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mecop

Bewertungen

Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2022
Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles


ausgezeichnet

Schön gestaltetes Kinderbuch mit aktuellem Bezug
Den Regenbogenfisch und seine Geschichten habe ich selbst schon als Kind geliebt. 30 Jahre gibt es ihn mittlerweile und pünktlich zum Jubiläum erschien das neue Buch "Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles". Es ist, wie vorherige Ausgaben, sehr schön gestaltet und die Bilder machen allein beim Durchblättern schon Freude. Meine 4-jährige Nichte ist ganz begeistert von diesem Buch und es zählt mittlerweile zu den Büchern, aus denen ihr regelmäßig vorgelesen werden soll.
Die Geschichte ist zauberhaft, wenn auch recht kurz. Ein paar Seiten mehr hätten eventuell nicht geschadet, wobei die Länge (und die Aufmerksamkeitsspanne) je nach Kind und Alter natürlich variiert. Die Erzählung hat einen äußerst aktuellen Bezug und enthält als "Moral von der Geschicht'", dass Menschen nicht alles glauben sollten, was ihnen erzählt wird. Eine Wahrheit, der wir uns alle nicht erst seit Donald Trump stets aufs Neue bewusst werden müssen. Insgesamt ein stimmiges Kinderbuch, das ich gerne weiterempfehle – sowohl optisch als auch inhaltlich. Daher volle Punktzahl (bzw. Sterne) für den Regenbogenfisch!

Bewertung vom 24.09.2022
Bullauge
Ani, Friedrich

Bullauge


ausgezeichnet

Leise, sprachlich überzeugend und eindringlich
Ich habe von Friedrich Ani so gut wie alle Romane gelesen und bin ein großer Fan seiner Figuren, unter anderem von Tabor Süden. Mit seiner speziellen Sprache (zum Beispiel „Aushäusigkeit“) zieht mich Ani immer wieder in seinen Bann, auch wenn seine Romane eher leise erzählt sind, was nur wenigen Autor:innen gelingt.
Auch Kay Oleander ließ mich beim Lesen nicht mehr los. Er ist in typischer Ani-Manier ein vom Schicksal gezeichneter Mensch, der versucht, mit seiner Situation nach dem Verlust eines Auges zurecht zu kommen. Dabei trifft er mit Silvia Glaser auf eine Person, die im Leben auch schon bessere Zeiten erlebt hat. Die Annäherung der beiden Versehrten bestreitet den Großteil des Romans bis zum überraschenden Ende, das wiederum für Friedrich Ani nicht ungewöhnlich ist. Ich empfehle „Bullauge“ und Friedrich Ani allen weiter, die gerne mal einen Kriminalroman lesen, der ungewöhnlich geschrieben ist, aber einen dennoch nicht mehr loslässt. Friedrich Ani, der Meister der leisen Töne und für mich schönen Sprache hat mal wieder einen tollen Roman verfasst!

Bewertung vom 12.09.2022
Zwischen Brüdern
Böhm, Wolfgang

Zwischen Brüdern


sehr gut

Unaufgeregt, aber dennoch einprägsam

Das Cover des Buches "Zwischen Brüdern" gefiel mir von Beginn an sehr und auch der Roman hat mir gut gefallen. Er schildert unaufgeregt das Leben zweier ungleicher Brüder zwischen den beiden Weltkriegen. Leser:innen erleben dabei, wie ein Bruder (Viktor) sein Leben sehr geradlinig und nahezu stoisch ernst angeht, während der andere Bruder buchstäblich ein Hans(-dampf) in allen Gassen ist. Diese Unterschiede schildert Viktor als Erzähler des Romans aus seiner Sicht. Mir ging es beim Lesen so, dass ich weder den einen noch den anderen Bruder sympathisch fand. Ich konnte ihre Positionen zwar nachvollziehen, war aber dann doch ihrer Sturheit wegen (mal eine Gemeinsamkeit) von beiden irritiert. Was mir am Roman recht gut gefällt, ist, dass historische Ereignisse mit in die Geschichte eingeflochten wurden. Dadurch lassen sich manche Entscheidungen der Protagonist:innen besser nachvollziehen. Insgesamt ein Roman für alle, die Lebensgeschichten nahe am Puls der Zeitgeschichte mögen.

Bewertung vom 05.09.2022
Wie pflanze ich ein Einhorn? / SAMi Bd.22
Morrisroe, Rachel

Wie pflanze ich ein Einhorn? / SAMi Bd.22


sehr gut

Unterhaltsam und kindgerecht
"Wie pflanze ich ein Einhorn?" ist eine liebevoll gestaltete, kindgerechte und unterhaltsame Geschichte. Sie kann an Sami, den Lesebären angedockt werden und findet so spielerisch viele Zuhörer:innen. Da in der Geschichte auch Einhörner vorkommen, ist das Buch ideal für Kinder. Meine Nichte hat das Buch zunächst auch komplett ohne Sami durchgeschaut - Lesen kann sie ja noch nicht. Da sie farbenfrohe Bücher mit vielen Details auf den Seiten liebt, war das Buch schon ohne Lesebär ein echtes Highlight für sie. Nun wechselt sie zwischen Sami darf vorlesen und "ich schaue es mir alleine an" munter hin und her. Das Buch ist ein echter Gewinn für jedes Kinderbuchregal. Die Geschichte regt die Fantasie der Kinder an und entführt diese in eine schöne Fantasiewelt. Das Buch ist somit allen Kindern empfohlen, die Einhörner und fantasievolle Geschichten lieben.

Bewertung vom 05.09.2022
Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1
Goldammer, Frank

Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1


sehr gut

Mysteriös und spannend
Von Frank Goldammer habe ich bereits einige Bücher gelesen und daher wollte ich auch "Bruch. Ein dunkler Ort" lesen. Das Cover deutet bereits auf eine mysteriöse Geschichte hin und die Lesenden werden in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht. Der Roman ist von Beginn an fesselnd und gibt viele Rätsel auf. Bis zum Schluss war mir nicht klar, was ich glauben sollte und wie letztlich die Auflösung sein sollte. Insgesamt gefiel mir die Auflösung, auch wenn mir manches nicht ganz logisch erschien. Die beiden Hauptfiguren, Bruch und Schauer, deren Namen Programm zu sein scheinen, sind gut dargestellt, auch wenn ich keine der beiden sympathisch fand. Frank Goldammer schafft es, die Figuren mit ihren Schwächen nicht zu überzeichnen und zugleich die Handlung nicht zu vergessen. Die Spannung hält er bis zum Ende sehr hoch. Der Roman ist allen zu empfehlen, die es gerne mysteriös und spannend mögen und auch gebrochenen Figuren in einer Geschichte etwas abgewinnen können.

Bewertung vom 29.08.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


sehr gut

Spannender und unterhaltsamer Roman, garniert mit ganz viel Zeitgeschichte

Das Cover mit der Bahnhofshalle hatte es mir von Beginn an angetan. Der Roman selbst spielt zwar wenig an Bahnhöfen, sondern hat eher einen künstlerischen Bezug zu einem französischen Bahnhof.
Der Roman von Andreas Storm hat mich dennoch überzeugt. Er ist ein genauer Beobachter seine Figuren und schafft es mühelos, verschiedene zeitgeschichtliche Ereignisse in seinem Roman einzuweben. Seine Sprache ist einfach gewählt und garantiert ein spannendes und unterhaltsames Lesevergnügen. Mir persönlich waren im Roman ein paar Zeitsprünge und Figuren zu viel, sodass ich zwischenzeitlich erst mal wieder nachsehen musste, von wem gerade die Rede ist und in welcher Beziehung die Figur zu den jeweils anderen Protagonist:innen steht. Ansonsten fühlte ich mich gut unterhalten und habe auch noch einiges Zeitgeschichtliches dazugelernt. Ich empfehle "Das neunte Gemälde" allen Menschen, die gerne Kriminalromane lesen, die verschiedene Zeitebenen aufweisen und einem nebenbei noch ein wenig Geschichte mit auf den Weg geben.

Bewertung vom 15.08.2022
Starter-Set Sami Lesebär Größter Schatz der Welt / SAMi

Starter-Set Sami Lesebär Größter Schatz der Welt / SAMi


ausgezeichnet

Tolles Starter-Set!
SAMi, der Lesebär hat mich als Konzept begeistert und begeistert meine vierjährige Nichte seit letztem Freitag (da kam das Paket) täglich aufs Neue!
Die Figur des Bären ist eine tolle Idee. Zum einen ist er schön anzusehen, niedlich und Kinder mögen ihn auf Anhieb. Zum anderen ist er intuitiv zu bedienen, da er auf dem Kopf mittig aktiviert wird und seine Ohren für die Lautstärkeregelung genutzt werden. Das ist kinderleicht zu verstehen und meine Nichte nutzt diese Funktionen auch schon komplett selbstständig. Auch das "Andocken" des Buches an SAMi bekommt sie mittlerweile problemlos hin.
Das Buch "Der größte Schatz der Welt", das dem Starter-Set beiliegt, ist außerdem eine schöne Geschichte, die meine Nichte stets aufs Neue gerne hört. Da es schon einige weitere Bücher für den Lesebären gibt, werde ich noch ein paar Bücher zusätzlich für meine Nichte kaufen. Das Starter-Set ist eine tolle Sache, die ich allen ans Herz lege, die Kindern nicht immer selbst vorlesen wollen bzw. wenn sie Kinder haben bzw. kennen, die sich vielleicht auch einmal gerne zurückziehen und für sich sein wollen (zum Spielen oder eben SAMi zuhören).

Bewertung vom 08.08.2022
Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21
Silva, Daniel

Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21


sehr gut

Ruhiger Spionagethriller, der einen dennoch in den Bann zieht

"Die Cellistin" machte mich bereits mit ihrem Cover neugierig und auch der Thriller hat mich nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Daniel Silva gelingt es, obwohl er einen Thriller schreibt, diesen in einem ruhigen und präzisen Ton zu erzählen. Die Handlung ist von Beginn an spannend und lässt einen das Buch schnell durchlesen, da man unbedingt wissen will, wie es weitergeht!
Zugleich spielt das Buch in den letzten Zügen der Trump-Präsidentschaft und zieht einen Bogen (wie bei einem Cello) zur aktuellen Situation, was mir sehr gut gefiel. Ich war außerdem sehr faziniert von seinen Schilderungen der Arbeit der Geheimdienste. Wirklich beeindruckend! Allerdings ziehe einen Stern bei der Bewertung ab, da ich die Figur der Cellistin, vor allem deren vielseitige Fähigkeiten, dann doch etwas übertrieben fand. Ansonsten ist der Thriller jedem zu empfehlen, der spannende Bücher mag, die einen ruhigen Erzählstil haben und wenige blutige Momente.

Bewertung vom 02.08.2022
Beifang
Simons, Martin

Beifang


sehr gut

Seine Familie kann man sich nicht aussuchen
"Beifang" ist eines der nachdrücklichsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Selten habe ich eine Hauptfigur so begleitet wie Frank auf der Suche nach seiner Herkunft. Die kennt er zwar eigentlich, aber im Verlauf des Buches wird deutlich, wie wenig er dennoch weiß. Eine wirklich interessante und überhaupt nicht langatmige Herkunfts- und letztlich Sinnsuche.
Martin Simons schafft mit seiner pägnanten und durchweg unaufgeregten Sprache den Lesenden das Gefühl zu vermitteln, dem Protagonisten über die Schulter zu schauen. Dessen Zaudern mit dem eigenen Kind und seine Suche nach der familiären und auch der eigenen Wahrheit sind so beschrieben, dass ich das Buch mit einer besonderen Neugierde gelesen habe. Zudem wird nebenbei noch Milieu- und Zeitgeschichte, vor allem des Ruhrpotts, sehr gut in die Geschichte eingewebt. Ein wirklich gelungener Roman für alle, die wissen wollen, was Lebensgeschichten ausmachen und Protagonisten gerne bei Sinn- und Wahrheitssuchen begleiten.

Bewertung vom 23.07.2022
Samson und Nadjeschda
Kurkow, Andrej

Samson und Nadjeschda


sehr gut

Spezieller, historischer (Kriminal-)Roman

Ich mag die Cover der Diogenes-Bücher sehr. Sie sind in der Regel ein guter Vorgeschmack auf das, was einen im Roman erwartet. Auch bei "Samson und Nadjeschda" ist dies der Fall. Der Protagonist Samson ist ein spezieller Charakter, der sich nicht so leicht in die Karten schauen lässt. Sein Vorgehen war für mich nicht immer logisch, aber angesichts der Situation, in der er nach der Russischen Revolution steckte, durchaus verständlich.
Andrej Krukow schafft es, das nachrevolutionäre Kiew in seinem Roman zum Leben zu erwecken und die einzelnen Figuren authentisch erscheinen zu lassen. Zumindest, so weit ich das nachvollziehen kann. Der Text war allerdings zeitwillig etwas sperrig zu lesen, was sicherlich auch an den ukrainischen Begriffen lag, für die mir persönlich ein Glossar fehlte. Nichtsdestotrotz fand ich den Roman unterhaltsam, auch wenn die Krimihandlung für meinen Geschmack eher nebenbei lief, während es darum ging, Samsons Entwicklung zu verfolgen. Das ändert sich vermutlich in den folgenden Romanen der Reihe. Daher lege in den Roman vor allem Menschen ans Herz, die gerne in eine andere Zeit abtauchen möchten und dabei auch etwas ruhigeres Fahrwasser bevorzugen.