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Gerlisch
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 424 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2023
Höllenkalt / Die Áróra-Reihe Bd.1
Sigurðardóttir, Lilja

Höllenkalt / Die Áróra-Reihe Bd.1


sehr gut

Spannender Auftakt einer neuen Island-Krimi-Reihe
Höllenkalt ist der Auftakt einer neuen Island-Krimi-Serie. Um was geht es:
Áróra Jónsdóttir, geboren in Island, arbeitet in London als Ermittlerin im Bereich Wirtschaftskriminalität und hat zu ihrer Familie wenig Kontakt. Als ihre Schwester Ísafold nicht mehr zu erreichen ist, macht sich ihre Mutter sorgen und bittet Áróra nach dem Rechten zu sehen. Da das Verhältnis zwischen den Schwestern nicht das Beste ist, macht sich Áróra nur wiederwillig auf den Weg nach Island. Dort muss sie aber feststellten, dass Ísafold spurlos verschwunden ist. Ihrem gewalttätigen und drogendealenden Freund Björn traut sie immer noch nicht über den Weg. Unerwartete Hilfe bekommt sie von dem Polizisten Daniel. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche und treffen auf eine Mauer des Schweigens.
Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und trotz des relativ unaufgeregten Plots mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Sie schafft hier durch die Beschreibung der herrlichen isländischen Lokation eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Besonders gefallen hat mir die Charakterisierung der Protagonisten. Dadurch, dass die Autorin sich Zeit für die Darstellung ihrer Figuren genommen hat, wirken sie sehr lebendig. Áróra finde ich zwar nicht unbedingt sympathisch in ihren Ansichten, aber bei einigen ihrer Handlungen musste ich doch schmunzeln.
Durch verschiedene Perspektiven erhalten wir Einblick in Ísafolds Leben und Umfeld und dank der Ermittlungen von Áróras und Daniels entstehen Bilder von menschlichen Abgründen. Zum Schluss blieben noch einige Fragen offen, die sicherlich Thema in den Folgebände sind, auf die ich jetzt schon sehr gespannt bin.

Bewertung vom 26.12.2023
The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
Breakey, Hugh

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe


gut

Bin leider enttäuscht
Alle 179 Tage verliert Robert Penfold sein Gedächtnis. Deshalb lebt er sehr zurückgezogen und bereitet seinem nachfolgenden Ich den Weg. Aus Angst, seine Krankheit könnte in einem unpassenden Moment wieder zuschlagen, verlässt er kaum seine Wohnung. Seine Lebensmittel erhält er regelmäßig durch einen Lieferservice. Doch zwölf Tage vor dem nächsten Blackout steht plötzlich die lebenslustige und chaotische Julie vor seiner Tür und bringt sein geregeltes Leben uns sein Herz ins Stolpern.
Die Story spielt sich fast ausschließlich zwischen Robert und Julie ab, dies war mir zum Teil zu langweilig. Der Schreibstil ist aber gut und flüssig zu lesen. Roberts außergewöhnliches Hobby, bzw. sein Zeitvertreib, das Aufstellen von Dominosteinen fand ich zwar interessant, das Thema nahm allerdings auch viel Raum in der Geschichte ein. Hier hätte ich gern mehr Informationen über Roberts ungewöhnliche Amnesie erfahren.
Die beiden Charaktere sind liebenswert und humorvoll gezeichnet, gefühlsmäßig hat mich die Handlung aber leider nicht abgeholt und konnte mich daher nicht wirklich fesseln.

Bewertung vom 21.12.2023
Kleine Fläche, große Ernte
Schleep, Leon

Kleine Fläche, große Ernte


sehr gut

Plane deinen eigenen Gemüsebaubetrieb
"Kleine Fläche, große Ernte" ist ein toller Ratgeber mit anschaulichen Bildern, Zeichnungen und Tabellen. Wer eine eigene Marktgärtnerei gründen möchte, oder aber als Hobbygärtner sich selbst, Freund und Familie mit leckeren frischen Bio-Gemüse versorgen möchte, der findet in diesem Buch viele Informationen und hilfreiche Tipps.
Ein sehr übersichtliches Inhaltsverzeichnis zu Beginn erleichtert den Zugriff auf die einzelnen für den Planer relevanten Themen.
Am Anfang der Planung steht natürlich die Kostenrechnung, mit Hilfe von Tabellen wird diese ausführlich und verständlich beschrieben. Aber auch Themen wie die Bodenbearbeitung, die Gemüseanzucht oder die Arbeit erleichternde Gerätschaften werden hier behandelt.
Besonders gefallen haben mir die Infos und Tipps zu den einzelnen Gemüsesorten, da bekommt man sofort Lust auf die Planung des neuen Gartenjahrs.

Bewertung vom 18.12.2023
Das Weihnachtswunder von Haus 7
Marschall, Anja

Das Weihnachtswunder von Haus 7


ausgezeichnet

Eine magische Weihnachtsgeschichte
Das alte Haus Nr. 7 steht zwischen architektonisch modernen Neubauten, es ist marode und der Eigentümer, eine Investmentfirma wollen es abreißen lassen. Nur noch die alleinerziehende Luisa mit ihren süßen Kindern Matti und Lilli, der abgehalfterte Musiker Wolle und die betagte Schauspielerin Anita wollen ihr geliebtes Haus nicht verlassen. Gemeinsam geben sie alles um ihr Haus zu retten. Wird es ihnen gelingen? Unterstützung erhalten Sie von dem geheimnisvollen Hausmeister Tomte, der an allen Ecken und Kanten kleine Wunder vollbringt.

Eine weihnachtliche Geschichte verpackt mit einem wunderschönen Cover. In einem flüssigen und fesselnden Schreibstil hat hier Anja Marschall diese zu Herzen gehende, zauberhafte Story zu Papier gebracht.

Die unterschiedlichen Charaktere wurden liebevoll und bildhaft in Szene gesetzt. Der Handlung fehlt es nicht an einer gewissen Spannung, Romantik, Humor und einer Prise Chaos. Besonders schön beschrieben ist der Zusammenhalt der Bewohner von Haus 7 und ihr Kampf gegen einen übermächtigen Immobilien-Mogul.

Diese Weihnachtsgeschichte ist ein magisches und wendungsreiches Lesevergnügen. Ich vergebe hierfür sehr gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 15.12.2023
Ausgelöscht
Prammer, Theresa

Ausgelöscht


sehr gut

Manipulierte Erinnerungen
Als nach Wochen zur gleichen Zeit aber an unterschiedlichen Orten zwei Frauen wiederauftauchen, übernimmt die Psychologin Lea Goldberg diesen mysteriösen Fall, denn beide Frauen haben fast identische Erinnerungen und behaupten nur zwei Tage verschwunden gewesen zu sein. Unterstützt wird sie von der Psychiaterin Barbara Kirsch. Zusammen versuchen sie den verwirrten Frauen zu helfen.
Der Schreibstil der Autorin Theresa Prammer ist sehr fesselnd und wortgewandt. Die wechselnden Perspektiven bringen Abwechslung und die immer wieder eingefügten „Damals“-Kapitel mit einer erzählenden Frau ermöglichen dem Leser über die Hintergründe zu spekulieren. Durch falsche Fährten und Wendungen bleibt diese Person jedoch lange unbekannt.
Allerdings waren mir gerade diese Kapitel ein bisschen zu sehr im Vordergrund, schade denn über die interessanten Protagonisten in der Gegenwart hätte ich gern mehr erfahren, so blieben sie mir zu unnahbar.
Sehr schaurig finde ich das von der Autorin verarbeitete Thema der manipulierten Erinnerungen, mir war nicht bewusst, dass dies so möglich sein soll.
Ein wirklich rätselhafter Fall, der mich bis zum Schluss gefesselt hat. Ein Cliffhanger am Ende lässt eine Fortsetzung mit überaus interessanter Besetzung erahnen.

Bewertung vom 12.12.2023
Die gute Schwester
Bonner, Sarah

Die gute Schwester


sehr gut

Wie begeht man den perfekten Mord
Megan und Leah sind Zwillinge, die sich seit ihrer Kindheit nicht wirklich verstehen. Als Megan ein Foto von Leah auf dem Handy ihres Mannes Chris findet, stellt sie Leah zur Rede. Die Situation eskaliert und es passiert ein Mord. Megan gerät in Panik und lässt die Leiche verschwinden um ab sofort auch Leah's Leben zu leben.
Mir hat der Schreibstil super gefallen. Fesselnd erzählt Sarah Bonner über die toxischen Beziehungen ihrer Protagonisten und ihre perfiden Spiele. Die Charaktere waren mir nicht sonderlich sympathisch, aber ich denke, dies war auch so von der Autorin gewollt.
Die Geschichte beginnt aus Sicht von Megan und dümpelte irgendwann leicht vor sich hin, doch dann kam, bähm, der große Knall und die Perspektive wechselte zu Chris. Einmal angefangen, konnte ich kaum wieder aufhören zu lesen, denn die Geschichte entwickelte aufgrund zahlreicher unerwarteter Wendungen einen regelrechten Sog.
Die teilweise psychopatischen Handlungen waren manchmal teilweise zu offensichtlich, da hätte ich es besser gefunden, wenn das Ganze ein bisschen suptiler beschrieben worden wäre. Zum Ende hin war dann leider ein wenig die Luft raus, deshalb vergebe ich keine 5 Sterne.

Bewertung vom 06.12.2023
Verlogen / Mörderisches Island Bd.2
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2


sehr gut

Wahrheit oder Lüge?
In einem Lavafeld wird in einer Höhle eine weibliche Leiche entdeckt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um die seit 7 Monaten vermisste Marianne handelt. Die Vermutung, dass es sich um Selbstmord handelt, bewahrheitet sich allerdings nicht. Sie wurde ermordet.
Die bereits vor über einem halben Jahr angestellten Ermittlungen werden nun von Kommissarin Elma und ihrem Team wieder aufgerollt. Dabei werden akribisch Spuren gesammelt, was allerdings manchmal ins Eintönige abdriftet.
Die Hauptprotagonisten Elma und Sævar sind mir beide sehr sympathisch. Eva Björg Ægisdóttir lässt immer wieder etwas vom privaten Umfeld der beiden in die Story einfließen, was die eher düstere Atmosphäre auflockert.
Immer wieder kommt es zu Perspektivwechsel in denen die Autorin mit psychologischem Feingefühl das Heranwachsen eines Mädchens in der Ich-Form von der Mutter beschreibt. Das Mädchen scheint Hekla, Mariannes Tochter zu sein, doch irgendwie passt das Ganze nicht zu der Hekla in der Gegenwart und so baute sich immer weiter die Spannung auf und ich wollte unbedingt wissen, wie alles zusammenhängt.
Besonders gefallen hat mir das atmosphärische Setting, dieses hat die Autorin sehr bildhaft zu Papier gebracht und bildet so einen stimmungsvollen Rahmen für diese fesselnde und geheimnisvolle Geschichte.

Bewertung vom 29.11.2023
Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3


ausgezeichnet

Geistererscheinungen in Wien
Im dritten Teil der Totengräber-Serie sind wir in Wien, 1895 angekommen. Inspektor Leopold von Herzfeld und die Tatortfotografin Julia Wolf werden in den Stephansdom gerufen. Der Arzt und Psychologe Dr. Theodor Lichtenstein liegt tot zwischen Skelettteilen. Hat er sich dort zu Tode gegruselt, denn es wird gemunkelt, dass es dort in der Krypta spukt.
Dr. Lichtenstein war ein Gegner von Sèancen und der Parapsychologie und hat sich damit überall wo er nur konnte Feinde gemacht.
Während Leo und Julia in dieser Richtung ersten Spuren folgen, macht Anna, die Adoptivtochter vom Totengräber Augustin Rothmeyer auf das Verschwinden von Waisenjungen aufmerksam. Die Kinder aus dem Waisenhaus geben dem "Nachtkrapp" die Schuld, der alle unartigen Kinder holt.
Auch von diesem dritten Band von Oliver Pötzschs historischer Krimi-Serie bin ich absolut begeistert. Der Autor hat wieder einen überaus komplexen Fall geschaffen, der zum Miträtseln der Hintergründe einlädt. Durch hervorragende Recherchearbeit entsteht vor den Augen des Lesers das Wien im ausklingenden 19. Jahrhundert.
Die Charaktere sind so wunderbar ausgearbeitet, dass sie sehr lebendig wirken. Wie auch in den Teilen davor, lässt sich Leopold von seinem Vorgesetzten, dem Anti Semitisten Leinkirchner provozieren. Leo ist wieder eifersüchtig auf Julias Freunde und Augustin schreibt ein neues Buch. Als besonderer Protagonist hat Sir Arthur Conan Doyle hier seinen Auftritt, der zusammen mit Leos Mutter auch zu den Ermittlungen beitragen will.
Trotz des ernsten und emotionalen Themas, spitzt immer wieder der Humor hervor. Mehrere Einzelfälle die anscheinend nichts miteinander zu tun haben, verweben sich nach und nach zu einem großen Ganzen.
Obwohl der Aufbau der Handlungen an die anderen beiden Fälle erinnert, hat mich diese spannende Geschichte fasziniert. Ich liebe diese Reihe um den schrulligen Totengräber und hoffe, dass wir uns bald auf einen vierten Teil freuen dürfen.

Bewertung vom 27.11.2023
Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15
Maurer, Jörg

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15


gut

Witzig aber ohne Spannung
Kommissar Jennerwein macht Urlaub in einem Sporthotel, doch von Erholung keine Spur, denn er sieht in jeder Situation gleich ein Verbrechen. Als ein undurchsichtiger Mitarbeiter eines geheimnisvollen Großkonzerns auf ihn zutritt, lässt er sich schnell überreden im Fall eines spurlos verschwundenen Mitarbeiters mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zu ermitteln. Dabei trifft er auf Verrat, Eifersucht und tödliche Gefahren.

Ich kannte die Reihe um diesen etwas schrulligen Kommissar bisher nicht. Sein Charakter ist wunderbar gezeichnet. Mit seinem Erledigungsfimmel kann er keinen Fall ungelöst zu den Akten legen und brachte mich damit oft zum Schmunzeln

Anfangs sind die Szenen in denen ein Auftragskiller versucht den Kommissar zu beseitigen noch witzig, aber irgendwann waren sie mir doch zu "drüber". Auch bei seiner Suche nach dem verschwundenen Mitarbeiter Florian Rossi fand ich die Idee von der hochmodernen Technik und der KI interessant, aber im Laufe der Story verlor ich das Interesse, weil mir vieles zu verworren war. Leider ging dadurch auch komplett die Spannung verloren.

Vielleicht werde ich irgendwann mal die Serie ab dem ersten Band lesen, denn der Schreibstil und der trockene Humor haben mir gefallen.

Bewertung vom 25.11.2023
Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Auf der Jagd nach dem Phantom
Wien 1894. Im kunsthistorischen Museum wird die mumifizierte Leiche von Alfons Strösser, Professor für Ägyptologie gefunden. Inspektor Leopold von Herzfeldt hat kaum genug Zeit sich um diesen kuriosen Fall zu kümmern, als an mehreren Orten auf brutale Weise junge Männer ihr Leben lassen müssen. Das Gerücht geht um, dass ein rätselhaftes Phantom sein Unwesen treibt. Ohne Hilfe von seiner Geliebten Julia Wolf und dem verschrobenen Totengräber Augustin Rothmeyer kann Leo die Ermittlungen kaum bewältigen. Eine atemberaubende und gefährliche Hatz nach dem Mörder beginnt.
Dieser zweite Teil der Totengräber-Reihe ist gespickt mit mehreren komplexen Fällen. Der sehr gut zu lesende Schreibstil hat mich sofort wieder an die Story gefesselt, die übrigens auch unabhängig vom ersten Teil gelesen werden kann. Um aber die Entwicklung und dem privaten der perfekt ausgearbeiteten Figuren besser verfolgen zu können, empfehle ich die Reihe mit dem ersten Buch zu beginnen.
Die historischen Details wurden sehr gut recherchiert und der Autor hat Wien im 19.Jahrhundert atmosphärisch perfekt vor meinen Augen entstehen lassen. Eine humorvolle Komponente brachte mich selbst in brenzlichen Situationen oft zum Schmunzeln.
Rasante Handlungen lassen die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen. Manche Szenen waren brutal und gruselig, deshalb vielleicht nicht jedermanns Sache. Themen wie Homosexualität und Feindlichkeit auf alles Fremde und Andersartige bilden den Rahmen für diesen sehr lesenswerten historischen Krimi.
Ich habe mich perfekt unterhalten gefühlt und freue mich schon auf weitere spannende und kuriose Fälle.