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Benutzername: 
Litzo
Wohnort: 
Osterholz-Scharmbeck

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2014
Was bleibt, wenn du gehst
Silver, Amy

Was bleibt, wenn du gehst


ausgezeichnet

Amy Silver hat ein Buch über die Höhen und Tiefen von Freundschaften geschrieben. Ich war sehr schnell in der Handlung drin und konnte das Buch kaum weg legen.

Das Buch spielt im Jetzt- Jen lädt ihre Freunde aus der Studienzeit in das Haus in Frankreich ein, welches sie vor vielen Jahren gemeinsam renoviert hatten und in dem sie einen unbeschwerten Sommer verbrachten, bis zu einem Unglücksfall. Dieser ist viele Jahre her und die Freundschaften wurden auf ein harte Probe gestellt. Die Kontakte rissen ab, aber Jen hat sich entschlossen, das Haus, dass alle verbindet, zu verkaufen. Doch bevor sie es tut, lädt sie ihre ehemaligen Freunde ein um sich gemeinsam vom dem Haus zu verabschieden.

Sie verbringen auf engem Raum ein Wochenende gemeinsam und viele Gefühle kommen hoch, von Schuld und Trauer über Liebe und Vergebung. Man denkt, die Zeit heilt doch nicht alle Wunden und Freundschaften halten eben doch nicht alles aus. Aber dann gibt es eine Wendung, die alle wieder zusammen führen kann.

Die Handlung spielt im Jetzt, es wird aber immer wieder die Vergangenheit eingeblendet und man erfährt als Leser nach und nach, was damals geschah. Auch werden Briefe, die die ehemaligen Freunde untereinander geschrieben haben, dazu genutzt, die Geschehnisse und Gefühle der einzelnen Personen zu verdeutlichen.

Ich fand „Du und ich und all die Jahre“ etwas besser als „Was bleibt, wenn du gehst“. Wobei die Geschichten völlig unterschiedlich sind. Doch gebe ich diesem Buch die volle Punktzahl, weil man nicht vergleichen sollte und die Geschichte allein gesehen, wirklich toll und fesselnd ist.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2014
Land der Gewohnheit
Thompson, Ted

Land der Gewohnheit


gut

„Land der Gewohnheit“ handelt von Anders, seiner Frau Helena und seiner Familie. Anders und Helena haben es aus seigener Kraft bis in die obere Mittelklasse geschafft und ihre Freunde sind ebenso aus dieser Schicht. Anders hat von Hause aus Geld, wollte sich aber als Jugendlicher nicht seinem Vater und dessen Zukunftspläne für ihn beugen und hatte sich von seiner Familie losgesagt. Aus eigener Kraft und mit viel Instinkt hat er es allein und durch viel Arbeit zu etwas gebracht. Da man nach außen natürlich mit den anderen mit halten will, wurde irgendwann ein Haus gekauft und wurden zwei Kinder in die Welt gesetzt, so wie es sich gehört. Und irgendwie hat er doch das Leben geführt, welches sein Vater für ihn vorgesehen hatte.

Nach Jahren der Ehe und dem Leben nach außen, wie man es eben lebt, bricht Anders aus. Er verlangt die Scheidung und beendet seine Karriere. 

In diesem Buch geht es um die Gewohnheit, die Gewohnheit arbeiten zu gehen, die Gewohnheit in der Familie zu bleiben und die Gewohnheit, sein Leben so zu leben, wie es die Gesellschaft verlangt. Einfach alles hin zu nehmen, auch wenn einem dieses Leben eigentlich nicht gefällt.
Jeder der aus dieser Gewohnheit ausbricht, bekommt den Stempel aufgedrückt, nicht richtig zu ticken und anders als die Gesellschaft zu sein. In dieser Geschichte gibt es 3 Männer, die der Norm nicht mehr entsprechen wollen und werden als Loser dargestellt. Bricht man aus, hat man in dieser Gesellschaft nichts mehr verloren und der eigene Weg wird einem schwer gemacht. Es zeigt, dass man sein Leben ändern kann, wenn man aus dem Trott und der Gewohnheit ausbricht. 

Die Geschichte und der Schreibstil sind gut umgesetzt, doch habe ich gebraucht um in die Handlung rein zu kommen. Manche Passagen fand ich sehr lang. Doch fand ich, dass hier einer Gesellschaft der Spiegel vorgehalten wird und mit etwas Humor wurde das Buch aufgewertet.

Bewertung vom 22.07.2014
Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte / Der Fünfzigjährige-Trilogie Bd.1
Bergstrand, Mikael

Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte / Der Fünfzigjährige-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Der Titel soll meiner Meinung darauf hinweisen, dass der Roman aus Schweden stammt und ebenso lustig ist wie der 100jährige. Einen Vergleich gibt es sonst nicht.

Göran Borg, Texter und an die 50, geschieden von Mia vor 8 Jahren, 4 Monaten und 3 Tagen, lebt sein Leben ohne besondere Vorkommnisse. Außer Fußball und Gedanken an seiner Ex Frau passiert in seinem Alltag neben der Arbeit nichts. Als er plötzlich gekündigt wird, fällt er in eine noch tiefere Midlifecrisis. Sein bester Freund Erik überredet ihn, mit ihm und einer Reisegruppe nach Inden zu reisen und aus einer Laune heraus und weil es ja nicht noch schlimmer kommen kann, sagt Göran zu.

In Indien angekommen, bändelt sein Freund Erik erst mal mit einer Mitreisenden an. Die Einsamkeit und die Hektik des Landes machen Göran zu schaffen und dann wird er auch noch krank und muss 2 Tage im Bett verbringen. Um der Reisegruppe nachreisen zu können, wird der Inder Mr. Yogi als Fahrer engagiert.

Mr. Yogi und Göran finden sofort einen Draht zueinander und der Inder bietet Göran an, seinen Urlaub doch bei ihm zu Hause zu verbringen, um das echte Indien kennen zu lernen.

Und damit beginnt für Göran Borg das Abenteuer Indien. Mr. Yogis Weisheiten und wie er die Dinge sieht oder wie er noch so jede persönliche Katastrophe gut reden und den Sinn darin erkennen kann, sind sehr humorvoll beschrieben. Natürlich lernt Göran auch eine Frau kennen und sie ist der Grund, warum aus geplanten 2 Wochen ein längerer Aufenthalt wird. Göran lernt Gelassenheit und seine Lebensfreude kommt zurück. Er packt sein Leben wieder an und mit seiner neuen Liebe und Mr. Yogi erlebt er Dinge, die nur so in Indien passieren können.

Ich habe oftmals laut los lachen müssen, es passieren öfter so schräge Begebenheiten, die einfach zu komisch sind. Auch gefiel mir der humorvolle Einblick ins indische Leben sehr gut.

Das Buch lohnt sich auf jeden Fall.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2014
Eene Meene
Arlidge, Matthew J.

Eene Meene


ausgezeichnet

Ich bedanke mich für dieses einzigartige Leseexemplar.

„Eene Meene“ ist ein besonders gut durchdachter Thriller. Wer hatte nicht schon mal den Gedanken, für einen anderen Menschen alles zu tun, wenn es die Situation erfordern würde?!

Genau das passiert in dem Buch: Es werden regelmäßig 2 Personen entführt und in dieses Situation gebracht: Mal ist es ein Paar, mal Arbeitskollegen oder Mutter und Tochter. Nur sie Beide, gefangen in einem Raum, ohne etwas zu trinken oder zu essen und eine Waffe mit nur einer Kugel. Wie entscheidet man sich? Wenn es einem immer schlechter geht und man die Wahl hat, elendig zu sterben oder den anderen umzubringen und dann frei zu kommen? Genau diese Wahl wird den Entführten gelassen.

Detective Inspector Helen Grace steht anfangs vor einem Rätsel. Sie und ihr Team gehen den Geschehnissen nach und kommen der Auflösung Stück für Stück näher.

„Eene Meene“ ist schlüssig geschrieben und nie kam beim lesen Langeweile auf. Ich konnte es nicht abwarten, der Handlung weiter zu folgen. Diese Geschichte hat den Titel Thriller verdient.
Ich freue mich bereits jetzt über weitere Spannende Bücher mit Helen Grace. Der Autor hat ihr Leben nur knapp beschrieben, das lässt für weitere Bücher viel Spielraum.

Mal wieder überzeugte 5 Sterne von mir.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2014
Elizabeth wird vermisst
Healey, Emma

Elizabeth wird vermisst


ausgezeichnet

„Elizabeth wird vermisst“ ist ein sehr emotionales und berührendes Buch. Wenn man es gelesen hat, kann man es nicht einfach weg legen, sondern beschäftigt sich noch mit der Geschichte der an Demenz erkrankten Maud.

Die Autorin schreibt das Buch aus der Sicht von Maud und als Leser verfolgt man so ihre Unsicherheit und Angst, Verwirrtheit und auch Wut, weil sie manches nicht mehr begreifen kann. Aber auch ihre Freude und Spaß, gerade mit ihrer Enkeltochter machen die Geschichte so sympathisch. Maud wird sehr liebevoll beschrieben und man kann nicht anders, als sie gern zu haben.

Maud ist auf der Suche nach ihrer langjährigen Freundin Elizabeth und unternimmt einiges, um sie zu finden. Leider erinnert sie sich nicht mehr daran, dass sie manche Unternehmungen wiederholt und damit ihre Umwelt auf die Nerven geht.

Dazu erinnert sie sich aber klar an ihre Kindheit und Jugend, ihre Schwester Sukey verschwand damals spurlos und Niemand hat je aufklären können, was mit ihr geschah.

Die Geschichte wechselt immer zwischen der heutigen Maud und der Erinnerungen an damals hin und her. Im laufe der Geschichte wird einem bewusst, dass ihre Suche nach Elizabeth auch mit dem nicht aufgeklärten Verschwinden ihrer Schwester zu tun hat.

Unbedingt lesen und ganze 5 Sterne von mir für das Debüt von Emma Healey.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.