BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 395 BewertungenBewertung vom 30.12.2023 | ||
Da will man mal ein Mädelsabend verbringen und dann das: eine zerstückelte Leiche in einem Waldgebiet - schon arg durch Wildfraß verstümmelt. Brauchbare Spuren? Fehlanzeige. Es dauert, bis man herausfindet, wer das Opfer war und trotz urlaubsbedingter Engpässe kommt man recht zügig möglichen Verdächtigen auf die Spur und dann dem wahren Täter. Gewohnt kurz und bündig gehalten, mit erfrischenden Dialogen und zwischenmenschlichen Tönen. Liest sich ebenso kurz und bündig weg und man freut sich auf den nächsten Fall. |
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Bewertung vom 23.12.2023 | ||
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2 Da werden Menschen fachgerecht getötet, ausgeweidet und zerlegt. Wie Schlachtvieh. Das erste Opfer ist eine Influencerin, die die Tierhaltungs- und Schlachtmethoden von Großbetrieben anprangerte und sich dem Tierwohl verpflichtet hatte. Wieso wird ausgerechnet sie so bestialisch ermordet? Und wieso in einem sündteuren Appartement in der Hafencity? Woher hatte sie das Geld, so wohnen zu können? Ihr folgen weitere Opfer, die offenbar nichts miteinander zu tun haben. Das Team Vince und Milo, das sich nach einer üblen Schussverletzung, die sich Vince im letzten Fall zugezogen hatte, erst wieder mühsam zusammenraufen muss steht ziemlich lange auf dem Schlauch und gehen sich mit ihren jeweiligen Beziehungsproblemen gegenseitig auf den Keks. Vorbei an allem, was das Polizeiprotokoll vorsieht, gehen sie mal gemeinsam, mal getrennt vor, um weitere Opfer zu verhindern. Sehr spannend im Wechsel aus Ermittler- und Tätersicht geschrieben, ein kritisches Augenmerk auf die Fleischindustrie gelegt und die Verlogenheit, die hier oft an den Tag gelegt wird, ist ein kurzweilig/spannender Krimi entstanden, der auch zum Mit- und Umdenken anregt. |
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Bewertung vom 18.12.2023 | ||
Tote Mädchen schweigen ewig (Thriller) Eine neue Mordkommission, lauter ehrgeizige Ermittler, die sich einerseits beweisen wollen, andererseits den anderen nicht die Butter auf dem Brot gönnen. Allen voran Charlie und Stella, die beiden weiblichen Mitglieder des neuen Teams, die sich nicht grün und alles andere als Teamplayer sind. Dabei sehr bockig, rachsüchtig und eigenbrötlerisch herüberkommen. Und dann noch der Fall, der zunächst nichts mit diesem Team zu tun zu haben scheint, wurde er doch als Ehegattenmord eingestuft. Schließlich hat der Ehemann gestanden. Aber es ist nichts so, wie es scheint. Das Morden geht weiter. Der Mörder schneidet den Opfern die Zungen heraus, fügt ihnen 34 Messerstiche zu, erwürgt sie. Morde im Milieu von Pokerspielen und Menschenhandel? Oder legt da nur jemand geschickt falsche Fährten aus, um von sich selbst abzulenken? In wechselnden Perspektiven aus Sicht der Ermittler:innen und des Mörders wird sehr geschickt eine wendungsreiche, komplexe Story ausgepackt, die die Leserschaft mitten hineinzieht in den Irrsinn der Morde. Kompakt gehalten. Man fliegt durch die Seiten bis zum Schluss. Und freut sich auf die Fortsetzung. |
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Bewertung vom 16.12.2023 | ||
Der Schöpfer des "Nachträchers" wird von eben diesem erstochen - auf einer Comic Convention. Was zunächst wie eine Inszenierung aussieht wird blutige Wahrheit. Bei den Ermittlungen stecken die Ermittler im Klein-Klein fest und haben dabei den Termin der kirchlichen Trauung von Mark im Nacken. Unter diesem Zeitdruck versucht man den Täter zu ermitteln, und läuft sich dabei im wahrsten Sinne der Worte die Hacken wund. Immer hin und her von und zu den Ständen der Convention, den Treffpunkten der Verlagsmitarbeiter und Verdächtigen. Leider bleibt bei diesem Hin und Her, das sehr detailliert beschrieben wird, die Spannung ein wenig auf der Strecke. Gut, dass hier wenige der Verschwörungstheorien von Dominic zum Tragen kommen, aber auch der Witz ist recht sparsam verteilt. Der Schluss wenig spektakulär, wenngleich für Mark "in time". Dieser siebte Fall für Mark und Felix ist ein bisschen zu ruhig, zu wenig mitreißend. |
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Bewertung vom 11.12.2023 | ||
Da wird ein übel zugerichteter Toter am Strand des Tollensesees in Neubrandenburg aufgefunden und aufgrund seines Zustandes und der Auffindesituation zunächst auch nicht identifiziert. Die Aufklärung führen die Ermittler Eva Stein und Sebastian Neumann nach und nach in die Zeit vor der Wende zurück und entlarven auch eine höchst persönliche Verwicklung von Eva Stein in die Ereignisse vor über 30 Jahren. Lang, etwas zu lang, wird die Geschichte der Familie Seidel Mitte der 80iger Jahre und ihre ideologische Einbindung in die politische Situation der DDR in dieser Zeit dargestellt. Nach und nach wird enthüllt, immer in Retrospektiven zu Geschehnissen in 1986 im Wechsel mit dem Fortgang der Ermittlungen in 2020, wie das Denken und Handeln bestimmter Personen in DDR-Kadern und deren Umfeld auf schicksalshafte Weise spätere Entwicklungen beeinflusst haben. Wie spontane Entscheidungen sich auf die ganze Familie und deren Umfeld gravierend auswirken können. Sie zeigen auf, wie sich bestimmte Verhaltens- und Denkweisen plötzlich ins Gegenteil verkehren können, wenn man selbst betroffen ist. Das verlogene Spiel sowohl des DDR-Machtapparates wie auch der westdeutschen Geheimdienste wird hier schonungslos offengelegt. Eher ein Zeitzeugnis, spannend umgesetzt. |
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Bewertung vom 10.12.2023 | ||
Die Händler des Teufels: Ein Krimi aus London Verachtenswerter geht es nicht: Menschenhandel. Und das auch mit kleinen Kindern und ganz jungen Mädchen. Die Schwester von Emma scheint von solchen Menschenhändlern, entführt worden zu sein. Das ist bereits 20 Jahre her, Emma sucht noch immer nach ihr. Und wird hier ganz offenbar mit der Vergangenheit konfrontiert, als sie im Zusammenhang mit der Ermordung eines Clan-Chefs und der Verhaftung eines Verdächtigen aus dieser Familie mit einem Einbruch in ihre Detektei, dem Raub eines Fotos und der Behauptung des Verhafteten, er könne etwas zum Verbleib der Schwester beitragen, mit der Möglichkeit konfrontiert wird, Ihre Schwester könne noch leben. Zusammen mit ihren Kolleginnen und dem neuen Staatsanwalt, in den sie sich spontan verguckt, versucht sie, Licht ins Dunkel zu bringen, eine weitere Auktion mit jungen Mädchen zu verhindern und letztlich die Schwester zu finden. Dann drehen sich die Ereignisse plötzlich sehr schnell und die Wahrheit ist nicht leicht zu verdauen. Spannend geschrieben, aber etwas naiv in der Auflösung. Emma weit entfernt von professionellem Vorgehen. Das Wechselbad ihrer Gefühle ist aber treffllich dargestellt. Das Ende soll wohl versöhnen, ist aber unrealistisch. |
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Bewertung vom 08.12.2023 | ||
Lisa ist nicht recht glücklich, dass ihre Tochter Ebba die Eltern ihres Freundes Marlon zum Silvesterdinner eingeladen hat. Sie und ihr Mann fallen aus allen Wolken, als diese dann auftauchen und sie erkennen müssen, dass sie sich seit Jahren kennen, den Kontakt aber aus gutem Grund vor Jahren abgebrochen hatten. Damals lernten sie sich im Zusammenhang mit einem Kinderwunsch kennen, der zu einer IVF Behandlung für Lisa und ihren Mann führt und zu einem unsittlichen Antrag Camillas an Lisa. In wechselnden Perspektiven des Silvesterabends heute, der zu einem dramatischen Ende führt, und den Ereignissen vor 18 Jahren, wird eine monströse Geschichte entrollt, die alle Leben beeinflusst, ja untrennbar verbunden hat, und beeinflussen wird - schicksalhaft. Sehr dicht geschrieben, sehr ähnlich wie ein Kammerstück, düster, dramatisch, in der Konsequenz geradezu furchtbar. Man liest als Leser quasi genauso getrieben, wie die Menschen sich in dieser Geschichte fühlen und geben und wie diese zu einem unaufhaltsamen Höhepunkt hingetrieben wird. Sehr heftig, sehr spannend. Beeindruckend. |
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Bewertung vom 04.12.2023 | ||
Mitreißend, dramatisch, traurig kann man bei diesem Fall zusammenfassen, bei dem nicht nur Mary, sondern auch andere aus ihrem Team an ihre Grenzen gebracht werden. Da schmeißt wer Holzklötze von einer Brücke. Zweimal geht es glimpflich ab. Doch beim dritten Mal kommt eine Frau zu Tode, obwohl die Brücke observiert wurde. Dann folgen weitere mysteriöse Ereignisse: ein vermeintlicher Selbstmord, ein gezielter Anschlag mit einem Auto. Dazu kommen merkwürdige Briefe an eine vor Ort lebende bekannte Komikerin und Zerwürfnisse im Team, dem nun nicht mehr Mary vorsteht, da nurmehr halbtags tätig. Nur mühsam gehen die Ermittlungen voran und erst spät kommt man auf Zusammenhänge mit weit zurückliegenden Ereignissen. Ungewohnt ernst geht es in diesem Band mit Dorfkommissarin Mary zu. Allein die Aktionen vom Opa tragen zur Heiterkeit bei. Die Geschichte selbst macht betroffen. Steckt doch viel Wahnsinn dahinter - und menschliche Abgründe. Gewohnt spannend und bayerisch-derb vermittelt, mit vielen liebenswerten Unzulänglichkeiten. Und eben mitreißend, dramatisch, traurig - wie eingangs erwähnt. |
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Bewertung vom 01.12.2023 | ||
Das ewige Leben. Ein Dauerthema, auch bei Autoren. Natürlich unterschiedlich umgesetzt. Meistens aber im Zusammenhang mit skrupellos Agierenden, die hemmungslos und nahezu unbehelligt andere gnadenlos ausnutzen. So auch hier. Was absolut nicht gefällt und extrem unglaubwürdig ist, sind die Protagonisten, die von angstgestört einerseits und desillusioniert andererseits zu „Helden“ mutieren. Zum Schluss siegen die Guten. Schön, aber innerhalb der Geschichte, die hier erzählt wird, unglaubwürdig. Spannend und wendungsreich geschrieben, keine Frage. Aber bei dem übermächtigen Netzwerk der Bösen, das hier skizziert wird, und von dem man durchaus glauben kann, das es so existieren könnte, ist das Reüssieren der Akteure auf der „guten Seite“ eher unwahrscheinlich. Zum Schluss bleibt das weitere Schicksal der Protagonisten auch weitgehend offen. Ein wenig weniger übertrieben hätte der Geschichte gut getan. |
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Bewertung vom 01.12.2023 | ||
Brandung der Rache (eBook, ePUB) Da treiben sich gleich mehrere Personen vor dem Firmengebäude eines reichen Immobilienmoguls herum. Später wird dieser tot aufgefunden. Offenbar erdrosselt. Der Verdacht fällt schnell auf eine junge Prostituierte, die jedoch dann auch tot aufgefunden wird. Fall somit geklärt? Mitnichten. Im Verlaufe der Ermittlungen, in denen man mehr oder minder auf der Stelle tritt, bekommt die Schwiegerenkeltochter des Ermordeten immer wieder Briefe, deren Inhalt zunächst in polnischer Sprache verfasst ist und offenbar ein Tagebuch enthält. Das Tagebuch einer Anna. Die Empfängerin dieser Briefe lässt den Inhalt übersetzen und will alles daran setzen, herauszufinden, was mit der Schreiberin des Tagesbuches passiert ist und was das mit ihrer Familie bzw. der ihres Mannes zu tun hat. Das Buch lebt von den Retrospektiven, die durch die Wiedergabe des Tagebuches entstehen, aber auch durch die Erinnerungen eines alten Mannes, der immer wieder auftaucht, sowie durch die kurzen Kapitelwechsel und die verschiedenen Blickwinkel der Handelnden. Der Zögerlichkeit des alten Mannes, zu einer Entscheidung und zum Handeln zu kommen, wird ein wenig zuviel Zeit eingeräumt, wie auch der wechselnden Befindlichkeit und den jeweiligen Plänen der langjährigen Sekretärin. Das Ende ein wenig plötzlich und auch nicht ganz schlüssig. Die Geschichte aber spannend, ein bisschen dramatisch und auch traurig erzählt. Kann man gut in einem Rutsch durchlesen. |
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