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Benutzername: 
TheSilencer
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 355 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2017
Murder Park
Winner, Jonas

Murder Park


ausgezeichnet

Dieser Thriller ist eine dicke Hommage an Edgar Wallace und Agatha Christie.

12 Menschen kommen für einen Wochenendpressetermin auf einer Insel zusammen, die früher ein Freizeitpark war.
Nach drei Morden durch einen Serienkiller war mit dem Park damals Schluß. Ein findiger Geschäftsmann möchte nun auf dieser Insel einen ähnlichen Park eröffnen: nur eben diesmal einen Serienmörder-Themenpark.

Doch irgendwann taucht die erste Leiche auf. Irgendwer nimmt den Themenpark sehr ernst. Ist der Serientäter von damals tatsächlich hingerichtet worden? Die folgenden Morde lassen daran zweifeln ...

Ein Psycho-Thriller, der einen selbst ab und an an sich selbst zweifeln läßt, folgt dem Who-done-it-Prinzip im Stil der "zehn kleinen Negerlein".

Das Ende, das in verschiedenen Rezensionen weswegen auch immer negativ dargestellt wird, hebt sich angenehm vom üblichen Thriller-Einerlei ab und hat mich einfach mal wieder geflasht.

Sehr gut.

Bewertung vom 09.10.2017
Es geschah in Berlin 1910 Kappe und die verkohlte Leiche
Bosetzky, Horst

Es geschah in Berlin 1910 Kappe und die verkohlte Leiche


gut

Mal ehrlich: so ein richtiger Krimi ist Kappes erster Fall gar nicht.

Ein Sittenbild, ein Zeitzeugnis von 1910, stimmungsvoll, plastisch. Aber die Krimikomponenten sind mal einfach zu gering eingesetzt. Auch wenn man letztendlich wissen will, wie und warum die Leiche eben verkohlte.

Bosetzky weiß dennoch zu unterhalten. Wenngleich einige Passagen etwas langatmig sind.

Wer geschichtsneugierig ist, der ist bei Bosetzky genau richtig.

Bewertung vom 29.09.2017
Der Federmann / Nils Trojan Bd.1
Bentow, Max

Der Federmann / Nils Trojan Bd.1


schlecht

Was für ein Schund!

Vorne weg: hierbei handelt es sich um alles, aber um keinen "Psychothriller". Vielmehr wird hier ein seichter Krimi, der ab und an mal blutig sein darf, unter falschem Etikett verkauft.

Der Held - Nils Trojan - ist ein Weichei im Polizeidienst, der zeitweise ausklinken darf. Das alles ist natürlich ungewollt und kein Stilmittel. Der Autor glaubt einen Bullen mit Panikattacken installieren zu können. Geschieden und depressiv. Heimlich verknallt in seine Psychotherapeutin.

Trojan ist immer ergriffen, wenn Tote auftauchen, tritt oder schießt ungestraft Türen im Minutentakt auf, setzt Zeugen unter Druck und sieht eigentlich in jedem einen potentiellen Täter.
Wohlbemerkt: das Ganze ist humorlos geschrieben und ernst gemeint. Daß eine fiktive Geschichte in die Phantasiekiste greifen darf, ist unbestritten. Wenn aber die gesamte Berliner Justiz oder der Berliner Polizeiapparat nebenbei als korrupt dargestellt wird - jedes Türeintreten oder Foltern wird im Nebensatz vom Vorgesetzten oder Staatsanwalt glattgebügelt - hört der Spaß auf. Hier darf ein Autor irgendwelchen Müll schreiben, wie er sich die Welt vorstellt.

Das alles mag es in cool und smart geben - man denke nur an "Schimanski" -, aber Bentow bekommt diesen Schlenker nicht hin, weil er sich und seinen Heulsusen-Helden zu ernst nimmt.

Die Story ist 08/15. Ein paar Morde und ein Täter, der sich ab der zweiten Hälfte andeutet. Die Motivation der Morde ist dann letztendlich nur der Phantasielosigkeit des Autoren geschuldet.

Und einen habe ich noch: einen Berlin-Krimi schreiben, der ohne Berliner auskommt, ist dann mal völlig blöde.

Wie bei Dorn oder Strobel frage ich mich, wie solche Doof-Werke, die die Substanz einer Wassersuppe haben, eine solche Fangemeinde um sich scharen können.

Es gibt derzeit wohl sechs Fortsetzungen. Nope. Dann wohl lieber die Printausgabe des örtlichen Telefonbuches ...

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Bewertung vom 19.09.2017
Der Bienenmann / Kommissar Baer Bd.1
Mattay, Elias

Der Bienenmann / Kommissar Baer Bd.1


sehr gut

Ein vielschichtiger, verworrener Krimi. Viele Charaktere und eine Handlung, die nur mäßig in Gang kommt.

Und dennoch belohnt der Autor den Leser, der dran bleibt.

Denn neben einer Serie von Verbrechen, die wie ein Wollknäuel zu entwirren ist, herrscht im Leben der Polizisten auch kein eitel Sonnenschein. Vorneweg agiert der eigensinnige Berliner Kommissar Roman Baer.

Sollte eine zweite Folge erscheinen, bin ich dabei.

Einziges Manko: ein Hauch von Humor hätte dem Buch gutgetan.

Bewertung vom 05.09.2017
28 Minuten
Zeltserman, Dave

28 Minuten


gut

Dans Berufschancen als Software-Spezialist und Programmierer mittleren Alters gehen gen null. Gläubiger und seine Frau sitzen ihm im Nacken, denn das Geld vom letzten Job wird knapp.
So ist es fast Schicksal, daß sein letzter Arbeitgeber mit einer Alarm-Software arbeitet, die fehlerhaft ist: es gibt ein Zeitfenster von 28 Minuten, in dem kein Alarm-Signal an die zuständige Polizeistation weitergeleitet wird.
Notgedrungen keimt in Dan ein Plan, dieses Zeitfenster auszunutzen. Denn sein letzter Arbeitgeber ist eine Bankfiliale.

Die Story und das Drumherum sind Mittelmaß. Ein wenig Chaos, ein wenig Humor, ein wenig mehr menscheln und der Thriller hätte mehr Grip.

So kommt er zwar von der Stelle, ist aber nicht der große Wurf.

Bewertung vom 14.08.2017
Es
King, Stephen

Es


schlecht

Seien Sie tapfer: ich werde jetzt Blasphemie begehen.

Meine Stephen-King-Phase liegt lange hinter mir. So mit 17/ 18 habe ich "Christine", "Cujo", "Shining" und die Richard-Bachmann-Thriller verschlungen. Ich kam wegen Dean R. Koontz von King ab. Das ist nun einige Jahrzehnte her.

Nachdem meine ganze Familie aus dem Häuschen ist, daß "Es" nun neu ins Kino kommt, dachte ich mir, lieste' doch mal wieder einen King.

Ich muß sagen: nö.

Bis Seite 163 habe ich durchgehalten. Dann waren mir die Zeitsprünge und die eingeführten Charaktere, deren Studie mir viel zu tief gehen, zu wirr. Ich mag das ausbremste Tempo einer Erzählung eigentlich, aber hier wird es für meinen Geschmack ad absurdum geführt. Bei einem 300-Seiten-Werk hätte ich vielleicht durchgehalten, aber bei über 1.500 Seiten verdirbt es mir die Laune (nein, auch gegen dicke Wälzer habe ich nichts).

Vielleicht nehme ich mir irgendwann noch mal Zeit für das Buch. Vielleicht.

0 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.07.2017
Wespennest / Jack Reacher Bd.15
Child, Lee

Wespennest / Jack Reacher Bd.15


ausgezeichnet

Reacher hat überlebt. Mehr oder weniger.

Seine Odyssee, die diesmal ein Ziel hat, führt in eine Kleinstadt. An einer Bar wird er Zeuge, wie einer der Gäste - der örtliche Arzt - die Behandlung einer Patientin ablehnt. Der Ehemann habe es ihm verboten.

Reacher wäre nicht Reacher, könnte er teilnahmslos dasitzen und das Gehörte ignorieren. Er überzeugt den Doc zum Hausbesuch - und stößt damit ins titelgebende Wespennest aus Korruption, Kriminalität und Verrohung.

Ein typischer Lee-Child-Thriller. Hart, direkt und ohne Schnörkel. Mit einem Timing, das ich mag.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2017
61 Stunden / Jack Reacher Bd.14
Child, Lee

61 Stunden / Jack Reacher Bd.14


ausgezeichnet

Reacher endet in einem verschneitem Städtchen im Nirgendwo der USA. Unfreiwillig, denn der Reisebus, mit dem er unterwegs ist, kollidiert fast mit einem anderen Fahrzeug, weicht aus, kommt auf der vereisten Fahrbahn ins Schleudern und landet in einem Graben.

Sein Notquartier für die Nacht: das private Haus eines ansässigen Polizisten.

Wer Reacher kennt, weiß, daß er sich in Dinge einmischt, die ihn nichts angehen. Und schon steckt er mittendrin. Ohne es zu wissen, beginnt der Countdown von 61 Stunden.

Lee Child gelingt mit diesem Thriller das, was in den Vorgängern ab und an nicht klappen wollte: ein langsame Handlung, ein gutes Stück Detektivarbeit - und das Timing stimmt.

"61 Stunden" ist zu dem noch der erste Teil einer vierteiligen Serie in der Serie, was auch die etwas wirre Veröffentlichung auf Deutsch erklärt. Denn der Verlag ignoriert das zeitliche Erscheinen der von Child geschriebenen Bücher und brachte die vierteilige Mini-Serie in richtiger Reihenfolge auf den Markt.

Bewertung vom 04.06.2017
Der Altmann ist tot / Frl. Krise und Frau Freitag Bd.1
Frl. Krise;Frau Freitag

Der Altmann ist tot / Frl. Krise und Frau Freitag Bd.1


schlecht

Was für eine eindimensionale Langeweile am Stück.

Zwei Lehrerinnen, die natürlich beide aus der Ich-Perspektive erzählen müssen, inmitten eines fragwürdigen Multi-Kulti-Zirkus' von Berlin, ein toter Lehrer am Reichstagsgebäude und die große Skepsis an einem Unfalltod.

Ohne Charme und Witz dümpelt eine Story vor sich hin, die weder Fisch noch Fleisch ist. Kein wirklicher Krimi, humorlos und zu platt für einen Frauen-Roman a la Dora Heldt.

Gibt wohl vier Teile. Für mich ist hier Schluß.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.