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Bri
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Kröslin

Bewertungen

Insgesamt 221 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2020
Das Reich der Grasländer 1 / Der letzte König von Osten Ard Bd.3
Williams, Tad

Das Reich der Grasländer 1 / Der letzte König von Osten Ard Bd.3


gut

Das Cover ist ansprechend und zum Fantasygenre passend gestaltet. Im Vordergrund ein Schwert, dahinter 4 Säulen, dazwischen brenndendes Land im Hintergrund sichtbar und über allem dicke Rauchwolken.

Auch wenn das Buches eine kurze "Zusammenfassung" der vorherigen Teile/ Geschichte aufzeigt ("was bisher geschah"), ist es auch zugleich sehr verwirrend- denn es sind viel zuviele Informationen, schwierige Namen, zudem mehrere Handlungsstränge auf engstem Raum zusammengefasst. 

Simon und Miriamel, beide Könige, herrschen auf dem Hochthron über die Menschen. Es herrscht zwar Frieden, doch leider nicht für immer: Der Nornenkönigin Utuk’ku ist wiedererwacht, die Elbenarmee marschiert ein.
Dann sind wir plötzlich bei Morgan, dem Enkel des Königs und seiner Flucht durch die Wälder. Das ist durchaus spannend dargestellt.
Ist eine Rettung möglich?

Insgesamt ist es eine interessante und spannende Geschichte, bei der es jedoch im Verlauf immer schwieriger wird, den Überblick zu behalten.
Stellenweise war es auch viel zu langatmig und konnte so die Spannung nicht halten.

Wenn man die Bücher/ Teile davor kennt, ist der Einstieg sicherlich leichter. Deshalb wäre es empfehlenswert, sich an die Reihenfolge zu halten.

*Fantasy, aber übervoll und langatmig*

Bewertung vom 08.04.2020
Midlife-Care
Esche-Belke, Susanne;Kirschner-Brouns, Suzann

Midlife-Care


ausgezeichnet

*ein Buch, das jede Frau lesen sollte!*

Noch ein Buch über die Wechseljahre? Mitnichten! 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2020
Dankbarkeiten
Vigan, Delphine

Dankbarkeiten


ausgezeichnet

TYPISCH DEPHINE DE VIGAN- GRANDIOS!

Das Cover ist schlicht, aber dennoch ansprechend.  

Der Einstieg in die Geschichte um die befreundeten Frauen Marie und Michka ist typisch de Vigan: eine sehr klare Sprache, eindringlich und sehr berührend. 

Michka war früher Lektorin und hat immer sehr unabhängig gelebt. Sie muß nun aber feststellen, daß sie nicht mehr allein leben kann, da sie unter schrecklichen Albträumen leidet. 
So glaubt sie, sie würde wichtige Dinge zu verlieren oder könne z.B. nicht mehr aus dem Sessel aufstehen. 
Sie leidet an Paraphasie- ihr entfallen die richtigen Worte und häufig ersetzt sie sie durch ähnlich klingende- "dante" statt "danke" oder "oje" statt "ok". Wenn man dies' im Text liest und wie sehr Michka unter ihrer Einschränkung leidet, ist das sehr emotional- bewegend und traurig. 

Ihre Freundin Marie, deutlich jünger- die Tochter, die Michka nie hatte- kümmert sich nun um Michka, wie diese um sie, als Marie noch ein Kind war. Bald muß Michka aber doch in ein Heim. Sie findet sich dort kaum zurecht, muß sie sich doch allem unterordnen. 

Da sie früher so brilliant mit Worten umgehen konnten, schmerzt sie nun der Verlust ihrer Eigenständigkeit und ihres Wortschatzes umso mehr. Ein Lichtblick neben Marie bietet der junge Logopäde Jerome, der es meisterhaft versteht, sensibel auf seine Patientin einzugehen. 

Michka hat noch ein wichtiges Ziel- sie möchte sich bei dem Ehepaar bedanken, das sie im Krieg aufnahm und so ihr Leben rettete. Marie findet diese über eine Annonce und Michka kann in Frieden gehen.

Dieser kleine, wertvolle Buch-Schatz der brillianten Delphine de Vigan zeigt einmal mehr, was wir am Ende (und auch zuvor) des Lebens brauchen: Mitgefühl, Miteinander, Zuneigung und Verständnis. 

Bewertung vom 08.04.2020
Das eiserne Herz des Charlie Berg
Stuertz, Sebastian

Das eiserne Herz des Charlie Berg


ausgezeichnet

*(Geruchs-) Nervenkitzel*

Das Cover ist wunderschön gestaltet, es paßt aber gut zur Handlung, deren Hauptprotagonist Charlie Berg ist. Charlie ist ein ganz besonderer junger Mann, so verfügt er nicht nur über einen übernormal ausgeprägten Geruchssinn, sondern auch ein schwaches Herz. 

Beide Eltern sind Künstler und erziehen weder Charlie noch seine jüngere, autistische Schwester Fritzi, die Bücher in kürzester Zeit auswendig lernt und durch Zitate kommuniziert. Seine Mutter (Theaterschauspielerin) glänzt durch Abwesenheit und der Vater ist dauerbekifft. Dazu kommen noch weitere Familienmitglieder wie Nonno, der eigentlich Deutscher ist, oder Oma und Opa, die im Wald leben. Charlies bester Freund ist Dave Killer- Frauenliebhaber und dem leichten Leben nicht abgeneigt. 

Die wichtigste Person in Charlies Leben ist jedoch Mayra. Mit ihr tauscht er regelmäßig Videobotschaften aus, wenngleich er nun schon länger auf ihre wartet. Und obwohl Charlie zuhause alles zusammenhält, hat er sich entschlossen, alles hinter sich zu lassen und eine Zivi-Stelle auf einem Leuchtturm an der Nordsee anzunehmen. Dort will er zur Ruhe kommen, Vögel zählen und seinen ersten Roman schreiben. 

Doch es kommt alles ganz anders. Opa wird erschossen, Charlie ungewollt zum Mörder (nicht von Opa) und Mayra steht plötzlich vor seiner Tür. 

Sebastian Stuertz' Debüt "Das eiserne Herz des Charlie Berg" fesselt über die gesamte Länge von 720 Seiten! 

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, immer fesselnd. Die Handlung sehr abstrakt und skurril, aber dennoch liebevoll. Ebenso die Darstellung der Figuren. Detailverliebt zeichnet der Autor sie, sodaß sie mir ganz klar vor Augen waren. Die Beschreibungen von z.B. Charlies extrem ausgeprägten Geruchssinn mit den einzelnen Komponenten oder Omas Gulasch konnte ich so mit Leichtigkeit folgen. Dave-Killer war mir manchmal zu vulgär, aber das schreibe ich seiner Pubertät zu. Ich fühlte mich manchmal an Matthias Brandts "Blackbird" erinnert, aber auf eine gute Art. 

Mehrere Zeitebenen und Handlungstränge sorgen für zusätzliche Spannung, zum Ende ist alles aufge-/ erklärt, selbst der Titel. 

Ein wunderbares Werk, das ich uneingeschränkt weiterempfehle und hoffe, daß diesem noch viele folgen werden. 

Bewertung vom 03.03.2020
Picknick im Dunkeln
Orths, Markus

Picknick im Dunkeln


sehr gut

Als Stan Laurel Thomas von Aquin das Lachen lehrte


Markus Orths zeigt in seinem neuen Werk "Picknick im Dunkeln", wie sich zwei Menschen verstehen lernen, die nichts gemein haben. Dabei bedient er sich einer so emotionalen Sprache und überrascht mit Wortneuschöpfungen, daß es eine wahre Freude ist.


Obwohl die konträren Protagonisten Thomas von Aquin und Stan Laurel nicht nur Ansichten zu Humor, Religion und den Tod, sondern auch 700 Jahre trennen, schaffen sie es, mit einer bereitwilligen Offenheit all ihre Differenzen zu überwinden.


Dazu befinden sie sich offenbar in einer Art Zwischenreich, nicht mehr lebendig, aber auch nicht tot. Zudem werden sie in einer lichtlosen Röhre der meisten ihrer Sinne beraubt- nur ihr Tast- und Hörsinn ist verblieben.


Neben Erzählungen und Gesprächen über ihr eigenes Leben geht es vor allem um die großen Fragen des Lebens- was ist gut und was böse, warum streben wir nach Glück, wie können wir besser kommunizieren, was gibt uns das Lachen und sollten wir uns vor dem Tod fürchten?


Nach dem großartigen Hauptteil, der zugleich tiefsinnig, locker, amüsant und spannend war, enttäuschte jedoch die Auflösung etwas- da hätte ich ein fulminanteres Ende erwartet.


Fazit: ein warmherziges Plädoyer für (mehr) Toleranz.

Bewertung vom 03.03.2020
The Plus One - Sie baut sich Mr. Right einfach selbst
Archer, Sarah

The Plus One - Sie baut sich Mr. Right einfach selbst


gut

Kelly, fast 30, erfolgreiche Ingenieurin, wird mit dem Projekt betraut, einen interaktiven Roboter zu bauen, der zudem noch über KI verfügt.


So erfolgreich wie sie beruflich ist, so sehr versagt sie im zwischenmenschlichen Bereich. Ihre Mutter, von Beruf Hochzeitsplanerin, sieht sie schon als "alte Jungfer" einsam sterben. Freunde hat Kelly bis auf ihre Kollegin auch nicht vorzuweisen.


Also beschließt Kelly, ihren Roboter als ihre Begleitung/ ihren Freund zur Hochzeit ihrer Schwester zu präsentieren.


Und genau dort schwächelt alles an der Story- Ethan benimmt sich so menschlich, kreativ, warmherzig, daß weder Kellys Familie noch später ihre Kollegen bei einer Firmenfeier an ihm Anstoß nehmen bzw. ihn als Android erkennen.


Auch, daß Kellys Konkurrent ihr zum Schluß noch die Präsentation vermasseln will, ...

Fazit: ein Buch für ein paar unterhaltsame, lockere Lesestunden, wenn man nicht nachdenkt (-en will).

Bewertung vom 26.02.2020
Je tiefer das Wasser
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


weniger gut

Das Cover gefiel mir sehr- zugleich deutet es schon die Schwierigkeit des Buches an- undurchsichtig, mysteriös.

Die beiden Teenager Edith und Mae (16-& 14jährig) wachsen bei ihrer Mutter Marianne auf. Diese ist aufgrund ihrer psychischen Erkrankung (welche?) nicht in der Lage, sich um ihre Töchter zu kümmern. Nach einem Selbstmordversuch wird Marianne eingewiesen und die Mädchen müssen nach N.Y. zu ihrem (ihnen unbekannten) Vater und Schriftsteller Dennis Lomack ziehen.  

Dieses neue Leben ist für alle 3 schwierig- auch Dennis ist nicht frei von psychischen Auffälligkeiten. Während Mae sich schnell einlebt und erleichtert feststellt, daß sie sich aus den erdrückenden Fängen der Mutter befreien konnte, fühlt sich ihre Schwester Edith hilflos und abgeschnitten. Sie möchte auch weiterhin für ihre Mutter sorgen und vermißt ihren Freund.

Die Geschichte ist verwirrend und anstrengend. Der Stil läßt sich zwar angenehm lesen und auch die Erkenntnis, daß wir auf die nächste große Katastrophe warten, brachte eine gewisse Sogwirkung mit sich, dennoch erschließt sich aus dem Text kein wirkliches Verständnis.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen, wobei die einzelnen Kapitel recht kurz sind. Auch die Nebenfiguren wie z.B. Dennis' Schwester oder seine Freundin erzählen, was es nur noch komplexer macht.

Der Leser erfährt nicht, wie es zu den psychischen Störungen kam oder um welche es sich handelt, obwohl die Autorin auch die Vergangenheit beleuchtet. 

So sind Marianne und Dennis zu Beginn sehr verliebt, dann wird Marianne Dennis hörig und auch anders herum- zumindestens laut seiner Schwester...
usw.

Es wird also alles von jedem thematisiert. Auch mit dem Ende konnte ich mich nicht anfreunden, da alles offen (gelassen wird) ist.

Dennoch hat mich Katya Apekinas Debütroman auf eine besondere Art gefesselt und man darf auf weitere Werke gespannt sein.

2,5*

Bewertung vom 26.02.2020
Im Schatten des Kronturms / Riyria Bd.0
Sullivan, Michael J.

Im Schatten des Kronturms / Riyria Bd.0


sehr gut

Das Cover wirkt wie ein Filmplakat und spricht mich nur bedingt an. Da ich die vorhergehende Riyria-Serie nicht kenne, fehlt mir auch der Wiedererkennungswert.  

Das Buch "Im Schatten des Kronturms" erzählt die Geschichte von Hadrian Blackwater, dessen Vater verstarb und Royce Melborn, die gemeinsam ein Buch aus einem Turm stehlen sollen, im Auftrag eines alten Magiers. 

Der wortkarge Royce, Dieb und Mörder, ist das genaue Gegenteil des aufgeschlossenen sympathischen Hadrian, dennoch müssen beide zusammenarbeiten, um den Auftrag zu erfüllen. 

Der zweite Erzählstrang handelt von Gwen und ihren Mitleidensgenossinnen, die dem Kneipenwirt und Zuhälter Grue entfliehen und eigene Pläne haben. 

Wie hängt das Schicksal aller zusammen? 

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich würde deshalb auch die Fortsetzungen lesen. Besonders gelungen fand ich das Zusammenspiel aus den unterschiedlichen Charakteren, die die Spannung schufen und dem feinen Humor.

Bewertung vom 26.02.2020
Qube
Hillenbrand, Tom

Qube


sehr gut

Als ich das Cover sah, hatte ich direkt die Geschichte von "Hologrammatica" wieder vor Augen. Vor allem die offenen Fragen, die das Buch am Ende hinterließ.  

In dieser Geschichte, die mit dem Mord am Journalisten Doyle beginnt, der über das Thema Künstliche Intelligenz berichtete, setzt Autor Tom Hillenbrand sein Meisterwerk fort. 
Es ist jedoch zum besseren Verständnis ratsam, zuvor den ersten Band zu lesen.  

Spezial-Agentin Fran Bittner, die auf KI-Gefahrenabwehr spezialisiert ist, beginnt im Fall Doyle zu ermitteln.  

Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt extrem spannend und fließend. Kurze Kapitel, häufig wechselnde Handlungsstränge sorgten für den nötigen Kitzel. Die Ereignisse und auch Protagonisten sind sehr komplex und es war überraschend, wie die verschiedenen Perspektiven am Ende zusammenspielen. 
Besonders hilfreich ist das Glossar, das am Buchende all die phantastischen und technischen Begriffe erklärt. 

Fazit: Diese Fortsetzung ist kein herkömmlicher Sci-Fi-Roman, sondern eher eine recht komplexe Story, die es in sich hat. Aber es lohnt sich!

Bewertung vom 26.02.2020
Die Geheimnisse meiner Mutter
Burton, Jessie

Die Geheimnisse meiner Mutter


sehr gut

*Die andere Mutter*

Das Cover des neuesten Werks der Autorin Jessie Burton "Die Geheimnisse meiner Mutter" ist schön gestaltet, vielleicht etwas zu farbig (grell durch die Kontraste zwischen türkis und orange, pink).  

Der Schreibstil ist sehr angenehm, er erlaubt ein flüssiges Lesen und so steigt man gut in die Geschichte um Rose und ihre (verschollene) Mutter Elsie ein. 

Man kann sich durch den warmen Sprachstil gut in die Hauptprotagonisten hineinversetzen und der Geschichte, um die Aufklärung der Beziehung zwischen Elsie und Constanze, folgen. 

Die Idee hinter diesem Buch um die Geheimnisse einer Familie und der Selbstfindung Roses finde ich interessant und sie wurde von Jessie Burton gut umgesetzt. Der Plot ist emotional, spannend und macht zudem nachdenklich. 

Ein neuer Burton für angenehme Lesestunden, dem noch hoffentlich viele weitere folgen werden.