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WriteReadPassion

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2020
Mein weit gereister Erdbeerjoghurt
Maas, Annette

Mein weit gereister Erdbeerjoghurt


sehr gut

Kurz und informativ rund um unsere Lebensmittel und deren Reise zu uns


Bewertung:
Das Cover finde ich sehr ansprechend und kindgerecht gestaltet. es ist ein Eyecatcher und hat mich neugierig gemacht. Der Titel lässt vermuten, dass es sich um Joghurts geht und wie sie hergestellt und transportiert werden. Doch der Joghurt ist nur ein Synonym für alle Lebensmittel, die umweltbelastend hergestellt werden und rund um die Welt reisen, damit wir sie verzehren können.

Der Inhalt ist chronologisch und nicht durcheinander erstellt. Was meine ich damit? Es wird Stück für Stück Wissen vermittelt und mit dem einfachsten angefangen. Erst lesen wir ein Vorwort, dann folgt zu Beginn erst mal unsere generellen Grundnahrungsmittel zum Einstieg. Wir können verschiedene Bereiche lesen; Werbestrategien, einzelne Lebensmittel, Verpackungswahnsinn und auch was gesund ist und was nicht.

Die Texte sind kurz und einfach gehalten, damit auch Kinder dem folgen können. Unterstützt werden diese mit zahlreichen, ja schon überflutetet Illustrationen, die das angegebene Wissen verdeutlichen sollen. Einige Texte sind auf den Illustrationen nicht lesbar, da entweder sie oder die Bilder zu dunkel gedruckt sind.



Fazit:
Es ist ein guter Einstieg in unsere Lebensmittelgesellschaft und den Lebensmittelunternehmen, die alles daran setzen, uns an ihre Produkte zu binden. Ich selbst habe fast nichts neues erfahren können, aber mir gefällt die Gestaltung des Buches sehr gut.

Hier fehlt eine Altersangabe, aber ich würde das Wissensbuch für Kinder ab 9 Jahren empfehlen. Sehr gut und unterstützend ist es, zusammen mit einem Erwachsenen zu lesen und die Inhalte zu besprechen. Es gibt vieles, dass für Kinder nicht so verständlich sind, mögen die Texte und Bilder auch noch so einfach gehalten sein.

Bewertung vom 28.05.2020
Young Rebels
Knödler, Benjamin;Knödler, Christine

Young Rebels


ausgezeichnet

Tu etwas. Irgendwas. Egal wie jung Du bist. Du hast Macht.

Bewertung:
Cover und Inhalt sind genauso toll gestaltet wie die anderen Reihenbücher. Das hier ist mein erstes aus der Reihe. Die Illustratorin hat tolle Arbeit geleistet, sowie beim Cover als auch im Innenteil. Auch einen Farbcode mit Helltürkis und Gelborange zieht sich durch das gesamte Buch. Es ist jugendlich modern und cool gestaltet und spricht diese Altersgruppe toll an.

Schon das Inhaltsverzeichnis ist toll gestaltet und macht Lust auf mehr. Neben den Jugendhelden gibt es zuvor ein Vorwort der Autoren, am Ende des Buches folgt ein Glossar mit wichtigen Schlüsselwörtern und ein Quellenverzeichnis zu den Zitaten der Jugendlichen. Die Berichte sind generell in der Vergangenheitsform gehalten - bis auf den Bericht über Malala Yousafzai. Zu jedem Bericht hat die Illustratorin ein Portrait als Deckblatt und am Ende des Berichts eine passende Seite für jeden Jugendlichen illustriert. Jemand, der sich für ein verschärftes Waffengesetz einsetzt, hat die Seite mit gebrochenen Waffen illustriert bekommen. Ein anderer, der sich für die Umwelt einsetzt, hat die Seite mit Plastiksachen illustriert bekommen. Und so geht es für jeden Jugendlichen individuell weiter. Auch zwischen den Berichten sind jeweils passende kleine Bildchen illustriert worden. Bei einigen fehlt mir das aktuelle Ende bzw. wie es heute nach den vergangenen Handlungen aktuelle aussieht.

Und diese Individualität spiegelt sich im ganzen Buch wieder. Es sind 25 ganz unterschiedliche Geschichten zusammengetragen worden, sei es Umwelt-Aktivisten, Geschlechtskämpfer, Erfindergeister oder Kulturkämpfer ... alle von ihnen leisten einen Beitrag, um die Welt ein bisschen lebenswerter zu machen. Die Berichte sind von vier bis sechs Seiten lang. Die Texte sind in kurzen Absatzblöcken verständlich wiedergegeben. Zu jedem Bericht gibt es auch eine kleine Übersicht über die Person und ihre Taten in wenigen Sätzen formuliert. Die Zitate sind farblich geschrieben, um sie bei der Quellenangabe schnell wiederzufinden. Ebenso sind die in dem Glossar aufgeführten Schlüsselwörter in den Berichten farblich geschrieben.


Fazit:
Bisher habe ich mich meistens nur geschämt für meine Generation, die so rüpelhaft und respektlos erzogen wird. Aber hier gibt es diese engagierte Seite, auf die ich sehr stolz bin. Unsere Generation hebt sich von der älteren Generation ab: Wir handeln, statt nur zu reden oder Probleme zu ignorieren. Eine wirklich toll gestaltete und übersichtliche Inspiration für Jugendliche UND Erwachsene!

Ich habe auch die anderen Bücher genauer angeschaut und die Leseproben gelesen. Ich finde es schade, dass hier diesmal nur 25 Jugendliche genommen wurden, wo die Autoren doch in der Ausgangssituation 30 Jugendliche vorliegen hatten. Diese fünf mehr hätten sie schon mit reinbringen können. Auch vom Preis her ist es sehr teuer, im Vergleich mit den anderen Büchern. Aber ich kann dieses Werk wirklich nur empfehlen, es sollte eine Schullektüre werden. Das Buch macht deutlich, dass es für Veränderungen nie zu spät ist, man nie klein genug sein kann, um etwas zu bewegen und weckt Hoffnungen, dass wir doch nicht so unwichtig sind, wie wir uns selbst und andere uns einreden.


Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
(Willy Meurer)

Bewertung vom 26.05.2020
Nix für die Tonne!
Balzeau, Karine

Nix für die Tonne!


ausgezeichnet

Eine lehrreiche Lektüre für die ganze Familie!

Bewertung:
Das Cover ist kindergerecht gestaltet und macht auch mich als Erwachsene neugierig auf die Tipps zur Umweltschonung. Der Inhalt ist wie folgt unterteilt:

Vorwort
Einleitung
Im Haus und Garten
Im Bad
Mit Freunden
In der Küche
Draussen
Glossar
Register

Zu jedem Tipp gibt es erst mal eine Erläuterung dazu, mit Illustrationen und kindgerechten Texten als Dialog gestaltet. Dann folgt das "Los geht's!", bei dem der Tipp genau zum Nachmachen aufgezeigt. Hier werden auch Illustrationen und kurze Texte genutzt. Das Buch führt nicht bloß die typischen Tipps auf, sondern wirklich ungewöhnliche, die man sonst nicht so liest.

Nach den Tipps gibt es ein kleines Glossar, dass wichtige Schlüsselwörter verständlich erklärt. Zusätzlich gibt es ein Register, dass alle Tipps zum Nachmachen chronologisch aufgelistet wird. Durch das ganze Buch sind verschiedene Illustrationen gedruckt worden, ebenso wie die verständlich gestalteten Texte.


Fazit:
Das Buch beeindruckt mit coolen Illustrationen, verständlichen Erklärungen und einzigartigen Tipps, um umweltbewusster zu leben. Auch als Erwachsene macht das Lesen dieses Buch viel Freude und gibt tolle Impulse durch seine ungewöhnlichen Ideen zum Nachmachen. Ein toller Spaß und kindgerechte Lehre für die ganze Familie.

Bewertung vom 25.05.2020
Schnee war gestern
Wilson, Hannah

Schnee war gestern


ausgezeichnet

Schnee war Gestern, Dürre ist Heute, Tod ist Morgen

Bewertung:
Das Cover und der Titel sind altersgerecht erstellt und gestaltet. Mich als Erwachsene hat es ebenfalls angezogen. Gerade Wissensbücher für Kinder und Jugendliche sollten Erwachsene auch etwas Aufmerksamkeit schenken, da sie vieles verständlicher erklären als es so manche Erwachsenen-Sachbücher tun.


Dieses Kindersachbuch ist in folgende Themen unterteilt:

Die Klimakrise
Das Meer
Wildes Wetter
Hitze
Luft
Die Zukunft ist grün
Glossar
Quiz-Antworten

Der Einstieg ist schnell und baut sich mit Wissen langsam auf. Die Wissenstexte sind kurz und knapp in Kästchen und Kreisen zusammengefasst. Für ausschweifende Informationen muss man selbst auf Recherche gehen. Die Illustrationen und Fotos wechseln sich bei den Erläuterungen ab. Nicht alle Fotos sind hochwertig gedruckt, leider. Es wirkt dadurch etwas "billig", wie wir so als Redewendung sagen.

Zu jedem Thementeil gibt es ein paar Quizfragen, deren Antworten am Ende des Buches aufgeführt sind. Die jeweiligen Fragen beziehen sich auf den jeweiligen Themenabschnitt. Für Kinder und Jugendliche ein kleiner Extraspaß. Ebenso werden einige Tipps zur Reduzierung der Klimaschäden sowie kleine Experimente zum Nachmachen erläutert. Das bringt nochmal zusätzliche Freude. Es gibt beim Thema Luft auch eine Webseite, wo sich die Luftmessung vieler Städte der Welt anzeigen lässt. Meine Stadt ist leider nicht dabei, aber eine tolle Sache ist es dennoch.

Am Ende des Buches ist auch ein kleines Glossar mit einigen Schlüsselwörtern. Dort kann man nochmal nachlesen, was diese bedeuten. Insgesamt ein übersichtliches Sachbuch, dass mit seinen Fotos, Illustrationen und kurzen Texten gut informiert und neugierig auf mehr macht.


Fazit:
Als neunziger Jahrekind hatte ich noch das Glück, die natürlichen Jahreszeiten miterleben zu dürfen. Die ersten extremen Veränderungen kamen als ich fünfzehn war. Da habe ich das erste Mal den Wandel richtig wahrgenommen und ab da an, spielten die Jahreszeiten völlig verrückt. Sommer wurde tropisch, Herbst winterlich, Winter herbstlich ... die jüngste Generation kennt die Jahreszeiten nur noch aus Erzählungen, umso wichtiger ist so ein Buch, dass ihnen verständlich erklärt, was hier los ist. Auch für meine junge Generation stellt sich die Frage nicht, ob es den Klimawandel gibt oder nicht. Statt darüber zu debattieren, agieren wir entsprechend. Und ich hoffe, Bücher wie dieses regen auch die jüngste Generation an, aktiv zu werden.

Das Buch ist für jung und alt eine gute Lektüre und sollte auch im Schulunterricht seinen Platz finden, anstatt immer wieder nur alle deutschen Flüsse und Städte auswendig zu lernen, wie wir es mussten. Erdkunde ist mehr als das. Durch die hin und wieder schlechten Fotoqualitäten halte ich den Verlagspreis von 15 € etwas zu teuer. Weiter ist auch anzumerken, dass einige Themen etwas oberflächlich behandelt werden und manches nicht ganz so verständlich für Kinder erklärt wird. Dennoch ist es ein Sachbuch, dass ich allen Altersgruppen empfehlen kann. Allerdings sollte bevorzugt das Printexemplar gekauft werden, damit es sich jederzeit leicht nachblättern lässt.



Ich bedanke mich herzlich beim netgalley-Team und dem Verlag für das bereitgestellte ebook.

Bewertung vom 19.05.2020
Zweimal im Leben
Empson, Clare

Zweimal im Leben


gut

Eine Geschichte über Missbrauch aller Art und ihre Folgen

Bewertung:
Leider brauchte ich viel Abstand zum Buch, um eine Rezension schreiben zu können. Dies ist der Autorin und dem Verlag geschuldet, die mit dem irreführendem Klappentext und der irreführenden Aufmachung nicht nur völlig falsche Erwartungen geweckt haben, sondern auch keinerlei Triggerwarnung beigefügt haben. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich während und nach dem Lesen völlig verstört war und die Geschichte mir unangenehm nachging. Dieses Buch braucht dringend eine Triggerwarnung bezüglich Missbrauch aller Art! Das seelische Wohlbefinden muss über das bisschen Spoiler, was einem erwartet, an vorderster Stelle stehen!

Es gibt drei verschiedene Zeiteinteilungen; einmal das Heute, vor 4 Monaten und vor 15 Jahren. Die verschiedenen Zeiteinteilungen finde ich sehr gut gemacht, es wird mächtig Spannung und Neugier aufgebaut. Ich wollte die ganze Zeit wissen, wie es weitergeht, was vorgefallen ist und fantasierte herum. Allerdings kann ich die Kritik einiger meiner Lesekumpanen bezüglich der vielen Zeittonen nachvollziehen. Wenn drei verschiedene Zeiträume aufeinandertreffen und das in kurzen Kapiteln ... kann es sich anfühlen wie ein Schleudertrauma. Mir persönlich gefiel es sehr gut, besonders, weil die Kapitel kurz sind, sonst hätte ich den Durchblick verloren und vergessen, in welcher Zeit ich denn gerade war. So wusste ich das immer und musste nicht angestrengt lesen. Nach dem ersten Drittel wurde ich aber doch was ungeduldig und fragte mich "was ist denn nun passiert?!".

Ich fand weder Catherine noch Sam besonders sympathisch! Die geben ein tolles Paar ab, die nehmen sich gegenseitig nichts an Antisympathie weg. Der Einzige, der bei mir gerade gut ankam, war Lucian. Bei den Nebencharakteren mochte ich tatsächlich Jack - einen Schwerenöter-Ruf haben sie ja fast alle. Daher ist das für mich kein Ausschließkriterium. Und Rachel ist mir auf ihre Art ebenfalls sympathisch gewesen. Aber Sam und Catherine? Vor allem Sam ... betrügt sie und benimmt sich da dann ganz typisch Mann! Das muss man wirklich anerkennen! Aus Spoilergründen kann ich mich nicht näher dazu äußern. Die Clique von Lucien ist in jedem Fall ziemlich problembelastet udn jeder der Charaktere kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Hier ist die Devise "Ignorieren und Weitermachen" untereinander geregelt. Niemand möchte sich wirklich mit seinen Dämonen oder den der anderen auseinandersetzen. Das hat die Autorin sehr deutlich hervorheben können.


Fazit:
Das Ganze erinnert mich stark an Nicholas Sparks "Wie ein einziger Tag". Es zeigt deutliche Parallelen, was weder gut noch schlecht bedeutet. Jedoch ist diese Version deutlich düsterer und dramatischer. Es gab für mich auch einige Ungereimtheiten, die nebensächlich waren, aber dennoch nicht richtig erklärt. Da haben meine Lesekumpanen und ich etwas rätseln müssen. Der größte Minuspunkt ist aber die fehlende Triggerwarnung bezüglich der missbräuchlichen Handlungen, da mich das sehr verstört hat und nicht nur mich. Selbst eine Tauschpartnerin auf Tauschticket hat mir zum Buch geschrieben und mir für die Triggerwarnung gedankt, da sie mit solchen Geschichten nicht umgehen kann. Eine Riesenfahrlässigkeit oder ekelhaftes kahlkühl von Autorin und Verlag! Wer Schwierigkeiten mit Missbrauchgeschichten hat, sollte die Finger hiervon lassen.

Ansonsten hat die Autorin es geschafft, meine Neugier aufrecht zu erhalten, die Charaktere sehr schön ausgeschrieben und die frustrierende Atmosphäre bis zum Ende beizubehalten. Daher vergebe ich hier noch 3,5 Sterne.

Bewertung vom 29.04.2020
Ayurvedische Wohlfühlküche
Alter, Divya

Ayurvedische Wohlfühlküche


sehr gut

Wissen und Rezepte informativ vereint

Bewertung:
Im Anfang des Buches ist eine Einführung zur ayurvedischen Ernährung, im Mittelteil die Rezepte und am Ende des Buches ein kleines Lebensmittel-Guide, Grundausstattung für das Kochen, Quellennachweis etc. Ich habe bereits in einigen ayurvedischen Büchern geblättert, aber das hier sticht für meinen Geschmack positiv hervor. Die Rezepte, sowie die Rezeptunterteilungen sind anders als ich sie bisher gelesen habe. Hier habe ich das Gefühl, dass sich mit dem Thema viel intensiver auseinandergesetzt wurde. Den Eindruck hatte ich schon von der Leseprobe. Es werden hier nicht bloß Rezepte präsentiert - zuvor werden wir etwas in die Ayurvedische Küche eingewiesen, sogar die drei Doshas (Vata, Pitta und Kapha) werden erläutert ... das hat mich positiv überrascht. Ich habe als junge Jugendliche mal den Test gemacht, ich scheine Kapha sein. Den Doshas entsprechend sind die Rezepte ebenfalls - genau wie den Jahreszeiten - unterteilt.

In die Einführung zum Thema wirft die Autorin eine essentielle Frage auf: Sind alle Lebensmittel gesund? Und wie ich immer meine, dass alles relativ ist und wir es sind, die die Dinge bewerten, macht die Autorin auch bei dieser Frage deutlich, dass alle Lebensmittel weder gut noch schlecht sind. Jeder Körper reagiert anders auf sie. Und darum geht es hier; zu analysieren, welcher Esstyp man ist, welche Lebensmittel man verträgt und danach die Ernährung zu gestalten.

Zu den Rezepten werden jeweils ein Hauptlebensmittel genauer erörtert und Informationen dazu abgegeben. Ebenfalls wird angegeben, welches Rezept für welchen Dosha-Typ geeignet ist - wie ich oben bereits schrieb. Hier fehlt mir leider eine Erläuterung zu den Symbolen "GF" und "MF" bei der Portionsangabe. Es wird nirgends im Buch entziffert und ich weiß nicht, was sie bedeuten. Einerseits werden reichlich Informationen geliefert, andererseits fehlen sie, wie zum Beispiel bei einigen Lebensmitteln, die man so nicht im Alltag kennt. Hier las ich häufig Lebensmittel, deren Herkunft und Anwendung mit fehlte. "Was ist das für ein Lebensmittel?" Diese werden auch nirgendwo im Buch erklärt. Sehr schade. Da muss ich diese im Internet recherchieren, was nicht Sinn eines solchen Wissens-Kochbuch ist und sein sollte. Noch ein negativer Kritikpunkt sind die fehlenden Rezeptfotos; ich habe es sehr gerne, wenn alle Rezepte ein Foto vom Ergebnis präsentieren, sei es noch so klein. Hier haben nur ein Teil der Rezepte Fotos. Das ist wirklich schade. Gerade bei dieser Ernährungsweise sind Bilder hilfreich, um die Rezepte nahe zu bringen.

Der größte negative Kritikpunkt, den ich habe, ist das Papier! Das ist mir als allererstes aufgefallen; es stinkt! Und warum stinkt es? Weil es nicht umweltverträglich ist! Es ist weder Recyclingpapier, noch FSC ausgezeichnet oder anders umweltfreundlich hergestellt und deklariert. Von einem Verlag, der mit Naturheilkunde, Bioprodukte, Mensch und Tier etc. wirbt, ist das ein NO GO! Besonders für mich! Das finde ich wirklich enttäuschend.


Fazit:
Es ist kein typisches Kochbuch, sondern beinhaltet einen Teil eines Wissensbuches über das Thema. Ebenso harrt die Autorin nicht auf dem uralten Konzept, sondern vereint alte und neumoderne Rezepte im Einklang der ayurvedischen Ernährung. Diese Ernährungsweise habe ich als Jugendliche kennengelernt, aber nie lieben gelernt, da unsere Kultur in Deutschland dem sehr entgegenwirkt und das ist sehr beschwerlich. Dazu kommt, dass ich viele Lebensmittel dieser Kultur einfach nicht mag. Aber hier habe ich wieder einiges dazugelernt und ein paar Rezepte für mich notiert.

Wer sich mit dem Thema "Ayurveda" beschäftigen möchte, bekommt hier einen guten Einblick, ohne gelangweilt oder vergrault zu werden.

Gekürzte Rezension

Bewertung vom 29.04.2020
Glanz der Ferne / Berlin-Trilogie Bd.3
Lorentz, Iny

Glanz der Ferne / Berlin-Trilogie Bd.3


gut

Glänzt so richtig nur aus der Ferne

Bewertung:
Das Cover wurde hervorragend zu den anderen Bänden angepasst. Es wirkt weder billig noch langweilig auf mich. Es ist sehr schön als Historischer Roman gekennzeichnet und wirkt auf mich klassisch und elegant.

Ich finde es echt immer klasse, dass bei den Büchern des Paares, Namensregister, wie auch Glossar und ein historisches Nachwort vorhanden ist. Natürlich ist es heftig, bei so vielen Figuren ... immer dieses Blättern. Aber immerhin kann man das. Da gibt es Bücher, da bin ich verloren.

Vicky ist mir nicht ganz so sympathisch. Weiß auch nicht ... begeistert mich jetzt eher nicht so. Gewisser Stolz ist sehr brauchbar, aber sie hat mir doch einen ticken zu viel. Und dieses heftig trotzige Verhalten kann ich gar nicht leiden. Vickys Vater ist ja schwer zu fassen ... mal reflektiert er sein und das Verhalten anderer, mal ist er dicht wie eine Mauer und hat ein Brett vor dem Kopf. Und auch dieses mal mitfühlend, mal verständnislos Vicky gegenüber ist abenteuerlich. Kommt mir echt so ungehalten vor. Und das gefällt mir hier bei seinem Charakter. Das Autorenpaar hat ihn sehr menschlich dargestellt. Über die Charaktere, die der Familie feindlich gesinnt sind, möchte ich nichts schreiben, das macht eher neugierig oder?

Die Darstellung innerhalb der Familienstellungen finde ich auch sehr glaubhaft umgesetzt. War ja oft so, dass der Mann im Haus das Ruder der Frau im Haus in Sachen Kinder überlassen hat und auch bei eigenen Widerwillen nicht widersprochen hat. Für mich ganz typisch.

Es gibt Ereignisse (kann ich nicht näher erläutern), die haben mir nicht so gefallen, fand ich etwas zu aufgesetzt und überspitzt. Dann gib es eine Situation, die etwas utopisch wird und ich dachte, ich wäre in einem anderen Buch - was aber nicht negativ gemeint ist. Es ist einfach nur anders. Es ist eigentlich ein hin und her; mal gewinnt das Böse, mal das Gute - salopp geschrieben. Es scheint sich vieles gegen Vicky zu verschwören, sie erhält aber auch Hilfe.

Diese Verbindung zwischen Vicky und Reinhold ist mir zu salopp und aufgesetzt. Liest sich für mich nicht nur auf die letzten Seiten gedrückt, sondern auch so schmalzig im Schnellverfahren. Am Ende ist auch sonst alles Friede, Freude, Eierkuchen. Zu einfach dargestellt sowie das Ende im Allgemeinen mehr als rund abgeschlossen. Und das nach all den Geschehnissen ... nicht sehr glaubwürdig. Da war das bei den anderen Bänden besser erzählt.



Fazit:
Für mich der schwächste Band der Reihe, aber genauso fesselnd und schnell zu lesen. Habe es auch im nu als Hörbuch gehört, wenn hier auch gekürzt. Ich verzehre sehr gerne beide Formate von einer Geschichte, das gibt wieder einen anderen Blick zur Geschichte.

Der historische Überblick über die Zeit ist sehr schön. Ich lerne bei den Büchern der Autoren immer etwas dazu, sei es dadurch oder das Glossar. Echt toll. Gewohnt flüssig zu lesen, Erkennungswert der Charaktere ist vorhanden, die Grundidee spannend umgesetzt. Aber hier und da zwickt es in der Umsetzung, obgleich es weniger brutal ist als noch seine Vorgänger.

Insgesamt passt es zur Reihe, wenn auch die Charaktere und die Handlungen diesmal etwas schwächer sind als die Vorgänger. Ein guter historischer Roman mit Stärken und Schwächen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2019
Das Leben ist großartig - von einfach war nie die Rede
Köster , Gaby;Hoheneder, Till

Das Leben ist großartig - von einfach war nie die Rede


sehr gut

Nicht großartig, aber einfach gehalten mit typisch kölschen Mundwerk!

Bewertung:
Ihr Buch "Ein Schnupfen hätte auch gereicht" hat mich total in den Bann gezogen. Ich hatte es von einer Freundin geliehen bekommen als ich im Krankenhaus war. Das Buch war in zwei Tagen durch und hat mich emotional an Gabys Leben teilhaben lassen. Eine Mutter, die reflektiert, was ihr Kind wegen ihrer Erkrankung durchlebt hat - ohne Bewertung oder Anklage. Das hat mich am allermeisten beeindruckt! Das schaffen nur die allerwenigsten! Oft ist es doch so, dass wir ausgesprochenes sehr negativ persönlich nehmen oder sofort auf Verteidigung springen, weil wir direkt von einer Anschuldigung ausgehen - wo es doch häufig nur ein ausgesprochenes Faktum einer Sache oder eines Gefühls ist. Gabi hat sich hier noch mal eine Extraportion Respekt von mir abgeholt! Ich habe sogar Tränen geweint, das hat die so emotional wie auch in ihrer komisch-charmanten Art rübergebracht ... Sehr ergreifend finde ich auch, wie sie über ihre Rolle als Mutter berichtet; die Findung zwischen Regeln setzen und das Kind flügge werden lassen. Genauso wie ihr Sohn, finde ich auch besonders Gabys Lebenswillen und ihre unbändige Energie einfach beeindruckend - unerschütterlich.

Es gibt auch auch weniger lobendes zu berichten; man merkt schon den Fortschritt des Schreibens an die Leser im Vergleich zum ersten Buch ... nicht immer positiv für mich. Ständig die Anreden "..., ihr Schätz", "Kinders", "Herrschaften" und noch so andere, teilweise kreative Anreden, haben mich schon hin und wieder genervt. Es ist halt so ihre Art, aber beim Schnupfen-Buch (nenne ich jetzt mal so) empfand ich es nicht als so zahlreich und aufdringlich. Das hat sich schon deutlich zugespitzt. Auch das überspitzte "Alles positiv sehen" war mir was zu viel. Sie ist ja eine Frohnatur, das kam ja schon beim Schnupfen-Buch deutlich hervor. Aber hier werden regelrecht Loblieder darüber gesungen ... Die Schwierigkeiten, die es auch in ihrem Leben gibt, werden weniger erwähnt oder nur ganz kurz angeschnitten. Mir ist das alles im Allen eine viel zu positive Sicht auf die Dinge. Da muss man sich auch klarmachen, dass gerade Menschen wie Gaby mit ihrem Humor schützen, was man hier deutlich merkt. Im Schnupfen-Buch war sie da etwas offener, ihre Wunden zu zeigen. Das finde ich sehr schade, denn das Buch verliert hier etwas an Authentizität. Wie sie selber auch schreibt, andere Menschen können das nicht so positiv sehen wie sie, weil sie eben nicht so einen tollen Rückhalt durch die Familie erfahren und/oder kein Urvertrauen gelernt haben. Das finde ich an dieser Stelle auch wichtig zu erwähnen, denn viele Menschen sind einfach schlechter für das Leben gerüstet als Gaby. Das gehört auch zur geschönten, fairen Wahrheit. Und deshalb konnte sie trotz Widrigkeiten ihrem Sohn eine gute Mutter sein, der sein eigenes Leben leben darf.


Fazit:
Alles im Allem schon typisch Gaby, wie wir sie kennen; lebhaft und humorvoll. An Emotionen fehlte es hier nicht, nur ist ihr Lebensbild für Außenstehende zu glanzvoll beschrieben, auch wenn sie einige Problemfelder angesprochen hat. Gaby hat mit diesem Buch wieder gezeigt, dass sie sehr reflektiert handelt, was mir am meisten gefällt. Trotz einiger Kritiken finde ich das Buch gelungen, wenn auch ausbaufähig. Bevor man dieses Buch liest, sollte man schon vorher das Schnupfen-Buch gelesen haben, haben einige meiner Lesekollegen nämlich nicht gelesen. Dementsprechend sind viele Dinge in diesem Buch auch nicht zusammenhängend und die Bewertung hinterher fehlerhaft.


Vielen Dank an das Vorablese-Team und dem Verlag für das bereitgestellte Exemplar!

Gekürzte Rezension!