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Benutzername: 
rem member
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munich

Bewertungen

Insgesamt 377 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2023
Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten
Caspian, Hanna

Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten


ausgezeichnet

Mein Lieblingszitat:
„Wenn man nicht einmal mehr die Wahrheit sagen darf, dann ist es mit der Gerechtigkeit nicht weit her."

Schloss Liebenberg 1908 - Der Fürst steht weiterhin im Mittelpunkt des Sturms, er wird sogar verhaftet und zum Entsetzen der Schlossbewohner noch Berlin gebracht. Adelheid plagt mittlerweile ihr schlechtes Gewissen und sie fürchtet, ihr Verrat kommt während der Verhandlung ans Licht. Weiterhin leidet die Dienerschaft im Schloss Liebenberg unter der Willkürherrschaft des ungeliebten obersten Dieners Opitz, der nach wie vor alle drangsaliert. Nachdem, zu Adelheids Freude, die entlassene Hedda unerwartet aus Berlin wieder ins Schloss zurückkehrt, eskaliert die Situation.
Dieser finale Band der Trilogie „Hinter dem goldenen Schatten“ schließt diese Serie ab, die sich der „Harden-Eulenburg-Affäre" aus Sicht der Dienerschaft widmet. Des Weiteren werden die Willkür der Klassengesellschaft, alltägliche Probleme der kleinen Leute beleuchtet und deren Sicht auf das Zeitgeschehen dargestellt. Im Roman wird deutlich aufgezeigt, wie die Welt sich damals sichtbar verändert. Die Industrialisierung schreitet voran, dabei wandelt sich die Arbeitswelt, der Adel verliert zusehends an Ansehen und Macht. Besonders interessant scheint aber der Blick auf die politische Bühne. Verursacht durch die verheerende Schlammschlacht um den Grafen und seinen Liebenberger Kreis verlieren die mäßigenden Kräfte ihre Stellung und die kriegstreibenden Mächte rund um den Kaiser, gewinnen an Einfluss. Jetzt fehlt bekanntlich nur noch ein Funke der, wie im Nachhinein bekannt, schon vor der Türe steht!

Das Buch zeigt die Entwicklung der damaligen Ereignisse auf, wobei es die Autorin hervorragend versteht, diese Abläufe gekonnt und hervorragend recherchiert in ihre Geschichte einzufügen. Spürbare politische Veränderung im Zeitgeschehen bringt auch die kleinen Leute dazu, neue Perspektiven zu suchen, oder aber verzweifelt für ihr Überleben und ihre Rechte zu kämpfen. Der flüssige und anschauliche Schreibstil katapultiert den Leser in diese Epoche, man liebt, leidet und erlebt die Geschehnisse hautnah mit.
Die Personenübersicht zu Beginn erleichtert den Einstieg in die Lektüre und man erinnert sich sogleich wieder gut an all die einzelnen Charaktere.

Mein Fazit:
Ein sehr unterhaltsamer und intensiver finaler Band, mit spannungsreichen Höhen und Tiefen. Wieder habe ich etwas Neues über diese Zeit vor dem großen Krieg erfahren, die mir so nicht bekannt und bewusst war. Tolle Lektüre, kann ich nur empfehlen, natürlich am besten alle Teile der Reihe nach lesen, um die etwas komplexe Handlung nachvollziehen zu können.

Bewertung vom 11.10.2023
Highland Vampir gesucht (MP3-Download)
MacKenzie, Elena

Highland Vampir gesucht (MP3-Download)


gut

Kuriose Cosy-Fantasy mit einer guten Prise Humor

Als die Wahl-Londonerin Gwendolyn Plum das Anwesen ihres schottischen Großvaters erbt, beschließt sie kurzerhand ihren nervigen Job als Anwältin zu kündigen, um ihren Traum zu leben und Schriftstellerin zu werden. In den Highlands angekommen entpuppt sich ihr Erbe gar als eine alte Burg, in der sich leider auch ein nerviger, wenn auch recht gut aussehender Geist eingenistet hat. Gwen lässt sich aber nicht so leicht vertreiben, mit viel Engagement will sie daher versuchen, den nervigen Mitbewohner von seinem spukigen Schicksal zu erlösen.
Da mich fantastische Vampir/Zeitreisegeschichten immer wieder anziehen, habe ich mich sehr über die Gelegenheit gefreut, dieses Hörbuch zu entdecken.
Von der überaus angenehmen Stimme der Sprecherin war ich gleich sehr positiv überrascht. Die Geschichte wird in der ich-Perspektive erzählt, mit einer etwas schrägen, charakterlich oft widersprüchlichen Zeitgenossin in der Hauptrolle. Die Handlung selbst ist gewollt, recht überzogen und auch äußerst witzig angelegt. Es wird so gut wie jedes bekannte und populäre Fantasy-Genre bedient, ob fescher Highlande, Geist, Vampir oder auch Zeitreise.
Gwendolyn meistert jede Situation vortrefflich, aber nicht ohne vorher alles aufs Äußerste zu überlegen, aufzuschreiben oder ausgiebig zu diskutieren. Als erfahrene 34-jährige Frau wirkt ihre Erfahrung, was Männer und Sexualität anbelangt eigentlich ziemlich pubertär. Man ist sich manchmal nicht ganz sicher, ist es jetzt noch ernst gemeint oder doch schon Satire. Der lebhafte Erzählstil schießt öfters ein wenig über das Ziel hinaus, was die Dialoge manchmal etwas umständlich und anstrengend macht.
Besonders gefallen hat mir die Idee, mit Gwen’s Gabe, die Geschichte aus alten Gegenstände sprechen zu lassen.

Mein Fazit:
Insgesamt ein gut vorgetragenes und unterhaltsames Hörbuch, mit Witz. Maßlos hüpft die Story durch alle gängigen und geliebten Klischees der Fantasywelt, freizügig von der Autorin zusammengesammelt. Mir persönlich ein bisserl zu viel auf einmal, gerade das Ende wirkt auf mich etwas angestrengt.

Bewertung vom 27.09.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


ausgezeichnet

Absolut packend dieses kriminelle Nachkriegsdrama

„Zorn vernebelt das Denken.“

Ruhrgebiet 1948 - Carl Bruns, hat nach dem Krieg nun endlich seinen Job bei der Kriminalpolizei wieder erhalten, den er während der Nazizeit verloren hatte. Darüber ist er sehr glücklich, zu schaffen machen ihm nur die Seilschaften, der ebenfalls zurückstreben Nazis. Als die Mutter eines flüchtigen SS-Verbrechers zu Tode kommt, gerät er bei den Ermittlungen zu deren Ableben, mitten hinein, in einen Strudel aus Schuld und Sühne. Während immer mehr neue brutale Morde in diesem Zusammenhang geschehen, muss er schockiert feststellen, dass sich im Focus des Geschehens seine alte und neue große Liebe »Anne« und deren Familie steht. Um jeden Preis will Carl diese schützen.

Mit „Helle Tage, dunkle Schuld“, ist Autorin Eva Völler ein spannungsgeladener krimineller Roman gelungen, der sich an historischen Begebenheiten orientiert, aber mit fiktiven Personen agiert. Eindrucksvoll erschafft sie, zusammen mit ihren spannend angelegten Charakteren, einen Blick in diese Zeit zurück, in der sich Menschen neu orientieren, ihre Fehler oder Verbrechen erkennen und eingestehen müssen. Das gelingt natürlich nicht jedem, daher sind Konflikte, Ärger und Enttäuschung an der Tagesordnung. Zusätzlich dazu kommt der Kampf um das nackte Überleben, alles liegt in Schutt und Asche, Wohnungsknappheit und Hunger beutelt den Großteil der Bevölkerung. Die Rückschau ins Zeitgeschehen ist ganz großartig gelungen, die Geschichte dabei äußerst fesselnd und spannungsreich bis zuletzt.
Das ansprechende Cover, rundet den positiven Gesamteindruck des Buches ab, dessen gewisse Düsternis und die Frau mit dem gehetzten Schulterblick, perfekt zu Inhalt und Zeit passt.

Mein Fazit:
Grandioses, fesselndes Leseerlebnis, das den Umgang mit Wahrheiten, sowie die traumatischen und katastrophalen Auswirkungen dieses Krieges beschreibt. Eindrucksvolle Lektüre!

Bewertung vom 09.09.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


ausgezeichnet

Unterhaltsame Spekulationsgeschichte rund um den Raub der Mona Lisa

Im Louvre verschwindet das Bild einer lächelnden Frau, es ist die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Erst ist nicht ganz klar, wo das Bild abgeblieben ist, doch anscheinend wurde es gestohlen, denn ein anonymer Prahlhans erzählt in der Presse, wie einfach es doch sei, aus dem Louvre etwas mitgehen zu lassen! Das bringt so einige Leute ins Schwitzen, darunter auch prominente Künstler wie Pablo Picasso und seinen guten Freund, den Schriftsteller Guillaume Apollinaire. Die Pariser Polizei steht ziemlich unter Druck, denn mittlerweile sucht die ganze Welt nach der schönen Florentinerin, viele wollen sie gesehen haben.

In seinem kunsthistorischen Roman „Die Erfindung des Lächelns“ geht Autor Tom Hillenbrand dem Rätsel um den Raub der Mona Lisa auf den Grund. An sich ist die Geschichte um deren Verschwinden schon spannend und rätselhaft genug, doch die Theorie von Hillenbrand setzt dem ganzen Vorfall noch die Krone auf. Es geht kaum spektakulärer und zeigt gut, wie eine unscheinbare Frau auf Leinwand zum Weltstar werden kann. Der vielschichtig konstruierte und glänzend recherchierte Roman lässt seinen Leser tief in das historische Paris um 1900 eintauchen. Das Leben der Pariser Künstlerszene und das Entstehen des Kubismus ist eines der Themen, sowie die politischen Umtriebe der Anarchisten, die Faszination der Zeit für Okkultismus, Séancen und das Nightlife der Pariser Bohème. Die Protagonisten sind allesamt großartig charakterisiert und kommen uns oft bekannt vor. Wir begegnen interessanten Personen, wie Pablo Picasso, Isadora Duncan, Guillaume Apollinaire, Aleister Crowley, Jules Bonnot, dazu kommt ein neugieriger Ermittler der Polizei namens Juhel Lenoir, der das Bild auftreiben soll.
Es ist ein unglaublich vielschichtiger, informativer und komplexer Roman, der ständig die Perspektive wechselt. Auch die vielen liebevoll arrangierten kleinen Details der Geschichte gefallen mir sehr gut. So zeigen sich enorm viele unterschiedliche Ansichten, Gefühle und Betrachtungsweisen. Diese Vielfalt macht für mich den Reiz der Lektüre aus. Was damals genau passiert ist, lässt sich ja leider nicht mehr feststellen, doch Hillenbrands Version ist äußerst unterhaltsam.
Schon das Cover stimmt auf die Lektüre und Paris ein, es könnte einer von Renoir gemalter Szene entsprungen sein.


Mein Fazit:

Dieses Buch war eine großartige Erfahrung, da mir bislang gar nicht bewusst war, wie der Hype um dieses doch recht unscheinbare kleine Bild überhaupt zustande kam. Dieser historische Raub der La Gioconda, wurde vom Autor mit zahlreichen Finessen und Wendungen gespickt, in eine über 500 Seiten lange Geschichte verpackt, die mich faszinieren und begeistern konnte. Absolut lesenswert!

Bewertung vom 04.09.2023
Der Porzellaner
Klug, Annick

Der Porzellaner


sehr gut

Das weiße Gold

Zusammen mit sechs weiteren Bergknappen aus Freiberg wird Samuel Stöltzel 1706 nach Meißen geschickt, um dort dem Alchimisten Johann Böttger bei der „Goldherstellung“ zu assistieren.
Samuel ist sofort fasziniert von seinem Meister. Nachdem die Bemühungen ums Gold leider keinen Erfolg bescheren, soll sich Böttger zusammen mit dem Wissenschaftler Tschirnhaus auf die Herstellung von Porzellan konzentrieren. Diese Mission wird von ersten Erfolgen geprägt und Samuel entdeckt seine Passion für das Porzellan.

Die Autorin Annick Klug erzählt in ihrem historischen Roman „Der Porzellaner“ von den Anfängen der Porzellanherstellung in Meißen, Anfang des 18. Jahrhunderts unter der Herrschaft von Kurfürst August dem Starken und der Gründung der berühmten sächsischen Porzellanmanufaktur. Die Protagonisten dieser Geschichte sind zum großen Teil alles historische Persönlichkeiten und deren Rollen wirken sehr gut recherchiert. Das Hauptaugenmerk liegt zu Beginn auf dem jungen Bergmann Samuel Stölzel und seinem abenteuerlichen Lebenslauf, den der Leser hier begleiten darf. Aber auch die Schicksale von anderen Beteiligten wie Böttger, anderen Kollegen und Vorgesetzten, werden erzählt. Auch der mächtige Kurfürst und seine Mätresse Cosel bekommen eine Stimme und berichten ihre Sicht der Dinge auf interessante Art und Weise. Der Schreibstil ist flüssig, detailreich und angenehm zu lesen
Das Cover schmückt ein hübsches kobaltblaues Dekor, dem berühmten Zwiebelmuster ähnlich, das den Betrachter sofort an Porzellan denken lässt, wunderbar passend zum Thema des Buches.

Mein Fazit:
Die Entdeckung der Porzellanherstellung wird unterhaltsam aufbereitet, mit einer spannungsvollen Geschichte verbunden und mit historischen Begebenheiten veknüpft. Es entsteht ein guter Eindruck vom damaligen Leben, den Sitten und Gebräuchen, sowie den damaligen Verhältnissen, die oft gar nicht rosig und stabil waren. Faszinierende und lehrreiche Lektüre, die mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 24.08.2023
Eine Dame mit Geheimnissen / Lilienpalais Bd.4
Conrad, Hannah

Eine Dame mit Geheimnissen / Lilienpalais Bd.4


ausgezeichnet

Eine Gouvernante startet durch

München im Jahre 1827 - Nanette, die Gouvernante der von Seybachs hat einiges zu verbergen. Neben den wohlwollenden Pflichten ihren Schützlingen gegenüber, verfolgt sie auch unerschrocken eigene Interessen, um ihre Zukunft zu sichern. Denn sobald der flügge gewordene Nachwuchs des Grafen glücklich verheiratet worden ist, sind die Tage der Gouvernante im Palais gezählt. Ihre größte Widersacherin im Palais, ist die alte Gräfin Henriette, die es kaum erwarten kann, sie endlich loszuwerden! Umtriebig wie Nanette ist, stehen ihr dennoch einige Alternativen offen, denn hinter ihrer unscheinbaren grauen Erscheinung lodert ein Feuer und es verbirgt sich ein großes Geheimnis!

“Eine Dame mit Geheimnissen”, ist ein treffender Titel für die 4. Folge der Romanserie “Das Lilienpalais” von Autorin Hannah Conrad, ein Pseudonym, hinter dem sich das Autorinnenquartett Monika Pfundmeier, Frieda Bergmann, Laila El Omari und Persephone Haadis verbirgt.
Ohne Vorkenntnisse bin ich in die Serie eingestiegen, war augenblicklich fasziniert von ihren interessanten Charakteren und als Münchnerin natürlich auch vom Münchner Background der Geschichte. Der historische Roman, spielt wie erwähnt in der bayrischen Hauptstadt, zurzeit König Ludwig I. und dreht sich um das Leben einer adeligen Familie samt ihrer Entourage. Diese vierte Folge widmet sich hauptsächlich der Gouvernante Nanette, die einen ziemlichen Berg an Geheimnissen mit sich herumträgt. Hinter dieser Figur verbirgt sich eine interessantes Schicksal, daher kann man das Buch kaum aus der Hand legen, bis alle Heimlichkeiten ergründet sind. Der Schreibstil gefällt mir sehr, die Geschichte ist voller prickelnder Gefühle, dazu gesellt sich subtiler Humor und etwas Geheimnisvolles, Rätselhaftes. Nanette zieht durch die Stadt und mit ihr entdeckt man das historische München ganz neu in seiner alten Pracht.
Das hübsch gestaltete Cover passt ganz hervorragend zum historischen Roman. Ganz wunderbar finde ich auch den historischen Stadtplan von München im Innencover, sowie sehr hilfreich den Personenüberblick zu Beginn des Buches.

Mein Fazit:
Bin begeistert von Location, Art und Ausführung dieser Serie und werde mir mit Sicherheit auch all die Vorgängerbände gönnen, auf die ich wirklich gespannt bin. Vielleicht vergleichbar mit einer Art “Bridgerton” (oute mich als Fan;), das in München stattfindet, daher genau mein Ding, einfach grandios!

Bewertung vom 11.08.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


ausgezeichnet

Anna und Fritz sind ein großartiges Team

München 1914
Auf dem Seziertisch der Münchner Gerichtsmedizin landet ein Säugling, tot aufgefunden in einem Schwabinger Hinterhof. Was ist dort geschehen und wo ist die Mutter des Babys abgeblieben? Anna Zech und ihr adeliger Vermieter Skandalreporter Fritz von Weynard wollen der Sache auf den Grund gehen und beginnen in Schwabing herumzuschnüffeln. Dabei stoßen sie auf verzweifelte Menschen, deren Leid und Leben nicht nur durch den Krieg auf dem Kopf steht!

Dieser kriminelle Roman ist der zweite Teil der Serie„ Fräulein Anna Gerichtsmedizin“ von Autorin Petra Aicher. Der Titel „Die Schwabinger Morde“, führen den Leser in die bekannte Münchner Vorstadt. Auch dort verändert der Krieg das Leben der Menschen, Angst vor Tod und Verwunderung oder überhaupt als Soldat an die Front zu müssen. Das illustre Künstlervolk Schwabings packt der Schrecken, fühlt sich bedrängt und bespitzelt. Doch nicht nur die Haute Voile leidet, nein auch die einfachen Leute.
Spitzelei, Unterdrückung und Willkür, ein interessantes Thema das diese spannende Geschichte prägt und diese Zeit Revue passieren lässt.

Mein Fazit:
Auch dieser zweite Teil der Reihe konnte mich wieder begeistern! Es ist toll eine Art Zeitreise in der eigenen Stadt zu unternehmen, auch was die Schwabinger Vorstadtsboheme anbelangt und ich hoffe es gibt noch weitere aufregende Folgen mit Anna und dem charmanten Fritz.

Bewertung vom 31.07.2023
C'est la vie, chérie
Hennig, Tessa

C'est la vie, chérie


ausgezeichnet

Paris eine Stadt voller Liebesglück?

Floristin Ulrike steht kurz vor ihrer Rente. Sie träumt von einem Wohnmobil, um in die Welt auszuschwärmen, doch mit ihrem Mann Hans ist da nix zu machen! Hans ist ein Langweiler und bringt sie mit seiner Lethargie noch zur Weißglut! An ihrem Hochzeitstag verkündet Ulrike vor versammelter Familie ihre Trennungsabsichten, Aus, Schluss, Vorbei! Ehemann Hans, Tochter Anja und Enkelin Sophie sind entsetzt! Doch so leicht wird die Ehe der Eltern nicht aufgegeben, Schwiegersohn Markus hat auch schon eine Idee. Eine Reise für das Liebes-Revival muss her, kurzerhand plant er für das Jubiläumspaar eine Hochzeitsreise 2.0 nach Paris!

Mit „C‘est la vie, chérie“ ist der Autorin Tessa Hennig wieder ein äußerst humorvoller und unterhaltsamer Familienroman gelungen! Bei der Lektüre erlebt der Leser alle Arten von Emotionen. Ob Wut, Ärger, Entrüstung, Enttäuschung, Freude, Begeisterung, Vergnügen, Liebe usw., es wird ein ganzes Feuerwerk geboten! Eine Aufregung jagt die nächste, die Autorin ist wahrhaft eine Meisterin darin, ihre Protagonisten durch Paris und durch alle möglichen Gefühlslagen zu schicken. Die Charaktere sind famos gewählt, es macht jede Menge Spaß sie zu begleiten. Paris ist wirklich eine Reise wert, man bekommt sofort selbst Lust diese Stadt zu erkunden, den Eiffelturm zu erklimmen oder einen Einkaufsbummel durch die Galerie Lafayette zu starten. Dazu passt natürlich ein humorvoller und flotter Schreibstil perfekt, gespickt mit allerlei grandiosen Einfällen, was mich komplett abgeholt und unterhalten hat.
Besonders gelungen finde ich auch bei diesem Buch wieder das Cover, es gibt zwar keinen Hinweis auf Paris; die Darstellung ist aber absolut treffend für unser Problem-Paar und zaubert dem Betrachter auf der Stelle ein Lächeln ins Gesicht:).

Mein Fazit:
Oh la la, das Buch war einfach großartig, bei der Lektüre, hat es gekribbelt bis in meine Bauchnabel ;). Habe mit allen Protagonisten mitgefühlt, mitgelitten und mich gefreut! Ein köstliches Leseerlebnis, kann ich nur empfehlen!

Bewertung vom 16.07.2023
Das Geheimnis von Camlet Moat
Harris, C. S.

Das Geheimnis von Camlet Moat


ausgezeichnet

Geheimniskrämerei um König Artus und sein Camelot

London 1812
Die enge Freundin von Lady Hero, Gabrielle Tennyson, wird ermordet an einem mystischen Ort namens Camlet Moat aufgefunden. Die junge Archäologin und Forscherin war dem Mythos der Artussage auf der Spur. Sie hat geforscht und Ausgrabungen vorgenommen, doch was hatte sie an einem Sonntag an dieser abgelegenen Stelle gesucht und wie zur Hölle ist sie hingekommen? Zusammen mit ihr sind auch ihre Neffen, zwei kleine Jungs im Alter von 9 und 4 Jahren verschwunden! Was ist geschehen und vor allem wo stecken die Kinder? Sebastian und Hero, die beiden frisch Vermählten haben leider keine Zeit für Flitterwochen und Zweisamkeit, ihr Spürsinn ist wieder gefragt, die Sache ist gar äußerst dringlich, denn sie hoffen natürlich die Kinder noch lebend zu finden.

Der siebte Fall in Folge der Sebastian St. Cyr-Reihe „Das Geheimnis von Camlet Moat“, kommt dem Regency-Helden Devlin so gar nicht gelegen, denn so kurz nach der überstürzten Hochzeit, wollte er eigentlich die Zeit mit Hero verbringen, um seine Frau endlich besser kennenzulernen und nicht mit Mordermittlungen. Doch auch Hero fühlt sich verpflichtet, Gründe herauszufinden, die ihrer Freundin den Tod gebracht haben könnten. Autorin C.S.Harris hat mit dem smarten Sebastian St. Cyr eine großartige Figur erschaffen, dem sie jetzt auch noch einen großartiges weibliches Pendant an die Seite stellt. Der Weg zum Paar ist zwar noch nicht ganz in Sicht, doch als Ermittler sind sich beide ebenbürtig. Besonders bedroht jedoch Heros Vater, der intrigante Politiker Lord Jarvis, ein Intimfeind von Devlin, die Beziehung!
Die Atmosphäre ist also immer recht aufgeladen! Genau dieses Prickeln ist bei der Lektüre spürbar! Auch der Fall und die Geschichte dahinter ist äußerst spannend angelegt, grandios recherchiert und umfasst dabei wieder äußerst interessante Themen, deren Hintergründe am Ende im Nachwort noch umfassend erläutert werden. Es wurden auch wieder sehr interessante reale historische Persönlichkeiten eingebaut. Wieder habe ich spannende Details dieser Epoche erfahren, man lernt einfach nie aus.
Dieser historische Kriminalroman lässt sich zwar auch gut einzeln lesen, ich empfehle jedoch die Fälle in Serie zu lesen, um den Spannungsaufbau der einzelnen Charaktere vollständig auszukosten, zu können.

Mein Fazit:
Auch diese Folge hat mich wieder völlig in ihren Bann gezogen. Gerade die Mischung aus Spannung, Romantik, Politik und Geschichte machen für mich den Reiz dieser Reihe aus. Großartige Unterhaltung, eines meiner absoluten Lesehighlights dieses Jahr!

Bewertung vom 08.07.2023
Mordsmäßig verkorkst (eBook, ePUB)
Louis, Saskia

Mordsmäßig verkorkst (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Absolut amüsante und gelungene neunte Fortsetzung der Serie

Bei der Besichtigung eines Weinguts aufgrund ihrer Hochzeitsplanung, fällt dort glatt ein Toter vom Dach ins Beet und direkt vor Louisa Manus Füße. Kein natürlicher Absturz möglich, denn dem Toten fehlen die Finger und in seinem Hals steckt ein Korkenzieher! Der hinzueilende Verlobte und Mordermittler Rispo ist natürlich not amused, muss er doch nun arbeiten und seine Verlobte Louisa wird sicherlich wieder nicht die Füße stillhalten können. Klaro;) flugs steckt Lou ihre Nase tief in die Weingläser einer Weinprobe und in alle anderen internen Dinge der ansässigen Winzerfamilie!

„Mordsmäßig verkorkst“ ist wirklich ein treffender Titel für diesen Cosy-Krimi von Autorin Saskia Louis. Es ist schon der 9 Fall in Folge für die neugierige Blumenhändlerin mit dem Hang über tote Menschen zu stolpern. Das Hochzeitskleid wurde ja in der letzten Folge abgehakt und eigentlich sollte sich Lou ja um die restliche Hochzeitsplanung kümmern, doch wer die Protagonistin kenn, weiß, dass sie dem Zwang in fremde Angelegenheiten zu wühlen nicht widerstehen kann. Praktischerweise werden hier beide Angelegenheiten miteinander verbunden, Mörderjagd und Hochzeitsrecherche. Natürlich sind auch alle anderen liebgewonnenen Charaktere wieder in der Handlung vertreten, inklusive der schwangeren Schwester Emily, die ihre Erziehungstheorien an Trudy testet. Es ist also reichlich Humor geboten und es bleibt wieder mal kein Auge trocken!
Das Cover ist auch wunderbar, passt hervorragend zum Krimi und fügt sich optisch gekonnt, mit Wiedererkennungswert, in die Serienfolgen ein.

Mein Fazit:
Eine wunderbare Reihe, ich liebe sie. Witzig, spritzig, spannend und unterhaltsam. Freue mich jetzt schon auf Fortsetzung. Auch meine Wahl dieses Mal zum Hörbuch zu greifen hat mir gefallen. Tolle Sprecherin mit angenehmer Stimme, gut und kurzweilig vorgetragen.