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Benutzername: 
Kika
Wohnort: 
Ludwigsburg

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2011
Um die Ecke geküsst
Cabot, Meg

Um die Ecke geküsst


ausgezeichnet

Wer kann den Büchern von Meg Cabot widerstehen? Für alle, die auf feinstes Chik-Lit stehen, wie z.B. Sophie Kinsella & Co. ist Meg Cabot ein Muss! Auch ihr neuestes Werk, „Um die Ecke geküsst“ ist einfach super zum Lesen und bringt auch eine tolle Geschichte mit. Zwar kennt man die Handlung von vielen anderen Büchern und man weiß – natürlich – wie es ausgehen wird, aber das ist schließlich unwichtig. Wir stehen auf so was, punkt.

Hinzu kommt, dass es diesmal kein „richtiger“ Roman ist, da die Handlung ausschließlich aus E-Mails besteht, die sich die agierenden Personen hin- und herschicken. Um nicht den Überblick zu verlieren, muss man sich die paar Namen merken, was jedoch nach ein paar Seiten automatisch geschieht – und man bekommt auch die Handlung sehr gut mit.

Zur Handlungs selbst: Melissa Fuller arbeitet beim NY Journal, deswegen werden die meisten Mails innerhalb der Redaktion verschickt – denn die gesamte Redaktion nimmt an Mels Liebesleben teil. Und dies sieht wie folgt aus: der bekannte Modefotograf Max Friedlander hat eine Tante, die Mels Nachbarin ist und die nach einem Überfall in ihrer eigenen Wohnung im Koma liegt. Mel bittet Max, sich um deren Hund und Katzen zu kümmern, doch Max verbringt lieber einen Urlaub auf Key West mit dem Supermodel Vivica, als sich um seine einzig lebende Verwandte zu kümmern. So bittet er seinen alten Freund John Trent – der Polizeireporter beim NY Chronicle, der Konkurrenz des NY Journal, ist und zudem Millionär und Erbe des Trent-Clans – sich um die Tiere seiner Tante zu kümmern. Da John Max einen Gefallen schuldig ist, zieht er in die Wohnung neben Mel ein und gibt sich als Max Friedlander aus – was natürlich nicht gutgehen kann, da er sich ausgerechnet in Mel verliebt – und diese wiederum denkt, er sei ein ganz anderer. Auch Johns Bruder, seine hochschwangere Schwägerin und seine Großmutter – das Oberhaupt des Trent-Clans – nehmen am ganzen E-Mail-Verkehr statt und somit auch am Liebesleben der beiden Protagonisten.

Eine irre witzige Geschichte mit sehr viel Eigencharakter und vor allem eben keine abgedroschene Story, die man schon 100 Mal gelesen hat. Erinnert mit den E-Mails ein klein wenig an Daniel Glattauers „Gut gegen Nordwind“, macht aber viel mehr Spaß, da viele verschiedene Leute alle untereinander kommunizieren.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2011
Nette Mädchen beißen nicht / Jane Jameson Bd.1
Harper, Molly

Nette Mädchen beißen nicht / Jane Jameson Bd.1


sehr gut

Mit „Nette Mädchen beißen nicht“ von Molly Harper ist wieder ein neuer Auftakt zu einer spannenden Vampir-Buchserie erschienen.

Janes Wandlung zu einem Vampir geschieht, als sie arbeitslos und betrunken von einem anderen betrunkenen Mann erschossen wird, da dieser dachte, sie sei ein wildes Tier. Ein ziemlich skurioser ‘Unfall’, aber wie gut, dass sie in der Bar vorher Gabriel – ihren späteren Erzeuger – kennengelernt hat…
Ganz anders als wir es aus vielen anderen Büchern kennen, sind in dieser Handlung Vampire allgegenwärtig, d.h. die Menschheit weiß, dass Vampire unter ihnen leben. Nicht jeder toleriert es zwar, doch in Supermärkten gibt es spezielle Abteilungen mit Vampirfreundlichen Artikeln, wie z.B. Synthetisches Blut oder Reißzahnseide, und in Bars spezielle Cocktails, die Blut beinhalten.
So hat Jane anfänglich keine allzu großen Schwierigkeiten sich zu ernähren oder als Vampir zu leben. Zwar hat sie Angst vor den Reaktionen ihrer Familie, doch da ihr bester Freund Zeb nun einen Werwolf als Freundin hat, hat sie wenigstens in ihm weiterhin einen guten Freund.
Aber was wäre ein Romantic-Fantasy-Buch ohne einen sehr gut aussehenden Vampir? Der findet sich in Gabriel wieder, Janes Erzeuger. Er ist derjenige, der im Verlauf der Handlung mehrere Male seinem Schützling aus der Patsche helfen muss – denn irgendjemand versucht, Jane zu schaden. So wird ihr ein Mord angehängt und später auf sie geschossen..

Harper glänzt mit dem üblichen, leichten und flüssigen Schreibstil und mit einer großen Menge Humor. So gibt es für neue Vampire ein Empfangskomitee und ein Handbuch für neugeborene Untote.
Doch die Handlung an sich beginnt erst ab der Hälfte des Buches interessant zu werden. Davor plänkelt alles eher vor sich hin. Es passieren zwar auch durchaus interessante Dinge, aber es fehlt noch das gewisse Etwas, was ein tolles Buch ausmacht. Die zweite Häflte ist aber durchaus spannend, hinreißend und wirklich gut.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2011
Wie Fackeln im Sturm
Sands, Lynsay

Wie Fackeln im Sturm


gut

Um den Titel, Land und das Geld seines Onkels zu erben soll Hugh, Willa heiraten. Dummerweise hat er sie bereits verärgert, als er sie zwar ein hübsches, aber doch ein Bastard – Bauernkind nannte und nun möchte Willa nichts mehr von ihm wissen. Hugh versucht sich trotzdem an der Brautwerbung, allerdings ohne nennbaren Erfolg.
Obwohl Willa nicht besonderes erfreut war über Hughs anfängliche Ablehnung, so weiß sie doch, weil ihre alte Kinderfrau, ihr die glückliche Vermählung mit Hugh vorausgesagt hat, das sie ihn heiraten wird. Allerdings muss sie, laut Eada, Hugh noch eine Weile hinhalten, sonst läuft er, nach Aussagen der Alten, Gefahr frühzeitig zu sterben.
Ob die alte Weise Eada recht hat oder nicht stellt Willa erst gar nicht in Frage. Willa wird schon seit ihrer Geburt von Mördern verfolgt, bisher erfolglos, dank Eada.
Nach der Hochzeit mit Hugh flammen die Angriffe wieder auf. Erst durch einen verloren geglaubten Brief, der Willas Geschichte offenbart, stellt sich der unbekannte Vater Willas als angeblicher Täter heraus. Aber Willa kann das nicht glauben.

Die Geschichte liest sich langweilig, stellenweise sogar so zäh wie Gummi. Nun sehr selten gibt es ein aufblitzen der amüsanten Leichtigkeit anderer Sands-Bücher.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2011
Hector und die Entdeckung der Zeit / Hector Bd.3 (4 Audio-CDs)
Lelord, François

Hector und die Entdeckung der Zeit / Hector Bd.3 (4 Audio-CDs)


sehr gut

Hector dem jungen Psychiater fallen in seiner Praxis zunehmend zwei Dinge auf:
Entweder die Leute, die zu ihm kommen beschweren sich über die Zeit, die Ihnen wie Sand durch die Finger rinnt, oder Sie leiden darunter, dass die Zeit einfach nicht vergehen will. Letzteres stößt hauptsächlich den jungen Menschen auf.
Hector beginnt über die Zeit zu sinnieren:
Wo kommt sie her, wo geht sie hin? Gibt es die Zeit überhaupt, wo sie doch im nächsten Augenblick schon wieder Vergangenheit ist? Und die Zukunft noch nicht begonnen hat.
Warum hatten die Menschen früher viel mehr Zeit als heutzutage? Da ging es doch viel gemütlicher zu - und das obwohl wir heute doch so viele Dinge besitzen, die uns helfen, Zeit zu sparen...
Es beschäftigen ihn aber nicht nur die Sorgen seiner Patienten, auch seine eigenen Nöte tragen zu Hectors Ruhelosigkeit bei. Da wäre zum Beispiel seine Freundin Clara, die immer trauriger wird und seit neuem Anti-Aging-Creme benutzt.
Er möchte ihr gerne helfen und sucht nach Antworten.
Die Suche nach Antworten bringt den jungen Psychiater wieder einmal dazu, sich auf eine lange Reise zu begeben.
Er reist zu den Eskimos und zu seinem Freund, dem alten Mönch, nach China.
Die Erkenntnisse, die er auf dieser Reise sammelt, hält er in 25 "Zeit-Etüden" fest.

Auch das dritte Abenteuer von Francois Lelords Helden Hector beleuchtet eine wichtige Frage unserer Zeit - eben die Zeit an sich. Es gelingt dem Autor sämtliche Aspekte dieses Themas auszuleuchten.
Und wie auch bei den Vorgängern, bleibt er viele Antworten schuldig. Er möchte zum Nachdenken anregen - und das gelingt ihm mit Bravour.
Die kleine, große Welt des Hector wird recht kurzweilig dargestellt, auch wenn die naive Sprache, die Francois Lelord dazu benutzt etwas gewöhnungsbedürftig ist. Hat man sich aber erst einmal eingehört, lässt man sich gerne von der etwas nachdenklichen Stimmung dieses Hörbuches mitreißen. Und unmerklich fängt man auch an, über die Zeit nachzudenken.

Das Hörbuch "Hector und die Entdeckung der Zeit" verleitet auf sehr amüsante Art und Weise zum Nachdenken. Es zeichnet sich aber auch durch einen hohen Unterhaltungswert aus. Wer also ausspannen, aber dabei sein Gehirn nicht vollkommen abschalten möchte, liegt mit diesem Audiobuch vollkommen richtig.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2011
Der Chinese

Der Chinese


ausgezeichnet

Das kleine schwedische Dorf Hudiksvall erlangt traurige Berühmtheit. Es wird Schauplatz grausamer Morde. 18 Einwohner werden zerstückelt vorgefunden. Selbst ihre Haustiere bleiben nicht verschont. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Einziges Indiz ist eine rote Schleife, die der oder die Täter am Tatort hinterlassen haben.
Zufällig liest auch Richterin Birgitta Roslin in der Zeitung von diesem makabren Gemetzel. Sie erfährt auch, dass sich August und Britta Andrén unter den Opfern befinden. Dadurch wird auch die Richterin in den seltsamen Fall verwickelt, denn bei diesen zwei Opfern handelt es sich um die Stiefeltern ihrer Mutter.
Das weckt ihre Neugierde und sie findet heraus, dass sämtliche Mordopfer in irgendeiner Weise miteinander verwandt oder verschwägert sind. Während die Polizei an die Bluttat eines Wahnsinnigen glaubt und diesen Ansatz vehement verfolgt, glaubt sie an ein raffiniert geplantes Verbrechen. Eventuell könnte Rache im Spiel sein.
Also begibt sie sich allein auf die Suche. Die Spur führt in ein chinesisches Restaurant, woher die rote Schleife zu stammen scheint. Je tiefer sich Brigitta Roslin in den Fall hinein begibt, desto deutlicher wird, dass die Gründe für die Bluttat in der Vergangenheit zu suchen ist.
Ihre Recherche führt sie witer zu einem kleinen Hotel, in dem der mutmaßliche Mörder, ein Chinese, abgestiegen zu sein scheint, bevor er die Tat beging. Doch was hat dieser Chinese mit dem grausamen achtzehnfachen Mord zu tun? Befindet sich dieser noch in Schweden, oder ist er längst wieder in seiner Heimat?
Um das herauszufinden, begibt sich die findige Richterin mit einer Freundin, die wegen eines Kongresses nach China reisen muss, in das ihr vollkommen fremde Land. Doch hier ist sie nicht sicher, was sie schon bald am eigenen Leiber zu spüren kriegt...

"Der Chinese" betritt der Autor Neuland, denn in anderen Romanen widmete er sich Afrika, Italien und natürlich Schweden. China ist also neu. Doch der Routinier Mankell lässt den Leser/Hörer geschickt in die Geschichte und auch heutige Probleme des Aufstiegs Chinas zur Industriemacht blicken. Und das alles neben einer sehr spannenden Handlung, die es versteht zu fesseln.
Der Lesestil von Axel Milberg ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber nicht minder gut und vor allem passend zu diesem Stoff. Anfangs möchte man dem Sprecher doch des öfteren sagen, dass er doch endlich mal einen Gang zulegen soll. Hat man sich aber an seine Bedächtigkeit, die übrigens wesentlich zur Spannung beiträgt, gewöhnt, lässt man sich gerne von ihm in die Krimiwelten des Henning Mankell entführen.

Rundum ein sehr spannendes Hörbuch, das laut vieler Rezensionen viel besser als sein gedrucktes Pendant sein soll. Hier hat die Kürzung also nicht geschadet, sondern eher genützt. Ich habe es gerne gehört und kann es daher absolut empfehlen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2011
Die Löwen, 6 Audio-CDs
Follett, Ken

Die Löwen, 6 Audio-CDs


ausgezeichnet

Sie sind schon ein seltsames Paar: Die junge Engländerin Jane, die sich in der linken Szene wohlfühlt, und Ellis, der Amerikaner, der Janes Kontakte für sich zu nutzen weiß.
Das Liebespaar lebt in Paris. Doch als sich herausstellt, dass Ellis eigentlich Agent des CIA ist, kommt es zum Bruch. Jane flüchtet in die Arme Jean-Pierres. Der französiche Arzt hatte schon lange ein Auge auf sie geworfen.
Nach ihrer Heirat gehen sie in das vom Krieg stark in Mitleidenschaft gezogene Afghanistan, wo sie humanitäre Hilfe leisten.
Es ist ein hartes Leben im "Fünf-Löwen-Tal", denn hier ist die Hochburg der Rebellen, die sich nach wie vor der russischen Übermacht entgegenstellen. Ganze Dörfer müssen in Höhlen ziehen, aus Angst ansonsten zerbombt zu werden.
Natürlich gibt es hier für den Arzt und seine Frau sehr viel zu tun. Die Zeit geht ins Land und Jane gebährt eine Tochter.
Gerade als sie dabei ist, die Beziehung zu Ellis zu vergessen, taucht dieser in ihrem Dorf auf. Er hat vom amerikanischen Präsidenten den Auftrag, die teilweise untereinander zerstrittenen afghanischen Rebellenführer an einen Tisch zu bringen, damit man gemeinsam und organisiert gegen die Russen vorgehen kann.
Nur wenn ihm dies gelingt, ist die USA bereit, die Mudjahedin und damit die Afghanen mit Waffen zu unterstützen. Ellis hat also eine wichtige Aufgabe zu erfüllen und versucht, möglichst schnell das Vertrauen eines der bedeuntendsten Rebellenführer zu gewinnen. Dabei kommen ihm seine Kenntnisse, als Sprengstoffspezialist sehr gelegen.
Doch irgend etwas stimmt nicht. Immer wieder werden geziehlt Karawanen der Mudjahedin, die Verpflegung und Waffen in die Berge bringen sollen, von den Russen angegriffen.
Gibt es einen Spion im Lager der Rebellen?

In gewohnter Manier hat der Bestsellerautor Ken Follett mit "Die Löwen" einen höchst spannenden Thriller geschaffen, der von der ersten bis zur letzten Minute fesselt. Der Autor baut hierbei aber nicht auf Brutalität, sondern auf eine ausgeklügelte und absolut realistisch geschriebene Story. Die Wahl des Handlungsortes ist ebenso gut ausgefallen, wie aktuell. Die Umstände, die zur Zeit der russischen Besatzung Afghanistans herrschten sind hervorragend recherchiert und geben dem Hörer einen kleinen Einblick in die Situation der afghanischen Bevölkerung.
Ulrich Pleitgen, der inzwischen sehr viele der Werke Folletts zu Gehör gebracht hat, glänzt auch bei diesem Hörbuch mit professioneller Hingabe. Man könnte sagen, er ist eine Art Stammsprecher für die Romane Ken Folletts und wie stets eine gute Wahl.

Kein typischer Thriller und auch kein Krimi, aber ein sehr guter, spannender Roman über Agenten, Krieg und Intrigen mit einer Prise Liebe und Erotik. Diese absolut gelungene Mischung ist eine Empfehlung wert.

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2011
Die Blutlinie / Smoky Barrett Bd.1 (6 Audio-CDs)
McFadyen, Cody

Die Blutlinie / Smoky Barrett Bd.1 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

FBI-Agentin Smoky Barrett muss einen Schicksalsschlag nach dem anderen wegstecken. Vor sechs Monaten musste sie mitansehen, wie ihre Tochter und ihr Mann von einem wahnsinnigen Killer gequält und dann getötet wurden. Sie selbst wurde auch von ihm geschunden, kam aber gerade noch mit dem Leben davon. Seitdem ziert ihr Gesicht eine lange Narbe und ihr Körper ist übersäht mit den Zeichen ihres Leidens.
Eigentlich sollte sie noch gar nicht wieder arbeiten, doch diese Rechnung hat sie ohne "Jack the Ripper" gemacht:
Barrets beste Freundin aus Schultagen, Annie King, wurde von einem Serienmörder, der fest daran glaubt, der Blutlinie von eben diesem Mörder aus vergangenen tagen anzugehören, brutalst zu Tode gequält. Damit wollte er die Agentin auf sich aufmerksam machen, denn er sieht sie als einzig würdigen Gegner an.
Doch es reichte ihm nicht, die Freundin von Smoky zu töten, er ging noch viel weiter: Der Mörder band die Tochter von Annie, Bonnie, an deren toten, total ausgenommenen Körper. Die beiden wurden erst nach drei Tagen gefunden.
Dieses, in seiner Grausamkeit unfassbare Verbrechen, bringt Barrett dazu, nach San Franzisko zu fliegen. Schließlich ist Bonnie ihr Patenkind. Die Agentin soll zuerst nur beobachten und beraten, doch da Jack the Ripper sie als seinen direkten Gegner auserkoren hat, bleibt ihr im Laufe der zeit nichts anderes übrig, als tiefer in den Fall einzusteigen und das obwohl sie noch so stark mit ihren eigenen traumatischen Erlebnissen zu kämpfen hat, dass sie noch keine Waffe in die Hand nehmen kann. Sie war einst eine der besten Schützen des FBI.
Smoky Barrett beschließt sich der schwer traumatisierten und seit dem Vorfall mit ihrer Mutter stummen Bonnie anzunehmen, wofür ihr die Kleine sichtbar dankbar ist. Beide verbindet ein schlimmes Schicksal, das jede für sich allein, aber doch gemeinsam, bewältigen müssen.
Jack the Ripper lässt indes dem Team um Barret keine Ruhepause. Er dringt systematisch in ihr Leben ein und versucht, ihre Psyche zu schwächen indem er jedem einzelnen von ihnen etwas nimmt, das sie mehr als alles andere lieben.
Nun ist Smoky Barrett vollkommen in das Spiel eingebunden, das sich der Serienmörder für sie und ihr Team ausgedacht hat. Er scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Doch der Jagdinstinkt der Agentin ist geweckt...

"Die Blutlinie" ist wirklich starker Tobak. Das Romandebüt des 38-jährigen kalifornischen Autors Cody McFadyen ist auf jeden Fall nichts für schwache Nerven. Auch ein routinierter Hörer von Thriller Hörbüchern muss angesichts der grausamen und reichlich ausgeschmückten Morde in diesem Werk desöfteren schlucken. Aber trotz all des Blutes und der Perversitäten, denen sich der Mörder in Blutbeichte hingibt, ist es ein super spannendes, Gänsehaut förderndes Hörbuch. eines der Sorte, die man in einem Rutsch durchhören möchte.
Franziska Pigulla trägt ihren Teil dazu bei. Mit ihrer sonoren, äußerst ausdrucksstarken Stimme und ihrem untrüglichen Gefühl für Situationen, verleiht sie diesem Hörbuch noch einen zusätzlichen Gänsehautfaktor.

Wer Thriller der etwas härteren Sorte im Stil von Jean-Christophe Grangé mag, wird auch Cody McFadyen und damit die Hörbücher rund um die FBI-Agentin Smoky Berrett lieben. Für Hartgesottene ein absolutes Muss.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2011
Das Mädchen
King, Stephen

Das Mädchen


ausgezeichnet

Die neunjährige Patricia Mc Farland wandert mit Ihrem Bruder und Ihrer Mutter durch die Wälder von Maine, als sie auf die Idee kommt den beiden anderen eins auszuwischen. Diese sind so mit sich selbst und ihren Streitigkeiten beschäftigt, dass sich Tricia unbeachtet fühlt und wieder auf sich aufmerksam machen will.
Sie versteckt sich und verirrt sich dabei immer tiefer in den westlichen Wäldern und Sümpfen Maines.
Ihr ständiger Begleiter auf diesem Irrweg ist ihr Walkman-Radio. Sie hört Baseball-Reportagen und flüchtet sich immer tiefer in eine Phantasiewelt.
Vor Hunger und Krankheit kriegt sie unter anderem die Vision, der Gott der Verirrten, der aus einem Schwarm Mücken zu bestehen scheint, verfolge sie.
Sie stellt sich aber auch vor, dass Ihr Lieblingsbaseballspieler, Tom Gordon, sie begleitet, sich mit ihr unterhält und ihr gute Ratschläge gibt. Das hält sie während ihrer Odyssee am Leben.
Für das kleine Mädchen wird ihre "Verirrung" immer mehr zur metaphysischen Reise, die sie an den Rande der Existenz führt.
Erst nach zehn Tagen hat diese ein Ende...

"Das Leben ist ein tödliches Baseballspiel" - so könnte der Untertitel dieses wirklich gelungenen Romans von Stephen King lauten. Das wird auch bei der Hörbuch-Adaption deutlich, denn die beiden Sprecher wechseln sich von "Inning" zu "Inning" ab.
Der Roman schildert nicht nur das Schicksal der kleinen Trisha, sondern zeigt viele der Probleme aller "alleingelassenen" Kinder auf. Kinder gescheiterter Ehen, misshandelte Kinder, Ausreißer. Und wie es so Stephen Kings Art ist, nimmt er dabei kein Blatt vor den Mund.
Der Weg, der Hunger, die Angst, von Trisha sind sehr realistisch geschildert.
Franziska Pigulla, die man als Stimme von Agent Dana Scully (Akte X) und sowie aus diversen Hörbüchern kennt, trägt das Ihre dazu bei. Sie versteht es wirklich der Geschichte die nötige Dramatik einzuhauchen. Von lauten Schreien, über Flüstern zu überschwänglichen Jauchzern - Franziska Pigulla lässt Ihr ganzes Können einfließen. Sie trägt den Text langsam vor und setzt Sprechpausen an genau den richtigen Stellen.
Joachim Kerzel, der diversen Hollywood-Stars, wie Jack Nicholson, Dennis Hopper und Dustin Hoffman seine Stimme verleiht, trägt die Geschichte deutlich schneller vor. Sein Stil unterscheidet sich also deutlich von dem seiner Partnerin. Und doch ist Herr Kerzel so routiniert, dass der gelesene Text nie langweilig wirkt. Er bewegt seine Stimme dabei zeitweise in Höhen, die man dem eher basslastigen Sprecher nicht zugetraut hätte.

"Das Mädchen" ist ein dramatischer Ausflug in die Psyche eines Menschen.
Das Hörbuch ist wirklich gelungen, die Sprecher gut gewählt und die sprachliche Umsetzung und Interpretation einfach genial.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2011
Isola
Abedi, Isabel

Isola


sehr gut

Vera und elf weitere Jugendliche haben das große Los gezogen - denken sie jedenfalls:
Sie werden von einem bekannten Regisseur nach Brasilien auf eine Insel geschickt, um dort, ähnlich Big Brother, für neunzig Tage zu leben. Sie werden ständig von Kameras überwacht und gedreht.
Das alles scheint ein ziemlich lockerer Job zu werden und so erklärt sich Vera damit einverstanden, als der Regisseur sie bei einer Tanzveranstalltung auf das Projekt anspricht. vera ist eigentlich ein eher verschlossenes, schüchternes Mädchen, das kurz vor seinem achtzehnten Geburtstag steht.
Diese verschlossenheit rührt wohl aus ihrer Kindheit, denn sie wurde in jungen Jahren von einem deutschen Ehepaar adoptiert. Ursprünglich kam sie aber aus einer Favela von Rio de Janeiro, wo ihre von ihr verehrte Schwester noch lebt. Mit achtzehn möchte Vera aus Deutschland wegziehen und zu ihrer Schwester in ihrer heimat zurückkehren.
Was spricht also dagegen, sich schonmal nach Brasilien zu begeben. Schließlich wurde ihr ja der Flug und alle drum herum bezahlt?
Jeder der zwölf Projektteilnehmer darf drei persönliche Gegenstände mitnehmen. Nicht erlaubt sind dagegen Handys oder Computer, also Geräte mit denen man Kontakt zur Außenwelt aufnehmen kann. Die Jugendlichen sollen vollkommen auf sich gestellt und isoliert auf der Insel sein.
Die Insel war früher eine Art Lager für schwer erziehbare Jugendliche - wie passend. Nun soll sie also den zwölf Jugendlichen, die rund um die Uhr von der Nachbarinsel aus beobachtet werden, als Heim dienen.
Kaum ist Vera auf Isola angekommen, erfährt sie und Ihre Mitstreiter, dass dieses Projekt doch nicht so harmonisch und einfach ablaufen würde, wie ursprünglich gedacht: Der findige Regisseur hat sich ein Spiel ausgedacht, das automatisch zu Spannungen und sicherlich auch unvorhersehbaren Reaktionen bei den Probanten führen würde.
Das Spiel geht folgendermaßen: Es soll einen Mörder geben, der die elf anderen jagt. Der Mörder wird zuvoe ausgelost. Natürlich soll er die anderen nicht wirklich umbringen, er soll sie lediglich am Handgelenk nehmen. Dann muss derjenige, der gefasst wurde, dem Mörder in ein geheimes Versteck folgen und wird alsbald von der Insel gebracht und in einen Flieger nach Hause gesetzt. Der Mörder muss verdeckt operieren und die anderen müssen versuchen, herauszufinden, wer der Mörder ist, dürfen aber ihren Verdacht nicht offen äußern. Jedesmal, wenn jemand "umgebracht" wird, soll ein Nebelhorn von der Nachbarinsel ertönen, damit die andere wissen, dass sie wieder einer weniger sind.
Vera und ihre "Kollegen" sind natürlich gar nicht begeistert von diesem Spiel. Sie sehen welch riesiges Konfliktpotenzial hinter diesem Konzept steckt. Doch schließlich nahmen alle an der verlosung teil und somit ist das Spiel eröffnet.
Wie Recht sie mit ihren Bedenken haben sollen, merken sie erst viel zu spät...

sabel Abedi ist mit "Isola" ein ganz großer Wurf gelungen. Anknüpfend an derzeit sehr beliebte Realityshows hat sie eine perfekte Mischung aus Jugend- und Liebesroman erschaffen, der sehr viele Krimi-, ja schon fast Thrillerelemente enthält. Darum auch die Einordnung als Krimi. Isola ist in der Ich-Perspektive erzählt. Vera, die Erzählerin, wurde von der Autorin sehr feinfühlig ausgearbeitet. Auch die anderen Charaktere sind gut überlegt und hervorragend wiedergegeben. Die Spannung kommt auch nicht zu kurz und man ist versucht, dieses Hörbuch in einem Rutsch durchzuhören.
Über Andreas Fröhlich muss ich wohl nichts mehr sagen, denn er glänzt wieder einmal. Allerdings spricht er nur kurze Abschnitte. Auch Jessica Schwarz ist, meiner Meinung nach, die Idealbesetzung für dieses in der Ich-Erzählform geschriebene Werk. Sie gibt der Schüchternheit der Erzählerin Vera, wie auch den absolut verschiedenen Charaktereigenschaften der anderen elf Mitstreiter eine absolut plastische Form.

Auf alle Fälle aber, absolut empfehlenswert!!!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.