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Benutzername: 
schliesi
Wohnort: 
Seligenstadt

Bewertungen

Insgesamt 106 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2017
In tiefen Schluchten / Tori Godon Bd.1 (eBook, ePUB)
Chaplet, Anne

In tiefen Schluchten / Tori Godon Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt und meine Meinung:
Bei diesem Kriminalroman passt einfach alles wunderbar zusammen. Angefangen bei der stimmigen Gestaltung des Buchumschlages und dem dazu passenden Titel. Auch die Buchbeschreibung gibt in wenigen Worten gut wider, was den Leser hier erwartet. Die Landkarten zu Beginn des Romans weisen dem Leser den Weg zum Ort des Geschehens, dies gefällt mir gut. Im Süden Frankreichs, am Fuße der Cevennen im kleinen Ort Belville wohnen Eigenbrötler, Aussteiger und Rebellen. Tori Godon, eine Deutsche und ehemalige Anwältin, frisch verwitwet, ist damals mit ihrem Mann in diese trügerische Idylle gezogen. Toris Freundin Eva vermietet Ferienwohnungen, aus einer dieser Wohnungen verschwindet ein Mann, der holländische Höhenforscher Adriaan, spurlos. Tori macht sich Gedanken und sucht nach Adriaan, weil sie sich dessen mysteriöses Verschwinden nicht erklären kann. Dann wird auch noch der alte Dorfbewohner Didier Thibon tot aufgefunden, Tori wollte mit ihm über die Höhlen und Verstecke in den Bergen sprechen, über die der Alte vermutlich einiges wusste. Dieser Kriminalroman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten. Die Geschichte ist flüssig, nachvollziehbar und unterhaltsam geschrieben. Die Handlung vermittelt außer der kriminalistischen Seite viel Hintergrundwissen über die Widerstandkämpfe der Hugenotten im 18. Jahrhundert im Süden von Frankreich. Ein toller Krimi, hier stimmt für mich einfach das ganze Konzept, ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, so fasziniert war ich von der Geschichte. Deshalb empfehle ich den Krimi gerne weiter.

Bewertung vom 05.08.2017
Eine von uns (eBook, ePUB)
Cummings, Harriet

Eine von uns (eBook, ePUB)


weniger gut

Inhalt und meine Meinung:
Bei diesem Roman hat mich die geheimnisvolle Gestaltung des Buchumschlages, der Titel und auch die Aufmachung sofort beeindruckt. Auch der Klappentext verspricht spannende Unterhaltung. Doch leider wurde ich davon vermutlich zu sehr geblendet, denn der Roman hat für mich meine hochgesteckten Erwartungen bei weitem nicht erfüllt. Im Sommer 1984 geschehen in einem kleinen Dorf in England merkwürdige Dinge. Die Dorfbewohner haben immer wieder das Gefühl, dass jemand in ihren Häusern war und dort Dinge verändert oder sogar eine Kleinigkeit mitgenommen hat. Mal finden sie ein paar Finderabdrücke oder auch schmutzige Fußspuren. Manchmal tauchen auch Gegenstände auf, welche den Besitzern gar nicht gehören. Schließlich verschwindet das Mädchen Anna aus dem Dorf, sie ist scheu und recht unscheinbar. Niemand kann sich erklären, warum ausgerechnet Anna verschwunden ist. Die Dorfbewohner bewaffnen sich und keiner vertraut mehr seinem Nachbarn, denn jeder von ihnen könnte der geheimnisvolle Fox sein. Die Handlung beginnt anfangs noch recht spannend, doch nach und nach verliert sich die Spannung in der Handlung die nur so dahinplätschert, ohne irgendwelche Neuigkeiten aufzuweisen. Für mich dreht sich die Geschichte leider nur im Kreis, ohne die Ereignisse in einer Weise voranzubringen. Ich habe mich streckenweise wirklich durch die Geschichte quälen müssen und habe sie auch zu Ende gelesen. Immer wieder in der Hoffnung, dass die Handlung doch noch an Fahrt aufnimmt und irgendwie zu einem spannenden und plausiblen Finale kommt. Auch die Übersetzung ist für mich leider nicht zufriedenstellend. Die Sätze und auch der Satzaufbau sind nicht stilsicher. Schade, ich hätte mir hier einfach einen strukturierteren und spektakulärenen Roman gewünscht. Ich bin ehrlich enttäuscht.

Bewertung vom 13.07.2017
Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1
Schiller, B. C.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Targa Hendricks ist Undercover-Ermittlerin bei einer Sondereinheit des BKA. Gemeinsam mit ihrem Kollegen ermittelt sie gegen Falk Sandman, einen Psychologie-Hochschuldozenten und Blog-Autor. Sandman ist fasziniert und besessen von den Worten Sterbender. Dies ist auch das Thema seines Blogs. Targa hat nichts zu verlieren, sie hat keine Freunde und empfindet keine Liebe oder Zuneigung, deshalb ist sie für diese Ermittlungen genau die Richtige. Sie soll Sandmann so nahe wie nur möglich kommen und in seine Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen. Es wurden schon vier Frauenleichen in Booten auf der Spree gefunden und Sandman wird verdächtigt die Frauen getötet zu haben, um ihnen ihre letzten Worte zu entlocken. Wird Targa dieser psychischen Belastung und diesem Katz- und Maus-Spiel standhalten.

Meine Meinung:
Dieser Psychothriller hat mich von der ersten bis zur letzten Seiten gefesselt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so fasziniert war ich von der Ereignissen. Die Handlung ist in verschiedene Stränge unterteilt und auch der Prolog gibt schon zu Beginn ein paar wichtige Hinweise auf die Hintergründe. Ein Handlungsstrang bleibt für längere Zeit recht undurchschaubar, man kann ihn nicht gleich in das Geschehen einordnen. Die Ereignisse sind in einem geschickten Psychospiel beschrieben und man kann sich als Leser zu keiner Zeit sicher sein, in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln könnten. Die Spannung wurde von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht erhalten. Einzig den Titel fand ich nicht stimmig genug zum Inhalt, obwohl er kurz und präzise auf die Hauptperson ausgelegt ist. Hier hätte ich mir einen kreativeren Titel gewünscht, der dem Leser mehr Spielraum für eigene Gedanken lässt.

Bewertung vom 02.07.2017
Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2 (2 MP3-CDs)
Sveen, Gard

Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Inhalt:
Im Jahr 1988 wird die brutal verstümmelte Leiche einer jungen Frau im Wald unter Schnee begraben gefunden. Der damals junge Kommissar Tommy Bergmann beginnt die Ermittlungen in diesem eiskalten Winter Norwegens. Es ist die erste Leiche, der noch einige folgen werden. Nun, Jahrzehnte später, muss sich Tommy Bergmann wieder mit dem eigentlich längst geklärten Fall auseinandersetzen. Eigentlich sitzt der Mörder längst hinter Gittern. Doch der Fund einer Frauenleiche lässt die Ereignisse von früher wieder lebendig werden. Wurde damals der falsche Täter verhaftet oder gibt es einen Nachahmer? Tommy Bergmann muss den längst abgeschlossenen Fall wieder neu aufrollen.

Meine Meinung zum Hörbuch:
Das Hörbuch hat mir richtig gut gefallen, es hat mir ein paar kurzweilige Hörstunden beschert, ich habe der Stimme von Detlef Bierstedt sehr gerne gelauscht. Er macht mit seiner Stimme dieses Hörbuch zu einem echten Erlebnis. Die Handlung ist von Beginn an richtig spannend und sie wird kontinuierlich gesteigert. Die Ereignisse wenden sich immer wieder und die Geschichte wird zu keiner Zeit langatmig. Die beiden Ermittler arbeiten Hand in Hand und auch ihre privaten Probleme kommen immer mal wieder zur Sprache, ohne dass es mir zu viel wurde. Die Handlungsstränge sind schlüssig miteinander verknüpft und auch nach einer Hörunterbrechung konnte ich mich schnell wieder in die Handlung einfinden. Auch wenn für mich nicht alle Fragen hundertprozentig geklärt sind kann ich mich nun zumindest auf eine Fortsetzung freuen.
Die Gestaltung des Hörbuchs gefällt mir richtig gut, auch hier spiegelt sich die düstere Stimmung wider. Ich werde auf jeden Fall auch das nächste Buch lesen oder hören.

Bewertung vom 02.07.2017
Kleine Lügen erhalten die Familie
Weber, Katia

Kleine Lügen erhalten die Familie


ausgezeichnet

Inhalt und meine Meinung:
Franzi ist eine alleinerziehende Mutter dreier Kinder, die sich gerade frisch von ihrem Mann Michael getrennt hat, mit ihm aber noch ein Verhältnis hat. Aber das ist nur der Anfang. Denn in ihrer Familie hat jeder ein mehr oder minder großes, aber gut gehütetes Geheimnis. Franzis Mutter Brunhilde ist da ganz vorn mit dabei. Auch sie verschweigt ihrer Tochter so einiges, denn Franzi kennt ihren Vater nicht. Auch ihre Kinder Maria, Toni und die kleine Jana nehmen es mit der Wahrheit nicht ganz so genau. Ich habe mich von der Lektüre sofort mitreißen lassen. Auch wenn die Geschichte manchmal echt haarsträubend ist, habe ich mich beim Lesen gut amüsiert und richtig gut unterhalten gefühlt. Man fiebert mit Franzi, Brunhilde und auch den Kinder mit, was wohl als nächstes Unvorhergesehens passiert oder aufgedeckt wird. Die Kapitel sind schön kurz und man ist, wenn man die Lektüre unterbricht sofort wieder in der Handlung angekommen und gefangen. Ein wunderschöner Frauen- und Sommerroman der mir ein paar vergnügliche und unterhaltsame Auszeiten vom Alltag beschert hat. Auch die Gestaltung des Buchumschlages und der Titel passen super in mein positives Gesamtbild.

Bewertung vom 11.05.2017
Das Panama-Erbe
Aernecke, Susanne

Das Panama-Erbe


ausgezeichnet

Inhalt:
Dies ist die Fortsetzung des Romans – Tochter des Drachenbaums, der zweite Band der Amakunasaga. Die Handlung ist in Gegenwart und Vergangenheit unterteilt und pendelt zwischen diesen Zeiten hin und her. In der Gegenwart dreht sich die Handlung um Sina, deren Eltern beim Brand ihres Pharmalabors auf der Kanareninsel La Palma ums Leben gekommen sind. Sina wuchs dann in Panama bei ihren Großeltern auf. Um das Bankenimperium ihres Großvaters einmal übernehmen zu können studiert Sina in Harvard. Als ihr Freund Felipe ihr einen Stoffesel schenkt, der sie an ihre Eltern und ihre Kindheit erinnert erleidet Sina einen Nervenzusammenbruch. Sie kann sich seitdem nicht mehr konzentrieren. Um Abstand von ihrem anstrengenden Studium zu gewinnen reist sie von den USA zurück nach Panama und begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Dort findet sie einiges über ihre Vergangenheit heraus und verliebt sich in Neri einen jungen Kunaindianer.
In der Vergangenheit im Jahre 1517 wandert der junge Medico Enrique aus Spanien gemeinsam mit seinem Vater in die neue Welt nach Panama aus. Enrique hat seine Mutter niemals kennengelernt, sie war eine Heilpriesterin der kanarischen Ureinwohner auf La Palma. Bei einem Zwischenstop auf der Schiffsreise nach Panama versucht Enrique etwas über das Leben seiner Mutter zu erfahren. Von einer alten Medizinfrau erhält er das geheime Heilmittel Amakuna. Er reist weiter nach Panama und gerät dort in den Krieg zwischen den Spaniern und den Indianern.

Meine Meinung:
Eine absolut gelungene Fortsetzung des Romans Tochter des Drachenbaums. Die Handlung ist von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd geschrieben. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen so sehr hat mich meine Neugier getrieben, wie sich die Geschichte um Sina und Tamanca (Enrique) wohl entwickeln wird. Die Handlung ist ausführlich und detailliert beschrieben, so dass ich sofort Bilder vor Augen hatte und mich mit Sina und Tamanca gemeinsam in ihr persönliches Abenteuer gestürzt habe. Die Erzählung wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit und Susanne Aernecke schafft es mühelos den Spannungsbogen konstant durch diese Wechsel auf einem hohen Niveau zu halten. Auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, findet man sich sofort in den Ereignissen zurecht. Der Vollständigkeit halber rate ich aber jedem Leser, der sich auf das Amakunaabenteuer einlassen möchte mit dem ersten Band zu beginnen. Auch die Gestaltung des Buchumschlages passt zu meinem positiven Gesamteindruck.

Bewertung vom 12.04.2017
Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
Bell, Darcey

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor


ausgezeichnet

Inhalt:
Emily und Stephanie wohnen beide in einer Kleinstadt vor den Toren New Yorks. Während Stephanie schon früh ihren Mann und ihren Bruder bei einem Verkehrsunfall verloren hat, scheint bei Emily die Familienidylle perfekt. Emily ist verheiratet, ihr Mann Sean viel unterwegs, sie wohnen in einem schönen Haus und ihr Leben ist nach außen hin harmonisch. Stephanies Sohn Miles und Emilys Sohn Nicky gehen in die gleiche Vorschulklasse. Die zwei Frauen scheinen beste Freundinnen. Während Emily in New York bei einem Modekonzern arbeitet, ist Stephanie zu Hause und bloggt in unregelmäßigen Abständen über ihr Mutterdasein und ihre heile Welt. Die Kinder sind miteinander befreundet, die Mütter auch. So scheint es eigentlich nur ein kleiner Gefallen zu sein, als Emily Stephanie bittet ihren Sohn Nicky nach der Schule mit nach Hause zu nehmen. Doch Emily holt Nicky am Abend nicht ab.

Meine Meinung:
Der Thriller hat mir richtig gut gefallen. Die Handlung ist von Beginn an spannungsgeladen und diese wird auch bis zum Schluss aufrecht erhalten. Die Geschichte ist in einzelne Kapitel unterteilt, welche die Ereignisse immer wieder aus einer anderen Perspektive der handelnden Personen beschreiben. Die Handlung aus Stephanies Sicht wird noch durch ihrer Blogeinträge unterstützt. Man bekommt beim Lesen immer wieder neue Eindrücke über die Gedanken und Gefühle der Protagonisten. Allerdings kann man sich niemals sicher sein, welches Geheimnis einem auf den nächsten Seiten noch offenbart wird. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Auch die Gestaltung des Buchumschlages fügt sich wunderbar in mein positives Gesamtbild.

Bewertung vom 06.04.2017
Die Zeit der Ruhelosen
Tuil, Karine

Die Zeit der Ruhelosen


ausgezeichnet

Inhalt und meine Meinung:
Karine Tuil wirft in ihrem Roman den Blick auf drei völlig unterschiedliche Menschen und Lebensweisen, die alle miteinander verknüpft sind. Der Manager eines Telekommunikationsunternehmens Francois Vély, der einen rasanten Aufstieg hinter sich hat, gerät dank eines Mediencoups in eine schier unaufhaltsame Abwärtsspirale. Der Abstieg beginnt schon damit, dass sich seine Exfrau aus dem Fenster stürzt als er ihr eröffnet, dass er wieder heiraten will. Seine neue Frau Marion, die aus schwierigen familiären Verhältnissen stammt, beginnt unterdessen eine Affäre mit dem Offizier Romain Roller, der gerade aus dem Afghanistan-Krieg heimgekehrt ist. Er versucht sein Trauma in den Griff zu bekommen und wieder im Leben Fuß zu fassen und Halt zu finden, dies ist für ihn eine große persönliche Herausforderung. Der Politiker Osman Diboula ist die dritte Hauptfigur im Roman, er stammt aus einem Pariser Problemviertel und war früher Sozialarbeiter. Diboula hat auch den schnellen Aufstieg und Fall selbst erlebt und ergreift in der Debatte um Rassismus und Sexismus ausgerechnet für Francois Vély Partei. Schließlich treffen alle im Irak aufeinander, eine Begegnung die für alle Beteiligten schwerwiegende Konsequenzen haben wird.
Dieses kritische Gesellschaftsdrama von Karine Tuil hat mich von Beginn an sehr gut unterhalten. Ich konnte mich schnell in die Handlung einfinden. Besonders gut hat mir die Aufteilung der Kapitel gefallen, so wusste man als Leser immer sofort, mit welchem Teil des verwobenen Handlungsstranges man es gerade zu tun hatte. Die Autorin beschreibt anschaulich und mit gutem Gespür und Feingefühl die Ereignisse und Hintergründe. Ein Roman über die gesellschaftliche Stellung, Diskriminierung und Rassismus, vom schnellen Aufstieg und genauso schnellen rasanten Fall. Ein kritisch beäugtes, tiefgründig, durchdachtes und gut recherchiertes Drama der Gesellschaft.