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Gänseblümchen

Bewertungen

Insgesamt 98 Bewertungen
78910
Bewertung vom 12.08.2021
Der Nachlass
Winner, Jonas

Der Nachlass


sehr gut

Eine grausame Rache endet in atemloser Hetzjagd

Hedda Laurent besitzt ein wahnsinniges Millionenvermögen von 75 Millionen Euro. Von Alter und Krankheit gezeichnet, versammelt sie ihre Familienangehörigen in ihrer Villa auf einer einsamen Insel im Bereich Berlin. Nach ihrem Tod sind die Angehörigen beim Verlesen des Testaments geschockt, denn sie sollen in einem Wettstreit mit 27 Aufgaben um das Erbe kämpfen und nur einer kann als Sieger hervorgehen. Was als harmloser Wettbewerb mit z.B. Singen beginnt, wird immer härter und gipfelt in einer atemlosen Hetzjagd. Letztendlich geht es um Leben und Tod, Misstrauen gegenüber den Familienangehörigen und es kommt zu mehreren Morden.

Das ansprechende Cover und der Titel haben mich auf das Buch aufmerksam gemacht und versprachen Spannung. Zunächst war es auch ein spannender Beginn mit kleiner Nebengeschichte des Protagonisten Theo und einem Mord. Darauf folgt ein Teil des Buches, das die weiteren Charaktere vorstellt und den Leser in das Setting auf eine einsame Insel, den Ort der Familienvilla, versetzt. Die verschiedenen Familienmitglieder lernt man alle kurz kennen, ohne dass zu viel in die Tiefe gegangen wird oder man eine Beziehung zu ihnen aufbaut. Alle scheinen sie ein Geheimnis zu verbergen und schnell misstrauisch zu sein. Das Setting der Insel ist super gewählt, es ist Winter und während des Lesens erhält man zunehmend das Gefühl eines Horrorthrillers.
In der zweiten Buchhälfte nimmt das Tempo deutlich an Fahrt auf und es wird sehr spannend. Man rast von Aufgabe zu Aufgabe, die innerhalb 3 Tagen erledigt werden müssen und welche immer grausamer werden. Dass die Familienmitglieder trotz der perfiden Aufgaben immer weiter machen ist erstaunlich. Überschattet werden diese Aufgaben von mehreren Morden der Familienmitglieder, wodurch sich die Spannung beim Lesen erhöht.
Für mich verwirrend waren diverse Zeitsprünge in verschiedene Vergangenheiten, zu geschehenen Ereignissen und in die Zukunft, sodass ich die Handlungsstränge zeitweise nicht völlig nachvollziehen und zuordnen konnte. Zudem hat mich eine „Geister-Nebengeschichte“ zeitweise irritiert. Zum Mitraten wurde ich beim Lesen stets inspiriert, doch auf die Lösung der Rache bin ich nicht gekommen, was das Lesevergnügen erhöht hat.

Insgesamt bietet das Buch ein spannendes Lesevergnügen, mit phasenweise hohem Tempo, sodass ich in diesen Abschnitten das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Gleichzeitig kommt es zu mehreren Gänsehaut- und Ekelmomenten, die man sich lieber nicht so genau ausmalt, die aber für eine besondere Atmosphäre sorgen.
Wer ein gruselig, spannendes Buch sucht, das nicht immer völlig realistisch sein muss, der ist bei dieser Lektüre richtig.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


sehr gut

Die Geister der Vergangenheit - solider Krimi aus erfahrener Feder

Die Geschichte eines Polizisten der des Mordes verdächtigt wird und die gesamte Situation aus einer anderen Perspektive als gewohnt erlebt.
Jonah Colley folgt einem Anruf und findet mehrere Leichen am „Schlachter-Kai“.
Plötzlich wird er dadurch selbst zum Hauptverdächtigen und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als heimlich auf eigene Faust zu ermitteln. Hierbei stößt er auf verwirrende Informationen, die mit der Vergangenheit und dem Verschwinden seines Sohnes zusammen zu hängen scheinen. Was kann er über das Verschwinden seines Sohnes Theos vor 10 Jahren herausfinden ?

Simon Beckett ist mir bereits ein Begriff, er ist ein erfahrener Autor und dennoch ist es das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe. Die Covergestaltung finde ich mit Farbwahl und Motiv gelungen. Klassisch in schwarz/weiß gehalten, mit dem zentralen Motiv einer Lagerhalle, in der sich der Beginn der Story abspielt. Simon Becketts Schreibstil empfand ich als angenehm und flüssig zu lesen, die Schauplätze der Orte waren gut beschrieben, sodass ich mir diese gut vorstellen konnte. Er vermag es die richtige Atmosphäre der verschiedenen Szenen zu vermitteln.
Gleich zu Beginn des Buches passieren einige spannende Dinge und Leichen werden gefunden. Danach erlebt man die Geschichte aus der Sicht des Polizisten Jonah weiter, der aber dieses Mal selbst Opfer und Verdächtiger ist. Es ist eine gute Idee als Leser den Part des Verdächtigen mitzuerleben, anstelle wie häufig die Sicht des Ermittlers. Dennoch fehlte mir hier ein wenig die Tiefe und die Aufrechterhaltung des Spannungsbogens und ich hätte mir mehr unerwartete Wendungen gewünscht. Zudem wirkten die meisten Personen eher eindimensional, zum Teil unsympathisch und Jonah schien sich trotz Ausbildung in einer Spezialeinheit teilweise naiv zu verhalten. Während des Lesens wurden dennoch Sympathien für Jonah geweckt und ich wünschte ihm als Leser eine positive Wendung im Leben.

Ich hatte große Erwartungen an mein erstes Leseerlebnis von Simon Beckett, die nicht ganz erfüllt werden konnten und es fehlte mir ein wenig an Spannung und Kreativität.
Insgesamt dennoch ein solider Krimi, der sich gut liest und der eine angenehme Unterhaltung bietet. Gelungen ist die Idee, dass man als Leser die Story aus der Sicht des Verdächtigen erlebt, welcher zeitgleich Polizist ist.
Ich bin gespannt auf den nächsten Band und hoffe, dass in diesem das volle Potential von Simon Beckett vorhanden ist.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2021
Heilsam kochen mit Ayurveda
Grönemeyer, Dietrich;Mehl, Volker

Heilsam kochen mit Ayurveda


ausgezeichnet

Förderung einer ganzheitlichen Gesundheit mit großartigen Ayurveda-Rezepten

In „Heilsam kochen mit Ayuerveda“ geht es um das Wissen der uralten ayurvedischen Heilkunst als wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen Medizin, die Grundlagen dieser Lehre und deren Umsetzung im Alltag mittels unkomplizierten Kochrezepten.

Das farbenfrohe Cover ist ein Blickfang und inspiriert mich direkt das Buch aufzuschlagen und die Rezepte nachzukochen.
Prof. Dr. Grönemeyer vermittelt im ersten Teil des Buches die Grundlagen der Ayurveda-Lehre, warum er sich mit dieser befasst hat und diese ein wichtiger Ansatz von Wohlbefinden und allgemeiner Gesundheit ist. Angenehm geschrieben fühlte ich mich, als säße Herr Grönemeyer vor mir und erklärt mir sein Ayurveda-Wissen.

Ayurveda als Teil der Weltmedizin ist laut Grönemeyer wichtig für die Medizin von morgen. Die ayurvedische Heilkunst ist schon sehr alt und vor tausenden Jahren im Himalaja entwickelt worden. Eine der Regeln davon lautet „weniger ist mehr“. Es gilt nicht sofort bei leichten Beschwerden die große medizinische Keule auszupacken. In Indien und Sri Lanka weit verbreitet, ist Ayurveda bei uns bisher eher ein Nischenobjekt.
In dem Buch werden die Säulen der Therapie, die drei Bioprinzipien (Doshas) und der relevante Stellenwert einer gesunden Ernährung als Medizin anschaulich erklärt. Zudem wird eine Einteilung von Nahrungsmitteln zu verschiedenen Elementen und deren positive und negative Eigenschaften bezüglich Krankheitsproblemen dargestellt und beispielhaft den Doshas zugeteilte Nahrungsmittel aufgezeigt.

Im zweiten Buchabschnitt lernte ich die vegetarische Ayurveda-Power-Ernährung von Volker Mehl anhand von Rezepten kennen. Eingeteilt in Rezeptideen für Frühstück, Mittag- und Abendessen, sowie Getränke und Süßes, werden alltagstaugliche und leicht nachzukochende Rezepte dargestellt. Wunderschöne Fotografien geben eine Vorstellung davon, wie die Gerichte aussehen und ein Bild wirkt ansprechender als das andere.
Ein absolut großer Pluspunkt ist, dass keine exotischen Zutaten erforderlich sind, sondern die Zutaten in jedem Supermarkt leicht zu bekommen oder gar schon im Haushalt vorhanden sind. Es kann also direkt mit dem Kochen losgelegt werden. Ich habe mich an die Kichererbsen-Dattel-Taler mit Honig-Yoghurt Sauce gewagt und bin begeistert, als nächstes stehen mediterrane Petersilienmuffins, Apfel-Gewürz-Blinis und herzhafte Nudeln mit roter Thai-Kokos-Sauce auf dem Plan und danach viele weitere Rezepte. Ich freue mich schon sehr darauf!

Insgesamt ein rundum gelungener Einstieg in die Ayurveda-Küche, mit viel anschaulich beschriebenem Hintergrundwissen zur Ayurveda-Lehre und Gaumenschmauß-Rezepten. Sehr zu empfehlen für alle, die auf eine gesunde Küche Wert legen und Spaß haben neue Rezepte kennenzulernen.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2021
Fräulein Mozart und der Klang der Liebe / Ikonen ihrer Zeit Bd.4
Maly, Beate

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe / Ikonen ihrer Zeit Bd.4


ausgezeichnet

Wundervolle Romanbiografie über eine Frau im Schatten ihres Talents

Maria Anna Walburga Ignatia Mozart, geboren 1751, war das erste überlebende Kind ihrer Eltern. Wie auch ihr jüngerer Bruder „Wolferl“ Mozart genoss sie eine ausgezeichnete musikalische Ausbildung und lernte Klavier und Geige spielen. Mit viel Fleiß, Talent und Disziplin wurde sie, wie auch ihr Bruder Wolfgang Mozart, zu einem gefeierten Kinderstar und gemeinsam musizierten sie vor allen wichtigen Persönlichkeiten Europas. Als Nannerl eine junge Frau war, wurde sie von ihrem Vater Leopold immer mehr von Auftritten ferngehalten, um den Fokus auf Wolfgang Mozart und seine Kompositionen zu legen. Doch Nannerl war nicht weniger begabt als ihr Bruder und liebte es eigentlich vor Publikum zu spielen und insbesondere die Stücke von ihrem Bruder zu interpretieren und vorzutragen. Trotz der großen musikalischen Erfolge und auch damals einer großen Bekanntheit hatte die Familie Mozart immer Schulden und Geldsorgen. Die Reisen, um Wolfgang in ganz Europa bekannt zu machen und spielen zu lassen, hatten sehr viel gekostet. Nannerl nutzte lange Zeit ihr Talent, um reichen Kindern Klavierspielen beizubringen und dadurch Geld zu verdienen. Neben ihrer Liebe zur Musik gab es eine weitere große Liebe in ihrem Leben: Franz Ippold und Nannerl musste eine Entscheidung zwischen Liebe und Vernunft treffen.

Die Familie Mozart ist heute weltbekannt und eine Berühmtheit. Beate Maly bringt uns die Familie Mozart aus der Sicht von Mozarts Schwester, genannt Nannerl, näher und fokussiert sich vor allem auf Nannerls Leben ab dem frühen Erwachsenenalter.

Erschienen ist das handliche Taschenbuch im Rahmen der Reihe „Ikonen ihrer Zeit“ im Ullstein Verlag, in der verschiedene Autorinnen das Leben beeindruckender Frauen beleuchten.
Diese Romanbiografie liest sich angenehm flüssig und ist unterhaltsam. Der Blick auf das Cover vermittelt ein Bild der jungen Nannerl in ihrer geliebten Heimatstadt Salzburg, die am liebsten eine Frisur aus ihrem eigenen Haaren trug und den Perückentrend der damaligen Zeit unbequem fand.

Emotional berührend ist dieses Buch über Nannerl, welches sehr schön und vorstellbar ihr Leben beschreibt und den Leser in diese Zeit zurück versetzt. Nannerls Liebe zu Musik ist während dem Lesen deutlich spürbar und ich hätte ihr von Herzen gegönnt, dass sie auch als Frau hätte eine Pianistin sein dürfen. Immer wieder wurde während des Lesens mein Mitgefühl für sie geweckt. Manche Wendungen in dem Roman und in ihrem Leben stimmen mich traurig und gleichzeitig bin ich beeindruckt, dass es so scheint, als ob sie immer versucht hat, das Beste aus einer Situation zu machen. Es war schön in das Leben von Nannerl und der Familie Mozart einzutauchen und Facetten zu entdecken, von denen ich zuvor nichts wusste.
Nannerl Mozart scheint wahrlich eine beeindruckende Persönlichkeit gewesen zu sein.

Eine klare Leseempfehlung für alle Musikliebhaber, für Fans von Biografien von besonderen Frauen und für alle, die einen gemütlichen historischen Roman lieben.

Bewertung vom 23.05.2021
Dark Blue Rising Bd.1
Terry, Teri

Dark Blue Rising Bd.1


sehr gut

Eine besondere Liebe zum Meer birgt ein Geheimnis

Dark Blue Rising handelt von einem 16-jährigen Mädchen, das durch den Verlust ihrer Familie zunehmend auf sich alleine gestellt ist und versucht dem Geheimnis ihrer Herkunft und ihrer besonderen Fähigkeiten auf die Spur zu kommen.

In diesem Jugendbuch wächst die 16-jährige Tabby bei ihrer Ziehmutter Cate auf, wird von dieser zu Hause unterrichtet und lebt ein geheimnisvolles Leben fernab von normalen Jugendlichen. Plötzlich befinden sie sich nach einem Unfall auf der Flucht, Cate wird verhaftet und Tabby erfährt, dass sie eigentlich Holly heißt und Cate nicht ihre wahre Mutter ist. Sie wird zu ihren eigentlichen Eltern gebracht und geht dort am liebsten ihrer großen Leidenschaft, dem Schwimmen, nach. In einem Schwimm-Trainingslager knüpft sie Kontakte zu anderen Jugendlichen und entdeckt ihr Schwimmtalent. Zudem kommt sie nach und nach einem Geheimnis auf die Spur.

Die britische Autorin Teri Terry hat bereits mehrere erfolgreiche Jugendromane verfasst und mit dem aktuellen Buch den Auftakt zu einer neuen Trilogie begonnen. Teri Terry selbst hat eine vielfältige Biografie, war zunächst Anwältin und Optikerin, lebte in Kanada und Australien.
Genauso vielfältig beschreibt sie die Charaktere in diesem Buch und nicht jeder davon ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Protagonistin Tabby ist sympathisch und man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre schwierigen Situationen nachvollziehen, gleichzeitig wirkt sie sehr tapfer und stark und bildet sich ihre eigene Meinung. In flüssigem Schreibstil findet man sich sofort in der Geschichte und kann sich die beschriebenen Orte gut vorstellen. Der Mittelteil gestaltet sich ein wenig langatmig und der Spannungsbogen flacht etwas ab, bevor er dann im letzten Drittel des Buches Fahrt aufnimmt und Teri Terry ihr wahres schriftstellerisches Geschick entfaltet. Ein Thema des Buches ist der Umweltschutz, auf den die Autorin auch in den nächsten Bänden eingehen wird.
Am Ende der Lektüre bleiben viele Fragezeichen offen und die Grundlage der Geschichte unklar. Vermutlich werden sich die Lösungen in den nächsten beiden Bänden eröffnen.

Insgesamt ein schöner Start der Trilogie, der während des Lesens zunehmend an Spannung gewinnt und am Ende den Wunsch hinterlässt, die Lösung des Rätsels um Tabbys Identität zu lösen und den nächsten Band dafür zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2021
Das Geheimnis der Schokoladenkekse / Hannah Swensen Bd.1
Fluke, Joanne

Das Geheimnis der Schokoladenkekse / Hannah Swensen Bd.1


sehr gut

Cookie-Bäckerin mit feiner Spürnase auf Mörderjagd

„Das Geheimnis der Schokoladenkekse“ ist ein unterhaltsamer Krimi mit liebenswerter Cookie-Bäckerin als Ermittlerin in einer Kleinstadt.

Hannah Swensen ist Ende Zwanzig und stolze Café-Besitzerin in der charmanten Kleinstadt Lake Eden. Mit ihrer Assistentin Lisa betreibt sie das „Cookie Jar“ und gemeinsam backen sie die verschiedensten Cookies. Als sie plötzlich ihren Lieferanten ermordet entdeckt, wird Hannahs Spürsinn geweckt und sie beginnt zu ermitteln. Damit greift sie ihrem Schwager Bill, dem Ortspolizist, unter die Arme. Mit ihren leckeren Cookies ist Hannah in der gesamten Kleinstadt beliebt und erfährt allerlei Geheimnisse und Informationen, die selbst die Polizei noch nicht kennt. Unterstützung bekommt sie hierbei auch gelegentlich von ihrer Schwester Andrea. Zudem lässt Hannahs Mutter Delores nichts unversucht, Hannah allen Single-Männern im Ort, wie z.B. dem Zahnarzt Norman vorzustellen, was zu einigen erheiternden Lesemomenten führte. Doch bisher gehört Hannahs Herz nur ihrem Kater Moishe und ihren Cookies.

Dies ist der erste Band einer Buchreihe von ca 30 Büchern um die Bäckerin Hannah Swenson, die es seit 2000 in Amerika gibt. 5 Bände davon wurden auch verfilmt.
Das Cover ist bunt und freundlich gestaltet und fühlt sich sogar wundervoll an.
Unter dem Pseudonym Joanne Fluke nimmt uns die Autorin mit in eine typische amerikanische Kleinstadt, deren Treffpunkt das Cookie Jar von Hannah ist, und in der sich die Bewohner untereinander kennen und Neuigkeiten sich schnell verbreiten.
In flüssigem, angenehmen Schreibstil landet man inmitten des Geschehens und fühlt sich schnell, als wäre man selbst Bewohner der Kleinstadt und Hannahs Freundin. Durch anschauliche Beschreibungen konnte ich mir Lake Eden und dessen Bewohner bildlich vorstellen.
Rasch wird zu Beginn die Leiche des Lieferanten Ron gefunden und die Ermittlungen und die Spannung beginnt. Im Verlauf kann man sich während der Befragungen von potentiellen Zeugen und Mördern auch mal à la cosy crime gemütlich zurücklehnen, von Cookies träumen und mitraten, wer der Mörder ist. Es kam zu einigen unerwarteten Ereignissen und Wendungen und vom Ende war ich überrascht.
Die Charaktere waren liebenswert und passend zur Geschichte.
Hannah war mir mit ihrer Leidenschaft fürs Backen, ihrem Spürsinn und ihrer liebenswerten und herzlichen Art direkt sympathisch. Es machte Spaß ihren Ermittlungen zu folgen und immer tiefer in die Geschichte und die Lösung des Mordfalls einzutauchen.

Ein wundervolles Extra in diesem Buch sind Cookie Rezepte zum Nachbacken für den Leser. Da werde ich auf jeden Fall alle ausprobieren, da sie sich großartig anhören.

Insgesamt ein unterhaltsamer Cosy Crime, den man am besten mit Cookies und Kaffee genießt. Ein Krimi, der Lesespaß bietet und die ganze Zeit anregt darüber nachzudenken, wer der Mörder ist und dann am Ende überrascht.
Ich kehre jederzeit gerne zu Hannahs Café und nach Lake Eden zurück und würde mich über die Übersetzung weiterer Bände freuen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2021
Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1
Langenbach, Clara

Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1


ausgezeichnet

Großartiger Einblick in das Leben einer mutigen jungen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Wir befinden uns in Metz, im deutschfranzösischen Grenzgebiet, im Jahr 1908. Die junge Frau Emma aus der gehobenen Bürgerschicht verfolgt einen damals ungewöhnlichen Traum: sie will an der Universität Jura studieren und lernt fleißig für einen Schulabschluss. Hierbei wird sie heimlich von dem liebenswerten Buchhändler Monsieur Perrin unterstützt. Dies wird jedoch von ihren Eltern nicht gerne gesehen, welche sie lieber schnell in höhere Kreise verheiraten möchten. Hierfür wäre der Fuhrunternehmersohn Carl geeignet. Die Beiden lernen sich kennen, entwickeln Gefühle füreinander und haben vor allem Verständnis für ihre Lebensträume. Carls großer Traum ist die Gründung einer eigenen Senffabrik und er erhält hierfür Unterstützung von Emma. Doch es kommt durch manche Entscheidungen zu Schwierigkeiten und Hindernissen. Und dann gibt es noch Carls Freund Antoine, welcher sich für Emma interessiert und ihre Gefühle durcheinander bringt.

Das Cover ist bereits ein Blickfang und in sehr schönen Farben gestaltet.
Dieser erste Roman und Triologieauftakt der Autorin Clara Langenbach versetzt einen um ca 100 Jahre in der Zeit zurück und ist in flüssigem, bildhaftem Schreibstil angenehm zu lesen. Sie schafft es mit ihren Beschreibungen ein Gefühl für das damalige Leben zu vermitteln. Ich konnte mir die Szenerie vor meinem inneren Auge bildlich vorstellen. Die liebevoll und vielschichtig gestalteten Charaktere zeigen unterschiedliche Träume, Sorgen und Lebenswege und versprühen ein Gefühl von Sympathie, oder auch gelegentlich Antipathie. Als Leser erlebt man die Geschichte wechselnd aus der Sicht von Emma, Carl und Antoine, welche versuchen ihre Herausforderungen im Leben zu meistern. Es werden die unterschiedlichen hierarchischen Strukturen der damaligen Gesellschaft und die Rolle der Frau dargestellt. Ich kann nachvollziehen, wie schwer es Frauen zu dieser Zeit gehabt haben mussten, wenn sie mehr als Hausfrau und Mutter sein wollten, Spaß am Lernen und einen Geschäftssinn hatten und versuchten aus den bekannten Konventionen auszubrechen.

Insgesamt der wunderschöne Auftakt einer historischen Familiensaga, der eine unterhaltsame Lektüre und Einblick in das Leben der damaligen Zeit bietet. Es geht um verschiedene Lebensträume starker Protagonisten und darum den Mut zu entwickeln, diese Träume zu verwirklichen. Wundervoll ist, dass sich die Triologie an die wahre Geschichte der Firma Löwensenf und an den Unternehmersinn von dessen Mitgründerin anlehnt.
Klare Leseempfehlung für alle, die einen angenehmen historischen Roman über das Leben und den Mut einer jungen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts lesen möchten.
Da es der erste Band der Triologie ist, freue ich mich schon auf die Fortsetzung der Geschichte von Emma und Carl im Herbst.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2021
Die Roseninsel
Reitner, Anna

Die Roseninsel


ausgezeichnet

Gefühlvolle Geschichte am Starnberger See

In dem Buch „Die Roseninsel“ geht es um das Leben zweier Frauen, welche beide in verschiedenen Epochen Zeit auf der Roseninsel verbringen.
Die junge Berliner Ärztin Liv ist nach einer schwierigen, traumatischen Situation und viel Stress am Arbeitsplatz überlastet und braucht eine Auszeit. Kurzerhand nimmt sie die Vertretungsstelle des Verwalters und Gärtners der Roseninsel im Starnberger See an. Eigentlich möchte sie dort zur Ruhe kommen und die Zeit alleine verbringen, trifft jedoch auf den sympathischen Johannes, den Wirtssohn eines Gasthauses an Land. Dieser lässt sich von Livs Verhalten nicht abweisen und sie verbringen nach und nach mehr Zeit miteinander.
Auf der Insel entdeckt Liv zudem ein altes Familiengeheimnis in einem Tagebuch und erfährt dadurch etwas über die Geschichte von Magdalena aus dem 19. Jahrhundert, deren Schicksal und mehr über die Roseninsel.

Bereits auf dem schönen Cover bekommt man einen Blick auf die Roseninsel im See. In wunderbar flüssigem Schreibstil mit anschaulichen Beschreibungen, sodass man sich die Roseninsel während des Lesens bildlich vorstellen kann, entführt die Autorin Anna Reitner den Leser in dieses kleines Paradies am Starnberger See.
Man erlebt abwechselnd die Geschichte aus der Sicht der zwei sympathischen Protagonistinnen Liv und Magdalena, in die man sich gut hineinversetzen kann, und deren Geschichten sich im Laufe des Buches immer weiter ineinander verweben.

Insgesamt ist es ein wunderschönes, gefühlvolles Buch mit vielen schönen Lesemomenten, das zeitweise auch etwas betroffen macht und Mitgefühl erweckt.
Es ist flüssig und angenehm zu lesen, sodass man immer tiefer in die Welt auf der Roseninsel eintauchen möchte, bis das Geheimnis der Insel gelüftet ist. Mit zunehmender Spannung und einigen unerwarteten Wendungen zaubert es am Ende ein Lächeln auf die Lippen.

Eine angenehm sentimentale Lektüre, angelehnt an wahre bayrische Geschichte, die mich dazu inspiriert hat die Roseninsel und den Starnberger See auf die Liste meiner Reiseziele zu setzen, um die Insel mit ihrer Villa einmal selbst zu erkunden.

78910