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crazygirl

Bewertungen

Insgesamt 616 Bewertungen
Bewertung vom 14.05.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


ausgezeichnet

Thea Lorenz ist vor 25 Jahren nach Portugal ausgewandert. Nach einer enttäuschten und verratenen Liebe hat sie spontan alles hinter sich gelassen. Sie hat gekellnert und ist zuletzt mit einer großen Ziegenherde durchs Land gezogen. Doch die große liebe hat sie nicht gefunden. Jetzt reist sie mit zwei von Hand aufgezogenen Ziegen zurück nach Deutschland. Auf einem Gnadenhof in der Lüneburger Heide wird ein Wohnung mit Haustierhaltung angeboten. Der Hofbesitzer Theo ist ein Eigenbrötler, kümmert sich liebevoll um seine Tiere und ist dabei hoch verschuldet. Seine frau und sein Sohn haben ihn schon vor vielen Jahren verlassen. Dann gesellt sich die junge Juli zu ihnen. Sie wollte den Konflikten mit ihrer Mutter aus dem Wege gehen und nach dem Tod ihres Großvaters zu Fuß nach Amsterdam wandern. Nach einem Sturz und Verletzung des Fußes muss sie eine ungeplante Pause einlegen. Werden die drei zusammen ihre Probleme lösen können?
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Die Protagonisten werden mit all ihren Ecken und Kanten beschrieben und ich sehr sie direkt vor mir. Der Hof in der Lüneburger Heide wird sehr anschaulich beschrieben. Das Leben dort als Selbstversorger und die Beschreibung der Kochvorbereitungen haben mich sehr angesprochen. Eine sehr warmherzige Geschichte über Freundschaften und über Konflikte, die gemeinsam leichter gelöst werden können.

Bewertung vom 14.05.2024
Die Stille der Flut
Johannsen, Anna;Bergsma, Elke

Die Stille der Flut


ausgezeichnet

Hauptkommissarin Lina Lübbers aus Osnabrück wird von ihrem Chef nach Aurich versetzt, weil eine Stelle vakant ist. Das ist die offizielle Version. In Wirklichkeit soll sie innerhalb der Inspektion einen Maulwurf enttarnen. Gleich bei ihrer Ankunft in Ostfriesland wird ein junges Mädchen im Watt gefunden und erfordert die volle Aufmerksamkeit des Team um Kea Siefken. Bei der Obduktion werden Drogen um Blut des Mädchen gefunden und Sperma von zwei verschiedenen Männern.
Das Cover zeigt das typische Wattenmeer. Bei den Protagonisten lerne ich die Ermittler gründlich kennen, da es sich hier um den 1. Teil einer neuen Krimi-Reihe handelt. Die Handlung lässt sich flüssig lesen und ist spannend und wirklichkeitsnah. der Fall um das ermordete Mädchen wird aufgeklärt aber es bleiben einige Fragen offen, die neugierig auf den nächsten Teil machen.

Bewertung vom 14.05.2024
Zyprische Geheimnisse
Oetker, Alexander;Kostas, Yanis

Zyprische Geheimnisse


ausgezeichnet

Police Officer Sofia Perikles und ihr Kollege Kostas Karamanlis schieben im Bergdorf Kato Koutrafas auf Zypern eine ruhige Kugel und freuen sich auf die Fertigstellung ihrer neuen Polizeiwache und über ihren neuen Dienstwagen. Den dürfen sie dann auch gleich einweihen. In der griechisch/türkischen Zone wurde ein Toter gefunden. Ein ehemaliger Deutscher, der in ihrer Nähe gewohnt hat und damit eindeutig in ihre Zuständigkeit fällt. Der aus Leipzig stammende Schiller war Naturschützer und bei der Bevölkerung nicht beliebt. Doch wer hat ihn erschossen? Und wieso ist der Fall mit einem mal so wichtig, dass der Innenminister Sofia und Kostas vom Fall abzieht?
Die Protagonisten werden sehr anschaulich beschrieben. Besonders Lady Gladstone gefällt mir sehr gut, die uneigennützig die Bauarbeiter unter ihre Fittiche genommen hat und auch die Ermittler mit ihrem wissen unterstützt. Die Handlungsorte werden sehr detailliert beschrieben als wäre man dort im Urlaub. Die Handlung ist amüsant und spannend zu gleich. Leider geht es beim Schutz der Tiere um ein ernstes Thema. Insgesamt ein unterhaltsamer Krimi.

Bewertung vom 14.05.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


ausgezeichnet

Hendriks Großvater besaß vor seinem Tod ein Ferienhaus im schwedischen Västernorrland. Als seine Ehefrau Nora von diesem Haus erfährt, möchte sie gerne einige Zeit dort verbringen. So reisen sie gemeinsam mit dem 5 jährigen Sohn Fynn aus Deutschland an. Das Haus ist unverschlossen und verdreckt. Nora erhält weiterhin bedrohliche Nachrichten von einem Stalker, der auch ihren Sohn bedroht. Hendrik entdeckt in der Nähe ein Baumhaus, das unschöne Erinnerungen an seine Kindheit hervorrufen. Fynn sieht eine Hexe vor dem Haus und entdeckt eine geheime Kammer mit Wildfleisch in Küche. Dann entdeckt Rosa Lundqvist das Skelett einer vor langer zeit vergrabenen Kinderleiche. Durch ihre besondere Gabe an der Blattfärbung der Bäume Skelette von Mensch und Tier aufzuspüren, wird sie zur polizeilichen Ermittlerin.
Das Cover vermittelt einen unheimlichen Eindruck und passt zum Geschehen. Die Protagonisten werden sehr anschaulich beschrieben. Die Handlung wird aus der Sicht von den unterschiedlichen Beteiligten geschrieben. Hier taucht dann immer wieder eine Marlene auf, die man erst einmal nicht zuordnen kann. Die Spannung steigt als dann auch noch Fynn vermisst wird und Hendriks Vater anreist. Selten hat mich ein Buch so gefesselt. Auch wenn ich zwischendurch eine kleine Ahnung habe, wer in der Vergangenheit das Baumhaus gebaut und verwendet hat, haben mich am Ende die Zusammenhänge doch überrascht.

Bewertung vom 08.05.2024
Das Kurhotel auf Norderney ¿ Stürmische Zeiten
Schirdewan, Claudia

Das Kurhotel auf Norderney ¿ Stürmische Zeiten


ausgezeichnet

Norderney 1855, die Insel öffnet sich langsam für Feriengäste und auch ein Kinderheim für erholungsbedürftige Jugendliche gibt es. Nicht alle Inselbewohner sind begeistert von den zunehmenden reisenden, die sich erholen wollen und Krankheiten einschleppen könnten.
Jella ist verlobt mit Carl, dessen Vater den Kaufmannsladen betreibt. Da sie schon früh ihre Mutter verloren hat, hilft sie ihrem Vater, der der eine Arzt-Praxis betreibt. Ihre Freundin Elisa vermietet zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zwei Zimmer in ihrem Haus. Als sich der Kölner Baumeister Julius Berlund dort zur Erholung begibt, verdichten sich Elisas Pläne für einen Anbau und Erweiterung der Pension. Doch ihr Vater hält an der Fischerei fest und strikt dagegen. Als sich mehrere Diebstähle ereignen und ein Kin aus dem heim erkrankt, müssen die beiden Freundinnen zusammenhalten.
Das Cover zeigt die beiden Freundinnen in enger Verbundenheit. Die Protagonisten werden sehr authentisch beschrieben und passen zu der damaligen Zeit. Die Handlung beschreibt die Insel im Wandel der zeit, denen sich die Einwohner noch nicht alle stellen wollen. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird.

Bewertung vom 08.05.2024
Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1
Koppelstätter, Lenz

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem ich alle Bücher um Kommissar Gauner gelesen habe, war ich neugierig auf diese neue Serie und wurde nicht enttäuscht.
Die Polizeireporterin Gianna Pitti versucht immer noch herauszufinden, was mit ihrem verschwundenen Vater geschehen ist. Als sie ihren morgendlichen Kaffee trinkt, entdeckt sie blinkende Blaulichter am Ufer des Gardasees. Unauffällig versucht sie sich unter die Polizisten zu schmuggeln um ein Blick auf den Toten am Jachthafen zu bekommen. Da bei dem Mann weder ein Ausweis noch ein Handy gefunden werden, ist die Identität unbekannt. Doch Gianna kennt ihn, sie hat ihn am Abend vorher noch getroffen und von ihm einen goldenen Schlüsselanhänger geschenkt bekommen. Das behält sie erst einmal für sich und ermittelt zusammen mit ihrem leicht verwirrten Onkel, bei dem sie vorübergehend wohnt. Die Chefredakteurin Elvira unterstützt sie dabei.
Das Cover könnte ein schönes Urlaubsfoto sein, wenn da nicht diese mysteriösen Vorfälle am beschaulichen See wären in die einige Hochrangige Persönlichkeiten verwickelt sind. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und machen den einstieg in diese neue Krimi-reihe leicht. Der Schreibstil ist locker und spannend. Die Handlung nimmt mich sofort gefangen und wird immer interessanter bis zum überraschenden Ende.

Bewertung vom 02.05.2024
Zeit zu verzeihen
Lind, Hera

Zeit zu verzeihen


ausgezeichnet

Gleich zu Anfang kommt ein Statement der Autorin zu den Wörtern: Zigeuner, Hasenscharte, Rassenschande. Sie verwendet diese Begriffe, da sie zur damaligen Zeit gehören.
Im Januar 1945 machen sich die Bewohner kleines Ortes Wartenberg in Ostpreußen auf den Weg nach Allenstein um den Zug in den Westen zu erreichen. In Wirklichkeit sollen die Leute als Arbeitskräfte nach Sibirien gebracht werden. Rosa ist mit ihren drei kleinen Söhnen am Bahnhof, wird fast vergewaltigt und der Lokführer wird erschossen. Sie findet auf der Bahnhofstoilette ein ausgesetztes kleines Baby. Barbara, die Mutter des kleinen Babys, erreicht gerade noch den Zug und wird später von ihrem entbehrungsreichen Leben erzählen. Margit und ihre Tochter Elvira haben den Zug verpasst und nehmen das Baby Clara mit auf ihre Reise nach Rügen. Rosa zieht zurück nach Wartenberg, wo sie zwei ihrer Söhne durch ein Unglück verliert und sich mit Viktor alleine durchschlagen muss.
1965 Clara ist eine junge Frau und ahnt nichts von ihrer eigenen Herkunft und kann sich mit dem DDR-Regime schlecht abfinden. Rosa und Barbara werden in Biberach Nachbarn. Die schwer traumatisierte, kränkliche Barbara möchte noch einmal in ihrem Leben ihre Tochter treffen, von der sie vor 20 Jahren getrennt wurde. Lukas soll in die DDR reisen und den Kontakt herstellen. Dort verliebt er sich in Clara und sie versuchen für sie eine Ausreisemöglichkeit zu finden. der Plan wird verraten und beide geraten in Haft.
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Die Protagonisten werden sehr einfühlsam beschrieben. Die Handlung erzählt in voller Grausamkeit und sehr authentisch das Leben in der jeweiligen Zeit und Land. Die Protagonisten werden nach 20 Jahren wieder geschickt miteinander verbunden und für die junge Generation wiederholt das grausame Leben unter dem DDR-Regime, das sehr ausführlich beschrieben wird.

Bewertung vom 25.04.2024
Die Kranichfrauen
Greil, Renate

Die Kranichfrauen


ausgezeichnet

Die Kranich ist eine imposante Segelyacht und liegt im Segel-Club am Ammersee. Die beiden Großmütter von Paula haben sie damals bestellt und gekauft und waren die ersten Kranichfrauen. Jetzt kurz nach Kriegsende soll Paula heiraten um neues benötigtes Vermögen in den Münchner Familienbetrieb zu bekommen. Paula möchte einen letzten Sommerurlaub am Ammersee verbringen. Da die Amerikaner den Segel-Club enteignet haben und dort den Jugendlichen Freizeitsport anbieten möchten, bewirbt Paula sich als Trainerin. Da Paula zeitweise Angstattacken bekommt wird ihr Anna zur Seite gestellt. Beide sind begeisterte Seglerinnen und werden gute Freundinnen. Leider stellt Kapitän Bill zwei Männer als Trainer ein und die beiden Mädchen konfisziert werden.
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und berichtet über ein Projekt der Amerikaner, das mir so nicht bekannt war. Ich lerne viel über den Segelsport und die Boote. Die Protagonisten passen zur damaligen Zeit und auch die Juden, ihre Ausreise und die Schwierigkeiten sind Thema in diesem Buch. Es bleiben einige Fragen offen und lassen auf eine Fortsetzung hoffen.

Bewertung vom 24.04.2024
Das Echo der Gezeiten
Frank, Rebekka

Das Echo der Gezeiten


ausgezeichnet

1955: Tilla lebt mit ihrer Oma, den Eltern und ihrem jüngeren Bruder in St. Peter. Sie ist fasziniert von einem Schiffswrack, das in den Tiefen der Nordsee liegt. Die Oma erzählt ihr von einer Glocke, die manchmal zu hören sein soll und Tilla wünscht sich tauchen zu können. Ihr Vater war während des Krieges Taucher und bekommt ein Angebot als Tauchlehrer auf Elbe zu arbeiten. Er nimmt die beiden Kinder mit und sie nehmen an einem Tauchlehrgang teil.
Jahre später beginnt Tilla in Hamburg ein Studium der Vorgeschichte und Archäologie, das eigentlich den Männern vorbehalten ist.
1633: Die junge Nes flieht mit ihrer Mutter übers Meer und landet auf einer friesischen Insel bei den Beginen. Dort begegnet sie auch ihrer Oma. Als auf der Insel immer wieder Kinder verschwinden, werden die Beginen dafür verantwortlich gemacht und bestraft.
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Die Handlung wird abwechselnd in den zwei Zeitsträngen erzählt. Im Mittelpunkt steht jeweils eine junge Frau, die versucht sich zu verwirklichen. Die Protagonisten werden sehr authentisch beschrieben. Die Handlung zieht mich so in den Bann, das ich immer weiter lesen muss. Dabei kommt es trotz 3 Jahrhunderte auseinanderliegend zu ähnlichen Ereignissen wie z.B. Die Buchardiflut auf der Nordseeinsel, die zur Teilung in Strand und Pellworm führte und die große Sturmflut in Hamburg.

Bewertung vom 21.04.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Dieser Roman wird in drei Zeitebenen erzählt und handelt von drei Frauen und ihr Leben. Der einzige Zusammenhang ist der Schauplatz, das Stettiner Haff.
1936, wird die 14 jährige Gine und 29 weitere Mädchen zu einem Landjahr auf einen Gutshof geschickt. Was als Belohnung für gute Schulnoten und vorbildliches Betragen unter der Nazi-Herrschaft angepriesen wird, ist gnadenlose Ausbeutung, Schwerstarbeit und Züchtigung. Als Gine vom Sohn des Gutsherrn missbraucht wird und ihre Freundin Renate sie rettet, können die beiden entkommen.
1979, die 20 jährige Sigrun hat früh geheiratet und hat einen kleinen Sohn. Sie nimmt sich ab und zu eine Auszeit bei ihrer Freundin Christa, die sich gegen das Nazi-Regime auflehnt. Sigrun muss sich da bedeckt halten um den beruflichen Werdegang ihres Mannes Achim nicht zu gefährden. Der gerät dann immer mehr unter Druck.
Gegenwart, die Ärztin Nina braucht eine Auszeit. Sie kündigt ihre Arbeit, holt sich den Straßenhund Ayla und mietet sich eine Ferienwohnung am Haff. Als die Hündin einen menschlichen Knochen ausbuddelt, der schon mindestens 30 Jahre in der Erde gelegen hat fühlt sie sich dort zunehmend unwohl. Sie fühlt sich von der wunderlichen Nachbarin, dem Sohn und dem Enkel beobachtet.
Das Cover hat die Stimmung sehr gut eingefangen. Die Geschichte der drei Frauen werden unabhängig voneinander erzählt und ergeben erst zum Schluss ein paar Gemeinsamkeiten, die die Handlung stimmig macht. Die Lebensumstände der jeweiligen Zeit werden sehr authentisch erzählt und lassen mich nachdenklich zurück.