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Benutzername: 
moehawk
Wohnort: 
Freising

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 02.08.2017
Nothing Like Us (eBook, ePUB)
Ocker, Kim Nina

Nothing Like Us (eBook, ePUB)


sehr gut

Lena träumt von einer Karriere als Köchin. Ihr größter Wunsch erfüllt sich, als sie im großen West-Hotel ein Praktikum in der Küche bekommt. Zuerst muss sie aber mal Putzen und Vorräte sortieren, was sie ziemlich nervt. Außerdem trifft sie dort den gutaussehenden Sander, der scheinbar ein fauler Praktikant ist, der sich vor der Arbeit drückt. Sie weiß nicht, dass der junge Mann in Wirklichkeit der Erbe des Hotelbesitzers ist.

Die Ausgangslage ist nicht neu und zugegeben etwas 08/15. Es gibt auch einige Dinge, die ich sehr unrealistisch oder unnötig fand. Warum z.B. MUSS denn die Geschichte in New York spielen? Weder wird sie dadurch spannender noch kann ich mir erklären, wie die kleine Lena sich eine der teuersten Städte der Welt so einfach leisten kann, geschweige denn, wie ausgerechnet eine Deutsche hier ein Praktikum machen darf. Und es gibt natürlich jede Menge Zufälle, die dazu führen, dass sie ewig nicht weiß, wer Sander ist.

Gefallen haben mir die Dialoge. Die sind frech und witzig und Lena lässt sich von Sander nicht unterbuttern. Auch gibt sie seinem Werben nicht gleich auf den ersten 50 Seiten nach, wodurch die knisternde Spannung länger bestehen bleibt. Dass es erst mal zum Bruch kommt, nachdem sie die Wahrheit erfährt, war klar. Und das Ende ist nicht richtig weichgespült, was mir auch ganz gut gefällt.

Fazit: Im Genre Jugend-Liebesroman durchaus lesenswerte Geschichte.

Bewertung vom 02.08.2017
Sommer unseres Lebens
Wulf, Kirsten

Sommer unseres Lebens


sehr gut

Miriam, Hanne und Claude sind zufällige Urlaubsbekanntschaften die vor 25 Jahren alle ihren Geburtstag gemeinsam in Portugal gefeiert hatten. Ihr Versprechen, auch den 50.ten zusammen zu verbringen, müssen die drei nun einlösen. Mit gemischten Gefühlen beginnen sie eine 10-tägige Reise, die sich als ein Abenteuer der besonderen Art entpuppen soll.

Der Roman schwelgt in den Erlebnissen dreien Frauen, in deren Jugendjahren voller Zukunftsplänen und Wünschen. Wie einfach doch alles in der Vergangenheit schien. Aber auch die Gegenwart hat noch Überraschungen für die Frauen parat. So unterschiedlich die drei auch sind. So unterschiedlich ihre Leben bis jetzt auch verlaufen sind. So sind es genau diese Unterschiede, durch die die drei erkennen, was wichtig im Leben ist, wohin die Reise noch gehen soll, was sie gewonnen oder noch nicht ganz verloren haben. Und es entstehen neue Pläne und neue Wünsche und man freut sich auf die nächsten 25 Jahre dieser drei Frauen.

Ein Buch über Frauen für Frauen. Heiter und auch mal wolkig. Schön zu lesen und durchaus mit Anregungen fürs eigene Leben ohne den erhobenen Zeigefinger.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2017
Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf / Die Henkerstochter-Saga Bd.7
Pötzsch, Oliver

Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf / Die Henkerstochter-Saga Bd.7


sehr gut

Jakob Kuisl ist ein liebgewonnener Bekannter im Histokrimi-Genre. Die meisten seiner Fälle habe ich bereits gelesen und er und seine Familie sind mir ans Herz gewachsen. Ich war auch bereits bei Lesungen von Oliver Pötzsch. Es sympathischer Zeitgenosse, der tatsächlich in seiner Ahnenreihe Henker gefunden hat und dadurch einen realen Bezug zu seinem Hauptdarsteller herzeigen kann.

Toll finde ich, dass es diesmal nach München, in meine Heimatstadt geht und auch, dass über die Jahre die Familie Kuisl um einige nette Mitglieder gewachsen ist und diesmal nicht nur die Tochter sondern auch die Enkelkinder eine Rolle spielen in diesem unterhaltsamen Histokrimi.
Die Inkredenzien sind bekannt. Ein bärbeißiger Henker, eine kluge Ehefrau und aufmerksame Töchter, Enkel, die in die Fußstapfen des Großvaters steigen möchten. Dazu einige Morde, die Kuisl aufklären möchte und einige historische Details und Fakten, die interessant sind und der Story den nötigen Effekt geben.

Guter siebter Teil einer soliden Reihe, die mit einem kleinen Augenzwinkern daherkommt.

Bewertung vom 10.07.2017
Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2
Sveen, Gard

Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2


sehr gut

Im zweiten Kriminalfall mit dem Ermittler Tommy Bergmann geht es gleich ans Eingemachte. Denn ein scheinbar gelöster Fall muss neu aufgerollt werden, da weiter Morde nach ähnlichem Muster darauf hindeuten, dass der damals rechtskräftig Verurteilte zu Unrecht hinter Gitter sitzen könnte.
Neu im Team ist Susanne Bech. Schön und kompetent und Tommy ist schnell für sie entflammt, obwohl er sich doch eigentlich mehr auf den Fall konzentrieren sollte.
Mir gefällt der Schreibstil von Gard Sveen. Er ist zwar typisch nordisch, da der Kommissar depressive Züge hat und ein schwieriges Privatleben, aber der Fall ist spannend und die Ermittlungen lassen den Leser miträtseln. Außerdem baut er ein paar falsch Spuren und mehrere Verdächtige in die Story ein und beachtet die Kniffe der Thrillerkunst zu denen auch gehört, dass man den Mörder nicht zu früh identifizieren kann.
Guter zweiter Fall. Etwas unzufrieden bin ich freilich mit dem Schluss. Es scheint in Mode zu kommen, dass man die Romane mit einem offenen Ende versieht. Nach Kepler und McFadyen hat sich auch Sveen dazu entschlossen. Das finde ich etwas ärgerlich. Ich hoffe mal, die Fortsetzung lässt nicht allzu lange auf sich warten.

Bewertung vom 16.05.2017
Wenn das Eis bricht / Profilerin Hanne Bd.1
Grebe, Camilla

Wenn das Eis bricht / Profilerin Hanne Bd.1


gut

„Wenn das Eis bricht“ von Camilla Grebe wird als Psychothriller beworben. Nachdem es auch um einen Kriminalfall geht und einer der Hauptdarsteller ein Polizist ist, könnte man auch an einen Krimi denken. Aber Vorsicht. Ich denke, es ist keines von beiden sondern allerhöchstens ein psychologischer Spannnungsroman. Es geht um Menschen, um Beziehungen und Fehler in der Vergangenheit. Um eine Frau, die erfährt, dass sie an beginnender Demenz leidet. Einen alleinerziehenden Vater, eine junge Frau, die in einer komplizierten Liebe feststeckt.

Grebe jongliert zwischen den Hauptpersonen und deren Gegenwart und Vergangenheit. Lange weiß man nicht, was alle miteinander und mit dem Kriminalfall zu tun haben. Für meinen Geschmack dauerte es einfach etwas zu lang, bis der Leser beginnt zu ahnen, um was es geht. Dadurch habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass es spannend wird und mir gewünscht, das Buch wäre etwas gestrafft worden.

Ich kannte bereits zwei Vorgängerromane des Duos Camilla Grebe. Beide waren in ähnlichem Schreibstil aber um einiges spannender. Deshalb, im direkten Vergleich mit ihren eigenen Werken, hat mich dieser Roman nicht ganz überzeugen können.

Bewertung vom 16.05.2017
Das Herz der verlorenen Dinge
Williams, Tad

Das Herz der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

Es ist bereits über 10 Jahre her, dass meine Mutter mir die vier Teile von Osten-Ard in die Hand gedrückt hatte und ich zum ersten Mal etwas von Tad Williams gelesen habe. Ich lese sehr viele Fantasyromane und diese Bücher gehören bis heute zu meinen Lieblingsbüchern. Jetzt geht es also weiter mit dieser Reihe.
Den Anfang macht das Buch "Das Herz der verlorenen Dinge". Das Cover ist vielversprechend und Tad Williams lässt neben neuen Charakteren auch bekannte Gesichter agieren, wie z.B. Sludig und Isgrimnur. Und er gibt den Nornen diesmal sehr viel Raum, so dass man überrascht ist, dass sie gar nicht als die grauenhaften "Monster" rüber kommen, sondern ein geplagtes Volk, welches ums nackte Überleben kämpft. Es ist eine Art Kriegsbericht. Nach dem großen Finale im Engelsturm sind die Nornen auf der Flucht und die Rimmersmänner versuchen die letzen von ihnen endgültig auszulöschen. Tatsächlich taten sie mir bald leid und ich war versucht zu denken, dass sie nicht alle sterben sollten.

Tad Williams schreibt gewohnt routiniert und facettenreich, gibt den Darstellern Tiefe und Charakter. Etwas schade war, dass es nur drei Handlungsstränge gab und weder Binabik noch Simon darin vorkamen. Aber dafür ist das Buch auch einfach zu dünn. Deshalb muss ich mich auf den Herbst vertrösten, wenn es richtig losgeht mit der "Hexenholzkrone".

Guter Zwischenband. Für Fans ein Muss.

Bewertung vom 05.05.2017
Die fremde Königin / Otto der Große Bd.2
Gablé, Rebecca

Die fremde Königin / Otto der Große Bd.2


ausgezeichnet

„Die fremde Königin“ Adelheid wird in einer Burg des italienischen Grafen Berengar gefangen gehalten. Mit Hilfe des Panzerreiters Gaidemar gelingt ihr aber die Flucht. Der junge Mann verliebt sich Hals über Kopf in die adelige Dame, die schon alsbald die Frau von König Otto I. wird. Fortan himmelt er sie von ferne an und dient dem Ehemann als treuer Untertan. Dank seiner herausragenden Fähigkeiten als Kämpfer und seiner unverbrüchlichen Treue gehört er zu Ottos wichtigsten Getreuen und muss so manchen Auftrag erfüllen und manchen Kampf ausfechten. Lange ist ungewiss, ob er auch persönlich sein Glück bei einer anderen Frau finden kann.
Rebecca Gablé liefert hier den zweiten Teil über die Ottomanen, ein Herrschergeschlecht, welches die Deutschen groß und mächtig in Europa gemacht hat. Allen voran Otto I., ein gefürchteter und geliebter König, der durch seine Intelligenz aber auch durch seinen tiefen Glauben in die Geschichtsbücher einging. An seiner Seite die junge und kluge Königin Adelheid, die später mit ihm zur Kaiserin gekrönt wird.
Ein süffiger historischer Roman; ein typischer Gablé, würde ich sagen. Neben den starken Helden gibt es auch jede Menge fiese Gegner. Die Liebe kommt nicht zu kurz und die Damen in der Runde sind ihren Männern in vielem ebenbürtig. Es ist eine harte Zeit und der Tod klopft oft an die Tür und macht weder vor arm noch reich halt. Krankheiten, Kriege und Morde sind an der Tagesordnung. Die Spannung ist hoch in dieser Geschichte und die Autorin kann sie über die gesamte Länge des dicken Buches halten. Man merkt dem Buch die liebevolle Recherche an und das Nachwort gibt Einblicke in das Handwerk des Fabulierens aber auch in die Geschichtsbücher. Als treuer Gablé-Fan wurde ich mal wieder nicht enttäuscht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2017
Der letzte Überlebende
Pivnik, Sam

Der letzte Überlebende


ausgezeichnet

Sam Pivnik ist ein Überlebender des Holocaust. Der Titel „Der letzte Überlebende“ war für ich doppeldeutig zu sehen. Zum einen gehört er zu den immer weniger werdenden Menschen, die die Nazizeit noch persönlich erlebt haben. Das liegt einfach daran, dass es schon sehr lange her ist. Sam ist 1929 geboren. Zum anderen ist er in seiner Familie einer der letzten Überlebenden – und auch in dieser Geschichte einer, der immer wieder dem Tod von der Schippe springen kann. Das Buch ist eine sehr schwere Kost und doch ist es hervorragend zu lesen, denn der Autor ist trotz allem nicht oder nicht mehr verbittert sondern immer mutig und zuversichtlich. Er schöpft seine Kraft aus der Liebe seiner Eltern, aus den vielen kleinen schönen Erlebnissen seiner Kindheit. Und er hat einen unerschöpflichen Vorrat an Optimismus, der das Buch trotz aller Gräuel durchdringt.

Ich denke, auch wenn es ein trauriges und deprimierendes Thema ist, worüber Pivnik hier schreibt, so sollte es unbedingt so oft wie möglich plastisch und aus den Erfahrungen der Überlebenden erzählt werden. Und man sollte diese Bücher lesen. Immer wieder. Damit wird das Bewusstsein dafür geschärft und vielleicht kann es verhindern, dass wir als Nation und als Menschen jemals wieder in so einen Abgrund schauen müsssen.

Dicke Leseempfehlung von mir.