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http://i-am-bookish.blogspot.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2014
Stigmata
Gurian, Beatrix

Stigmata


sehr gut

Ist "Stigmata" ein Pageturner? Definitiv.
Bietet "Stigmata" gruselige Schreckmomente, viel Mysteriöses und unheimliche Szenen, die einem Gänsehaut verursachen? Hmm, leider nicht ganz so sehr, wie ich gehofft hatte.
Sticht "Stigmata" aus der Masse heraus? Ja, ohne Frage.

Damit wären drei wichtige Dinge zum Buch gleich am Anfang geklärt. Was soll ich sagen, mir hat "Stigmata" letztendlich gut gefallen, auch wenn ich zunächst andere Hoffnungen und Erwartungen an das Buch hatte. Ein wirkliches Gruselbuch ist es in meinen Augen nicht, auch wenn es die Autorin versteht, gekonnt Schrecksituationen und merkwürdige, unerklärliche Momente so zu legen, dass einem beim Lesen schon mal ganz anders werden kann.
"Stigmata" ist aber vor allem auch ein Blickfänger, aus mehreren Gründen. Zum einen punktet es durch das dunkelgrün-silbrige Cover, das ein echter Hingucker ist. So macht "Stigmata" schon wegen des Covers von außen einen schaurigen Eindruck; es hält dieses Versprechen aber auch innen auf den Buchseiten. Denn innen befinden sich neben dem Text zusätzlich Fotos. Bilder, die den dazugehörigen Text unterstreichen, denn sie bilden jeweils das ab, was gerade beschrieben wurde. Und diese Fotos sind ... nun ja, teilweise wirklich gruselig. Manche sind da nicht ohne. Sie passen ganz wunderbar zur Atmosphäre, und das Düstere und Ungewisse wird durch sie besonders betont. Das Konzept erinnert ein wenig an das Buch "Miss Peregrines home for peculiar children/ Insel der besonderen Kinder" von Ransom Riggs - damals hat mich die Mischung aus Text und passenden Fotografien völlig begeistert, und auch hier passt sie sehr gut.

Außerdem findet das Geschehen von "Stigmata" auf unterschiedlichen Zeitebenen statt, dazwischen gestreut sind zudem immer mal Briefe - was zunächst also sehr verwirrend anmutet, macht zum Ende hin aber durchweg Sinn. Oder zumindest fast. Denn ich habe jetzt, wo ich das Buch ausgelesen habe, die ein oder andere (Logik-)Frage, die mir nicht ganz klar ist. Ich habe das Gefühl, dass es hier noch ein paar Lücken gibt, die man durchaus hinterfragen könnte und dass es auch das ein oder andere "Aber..." gibt, das beachtet werden sollte.


Trotzdem bleibt der Eindruck eines durchweg lesenswerten, außergewöhnlichen und gut durchdachten Buches, das vor allem wegen seines zugrunde liegenden Konzeptes überzeugen kann.

Bewertung vom 01.06.2014
Die tödliche Tugend der Madame Blandel
Pellissier, Marie

Die tödliche Tugend der Madame Blandel


sehr gut

"Die tödliche Tugend der Madame Blandel" ist ein unterhaltsamer und augenzwinkernder Roman rund um einen Todesfall in einem Pariser Wohnhaus. Die junge Madame Blandel verschwindet spurlos und setzt diverse unvorhergesehene Ereignisse in Gang.
Hauptfigur ist die charmante und übereifrige Lucie, die durch Zufall mitten im Geschehen landet und sich fortan ein wenig in der Ermittlungsarbeit übt - und den Kommissaren damit nicht immer wirklich einen Gefallen tut. Sie muss zudem ganz nebenbei den Umstand verschleiern, dass sie - ganz aus Versehen natürlich - wichtige Beweismittel vernichtet hat.
Der Roman überzeugt durchweg durch seine charmante Erzählweise und durch die Atmosphäre, die vermittelt wird. Die Handlung spielt zwar im heutigen Paris, allerdings bekommt der Leser den Eindruck einer so heilen und unbedarften Gegend, dass man sich direkt wohlfühlt und am liebsten sofort nach Paris reisen möchte. Mich hat der Roman ein wenig an diese typischen englischen gemütlichen Kriminalgeschichten erinnert, bei denen der Leser mitraten kann, wer der Täter ist. Die Handlung ist durchweg unterhaltsam und spannend gehalten und bietet kurzweilige amüsante Unterhaltung. Angesichts der Vielzahl an französischen Personennamen und Querverbindungen, die gleich zu Beginn des Buches vorgestellt werden, schwirrte mir zunächst zwar etwas der Kopf, was im Laufe der Handlung aber wesentlich bessert.

Bewertung vom 02.04.2014
Broken Lands
Milford, Kate

Broken Lands


sehr gut

In der Verlagsbeschreibung heißt es "... eine prickelnde Mischung aus Geschichte, Fiktion, Folklore und Fantasy." Und genau so ist es auch, besser kann man es eigentlich nicht zusammenfassen. Kate Milford hat mit "Broken Lands" ein wahres Feuerwerk von kreativen Ideen, magischen Besonderheiten und Zusammentreffen von außergewöhnlichen Figuren geschaffen.
Es ist auch unmöglich, die Handlung hier auch nur annähernd zusammenfassen zu wollen, ohne zuviel zu verraten. Das versuche ich daher auch gar nicht. Tatsache ist, dass die Geschichte einige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg spielt, man davon in den Beschreibungen jedoch gar nicht allzu viel bemerkt. Man begleitet sowohl Sam als auch Jin bei ihren Versuchen, die Stadt New York zu retten - oder vielmehr die Städte New York und Brooklyn, damals noch unabhängig voneinander und nur durch die Anfänge der Brooklyn Bridge miteinander verbunden. Doch warum müssen diese gerettet werden? Schon das zu erklären, würde zu weit führen. Sagen wir es so: ein Jemand namens Jack möchte die Stadt unterwerfen, mithilfe seiner Handlanger Walker und Bones, die dafür die 5 "sinnbildlichen" Säulen der Stadt ausfindig machen und beseitigen müssen.
"Broken Lands" ist wunderbar formuliert; man verliert sich recht schnell in Kate Milfords Art zu schreiben und zu beschreiben. Die Figuren sind lebhaft gezeichnet und toll ausgearbeitet, ich hatte keinerlei Probleme, mir alles genau vorzustellen und mein persönliches Kopfkino anzustellen. Auch die einzelnen Ideen, die die Autorin miteinander verwoben hat, haben mir außerordentlich gefallen. Vor allem die Vermischung von historisch korrekten Details mit kleinen zauberhaften, um nicht zu sagen: magischen, Aspekten fand ich toll. Ein kleiner Wermutstropfen sind jedoch manche gefühlte Längen im Laufe der Geschichte. Es ist keinesfalls langweilig, jedoch nehmen die zahlreichen Verbindungen zwischen Personen, historische Zusammenhänge und schwurbelige Erklärungen dann und wann in ihrer Dauer und Ausführung ein wenig Überhand, sodass sich zumindest bei mir manchmal etwas Unmut einstellte. Auch hatte ich bei manchen Ideen der Autorin unweigerlich das Gefühl, diese in ähnlicher Form schon einmal an anderer Stelle gelesen zu haben.
Ich habe das Buch dennoch gern gelesen und vergebe sehr zufriedene 4 von 5 Punkten.

Bewertung vom 02.04.2014
Bäume reisen nachts
Corff, Aude Le

Bäume reisen nachts


weniger gut

Den Anfang des Buches, der das Kennenlernen zwischen Manon und Anatole beschreibt, fand ich wirklich schön zu lesen. Manon tat mir leid, und zu lesen, dass sie langsam eine Freundschaft zu einem älteren Herrn aufbaut, der gemeinsam mit ihr in "Der Kleine Prinz" liest, war nicht nur nachvollziehbar, sondern auch wünschenswert für sie. Das gegenseitige Aufblühen durch die gemeinsame Zeit sowohl bei Manon als auch bei Anatole erschien dann kaum überraschend.

Dann entwickelt sich die Geschichte jedoch in eine andere Richtung. Manons Mutter meldet sich und eine kleine Gruppe - bestehend aus Manon, ihrem Vater Pierre, ihrer Tante Sofie und Anatole, alles ziemlich merkwürdige Gestalten, die mir durchgängig fremd blieben während der Handlung - macht sich auf die Reise zu ihr. Und mit dieser Reise verändert sich auch das Besondere an dem Buch, denn fortan konnte ich es (= das Besondere) nicht mehr finden. Die freundschaftlichen Bande zwischen Manon und Anatole werden nämlich mehr und mehr von anderen Themen verdrängt, die plötzlich - und scheinbar völlig unpassend in diesem Kontext - zur Sprache kommen. Die Autorin verliert sich meines Empfindens nach auf einmal in völlig anderen Themen, allen voran Transsexualität, Geschlechtsumwandlungen, Religion und Älterwerden sowie diverse andere Themen, die mit Manon und ihrer Traurigkeit - um die es doch wohl eigentlich hier ging - so gar nichts mehr zu tun haben. Ich hatte irgendwann das Gefühl, die Autorin hat ihr Buch genutzt, um sich zu allerlei moralischen Themen schnell mal äußern zu können, ob's nun passt oder nicht. Und in meinen Augen hat es nicht gepasst.

Letztlich ist es aber auch das Ende des Buches, das mir "völlig gegen den Strich" geht. Denn das ist einfach nur unglaubwürdig hoch zehn. Nicht nur für den Leser, sondern auch für jedes Kind, das sich vielleicht in einer ähnlichen Situation wie Manon befindet, und so ein Happy Ending im wahrem Leben nicht vorgesetzt bekommt. Wenn ich dieses Ende lese, frage ich mich wirklich, wofür die ganzen inhaltlichen Auseinandersetzungen und Diskussionen davor eigentlich gut und von Nutzen waren.

Fazit:
Meine Erwartungen und meinen Geschmack hat "Bäume reisen nachts" nicht getroffen. Zum einen bleiben mir sowohl die Figuren als auch die Geschichte als solche durchgängig fremd. Thematisch driftet die Autorin in meinen Augen ab der Mitte des Buches in zu viele fremde und nicht passende Themen ab, und das unglaubwürdige Ende setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Bewertung vom 02.04.2014
Ich bin Tess
Moggach, Lottie

Ich bin Tess


gut

"Es war, als hätte ich einen Avatar, nur noch viel besser." (S. 140)

Vom Moment an, in dem ich "Ich bin Tess" aufgeschlagen hatte, war ich neugierig auf das Buch. Denn ich fand die Idee wirklich interessant und war sehr gespannt auf die Umsetzung. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es so vergleichsweise einfach und komplikationslos sein sollte, das Leben einer anderen Person zu übernehmen. Daher war ich wirklich gespannt, was die Autorin sich hier ausgedacht hatte.
Was mir nach einigen Kapiteln klar wurde: Tess und Leila, die beiden Frauen, um die es hier geht, sind in meinen Augen als Figuren nicht glücklich ausgewählt worden. Denn sie sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, und daher schon mal von Beginn an - rein vernunftsmäßig - nicht wirklich geeignet, um sich austauschen zu lassen. Während Tess wie ein flippiger Paradiesvogel erscheint, der das Leben in vollen Zügen gelebt hat, kommt Leila wie die komplette graue Maus daher, die keine Ahnung vom Leben "da draußen" hat. Leila ist in ihrer Art so ungeeignet, jemanden wie Tess ersetzen zu wollen - das ging in meinen Augen nicht Hand in Hand. Denn Frau Moggach hat einfach total mit interessanten Eigenschaften gegeizt, wenn es um ihre Hauptfigur ging: Leila ist eine Spießerin, ist weltfremd und naiv, versteht keine Ironie und keinen Sarkasmus, und hinterfragt völlig "normale" Dinge, weil sie in ihrer begrenzten Welt nicht vorkommen. Sie hat kaum Kontakt zu anderen Menschen und kennt sich bei Facebook & Co. nur pro forma aus. Sie kam mir im Laufe der Handlung so unsympathisch vor; ich konnte ihren ausschweifenden und grüblerischen Gedankengängen und merkwürdigen Überlegungen irgendwann einfach nicht mehr richtig folgen - aus Unverständnis und Desinteresse. Es mag sein, dass Leila extra so sein sollte, dass die Autorin sie bewusst so konträr zu Tess haben wollte - schön. Aber warum?

Zudem aber erschien mir das Szenario des "Identität-Übernehmens" deutlich übertrieben. Leila stellt das "neue übernommene" Leben von Tess als Vollzeitjob dar, als wäre sie ununterbrochen online, am Posten und am Email-Schreiben, als müsste sie ihre Statusmeldungen alle 10 Minuten erneuern, weil sich ja irgendwo auf der Welt jemand fragen könnte "Was macht Tess gerade?". Als würde sich alle Welt um Tess reißen. Leila ist ständig damit beschäftigt, irgendwelche Nachrichten und Kurzmeldungen in Tess' Namen vorzubereiten und zu veröffentlichen und schlägt sich dafür 16 Stunden am Tag am Computer um die Ohren. Das ist einfach unglaubwürdig, und den "Stress", den diese neue Beschäftigung vorm PC Leila angeblich einbringen soll, habe ich ihr nicht 1 Minute lang abgekauft.
Das erschien mir also in der Tat sehr unverständlich und übertrieben. Ansonsten fand ich die Lektüre von "Ich bin Tess" gar nicht so übel, weil es mal etwas völlig anderes war, kein typischer Roman im herkömmlichen Sinne. Und natürlich fragt man sich die ganze Zeit, wie das wohl enden wird; diese Frage hat zumindest mich trotz der langweiligen Hauptfigur und einigen gefühlten Längen im Text durchgehend am Lesen gehalten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2014
Das Erwachen / Indigo Bd.1
Dane, Jordan

Das Erwachen / Indigo Bd.1


gut

Ich hatte eine Problem mit dem Klappentext: er sagt eigentlich gar nichts über die Handlung aus. Das ist zwar prinzipiell nicht schlimm; beim Lesen gilt ja: lieber zuwenig als zuviel verraten. Aber diese Inhaltsangabe sagte mir nun so gar nichts wirklich darüber aus, was mich in diesem Buch erwarten würde. Das wäre ja noch nicht so arg gewesen. Mein zweites Problem jedoch: auch nach über 150 Seiten hatte ich noch keine Ahnung, worum es eigentlich geht. Und bis zum Ende des Buches blieb in meinem Kopf ein großes Fragezeichen "Indigo" betreffend.
Mir war hier vieles einfach viel zu undurchsichtig. Ich habe einiges nicht verstanden, was aber in erster Linie daran lag, dass die Autorin mit Erklärungen gegeizt hat. Sie bringt "Indigokinder" und "Kristallkinder" ins Spiel, lässt auch anklingen, dass diese Kinder besondere Fähigkeiten haben - nur: worin genau bestehen diese Fähigkeiten? Was können sie? Kann jeder etwas anderes? Das wurde hier nie mal wirklich aufs Tapet gebracht. Das war eher alles so vage und wischiwaschi nach dem Motto "Du bist so überbegabt, NUR du hast die Macht, NUR du kannst die Menschheit retten." Aber wieso denn? Ab und zu leuchtete mal jemand blau (oder auch nur irgendwie hell) auf, unterhielt sich per Gedankenübertragung mit den anderen, schlug böse Kerle und Schurken in die Flucht, aber so wirklich was dahinter steckte meines Empfindens nach nicht. Am ehesten noch bei Gabriel, der als Figur wenigstens einige Charakterisierungen und Erklärungen seiner Fähigkeiten sein Eigen nennen durfte. Zumindest bei ihm konnte ich mir vorstellen, warum er als Einzelgänger lebt und niemanden an sich heran lässt. (Bis Rayne auftaucht. Die bringt ihn natürlich prompt zum Schmelzen...)
Aber was die anderen Indigokinder auszeichnete, blieb mir im Großen und Ganzen ein Rätsel, und ich muss gestehen: es hat mich auch nicht so sonderlich interessiert. Tatsächlich fand ich "Indigo: Das Erwachen" an weiten Stellen unspannend, was auch an dem Aufsplitten der Handlung in verschiedene Erzählstränge liegen kann. Als Leser begleitet man nicht nur das Duo Gabe/ Rayne, sondern guckt auch mal bei Luke vorbei, bei korrupten Polizisten, bei übereifrigen Damen, die auch ein Stückchen von der Macht haben wollen, und bei Raynes und Lukes völlig benebelter und klischee-behafteter Schwester Mia. Das klingt eigentlich vielfältig und normalerweise mag ich verschiedene Blickwinkel einer Geschichte. Hier fand ich die Geschehnisse jedoch meistens nicht sonderlich aufregend. Mich haben irgendwann nur noch die Stellen mit Rayne und Gabe interessiert, weil auch nur die beiden wirklich die Handlung voran tragen.

Letztlich kann man "Indigo: Das Erwachen" mal gelesen haben, man kann es aber genauso gut auch lassen. "Indigo: Das Erwachen" ist ein Reihenauftakt, aber ich muss ehrlich sagen: ich weiß nicht, ob ich Lust und Interesse habe, diese Geschichte weiter zu verfolgen.

Bewertung vom 02.04.2014
Der Fürst des Parnass
Ruiz Zafón, Carlos

Der Fürst des Parnass


gut

Wer wie ich sehnsüchtig auf neues Lesefutter aus der Feder von Herrn Zafón wartet, wird sich wohl auch "Der Fürst des Parnass" als kleines Zwischenschmankerl zulegen. Ob sich das wirklich lohnt (noch dazu für den Preis), sei mal dahin gestellt. Für das kleine Büchlein, das eher an ein großbedrucktes Heft erinnert, braucht man keine halbe Stunde, um es zu lesen - und wenn es das nicht schon vorher beim Lesen tat, so wird sich unweigerlich direkt nach dem Zuklappen des Buches Enttäuschung beim Leser einstellen.
Die Geschichte, die hier rasch erzählt wird, spielt im 16./17. Jahrhundert und legt erste Grundsteine für die später folgenden Geschichten rund um Sempere & Co. Gleichzeitig erzählt und vor allem erklärt "Der Fürst des Parnass" überhaupt nichts. Es gibt dem Leser keine tieferen Hintergrundinformationen, keine Erklärungen, nichts. Einfach einige - wie gewohnt - nett ausgefeilte Sätze von Carlos Ruiz Zafón, die zwar leichte Erinnerungen an seine tollen Romane wach werden lassen, gleichzeitig aber bei Weitem nicht ausreichen, um zufrieden zu stellen. Zumindest ich bin nicht zufrieden.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2014
Celeste bedeutet Himmelblau / Frank Liebknecht ermittelt Bd.1
Pons, Brigitte

Celeste bedeutet Himmelblau / Frank Liebknecht ermittelt Bd.1


sehr gut

Mit "Celeste bedeutet Himmelblau" hat Brigitte Pons einen lesenswerten, kurzweiligen und soliden Krimi um einen Todesfall in ländlicher Idylle geschrieben, der seine Wurzeln bis in die Vergangenheit aussendet.
Hauptfigur Frank Liebknecht steht im Mittelpunkt und ermittelt im provinziellen Vielbrunn, in das er zwar schon vor eine Weile gezogen ist, dessen Bewohner ihn und seine Arbeit jedoch nach wie vor argwöhnisch betrachten. Ihn stört das wenig, er geht schnell in seinem neuesten Fall auf und entdeckt diverse Ungereimtheiten, mit deren Verfolgung er sich nicht beliebt macht. Die folgende breit gefächerte Handlung, die ihre Fühler auch bald in Richtung Sektenmilieu ausstreckt, ist in angenehm kurzen Kapiteln gehalten und überzeugt durch unerwarteten Tiefgang, gelungenen Perspektivenwechsel und flüssigen Sprachstil. Liebknechts Ermittlungsarbeit ließ sich zwar gut nachvollziehen und wird nicht langweilig, erfindet für Krimifans und Krimivielleser jedoch das Rad nicht neu. So ist die Auflösung für Kenner sicher keine Riesenüberraschung, aber dennoch gut gemacht.
Einzig die letzten Szenen des Buches haben mich nicht wirklich zufriedengestellt, denn diese erscheinen mir - in Bezug auf die Auflösung Celeste betreffend - dann doch zu unglaubwürdig und aufgesetzt. Ansonsten durchaus lesenswerter Krimi in deutsch-ländlichen Gefilden, der auch neugierig auf weitere Geschichten um Liebknecht macht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.