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Benutzername: 
Wolly
Wohnort: 
Kempten

Bewertungen

Insgesamt 221 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2020
Drachendunkel
Summers, Eyrisha

Drachendunkel


sehr gut

Es geht, wie der Name schon vermuten lässt, um eine Drachengeschichte – schwarz gegen weiß, gut gegen böse. Und natürlich die große Frage wer am Ende die Oberhand behält. Eingebettet ist diese Idee in ein fantastisches Setting, mit individuellen Landschaften und Geschöpfen. Man fühlt sich grundsätzlich zwar recht irdisch, aber die Autorin hat sich doch einige nette Wesen einfallen lassen, die es so nur in ihrem Kopf gibt. Diese gehören zu den kleinen Feinheiten, die für mich ein gutes Fantasybuch auf jeden Fall benötigt. Weiterhin sind Zutaten wie Spannung, Unvorhersehbarkeit, Logik und das richtige Maß an Gefühl und Charakter wichtig. Zum Teil sind diese Dinge gut umgesetzt worden, zum Teil muss ich aber auch ein wenig Kritik üben.

Der Spannungsfaktor war für mich in Ordnung. Er zog sich nicht durchgängig, aber es waren auch keine kompletten Durchhänger dabei. Der Überraschungseffekt war ziemlich ausgeprägt, was mir sehr gut gefallen hat. Ich lasse mich immer wieder gerne von Autoren überraschen. Mit der Logik konnte ich vergleichsweise gut leben, auch wenn sie nicht astrein war. Ich bin in diesem Genre aber wesentlich Schlimmeres gewohnt, daher gibts hier einen Pluspunkt. Auch die Stimmung des Buches hat mir grundsätzlich gut gefallen, driftete aber immer wieder ins Kitschige ab.
Viele werden das wahrscheinlich lieben, meins ist es nicht ganz so sehr. Dafür fehlt mir einfach die ausgeprägte romantische Ader. Zu den Charakteren gibt es gar nicht so viel zu sagen, da sie sich auf ein paar wenige Figuren beschränken, die wirklich eine Rolle spielen. Ella ist mir zu perfekt und gleichzeitig zu wenig durchdacht. Razul als weiterer Protagonist gefällt mir da schon besser, ebenso wie der große Feind, der Anführer der schwarzen Drachen. Der Fokus des Buches beschränkt sich tatsächlich auf eine sehr kleine Gruppe von Figuren, die für meinen Geschmack dann aber weiter ausgebaut gehören. Hier hätte ich mir ein klein wenig mehr gewünscht.

Fazit:
Nichtsdestotrotz hindern mich diese kleinen Kritikpunkte aber nicht an schönen Lesestunden mit diesem Buch. Das Grundgefüge, der Schreibstil und die Optik passen für mich gut zusammen und ich kann das Buch Freunden dieses Genres auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung vom 31.03.2020
Das Lied der Sonne
Wolf, Jennifer

Das Lied der Sonne


gut

Heute mag ich euch vom Lied der Sonne erzählen, einem Buch, das ins „Romantasy“ Genre fällt. Also eine Mischung aus Fantasy und Romantik beinhalten sollte. Leider war hier aber von beidem wenig zu spüren.
Für Fantasyfans muss gesagt werden, dass dieser Anteil wirklich minimal ist. Er beschränkt sich eigentlich nur auf das Setting, das schön ist, aber genauso gut in der realen Welt zu finden wäre. Und auf eine kleine Szene zum Schluss des Buches. Fans des Genres kommen hier also weniger auf ihre Kosten.
Die Freunde der Liebesgeschichten werden hier schon eher fündig, auch wenn man dabei auf die Nebenrollen schielen sollte. Da ist eine Romanze dabei, die stimmig ist und Spaß macht.
Die Liaison der Protagonistin dagegen ist eine Hauruckaktion. Auf den ersten Blick einander verfallen ohne das man die Gefühle irgendwie nachvollziehen könnte. Schade.

Auch so manche andere Stelle in der Geschichte war nicht nachvollziehbar. Es wirkte vieles zusammengeschustert, um Geschehnisse zu erklären, ohne das man als Leser die Logik dahinter verstünde. Als Konsequenz mangelte es so an Spannung und Tiefe, da die wichtigen Szenen zu rasch abgehandelt wurden und die Nebenhandlungen zu viel Raum einnahmen. Dies hat mich wirklich geärgert, denn ich weiß, dass die Autorin es so viel besser kann. Ich mag ihre Bücher und sie als Typen eigentlich sehr gerne. Hier allerdings wurde viel Potenzial verschenkt. Trotzdem soll das nicht heißen, dass es nichts Positives zu berichten gäbe. Manch ein Charakter war mir beispielsweise sehr sympathisch. Ich mochte den Fürsten, den besten Freund Nalu und andere Nebenfiguren gern. Auch den Stil von Jennifer empfinde ich immer als angenehm, da macht auch dieses Buch keine Ausnahme. Gepaart mit der schönen Südseekulisse und einem sehr schönen Cover reicht es so immerhin noch für 2,5 Sterne, die ich im Vergleich zu anderen 2 Sterne Büchern aufrunden werden. Denn das Buch war zumindest nett, aber eben nicht mehr.

Fazit:
Leider nicht ihr bestes Buch. Ich kann nur jeden der noch nichts von der Autorin gelesen hat, an ihre Jahreszeitengeschichten verweisen. Daran werdet ihr wahrscheinlich mehr Freude haben.

Bewertung vom 23.03.2020
Das Rätsel von Ainsley Castle
Rahlens, Holly-Jane

Das Rätsel von Ainsley Castle


weniger gut

Das Rätsel um Ainsley Castle ist ein Jugendbuch für Leser ab 11 Jahren. So vermittelt es zumindest der Verlag. Tatsächlich weiß ich gar nicht recht, für wen das Buch wirklich geeignet ist. Ich schwankte beim Lesen immer wieder zwischen Gedanken wie „Oh, das ist aber schon sehr kindlich“ beispielsweise bei der Naivität der Figuren und „Das liest sich wie ein depressiver Roman für die Midlife-Crisis“. Dies zog sich leider über das gesamte Buch, sodass ich mir hier immer noch nicht schlüssig bin, wen die Autorin eigentlich ansprechen wollte.
Auch das Thema des Buches – über das ich hier nicht mehr verraten kann, ohne zu spoilern – ist irgendwie schräg und nicht richtig stimmig bzw. zu Ende gedacht. Ich mag den Ansatz der Idee, finde sie aber zum Setting und zur Optik des Buches einfach nicht passend. Das ist aber natürlich Ansichtssache. Auch das Ende mochte mich nicht recht überzeugen, fehlte mir es da doch ein wenig an Logik.

Aber natürlich war nicht alles an dem Buch schlecht. Ich mochte beispielsweise die Insel und das Hotel und hätte hier gerne noch etwas bildhaftere Beschreibungen gehabt. Die raue Küste und die Ruine bilden eine gute Kulisse mit viel Potenzial.
Auch manchen Charakter, unter anderem die Hotelangestellten oder die Stiefmutter mochte ich. Allgemein hat Holly-Jane Rahlens es geschafft, die Figuren so zu beschreiben, das man Bilder vor dem inneren Auge hatte und die Figuren lebendig geworden sind. Das war für mich der größte Pluspunkt des Buches.

Fazit:
Leider reicht es nur für so wenige Sterne, da sich mir das Konzept des Buches nicht erschlossen hat.

Bewertung vom 16.03.2020
Der Drache der Berge / Dragon Ninjas Bd.1
Petrowitz, Michael

Der Drache der Berge / Dragon Ninjas Bd.1


ausgezeichnet

In Dragon Ninjas geht es um eins der coolsten Internate überhaupt. Dort lernt man nämlich nicht langweilige Sachen wie Mathe oder Deutsch, sondern Täuschen und Tarnen, Schwertkampf, Klettern und vieles mehr. Einfach alle Fertigkeiten, die man braucht, um ein guter Ninja zu werden.

Hauptfigur in dieser Geschichte ist Lian, der völlig unvorbereitet in dieses Abenteuer stürzt. Kaum hat er von seiner besonderen Herkunft erfahren, muss er auch schon gegen erfahrene Ninjas, böse Drachen und andere Widrigkeiten bestehen, denn die magischen Waffen dürfen seinem Gegner auf keinen Fall in die Hände geraten. Doch so eine große Aufgabe kann man natürlich nicht alleine bewältigen. Deshalb bekommt er Hilfe von seinen neuen Freunden Sui und Pepp, die sich mit ihm gemeinsam den Gefahren stellen.

Meinung:

Dragon Ninjas ist ein wunderbares Buch über verborgene Fähigkeiten, Freundschaft und Zusammenhalt. Es bietet Spannung, ein wenig Rätseln und eine gut durchdachte Geschichte, die noch viel Potenzial für die weiteren Bände bereithält. Die Geschichte, der Schreibstil und auch die Aufmachung in Schriftgröße und Textlänge sind kindgerecht gestaltet. Beispielsweise wird zwar gekämpft, aber es wird niemand verletzt geschweige denn getötet.
Die Sprache ist gut verständlich und bietet lediglich bei den asiatischen Begriffen eine gewisse Herausforderung, die aber gut zu meistern ist. (Am Ende findet sich auch noch mal eine Übersicht über die wichtigsten Ausdrücke)
Um den Inhalt des Buches zu untermalen gibt es als i-Tüpfelchen auch noch schöne Illustrationen, die gerade für Kinder doch immer eine gute Abwechselung zu reinem Text darstellen.

Fazit:
Ich freue mich auf weitere Bände und kann das Buch nur empfehlen für Leser ab ca. 8 Jahren. Wer schon weit ist im Lesen, auch gern etwas früher.

Bewertung vom 04.03.2020
Einfach alles!
Lloyd, Christopher

Einfach alles!


sehr gut

Christopher Lloyd hat versucht, mit diesem Buch einen umfassenden Einblick in die Geschichte unseres Universums zu geben – von der Entstehung bis heute. Und ich finde, das ist ihm gelungen. Dieses Buch ist ein informativer Wälzer, der sich einen Platz in jedem Kinderzimmer verdient hätte. Doch nicht nur junge Leser können mit dem geballten Wissen etwas anfangen. Auch für Erwachsene ist das Buch nützlich, um das Allgemeinwissen hier und da wieder aufzufrischen.

Die Kapitel sind chronologisch sortiert und durch farbig markierte Ränder finden sich einzelne Themen schnell wieder. Dies erleichter das Nachschlagen konkreter Fragen ungemein. Ebenso sorgen Fotos und Zeichnungen für eine gute Übersichtlichkeit und angenehme Abwechselung. Sie verdeutlichen die Inhalte und lassen das Lexikon interessanter wirken. Reiner Text wäre gerade für junge Leser sicherlich wenig ansprechend gewesen, obwohl sich die Inhalte sehr angenehm lesen lassen.
Weiter gefällt mir an der Aufmachung die gesamte Wertigkeit des Buches. Es handelt sich wirklich um einen soliden Wälzer, der sehr gut verarbeitet ist und bestimmt auch nach Jahren im Regal noch neuwertig aussieht. Für ein Buch, in dem man immer wieder nachschlagen möchte, ein wichtiger Aspekt.

So gut mir dieses Werk insgesamt auch gefällt, gibt es aber auch einen deutlichen Kritikpunkt – das Lektorat. Das Buch hat wirklich einiges an Rechtschreibfehlern zu bieten, was gerade bei einer Ansammlung von Wissen nicht der Fall sein sollte. Besonders auf den ersten Seiten sieht es düster aus. Zum Glück wird es im Verlauf des Buches etwas besser. Ich vermute, es werden sich einige Leser aufgrund dessen vom Kauf abhalten lassen, was dem Inhalt des Buches leider nicht gerecht wird

Bewertung vom 02.03.2020
Dolce Vesuvio
Wallat, Astrida

Dolce Vesuvio


sehr gut

Meinung:
Dolce Vesuvio entführt seine Leser unweigerlich nach Italien. Man hat nicht die geringste Chance dem südländischen Flair zu entgehen und von der nächsten Reise dorthin zu träumen.
Tolles Essen, temperamentvolle Menschen und ganz viel Amore schaffen den Rahmen für diesen schönen Wohlfühlroman, der aber noch einiges mehr zu bieten hat.
Die Besonderheit an diesem Buch ist das historische Flair, das durch die Ausgrabungen zustande kommt. Die Autorin verknüpft hier Liebesgeschichte mit Geschichtsunterricht in unterhaltsamer Form. Wir lernen eine Menge über das Unglück von Pompeji, die großen Dichter und Denker der Antike, ein paar Vokabeln Latein und natürlich ein wenig Italienisch. So ist für Abwechselung gesorgt und für ein wenig mehr Anspruch, als in den meisten Liebesromanen.

Leider gibt es aber auch Stellen, die für mich typisch für dieses Genre sind und die ich nicht besonders schätze. Die strahlende Protagonistin beispielsweise, der sämtliche Männer verfallen, obwohl nur Gott weiß, warum sich überhaupt jemand in sie verliebt. Denn Carlotta ist für mich persönlich mit Abstand der größte Kritikpunkt. Sie ist zickig, extrem launisch und ziemlich undankbar, ohne das ich ihr Verhalten irgendwie nachvollziehen könnte. Da bin ich froh um die anderen Figuren, wie beispielsweise die herzliche Anna, die Carlotta und auch den schönen Alessandro wieder etwas entschärfen. Auch der humorige Stil von Wallat schafft es, bei mancher Szene, das ganze mit einem lächelnden Kopfschütteln abzutun, statt sich aufzuregen. Dieser Schreibstil hat mir schon bei Pikkolo und Panettone gefallen und dafür gesorgt, das ich auch ihr neuestes Werk lesen wollte.

Fazit:
Hätte es weniger Klischee und weniger Protagonistin gegeben, hätte das Buch von mir die volle Punktzahl bekommen. So werden es 4 Sterne für einen sehr schönen Unterhaltungsroman mit tollem Flair und lehrreichen Infos. Wer Lust auf Italien in Buchform hat, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 18.02.2020
Kitchenkarma statt Küchendrama

Kitchenkarma statt Küchendrama


ausgezeichnet

Kitchenkarma verspricht uns den leckeren Weg zur Erleuchtung. Ob es dieses Versprechen nun unbedingt halten kann, weiß ich nicht, aber eins sind die Gerichte auf jeden Fall – wirklich lecker!
Und das sollte schließlich das Ziel sein.

Aber beginnen wir erst mal mit dem Äußeren. Das Buch hat mich durch Format, wertige Verarbeitung und schöne Aufmachung direkt angesprochen. Die Rezepte sind sehr ansprechend bebildert, was ich persönlich sehr hilfreich finde. Eine Anleitung, bei der ich weiß wie das Endergebnis aussehen soll, lässt sich einfach leichter befolgen. Ohne Bilder würde man sich in diesem Küchenratgeber wohl auch nicht zurechtfinden. Die einzelnen Kapitel sind zwar themenorientiert, allerdings darf man hier keine klassische Aufteilung erwarten. Um das zu verdeutlichen, seht ihr im Folgenden mal einen Auszug der Kapitel in ihrer Reihenfolge:

Backen und das Leben wird bunt
Wohlfühlsuppen
Keep Calm and Cook Couscous
Regenbogen-Smoothies
Kurzgebratenes
……

Wen dieser quirlige Mix nicht stört und wer einfach Farbe in seine Küche bringen möchte, der ist hier goldrichtig. Denn die Rezepte sind einfach zuzubereiten, haben relativ gewöhnliche Zutaten und vieles ist auf die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden bedacht.
Es sind sowohl Rezepte mit Fleisch als auch vegetarische/vegane Gerichte im Angebot. Dazu kommen hilfreiche Tipps für die Küche im Allgemeinen und Themenseiten wie beispielsweise die Regenbogen-Smoothies, die über die eigentlichen Rezepte hinaus, weitere mögliche Mixturen für den Leser zusammengestellt haben.


Ein kleines Manko bei den Zutatenlisten, sind die fehlenden Nährwertangaben, die für viele Menschen wichtig sind. Kalorien sind zwar angegeben, Kohlehydrate, Fette etc. aber nicht.
(Für mich sind diese Angaben allerdings auch eher ein Kann, als ein Muss.)
Des Weiteren fehlt es manchmal ein wenig an Würzung und an alternativen Gewürzvorschlägen.
Dies sind auf die Summe der positiven Eigenschaften dieses Kochbuchs aber wirklich nur kleine Kritikpunkte. Denn ich habe im Laufe meines Küchenlebens schon einige Rezeptbücher ausprobiert und nur wenige gefunden, bei denen so viele Gerichte in meinen dauerhaften Speiseplan einziehen werden. Den Acovacdo-Pistazien-Kuchen habe ich nun schon mehrfach gemacht und er wird in unserem Haushalt ein Klassiker werden. Ebenso werde ich vieles zum Thema Körner und Saaten immer wieder kochen. Für eine Familie, bei der so wenig Fleisch gegessen wird wie bei uns, ist dieses Buch eine echte Bereicherung.

Fazit: Ein treuer Begleiter für Spaß in der Küche

Bewertung vom 17.02.2020
Das Geheimnis von Ray's Rock / Silberflut Bd.1
Falkner, Alex

Das Geheimnis von Ray's Rock / Silberflut Bd.1


sehr gut

In Silberflut geht es um eine Gruppe Schüler, die eine zweiwöchige Klassenfahrt auf eine einsame Insel vor England unternehmen. Sie freuen sich auf die Tage ohne Eltern, die Spaß, Spannung und Abenteuer versprechen. Doch schon bald zieht ein seltsamer silberner Nebel auf und überrollt die Insel. Zurück bleibt nur, wer nicht direkt mit ihm in Berührung gekommen ist. Doch das ist nicht das einzig Seltsame an diesem abgelegenen Eiland. Die Insel scheint ein Eigenleben zu entwickeln und eine Horde aggressiver Kids, machen den verbliebenen Schülern das Leben schwer. Bald schon geht es um mehr als nur ein bisschen Abenteuer – es geht ums nackte Überleben.

Meinung:
Silberflut ist genau das Richtige für abenteuerlustige Kids. Es gibt auf der Insel immer wieder neue Orte zu entdecken und es passieren immer wieder mysteriöse neue Dinge. Manche dieser Vorfälle erklären sich im Laufe des Buches, das Haupträtsel spart sich der Autor aber für den zweiten Teil auf.
Die 7 Schüler, die die Truppe der „Überlebenden“ bildet, sind gut zusammengefügt.
Es sind ganz unterschiedliche Charaktere, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben, sodass wohl die meisten Kids beim Lesen jemanden finden, mit dem sie sich identifizieren können.
Auch moderne Anspielungen auf Dinge wie bspw. Fortnight oder Berlin Tag und Nacht sorgen bei vielen jungen Lesern sicherlich für einen gewissen Wohlfühleffekt. Als erwachsene Leserin kann ich damit weniger anfangen, aber das finde ich nicht tragisch. Ansonsten kann das Buch auch als netter Zeitvertreib von älteren Lesern gekauft werden, denn Geschichte, Stil und Haptik des Buches passen. Besonders die unterschiedlichen Erzählperspektiven sind hier noch ein Plus.
Für eine volle Sternebewertung fehlen mir allerdings liebevolle Details, die Kinderbücher oft ausmachen. Daran hat der Autor ein wenig gespart.

Fazit:
Gerade für Leser zwischen ca. 10 und 14 Jahren bestimmt ein Buch, das sie abholt.

Bewertung vom 08.02.2020
Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1
Bardugo, Leigh

Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1


gut

Meinung:
Dieses Werk war mein erstes Buch von Leigh Bardugo. Nachdem so viele Leser von ihren Reihen schwärmen, dachte ich, ich versuche es auch mal mit ihr. Das Ergebnis ist ein wenig ernüchternd irgendwie. Ich hatte mit diesem Buch nämlich erhebliche Startschwierigkeiten. Ich brauchte lange um die einzelnen Häuser, Menschen und Umgebungen auseinander zuhalten, da sie doch recht zahlreich sind. Zusätzlich kommen dann auch noch Zeitsprünge hinzu, die natürlich wieder andere Gegebenheiten mit sich bringen und die Sache nicht gerade vereinfachen. Ich mag an sich komplexere Settings, hier bremsten sie allerdings die Story gerade am Anfang aber ziemlich aus.
Im Laufe des Buches wurde die Orientierung dann besser und ich konnte mich auf die Geschichte einlassen. Trotzdem schaffte es das Buch nicht mich komplett zu fesseln. Denn auch hier war es mir zu viel von allem – Drogen, Sex, Körperverletzungen und Erniedrigungen aller Art. Natürlich darf und sollte meiner Meinung nach Magie auch düster sein, aber man kann es auch übertreiben.
Für die reine Story hätte dieses Buch nur 2 Sterne bekommen. Im Endeffekt bekommt es aber 3 aufgrund der Charaktere. Diese hatten zwar auch alle einen beträchtlichen Schatten, aber waren wenigstens nicht weichgespült. Gerade Alex als Protagonistin ist tough, was mir lieber ist als ein nettes Mädchen. Aber auch sie ist zeitweise einfach nur drüber in ihrem Verhalten.

Fazit:
Für mich wäre weniger hier mehr gewesen. Ich denke ich versuche es nochmal mit einem anderen Werk der Autorin. Dieses hier konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Bewertung vom 30.01.2020
Das Wolkenschiff - Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)
Hardy, Vashti

Das Wolkenschiff - Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)


ausgezeichnet

Heute gibt es eine Rezi zu einem wunderbaren Kinderbuch, das sowohl für Kinder als auch für Erwachsene schön zu lesen ist. Vorweg mag ich sagen, dass die Altersbeschränkung ab 10 Jahren ernstzunehmen ist. Je nachdem wie zart besaitet das eigene Kind ist, vielleicht auch erst ab 12 Jahren, denn stellenweise ist das Buch grausam. Es ist keine rein geschönte Märchenwelt, in der alles nach Wunsch läuft.
Wer damit aber umgehen kann, wird mit einer wirklich guten Geschichte belohnt.

Selbige Geschichte handelt von den Zwillingen Arthur und Marie. Sie sind Kinder eines Entdeckers, der von seiner letzten Expedition nicht nach Hause gekommen ist und als verschollen bzw. tot gilt. Nur gerüchteweise ist bekannt, was in Südpolaris geschehen ist, sodass die Geschwister im ungewissen bleiben. Dies wollen sie nicht hinnehmen und begeben sich deshalb selbst auf die gefährlichste Reise ihres Lebens. Zusammen mit der waghalsigen Forscherin Harriet Culpfeffer machen sie sich auf in Richtung Südpolaris, um nach Spuren zu suchen und erleben dabei ein Abenteuer, das größer ist, als sie es sich hätten vorstellen können.
Meinung:
Ich wurde über das ganze Buch hinweg wunderbar unterhalten. Egal ob es um traurige, warmherzige oder spannende Stellen ging, die Autorin hat ihre Geschichte nie aus den Augen verloren. Sie war bis auf ein, zwei kleine Makel in sich sehr stimmig und in ein gut durchdachtes Setting eingebaut. Das Steampunkszenario für Kinder umzusetzen, fand ich eine sehr schöne Idee, die schon beim Cover sehr hübsch begonnen hat und sich in der Geschichte weiterführt.
Das eigentlich Besondere war für mich allerdings nicht das Setting, sondern die Charaktere. Ganz viele starke, liebenswerte, einfallsreiche aber auch böse Figuren auf einem Haufen. Jede der Personen hat einen hohen Wiedererkennungswert und ist sehr individuell gestaltet. Durch einen Fokus auf eine begrenzte Anzahl Charaktere blieb genug Zeit, diese auch vernünftig auszubauen. Das schafft Bezug zu den Figuren und Kinder finden sich bestimmt schnell in ihnen wieder. Man ist nach dem Lesen geneigt, gleich wieder mit ihnen auf die Reise gehen zu wollen, sodass man auch ohne Cliffhanger dranbleiben möchte.

Fazit:
Achtung wegen des Alters und ansonsten einfach schön.