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Bewertungen
Insgesamt 146 BewertungenBewertung vom 22.12.2012 | ||
Bernhard Renz und Verena Wieland, die sich einfach Renz und Vila nennen, sind seit vielen Jahren verheiratet und gut saturiert. Er schreibt die Bücher für Vorabendserien, sie moderiert die Mitternachtstipps eines TV-Senders. Beide wohnen in Frankfurt am Main, haben eine Sommerresidenz am Gardasee und sind auf dem besten Wege, Großeltern zu werden, bis sich ihre Tochter doch noch anders entscheidet und lieber das Sexualverhalten der am Amazonas lebenden Naturvölker erforscht. Das ist der Punkt, an dem sich die Geister und scheinbar auch die Liebeswege des Paares scheiden. 3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 20.12.2012 | ||
Der russische Gutsbesitzer Oblomow verlässt nur ungern seine Liegestatt. Dort empfängt er seine Besucher, dort verbringt er den Tag, dort schmiedet er große Pläne, die er aber nie umsetzt. Der Schlafrock ist sein liebstes Kleidungsstück. Im Nichtstun sieht er seinen Lebensinhalt. Seit 12 Jahren wohnt er bereits in St. Petersburg, seit dem hat er sein Gut nicht mehr besucht. Weil er sich nicht kümmert und weil er bis an die Grenzen des Erträglichen ausgenutzt wird, fallen die Erträge jährlich geringer aus. Seine Freunde sind, bis auf eine Ausnahme, Schmarotzer, die ihm die Zeit und vor allem sein Geld stehlen. Auch sein Diener Sachar ist Nutznießer von Oblomows Desinteresse und Gleichgültigkeit. Einzig sein Freund aus der Jugendzeit, Andrej Karlowitsch Stolz, schafft es, ihn aus seiner Lethargie herauszureißen. Ist er da, was auch in Oblomows Augen viel zu selten geschieht, verlässt er seine Ruhestätte, er rafft sich auf, die vom Freund empfohlenen Bücher zu lesen und zeigt Interesse an seiner Umwelt. Stolz gelingt es auch, Oblomow mit Olga bekanntzumachen. Für kurze Zeit kann Oblomow über seinen Schatten springen und die Liebe genießen. Jedoch lassen ihn Selbstzweifel und Unentschlossenheit diese Beziehung beenden und er fällt in stärker denn je in alte Verhaltensmuster zurück. 2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 12.12.2012 | ||
Catherine Tarley nimmt den Leser mit auf die Plantage Legacy in South Carolina. Schon nach wenigen Seiten ist man in die Handlung eingetaucht, die von einem mystisch angehauchten Prolog eingeleitet wird. Die Südstaatenatmosphäre ist an sich recht schnell präsent und damit auch die Probleme der damaligen Zeit. Die Folgen des Krieges lasteten schwer auf den Plantagen. Sklaven sind geflüchtet, damit fehlte es an Arbeitskräften. Legacy selbst war durch Antonias Ehemann vor dessen Tod schon an den Rand des wirtschaftlichen Ruins getrieben worden. Die Autorin versteht es sehr anschaulich diese Schwierigkeiten in Szene zu setzen und den Leser von der Härte der Situation zu überzeugen. 1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 30.10.2012 | ||
Todesfrist / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.1 Andreas Gruber verwendete für seinen Thriller altbekannte Zutaten. Eine junge Ermittlerin, die privat ein paar Probleme hatte und die durch die Ermordung ihrer Mutter in den Fall persönlich involviert war, wurde sie von den Ermittlungen in diesem Fall abgezogen. Zuerst ermittelte sie auf eigene Faust, dann an der Seite des BKA-Analytikers. Man sollte meinen, den Leser erwartet einen der üblichen 08/15 Thriller, aber weit gefehlt. Der Autor hat seinen Thriller äußerst intelligent konstruiert. Anleihen nahm er bei einem Kinderbuch, anhand dessen er die Taten förmlich inszenierte. Die Opfer waren in Köln, Dresden, Leipzig, München und Wien zu Hause und immer bekam eine ihm nahestehende Person eine Art Hinweis, verbunden mit einem Rätsel und einer Frist von 48 Stunden. Konsequent wurde der Spannungsbogen aufgebaut und durchgehend bis zum Ende hin gehalten, die äußerst brutalen und wohl durchdachten Morde sind dafür nur ein Mittel zum Zweck. Daneben wurde durch die dauernden Geplänkel um den etwas sonderbaren Fallanalytiker Sneijder eine gewisse Lockerheit in seine Story gebracht, die den Leser immer wieder durchatmen lassen und andererseits die Neugier auf die weiteren Ermittlungen steigerte. Neben dem Handlungsstrang um die eigentlichen Taten existierte parallel ein weiterer, der den Leser in die Praxis einer Psychotherapeutin führte. Beide Stränge werden im Laufe der Handlung geschickt miteinander verwoben. 19 von 23 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 09.09.2012 | ||
Viele Köche verderben den Brei, so sagt der Volksmund. Trifft dies im übertragenen Sinn auch auf Autoren zu? „Die vierte Zeugin“ ist ein Projekt des Autorenkreisen Quo Vadis, dem Tanja Kinkel, Oliver Pötzsch, Martina Andrè, Peter Prange, Titus Müller, Heike Koschyk, Lena Falkenhagen, Alf Leue, Caren Benedikt, Ulf Schiewe, Marlene Klaus und Katrin Burseg angehören. Gemeinsam erzählen sie die Geschichte der Tuchhändlerwitwe Agnes Imhoff, die von dem Londoner Händler Richard Charman verklagt wird, die Geschäftsschulden ihres durch undurchsichtige Umstände ums Leben gekommenen Ehemannes zu begleichen. Der Roman basiert auf einem Dokument über eine Gerichtsverhandlung aus dem 16. Jahrhundert, das beim Einsturz des Kölner Stadtarchives schwer beschädigt wurde. Jeder der AutorInnen steht Pate für eine der im Roman handelnden Personen bzw. den Prolog und den Epilog. Ich hatte damit gerechnet, dass es bei den verschiedenen Abschnitten zu deutlich spürbaren Stilwechseln kommen würde. Da aber jede Person, die ihre Sicht der Dinge darlegt, von einem anderen Autor beschrieben wurde, sind diese Brüche nur vermeintlich. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl, das gerade durch den Wechsel der Autoren die Figuren besonders individuell erscheinen. Somit hat jede einen anderen Charakter und zeigt Facetten, die die Handelnden sehr wirklichkeitsgetreu erscheinen ließen. Der Spannungsbogen wurde konsequent gehalten und auch als es zu einem Zeitsprung kommt und die Geschichte viele Jahre später fortgesetzt wird, der Leser den Ausgang des Prozesses schon kannte und das Ende der Geschichte erahnte, kam es noch einmal zum deutlichen Aufleben der Spannung und somit zum Finale Grande. Bei diesem historischen Roman handelt es sich aber keineswegs um einen trockenen Gerichtsroman. Die Autoren erwecken die damalige Zeit zum Leben und schicken Figuren auf die Handlungsbühne, die dem Leser den Alltag vor etwa 500 Jahren vor Augen führen. Dabei stehen Fragen zu den Rechten einer Frau in der damaligen Zeit im Mittelpunkt. Deren Tragweite wird erst so richtig klar, verdeutlicht man sich, dass Dokumente über diesen Prozess die Jahrhunderte überdauerten. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 27.07.2012 | ||
Am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag der USA, wird in Niagara Falls gefeiert. Für Teena Maguire und ihre 12-jährige Tochter, Bethie ist es spät geworden, sie sind auf dem Weg nach Hause, als sie in einem dunklen Park einer Gruppe unter Drogen stehender junger Männer begegnen. Es wird gepöbelt, gerempelt, gegrapscht, beide werden in ein Bootshaus gezerrt und schließlich wird Teena von den Männern auf brutalste Weise vergewaltigt und danach, als sie nicht einmal mehr wimmern konnte, blutüberströmt, dem Tod näher als dem Leben, liegengelassen. Bethie konnte einen unachtsamen Moment der Täter ausnutzen und sich verstecken. Sie war es auch, die, nach dem die Männer verschwunden waren, Hilfe holte. So konnte Teena Maguire überleben. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 27.07.2012 | ||
In Zeiten des abnehmenden Lichts Mit "In Zeiten des abnehmenden Lichts" erzählt Eugen Ruge eine sich an den Geschehnissen in seiner eigenen Familie orientierte Familiengeschichte in zwanzig Kapitel. Dabei geht er nicht chronologisch vor, sondern berichtet episodenhaft, sich in der Geschichte hin und her bewegend. Trotz größerer Zeitsprünge war es nicht problematisch sich zu orientieren, über welche Mitglieder der vier Generationen umfassende Familie berichtet wird. Dank der mit den Jahreszahlen überschriebenen Kapitel konnte man sich als Leser die Zeitfolge problemlos selbst erlesen. Dreh- und Angelpunkt der Handlung bilden der 1. Oktober 1989 und das Jahr 2001. Zu diesen Daten kehrt Ruge immer wieder zurück, um die Ereignisse an Wilhelm Powileits 90. Geburtstag (1989) und Alexanders Mexiko-Reise (2001) aus verschieden Blickwinkeln zu betrachten. 10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 27.07.2012 | ||
Im Land der gefiederten Schlange Als die Hartmanns 1830 Hamburg nach einem wirtschaftlichen Desaster verließen, war Katharina noch nicht geboren. Sie wollten in Mexiko mit Handel wieder auf die Beine kommen, dorthin waren bereits einige Zeit zuvor Familienangehörige gegangen. Sie träumten von erfolgreichen Geschäften, um später als angesehene Kaufleute wieder in der Heimat zurückzukehren. Aber das Leben spielte ihnen hart mit, sie wurden nicht, wie geplant, erwartet und mit offenen Armen empfangen. Sie erlebten Krieg und Belagerung und auch in der Familie gab es Kämpfe und Schicksalsschläge, dazu sorgte das Geheimnis um Katharinas Herkunft für zusätzliche Unruhe. 4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 27.07.2012 | ||
Spinnt man die Gedanken um globale Erwärmung, Klimaveränderung und Verknappung der Ressourcen ungehemmt weiter, gelangt man unweigerlich an den Punkt, an dem Paolo Bacigalupi mit seiner Romanhandlung einsetzt. Wir sagen, gegenwärtig wäre es 5 Minuten vor 12 Uhr, aber in 'Biokrieg' ist es bereits 15 Minuten später. Es sind schon beeindruckende Gedankenspiele, die der Autor in seinem Roman umsetzt. Aber für mich sind diese nicht zur Gänze verarbeitet. Es gibt ein Energieproblem. Wir wissen, das steht uns auch in der Gegenwart bevor. Aber an keiner Stelle im Roman wird von der Nutzung von Solar- und Windenergie oder Wasserkraft gesprochen. Da wurden Riesenelefanten als 'Kraftwerke' designt und Spannfedern als Energiespeicher genutzt. Das ist unterhaltsam und amüsant zu lesen, mehr aber nicht, ich denke da existieren weitaus mehr Alternativen. Die Story wird aus Sicht von 5 Hauptpersonen, die eher keine Sympathieträger sind und alle verschiedenen Gesellschaftsschichten angehören, in sich mehr und mehr verflechtenden Handlungssträngen erzählt. Ich fand es nicht einfach mich in dieses Buch einzulesen. Probleme hatte ich mit den Namen der diversen Personen, besonders aber mit den häufig verwendeten Thai-Begrifflichkeiten. Sie erschlossen sich auch nur sehr langsam aus dem Text. Diese Begriffe waren zwar kursiv geschrieben, ein Glossar fehlte jedoch in meiner Taschenbuchausgabe, das wäre sehr hilfreich gewesen. Auch wird die Geschichte nicht chronologisch erzählt, erst zum Ende hinkann man die einzeln gesammelten Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Dadurch war der Roman für mich auch nicht besonders flüssig zu lesen. 'Biokrieg' verlangte mir einiges an Konzentration und Durchhaltevermögen ab. Das hätte ich so nicht erwartet, denn die Grundidee des Romans fand ich außerordentlich gut. 3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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