher Günter Leventheim.

Zu Beginn wird Steuerfahnder Ahmad Müller bei einer Routinekontrolle schwer verletzt. Der Täter kann fliehen. Müller, der sich für die Arbeit der Kripo interessiert, wechselt in die Abteilung des bekannten Kriminologen Ulf Pfennig. Querverbindungen zwischen dem Angriff auf ihn und den Todesfällen Havelock und Leventheim kristallisieren sich heraus.

Es geht in diesem Zukunftsroman nicht nur um das Freiheitsgeld, sondern auch um die totale Überwachung. Während die Überwachung einfach als Ausfluss der fortschreitenden Digitalisierung als gegeben hingenommen wird, wird das Freiheitsgeld von einigen wenigen Protagonisten kritisch hinterfragt.

Das bedingungslose Bürgergeld ist in der realen Welt ein aktuelles Thema. Eschbach versteht es, auf Basis dieses Themas, einen utopischen Kriminalroman zu entwickeln, in dem neben der Mordaufklärung die Notwendigkeit und Finanzierung sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen des Freiheitsgeldes im Fokus stehen.

Die Hintergründe, die am Schluss beleuchtet werden, gehen viel tiefer als die Bürger im Jahre 2064 und auch die Leser des Romans ahnen. Hier wird die wahre Motivaton für die Einführung des Freiheitsgeldes deutlich und letztlich auch, welche Auswirkungen die totale Digitalisierung hat. „Freiheitsgeld“ ist ein weiteres Meisterwerk von Andreas Eschbach.

Bewertung vom 02.10.2022
Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1
Abel, Susanne

Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1


ausgezeichnet

„Als [Doktorandin] Amy sich der Flirtereien [auf dem Veteranentreffen] erwehren kann, tritt sie nach vorne und fragt, wer von den Anwesenden etwas zu dem Widerspruch sagen könne, dass die US-Armee Westeuropa vom Nazi-Rassenwahn befreite, während es innerhalb der Army zugleich Rassentrennung gab.“ (455)

Susanne Abel behandelt in ihrem Roman ein wichtiges Thema der Nachkriegsgeschichte, welches bislang nicht hinreichend gewürdigt wurde: Den Rassismus in Deutschland und in den USA gegenüber Afroamerikanern und wie er sich auf Beziehungen mit deutschen Frauen und deren Nachwuchs ausgewirkt hat.

Es ist die Geschichte von Greta Monderath und dem GI Robert Cooper, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg kennen lernen. Der Titel „Eine unmögliche Liebe“ bringt deren Situation auf den Punkt. Parallel dazu erzählt die Autorin die gegenwärtige Geschichte von Gretas Sohn Tom, einem erfolgreichen Fernsehmoderator und seiner Kollegin Jenny.

Die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe der Geschichte einschließlich des Umgangs mit den „Brown Babys“ sind real, die Protagonisten und ihre persönlichen Geschichten sind erfunden. Es ist kaum zu glauben, mit welcher Kälte und Ignoranz die Betroffenen damals behandelt wurden.

Der Autorin gelingt eine einfühlsame Geschichte die zugleich tiefsinnig und höchst gesellschaftskritisch ist. Unversöhnliche Ansichten zwischen Kriegsheimkehrern, Besatzern, Verwaltungen und denen, die zwischen allen Stühlen sitzen, prallen hier aufeinander. Die Szenerie wirkt glaubhaft und real.

Auch wenn es sich „nur“ um einen Roman handelt, wird hier Zeitgeschichte aufgearbeitet. Die Autorin beleuchtet unterschiedliche Perspektiven auf Ereignisse und konfrontiert die Leser mit Widersprüchen bzw. Blindheit hinsichtlich des Rassismus, den man 1945 überwunden glaubte. Der Roman ist sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 23.09.2022
Die sieben Weltwunder
Bauer, Egon

Die sieben Weltwunder


sehr gut

Es handelt sich um einen illustrierten Bildband über die sieben Weltwunder der Antike. Egon Bauer erläutert auf den ersten Seiten den historischen Hintergrund über die Entstehung der sieben Weltwunder mit ausführlicher Darstellung der Bedeutung der Zahl „sieben“ in den Mythen der Antike. Der Ursprung, so wird vermutet, geht auf Platon und einen Gelehrtenkreis zurück. Andere Autoren gehen zeitlich weiter zurück und benennen den Geschichtsschreiber Herodot als ursprüngliche Quelle.

Auffallend ist die räumliche Nähe dieser Sehenswürdigkeiten im östlichen Mittelmeerraum. Markante Bauwerke in Südamerika, China, Indien oder Japan waren im Nahen Osten nicht bekannt. Von den sieben Bauwerken existieren heute nur noch die Pyramiden von Gise. Von den Weltwundern gibt es nur wenige antike Darstellungen, z.B. auf Münzen. Einige Künstler haben Darstellungen nach vorhandenen Informationen, Resten der Bauwerke und nach ihren Vorstellungen kreiert.

Die Erläuterungen zu den Pyramiden sind sehr umfangreich. Bauer erläutert die vermessungstechnischen Genauigkeiten und die Theorien über die Erstellung der Bauwerke. Die Informationen zu den anderen Weltwundern sind dürftiger, da sie nicht mehr existieren. Es handelt sich um einen Bildband, in dem Laien umfangreiche Informationen zu den Weltwundern erhalten. Wer es genauer wissen will, kann auf die Quellen im Literaturverzeichnis zurückgreifen, die sich auf den letzten Seiten befinden.

Bewertung vom 22.09.2022
Thomas Mann 'Tonio Kröger'
Thunich, Martin

Thomas Mann 'Tonio Kröger'


sehr gut

„Aber was ist der Künstler?“ (34) Das ist Thema des Buches. Ist der Künstler ein Außenseiter, ein Mensch auf der Suche nach Identität oder, auf Tonio Kröger bezogen, ein verirrter Bürger? Er ist so anders als der im Leben stehende, weltlich orientierte, gutaussehende Hans Hansen.

Thomas Mann beschreibt in dieser Novelle Facetten aus dem Leben des Literaten Tonio Kröger, der sich bereits als Jugendlicher für Verse interessiert, irgendwie anders ist als seine Freunde, seine Identität verheimlicht und als Symbol für den sensiblen Künstler gesehen werden kann.

Die beschriebenen Szenen, durch die sich künstlerisch begabte Menschen angesprochen fühlen können, wirken wie ein Blick in die Biographie des Autors Thomas Mann. Hundertzwanzig Jahre nach Veröffentlichung sind manche Handlungen veraltet, jedoch ist die Bedeutung der Novelle für das Künstlertum zeitlos.

Bewertung vom 20.09.2022
Verblüffend - Phantastisch - Unglaublich
Autorenkollektiv

Verblüffend - Phantastisch - Unglaublich


weniger gut

Das Buch gliedert sich in 5 Teile und 16 Kapitel. Verschiedene Autoren haben dabei mitgewirkt. Vorgestellt werden verblüffende Phänomene in der Natur, phantastische menschliche Leistungen, wissenschaftliche Besonderheiten, seltsame kulturelle Bräuche sowie ungeklärte Ereignisse. Abgerundet werden die Ausführungen durch einen Blick ins Universum sowie einen Ausblick in die Zukunft.

Das Buch stammt aus dem Jahr 1990 und ist damit hinsichtlich einiger Themen veraltet. In den Naturwissenschaften sind 30 Jahre eine lange Zeit. So ist Fermats letztes Theorem (191) längst bewiesen und auch Gravitationswellen (393) wurden bereits empirisch nachgewiesen. Auch der Blick in die Zukunft ist hinsichtlich mancher Entwicklungen (Speicherkarten, Treibhauseffekt, computergesteuerte Autos) ein Blick in die Gegenwart.

Manche menschliche Leistungen erinnern an das Guinness Buch der Rekorde bzw. sind für dieses geeignet. Einen Überblick über Astronomie sowie einen Ausblick auf die Zukunft findet man kompetenter bei z.B. Stephen Hawking. Wenngleich viele Artikel lesenswert sind, bewirkt der Faktor Zeit, dass der Leser nicht weiß, welche Entwicklungen es zwischenzeitlich gab bzw. welche damals rätselhaften Fragen heute gelöst sind.

Bewertung vom 18.09.2022
Wege des exakten Denkens
Popp, Walter

Wege des exakten Denkens


sehr gut

Das Buch gibt einen Überblick über 5000 Jahre Mathematikgeschichte. Walter Popp erläutert die Anfänge der Mathematik in Ägypten, Babylon, Griechenland, Indien und Arabien. Er stellt große Mathematiker vor wie Euklid, Descartes, Leibniz, Gauß und Cantor, um nur Beispiele zu nennen, sowie einzelne ihrer Werke.

Nach einem allgemeinen historischen Überblick stellt Autor Popp thematisch die Bereiche Arithmetik, Algebra, Geometrie und Infinitesimalrechnung in ihrem geschichtlichen Kontext vor. Die Ausführungen gehen über eine typische populärwissenschaftliche Betrachtung hinaus, da der Autor einige Beweise in seine Ausführungen einstreut.

Interessant sind Popps Ausführungen zu den Vorläufern der Infinitesimalrechnung, also Demokrits Berechnung krummliniger Flächen, Keplers Betrachtungen zu Rotationskörpern und Fermats Maxima- und Minima-Berechnungen. Den Streit zur Urheberschaft zwischen Leibniz und Newton thematisiert der Autor nicht.

Aufgrund der zahlreichen Formelentwicklungen eignet sich das Buch eher für an Mathematik interessierte Leser als an Geschichte der Mathematik interessierter Leser. Die Ausführungen sind weitgehend verständlich. Zahlreiche Skizzen und Zeittafeln ergänzen den Inhalt. Das Register ist kurzgehalten.