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Nijura

Bewertungen

Insgesamt 205 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2018
Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1
Kiernan, Olivia

Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1


gut

Belanglos und relativ langweilig

Frankie Sheehan, Detective im Dubliner Police Department, muss sich mit dem Tod der Wissenschaftlerin Eleanor Costello geschäftigen. Eigentlich sieht alles nach einem Selbstmord aus, doch es tauchen Zweifel auf…

Der Thriller ist aus der Sicht von Frankie in der Gegenwartsform geschrieben. Eigentlich passiert relativ wenig und ich habe mich schnell gelangweilt. Das Buch habe ich vor ca. einer Woche zuende gelesen und weiß schon jetzt nicht mehr viel vom Inhalt, eigentlich gerade noch wer der Mörder war. Ich habe es nur zu Ende gelesen, da ich es kostenlos von jellybooks zur Verfügung gestellt bekommen habe, ansonsten hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen.

Ich war im Urlaub schon in Dublin und mir hat die Stadt sehr gut gefallen, allerdings konnte ich sie mir in dem Roman gar nicht richtig vorstellen. Immer wenn erwähnt wurde, dass die Handlung in Irland/Dublin spielt, dachte ich: Ach ja, richtig - es spielt ja in Irland. Leider blieben Beschreibungen der Örtlichkeiten nichtssagend und blass.

Die Schreibweise des Thrillers ist an sich okay, aber wie gesagt, es passiert nicht all zu viel, die Spannung bleibt gänzlich außen vor und den Mörder kann man eigentlich auch nicht erraten.

Fazit: eine farblose Ermittlerin in einem langweiligen „Thriller“, den Inhalt vergisst man sofort nach dem Lesen.

Bewertung vom 01.06.2018
Sommernachtstod
Motte, Anders de la

Sommernachtstod


ausgezeichnet

Packender Schwedenkrimi mit überraschendem Ende


Im Sommer 1983 verschwindet der 4jährige Billy spurlos. Die Ermittlungen verlaufen trotz eines Verdächtigen im Sand. Die Familie zerbricht daran, die Mutter begeht Selbstmord. Zurück bleiben ein trauernder Vater und die Geschwister Vera und Mattias.

20 Jahre später: Billys Schwester Veronica arbeitet in einem Therapiezentrum, als Isak auftaucht und Andeutungen macht, die Veronica dazu veranlassen, neue Nachforschungen über die damaligen Ereignisse anzustellen. Doch inwieweit kann sie Isak trauen?

Als Erstes hat mich das tolle Cover angesprochen und den Klappentext fand ich äußerst interessant.

Am Anfang zog sich das Buch ein bisschen, Veronica (Vera) wirkt seelisch nicht sonderlich stabil und ich wusste nicht recht, was ich von ihr halten soll. Im Verlauf der Handlung wurde sie mir dann doch sehr sympathisch, was auch daran lag, dass sie nicht hysterisch durch die Gegend lief, wie ich anfangs befürchtete.

Der Autor hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht des damals ermittelnden Kommissars Mansson und aus der gegenwärtigen Sicht von Veronica geschildert.
Im Verlauf ergeben sich immer neue Hinweise, sodass ich kaum mit dem Lesen aufhören konnte. Manche Sachen waren mir recht schnell klar, aber was mit Billy passiert ist, wurde wirklich erst ganz am Ende geklärt. Die Auflösung war unsagbar tragisch und hat mich sehr mitgenommen.
Allerdings führt der Prolog den Leser auf eine komplett falsche Fährte. Dennoch kann ich den Kriminalroman wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 21.05.2018
Wenn's einfach wär, würd's jeder machen / Hamburg-Reihe Bd.5
Hülsmann, Petra

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen / Hamburg-Reihe Bd.5


sehr gut

Humorvoller, nachdenklicher und berührender Wohlfühlroman


Annika ist Lehrerin für Geographie und Musik und fühlt sich am Hamburger Werther Gymnasium richtig wohl. Als an der ALS (Astrid Lindgren Schule), die in dem Brennpunktbezirk Ellerbrook liegt, händeringend Lehrer gesucht werden, wird Annika unfreiwillig dorthin versetzt.

Die Kids dort sind ganz anders, als die wohlerzogenen Gymnasiasten und Annika hat nur einen Wunsch: möglichst schnell wieder zum Werther Gymnasium zurückzukehren. Sie gründet an der Schule die Musical AG und hofft darauf, einen Preis mit dem Musical zu gewinnen, der ihr ermöglicht, alsbald wieder an ihrer alte Schule zurückzukehren.


Meine Meinung:

Die Schüler an der ALS erinnerten mich am Anfang sehr an Fack Yu Göhte, vor allem Heaven-Tanita glich der treudoofen, aber herzlichen Chantal. Im Verlauf der Geschichte änderte sich aber das Gefühl und einige der Schüler sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Es gibt viele komische Momente, z.B. Vergleiche mit unnützen Tchiboprodukten mit dem Nachbarn Sebastian oder Prinz William, der aufblasbare Held ;)

Aber es gibt auch viele nachdenkliche Momente, wie die Geschichten mit dem Schülern Meikel, Maryam und Hamed.

Und es gibt unheimlich berührende Momente, in denen ich nur mit Tränen in den Augen weiterlesen konnte.

Gerne hätte ich mehr über den "normalen" Unterricht gelesen, die Musical-AG hat sehr überwogen, aber das hätte die Länge des Romans wahrscheinlich gesprengt.

Geschickt erzeugt die Autorin Situationen, in denen ich die starrsinnige Annika manchmal einfach schütteln möchte und nur denke, wie kann man nur so naiv sein.


Fazit:

Der Roman ist ein auf und ab der Gefühle, von amüsant zu nachdenklich bis berührend ist alles im Gesamtpaket dabei. Petra Hülsmann versteht es wunderbar uns Leser in die Geschichte einzubinden, als wäre man unmittelbar dabei. Auch wenn das Buch recht vorhersehbar ist, ist es doch ein echter Wohlfühlroman.

Bewertung vom 04.05.2018
Ich beobachte dich
Stevens, Chevy

Ich beobachte dich


sehr gut

Unterschwellige subtile Spannung
Vor gut 10 Jahren ist Lindsay ist mit ihrer Tochter Sophie vor ihrem gewalttätigen Mann Andrew geflohen. Bei der Verfolgung seinerseits kam eine junge Frau zu Tode und Andrew wanderte ins Gefängnis. Nun hat er seine Strafe abgesessen und findet dank seiner Tochter seine Familie in Dogwood Bay wieder. Lindsay hat sich hier ein neues Leben samt Freund aufgebaut und ist nicht begeistert, dass Sophie Kontakt zu Andrew aufgenommen hat. Lindsay befürchtet immer noch, dass Andrew ihnen etwas antun könnte, schließlich hat er schon damals versucht sie umzubringen. Und dann passieren in ihrem Umfeld Vorfälle, die sie in ihrer Vermutung immer mehr bestätigen.
Ich habe alle Bücher von Chevy Stevens gelesen und finde alle großartig. Auch dieses Buch hat mich wieder vollkommen in den Bann gezogen, ich konnte es kaum zur Seite legen, die Spannung war jederzeit unterschwellig vorhanden. Die Handlung wird abwechselnd aus Lindsays und Sophie Sicht geschildert, so konnte ich als Leser sowohl Lindsays als auch Sophies Sicht gut nachvollziehen. Lindsay weiß wie manipulierend und gefährlich Andrew sein kann und versucht Sophie zu beschützen. Sophie möchte ihren Vater, den sie als guten Vater erlebt hat, gerne näher kennen lernen, respektiert aber auch, dass ihre Mutter nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Sie merkt bald, dass Andrew über sie an Lindsay herankommen will und versucht den Kontakt zu ihm abzubrechen. Die Polizei ist wie immer machtlos, es sei denn es passiert etwas und lässt sich beweisen.
Ich habe regelrecht mit Lindsay und Sophie gebangt.
Dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass noch von anderer Seite eine Gefahr ausgeht.
Das Ende war nachvollziehbar, aber es war mir im Gegensatz zur vorherigen Handlung zu abrupt. Ich hätte mir da noch mehr Details gewünscht.

Fazit: Ein über lange Strecken spannender Thriller mit gut ausgearbeiteten Hauptprotagonisten, für das mäßige Ende muss ich aber leider einen Stern abziehen.

Bewertung vom 19.04.2018
Das Lied des Nordwinds
Kabus, Christine

Das Lied des Nordwinds


ausgezeichnet

Eine großartige Geschichte über zwei Frauen, die sich ihre Unabhängigkeit erkämpfen

Norwegen 1905: Die junge Liv nimmt eine Stelle als Dienstmagd bei dem christlichen Ehepaar Treske an. Liv bemerkt bald, dass Herr Treske seinen Sohn Elias sehr oft ungerecht behandelt und ihn sogar in ein Heim stecken will. Liv möchte dem Jungen gerne helfen.

Schlesien 1905: Die junge Gräfin Karoline lebt im Haus ihrer tyrannischen Schwiegermutter. Die unglückliche Ehe mit Moritz bleibt kinderlos und schon bald interessiert sich Moritz mehr für andere Frauen und anderweitige Vergnügungen. Als Moritz schwerkrank wird, steht Karolines Zukunft auf dem Spiel. Da erfährt sie, dass ihr Mann kurz vor ihrer Hochzeit ein Kind in Norwegen gezeugt haben soll. Wagemutig macht sie sich auf den Weg nach Norwegen auf der Suche nach dem Erben.

Das Cover zeigt die wunderschöne Landschaft Norwegens. Der Titel des Buches passt meiner Meinung nach nicht so gut zum eigentlichen Thema des Buches.

Abwechselnd werden die Geschichten von Liv und Karoline erzählt. Der Leser ahnt schon bald den roten Faden zwischen derer beiden Leben, aber es bleibt bis zum Schluss spannend, ob die beiden auch wirklich aufeinandertreffen und sie ihre Ziele verwirklichen können.

Christine Kabus versteht es gekonnt, unterhaltsame geschichtliche Details über die Geschichte Norwegens in die Handlung einzuflechten. Mir war bisher z. B. nicht bekannt, dass sich Norwegen erst die Unabhängigkeit von Schweden "erkämpfen" musste. Ich habe so einiges dazu lernen können.
Die Entwicklung der beiden recht unterschiedlichen Frauen, die nach und nach immer selbstbewusster und unabhängiger werden, und nicht mehr alles gottgegeben hinnehmen, fand ich sehr spannend und glaubhaft.
Dies war mein erstes Buch von Christine Kabus, aber ganz sicher nicht mein Letztes!

Fazit: Ein wunderbarer Roman über die Emanzipation der Frauen, sehr emotional, mitreißend und überwältigend!

Bewertung vom 31.03.2018
Die Geschichte des Wassers / Klima Quartett Bd.2
Lunde, Maja

Die Geschichte des Wassers / Klima Quartett Bd.2


weniger gut

Enttäuschende Umsetzung eines interessanten Themas

Norwegen 2017: Die Umweltaktivistin Signe kämpft seit Jahren gegen den Raubbau ihrer Heimat. Als sie von der Zerstörung der heimischen Gletscher erfährt - das Gletschereis wird als Luxusgut in südliche Länder verkauft, vermutet sie, dass ihr ehemaliger Geliebter Magnus darin verwickelt ist. Sie stiehlt einige der Kisten und lädt sie auf ihr Boot "Blau" und fährt damit nach Frankreich, da Magnus inzwischen dort lebt. Während sie dorthin unterwegs ist, lässt sie ihr Leben Revue passieren.

Nordfrankreich 2041: David flieht mit seiner Tochter Lou vor Dürre und Feuer in ein Flüchtlingslager, hier wartet er auf die Ankunft seiner Frau Anne und ihrem kleinen Sohn August. Es gibt kaum noch Wasser, alles wird rationiert. Täglich geht David zum roten Kreuz und fragt nach seiner verlorenen Familie.

Ich habe mit Begeisterung "Die Geschichte der Bienen" gelesen und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an dieses Buch. Leider kann "Die Geschichte des Wassers" nicht mit dem Vorgängerbuch mithalten.
Es wird zwar der Raubbau des Wassers angesprochen, aber wie es dann zu der Dürre im Jahr 2041 kommen konnte, erschließt sich mir trotzdem nicht. Dazu hätte ich gerne wesentlich mehr Informationen erhalten. Dementsprechend oberflächlich wirkt die Handlung.
Mir hat sich auch nicht eröffnet, wie die Fracht an Bord des Schiffes das Schicksal des Planeten ändern kann. Da hatte ich viel mehr erwartet.

Die Geschichte um Signe fand ich sehr langatmig und die Protagonistin ist mir auch nicht sonderlich sympathisch.

Davids Geschichte war interessanter, aber auch hier habe ich keinen Bezug zu den Personen aufbauen können. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass es in dem Flüchtlingslager vor Menschen wimmelt. Jedenfalls werden wenig Personen benannt. Die Thematik um das knappe Wasser und die verzweifelte Hoffnung der Menschen sind die einzigen Themen, die gut beschrieben werden.

Fazit: Interessantes Thema, aus dem man wesentlich mehr hätte machen können. Für mich leider eine Enttäuschung.

Bewertung vom 12.03.2018
Schweigegelübde / Emma Vaughan Bd.2
Bierach, Barbara

Schweigegelübde / Emma Vaughan Bd.2


sehr gut

Der Todesengel von Sligo

In dem zweiten Roman um Inspector Emma Vaughn geht es um einen Todesengel, der sein Unwesen im Krankenhaus von Sligo treibt.
Emma muss zu einem Drogentest ins Krankenhaus, dort trifft sie auf den Chefarzt Michael McCaffrey, den Ehemann ihrer Freundin Laura. Er berichtet Emma von auffälligen Sterbefällen in der Klinik und möchte, dass sie diskret ermittelt.

Meine Meinung:
Als erstes ist mir das schöne Cover mit der irischen Burg aufgefallen, über der die Überschrift Schweigegelübde düster prangt.
Ich fand gut in die Geschichte hinein, obwohl ich Band 1 nicht gelesen habe. Allerdings verrät das zweite Buch viel über die Story des ersten Krimis.
Die Handlung spielt in der kleinen irischen Stadt Sligo, die nicht weit von Galway entfernt liegt.
Die Schreibweise der Autorin ist sehr eingängig und so liest sich das Buch sehr schnell. Die Spannung hätte ruhig etwas höher angesiedelt sein können, der Täter war sehr leicht zu erraten und war auch nach 2/3 des Krimis gefasst. Interessant fand ich die ein oder andere Bemerkung über echte Todesengel, wie den Hausarzt Harold Shipman.
Danach ging es um den alten Fall aus dem ersten Buch, da wurden noch etliche Fragen dazu beantwortet. Daher sollte man Teil 1, wenn man den lesen möchte, unbedingt vorher lesen, sonst nimmt man sich die ganze Spannung.
Emma ist mir sympathisch, trotz dass sie keine perfekte Polizistin ist. Sie nimmt seit einem schlimmen Unfall Oxycodon, hält brisante Beweismittel zurück und macht viele Fehler. Aber gerade weil sie nicht perfekt ist, finde ich die Protagonistin interessant.

Fazit: Netter Krimi mit einer nicht perfekten Heldin, der leider die Spannung nicht durchgängig halten kann.

Bewertung vom 28.01.2018
In eisiger Nacht / Detective Max Wolfe Bd.4
Parsons, Tony

In eisiger Nacht / Detective Max Wolfe Bd.4


gut

Die menschenverachtenden Methoden der Schleuser

In eisiger Nacht ist der vierte Band mit Detective Max Wolfe.
In diesem Band geht es um illegale Einwanderer und die unmenschlichen Handlungsweisen der Schleuser.
Mitten in Chinatown/London wird ein Laster mit 11 erfrorenen Frauen gefunden, die zwölfte ist noch am Leben und von der dreizehnten fehlt jede Spur.

Der Prolog hat mich total mitgenommen. Es war entsetzlich zu lesen wie die Frauen langsam aber sicher qualvoll in dem Laster erfroren sind, lediglich Hana ist noch am Leben, als die Polizei den Laster entdeckt.
Detective Max Wolfe und seine schwangere Kollegin Edie nehmen die Ermittlungen unter der Leitung von DCI Whitestone auf, die sie in sogenannte Clubs, Bordelle und in Flüchtlingslager führen.

Das Privatleben von Max Wolfe kommt in diesem Band für meinen Geschmack etwas zu kurz, seine kleine Tochter Scout und ihr Hund Stan werden nur am Rande erwähnt. Dabei sind gerade diese Abschnitte meist sehr amüsant und lockern das ernste Thema etwas auf.

Da bis auf den spannenden emotionalen Prolog die ganze Handlung aus der Sicht von Max Wolfe geschrieben ist, bleiben alle anderen Protagonisten leider recht blass und man kann als Leser keinen rechten Bezug zu Ihnen aufbauen, sodass man auch nicht mit ihnen mitleiden oder sie wirklich verstehen kann. Das nimmt der Handlung sehr viel an Substanz weg, das finde ich sehr schade.
Was mich auch schon an den Vorgängerromanen gestört hat, wiederholt Tony Parsons leider mit sturer Regelmäßigkeit wieder: Die Polizisten gehen nicht logisch und umsichtig vor, sondern bringen sich immer wieder in gefährliche Situationen, die man als Leser nicht nachvollziehen kann. Natürlich retten dann hanebüchene Zufälle den Ermittlern das Leben. Das frustriert mich schon ein bisschen.
Die Auflösung hat mich dennoch überrascht und war relativ logisch.

Fazit: Die immer gleichen Fehler in den kopflosen Ermittlungen, der an sich spannenden und aktuellen Themen, verderben mir die Lust am Lesen dieser Krimiserie.

Bewertung vom 28.01.2018
Die Eishexe / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.10
Läckberg, Camilla

Die Eishexe / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.10


ausgezeichnet

Der lange Schatten der Vergangenheit

30 Jahre nach dem Tod eines Kleinkindes scheint sich die Tat zu wiederholen. Damals hatten zwei Mädchen den Mord gestanden, später aber widerrufen. Doch bis heute hat sich der Verdacht gehalten, dass Helen und Marie die Täterinnen waren. Gerade jetzt, als die inzwischen berühmte Schauspielerin Marie zu Dreharbeiten an den Ort des Verbrechens zurückkehrt, kommt wieder ein Kleinkind zu Tode.


Der Kriminalroman ist der 10. Teil der Serie um die Schriftstellerin Erica Falck und ihrem Mann, den Hauptkommissar Patrik Hedström. Wie auch schon in den vorherigen Romanen arbeiten die beiden Hand in Hand, um den Verbrechen auf die Spur zu kommen.

Die Handlung ist wirklich sehr spannend und vielseitig. Die Autorin thematisiert nicht nur die Morde an den beiden Mädchen, sondern lässt das Mittelalter mit den Hexenverbrennungen aufleben, ebenso wie die Flüchtlingskrise bis hin zu einem tragischen Amoklauf. Gekonnt verbindet Camilla Läckberg die verschiedenen Handlungsstränge, die von amüsant bis tragisch reichen, zu einem komplexen Ganzen.

Besonders gut an dem Kriminalroman gefällt mir, dass die Autorin es schafft, mich als Leser emotional komplett einzubinden, sodass ich mit der großen Anzahl der vielschichtigen Protagonisten mitfühlen und mitleiden kann.
Allerdings hatte ich am Anfang Schwierigkeiten, die vielen Personen nach einem Kapitelwechsel wieder zuzuordnen. Ein Personenregister wäre wirklich hilfreich gewesen.

Fazit: Vielschichtige Charaktere, spannend bis zum dramatischen Schluss. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.12.2017
Mit Sehnsucht verfeinert / Taste of Love Bd.4
Anderson, Poppy J.

Mit Sehnsucht verfeinert / Taste of Love Bd.4


gut

Nicht ganz so gut wie die Vorgänger

Hailey kehrt nach Boston zurück - die Stadt und auch ihren Verlobten Scott hatte sie vor 3 Jahren ziemlich abrupt verlassen. Doch nun hat sie ein verlockendes Angebot erhalten, in Boston als Souchefin arbeiten zu können. Prompt trifft sie bei der Neueröffnung des Restaurants auf ihren Ex-Verlobten Scott, den sie niemals wieder sehen wollte. Doch prompt erwachen erneut Gefühle für ihren herzlosen Ex, die sie mühsam zu unterdrücken versucht.

Meine Meinung:
Ich hatte mich sehr auf Band 4 der Reihe Taste of Love gefreut. Ich habe bereits Teil 1 und Teil 3 gelesen, die mir beide gut gefallen hatten, Teil 3 (Zart verführt) sogar sehr gut.
Leider reicht Band 4 nicht ganz an die anderen Romane heran. Im ersten Drittel des Buches war ich von Hailey ziemlich genervt, die in einer Tour Scott für alles Negative in ihrem Leben verantwortlich machte und immerzu trotzig war und ausgerastet ist. Scott dagegen war die Liebenswürdigkeit in Person und ich habe mich natürlich gefragt, was Scott so schlimmes getan haben kann, dass er das verdient hat.
Der zweite Teil war dann etwas entspannter, die beiden haben sich allmählich angenähert. Am Schönsten fand ich, dass immer mal wieder in dem Buch die alten Bekannten aus den vorherigen Teilen auftauchten (Andrew & Brooke, Nick & Claire, Adam & Liz), da fühlte ich mich richtig heimisch.
Im dritten Teil erfuhr man dann allmählich, warum Hailey und Scott sich entzweit hatten. Leider war das ein wenig unplausibel, da immer hervorgehoben wurde, dass sie ein Herz und eine Seele in den vorherigen 7 Jahren waren und sich blind verstanden und dann soll das, was damals passiert war, daran schuld sein? Das war mir doch ein wenig zu unwahrscheinlich..
Auf jeden Fall will ich aber den mir noch fehlenden zweiten Teil der Reihe lesen.

Fazit: Mit dem Charme, den die anderen Bücher der Reihe Taste of Love haben, kann der vierte Teil "Mit Sehnsucht verfeinert" leider nicht ganz mithalten.