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anne
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Schweighofen

Bewertungen

Insgesamt 161 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2022
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


sehr gut

Laut Klappentext könnte man meinen es ginge um das Übergewicht der Mutter und der Roman soll die Nöte einer Frau die mit den verschiedensten Diäten kämpft darstellen. Dem ist jedoch nicht so.

In Wirklichkeit ist in dieser Familie der Vater das Problem. Das Übergewicht seiner Frau ist nur Mittel zum Zweck sein Versagen zu rechtfertigen. Die Mutter scheint hingegen sehr erfolgreich, intelligent und zielstrebig zu sein. Auch mit ihrem Übergewicht kommt sie gut zurecht und ist damit durchaus zufrieden. Das einzige was man ihr vorwerfen kann ist ihre Unterwürfigkeit gegenüber ihrem Mann.

Mir fällt es schwer diesen Roman zu bewerten. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Man merkt, dass sie sich mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt hat indem sie selbst Teil der autobiografischen Geschichte ist. Auch die Einbringungen von Zitaten von berühmten Autoren der Literaturgeschichte sowie die Reflexionen am Ende jedes Kapitels haben mir sehr gut gefallen.
Nicht gefallen hat mir dagegen die gesamt gesamte Atmosphäre des Romans. Das pedantische Kleinbürgertum mit all seinen abartigen Marotten ist mir ein Graus. Selbstverständlich gehört es zur Geschichte und die Autorin konnte es wohl kaum weglassen, aber ich finde es dennoch sehr bedrückend. Ebenso störend finde ich den immer wieder eingewobene pfälzische Dialekt, einfach schrecklich. Der schlesische Dialekt, der auch hin und wieder vorkommt, ist immerhin etwas angenehmer. Jedoch unterstreichen diese Dialekte für mich auch - ob gewollt oder nicht sei dahingestellt - die tatsächliche Abstammung der Familien. Die Eltern des Mannes die sich für etwas besseres halten offenbaren durch den steten Gebrauch ihrer platten Sprache ihre wortwörtliche bäuerliche Herkunft während sich die Eltern der Mutter durch ihren schlesischen Dialekt von diesen abgrenzen.

Auch das Cover konnte mich in keiner Weise überzeugen, es ist nichtssagend und keineswegs schön.

Insgesamt sicher ein guter Roman einer talentierten Autorin mit dem ich mir jedoch etwas schwertue, da mir einige Aspekte geradezu zuwider sind.

Bewertung vom 25.07.2022
Tevis, Walter

Der Mann, der vom Himmel fiel


ausgezeichnet

Newton ist ein Auserirdischer mit einem für die Menschheit außergewöhnlichen technischen Verständnis, durch welches er Technologien auf der Erde entwickelt und zahlreiche Patente anmeldet um so zu sehr viel Geld kommt mit dem er ein Raumschiff bauen will um so die letzten Bewohner seines Heimatplaneten auf die Erde zu bringen. Diese haben ihren Planeten durch rücksichtslose Ausbeutung nahezu zerstört.
Obwohl der Roman bereits in den Sechzigern geschrieben wurde und in der damaligen Zukunft der Achtziger spielt erscheint sein Thema äußerst aktuell. Manche Darstellungen und Technologien die zur Erscheinung des Roman sicher visionär erschienen wirken rückblickend aus heutiger Sicht etwas seltsam. Insgesamt ist der Roman ein lesenswertes Werk mit einem Thema das die Menschen schon vor Jahrzehnten beschäftigt hat und das heute aktueller denn je ist.

Bewertung vom 25.07.2022
Lindner, Anni E.

Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden


sehr gut

Das Buch fällt mit seinem bunten verspielten Cover und den vielen Kindern, Tieren sowie den unterschiedlichsten Schriftzügen, die eigentlich gar nicht zusammenpassen sofort auf. Hier ist viel los, lass uns etwas erleben, soll wohl die Botschaft sein.
Turbulent geht es dann im Innenteil weiter. Doch zuerst erfahren wir erst einmal wer die Protagonisten der Geschichte sind. Im ersten Kapitel werden die sechs Kinder der Familie Himmelweit jeweils einzeln vorgestellt, auch der Hund und die beiden Eltern erhalten jeweils einen eigenen kleinen Vorstellungstext. Dann geht es los. Die Kinder sind mit altersgerechten Problemen geplagt, Liebeskummer, Geschwisterstreitigkeiten usw., aber das große Thema ist der Umweltschutz. Anhand einer spannenden Geschichte erfahren die Leser einiges über den aktuellen Zustand unserer Umwelt und was wir tun können um unsere Erde besser zu schützen.
Schön ist der politische Bezug den der Roman mit einbezieht, so sind z. B. auch Greta Tunberg und die Freitagsdemonstrationen ein Thema. Des Weiteren hat die Autorin wohl einiges aus ihrem privaten Umfeld in die Geschichte mit einfließen lassen, denn auch sie hat sechs Kinder, wohl kein Zufall. Insgesamt ein schönes Kinderbuch aus dem man einiges lernen kann.

Bewertung vom 20.05.2022
Lee, Jonathan

Der große Fehler


ausgezeichnet

Wer kennt Andrew Green? Vielleicht die New Yorker Bürger, vielleicht auch etliche US-Amerikaner. In Deutschland ist er sicher weitestgehend unbekannt. Dabei hat er die Geschichte New Yorks entscheidend geprägt. Vor allem die Gründung des Central Parks ist von diesem Mann mitgestaltet. Als Stadtbewohner liebte er die Natur und wollte einen Ausgleich aus den grauen Betonmauern schaffen. Was für uns heute zum gängigen Stadtbild einer modernen und lebenswerten Metropole gehört, war für viele einflussreiche Bewohner New Yorks geradezu eine Provokation, da die Entstehung des Parks das Gesicht der Stadt nicht unwesentlich veränderte.
Am Anfang des Buches steht das Ende von Mr. Green. Er wird ermordet. Der Mörder steht schnell fest. Doch nun erfahren wir in kurzen Kapiteln und Rückblicken einiges über das Leben von Andrew Green; von seiner Kindheit bis ins hohe Alter erzählt der Roman, dabei wird immer auf sein zentrales Projekt den Central Park Bezug genommen.
Was ich besonders schön fand sind die Kapitelüberschriften. Jeder Eingang zum Central Park hat einen Namen (Namen von Teilen der Gesellschaft, Childrens Gate, Hunters Gate ...), diese Namen finden sich als Kapitelüberschriften wieder und stehen auch im Bezug zum Inhalt jedes einzelnen Kapitels.
Ein schönes Buch mit einem eigenwilligen und interessanten Charakter bei dessen Beschreibung auch der Humor nicht zu kurz kommt.
Einzig das Titelbild finde ich nicht so passend, ein Bild mit dem Central Park wäre schön gewesen.

Bewertung vom 20.05.2022
Darer, Harald

Mongo


gut

Beim ersten Blick springt einem das Cover mit seinen knallig bunten Farben geradezu ins Auge. Auch der Titel Mongo, nicht Mango, was man bei dem farbenfrohen Titelbild möglicherweise zuerst liest, erzeugt Erstaunen.
Wer jetzt das Buch samt Autor aufgrund gesellschaftlich anerzogener Vorurteile vorverurteilt, wird bald eines besseren belehrt. Denn inhaltlich setzt sich der Roman durchaus einfühlsamen mit den Umständen einer Trisomie auseinander. Harry, dessen Schwager an dieser Krankheit leidet ist Erzähler der Geschichte. Seine Frau und Schwester des Schwagers erwartet zusammen mit Harry ihr erstes Kind und tiefsitzende Ängste um die Gesundheit des Kindes plagen sie. Harry der Erzähler erscheint mit etwas Abstand zum Geschehen wie ein fast unbeteiligter Dritter der die Situation von außen beschreibt.
Ich finde sowohl den Titel als auch das Cover sehr mutig und gelungen. Es ist für mich keine Beleidigung, sondern führt uns viel mehr unsere eigenen Vorurteile vor Augen. Der Schreibstil des Autors konnte mich trotz des guten Themas nicht überzeugen. Mir kam es eher so vor als sei der Verfasser ein bemühter aber doch untalentierter Schüler der einen Deutschaufsatz verfassen muss. So schleppt sich die Handlung dahin, oft mit banalen Details die man getrost überspringen kann. Zum Glück hat das Buch nicht allzu viel Seiten. Schade, das Thema hätte sicher einiges an Potential gehabt, das nicht genutzt wurde.

Bewertung vom 20.05.2022
Papin, Delphine;Tertrais, Bruno

Atlas der Unordnung


ausgezeichnet

Der Atlas der Unordnung fällt mit seinem Cover und der eigenwilligen Titelgebung sofort ins Auge. Doch der Inhalt orientiert sich genau an diesem Titel. So vielfältig in Quantität und verschiedenen Arten die von Menschen gemachten Grenzen auch sind, viele haben eines gemeinsam: sie verschieben oder verschwinden im Laufe der Zeit. Öfter jedoch tauchen neue auf, alte werden dagegen von verschiedenen Seiten in Frage gestellt. Oft ist ein genauer Grenzverlauf gar nicht klar und neben Staatsgrenzen, gibt es auch noch Seegrenzen, kulturelle Grenzen, die Datumsgrenze usw. Dies alles mit all seinen Kuriositäten stellt das Buch vor. Überraschend: auch in unserer nächsten Nachbarschaft treffen wir auf do manche Abdurdität, die vielen sicher gar nicht bekannt sind. Ein insgesamt sehr interessantes und lehrreiche Buch mit vielen Karten. Eine Aussage des Buches wird übrigens wie zum Beweis von der aktuellen Zeitgeschichte bestätigt. Ein Kapitel beschäftigt sich mit dem imperialen Streben Russlands und dem Grenzverlauf zur Ukraine.

Bewertung vom 20.05.2022
Carey, Edward

Die dunklen Geheimnisse von Heap House


sehr gut

Was man über dieses Buch auf jeden Fall sagen kann: es ist außergewöhnlich - und das in jeder Hinsicht. Angefangen vom Cover, düster und in schwarz weiß gehalten, über den Inhalt mit reichlich Fantsie und äußerst eigensinnigen Charakteren bis hin zum teilweise sarkastischen Schreibstil.
Bei der Gestaltung des Buches haben mir besonders in Gestaltung der Innenklappen, welche die Aufteilung des herrschaftlichen Anwesens zeigen, gefallen. Auch die originellen Porträts am Anfang jeden Kapitels, denen stets etwas äußerst düsteres und bedrückende anhaftet sind sehr gelungen.
Die Thematik des Romans lässt an Kreativität nichts missen und ist einfach einzigartig. Eine unvergleichliche Mischung historischer Familiengeschichte einer Adelsfamilie, Fantasy und Dedektivgeschichte. Nur als eines würde ich den Roman nicht bezeichnen: als Kinder- bzw. Jugendbuch. Eher würde ich das Werk als Fantasyroman der besonderen Art für Erwachsene ansehen.
Was mich an dem Roman gestört hat sind die Längen an einigen Stellen wodurch sich die Handlung unnötig zieht.

Bewertung vom 20.05.2022
Bohnet, Ilja;Naumann, Thomas

Das rätselhafte Universum


ausgezeichnet

Das Buch fällt tei optisch durch seine bunte Farbgebung des Covers ins Auge. Man hat sofort die Assoziation mit dem Urknall im Sinn.
Inhaltlich unterteilt sich das Buch nach einem Prolog in zwei Teil. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem geschichtlichen Hintergrund der physikalischen Ereignisse bis hin zum aktuellen Wissensstand. Der zweite Teil geht sieben großen Welträtsel auf den Grund, ohne diese jedoch lösen zu können, da dies dem Charakter eines Welträtsels natürlich widersprechen würde.
Veranschaulicht wird die im Text erklärte Thematik durch etliche Illustrationen.
Das Buch behandelt populäre Fragestellungen und liefert Erklärungsmöglichkeiten auf der Grundlage physikalischer Gesetzmäßigkeiten. Diese werden auch für Laien anschaulich und verständlich erklärt. Die letztendliche Lösung eines jeden Rätsels bleibt selbstverständlich im Verborgenen, doch bringt uns das Buch die Faszination des Universum und die Grenzen des menschlichen Fassungsvermögens näher.

Bewertung vom 14.03.2022

Alles über Tierwanderungen / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.37 (Audio-CD)


ausgezeichnet

Die Buchreihe erfreut sich bei uns großer Beliebtheit. Das Thema Tierwanderungen ist ein noch nicht abgedroschenes wie etwa die Polizei, Feuerwehr, Dinosaurier und dergleichen, wodurch es zur Abwechslung im Bücherregal beiträgt. Zur Beliebtheit tragen natürlich die vielen Klappen bei unter denen es stets etwas neues zu entdecken gibt. Die schönen und zahlreichen Illustrationen tun ihr Übriges.
Auch inhaltlich gibt es viel zu entdecken. Nicht nur die Wanderung der Zugvögel, die natürlich jedem sofort in den Sinn kommt, wird erklärt, sondern auch die Wanderung von Krappen, Walen und anderen Tieren an die man nicht gleich denkt. Insgesamt ein abwechlungsreich zusammengestellte Themenbereich, der herausstellt das die unterschiedlichsten Tiergruppen wandern: Tiere in der Luft, im und unter Wasser sowie auch große Landsäugetiere. Auf ihrer oft gefährlichen und anstrengenden Reise werden die Gefahren und die Ursachen dieses Verhalten erläutert. Ein spannendes, lehrreiche und nicht ganz alltägliches Sachbuch.