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Benutzername: 
Ramona Nemec
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 126 Bewertungen
Bewertung vom 28.06.2021
Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
McKinlay, Jenn

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt


sehr gut

Ich mag Liebesromane und ich mag vor allem besondere Liebesromane. Ich habe mir also von Anfang an gedacht, dass ich da bei Irgendwo ist immer irgendwer verliebt von Jenn McKinlay richtig liegen könnte.

Mit der Protagonistin Chelsea habe ich tatsächlich einige Zeit gebraucht, bis ich warmwerden konnte. Auf die Neuigkeiten ihres Vaters, der wieder heiraten möchte, reagiert sie sehr zickig. Insgesamt ist Chelsea eine eher weniger sympathische Person, da sie sehr auf sich bezogen ist und sich oft nicht so verhält, als wäre sie beinahe dreißig Jahre alt.

Ich habe schon recht früh geahnt, wie diese Geschichte wohl ausgehen könnte, aber das hat meiner Lesefreude dennoch keinen Abbruch getan. Ich wollte trotzdem immer wissen, wie Chelsea ihren Weg geht. Welche Erfahrungen sie macht und ob sie diese Reise zu sich selbst erfolgreich bestreiten kann. Das ist oft gar nicht so einfach, denn die Protagonistin hat teilweise doch einen recht naiven und wenig reflektierten Blick auf ihre Umgebung. Dadurch schlittert sie auch immer wieder in unangenehme Situationen.

Wie gesagt, auch wenn ich mit Chelsea die längste Zeit der Geschichte nicht so richtig warm geworden bin, hatte ich doch Spaß an der Geschichte.

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt von Jenn McKinlay ist kurzweilige Unterhaltung, mit der man sich auch ein wenig in die Ferne träumen kann, wenn der eigene Urlaub zurzeit nur auf Balkonien stattfindet.

Bewertung vom 14.06.2021
wörter-liebe
Viller, Jove

wörter-liebe


gut

wörter-liebe von Jove Viller wollte ich aufgrund der ungewöhnlichen Liebesgeschichte sofort lesen. Zwei Menschen, die sich nur über ein Spiel im Internet kennen, treffen sich und wissen sofort: Das ist es! Kompliziert wird es dadurch, dass Max verheiratet ist, aber auch hier war ich neugierig, wie sich dieser Konflikt wohl auflösen würde.

Am meisten mochte ich die verschiedenen Reisen von Max und Leni. Sie treffen sich immer unterwegs und besuchen dabei die unterschiedlichsten Städte. Die meisten kenne ich selbst noch nicht. Deshalb war es ganz interessant, durch die Augen der Protagonisten eine mir unbekannte Umgebung zu erkunden. Beide haben auch viel Freude an der Fotografie, wodurch der Blick auf die Umgebung erst recht geschärft ist.

Die Kapitel von wörter-liebe sind sehr kurz und abwechselnd aus der Sicht von Leni und von Max beschrieben. Was ich hier besonders hervorheben möchte, ist die passende Sprache. Also ich hatte wirklich immer das Gefühl, dass ich jeweils in das Denken von zwei unterschiedlichen Personen hineinschaue. Leni ist sehr blumig und emotional, Max eher rational und weniger „gefühlig“.

Ich muss aber sagen, es fiel mir nicht leicht, in einen entspannten Lesefluss zu finden. Zuweilen sind zwischen einzelnen Absätzen starke Zeitsprünge, die mich irritiert haben. Da fehlte dazwischen dann irgendwie etwas. Außerdem hatte ich das Gefühl, die Handlung drehte sich an vielen Stellen im Kreis. Es ging entwicklungstechnisch für die Figuren nicht vorwärts.

Außerdem waren es mir oft viel zu viele Namen, aber zu wenige Details. Es treten sehr viele Figuren auf, aber nur wenige spielen wirklich eine Rolle. Ich hatte kaum Zeit, die Charaktere wirklich kennenzulernen. Zu manchen Figuren hätte ich mir eine stärkere Beziehung gewünscht. Oder einfach, dass die Geschichte mancher Figuren eine stärkere Rolle spielt. Selbst Max und Leni lernte ich über den Sex und ihr gegenseitiges Begehren hinaus nicht in ihrer Tiefe kennen.

Wörter-liebe von Jove Viller ist eine dramatisch inszenierte Liebesgeschichte voller Wendungen. Insgesamt fehlte mir aber gerade mit Blick auf die Charaktere die Tiefe.

Bewertung vom 07.06.2021
Das Lied der Wölfe
Fischer, Rena

Das Lied der Wölfe


ausgezeichnet

Das Cover, die Kurzbeschreibung, das Gesamtpaket – ich war sofort neugierig auf Das Lied der Wölfe von Rena Fischer.
Mal wieder eine Geschichte im Stil von Lucinda Riley zu lesen, das hat mich sehr gereizt.

Was ich gleich an den Anfang stellen muss:
Die Beschreibungen der Landschaft haben unglaubliche Bilder vor meinen Augen gemalt! Es war alles so üppig, so nah, so eindrücklich. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl dabeizusein. Ich war keine Zuschauerin am Zaun, ich war mittendrin.
Bilder, Gerüche, Gefühle – es war alles da!
Am liebsten wäre ich noch während des Lesens in ein Flugzeug nach Schottland gestiegen!

Zu Beginn war für mich das Finden in den Lesefluss ein wenig holprig.
Ich habe zu Kaya noch keinen rechten Zugang gefunden.
Das legte sich aber sehr schnell und gerade die Begeisterung für die Wölfe hat mich in die Geschichte gesogen. Ich finde das Thema generell spannend, habe mich aber bisher nicht näher damit beschäftigt.

Die Story wird immer mal wieder wechselnd aus der Sicht von Kaya und auch von Nevis erzählt. Nevis ist nicht leicht zu mögen. Er trägt eine bittere Kälte wie einen Schutzschild vor sich her. Lässt niemanden an sich heran und generell auch niemanden in sich hineinschauen.
Selbst seinen engsten Freunden öffnet er sich nicht.
Es tut weh, wie viel Schmerz und Grausamkeit dieser Mann aushalten muss.

Mir hat sehr gut gefallen, dass die Geschichte rund um Das Lied der Wölfe nicht nur für die Liebesgeschichte von Kaya und Nevis existiert. Die Annäherung der Beiden erfolgt beinahe rückwärts, so langsam gehts mit ihnen voran.
Aber Rena Fischer hat Themen wie das Militär und natürlich die Wölfe so groß gemacht, dass mir nichts fehlte. Es war immer genug Handlung da, damit sich die Protagonisten entwickeln können und das ganz ohne schlüpfrige Bettgeschichten.

Ich bin von Das Lied der Wölfe von Rena Fischer absolut begeistert.
Man spürt zwischen den Zeilen, wie wichtig ihr das Thema Wolf ist und wie viel ihr auch an Schottland zu liegen scheint.
Ihr bekommt hier eine hochemotionale und sehr dramatische Geschichte, mit zwei sehr unterschiedlichen Protagonisten. Die erst lernen müssen, sich selbst zu verzeihen und die Mauern um ihre Herzen durchlässiger zu gestalten.

Bewertung vom 31.05.2021
Die Kraft des Dialogs. Gelingende Beziehungen mit dem Dialogprinzip - privat, beruflich, zu mir selbst (eBook, ePUB)
Prieß, Mirriam

Die Kraft des Dialogs. Gelingende Beziehungen mit dem Dialogprinzip - privat, beruflich, zu mir selbst (eBook, ePUB)


weniger gut

Ich finde, nichts ist in der aktuellen Zeit wichtiger, als eine gelungene Kommunikation. Ein erfolgreicher Dialog. Deshalb war ich sehr neugierig, was ich aus Die Kraft des Dialogs von Dr. med. Mirriam Prieß wohl für mich mitnehmen könnte.

Das Buch ist in fünf zentrale und größere Kapitel eingeteilt. Es geht um gelingende Beziehungen, den inneren und den äußeren Dialog, innere Realitäten und Verletzungen und Kränkungen heilen.

Ich muss gestehen, dass ich insgesamt mit dem Buch so meine Probleme hatte. Ich habe wirklich einige Wochen gebraucht, um mich durch das Buch durchzuarbeiten. Schon das erste Kapitel war mir viel zu abstrakt, zu wenig greifbar und zu weit entfernt von der Realität.

Ab dem zweiten Kapitel gab es häufiger auch Praxisbeispiele, die wenigstens kurzzeitig eine Ahnung davon vermittelten, was die Autorin wohl meinen könnte. Allerdings sind bloß die Probleme durchgehend nachvollziehbar. Die Lösungen sind meist sehr nebulös verpackt.

Dr. med. Mirriam Prieß wiederholt sich wirklich sehr oft, aber verständlicher wird es dadurch nicht. Sie erklärt Wortgruppen, die auf den ersten Blick nicht schlüssig sind, mit ebenso nicht nachvollziehbaren Wörtern.

An einigen wenigen Stellen konnte ich tatsächlich Informationen zu einem gelungenen Dialog für mich mitnehmen. Diese Kleinigkeiten zerfaserten aber sehr schnell.

Wirklich kritisch sehe ich außerdem die durchgehend cis und hetero gedachten Elemente des Buches. Da gab es einen Satz, sinngemäß, dass die Mutter das „Frausein“ vorlebt und der Vater das „Mannsein“. Und auf dieser Grundlage bildet man als Kind dann das eigene Ich, Du und Wir. Mal davon abgesehen, dass viele Kinder nur mit einem Elternteil aufwachsen, gibt es doch auch weit mehr Modelle einer Familie als „Vater, Mutter, Kind“.

Wie gesagt, ich bin fast schon erleichtert gewesen, dass ich es durch das Buch durchgeschafft habe. Leider kann ich für das Sachbuch Die Kraft des Dialogs keine Empfehlung aussprechen. Ich hatte mir wirklich mehr erhofft. Die wenigen Stellen, die ich hilfreich und interessant fand, wiegen bei weitem nicht die unverständlichen Passagen des Buches auf.

Bewertung vom 25.05.2021
Liebesromane zum Frühstück / The Secret Book Club Bd.3
Adams, Lyssa Kay

Liebesromane zum Frühstück / The Secret Book Club Bd.3


gut

Nachdem ich schon die ersten beiden Bücher rund um den Secret Book Club von Lyssa Kay Adams verschlungen habe, durfte natürlich auch der dritte Teil Liebesromane zum Frühstück nicht fehlen!

In diesem Band begleiten wir Noah und Alexis. Wir sind den Beiden schon in den ersten Büchern immer mal wieder begegnet und ich war sehr neugierig auf ihre Geschichte. Gerade Alexis hat ja so einige Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen.

Noah und Alexis sind beste Freunde und keiner kann so richtig über deinen Schatten springen. Eigentlich weiß Noah, was er will, nur hier läuft irgendwie alles schief.

Der Humor kommt in diesem dritten Buch etwas kürzer. Dafür spricht Lyssa Kay Adams einige ernstere Themen an. Für mich persönlich hätte sie aber ruhig noch etwas mehr in die Tiefe gehen können.

Tatsächlich muss ich aber sagen, dass mir hier doch ein wenig der Buchclub selbst gefehlt hat. Der stand nicht mehr so stark im Fokus, wie noch in Band eins. Und eigentlich ist ja genau dieser Buchclub das zentrale Element.

Außerdem hat mich an vielen Stellen die Darstellung von Vlad genervt. Das ist so gewollt stereotyp und hat keinerlei Tiefe. Ja, es soll wahrscheinlich witzig wirken, aber im mittlerweile dritten Buch würde ich mir auch hier die Ecken und Kanten wünschen, die andere Charaktere ja ebenfalls bekommen haben.

Ich bin von The Secret Book Club. Liebesromane zum Frühstück von Lyssa Kay Adams nicht so hin und weg, wie von den ersten beiden Büchern. Dazu fehlte mir insgesamt doch zu sehr die Buchclub-Stimmung. Dennoch habe ich das Buch in einem Rutsch verschlungen und es ist eine nette Unterhaltung für einen Nachmittag.

Bewertung vom 17.05.2021
Erdbeerversprechen / Kalifornische Träume Bd.4
Inusa, Manuela

Erdbeerversprechen / Kalifornische Träume Bd.4


ausgezeichnet

Ich kann mich nur immer wieder wiederholen: Manuela Inusa gehört zu meinen liebsten, deutschsprachigen Autorinnen. Darum ist es wohl auch nicht weiter verwunderlich, dass auch Erdbeerversprechen bei mir einziehen musste. Um so schnell wie möglich gelesen zu werden natürlich.

Im neuen Buch der Bestseller-Autorin steht das Thema „Trauer“ ganz klar im Fokus. Und ich sag euch, das Buch ist wirklich eine Achterbahn der Gefühle.

Mit Protagonistin Amanda habe ich wirklich mitgelitten. Sie geht gerade wahrlich keinen leichten Weg. Sie hat ihren Mann verloren, dann muss sie sich noch um ihre Erdbeerplantage kümmern und außerdem verliert sie zunehmend den Kontakt zu ihrer Tochter Jane. Es ist so viel, was sie irgendwie gestemmt bekommen muss. Das war schon hart für mich, das mitzuerleben.

Auch, wenn ich Jane zu Beginn nicht so richtig leiden konnte, so entwickelte ich mit der Zeit doch Verständnis für ihr Verhalten. Da hat sich mal wieder gezeigt, dass man bei manchen Figuren doch einen genaueren Blick hinter die Fassade werfen sollte.

Die Begegnung von Amanda und Carter ging mir sehr ans Herz. Gerade, weil sie viel verbindet, aber auch einiges trennt. Ich fand die vorsichtige Annäherung zweier verletzter Seelen sehr rührend.

Generell war der Umgang mit dem zentralen Thema in Erdbeerträume sehr behutsam. Aber anders würde ich es von Manuela Inusa auch nicht erwarten.

Ihr fesselnder Schreibstil und noch dazu eine rührende Geschichte haben mich Erdbeerträume verschlingen lassen. Das Buch bietet wieder einige interessante Charaktere und insgesamt hat mich das Buch einfach nur glücklich zurückgelassen. Und mir großen Appetit auf frische Erdbeeren gemacht…

Bewertung vom 10.05.2021
Weingartengrab / Elwenfels Bd.4
Habekost, Britta;Habekost, Christian

Weingartengrab / Elwenfels Bd.4


ausgezeichnet

Nachdem ich schon den ersten Elwenfels-Band von Britta und Christian Habekost mochte, war ich voller Vorfreude, wieder in das Dorf zurückzukehren.

Ich muss sagen, an Elwenfels hat mich ja sofort der Privatermittler Carlos Herb angesprochen. Er ist ein Hamburger durch und durch und ich konnte schon im ersten Band gut mit ihm mitfühlen. Denn die Menschen in Hamburg unterscheiden sich doch ein wenig von den Bewohner*innen in Elwenfels.

Daran hat sich natürlich auch jetzt im vierten Band Weingartengrab nichts geändert. Aber Carlos Herb ist mittlerweile ein Teil des Ortes und er lernt Schritt für Schritt, auch mal einen Gang zurückzuschalten. Sich auf die Eigenheiten der Dorfgemeinschaft einzulassen.

Als in Elwenfels die nächsten Geheimnisse und auch eine Leiche ans Tageslicht gelangen, da kann er es sich aber natürlich nicht nehmen lassen, das genau unter die Lupe zu nehmen.

Zu Beginn hatte ich so meine Probleme mit dem (sprachlichen) Einstieg in Weingartengrab. Dialekte liegen mir einfach nicht. Da hatte ich teilweise so meine Verständnisprobleme. Aber seit ich mir vor einiger Zeit mal die Lesungen von Britta und Christian Habekost angeschaut habe, hatte ich beim Lesen ihrer Krimis deren Stimme im Ohr und konnte die Dialoge förmlich hören. Das ist irgendwie ganz cool, weil ich das alles zwar noch immer nicht vernünftig aussprechen kann, aber ich kann es mir anhören. Mit der Zeit wurde das Verständnis aber wieder besser und ich konnte auch die Dialekte flüssiger lesen.

Die Figuren wuchsen mir allesamt sehr ans Herz. Es sind natürlich in der kleinen Gemeinschaft so einige besondere Menschen unterwegs, aber sie haben mich sehr begeistert. Sie alle haben eine Seele, ein großes Herz und stehen füreinander ein. Jede*r darf einfach so sein, wie er*sie ist. Außerdem haben sie alle mal einen kessen Spruch auf den Lippen, über den ich schmunzeln musste.

Unterhaltsam ist es auf jeden Fall in Elwenfels, aber auch spannend. Auch hier verbirgt sich hinter einem schiefen Kirchturm weit mehr als nur ein Geheimnis. Ich wurde jedenfalls Stück für Stück in die Geschichte gesogen und wollte gar nicht mehr auftauchen.

Wie gesagt, so eigenwillig die Pfälzer*innen manchmal sind, so abenteuerlustig sind sie auf der anderen Seite. Diese Mischung ist Britta und Christian Habekost wirklich gut gelungen.

Wenn ihr Lust auf einen Ausflug in ein (manchmal) ruhiges und beschauliches Dorf habt, aber auch auf Geheimnisse und Abenteuerlust, dann auf nach Elwenfels. Die einzelnen Bände könnt ihr generell unabhängig voneinander lesen, aber natürlich entwickeln sich die Figuren mit der Zeit auch weiter.

Besonders erwähnen möchte ich auch mal den „Abspann“ des Buches. Da werden nämlich immer ein paar Figuren aus dem Buch aufgegriffen und die Geschichte wird für ein paar Sätze weitererzählt. Finde ich total schön, da über das Ende hinaus noch ein wenig zu erfahren. Zumal das nicht unbedingt die Personen sind, die sonst auch im Fokus stehen.

Mit Weingartengrab von Britta und Christian Habekost hatte ich spannende und unterhaltsame Stunden und ich empfehle euch diesen Regionalkrimi sehr gerne für euer nächstes freies Wochenende!

Bewertung vom 26.04.2021
Between Your Words
Scott, Emma

Between Your Words


sehr gut

Emma Scott ist eine Autorin, bei der Tränen quasi schon vorprogrammiert sind. Sie schreibt so bewegend, wie ich bereits durch beispielsweise The Light in us, oder Bring down the Stars erfahren durfte. Deshalb musste natürlich auch ihr neues Buch Between your Words bei mir einziehen!

Between your Words hat eine sehr ergreifende Thematik. Eine junge Frau, die mit einem extrem kurzen Kurzzeitgedächtnis lebt. Ein Mann, der ihr unbedingt helfen möchte und der sie nicht aufgibt.

Teilweise war es wirklich zum Heulen. Jim ist mir aufgrund seiner Hartnäckigkeit schnell ans Herz gewachsen. Er widersetzt sich allen Kritiker*innen und beharrt darauf, dass es eine Lösung für das Problem geben muss. Oder zumindest, dass man einen anderen Umgang mit dem Problem versuchen sollte.

Als Leserin habe ich unglaublich mitgefiebert. Habe mir von Herzen gewünscht, dass die Situation sich ändert. Dass doch noch ein Wunder geschieht. Wie gesagt, es ist wirklich emotional und teilweise hatte ich einen wirklich dicken Kloß im Hals…

Thea bleibt lange Zeit recht blass. Sie wurde sehr in den Alltag hineingezwungen, der ihr in ihrer aktuellen Situation Halt bietet. Aber mit Jims Hilfe erkannte ich auch schnell, dass eben mehr als „nur“ der Gedächtnisverlust in Thea steckt. Dass in ihr Träume und Sehnsüchte nur darauf warten, gelebt zu werden.

Ich wiederhole mich, aber es ist wirklich emotional, wie sich alles entwickelt, fügt und wendet. Emma Scott spart ja nicht damit, ihren Leser*innen Herzschmerzmomente zu bereiten.

Between your Words trifft schon vom Titel her den Nagel auf den Kopf. Auch dieses Buch der Autorin ist wieder ein einziger, großer, emotionaler Herzschmerzmoment.

Bewertung vom 19.04.2021
Federleicht: Wie du loslässt und ein befreites und erfülltes Leben führst. Inneres Aufräumen für mehr Selbstakzeptanz und Selbstliebe I Die besten Be-free-Tools und Übungen der Mentaltrainerin
Pignitter, Melanie

Federleicht: Wie du loslässt und ein befreites und erfülltes Leben führst. Inneres Aufräumen für mehr Selbstakzeptanz und Selbstliebe I Die besten Be-free-Tools und Übungen der Mentaltrainerin


sehr gut

Das Loslassen und Befreien ist für mich in den letzten Monaten zu einem großen Thema geworden. Deshalb war ich neugierig, was mir Melanie Pignitter in ihrem neuen Buch Federleicht: Wie du loslässt und ein befreites und erfülltes Leben führst noch für Impulse würde mitgeben können.

Federleicht ist in verschiedene Etappen des Loslassens unterteilt. Erst mal erfahren wir, warum das Loslassen eigentlich so schwierig ist, dann geht es darum, Vergangenes loszulassen. Außerdem wird noch das Loslassen in der Gegenwart, in Bezug auf unsere Selbstliebe und im Zusammenhang mit unseren Wünschen und Sehnsüchten thematisiert.

Zu den Kapiteln gibt es jede Menge Übungen, die sogenannten „Be-Free-Tools“. Diese Übungen nehmen uns als Leser*innen bei der Umsetzung der vielen Theorie an die Hand. Denn natürlich können wir jede Menge zum Loslassen lesen, aber wir kommen dann einfach nie ins Umsetzen. Der Sprung von der Aufnahme zur Umsetzung ist so allein gar nicht leicht. Wenn wir das Buch zuklappen, dann haben wir sofort wieder eine Million andere Dinge im Kopf, um die wir uns natürlich sofort kümmern müssen. Dem wirkt Melanie Pignitter entgegen, indem sie uns sehr konkrete Aufgaben stellt. Sie gibt uns viele Fragen mit auf den Weg. Diese sollen uns dabei helfen sollen, unsere ganz persönlichen Loslass-Schmerzpunkte zu identifizieren. Uns mit ihnen zu beschäftigen und mit der Rolle, die sie in unserem Leben spielen.

Das war für mich ganz interessant, denn so einige Schmerzpunkte kenne ich bei mir schon. Aber mit ihren Fragen hat mich die Autorin auch noch mal in einige neue Richtungen denken lassen.

Bei mir ging und geht es vor allem darum, dass ich das loslasse, was war. Gar nicht einfach, wenn man viele Dinge doch schon so lange mit sich herumschleppt. Aber Melanie Pignitter konnte mir mit Federleicht noch mal einige neue Gedankenanstöße liefern.

Natürlich weiß ich mittlerweile, dass ich der wichtigste Mensch in meinem Leben bin. Aber das Loslassen und die persönliche Entwicklung sind ein Prozess. Ein Prozess, der sich nicht mal eben zwischen Arbeit und Fernsehabend quetschen lässt. An manchen Tagen merke ich, wie mir bestimmte Impulse aus dem Buch durch den Kopf gehen. Wie ich anfange, noch mal darauf herumzudenken und diesen Impuls in eine Situation, oder in einen kreiselnden Gedanken zu integrieren. Alle „Be-Free“-Übungen aus dem Buch habe ich nicht gemacht. Aber ein paar, die mir für meine momentane Situation sinnvoll und wichtig erschienen sind. Ich denke aber, dass ich einige andere Aufgaben in zukünftigen Situationen noch mal zur Hand nehmen kann.

Federleicht von Melanie Pignitter ist ein sehr interessanter Begleiter für die persönliche Entwicklung, die durch viele Anstöße zum tieferen Hineindenken einlädt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2021
Der Spiegelmann / Kommissar Linna Bd.8
Kepler, Lars

Der Spiegelmann / Kommissar Linna Bd.8


weniger gut

Ich lese sehr gerne Krimis und Thriller und von Lars Kepler habe ich tatsächlich schon oft gehört.
Der Spiegelmann war nun mein erstes Buch der Reihe und die Inhaltsangabe hat mich gleich neugierig gemacht.

Ich muss sagen, am liebsten hätte ich das Buch abgebrochen.
Es fiel mir nicht leicht, einen Zugang zur Geschichte zu finden.

Es ist brutal!
Und ich bin der Meinung, ich bin mittlerweile durch so einige gelesene Thriller wirklich abgehärtet. Aber Der Spiegelmann hebt Brutalität und Grausamkeit noch mal auf eine neue Stufe. Vor allem aber auch die Häufigkeit der beschriebenen, brutalen Szenen.
Irgendwann war es für mich nicht mal mehr schockierend, sondern einfach nur noch langweilig.
Gefühlt reiht sich eine gewalttätige Orgie an die nächste.

Innerhalb der Geschichte gab es zudem einige Längen, die meine Lust aufs Buch nicht gerade angefacht haben.
Auch die Figuren blieben für mich recht undurchsichtig und mir fehlte die Verbindung.

Erst gegen Ende hin wurde es dann tatsächlich wieder interessant!
So in etwa das letzte Drittel habe ich dann doch recht fix weggelesen, weil ich gerne wissen wollte, wie Lars Kepler die Geschichte denn nun auflöst.
Wie alles zusammengeführt wird, das fand ich doch sehr interessant.
Leider kann aber nur allein das Ende natürlich nicht das gesamte Buch für mich aufwerten.

Insgesamt war Der Spiegelmann von Lars Kepler eine Aneinanderreihung von brutalen Szenen, durchzogen von so einigen Längen.
Ich muss ehrlich zugeben, dass mir dieser achte Band der Reihe nicht wirklich Lust gemacht hat, auch die anderen Bände noch zu lesen.
Eventuell empfinden Fans der Reihe das anders, weil sie zu „ihren“ Figuren zurückkehren.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.