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Anonym

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Insgesamt 132 Bewertungen
Bewertung vom 12.02.2024
Mina Wirbelfee (Bd. 1)
Magdalena, Zoe

Mina Wirbelfee (Bd. 1)


ausgezeichnet

Unterhaltsam und besonders


Mina Wirbelfee wird sieben. Endlich soll sie erfahren, welche Fähigkeit sie hat. Doch dann kann niemand die Schrift von Königin Mirabella lesen und so weiß Mina immer noch nicht, welche Fähigkeit sie hat. Deshalb begibt sich Mina selbst auf den abenteuerlichen Weg zu Königin Mirabella.

Ich habe Mina Wirbelfee als Hörbuch gehört. Als ich gesehen habe, dass es von Aminata Belli gesprochen wird, habe ich mich umso mehr gefreut. Sie hat die entsprechenden Passagen mit viel Leidenschaft gesprochen, sodass man sich die Szenen toll vorstellen konnte und es viel Spaß gemacht hat, das Hörbuch zu hören.

Minas Reise war wirklich sehr unterhaltsam, weil sie zusammen mit Hund Rüdiger fliegt und das das ein oder andere Mal zu einer wackeligen Angelegenheit wird. Aber auch, weil sie über Felder mit bösen Blumen, einen Wald mit wehleidigen Bäumen und an starken Meerjungfrauen vorbeifliegen muss, die ihr alle den Weg erschweren. Durch diesen langen Weg bleibt die Spannung die ganze Zeit aufrechterhalten, welche Fähigkeit Mina denn jetzt hat.

Minas Fähigkeit und die dahinterstehende Botschaft, sich als das zu akzeptieren, was man ist, hat mir wirklich gut gefallen. Dazu ist an diesem Kinderbuch natürlich noch besonders, dass Mina als schwarz beschrieben wird, dies aber keine weiteren Nachfragen oder Ähnliches auslöst, sondern in ihrer Geschichte ganz normal ist. So können schon kleine ein gutes Gesellschaftsbild entwickeln. Von mir daher eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.02.2024
Die Wunderwelt der Kräuter
Hertel, Stefanie

Die Wunderwelt der Kräuter


ausgezeichnet

Übersichtliches Kräuterbuch mit allen wichtigen Informationen für Anfänger und leckeren Rezepten


33 Kräuter samt passender Heilanwendungen und leckerer Rezepte stellt Stefanie Hertel in „Die Wunderwelt der Kräuter“ vor.

Zunächst war ich noch skeptisch, ob sich das Buch aufgrund des vielen Sachwissens gut lesen lässt. Doch durch Hertels auflockernden Schreibstil bietet dieses Buch ein rundes Leseerlebnis, das auch für Personen, die Stefanie Hertel nicht kennen, interessant ist. Immer mal wieder baut Hertel erfrischende Anekdoten ein, wie z.B. dass sie die Hagebuttenkerne früher mit anderen Kindern aus Spaß genutzt hatten, da diese sehr jucken. Aber auch die Erklärungen, wie das Kraut zu seinem jeweiligen Namen gekommen ist, waren unterhaltsam zu lesen.

Durch die übersichtliche Gestaltung hat man viel Freude an dem Buch. Neben dem Fließtext finden sich immer mehrere, schön gestaltete Schaukästen, in denen die wichtigsten Infos nochmals zusammengefasst werden und so schnell gefunden werden können. Zudem wird dort zu jedem Kraut eine passende Heilanwendung vorgestellt. Schön fotografierte Bilder veranschaulichen, wie die Kräuter aussehen und bereichern das Buch zusätzlich.

Man merkt, dass Hertel darauf geachtet hat, dass auch Anfänger sich ohne Angst an die Materie trauen können. Die ausgewählten Kräuter sind oft einfach zu erkennen, weil man diese bereits kennt. Ansonsten sind es meist Kräuter, bei denen eine Verwechslung mit anderen Kräutern nicht schlimm wäre. Wenn eine Verwechselungsgefahr droht, wird auf diese zusätzlich nochmals in einem Schaukasten hingewiesen. Hertel beschränkt sich auf die 3 wichtigsten Heilanwendungen, wodurch man sich als Anfänger nicht überfordert fühlt.

Dank der vielfältigen Rezepte am Ende des Buchs sowie der Rezepte zur Heilanwendung ist das Buch aber auch für Fortgeschrittene interessant. Dementsprechend empfehle ich das Buch allen, die auf der Suche nach einem übersichtlichen und einfach verständlichen Kräuterbuch sind oder nach vielfältigen Kräuterrezepten suchen.

Bewertung vom 10.02.2024
Thieves' Gambit Bd.1
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit Bd.1


ausgezeichnet

Extrem spannende und aufregende Geschichte mit tollen Wendungen


Rosalyn Quest wünscht sich schon lange Freunde. Doch für ihre Mutter gibt es nur das eigene Diebesunternehmen. Bei einem Diebesfall nutzt Rosalyn deswegen ihre Chance, Freunde zu finden, indem sie ihre Mutter austrickst. Nur zu blöd, dass diese dadurch gefangen genommen wird. Um ihre Mutter befreien zu können, ist Rosalyns einzige Chance das Thieves Gambit, ein Wettbewerb für Nachwuchsdiebe. Rosalyn wird alles dafür tun müssen, zu gewinnen. Und vor allem darf sie dabei ihr Herz nicht verlieren...

Ich habe zunächst etwas gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Doch nach einigen Seiten nimmt die Geschichte rasant an Spannung auf und hatte ab dann durchwegs großes Suchtpotenzial. Jeder Diebstahl ist detailliert beschrieben, sodass ich mir die Situationen ausgezeichnet bildlich vorstellen konnte und sehr mit Rosalyn mitgefiebert habe. Daneben gibt es aber auch viele tolle Wendungen, die für eine durchgängige Spannung gesorgt haben.

Rosalyn ist durch ihre ganz normalen Probleme eine sehr sympathische Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt. Daneben hat sie mit ihrer mutigen und vorausschauenden Art aber auch sehr interessante Charakterzüge, die sie nutzen muss, um den Gambit zu gewinnen. Doch schnell stellt sie fest, dass sie alleine nicht gewinnen kann. Wem kann sie wirklich trauen? Auch die anderen Nachwuchsdiebe wollen schließlich gewinnen. Lewis arbeitet die anderen Teilnehmer in ihren speziellen Fähigkeiten aus und zeigt uns die verschiedenen Motivationen auf. Besonders gut haben mir Noelia, Rosalyns Erzfeindin und Devroe, ihr Lover, gefallen, die wir sehr ausführlich kennenlernen und die beide auf ihre Weise eine drastische Entwicklung durchmachen.

Insgesamt ein wirklich spannendes und abenteuerreiches Buch, dass ich nur wärmstens empfehlen kann.

Bewertung vom 10.02.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


sehr gut

Interessante Protagonistin, wohlhabender Flair und tolle Auflösung


London, 1905: Mrs King, Angestellte im Mayfair House, wird im Männerquartier erwischt und daraufhin entlassen. Relativ schnell nach ihrer Entlassung kommt Mrs King auf die Idee, das Mayfair House während eines Kostümballs auszurauben. Ihr gelingt es, viele weitere Bedienstete und Externe zu gewinnen, die sich an der Realisierung des Raubüberfalls und dem anschließenden Verkauf der Wertgegenstände beteiligen.

Die ersten ca. 200 Seiten konzentriert sich Hay darauf, den Leser in die Planung des Raubüberfalls bis ins Detail mitzunehmen. Wir erfahren, welche Wertgegenstände sich im Mayfair House befanden und wie die Familie zu so viel Reichtum kam. Dadurch wird das riesige Vermögen der de Vries erst begreifbar. Durch die vielen, oft sperrigen Einzelstücke ist die Planung, um das ganze Haus leer zu räumen, sehr aufwändig. Kein Wunder, dass dieser Teil dementsprechend viel Platz im Buch einnimmt. Gleichzeitig wurde durch die vielen Details die damalige, extrem wohlhabende Gesellschaft sehr lebendig.

Daneben bringt einem Hay die vielen Charaktere näher. Erzählt wird das Buch aus der 3. Perspektive, wobei abwechselnd auf die verschiedenen Personen geblickt wird. So haben wir neben den Beteiligten des Raubüberfalls auch die Perspektive auf Miss de Vries, die Eigentümerin des Mayfair House.

Ab ca. der Hälfte begann die Durchführung des Raubüberfalls. Hierbei hätten dem Buch ein paar mehr überraschende Wendungen gut getan, um die Spannung besser aufrechterhalten zu können. Gleichzeitig ging ab diesem Zeitpunkt alles sehr schnell, sodass ich mir eher ein paar mehr Seiten gewünscht hätte. Daneben gab es aber auch echt unterhaltsame Stellen, z.B. als die wirklich sperrigen Dinge aus dem Haus transportiert wurden. Besonders gut gefallen hat mir, wie Alex Hay die verschiedenen Charaktere verwebt hat und am Ende zu einer beeindruckenden Auflösung kam. Dadurch wird die ganze Brisanz deutlich und man versteht Mrs King’s Motivation und die der anderen Beteiligten. Insgesamt ein guter Roman, der auch für die Ungerechtigkeit der damaligen Zeit steht.

Bewertung vom 09.02.2024
Die Eisfischerin vom Helgasjön
Lamberti, Frieda

Die Eisfischerin vom Helgasjön


sehr gut

Locker-leichte Geschichte


Ich habe die Eischfischerin von Helgasjön erst nach der Weihnachtszeit gehört. Deswegen hat es mich nicht gestört, dass dieses Buch anders als man vermuten würde, nicht so viel winterliche Atmosphäre vermittelt.

Im Vordergrund des Romans steht vielmehr die Beziehung zwischen Rieke und ihrem Freund Marco. Schon relativ zu Beginn wird deutlich, dass in der Beziehung ein ziemliches Ungleichgewicht herrscht und Rieke viel mehr in die Beziehung gibt, als es Marco tut. An diesem Punkt gelingt es Rieke aber noch nicht richtig, ihre Beziehung zu hinterfragen, was nach einer so langjährigen Beziehung verständlich ist. Deswegen durchlaufen wir mit ihr die schmerzhafte Phase des sich langsamen Eingestehens. Am Ende steht die Frage: Hat die Beziehung mit Marco noch eine Chance? Diese Frage wird umso drängender als sie bei einem Urlaub ihren alten Bekannten Theo wiedertrifft, der sie ganz anders behandelt als Marco.

Durch den flüssigen Schreibstil von Frieda Lamberti bin ich schnell mit der Geschichte vorangekommen. Das angesprochene Beziehungsproblem hat mir als Hauptaspekt der Geschichte gut gefallen und könnte sicherlich einigen nochmals verdeutlichen, wie wichtig ein gesundes Beziehungsgleichgewicht ist. Für ein Weihnachtsbuch hätte ich mir aber noch etwas mehr winterliche Atmosphäre gewünscht. Insgesamt habe ich die Geschichte gerne gehört und empfehle sie allen, die auf der Suche nach einer locker-leichten Geschichte sind.

Bewertung vom 29.01.2024
Rosa und Leo
Roth, Charlotte

Rosa und Leo


ausgezeichnet

Gefühlvolle Liebesgeschichte eingebettet in die Historie - unterhaltsam und bereichernd


Wir befinden uns im Jahre 1889, zu einer Zeit, in der die junge Rosa Luxemburg bereits einen scharfen Gerechtigkeitssinn hat. Im Laufe ihres Lebens wird dies zu ihrem zentralen Anliegen werden. Doch daneben ist Rosa auch eine leidenschaftliche Liebende. Charlotte Roth erzählt uns gefühlvoll von dieser Liebe.

Rosa & Leo überzeugt mit einer temporeichen Geschichte, in die Rosas und Leo Jogiches biographischer Werdegang fließend eingearbeitet ist. Daneben beeindruckt die Geschichte durch ihre vielschichtigen ausgearbeiteten Charaktere: so wird Rosa als intelligente Frau nachgezeichnet, der Familie mehr als alles am Herzen lag, die aber auch schon früh von zu Hause wegging, um in Zürich studieren zu können. Auf diese Weise konnte ich Rosa Luxemburg auf einer persönlichen Ebene, fernab der Idealisierung oder Kritik, kennenlernen.

Roths Detailliebe wird nicht zuletzt in den vielen gut recherchierten Details, wie Rosas kleiner Größe, ihren Gesundheitsproblemen,… die in die Geschichte eingeflossen sind, und anhand derer Rosa für mich nochmals realer wurde, deutlich. Da Rosas und Leos Geschichte aus ihren jeweiligen Perspektiven erzählt wird, ist es möglich, ihrer beiden Entwicklung gespannt mitzuverfolgen. Die prägendsten Ereignisse arbeitet Roth detailreich aus und nutzt ansonsten immer mal wieder geschickt Zeitsprünge, um die Spannung zu erhalten. Am Ende hat mich aber vor allem Charlotte Roths einzigartiger Schreibstil überzeugt: sie verwebt die geschichtlichen Details in eine flüssige zu lesende Geschichte und lässt das 19. und 20. Jahrhundert dank ihrem bildhaften Schreibstil lebendig werden. So war Rosa und Leo am Ende ein bereichernder Roman, der mir viel Spaß am Lesen bereitet hat.

Bewertung vom 10.01.2024
Lichtspiel
Kehlmann, Daniel

Lichtspiel


ausgezeichnet

Wie konnte Pabst in das NS-Regime verwickelt werden?


Daniel Kehlmann erzählt packend die Geschichte von G.W. Pabst. In seiner Perspektive beschäftigt den Leser, wie dieser in das NS- Regime verwickelt werden konnte. Denn eigentlich ist G.W. Pabst nicht vom Nationalsozialismus überzeugt, lässt sich aber dennoch von den Nazis gewinnen, um für sie Filme zu drehen. Hierbei gibt er wohl den typischen Mitläufer ab. Einer, der nicht überzeugt war, aber dennoch aufgrund des steigenden Drucks sich vereinnahmen lies. Somit steht er sinnbildlich für Viele, wodurch der Roman stark zum Nachdenken anregt.

Durch Jakob und Trudes Perspektiven erzählt Kehlmann nochmals aus zwei unterschiedliche Sichtweisen auf das NS-Regime. So wird Sohn Jakob insbesondere durch die Hitlerjugend schnell stark in das NS-Regime reingezogen. Wie sehr Jakob sich unter dem NS-Regime verändert, war sehr eindrucksvoll beschrieben. Demgegenüber leidet Trude, Pabsts Ehefrau, eher unter den schlimmen Zeiten. Doch auch als Nebencharaktere treten noch spannende Personen auf, unter anderem Leni Riefenstahl. Deren Geschichte ist gut in die von G.W. Pabst eingebunden. Zum Ende des Buchs machen wir einen Zeitsprung nach den Krieg und erfahren, welches Schicksal die jeweiligen Figuren erfahren haben.

Insgesamt ein Roman, der mit seinen Figuren und deren Veränderungen zur Zeiten des NS-Regimes sehr zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 06.01.2024
Lindy Girls
Stern, Anne

Lindy Girls


ausgezeichnet

Realistische, weniger idealisierte Sicht auf die goldenen Zwanziger


Mit den verschiedenen Perspektiven gelingt es Anne Stern uns ein vielschichtiges Bild der 1920er Jahre zu vermitteln. Hierbei hat mir besonders gut gefallen, dass ihr Bild weniger idealisiert und vielmehr ein realistisches Bild der Schicksale der Frauen in den „goldenen Zwanzigern“ vermittelt.

Neben der Tanzlehrerin Wally verfolgen wir das Schicksal der Tänzerinnen Alice und Thea. Jede von ihnen hat unterschiedliche Hintergründe, so kommt Thea z.B. aus wohlhabendem Hause, von dem sie flieht, während Alice arm aufwächst und insbesondere ihr Bruder Ben wegen seines jüdischen Hintergrunds unter Antisemitismus leiden muss. Die Figuren haben mir durch ihre Vielschichtigkeit wirklich gut gefallen und ich habe sie durch ihre toll ausgearbeiteten Charakterzüge als sehr authentisch erlebt.

Generell spricht Anne Stern viele, die Gesellschaft der 20er Jahre prägende Themen an: sei es indem sie auf gesellschaftliche Veränderungen, die zunehmende Drogensucht, aber auch die Hoffnungslosigkeit aus den Kriegsjahren, die die Männer häufig immer noch tief begleitet hat, ungewollte Schwangerschaften oder die Geldsituation verschiedener Personen, die allzuoft Antrieb für jeweilige Handlungen ist, aufmerksam macht. Vor allem geht es aber darum, wie Frauen nicht die gleichen Rechte wie Männer hatten und sich dennoch versuchen, etwas aufzubauen. Dadurch gelingt es, Anne Stern die Historie in die Geschichte einzuweben.

Daneben hat Anne Stern die verschiedenen Personen toll miteinander verwebt. So hat Gila, die davon träumt Autorin zu werden, ebenfalls einen Bezug zu den Lindy Girls, denn ihr Buch handelt von Tänzerinnen und sie vermittelt Thea zu den Lindy Girls. Immer mal wieder erzählt und Stern auch aus der Sicht eines Nebencharakters, was die Geschichte zusätzlich bereichert. Durch die bildhafte Beschreibung der Tanzszenen konnte ich mir diese zudem toll vorstellen.

Insgesamt ein gelungener Roman über die goldener Zwanziger, das anhand verschiedener Personen das Schicksal der Frauen zu dieser Zeit realistisch abbildet.

Bewertung vom 25.12.2023
Things We Left Behind / Knockemout Bd.3
Score, Lucy

Things We Left Behind / Knockemout Bd.3


ausgezeichnet

Enemies-to-lovers Liebesgeschichte, die mich durch die Vergangenheit der Protagonisten extrem berühren konnte


Things we left behind kombiniert alles was ich an Liebesgeschichten liebe: eine emotionale Vergangenheit der beiden Protagonisten, viele witzige Dialoge, tolle Nebencharaktere, ein Wohlfühlort und eine tolle Umsetzung des Tropes Enemies-to-Lovers.

Was mir an Liebesgeschichten immer am wichtigsten ist, ist, dass ich die Verbindung der beiden Protagonisten nachvollziehen kann. Und dies ist Lucy Score durch den Wechsel von Friends to Enemies to Lovers richtig gut gelungen. Sie hat zwischen Lucian und Sloane eine hoch emotionale Verbindung in die Vergangenheit zum Leben erweckt. Diese Verbindung war so schön, dass ich die Gefühle total nachempfinden konnte. Gleichzeitig werden damit sehr tiefgründige Themen aufgearbeitet. Im Gegensatz dazu steht die nun stets gespannte Stimmung zwischen den beiden, die perfekt ausgearbeitet wurde.

Lucy Scores Schreibstil ist witzig, emotional und spannend. Lucian und Sloane führen dank Sloanes frecher Art viele unterhaltsame Dialoge, die mich zum Lachen gebracht haben. Daneben habe ich extrem mitgefiebert, dass Lucian und Sloane wieder zueinander finden, weil ihre Rückblicke in die Vergangenheit so emotional waren. Die Geschichte wird uns aus der Ich- Perspektive beider Protagonisten erzählt, wodurch immer sehr deutlich wurde, was sie beschäftigt. In Lucians Perspektive verfolgen wir eine spannende Verbrechensgeschichte, auf der kein zu starker Fokus lag, während Sloane viel Zeit in Ihrer Bibliothek, mit Freunden und auf der Suche nach einem Partner verbringt. Lucian als anziehender, aber unberechenbarer Geschäftsmann und Sloane, die im Gegensatz zu ihm für ihre Bibliothek und Katzen brennt und neuerdings eine Familie gründen will, wurden perfekt ausgearbeitet und dadurch für mich greifbar.

Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, insbesondere allen, die eine emotionale Liebesgeschichte, die sie berühren kann, suchen.

Bewertung vom 19.12.2023
Himmelfahrt
Binge, Nicholas

Himmelfahrt


sehr gut

Mischung aus Thriller und Science-Fiction


Ben Tunmore erhält eine schockierende Nachricht: ein Bekannter will seinen Bruder Harold in einem Sanatorium gesehen haben, nachdem ihn Ben schon seit Jahren vermisst. Daraufhin reist Ben dorthin und ist sich sicher: dies ist sein Bruder. Die Pfleger sagen ihm aber, dass dies nicht stimme. Deswegen durchsucht Ben, Harolds wichtigsten Habseligkeiten und stößt auf dessen Briefe. So begibt sich der Leser durch die Briefe in Harolds Vergangenheit, die ihn schwer gezeichnet hat. Nach und nach erfährt man, was Harold erlebt hat.

Nicholas Binge verarbeitet in diesem Roman sehr viel faszinierende Aspekte: es geht um menschliche Abgründe, tief naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die Frage, ob unser Leben vorherbestimmt ist oder wir tatsächlich einen freien Willen haben, und um brisante Ereignisse.

Nach und nach lernt man Harold und die anderen Figuren besser kennen. Durch die intensiven Rückblicke wurden die Figuren für mich lebendig und man versteht, welche Trägodie Harold erlebt hat, die sein persönlicher Ansporn sind, mitzumachen.

Himmelfahrt überzeugt durch überraschende Wendungen, viel Science-Fiction und tiefgründige Anregungen zum Nachdenken. Gerade durch die vielen Wendungen und die Abwechslung hat mich Binges Schreibstil gefesselt.

Ich empfehle das Buch allen, die eine Mischung aus Thriller und Science-Fiction lesen wollen.