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smartie11
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In Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 871 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2023
Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1
Martin, Tina N.

Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1


weniger gut

Ein Debut, das mich leider nicht überzeugen konnte

„Es liegt alles seit Langem unter dem Schweigen der Leute begraben“ (S. 397)

Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem spektakulären Fall, der mit viel Tamtam und schon fast in Chris Carter´scher Manier schriftstellerisch inszeniert worden ist (nur mit weniger Blut), was einen wirklich spannenden und vielversprechenden Auftakt darstellt. So weit, so gut…

Doch im Folgenden treten die Ermittlungen zäh auf der Stelle und knapp bis zur Hälfte passiert auch nichts Spannendes mehr. Statt fesselnder Unterhaltung hat mir dieses Buch in seiner ersten Hälfte umso mehr Verwirrung beschert. In schneller Folge bringt die Autorin eine unübersichtliche Vielzahl an Figuren ins Spiel, so dass ich echte Schwierigkeiten hatte, die ganzen skandinavischen Namen auseinanderzuhalten. Selbst am Ende kam es durchaus vor, dass ich mich beim Lesen fragen musste „Wer war nochmal Magnus?“.

Auch wenn die zweite Hälfte dann mit mehr Spannung versehen war, konnte mich die Geschichte am Ende nicht überzeugen. Ja, es gab fesselnde Momente, aber auch einige sehr schwer verdauliche, menschenverachtende Szenen. Und ja, es gab auch ein paar wenige überraschende Momente, aber entweder hatte ich überhaupt keine Chance, diese vorherzuahnen (weil die Autorin mir ganz bewusst Informationen vorenthalten hat, anstatt sie geschickt in der Storyline zu „verstecken“, wie es manch anderen Autor*innen gelingt) oder aber mir war die Entwicklung viel früher klar als den Ermittlern selbst. Dass diese in den wichtigen Situationen folgenschwere und absolut unprofessionelle Fehler gemacht haben und in anderen Situationen das inzwischen Offensichtliche einfach nicht kapieren wollten, schmälerte den „Lesegenuss“ umso mehr.

Bis zum Schluss ist mir so auch keiner der Hauptcharaktere sympathisch geworden, lediglich bei den Randfiguren mochte ich die ein oder andere. Dazu serviert uns Tina N. Martin auch noch ein Ende, dass für mich persönlich extrem unbefriedigend war und zudem noch einige Fragen offengelassen hat.

FAZIT:
Sorry, aber es gibt deutlich bessere Skandinavien-Thriller!

Bewertung vom 02.05.2023
Doktor Draußen
Manke, Matthias

Doktor Draußen


ausgezeichnet

Anleitung zum Draußen sein – mit vielen praktischen Übungen und Tipps

„Körperliche Aktivitäten an der frischen Luft sind ein Allheilmittel gegen Stress, Schmerzen, Ängste, Beschwerden, Krankheiten und schlechte Laune. Unter freiem Himmel finden wir genau das, was uns fehlt: innere Ruhe, neue Kraft und Gelassenheit.“ (S. 5)

Meine Meinung:
Von Autor Dr. Matthias Menke kenne ich bereits den Ratgeber „Wenn der Orthopäde Rücken hat“, der mich sehr überzeugen konnte. Entsprechend gespannt war ich auf sein neues Buch.
Es dürfte wohl den meisten Menschen bewusst sein, dass Bewegung an der frischen Luft gesund ist. Dennoch kommt genau das im Alltagsstress bei Vielen oft viel zu kurz. In den ersten beiden Kapiteln dieses Buches erklärt uns der Autor, wie vielfältig und nachhaltig die positiven Gesundheitseinflüsse von Bewegung im Freien auf unseren Organismus sind. Neben Dingen, die einem (eigentlich) klar sein sollten, gibt es hier viele interessante Fakten und Details zu erlesen, dich mich dann doch teilweise wirklich überrascht haben. So belegen Studien zum Beispiel, dass allein schon der Blick aus dem Fenster in die Natur der Gesundheit förderlich ist, oder dass moderne Umweltsyndrome, wie etwa das „Sick-Building-Syndrom“, zu indifferenten Symptomen wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit führen können. Er erklärt unter Anderem, warum Barfußlaufen das Immunsystem trainiert (und dass Schuhe mit perfekter Dämpfung unseren Füßen „die letzte Würde raubten“), dass sportliche Aktivitäten im Freien eine Art „natürliches Antibiotikum“ sind und dass Bewegungsmangel zu den Hauptursachen für Diabetes Typ 2 gehört. Eine stattliche Reihe guter Argumente also!

Nachdem also wirklich jedem klar geworden sein dürfte, dass es die eigene Gesundheit ohne ausreichend Bewegung an frischer Luft auf Dauer echt schwer hat, geht das Buch in folgenden Kapiteln zu den praktischen Vorschlägen über. In Kapitel 3 stellt Dr. Matthias Manke die aus seiner Sicht „besten Sportarten für Draußen“ vor und berichtet dabei von seinen eigenen Erfahrungen, die er gesammelt hat. Das fängt mit ganz „banalen“ Einstiegs-Tätigkeiten wie Spazierengehen und Waldbaden an, geht über Klassiker wie Wandern und Joggen („nicht einfach loslaufen“!) und führt bis zu „Spezialdisziplinen“, die eher etwas für (sehr) Fortgeschrittene sind, wie etwa Klettern und Wellenreiten. Das macht wirklich neugierig, mal etwas Neues auszuprobieren.

in Kapitel 4 wird es dann mit den „Green Exercises“ noch praktischer. Hier stellt der Autor 54 praktische Übungen mit bebilderten Anleitungen vor, die man sich selbst je nach Beschwerden und eigenem Fitnesslevel zusammenstellen kann. Spätestens mit diesen Übungen kann wirklich jeder seine Fitness nach und nach erhöhen und seinem Körper etwas Gutes tun!

FAZIT:
Ein sehr gelungener, praktischer Ratgeber mit vielen Denkanstößen und konkreten Übungen. Der perfekte Runter-vom-Sofa-Motivator!

Bewertung vom 28.04.2023
Gelato
De Giglio, Stefano

Gelato


ausgezeichnet

Eisgenuss auf Spitzenniveau – ein Buch für ambitionierte Genießer

„Angetrieben von der Vision, den puren Geschmack der Zutaten in Eis zu übersetzen, stieg er bis auf die Molekularebene ab: Welche Art von Zucker harmonisiert mit welcher Zutat? Wie hoch darf der Anteil von Fetten und Eiweißen sein, um Aromen auf den Punkt in Szene zu setzen?“ („Zum Autor“, S. 262)
„Gelato auf einer professionellen Basis herzustellen, ist eine Kunst für sich.“ (S. 6)

Meine Meinung:
Dieses Buch richtet sich nicht an Hobby-Köche, die zu Hause mal schnell und unkompliziert eine Eiscreme „zusammenmixen“ möchten. Denn das, was uns Autor Stefano De Giglio hier präsentiert, ist die höchste Kunst der Eisherstellung: Schon beinahe wissenschaftlich fundiert, mit sehr viel Expertise & Leidenschaft, noch mehr Genauigkeit und vor allem: mit den besten Zutaten!
Daher verwundert es auch nicht, dass das sehr aufwendig und hochwertig produzierte Buch mit einem rund 60seitigen „Theorieteil“ beginnt, in dem insbesondere die Entwicklung des „Eiskörpers“ und die vielfältigen Einflussfaktoren darauf im Fokus stehen. Akribisch exakt hat der Autor für jedes seiner Rezepte eine perfekte und grammgenaue (!!!) Zusammenstellung der Zutaten herausgetüftelt. Eine „Grundbasis“ für verschiedene Eissorten sucht man hier vergebens! Die Liebe zum Detail und die Leidenschaft für den perfekten Eisgenuss sorgt dann auch dafür, dass jedes Rezept spezielle Ingredienzen erfordert, die man sich erst einmal zulegen muss, wie etwa Dextrose, Trockenglukose, Johannisbrotkernmehl, Inulin & Co. In Sachen „Hardware“ dürfte das meiste Equipment in einer gut ausgestatteten Küche bereits vorhanden sein, abgesehen von einer Semiprofi-Eismaschine (die Maschinen der vom Autor empfohlenen Hersteller gehen bei rund 700 Euro los!). Wie man sieht: dieses Buch ist anspruchsvoll, belohnt dann dafür aber auch mit himmlischem Eisgenuss.
Ab Seite 60 wird es dann richtig „spannend“, denn ab hier heißt es: „Gelato Schritt für Schritt“ und Stefano De Giglio liefert uns eine gut bebilderte Anleitung der einzelnen Herstellungsschritte, die auch Anfänger nicht überfordern dürfte.
Das Herzstück des Buches ist natürlich die Rezeptsammlung: Von Klassikern wie Sahne-, Vanille- und Stracciatellaeis reichen die Rezepte über spannende Kreationen wie „Buttermilcheis mit Limoncello“ oder „Macadamiasorbet mit Granatapfel“ bis hin zu außergewöhnlichen Geschmackskompositionen, die man so auch in einer Sterneküche finden könnte, wie etwa „Parmesaneis mit Balsamico“ oder auch „Feigensorbet mit krossem Schinken“. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei und wenn man sich erst einmal in diese Materie eingearbeitet hat, kann man mit diesem Buch perfekt in die erste Eisliga aufsteigen!

FAZIT:
Dieses Buch ist wirklich anspruchsvoll, belohnt dann dafür aber auch mit himmlischem Eisgenuss!

Bewertung vom 26.04.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Mord auf dem verfluchten Felsen

„Das also war das Ensemble: ein Fernsehkoch der Kategorie fett, süß und ungesund, eine blinde Hellseherin, ein Kriegshistoriker, eine Kinderbuchautorin, eine französische Performance-Dichterin, Hawthorne und ich. Nicht gerade die glorreichen Sieben, ging es mir durch den Kopf.“ (S. 31)

Meine Meinung:
Ein kleines Literaturfestival auf der beschaulichen Kanalinsel Alderney, ein verschwundenes Trinkgeld, ein abhanden gekommener Füllfederhalter, ein mysteriöser Unbekannter und eine unheilvolle Spielkarte als Warnung am Mercedes des Lebemanns und Selfmade-Millionärs Charles le Mesurier. Es sind zunächst Kleinigkeiten, die Anthony Horowitz auffallen. Aber geht hier nur seine Krimiautoren-Fantasie mit ihm durch? Immerhin hat es auf der kleinen Kanalinsel noch nie einen Mord gegeben. Aber das könnte sich ändern…

Ich kenne die ersten beiden Bände der „Daniel Hawthorne“-Reihe noch nicht, aber das Konzept und insbesondere der Schauplatz haben mich sehr neugierig auf dieses gemacht. Die Idee, selbstironisch und immer wieder augenzwinkernd einen Kriminalroman über sich selbst zu schreiben, bei dem man sich zum hinterherdackelnden Assistenten des Ermittlers degradiert, ist absolut originell und wirklich erfrischend umgesetzt. Das Setting ist ganz wunderbar gewählt und Horowitz gelingt es, die Atmosphäre der Insel, die zwischen Urlaubsparadies und Enklave mit dunkler Vergangenheit hin und her changiert, mit ausdrucksstarken Worten einzufangen und zu transportieren („Das Land ringsum war feindselig, voller schwarzer Magie“). Dazu gesellt sich noch ein Protagonist, der sich mit Holmes´scher Auffassungsgabe stoffelig-gradlinig durch einen Fall wühlt, ohne sich dabei von irgendjemandem in die Karten schauen zu lassen. Allein dies alles macht diesen Kriminalroman absolut lesenswert!

Der Fall an sich präsentiert sich verzwickt, wobei die zentrale Figur des Charles le Mesurier zwar sehr stereotyp, aber durchaus passend charakterisiert ist. Eine Vielzahl unterschiedlichster potenziell Verdächtiger macht die Ermittlungen und vor allem die Suche nach einem Motiv nicht einfacher. Geschickt baut der Autor seine Szenerie auf und rückt nach und nach einzelne Figuren in den Vordergrund. Die Spannung und der kriminalistische Sog hätten zu Beginn zwar gerne etwas höher sein können, aber die oben schon genannten Stärken trösten darüber hinweg, dass im ersten Drittel noch nicht viel passiert.

Am Ende, als sowohl Anthony Horowitz als auch ich selbst schon befürchtet hatte, dass es ein enttäuschendes Ende dieses Falles geben könnte, trumpft Hawthorne endlich groß auf und liefert eine Auflösung, die mich voll und ganz überrascht hat und diesem Kriminalroman ein gekonntes Ausrufezeichen setzt. Wirklich geschickt und souverän gemacht, genau wie der kleine Cliffhanger am Ende, der mich neugierig auf die anderen Bücher der Reihe macht!

FAZIT:
Ein intelligent konzipierter und sehr unterhaltsam geschriebener Who-dun-it-Krimi vor toller Kulisse.

Bewertung vom 21.04.2023
Prost, auf die Feinschmecker
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Feinschmecker


ausgezeichnet

Eine Leiche zum Dessert – humorvolle Regionalkrimikost at it´s best!

„Ich muss hier echt andere Seiten aufziehen. Immerhin bin ich der Chef von dem ganzen Bums hier. Jeder schneit einfach rein und fragt nach Futter, der Schwenk pfuscht in meinen Ermittlungen herum und bei unseren Zeugen und Verdächtigen wird unsere Autorität untergraben. Langsam, aber sicher reicht´s.“ (S. 304)

Meine Meinung:
Der siebte Fall für HK Tischler und POM Fink – und noch immer sind die beiden nicht satt! Als der pensionierte Lehrer Klaus Busch direkt nach dem traditionellen Kochclub-Abend tot an seiner Gartenpforte zusammenbricht, ist meinen beiden Chiemgauer Lieblingsermittlern schnell klar, dass hier mehr im Spiel sein könnte als ein normaler Herzinfarkt. Dass die Hobby-Kochrunde ausgerechnet mit der lokalen Prominenz und entfernten Fink´schen Verwandtschaft gespickt ist, macht das Ermitteln natürlich auch nicht gerade einfacher…
Was soll ich eigentlich noch groß schreiben? Schon Band eins bis sechs dieser Reihe haben mir sehr humorvolle und allerbeste Cosy-Crime-Unterhaltung beschert und auch Band sieben steht dieser Tradition in nichts nach: Eine Leiche zum Dessert und weit und breit kein Motiv in Sicht. Eine illustre Runde von Hobbyköchen, unterschwellig verkorkste Beziehungen jeglicher Art und Fallwurzeln, die tiefer reichen, als sich das die Ermittler und ich uns zu Beginn hätten träumen lassen. Die perfekten Zutaten für ein unterhaltsames Krimi-Dinner also!
Neben dem Fall, den Autor Friedrich Kalpenstein einmal mehr gekonnt kreiert und gewürzt hat, glänzt das Brunngrieser Ensemble mit dem, was es am besten kann: skurril, umtriebig und humorvoll sein. Und manchmal auch alles gleichzeitig. Egal ob die freundschaftliche Dauer-Frotzelei zwischen Tischler und Fink, das liebevolle Necken mit spitzen Sprüchen zwischen Constantin und Britta oder auch die herzerwärmende Seelenverwandtschaft des Hauptkommissars mit der (nicht mehr ganz so) heimlichen Reihen-Heldin und Cover-Girl Resi. Brunngries ist für mich schon fast so etwas wie eine zweite literarische Heimat geworden und ich bin jedes einzelne Mal wieder sehr, sehr gerne zu Gast hier! Vielen herzlichen Dank, lieber Friedrich Kalpenstein!

FAZIT:
Der perfekte Krimi-Hauptgang für höchst unterhaltsame Lesestunden!

Bewertung vom 21.04.2023
Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
Messenger, Shannon

Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)


ausgezeichnet

Ein tolles Gesamtpaket für alle Fans der Reihe

„Die Neverseen sollten wissen, dass sie das hier getan hatte.
Sie hatte keine Angst.
Sie war stark.
Und sie war bereit zu gewinnen.“ (S. 722)

Meine Meinung:
Wie die Nummerierung schon anzeigt, ist dies kein „regulärer“ Band der Reihe. Zwar umfasst dieser Band gewohnt „stolze“ 766 Seiten, aber die neue Story umfasst davon „nur“ 254 Seiten. Dennoch hat es auch diese Geschichte, die nahtlos an die Ereignisse von Band 8 anschließt, wieder in sich. Abwechselnd aus der Perspektive von Sophie und Keefe erzählt uns Shannon Messenger, was die dramatischen Ereignisse von Band 8 mit Keefe gemacht haben. Darüber hinaus unternimmt Sophie höchst interessante Nachforschungen und trifft eine sehr, sehr folgenreiche Entscheidung… Das ist wie immer absolut spannend zu lesen und Ro, die stellenweise mal eine ganz andere Seite von sich preisgibt, positioniert sich dabei immer mehr als eine meiner absoluten Lieblings-Figuren!
Diese Geschichte muss man als Fan einfach gelesen haben!
Aber nun zu den anderen rund 500 Seiten: Diese bieten uns eine Vielzahl toller Extras rund um das KotLC-Universum, angefangen von der die Umschlaginnenseiten schmückenden Weltkarte der Verlorenen Städte, über die „Signaturakten“ (wie ausführliche Steckbriefe) der wichtigsten Charaktere dieser Reihe, und sehr viele Detailinformationen rund um das Leben in den Verlorenen Städten, die Rebellen und die verschiedenen intelligenten Spezies. Dazu kommen noch ein paar „Mitmach-Kapitel“ (in denen man z.B. sein Fan-Wissen testen kann) und last but absolutely not least ein toller Bildteil mit im wahrsten Sinne des Wortes phantastischen Artworks.

Alles in allem eine spannende neue Geschichte und ein tolles Kompendium zur KotLC-Welt! Und NEIN: auch in diesem Band wird das große Geheimnis um Keefes legendenumwobenes Gulonspektakel nicht gelüftet… 😉

FAZIT:
Ein absolutes must-read für Fans der KotLC-Reihe!

Bewertung vom 14.04.2023
Lebendige Nacht
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


ausgezeichnet

Eine faszinierende Reise in die erstaunliche Fauna der Nacht

„Kommen Sie mit auf eine Reise in diese Dunkelwelt, lernen Sie ihre Bewohner kennen und öffnen Sie Ihre Augen für die Wunder der Nacht.“ (S. 15)

Meine Meinung:
Trotz allem technischen Fortschritt und dem schier unendlich großen kollektiven Wissen der Menschheit gibt es doch noch immer Bereiche, über die unser Wissen begrenzt ist. Die Tiefsee zum Beispiel, oder eben auch das vielfältige und oft sehr erstaunliche Leben in der Nacht.
Mit ihrem Buch „Lebendige Nacht“ bringt uns die promovierte Wildbiologin Sophia Kimmig die quirlige und faszinierende „Parallelwelt“ der Nacht und ihre manchmal skurril anmutenden Bewohner näher, denn allein bei den Säugetieren sind etwas mehr als zwei Drittel aller Arten überwiegend dämmerungs- oder nachtaktiv! Dabei widmet sie sich insbesondere den Bilchen („Schlafmäuse“), Eulen, Fledermäusen, Waschbären und Nachtfaltern. Aber auch eine Reihe anderer Tierarten stellt sie in diesem Buch vor, so dass es hier sehr viel zu Lernen und mindestens genauso viel zum Staunen gibt.
Hätten Sie zum Beispiel gewusst, dass sich Federschwanz-Spitzhörnchen an einem natürlich hergestellten „Palmwein“ berauschen? Oder dass Ratten darauf trainiert werden können, Landminen zu erschnüffeln? Warum Robben und Delfine manchmal beim Schwimmen durch dunkles Wasser Lichtspuren hinter sich herziehen? Warum der Mond Borstenwürmer zum Platzen bringt? Oder dass Siebenschläfer selbstproduzierten Klebstoff an ihren Füßen haben?
All diese erstaunlichen Fakten präsentiert die Autorin sehr fundiert wie gleichsam unterhaltsam. Dabei beschäftigt sie sich aber auch mit den Urängsten der Menschen vor Dunkelheit (Nyktophobie / Nachtangst), spannt einen weiten Bogen von Vincent van Goghs „Sternennacht“ bis zu Rainer Maria Rilke und setzt sich kritisch mit der „dunklen Seite des Lichts“ auseinander, wenn sie über moderne Lichtverschmutzung und deren Folgen für die Umwelt – und damit auch für uns – berichtet.
Beendet wird dieses wirklich lesenswerte Sachbuch von einem sehr persönlichen und offenen Nachwort der Autorin.

FAZIT:
Ein tolles und unterhaltsames Buch für aufgeschlossene, neugierige Menschen, die die dunkle Parallelwelt um uns herum näher kennenlernen wollen.

Bewertung vom 23.03.2023
GraviTrax Power Starter-Set Launch

GraviTrax Power Starter-Set Launch


ausgezeichnet

Ein tolles Starter-Set, das viel Spielspaß garantiert

Seit den ersten Tagen von GraviTrax sind wir dabei und haben unsere Bahn Stück für Stück erweitert. Nun kam das Power Starter-Set Launch dazu und wir sind echt begeistert! Neben den Standard-Bahnteilen gibt es hier gleich mehrere Spezial-Steine und -Elemente, die den Spielspaß und die Bauerfahrung aufs nächste Level heben!
Kernelement sind die Fernbedienung und ein paar elektronische Elemente, die sich per Funk (automatisch) miteinander verbinden und so eine gewisse, faszinierende Automation bieten.
Dieses Set lässt sich perfekt mit anderen (auch älteren!) Elementen und Sets verbinden. Von uns eine klare Kaufempfehlung!

Bewertung vom 23.03.2023
GraviTrax Power Elevator

GraviTrax Power Elevator


ausgezeichnet

Großartige Erweiterung!

Das geniale Gravitrax-Universum wird immer größer und diese kleine, aber sehr feine Erweiterung ist einfach großartig! Zwei AAA-Batterien hinein und schon kann der Spaß beginnen. Einfach auf den Knopf oben drücken und der Elevator ist aktiviert!

Alles, was man benötigt, ist ein beliebiges Starter-Set, damit man den Elevator in eine Bahn integrieren kann. Mit seiner Hilfe kann man die Kugeln wieder auf eine höhere Ausgangsbasis bringen und damit die Laufstrecke verlängern.

Mein Sohn und ich haben schon viel Spaß mit dem Elevator gehabt! Danke, Ravensburger!

Bewertung vom 21.03.2023
Last Stormdancer / Der Lotuskrieg Bd.0
Kristoff, Jay

Last Stormdancer / Der Lotuskrieg Bd.0


ausgezeichnet

Ein spannendes Prequel zur Lotuskrieg-Trilogie

„Der Sonnenuntergang tauchte die Wolken in blutrotes Licht. Wie eine offene Wunde war der Himmel, man konnte kaum hinschauen. Es war, als hätte das Leiden selbst eine Farbe angenommen und hinge ringsumher sichtbar in der Luft.“ (S. 104)

Meine Meinung:
Dieser Band bietet die Vorgeschichte zur Lotuskrieg-Trilogie und spielt rund 100 Jahre zuvor. Als Bonus gibt es noch eine poetische wie verzweifelte Kurzgeschichte, die in der vor Industrialisierung sterbenden Stadt Kigen spielt.
Obgleich ich die Lotuskrieg-Trilogie noch nicht kenne, hatte ich keine Schwierigkeiten, mich in die Geschichte und diese andersartige Welt hineinzulesen. Einige Begriffe, zu denen es in der Trilogie wohl ein Glossar gibt, blieben mir natürlich fremd, aber das tat dem Verständnis der Story und der Zusammenhänge keinen Abbruch.
Es ist schier unglaublich, wie schnell Jay Kristoff mich mit diesen Geschichten in seinen Bann gezogen hat, insbesondere, nachdem ich bei seinen absolut genialen Nevernight-Chroniken verhältnismäßig lang gebraucht hatte, um ganz in die Geschichte abzutauchen. Nach wenigen Seiten schon ist man fasziniert von dieser fremdartigen Welt, die fernöstliche Geschichte und Mystik mit nach Ruß und Dreck stinkenden Steam-Punk-Elementen verbindet. Es ist die Geschichte eines blinden Jungen, der mit unerschütterlichem Glauben an einer Prophezeiung festhält, dass er der Retter der Welt ist. Erzählt wird sie aus der Sicht von Koh, einem Arashitora-Weibchen, auch „Donnertiger“ genannt. Auf der einen Seite strahlende Zuversicht und unglaublich tapferes und aufopferungsvolles Heldentum, auf der anderen Seite düstere Machenschaften und Machtkämpfe um die Vorherrschaft der Inselwelt. Wie zwei donnernde Züge rauschen diese beiden Handlungsstränge aufeinander zu, um in einem dramatischen Finale den alten Kampf zwischen Gut und Böse auszufechten.
Selten habe ich es bislang erlebt, dass eine Kurzgeschichte von rund 130 Seiten mich so dermaßen gepackt und tief in ihren Bann gezogen hat. Damit beweist Jay Kristoff einmal mehr, dass er zu Recht zu den bedeutendsten zeitgenössischen Phantastik-Autoren zählt.

FAZIT:
Ein ganzes Epos auf nur 135 Seiten – ein kleines Meisterwerk!