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Christin von Hertzklecks
Über mich: 
Fröhlich, frech, kreativ, lesebegeistert - sind nur einige Eigenschaften, die mich prägen und aus mir einen Kopf voller Zucker und Watte machen. Ich hänge nicht nur mit den Gedanken in den Wolken, sondern auch mit der Nase in guten Büchern.

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2022
This Winter (deutsche Ausgabe)
Oseman, Alice

This Winter (deutsche Ausgabe)


ausgezeichnet

Hach. Alice Oseman hat mich mal wieder überzeugt. In This Winter vereint sie eine schwierige Thematik, aufgestaute Gefühle und unsensible Aussagen zu einer schmerzvollen, aber auch unheimlich sensiblen Geschichte, die mich trotz seiner Kürze sehr berührt hat.

Ich sehe in Charlies Familie so viel Gesellschaftskritik. Als hätte die Autorin jedem der Verwandten eine andere Funktion gegeben. Von unangenehmen Fragen, Übergriffigkeit, ungefragten "Ratschlägen" und unqualifizierter Meinung, Dreistigkeit bis hin zu Vorurteilen. Puh.

Umso mehr habe ich Charlies Gefühle nachempfinden können. Diese Wucht mit denen jedes Wort ihn niederdrückt, die Hilflosigkeit und das keine Luft mehr bekommen, weil alle ihre Aufmerksamkeit auf ihn richten. Jede unsensible Aussage, die ihn kleiner werden lässt.

Außer Tori und Nick. Und dafür liebe ich sie umso mehr. Mag Tori noch so still und grummelig erscheinen, ihr Gespür für Charlies Gefühlswelt war nicht nur treffend, sondern auch einfühlsam. Auch Nick ist so empathisch und sensibel, gibt Charlie den Freiraum seinen eigenen Emotionen zuzulassen und sich selbst in dem Chaos seiner Gefühle zu finden.

Fazit: Alice Oseman hat in »This Winter« wieder allerhand Gefühle in mir hervorgerufen und mich berührt. Ich liebe es, wie lebendig sie ihre Charaktere gestaltet und wie viel Herz, Schmerz und Leichtigkeit sie in ihre Worte legt.

Bewertung vom 28.12.2022
The Way You Crumble / Hungry Hearts Bd.2
Tramountani, Nena

The Way You Crumble / Hungry Hearts Bd.2


ausgezeichnet

Nena Tramountani hat diese Wut, die sie in Echo und Alexis legt, einfach grandios transportiert. Es war als würde alles ungefiltert und rau zu mir durchdringen, ohne vorher abgemildert zu werden. Niemand sollte solche wichtigen Themen vorher durchspülen und weichkochen, damit sie besser zu ertragen sind. Niemand kann einen rosigen Filter über die schmerzvolle Wahrheit legen.

Echo ist verschlossen, voller Selbsthass und versteckt sich hinter Ironie, Sarkasmus und unsensiblen Aussagen. Sie ist sich so wenig wert, dass sie allen Menschen von vornherein die Möglichkeit nimmt, ihr eine Chance zu geben. Das tat gleichzeitig weh, hat mich berührt und ebenfalls wütend gemacht. 

Alexis dagegen war schwieriger zu entschlüsseln. Im Gegensatz zu Echo sprudeln seine Gedanken nicht ungefiltert aus ihm heraus. Im Gegenteil, seine ganzen Gefühle sind so tief in ihm verschlossen, dass sie ihn regelrecht blockieren. In ihm toben Emotionen, Abscheu und Hilflosigkeit miteinander und liefern sich einen erbitterten Kampf.

Mein Innerstes ist zerrissen. Ich konnte und wollte es nicht aufhalten. Mit jeder Seite mehr zerfiel meine Beherrschung und machte den unaufhörlichen Tränen Platz. Mit jedem Satz, jeder Erkenntnis, jeder Geste wurden meine Gefühle durcheinander geschüttelt. Die Geschichte ist einfach so verdammt einfühlsam, intensiv, echt und wertvoll. Von Anfang bis Ende.

Fazit: Mir fehlen die Worte und gleichzeitig sprudelt alles aus mir heraus. Nena Tramountani hat mich mit »The Way You Crumble« verdammt noch mal umgehauen. Eine Geschichte über Ausweglosigkeit, Selbsthass und neue Chancen, die mir in der Umsetzung schlichtweg das Herz zerrissen hat.

Bewertung vom 15.11.2022
Die beste Zeit ist am Ende der Welt
Barnard, Sara

Die beste Zeit ist am Ende der Welt


ausgezeichnet

Wie habe ich dieses Abenteuer, die weichen, emphatischen Worte, die lustige Dialoge, die traurigen Momente und die Dynamik in der Gruppe geliebt! Wie sehr konnte ich mich auf die Reise, all die Turbulenzen und die emotionalen Auf und Abs einlassen.

Sara Barnard schreibt so nah an Peyton, ihren Gefühlen und ihrer Hilflosigkeit, als wäre ich direkt dabei. Als würde ich denselben Schmerz erleben und aus diesem heraus handeln. Als wäre ich genauso blind vor Verzweiflung und würde dadurch in Kauf nehmen, mich selbst zu verlieren.
Die Autorin erschafft durch die Nähe zu Peyton wahnsinnig sentimentale, lustige, verwirrte und traurige Momente. Es gab so viele Dinge über die sie sich klar werden muss, allem voran, wer sie ist und wer sie sein möchte.

Was ich mitnehmen konnte aus der Geschichte?
Dass Mobbing ein hartes, verletzendes und unendlich zerstörendes Thema ist. Dass Menschen uns das Gefühl geben können nirgendwo dazuzugehören oder alles zu sein. Dass auf ein Wort oft noch mehr folgen, die einen auseinander treiben und nicht wieder heilen können.

Fazit: Sara Barnard hat mir mit »Die beste Zeit ist am Ende der Welt« eine aufwühlende und herzliche Geschichte, voller Mut, Chancen und Offenheit gegeben. Darüber wie verloren man sich fühlen kann und wie einsam. Diese Geschichte ist nicht nur eine Liebeserklärung an Kanada, sondern auch an sich selbst.

Bewertung vom 15.11.2022
Die Spur des Hounds / Signs of Magic Bd.3
Robrahn, Mikkel

Die Spur des Hounds / Signs of Magic Bd.3


sehr gut

Ein letztes Mal tut sich die bunte Truppe zusammen und jagt einem Mysterium hinterher, das nur von Gerüchten genährt und Geheimnissen gefüttert wird. Es war wirklich aufreibend in die dunklen, mysteriösen Gänge unter der Erde abzutauchen. Die düstere Atmosphäre, das nervöse Herzflattern, das Grollen des Hounds, der dir auf den Fersen ist ... die Gefahr, die aus jeder Ecke deinen Rücken hinaufkroch. Die schmerzvollen und spannungsgeladenen Momente, die mich überrascht haben. Mit jeder Seite und jedem Schritt mehr wurden die Machenschaften der fiesen Kröte Mrs Lynbrook enthüllt.

Ich bin es ja durch die letzten beiden Abenteuer gewohnt, dass Matilda und Albert die Dinge völlig planlos angehen. Nach dem Motto: Mehr Glück als Verstand und alles andere wird spontan gelöst. Das hat ja auch den gewissen Charme der beiden ausgemacht. Allerdings war ich überrascht, dass Botzki und selbst Cynthia so unvorbereitet lospreschen.

Auch der Biss von Cynthia ist ihr in den Marschlanden völlig abhandengekommen. Keine Bad Ass Moves mehr, die den Gegner*innen ins Gesicht klatschen, stattdessen bleibt sie oft hilflos im Hintergrund. Einzig Botzki hat seine sture, humorvolle und unkonventionelle Art beibehalten und konnte mich wieder einmal völlig von sich einnehmen.

Fazit: Insgesamt gab es in »Signs of Magic - Die Spur des Hounds« von Mikkel Robrahn wieder viel mitzuerleben, einiges durchzustehen, seitenweise Spannung, Spaß und Unterhaltung. Die Reihe ist leichte Fantasy, mit einer charmanten Truppe aus Antihelden, die mir eine aufregende und schöne Zeit beschert haben!

Bewertung vom 15.11.2022
Die Suche nach Tzunath / Signs of Magic Bd.2
Robrahn, Mikkel

Die Suche nach Tzunath / Signs of Magic Bd.2


sehr gut

Mikkel Robrahn hat mich schon im ersten Teil von seinem Schreibstil überzeugt. Er ist fantasiereich, an den richtigen Stellen mit Action gespickt und kann zwischen rasant und bedächtig wechseln. Die Ideen, die er um die Geschichte herum spinnt, all die Kleinigkeiten und Akzente machen die Reise zu einem unvergleichlichen Abenteuer.

Trotzdem fehlte mir die dichte Atmosphäre, die ich im Wald und bei der Fuchsjagd verspürt habe. Dieser magische Zauber, der über allem lag, die Dringlichkeit im Nacken, die Gerissenheit und Abgebrühtheit der anderen Menschen.
Ich wäre gerne von der Stimmung erdrückt, von der Verzweiflung niedergekämpft, von der Hoffnungslosigkeit besiegt worden. Oft fehlte es mir an näheren Beschreibungen der Umgebung und der Monster. Ich hätte gerne mehr von diesem Gruselfaktor und der Dunkelheit gespürt, den die Marschlande mitbringen.

Alles in allem hatte ich wieder großen Spaß mit der chaotischen Gruppe. Mir wurde Action geboten und ich durfte eine ganz neue Welt kennenlernen. Die Geschichte um Tzunath ist genauso faszinierend, wie gruselig. Die Geheimnisse um ihn fast legendär. Er war ein grandioser Gegenspieler, der viele Facetten und Tricks zu bieten hatte und mir den ein oder anderen Schauer über den Rücken jagen konnte.

Fazit: Mikkel Robrahn schickt uns in »Signs of Magic - Die Suche nach Tzunath« auf eine abenteuerliche Reise durch die Marschlande. Für mich war der zweite Band eine solide und spannende Fortsetzung, kam aber von der Atmosphäre nicht ganz an die Fuchsjagd heran. Trotzdem hatte ich wieder gute Unterhaltung, spannende Momente und konnte die Gruppe weiter in mein Herz schließen!

Bewertung vom 13.11.2022
Die Jagd auf den Jadefuchs / Signs of Magic Bd.1
Robrahn, Mikkel

Die Jagd auf den Jadefuchs / Signs of Magic Bd.1


ausgezeichnet

Matilda ist roh, ehrlich, schnell genervt und hat immer ihre Ziele im Fokus. Ich würde nicht sagen, dass sie kalt ist, denn sie lässt sich sehr von ihren Gefühlen leiten. Trotzdem mochte ich sie.

Albert ist eher ruhig und zurückhaltend, obwohl er es liebt im Rampenlicht seiner Zaubershows zu stehen. In ihm brennt eine große Leidenschaft für die Zauberei. Es ist leicht Albert zu mögen. Seine Begeisterungsfähigkeit, die Träumereien, die leichte Naivität.

Mikkel Robrahn hat mich auf ein Abenteuer aus Magie und Witz mitgenommen. Er hat es mir leicht gemacht mich auf die Geschichte einzulassen und Spaß zu haben. Während ich bei der Jagd mitgefiebert habe, mich auf gnadenlose Kämpfe einließ und den Geheimnissen auf der Spur war, fiel es mir schwer mich der mystischen Atmosphäre zu entziehen.
Der Autor hat ein ausgewogenes Erzähltempo, lässt hier und da Details mit einfließen, verpasst seinen Charakteren spannende Wesenszüge und webt mit viel Zauberei und Kreativität eine Geschichte, die mich bis zum Ende unterhalten hat.

Fazit: Wo ist Band 2? Mikkel Robrahn hat mir mit »Signs of Magic - Die Jagd auf den Jadefuchs« beste Unterhaltung, Magie und Spaß geboten! Während ich die Wälder auf der Suche nach dem Jadefuchs durchkämmte, habe ich die Charaktere in mein Herz geschlossen und kann es kaum erwarten die restlichen Geheimnisse aufzudecken.

Bewertung vom 13.11.2022
Nachtleuchten / Das St. Alex Bd.1
Lück, Anne

Nachtleuchten / Das St. Alex Bd.1


sehr gut

Anne Lücks Schreibstil war wunderbar leicht und doch hat sie sensibel und emotional den Spagat dargestellt, indem sich Samira befindet. Zwischen Geldsorgen, Arbeit und ihren Brüdern, muss sie sich auch noch der Verurteilung ihrer Mutter stellen. Es war erstaunlich wie nah mir die Geschichte der Geschwister ging und wie sehr ich mich ihnen verbunden fühlte.
Die Autorin schafft eine ausgewogene Sicht auf die Familienproblematiken, die Arbeit im Krankenhaus und Samiras innere Zweifel. Es blieb immer spannend, aufregend und aufwühlend.

Samiras Verantwortungsbewusstsein, ihr Stolz und ihre Aufopferungsbereitschaft sind enorm. Es ist beeindruckend, was diese junge Frau alles stemmen kann. Wie empathisch und fürsorglich sie ist. Ihre Hoffnung auf eine liebevolle Umgebung für ihre Brüder wird nur noch übertroffen von ihrem unerschütterlichen Glauben an sich selbst. Trotzdem ertrinkt sie fast in ihren Zweifeln.

Ich habe mir so sehr gewünscht eine Bindung zu Samira und Louis aufzubauen, aber das Herzklopfen blieb aus. Das Knistern, die langen Blicke, die ersten Annäherungsversuche - haben mich leider kaum berührt. Vielleicht lag es daran, dass ich Louis kaum kennenlernen konnte, dass mir sein Innerstes verborgen blieb und ich bis fast zum Ende nicht wusste, was ihn ausmacht, wer er sein will und wovon er träumt.

Das Sprechen über die eigenen Wünsche kam erst auf den letzten Seiten der Geschichte und für mich zu spät. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich mich endlich auf die Beziehung einlassen. Es hat mich zwar versöhnt, wie es sich zwischen den beiden entwickelt hat, aber es war trotzdem schade, dass es lange nicht greifbar für mich war.

Fazit: Anne Lück hat in »Das St. Alex - Nachtleuchten« über Verantwortung, Selbstbestimmung und die Stolpersteine des Lebens geschrieben. Samiras Geschichte und die ihrer Familie ging mir sehr zu Herzen, auch wenn mir in der Liebesbeziehung das Feuerwerk fehlte.

Bewertung vom 13.11.2022
Counting Rainbows / Queens University Bd.2
Bähr, Emily

Counting Rainbows / Queens University Bd.2


ausgezeichnet

Emily Bähr hat mich emotional auseinander genommen. Es ist schon fast unheimlich, wie sehr die Autorin ins eigene Seelenleben eingreift und darin herumwühlt.

Es hat geschmerzt über all die Selbstzweifel von Cameron und Toast zu lesen. Ich habe innerlich getobt, wollte sie durchschütteln und ihnen entgegen schreien, wie wundervoll sie sind. Ich wollte sie umarmen und ihnen den Mut geben über ihren Schatten zu springen. Und gleichzeitig wollte ich sie ihren eigenen Weg gehen lassen, sie anfeuern und mit ihnen weinen.

Einerseits hatte es totale cozy Vibes, gemischt mit nerdigen Gesprächen und einer kribbelnden Liebesgeschichte, die mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Auf der anderen Seite ging es um wichtige Themen wie das Coming Out, die Herausforderung sich im eigenen Leben zu finden und zugehörig zu fühlen. Aber auch um Träume, wo diese uns hinführen und ob sie sich ändern dürfen.

Auch die Nebenfiguren sind wieder schön gezeichnet, spielen sich zur richtigen Zeit in den Mittelpunkt und zeigen Toast, sowie auch Cameron Zuversicht, Mut und verschiedene Perspektiven. Die Dialoge waren leicht, mit viel Witz und klugen Worten. Es war so ein schönes Gefühl sich zwischen den Freund*innen aufgenommen und akzeptiert zu fühlen.

Fazit: »Counting Rainbows« von Emily Bähr ist für mich eine absolute Wohlfühlgeschichte mit tausenden von Herzensmomenten. Ich habe mich in den Gefühlen von Cameron und Toast verloren, habe mit Spannung und wachsender Zuneigung den Weg der beiden verfolgt.

Bewertung vom 01.11.2022
Eowyn: Das Erwachen der Jägerin (Eowyn-Saga I)
Zeißler, Elvira

Eowyn: Das Erwachen der Jägerin (Eowyn-Saga I)


ausgezeichnet

Elvira Zeißler hat mich schon das vierte Mal mit ihren Geschichten umgehauen. Ihr Schreibstil ist leicht, aber bedächtig, mit vielen Spannungsbögen und Wendungen, ohne ausschweifend zu werden. Sie findet immer das richtige Maß an Action und lässt den Charakteren trotzdem genug Raum, um sich vor deinen Augen zu entfalten. Schicht für Schicht, sodass du mit jeder Seite von Neuem überraschst wirst.

Nachdem ich schon in der Vorgeschichte von Eowyn beeindruckt war, hat mich die Entwicklung der jungen Frau unglaublich begeistert. Sie steht für sich ein, weiß sich selbst zu schätzen und verkauft ihre Fähigkeiten an niemanden unter Wert.

Die Reise der Protagonist_innen ist mit Gefahren gespickt, mit unerwarteten Umschwüngen und kniffligen Gegner_innen. Dabei begleiten wir sie durch das fantastische Setting, das mit ebenso fantastischen Kreaturen aufwarten kann. Die Kämpfe waren energiegeladen, blutig und rücksichtslos.

Ich könnte ewig so weiter schwärmen! Also ... wenn ihr eine High-Fantasy Geschichte sucht, die epische Ausmaße annimmt, mit vielseitigen Persönlichkeiten aufwartet und dabei noch mit spannungsgeladenen Kämpfen auftrumpfen kann - dann bitte: greift zu!

Fazit: Elvira Zeißler hat mich mit »Eowyn - Das Erwachen der Jägerin« umgehauen. Eowyn ist knallhart, fokussiert, zielstrebig und dabei mit genauso vielen weichen Emotionen, wie stahlharten Kanten. Ich fühlte mich bei der ganzen Geschichte und der Darstellung von Eowyn empowert!

Bewertung vom 01.11.2022
Aurora - Das Flüstern der Schatten / Die Flüsterchroniken Bd.1
Brinkmann, Caroline

Aurora - Das Flüstern der Schatten / Die Flüsterchroniken Bd.1


sehr gut

Caroline Brinkmanns Schreibstil ist einnehmend, wortgewandt und bildreich. Ihre Geschichten zu lesen fühlt sich immer an, als würde ich mit Popcorn vor einer riesigen Leinwand sitzen und die Show genießen. Ich fiebere mit, habe Spaß, verschütte fast mein Getränk und kann die Augen keine Sekunde abwenden.
Sie betrachtet die Themen Licht und Dunkelheit, Gut und Böse von verschiedenen Perspektiven, ohne klare Grenzen zu ziehen und den Lesenden selbst zu überlassen, wie sie die Geschehnisse einordnen.

Kennt ihr die Geschichten, die von ihren Nebenfiguren leben? Die in so unterschiedlichen Persönlichkeiten schillern, dass sie dir nicht mehr aus dem Kopf gehen? Ja - ihr ahnt es: Caroline Brinkmann hat genau so eine Atmosphäre geschaffen.

Ich liebe nicht nur die ungehobelte, direkte, spitzzüngige Nyx abgöttisch. Violetta hat eine genauso herrlich erfrischende Art. Kaz hat sich mit dem rauen Wesen und dem weichen Kern in mein Herz geschlichen, aber auch Elian konnte mich mit seiner melancholischen Aura für sich gewinnen.

Aber … Während die Charaktere von einem Punkt zum nächsten gejagt werden, kam ich kaum hinterher, all die Facetten zu erfassen. Die abwechselnden Orte, die düstere Stimmung, die inneren, wie äußeren Konflikte konnten gar nicht ihre Wirkung entfalten und das fand ich so, so schade.

Fazit: Caroline Brinkmann erschafft in »Aurora - Das Flüstern der Schatten« ein magisch, düsteres Setting, das vor allem durch seine Charaktere in Licht getaucht ist. So sehr mich die abwechslungsreiche Handlung und der bildgewaltige Schreibstil einnehmen konnten, so sehr muss ich auch bedauern, dass die Erzählgeschwindigkeit mich fast aus den Geschehnissen geschleudert hat.