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Nijura

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2018
Wo alles beginnt / Hazel Wood Bd.1
Albert, Melissa

Wo alles beginnt / Hazel Wood Bd.1


weniger gut

Unausgegoren und anstrengend

Alice und ihre Mutter Ella werden ständig vom Unheil verfolgt, das hat erst ein Ende, als die geheimnisvolle Schriftstellerin Althea Proserpine, Alice Großmutter stirbt. Doch dann wird Ella entführt und Alice erhält die Warnung sich von Hazel Wood, dem Anwesen ihrer Großmutter, fern zu halten. Aber natürlich sucht Alice ihre Mutter und der Weg führt nach Hazel Wood.

Meine Meinung:
Ich habe mich wirklich gefreut, dieses Buch zu lesen. Das Cover ist wunderschön und sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe hatten mich überzeugt.
Am Anfang war durchaus eine Handlung erkennbar (Ella wurde entführt, Alice macht sich auf die Suche nach ihr), auch hat mir die poetische Sprache sehr gefallen. Ebenso hat mir die winzig kleine Geschichte über die doppeltote Katherine sehr gefallen, doch je weiter sich die Geschichte auf das Hinterland zubewegte, umso verworrener wurde die Handlung. Im Hinterland selbst traf Alice auf diverse Personen, aber ich konnte keinen Sinn darin erkennen. Es erschien mir wie eine Art Aufzählung von Märchenfiguren, die aber keine fortführende Geschichte erkennen ließen. Am Ende habe ich das Buch quer gelesen, so genervt war ich von der nicht vorhandenen Handlung.

Ich bin sehr enttäuscht von dem Buch, man hätte aus der Grundidee heraus, sicher eine tolle Geschichte machen können, aber leider habe ich vergeblich darauf gehofft.

Fazit: Wer ein gutes Märchen lesen möchte, sollte sich Abarat von Clive Barker kaufen, aber die Finger von Hazel Wood lassen.

Bewertung vom 25.08.2018
Vox (eBook, ePUB)
Dalcher, Christina

Vox (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Böse triumphiert, wenn gute Menschen nichts tun

Die Wissenschaftlerin Jean lebt in einer fiktiven Zukunft Amerikas, in welcher die Regierung beschlossen hat, dass Frauen nicht mehr als 100 Wörter am Tag sagen dürfen. Sie bereut schon bald, dass sie einfach nur zugesehen hat und nichts dagegen unternommen hat. Nun fristet sie ihr Dasein als Hausmütterchen und Ehefrau. Sie muss mit ansehen, wie ihr Sohn diese Ideologie verinnerlicht und ihre kleine Tochter Sonia mehr oder weniger sprachlos aufwächst und kann nichts dagegen tun. Doch dann erkrankt der Bruder des Präsidenten und nur sie scheint in der Lage zu sein, ihm helfen zu können. Kann sie ihre neue Freiheit nutzen, die Regierung zu einer Umkehr zu bewegen?

Meine Meinung:
Das Cover ist sehr gelungen, da es das Thema durch das X, das direkt auf dem Mund der abgebildeten Frau sitzt, schon optisch aufgreift.

Eigentlich kann man sich nicht vorstellen, dass in unserer modernen Welt so etwas passieren kann - Frauen plötzlich ihre Jobs verlieren und mehr oder weniger ohne Stimmrecht durchs Leben gehen. Doch in Zeiten wo jemand wie Trump Präsident werden kann, der mitunter auch die abstrusesten Ideen hat, ist sowas vielleicht noch nicht mal so weit hergeholt. Die Entwicklung in Amerika beobachte ich schon mit Sorge.

Doch nun zum Roman zurück. Jean ist eigentlich eine intelligente und moderne Frau, doch auch sie hat wie die meisten anderen einfach nur zugesehen, als sich diese Ideologie entwickelte und hat nichts dagegen unternommen. Ihre Freundin Jackie, die sich gegen das System gestellt hat, hat sie nur belächelt.
Viele haben das getan, sodass die Gegenbewegung in der Minderheit und somit zum Scheitern verurteilt war. Die Gegner, so wie Jackie, fristen jetzt ihr Dasein in einem Lager, wo sie in einer Fischfabrik oder einer Farm schuften müssen.
Und so erkennt auch Jean, dass das Böse nur siegen kann, wenn die Guten nichts dagegen unternehmen.

Der Roman rüttelt den Leser wach, weist ihn darauf hin, das Zeitgeschehen aufmerksam zu beobachten und sich nicht alles gefallen zu lassen.
Wichtig ist vor allem auch, dass wir der Jugend das Interesse an der Politik aufzeigen, damit sich so ein Szenario gar nicht entwickeln kann.

Den Schluss fand ich etwas verwirrend und zu schnell abgewickelt, aber ansonsten ist der Roman flüssig und angenehm zu lesen.

Fazit: Fiktiver Roman, der zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 24.07.2018
Der Schatten
Raabe, Melanie

Der Schatten


sehr gut

Einsamkeit im düsteren Wien
Die Journalistin Norah zieht nach einer gescheiterten Beziehung von Berlin nach Wien.
Dort begegnet ihr auf der Straße eine Bettlerin, die ihr prophezeit, dass sie Arthur Grimm aus gutem Grund töten wird. Norah ist perplex, sie kennt keinen Mann mit diesem Namen, und überhaupt - sie kann doch niemanden töten. Doch nach und nach gerät sie in einen merkwürdigen Strudel von Ereignissen (Dinge verschwinden, andere erscheinen plötzlich, sie bekommt seltsame SMS und eines Tages liegt eine Waffe in ihrer Wohnung). Und auf einmal ist sie sich nicht mehr so sicher, ob sie nicht doch zur Mörderin werden könnte…
Am Anfang fand ich die Handlung sehr interessant. Norah erschien mir bodenständig, sie leidet zwar immer noch am Selbstmord ihrer besten Freundin, aber das ist schon 18 Jahre her. Sie hat zwar Freunde, aber sie fühlt sich dennoch sehr verloren. Ihre Wohnung ist noch sehr trist, ich spürte regelrecht ihre Einsamkeit. Dann erfährt sie, dass es sich bei dem Tod von Valerie vielleicht doch um Mord gehandelt haben könnte. Nach und nach ging mir Norah dann doch ein wenig auf die Nerven. Erst sagt Norah, sie könne keinen Menschen töten, dann ertappt sie sich bei der Planung des Mordes - das fand ich ziemlich abstrus, da ich sie ja wie gesagt für sehr stabil gehalten habe.
Am Anfang des Buches bekommt man auch noch die Denkweise von Norah mit, aber nach und nach erhält sie Informationen, die mir als Leser aber versagt bleiben. Viele Sachen waren mir unerklärlich, z.B. warum Arthur Grimm so aggressiv auf Norah reagiert, obwohl er sie doch noch gar nicht kennt. Melanie Raabe versteht es, den Leser geschickt an der Nase herum zu führen. Allerdings wird dadurch die Spannung unerträglich und ich fühlte mich gezwungen, das Buch in einem Rutsch durchzulesen.
Die Ungewissheit war natürlich wichtig für das überraschende und sehr gut konzipierte Ende des Thrillers und hat mich dann mit den vermeintlichen Ungereimtheiten im Buch wieder ausgesöhnt.
Fazit:
Spannender und verwirrender Thriller mit einem richtig überraschenden Finale!

Bewertung vom 06.07.2018
Spur der Schatten / Leander Lost Bd.2
Ribeiro, Gil

Spur der Schatten / Leander Lost Bd.2


sehr gut

Der zweite Krimi mit Leander Lost

Die Polizistin Teresa Fiadeiro ist verschwunden, kurz darauf wird ihre Leiche gefunden. Sub-Inspektorin Graciana Rosado und Carlos Esteves können weiterhin auf die Unterstützung von Leander Lost bauen, der im Zuge eines Austauschsprogrammes von Hamburg nach Fuseta gekommen ist. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Motiv und dem Mörder.
Leander hat Asperger, doch er bemüht sich redlich darum, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Er hat sich extra ein Kompendium sinnloser Sätze zugelegt, um besser kommunizieren zu können. Die Überlegungen die er dabei anstellt, sind schon sehr amüsant. Graciana und Carlos kennen Leander inzwischen etwas besser und wissen, wie sie mit ihm umzugehen haben.
Im Zuge der Ermittlungen lernt Leander die Tochter der Ermordeten kennen, die ähnlich gepolt ist wie er. Ich war schon ein wenig fassungslos, wie unaufgeregt die beiden eine Familiengründung planen. Aber die Gedankengänge von Leander klingen durchaus logisch.
Ich habe mich sehr auf das zweite Buch mit Leander Lost gefreut, und am Anfang war ich etwas enttäuscht, irgendwie konnte mich das Buch nicht so fesseln wie der erste Teil. Ich bin oft mit meinen Gedanken abgeschweift. Der Wortwitz des Vorgängers hat mir gefehlt und die Figuren haben sich nicht wirklich weiterentwickelt.
Der Fall selbst kommt eigentlich erst in der zweiten Hälfte des Buches in Schwung. Die Ausbeutung von Angolas Einheimischen und der Bezug zu Portugal waren sehr interessant und ich denke, dass das der Realität wahrscheinlich nahe kommt. Ab da war ich wieder absolut gefesselt und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.
Die Beschreibungen der Gegend sind wieder sehr eindrucksvoll und ich wünschte mir dort zu sein und all die Köstlichkeiten der portugiesischen Küche genießen zu können.
Ich hoffe, dass es bald einen dritten Band um Leander Lost geben wird, in dem der Charme des ersten Buches wieder mehr zum Tragen kommt.

Bewertung vom 04.07.2018
Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1
Winkelmann, Andreas

Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1


sehr gut

Atemberaubende Spannung in den Kanälen von Hamburg
Die junge Leni hat einen Praktikumsplatz in einem Verlag ergattert und zieht deshalb vorübergehend nach Hamburg. Der Verlagschef hat ihr ein Zimmer in einer herrschaftlichen Villa besorgt, wo viele junge Menschen zeitweise unterkommen. Gleich am ersten Abend lernt sie die lebenslustige Vivien kennen. Als diese kurz darauf plötzlich verschwindet, macht sich Leni große Sorgen und sie fängt an, nachzuforschen, was aus ihrer Zimmernachbarin geworden ist.
Auch Freddy Förster macht sich Sorgen, ist er im Visier eines Mörders gelandet? Denn er hat einen Mord beobachtet und ist sich sicher, der Mörder will auch ihn beseitigen. Er geht zum Gegenangriff über und sucht seinerseits den Mörder.
Als Leni und Freddy sich begegnen, stellen sie fest, dass die beiden Fälle wohl zusammenhängen und sie geraten in große Gefahr.
Leni war mir von Anfang an sympathisch, sie ist sehr ernsthaft und realitätsnah. Auch Freddy war mir von Anfang an sympathisch, obwohl er in seinem früheren Leben ein richtig übler Zeitgenosse gewesen sein muss, aber er bereut seine Taten und befindet sich jetzt auf der richtigen Spur. Allerdings macht er jetzt auch einige wenig gute Erfahrungen, so wie seine früheren Opfer, nämlich dass man nicht jeden über den Weg trauen kann.
Die einzige Beanstandung die ich habe ist, dass der Kommissar sein Auto (Red Lady) zu sehr vermenschlicht, aber mein Sohn sagt, ich habe keine Ahnung von Männern….
Außerdem waren relativ viele Rechtschreibfehler in dem Buch, vor allem in der zweiten Hälfte des Thrillers (da sogar mal drei auf einer Seite…). Scheinbar liest nur noch der Computer Korrektur…
Von Anfang an bis zur letzten Seite ist das Buch unendlich spannend. Ich konnte es kaum zur Seite legen. Der Autor führt mich als Leser geschickt an der Nase herum, vor allem was das Motiv der Täter ist und zum Schluss war der zweite Täter für mich eine totale Überraschung.
Dies war das allererste Buch, dass ich von Andreas Winkelmann gelesen habe, aber sicher nicht das Letzte. Einige Bücher von ihm sind sofort auf meiner Wunschliste gelandet.

Fazit: Superspannender Thriller, absolute Leseempfehlung!

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2018
Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1
Kiernan, Olivia

Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1


gut

Belanglos und relativ langweilig

Frankie Sheehan, Detective im Dubliner Police Department, muss sich mit dem Tod der Wissenschaftlerin Eleanor Costello geschäftigen. Eigentlich sieht alles nach einem Selbstmord aus, doch es tauchen Zweifel auf…

Der Thriller ist aus der Sicht von Frankie in der Gegenwartsform geschrieben. Eigentlich passiert relativ wenig und ich habe mich schnell gelangweilt. Das Buch habe ich vor ca. einer Woche zuende gelesen und weiß schon jetzt nicht mehr viel vom Inhalt, eigentlich gerade noch wer der Mörder war. Ich habe es nur zu Ende gelesen, da ich es kostenlos von jellybooks zur Verfügung gestellt bekommen habe, ansonsten hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen.

Ich war im Urlaub schon in Dublin und mir hat die Stadt sehr gut gefallen, allerdings konnte ich sie mir in dem Roman gar nicht richtig vorstellen. Immer wenn erwähnt wurde, dass die Handlung in Irland/Dublin spielt, dachte ich: Ach ja, richtig - es spielt ja in Irland. Leider blieben Beschreibungen der Örtlichkeiten nichtssagend und blass.

Die Schreibweise des Thrillers ist an sich okay, aber wie gesagt, es passiert nicht all zu viel, die Spannung bleibt gänzlich außen vor und den Mörder kann man eigentlich auch nicht erraten.

Fazit: eine farblose Ermittlerin in einem langweiligen „Thriller“, den Inhalt vergisst man sofort nach dem Lesen.

Bewertung vom 01.06.2018
Sommernachtstod
Motte, Anders de la

Sommernachtstod


ausgezeichnet

Packender Schwedenkrimi mit überraschendem Ende


Im Sommer 1983 verschwindet der 4jährige Billy spurlos. Die Ermittlungen verlaufen trotz eines Verdächtigen im Sand. Die Familie zerbricht daran, die Mutter begeht Selbstmord. Zurück bleiben ein trauernder Vater und die Geschwister Vera und Mattias.

20 Jahre später: Billys Schwester Veronica arbeitet in einem Therapiezentrum, als Isak auftaucht und Andeutungen macht, die Veronica dazu veranlassen, neue Nachforschungen über die damaligen Ereignisse anzustellen. Doch inwieweit kann sie Isak trauen?

Als Erstes hat mich das tolle Cover angesprochen und den Klappentext fand ich äußerst interessant.

Am Anfang zog sich das Buch ein bisschen, Veronica (Vera) wirkt seelisch nicht sonderlich stabil und ich wusste nicht recht, was ich von ihr halten soll. Im Verlauf der Handlung wurde sie mir dann doch sehr sympathisch, was auch daran lag, dass sie nicht hysterisch durch die Gegend lief, wie ich anfangs befürchtete.

Der Autor hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht des damals ermittelnden Kommissars Mansson und aus der gegenwärtigen Sicht von Veronica geschildert.
Im Verlauf ergeben sich immer neue Hinweise, sodass ich kaum mit dem Lesen aufhören konnte. Manche Sachen waren mir recht schnell klar, aber was mit Billy passiert ist, wurde wirklich erst ganz am Ende geklärt. Die Auflösung war unsagbar tragisch und hat mich sehr mitgenommen.
Allerdings führt der Prolog den Leser auf eine komplett falsche Fährte. Dennoch kann ich den Kriminalroman wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 21.05.2018
Wenn's einfach wär, würd's jeder machen / Hamburg-Reihe Bd.5
Hülsmann, Petra

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen / Hamburg-Reihe Bd.5


sehr gut

Humorvoller, nachdenklicher und berührender Wohlfühlroman


Annika ist Lehrerin für Geographie und Musik und fühlt sich am Hamburger Werther Gymnasium richtig wohl. Als an der ALS (Astrid Lindgren Schule), die in dem Brennpunktbezirk Ellerbrook liegt, händeringend Lehrer gesucht werden, wird Annika unfreiwillig dorthin versetzt.

Die Kids dort sind ganz anders, als die wohlerzogenen Gymnasiasten und Annika hat nur einen Wunsch: möglichst schnell wieder zum Werther Gymnasium zurückzukehren. Sie gründet an der Schule die Musical AG und hofft darauf, einen Preis mit dem Musical zu gewinnen, der ihr ermöglicht, alsbald wieder an ihrer alte Schule zurückzukehren.


Meine Meinung:

Die Schüler an der ALS erinnerten mich am Anfang sehr an Fack Yu Göhte, vor allem Heaven-Tanita glich der treudoofen, aber herzlichen Chantal. Im Verlauf der Geschichte änderte sich aber das Gefühl und einige der Schüler sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Es gibt viele komische Momente, z.B. Vergleiche mit unnützen Tchiboprodukten mit dem Nachbarn Sebastian oder Prinz William, der aufblasbare Held ;)

Aber es gibt auch viele nachdenkliche Momente, wie die Geschichten mit dem Schülern Meikel, Maryam und Hamed.

Und es gibt unheimlich berührende Momente, in denen ich nur mit Tränen in den Augen weiterlesen konnte.

Gerne hätte ich mehr über den "normalen" Unterricht gelesen, die Musical-AG hat sehr überwogen, aber das hätte die Länge des Romans wahrscheinlich gesprengt.

Geschickt erzeugt die Autorin Situationen, in denen ich die starrsinnige Annika manchmal einfach schütteln möchte und nur denke, wie kann man nur so naiv sein.


Fazit:

Der Roman ist ein auf und ab der Gefühle, von amüsant zu nachdenklich bis berührend ist alles im Gesamtpaket dabei. Petra Hülsmann versteht es wunderbar uns Leser in die Geschichte einzubinden, als wäre man unmittelbar dabei. Auch wenn das Buch recht vorhersehbar ist, ist es doch ein echter Wohlfühlroman.

Bewertung vom 04.05.2018
Ich beobachte dich
Stevens, Chevy

Ich beobachte dich


sehr gut

Unterschwellige subtile Spannung
Vor gut 10 Jahren ist Lindsay ist mit ihrer Tochter Sophie vor ihrem gewalttätigen Mann Andrew geflohen. Bei der Verfolgung seinerseits kam eine junge Frau zu Tode und Andrew wanderte ins Gefängnis. Nun hat er seine Strafe abgesessen und findet dank seiner Tochter seine Familie in Dogwood Bay wieder. Lindsay hat sich hier ein neues Leben samt Freund aufgebaut und ist nicht begeistert, dass Sophie Kontakt zu Andrew aufgenommen hat. Lindsay befürchtet immer noch, dass Andrew ihnen etwas antun könnte, schließlich hat er schon damals versucht sie umzubringen. Und dann passieren in ihrem Umfeld Vorfälle, die sie in ihrer Vermutung immer mehr bestätigen.
Ich habe alle Bücher von Chevy Stevens gelesen und finde alle großartig. Auch dieses Buch hat mich wieder vollkommen in den Bann gezogen, ich konnte es kaum zur Seite legen, die Spannung war jederzeit unterschwellig vorhanden. Die Handlung wird abwechselnd aus Lindsays und Sophie Sicht geschildert, so konnte ich als Leser sowohl Lindsays als auch Sophies Sicht gut nachvollziehen. Lindsay weiß wie manipulierend und gefährlich Andrew sein kann und versucht Sophie zu beschützen. Sophie möchte ihren Vater, den sie als guten Vater erlebt hat, gerne näher kennen lernen, respektiert aber auch, dass ihre Mutter nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Sie merkt bald, dass Andrew über sie an Lindsay herankommen will und versucht den Kontakt zu ihm abzubrechen. Die Polizei ist wie immer machtlos, es sei denn es passiert etwas und lässt sich beweisen.
Ich habe regelrecht mit Lindsay und Sophie gebangt.
Dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass noch von anderer Seite eine Gefahr ausgeht.
Das Ende war nachvollziehbar, aber es war mir im Gegensatz zur vorherigen Handlung zu abrupt. Ich hätte mir da noch mehr Details gewünscht.

Fazit: Ein über lange Strecken spannender Thriller mit gut ausgearbeiteten Hauptprotagonisten, für das mäßige Ende muss ich aber leider einen Stern abziehen.