Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rinoa

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2022
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


gut

Eigentlich ist Elizabeth Zott Wissenschaftlerin, präziser gesagt: Chemikerin, doch Anfang der 60er Jahre ist es für Frauen nicht leicht, als eigenständige intelligente Personen wahrgenommen und nicht einfach nur auf Haushalt und Kindererziehung reduziert zu werden. Doch Elizabeth ist eine Kämpferin und geht ihren Weg; allerdings geht auch das Leben manchmal seine eigenen Wege. Und so findet sich Elizabeth alleinerziehend und als Moderatorin einer Kochshow wieder. Doch auch Kochen ist Chemie und für die Frauen, die Elizabeths Sendung ansehen wird sie zur Inspiration…

Der Sprachstil ist wirklich besonders, und ich habe mich (trotz der teilweise schlimmen Vorkommnisse) gerade zu Beginn sehr oft beim Schmunzeln ertappt und hätte mir bestimmte Sätze am liebsten markiert, was bei mir nicht allzu häufig vorkommt.

Die Passagen, in denen Elizabeth von Männern (aber auch von ihren Geschlechtsgenossinnen) ungerecht und schlecht behandelt wird, haben mich wirklich teilweise erschüttert, teilweise aufgeregt (und davon gibt es viele), ansonsten kam ich aber insbesondere gerade Elizabeth nicht wirklich nah, es war immer eine gewisse Distanz da. Auch das lag möglicherweise am Sprachstil, dessen „Fluffigkeit“ mir mit zunehmender Lektüre leider auch etwas auf die Nerven ging.

Für mich gab es einen richtigen Bruch so in der Mitte des Buchs. Die erste Hälfte fand ich toll, die zweite Hälfte hat mich dann aber irgendwie verloren.
Obwohl ich einige Charaktere wirklich mochte, waren mir andere dann wiederum irgendwie zu (bemüht) skurril (was auch auf manche Begebenheiten zutrifft) und gerade am Ende hatte ich das Gefühl, die Autorin möchte auf Teufel komm raus alles noch irgendwie aufklären oder einer Erklärung zuführen. Das war mir dann ein bisschen zu viel.

Alles in allem hat mich „Eine Frage der Chemie“ nicht so recht überzeugen können, vielleicht hatte ich mir auch einfach etwas anderes vorgestellt. Meinen Geschmack hat es leider nicht ganz getroffen.

Bewertung vom 15.03.2022
Der Gräber
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


gut

Jedes Jahr am 6. November schlägt „Der Gräber“ zu: Er hinterlässt allerdings keine Leichen, nur ein Loch im Kellerboden und eine blutige Schleifspur hinein… Doch die Opfer tauchen nie wieder auf.
Zufällig findet die Lektorin Annika Granlund ein Manuskript vor der Tür ihres Verlags. Es ist dreckverschmiert und verstörend, denn offensichtlich hat es der Gräber selbst geschrieben, eine Autobiographie seiner Taten. Annika entscheidet sich, das Buch zu veröffentlichen und bringt damit das Grauen in ihr Leben…

Der Beginn war schon echt gruselig und allein die Vorstellung, dass sich jemand durch den Fußboden gräbt ist echt krank und abgefahren.
Leider ist der Gruselfaktor für mich relativ schnell abgeflacht und es passiert dann erst einmal wenig. Die kurzen Kapitel (die immer mit einem Zitat aus dem erwähnten Manuskript überschrieben sind) sind aus verschiedenen Perspektiven erzählt und es gibt auch immer wieder Rückblenden in die (nähere) Vergangenheit.

Der Leser erfährt viel über die Lektorin Annika und die Ehe mit ihrem Mann Martin, außerdem nimmt das Privatleben der ermittelnden Polizistin Cecilia einen gewissen Raum ein. Überhaupt die Polizeiarbeit; mehr als einmal habe ich mich gefragt, wie denn eigentlich genau ermittelt wird. Das wird, wenn überhaupt, doch eher unzureichend beschrieben.

Die ganze Zeit habe ich darauf gewartet, dass die Geschichte wieder an Fahrt aufnimmt und die gruselige Atmosphäre des Beginns wiederkommt. Leider war das nicht der Fall, stattdessen plätscherte das Ganze so ein bisschen dahin und die Spannung näherte sich hauptsächlich daraus, dass ich natürlich schon wissen wollte, wie sich alles auflöst.

Das Ende konnte mich allerdings auch nicht wirklich überzeugen, insgesamt habe ich einfach mehr (oder vielleicht auch etwas anderes) erwartet, so dass mich „Der Gräber“ dann doch etwas ratlos zurückgelassen hat.

Bewertung vom 09.03.2022
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


weniger gut

Eigerstal, ein kleines Bergdorf in den Schweizer Alpen und Heimatort von Leutnant Valeria Ravelli. Als ein junges Mädchen verschwindet kehrt sie zurück und übernimmt die Ermittlungen. Eine persönliche Geschichte, denn vor 21 Jahren wurden im Dorf schon einmal drei Mädchen verschleppt, nur eine von ihnen entkam, allerdings ohne Erinnerung – Valeria. Sie ist überzeugt, dass wieder derselbe Täter am Werk ist. Um ihn zu finden muss sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

Aufgrund des Klappentextes und des tollen Covers versprach ich mir einen düsteren und spannenden Thriller. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

Dem Autor gelingt es, eine den Geschehnissen und dem Schauplatz angemessene düstere und teilweise auch gruselige Atmosphäre zu schaffen, was mir gut gefallen hat.
Doch leider konnte mich das Buch an sich einfach nicht packen. Zum einen bin ich den handelnden Personen einfach nicht nahegekommen, allen voran Valeria, die mir komplett unsympathisch war und mich irgendwann richtig genervt hat, mit ihrer (über-)toughen und arroganten Art.

Zum anderen kam ich einfach nicht richtig in die Geschichte rein. Insbesondere die Geschehnisse von vor 21 Jahren blieben irgendwie schwammig und schlecht greifbar für mich, was sich dann über die komplette Lektüre hinzog.
Auch die sich immer wiederholenden Gedanken Valerias über ihre Entführung damals und die jetzigen Ereignisse nahmen mir jegliche Spannung.

Alles in allem hat „Waldeskälte“ leider nicht meinen Geschmack getroffen.

Bewertung vom 09.03.2022
Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2
Hancock, Anne Mette

Narbenherz / Heloise Kaldan Bd.2


sehr gut

Eigentlich recherchiert Journalistin Heloise Kaldan gerade zum Thema traumatisierte Soldaten, da erfährt sie zufällig vom Verschwinden eines zehnjährigen Jungen. Vor Ort trifft sie auf Kommissar Erik Schäfer, mit dem sie ein freundschaftliches Verhältnis verbindet. Und auch Heloise beginnt zu ermitteln…

Der Schreibstil ist, wie auch schon beim Vorgänger, richtig angenehm und gut zu lesen, doch auch im zweiten Band wurde ich mich Heloise nicht richtig warm. Aber das ist ja auch nicht unbedingt nötig. Außerdem hatte ich schon das Gefühl, mit ihr und Erik Schäfer auf alte Bekannte zu treffen.

Es war mir aber insgesamt ein bisschen zu viel aus dem Privatleben von Heloise und ihrem Umfeld, und zufällig hängt da auch ganz viel zusammen, das war mir ein wenig zu konstruiert und teilweise auch etwas vorhersehbar.

Trotzdem hat es mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen, der Fall ist spannend und ich habe gerne die Ermittlungsarbeit mitverfolgt. Etwas behäbig fand ich das Ganze zwar schon und die Geschichte wird mir wohl auch nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben. Die Lektüre an sich war aber auf jeden Fall unterhaltsam und kurzweilig.

Das Ende kam dann tatsächlich überraschend für mich (und insbesondere der letzte Satz hat es in sich), da hatte die Autorin einige falsche Fährten parat, denen ich auch prompt gefolgt bin.

Alles in allem hat mir „Narbenherz“ gut gefallen und ich möchte auf jeden Fall auch den dritten Band lesen.

Bewertung vom 08.03.2022
Priest of Lies / Kampf um den Rosenthron Bd.2
McLean, Peter

Priest of Lies / Kampf um den Rosenthron Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich schon den ersten Band „Priest of Bones“ richtig gut fand, habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Und ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen, hat sie mir sogar noch besser gefallen, als der Vorgänger (dem ich auch schon 5 Sterne gegeben hatte).

Nachdem Tomas Piety aus dem Krieg zurückgekehrt ist und mit seinen Pious Men sein Imperium wieder aufgebaut hat, zieht er immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Und obwohl er selbst damit eher wenig am Hut hat, wird er in politische Intrigen verstrickt. Er muss also in die Hauptstadt Dannsburg aufbrechen, wo der Adel regiert. Hier wird sich zeigen, ob Tomas auch in dieser Welt bestehen kann…

Da die Lektüre des ersten Teils schon ein bisschen her war, habe ich kurz gebraucht, um (wieder) reinzukommen, aber dann war alles wieder da. Man sollte den Vorgänger aber schon gelesen haben, um die ganzen Zusammenhänge zu verstehen.

Peter McLean hat diesen ganz besonderen Schreibstil, im Grunde eine einfache, manchmal auch derbe Sprache (aber Tomas Piety, der die Geschichte erzählt, ist eben auch ein einfacher Mann), die es aber schafft, mich völlig in ihren Bann zu ziehen und alles um mich herum zu vergessen.

Ich war mittendrin in der Welt von Tomas, Ellinburg, Bloody Anne und den anderen und habe mit Spannung die Ereignisse verfolgt.
Darüber hinaus ist mir Tomas einfach wahnsinnig sympathisch und ich mag wirklich sehr, wie er die Geschehnisse um ihn herum erzählt.

Ich fand „Priest of Lies“ absolut unterhaltsam und kurzweilig und möchte unbedingt noch mehr davon lesen!

Bewertung vom 18.02.2022
Die Gezeiten gehören uns
Vida, Vendela

Die Gezeiten gehören uns


sehr gut

Eulabee und ihre Freundinnen wachsen Anfang der Achtziger Jahre im noblen Sea Cliff in San Francisco auf. An der Schwelle vom Mädchen zur Frau lässt insbesondere Eulabees beste Freundin Maria Fabiola die Herzen der Jungs (und auch der Männer) höher schlagen.
Als sie eines Morgens auf dem Schulweg von einem Mann nach der Uhrzeit gefragt werden, bauscht Maria Fabiola die Geschichte auf und erzählt, der Mann hätte sich angefasst. Eulabee widerspricht ihr – und steht plötzlich ganz alleine da.

Das Thema hat mich gleich angesprochen, ich kann mich selbst noch gut an die Zeit mit 13,14 erinnern und ich weiß, wie schnell (natürlich nicht nur in diesem Alter) Loyalitäten oder auch „Freundschaften“ umschlagen können.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen und ich war gleich drin im Leben von Eulabee und ihren Freundinnen. Gerade am Anfang gab es sehr viele Details über die verschiedenen Familien und Familienkonstellationen, das fand ich ein bisschen anstrengend, weil ich öfter blättern musste. Andererseits wurde so ein gutes Gesamtbild gezeichnet.

Eulabee war mir von Anfang an sympathisch, ich mochte vor allem ihren trockenen Humor und es hat mir gefallen, dass sie ihren Weg geht. Gleichzeitig habe ich mich allerdings schon gefragt, ob ihr die Ereignisse und das gemieden werden denn gar nichts ausmachen, das kam zumindest bei mir nicht so an und fand ich etwas oberflächlich.

Dadurch, dass einige Passagen in Wir-Form geschrieben waren (was ich ungewöhnlich fand), kam in mir immer wieder ein Gefühl auf, als würde die Autorin etwas Universelles beschreiben, als würden sich Erlebnisse insbesondere in diesem Alter bei Mädchen zumindest gleichen, was ich wirklich nachdenkenswert fand. Die Antwort, zu der ich selbst kam, ist „Jein“. Denn natürlich kommt es auch darauf an, wie und wo man aufwächst. Doch gewisse Erfahrungen ähneln sich mit Sicherheit.

Gegen Ende wurde mir die Handlung dann etwas zu wild bzw. in einigen Punkten zu übertrieben, obwohl das vielleicht auch passend für das Alter ist. Allerdings fand ich es nicht ganz passend für Eulabee, zumindest, wie ich sie vorher kennengelernt oder eingeschätzt habe.

Alles in allem hat mir „Die Gezeiten gehören uns“ gut gefallen und mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert. Die Tiefe, die ich mir aufgrund des Klappentexts und auch des Themas erhofft hatte, hatte es für mich allerdings nicht.

Bewertung vom 07.02.2022
Die falsche Zeugin
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin


ausgezeichnet

Leighs Kindheit war geprägt von Gewalt, Drogen und einer lieblosen Mutter. Doch sie hat es geschafft, sich selbst aus diesem Sumpf zu befreien und lebt nun als Anwältin ein gutbürgerliches und unauffälliges Leben.
Bis sie eines Tages einen mutmaßlichen Vergewaltiger verteidigen soll, der ausdrücklich sie als Anwältin angefordert hat. Als sie sich persönlich treffen, weiß Leigh auch warum. Sie kennt ihn. Und er könnte ihre ganze Welt zum Einstürzen bringen…

Ich kenne Karin Slaughter zwar vom Namen her, habe aber bisher erst ein oder zwei Bücher von ihr gelesen, und das auch schon vor längerer Zeit. Ich konnte also recht unvoreingenommen und ohne spezielle Erwartungen an die Lektüre gehen.

Schon der (relativ ausführliche) Prolog hat mich total gefesselt und mich neugierig gemacht, was diese Ereignisse vor über 20 Jahren mit Leigh und ihrem Mandanten zu tun haben.
Ich musste ein bisschen warten, bis die Zusammenhänge verständlich wurden, denn die Autorin baut mit einer Akribie und Detailtreue die Handlung auf, die mir wirklich sehr gut gefallen haben und die trotz vieler Informationen und Hintergründe nie langweilig oder „zu viel“ wurden. Stattdessen war ich die ganzen gut 600 Seiten lang absolut im Bann der Geschichte.

Die aktuellen Ereignisse wechseln sich immer wieder mit Rückblenden aus der Vergangenheit ab, so dass sich nach und nach ein immer größeres und intensiveres Bild insbesondere der beiden Schwestern Callie und Leigh sowie deren doch recht unterschiedlich verlaufenden Leben zeigt.
Tatsächlich mochte ich Callie fast ein bisschen mehr, Leigh war mir an vielen Punkten sehr hart, vor allem gegen sich selbst, was ich ihr allerdings auch nicht verdenken konnte.

Den Schreibstil fand ich richtig angenehm zu lesen, wenn auch einige Szenen doch recht heftig und grausam waren. Das machte das Ganze noch intensiver, hätte ich allerdings persönlich nicht gebraucht.

Was mir auch gut gefallen hat war, dass die Autorin die Corona-Pandemie in die Handlung mit eingebaut hat, ohne sie allerdings damit zu überladen. Denn leider ist diese Pandemie natürlich immer noch aktuell und eben einfach vorhanden und ich fand es passend, wie hier damit umgegangen wurde.

Alles in allem hat mir „Die falsche Zeugin“ wirklich sehr gut gefallen, ein echter Pageturner, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.02.2022
Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Feuerwehr

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Feuerwehr


sehr gut

Die Wieso? Weshalb? Warum?-Reihe von Ravensburger erfreut sich schon länger großer Beliebtheit bei Klein und auch Groß, jetzt wird die Reihe um ein Rätsel-Mitmachbuch für die Kleinsten erweitert.

Hier können Kinder nicht nur Wissenswertes rund um das Thema „Feuerwehr“ erfahren, sondern es gibt noch viel mehr zu entdecken.
Unterteilt ist das Ganze in drei Kategorien „Malen“, „Rätseln“ und „Basteln“ (gekennzeichnet durch verschiedene Farben).
Hubschrauber, Einsatzwagen oder Rettungsboot warten darauf, ausgemalt zu werden. Auf der linken Seite gibt es dann immer ein vollständiges Bild mit einem passenden kurzen, kindgerechten Infotext.
Das Gleiche gilt für den Bereich „Basteln“, dort können Ausschnitte aus einem Bild ausgeschnitten und an die fehlenden Stellen eingeklebt werden; wieder gibt es einen kleinen Infotext mit Bezug zum Bild.
Bei den Rätseln müssen beispielsweise Schatten richtig zugeordnet, die passende Ausrüstung eingekreist oder der richtige Weg gefunden werden.

Persönlich denke ich, dass 2 Jahre doch ein bisschen jung ist (insbesondere was das Thema Ausschneiden anbelangt), aber wie immer kommt es hier natürlich hauptsächlich auf die Entwicklung und „Fähigkeiten“ des jeweiligen Kindes an. Meine Tochter ist jetzt knapp 3 und hat meines Erachtens das ideale Alter für dieses Buch.

Einen Minuspunkt gibt es für die heraustrennbaren, robusten Seiten (laut Klappentext), die sich allerdings nicht schon bei normalem Blättern lösen sollten. So hatten wir nach einmaliger Benutzung einen losen Blätterhaufen, der sich aufgrund fehlender Nummerierung nur mit etwas Aufwand wieder ordnen ließ (und ein Blatt blieb leider gänzlich verschwunden).

Insgesamt ist Wieso? Weshalb? Warum? juniorAKTIV allerdings eine wirklich schöne Idee und eine tolle Kombination aus Information und Interaktion.

Bewertung vom 26.01.2022
Am Wasser / Lotta entdeckt die Welt Bd.4
Grimm, Sandra

Am Wasser / Lotta entdeckt die Welt Bd.4


ausgezeichnet

Nachdem wir Lotta schon im Vorgängerband mit ihrem Opa durch den Wald begleitet haben, ist sie nun mit ihrer Mama am Wasser unterwegs. Auch dort gibt es wieder allerhand zu entdecken, Biber, die gerade einen Damm bauen, Störche, die sich klappernd begrüßen, Fische im Bach und noch vieles mehr.

Die Kombination aus Fotos und Illustrationen gefällt mir wirklich sehr gut, diese sind auch kindgerecht und weder überladen noch zu knallig, sondern wirklich angenehm anzuschauen und sehr stimmig. (Und insbesondere die Tiere sind einfach niedlich.)
Passend dazu der (Vorlese-)Text von Sandra Grimm, die ich bereits aus anderen Büchern kenne und schätze. Teilweise sind die Wörter wie ihre Bedeutung gestaltet (beim Wort „hüpft“ hüpfen auch die Buchstaben, das Wort „klein“ ist ganz klein geschrieben etc.) was ich ganz nett finde, da das Buch allerdings für Kleinkinder konzipiert ist und diese wohl eher nicht auf den Text achten, hätte es das für meinen Geschmack nicht unbedingt gebraucht.

„Lotta entdeckt die Welt… am Wasser“ kann sicher schon ab 18 Monaten angeschaut werden, ist aber auf jeden Fall auch für etwas „ältere“ Kinder geeignet. Meine Tochter ist jetzt knapp drei und seit wir das Lotta-Buch haben, will sie abends nur noch das vorgelesen bekommen (oft zusammen mit dem vorherigen Band). Und das ist doch das schönste Kompliment. Von mir gibt es eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 04.01.2022
Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1
Kliesch, Vincent

Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1


sehr gut

Sieben Jugendliche wurden quer durch Deutschland entführt, die Eltern kurz darauf bestialisch ermordet. Und das alles offenbar zur selben Zeit und vom selben Täter. Eigentlich unmöglich, doch so stellt sich der Fall für Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin dar. Einzig ihr alter Mentor und Ermittler-Genie Severin Boesherz scheint ihr helfen zu können, doch der hat sich vor Jahren aus dem aktiven Dienst zurückgezogen. Und Olivia läuft die Zeit davon, will sie die Jugendlichen noch lebend finden…

Ich habe tatsächlich eine ganze Weile gebraucht, bis ich richtig in der Geschichte angekommen war. Dies lag nicht am Sprachstil des Autors, denn (auch) durch die kurzen Kapitel lässt sich „Im Auge des Zebras“ richtig gut lesen.
Vielmehr fand ich den Aufbau zu Beginn etwas verwirrend, wenn auch das erste Kapitel mich gleich fesseln konnte. In der Folge waren es mir aber zu viele Personen, die da immer wieder auftauchten und es fiel mir etwas schwer, mich auf die Handlung zu konzentrieren, was vielleicht auch daran lag, dass es wenig Konkretes, dafür aber viele Andeutungen und Anspielungen (und auch Nebenschauplätze) gab.

Ab der Hälfte nahm das Buch aber an Fahrt auf und hat mich auf einen wilden Ritt mitgenommen, so dass ich es kaum noch aus der Hand legen konnte.
Einige Dinge fand ich zwar etwas vorhersehbar und konstruiert, mit vielem konnte mich der Autor aber auch wirklich überraschen und insgesamt hat sich am Ende ein wirklich stimmiger und außergewöhnlicher Fall ergeben (und auch die vielen Personen hatten alle ihre Berechtigung und waren wichtig für die Handlung).

Ein wenig hat es gedauert, aber dann hat mir „Im Auge des Zebras“ wirklich sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die weiteren Bände!