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Leuchtturmwaerterin
Wohnort: 
Kassel

Bewertungen

Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2016
Der große Gatsby
Fitzgerald, F. Scott

Der große Gatsby


sehr gut

Ich habe die Ausgabe der Süddeutschen Zeitung gelesen, aus dem Amerikanischen von Walter Schürenberg.
Ich habe den ICH-Erzähler Nick Carraway direkt ins Herz geschlossen. Auch wenn er nur stiller Beobachter ist und einzig und allein als Erzähler der Story fungiert, finde ich seine Person einfach klasse.
Mit den anderen Charakteren ging es mir nicht so. Ich mochte sie alle nicht wirklich. Jeder hat auf seine Weise eine unsympathische Art an sich und man will eigentlich nichts mit ihnen zu tun haben.
Das Buch lebt von diesen Charakteren, von der Oberflächlichkeit der Gesellschaft und hält den Menschen den Spiegel vor. Denn eigentlich ist es doch so, dass diese Oberflächlichkeit in der heutigen Gesellschaft noch extremer geworden ist. Jeder ist nur auf sich bezogen, seine eigene kleine Welt zählt und nur der, der was zu bieten hat, darf in dieser Welt mitspielen. Wenn jemand nichts hat, hat er auch bitteschön zu verschwinden.
Einen Stern Abzug gibt es, weil ich zu Beginn einige Zeit gebraucht habe, bis ich wirklich in der Geschichte drin war. Es ist teilweise etwas wirr geschrieben, was wohl aber die Partygesellschaft, den Alkoholkonsum und den Leichtsinn der Figuren besser aufzeigen soll.

Fazit:
Dieses Buch ist aktueller den je, denn der Egoismus jedes einzelnen prägt die Gesellschaft und lässt Menschen an die Macht kommen, die diese ausnutzen und ihre ganz eigenen Ziele verfolgen.

Bewertung vom 03.07.2016
Erwachen / Saga der Mondlilie Bd.1 (eBook, ePUB)
Donig, Anna

Erwachen / Saga der Mondlilie Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein wunderschönes farbenprächtiges und sehr passendes Cover. Es hält durchaus, was es verspricht.
Zu Beginn lernt man Daniel, Neilas Bruder kennen, der im Gefängnis sitzt. Man erfährt mehr über Neila, ihren kleinen Bruder Elion und ihre Eltern. Und man hat sofort das Gefühl, ganz nah bei Neila zu sein. Sie ist ein tolles Mädchen und hat gleich die Sympathie auf ihrer Seite.
Leider musste sie in jungen Jahren schon jede Menge mitmachen und so wünscht man ihr eigentlich nur Ruhe und eine Verschnaufpause, die sie aber leider nicht bekommt (oder zum Glück, denn das macht das Buch wirklich spannend).
Trotz ihres Engeldaseins ist sie doch ein ganz normales Teenie-Mädchen und verliebt sich prompt in Raphael, ihren Cousin.
Das Buch wirkt wie der Auftakt eines Mehrteilers. Man erfährt einige Hintergrundinformationen über die Engel und die jüngere Geschichte der einzelnen Sippen. Auch wenn ein paar Fragen unbeantwortet bleiben.
Und am Ende möchte man noch viele hundert Seiten so weiterlesen.

Fazit:
Das Buch hat mich auf jeden Fall von der ersten Seiten an gepackt. Die Geschichte hat große Freude bereitet und nun will ich natürlich wissen wie es Neila so weiter ergeht.
Einen Stern Abzug gibt es eigentlich auch nur, weil mir die Geschichte zu sehr offen gelassen wird und ich mich mitten herausgerissen gefühlt habe.

Bewertung vom 26.06.2016
Stöberhai / Kommissar Ingo Behrends Bd.6
Lange, Roland

Stöberhai / Kommissar Ingo Behrends Bd.6


ausgezeichnet

Das Cover ist sehr stimmungsvoll. Es zeigt den einen Aufklärungsturm, den Horchposten "Stöberhai" der Bundeswehr. Der Nebel verspricht etwas Geheimnisvolles.
Ingo Behrends, der in jedem der sechs Bände von Roland Lange der Hauptprotagonist ist, wird diesmal unfreiwillig außer Gefecht gesetzt, weil er zu einer Reha muss. Doch auch dort verlässt ihn seine Spürnase nicht und so stolpert er in einen neuen Fall und weil er offiziell nicht ermitteln darf, tut er es einfach inoffiziell. Einen echten Hauptkommissar kann eben niemand vom Ermitteln abhalten.
Die Figuren sind lebendig, man fiebert mit den verschiedensten Personen mit. Vor allem Jana, eine junge Russin, begleitet man als Leser auf ihrer Jagd nach Antworten.
Die regionalen Schauplätze werden toll beschrieben und selbst wenn man noch nicht dort war, hat man das Gefühl alles vor Augen zu haben.
Und ganz nebenbei lernt man auch noch etwas über die Wendezeit.

Fazit:
Einer toller Regiokrimi, der den Leser mitnimmt und den Harz erleben lässt.

Bewertung vom 24.06.2016
Breathe - Jax und Sadie / Sea Breeze Bd.1 (eBook, ePUB)
Glines, Abbi

Breathe - Jax und Sadie / Sea Breeze Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Meine Gedanken zum eBook:
Die wechselnde ICH-Perspektive, macht die Geschichte gleich von Anfang an persönlicher. Man ist sofort drin und fühlt mit Sadie und später auch mit Jax. Die beiden Hauptcharaktere und auch die Nebenfiguren, wie Marcus, Ms Mary oder auch Jessica sind sehr lebendig beschrieben. Doch auch, wenn die Geschichte in wechselnder Perspektive aus der Sicht von Sadie und von Jax geschrieben ist, fiebert man doch am meisten mit Sadie mit, da es ihre Geschichte ist, die erzählt wird. Sie hat es nicht leicht und muss sehr viel Verantwortung übernehmen (Aschenputtel lässt grüßen.), weil ihre Mutter einfach nichts auf die Reihe bringt.
Die Geschichte hat jetzt keinen Tiefgang oder so, aber das erwartet man bei einer Teenieromanze auch nicht. Ich hatte beim Lesen wirklich Freude und ich konnte einfach mal wieder herrlich abschalten vom ganzen Alltagsgeschehen. Auch wenn ich jetzt nicht ständig solche Romane lesen muss. Aber für zwischendrin wirklich nett.

Fazit:
Die klassische Cinderella-Story in neuem Gewand. Eine nett dahinplätschernde Teenie-Liebesgeschichte mit Kitscheinlagen, für einen verregneten Sonntag Nachmittag genau das Richtige.

Bewertung vom 19.06.2016
Fünf / Beatrice Kaspary Bd.1
Poznanski, Ursula

Fünf / Beatrice Kaspary Bd.1


gut

Wenn man sich das Cover ansieht, fällt einem gleich die Krähe ins Auge. Schaut man sich die anderen Cover der Kaspary & Wenninger-Reihe an, so fällt auf, dass immer wieder eine Krähe auf dem Cover zu finden ist. Ich mag solche Spielereien, auch wenn das Cover erst einmal nichts über den eigentlichen Thriller aussagt. Die Natur kommt hier zur Geltung, und ich finde, das reicht vollkommen aus.

Gleich zu Beginn fallen Sätze wie "Florin klang wie Bourbon auf Eis, kalt-samtig-scharf." auf. Ich persönlich liebe solche Beschreibungen.
Die Figuren sind toll beschrieben, glaubhaft und lebendig gehalten. Ich kann mich gut in Beatrice hineinversetzen und leide, trauere, freue mich mit ihr. Die private und die berufliche Ebene, sind gleich gut ausgearbeitet, sodass man nicht das Gefühl hat, eines von beidem wäre zu ausführlich erzählt.
Auch Florin ist ein sympathischer Charakter und absolut glaubhaft. Und erst Hoffmann, dieser fiese Chef. Auch ihm glaubt man seine Rolle sofort.
Die Ermittlungsarbeit in Form von Geocaches, die gehoben werden müssen, hat mir große Freude bereitet, da ich selbst gerne die ein oder andere Dose suchen gehe.
Auch wenn mir recht früh klar war, was wann warum passiert, habe ich doch weiter mitfiebern können und wurde auch hier und da eines Besseren belehrt.
Und dann kommt das Aber: Die Story enthält leider einen so groben Schnitzer, dass der ganze Plot am Ende in sich zusammenfällt. Ich möchte hier ungerne spoilern, aber in der Auflösung des Falles passiert etwas, was so tatsächlich nicht der Auslöser für das eigentliche Verbrechen sein kann. Ich weiß nicht, ob das schon mehreren aufgefallen ist, aber mir hat es die Freude am Buch schlagartig genommen.

Fazit:
Im Großen und Ganzen ein toller Thriller, der allerdings auf den letzten 20 Seiten stark nachlässt und die Geschichte in sich zusammenstürzen lässt durch einen Fehler im Plot. Schade, sonst wäre es wirklich ein 5-Sterne-Buch geworden.

Bewertung vom 13.06.2016
Der Nordseespuk / Theodor Storm Bd.2
Spreckelsen, Tilman

Der Nordseespuk / Theodor Storm Bd.2


sehr gut

Das Cover lässt Dunkles erahnen. Vielleicht etwas übertrieben, aber durchaus stimmungsvoll.

Tilman Spreckelsen hat hier wieder einen netten Detektiv-Krimi im Stil von Sherlock Holmes geschrieben. Auch wenn Peter Söt hier der eigentliche Hauptcharakter ist und Theodor Storm eher blass daherkommt (wie schon in Band 1), macht der Krimi von Anfang an neugierig. Die Einschübe über die Geschichte der Antoinette de Bourignon waren für mich besonders interessant geschrieben und haben sich gut in die eigentliche Story hineingefunden.
Mit den Figuren hatte ich lange Zeit meine Probleme. Theodor Storm zu blass, Peter Söt unsympathisch, Constanze eher ein nettes Anhängsel von Storm, Anna, Katharina und Lena nerviges Beiwerk. Aber dann entwickelten sich viele der Charaktere weiter und sogar der unsympathische Söt, hat mich am Ende doch noch für sich gewinnen können.
Der rote Faden zieht sich gekonnt durch das Buch, die einzelnen Stränge lösen sich zum Schluss alle nach und nach, sodass kein loser Faden zurückbleibt.
So ganz nebenbei erfährt man mehr über die Spaltung der Insel Nordstrand während der großen Flut im 17. Jh. Solche kleinen Nebeninfos mag ich persönlich sehr gerne. Das zeigt mir, dass der Autor sich mit der Geschichte des Handlungsorts auseinandergesetzt hat.

Fazit:
Auch wenn es hier und da kleine Längen gibt und der eigentliche Haupt-Protagonist eher blass daherkommt, macht dieser historische Krimi wirklich Freude. Er ist spannend und man erfährt mehr über die damaligen Bewohner von Husum und Nordstrand. Außerdem lernt man in diesem 2. Band Peter Söt, den heimlichen Hauptcharakter der Reihe, etwas besser kennen. Mir hat das Buch nette Lesestunden bereitet und ich kann es jedem Leser von historischen (Cosy-)Krimis durchaus empfehlen!

Bewertung vom 25.05.2016
Mariana
Kearsley, Susanna

Mariana


ausgezeichnet

Der Piper Verlag hat ein so stimmungsvolles Cover gezaubert, dass ich bereits beim ersten Blick darauf förmlich in die Geschichte eingetaucht bin.
Ein so wunderbar erzählter Roman von Julia und einer jungen Frau namens Mariana, die im 17. Jahrhundert aus London vor der Pest floh.
Die Figuren sind so lebendig beschrieben, dass es ein Genuss ist, sie auf ihren Wegen zu begleiten und man mit leidet, wenn ihnen etwas schlimmes widerfährt.
Alles dreht sich um ein altes Cottage, dass Julia bereits mit 5 Jahren das erste Mal sieht und sich gleich in das alte Gemäuer verliebt. Viele Jahre später ist sie Buchillustratorin (der Traum jeder Künstlerin) und erfüllt sich ihren Kindheitstraum.
Mich haben die Zeitsprünge immer wieder mitgenommen, denen Julia ausgesetzt ist. Leider merkt man oft erst mittendrin, ob man nun in der Jetztzeit oder im 17. Jahrhundert unterwegs ist. War nicht ganz optimal gelöst. Wirkt sich aber nicht auf meine Meinung zum Inhalt aus.
Dies ist wieder einmal eine der Geschichten, die hauptsächlich durch ihre stimmigen und lebendigen Charaktere lebt und mich vollkommen mitgenommen hat.

Fazit:
Ein wunderbarer Roman für Schlechtwetter-Tage, für gemütliche Stunden mit Decke und Tee auf der Couch. Das Buch hinterlässt ein absolutes Wohlfühl-Gefühl! Susanna Kearsley verzaubert durch ihre bildhafte Erzählweise, sodass man die Blumen im Garten fast schon riechen kann.

Bewertung vom 05.05.2016
Jane Eyre
Brontë, Charlotte

Jane Eyre


sehr gut

Erst einmal haben mich die fast 640 Seiten fast erschlagen. Ich als Langsamleserin habe immer wieder Respekt vor solchen dicken Wälzern. Und dann auch noch ein Klassiker. Doch ich wurde schnell eines besseren belehrt. Die Sprache ist extrem modern gehalten für die damalige Zeit. Es macht einfach Spaß aus Janes Sicht die Welt zu entdecken und ihr beim Leben zuzusehen. Auch, wenn sie mir zu Beginn noch leid tat, merkte ich doch sehr schnell, dass sie einen wirklich starken Willen und einen unerschütterlichen Charakter hat. Allerdings ist mir aufgefallen, dass die gute Charlotte wenig Fantasie an den Tag legte, wenn es um Namen ging. Es kommen min. 3 Johns und 2 Marys darin vor. Aber durch die räumliche Abgrenzung kann man sie trotz allem gut auseinander halten.
Ich möchte inhaltlich nicht zu viel verraten, aber Jane hinterlässt einen wirklich großen Eindruck bei mir im Laufe der Geschichte.
Die Charaktere sind wirklich toll gewählt und ausgearbeitet. Ich hatte beim Lesen gleich das Gefühl alle zu kennen und bin vor allem von Mr. Rochester wirklich angetan.
Die einzelnen Stationen ihres Lebens waren immer klar voneinander abgegrenzt, sodass man nie durcheinander geraten konnte und überlegen musste, wo man gerade war. Mich hat beeindruckt wie Jane damit umging, dass sie immer wieder als nicht hübsch angesehen wurde und ihr das auch ständig gesagt wurde. Ich hätte große Probleme mit so etwas.
Ich hatte einige Probleme mit den französischen Sätzen, da sie meinen Lesefluss doch sehr gebremst haben. Allerdings werden sie nach hinten raus weniger. Die Anmerkungen und Übersetzungen am Ende des Buches habe ich nicht genutzt, weil mir das ständige umblättern einfach zu mühsam war.

Fazit:
Diese Liebesgeschichte ist einfach wunderbar. Sie zeigt eine junge Frau, die genau weiß was sie will und für die damalige Zeit unglaublich modern war. Sie geht ihren Weg und liebt wen und wie sie will. Das hat mich sehr beeindruckt. Auch wenn es hier und da einige Längen gab, ist es ein wirklich lesenswertes Buch und absolut zu empfehlen, wenn man Freude hat an guten, klassischen Liebesgeschichten!

Bewertung vom 06.04.2016
Der Tote im Gänseteich (eBook, ePUB)
Ibing, Sabine

Der Tote im Gänseteich (eBook, ePUB)


weniger gut

Der Krimi wird aus der wechselnden Sicht von Mia und Leo, jeweils in der ICH-Perspektive erzählt.
Man lernt die Figuren kennen und erfährt einiges aus ihrem Leben, was wirklich gut dargestellt wird. Auch die Namen Mia Drachenfels und Leopold Falkenstein fand ich sehr gelungen.
Die Geschichte plätschert über fast 200 Seiten nett geschrieben dahin, leider fehlt aber die Spannung bis dahin. Diese kommt auf den letzten Metern tatsächlich noch einmal auf und man will dann auch wissen, wie alles ausgeht. Aber bis man an diesen Punkt kommt, dauert es sehr lange.
Beim Lesen kamen mir immer wieder Fragen in den Sinn und kleine Ungereimtheiten haben mich über die Story stolpern lassen. Der teilweise Bericht erstattende Erzählstil war mir als Leser oft nicht spannend genug.
Die Idee ist wirklich gut, allerdings hat es einfach nicht ganz mit der Umsetzung gepasst. Es waren zu viele aktuelle Themen im Krimi verarbeitet, die für sich wirklich wichtig und spannend sind, aber alles zusammengenommen war einfach zu viel des Guten. Der rote Faden war weg und kam erst ganz am Ende wieder. Schade!
Weite Strecken des Buches las es sich, wie ein Erfahrungsbericht von einem Flüchtling und weniger, wie ein "Bodenseekrimi". Ich habe den Bodensee vermisst, denn nichts war wirklich individuell. Man hätte die Geschichte auch anderenorts spielen lassen können. Es wäre nicht weiter aufgefallen.
Es gab ein paar Probleme mit dem Tempus, allerdings ist das mit Rückblick im Rückblick im Rückblick auch nicht mehr so ganz einfach, hier noch die richtige Zeitform zu wählen. Mich als Leser haben diese Rückblicke leider oft verwirrt.
Und dann ist mir beim Satz noch etwas aufgefallen. Einige Kapitel haben ganze Seiten ohne Absätze. Solche Bleiwüsten sind leider nicht gerade leserfreundlich.

Fazit:
Schade, ich hätte gerne mehr Sterne vergeben, aber mir war die Geschichte nicht rund genug, der rote Faden hat gefehlt und für einen Krimi war zu wenig Spannung zu finden. Außerdem waren inhaltliche und formale Fehler im Text, über die ich leider öfter gestolpert bin.

Bewertung vom 28.03.2016
Ohne Grenzen
Wetterau, Stefan

Ohne Grenzen


sehr gut

Das Cover wirkt bedrohlich. Es brauen sich Unwetterwolken über der Burgruine auf und überschatten das Land. Man erwartet Unheilvolles.
Alles beginnt mit einem Dorffest und vier betrunkenen Jugendlichen, die an der Burgruine etwas Spaß haben wollen. Schnell ahnt man, dass das nicht gut ausgehen kann.
Dann schwenkt die Sicht um und man lernt Eric kennen, einen Studenten aus Jena, der seine Freundin in Lauchröden bzw. einem kleinen Dorf in der Gegend besuchen will. Es ist tiefster Winter, der Schnee liegt meterhoch und sein altes Auto gibt mitten im Nirgendwo den Geist auf.
Mysteriöse Vorkommnisse erschüttern die Gegend und Eric versucht gemeinsam mit seinem Studienfreund Bernd das Ganze aufzuklären.
Ein toller Regionalkrimi, der mir, obwohl ortsfremd, ein recht genaues Bild von der Gegend aufgezeigt hat. Besonders gut hat mir gefallen, dass hier kein typisches Ermittlerteam an den Fall herangeht, sondern eben zwei Studenten, die sich nicht nur mit den Morden, sondern auch mit der Historie der Gegend beschäftigen.
Die Figuren sind sympathisch und man rätselt gerne mit ihnen.
Die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln sind toll gelöst und machen den Leser neugierig, wie alles zueinander gehört.
Man erfährt nicht nur mittelalterliche Geschichte, sondern auch Eindrücke aus der jüngeren Vergangenheit rund um die innerdeutsche Grenze und die Empfindungen der einzelnen Dorfbewohner im Grenzgebiet.
Auch wird man sich wieder bewusst, wie schwierig es bis heute für Menschen mit Behinderungen ist, in der Gesellschaft anerkannt zu werden. Es hält dem Leser den Spiegel vor und mahnt, dass kein Mensch perfekt ist und jeder mit einem Makel herumläuft. Bei manchen ist dieser bloß nicht auf den ersten Blick zu erkennen.
Sprachlich war es sicher für den Autor eine Herausforderung, beide Zeiten voneinander klar abzutrennen. Er hat es aber durchweg toll gelöst und mit Minnesang-Zitaten wunderbar abgerundet.
An wenigen Stellen hat das Buch ein paar Längen, daher kann ich ihm nicht die volle Punktzahl geben, aber ich kann es wirklich empfehlen. Es hat einfach Freude gemacht, das Rätsel um dem Mann mit der Hellebarde zu lösen und somit auch die Morde aufzuklären.

Fazit:
Ein wunderbarer Thüringen Krimi mit viel Lokalkolorit und jeder Menge Geschichte. Absolut lesenswert und unbedingt zu empfehlen!