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Hightower667
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Enger

Bewertungen

Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2023
Tote Trainer pfeifen nicht
Nentwich, Vera

Tote Trainer pfeifen nicht


sehr gut

Ein Krimi für den Sommer

„Tote Trainer pfeifen nicht“ von Autorin Vera Nentwich ist der mittlerweile siebte Band, beim dem es um die Fälle von Detektivin Sabine „Biene“ Hagen geht.

Diesmal geht es um den Tod des neuen Grefrather Eishockeytrainers, welcher die Mannschaft zu neuen Höhenflügen in der Spielklasse motivieren sollte. Dann wird er erschlagen in der Umkleidekabine der Eishalle aufgefunden. Grefraths Eishockeylegende Tobias „Toby“ Thomsen gilt als dringend tatverdächtig, da er sich am Abend zuvor mit dem Trainer gestritten haben soll. Auf Anfrage ihrer Freundin möchte sie Toby helfen und Licht in das Dunkel um den Tod des Trainers bringen. Und tatsächlich: die Dinge liegen anders als zunächst vermutet!

Eishockey im Sommer? Eine willkommene Leseerfrischung für die heissen Sonnentage. Vera Nentwich hat einen sehr angenehmen und leicht zu lesenden Schreibstil, der einen einfach zum Weiterlesen motiviert und über den ganzen Krimi unterhält. Mit jeder Menge Lokalkolorit und Humor folgen wir den Ermittlungen und erleben die ein oder andere Überraschung.
Biene ist vom Typ eher der Bauchmensch. Ihre spontanen Aktionen bringen sie manchmal in heikle Situationen, aus denen sie sich dank ihrer schnellen Auffassungsgabe rausreden kann.

Auch als Neuling der Reihe kann man bedenkenlos ins Leseabenteuer starten. Es besteht keine Gefahr, dass man die Handlungsstränge der Vorgänger kennen müsste. Für den vollständigen Lesegenuss wäre das Lesen der anderen Bücher aber nachvollziehbar.

Fazit: Wer auf der Suche nach einem angenehm zu lesenden Sommerkrimi ist, der wird mit diesem Buch fündig. Neben der spannenden Geschichte lernt man auch noch so einiges über die Sportart Eishockey. Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.08.2023
Der Hipster von der traurigen Gestalt
Gascón, Daniel Rodriguez

Der Hipster von der traurigen Gestalt


weniger gut

Starkes Cover, schwacher Inhalt!

Was für ein tolles Cover! Dies war mein erster Gedanke, als ich das Buch in den Händen gehalten habe. Und dazu noch dieser ironische Titel. Zwei Volltreffer! Da konnte doch eigentlich nichts mehr schief gehen. Es musste ein Lesevergnügen werden.

Dies war leider nicht ganz der Fall, obwohl die Geschichte eine Menge Potential hat.

Es geht nämlich um den Hipster Enrique, der zu seiner Tante in ein kleines Dorf mit Namen La Cañada zieht, um dem Stadtleben zu entfliehen und neue Projekte zu etablieren.
Mit viel Engagement und Motivation versucht er die Dorfbewohner davon zu überzeugen moderner und nachhaltiger zu leben und die Werte des alten Dorflebens hinter sich zu lassen. Zunächst von allen belächelt, schafft er es dennoch die Herzen der Dorfgemeinschaft zu erobern und wird sogar zum Bürgermeister gewählt. Doch Enriques Idealismus soll schon bald auf eine harte Probe gestellt werden.
Eine richtig gute Ausgangslage für eine witzige und politische Satire also.

Dass die Geschichte leider nicht so richtig als spaßige Karikatur funktioniert, liegt vor allem an der eher unsympathisch angelegten Hauptfigur Enriques. Es ist wirklich schwer mit diesem Charakter warm zu werden. Im richtigen Leben würde man ziemlich schnell genervt von ihm und seinen Projekten sein. Es gibt zwar immer mal wieder ein paar echt lustige Szenen und Witze, aber die können die Geschichte nicht alleine bis zum Ende tragen.

Um das Buch wirklich genießen zu können, sollte man außerdem gut über die spanische Geschichte Bescheid wissen. Andernfalls besteht die Gefahr Teile des Inhalts nicht zu verstehen.

Gefallen hat mir dagegen der Schreibstil. Diese Mischung aus Texten, Liedern und Tagebucheinträgen hat durchaus unterhalten. Vor allem diese ewig langen Schachtelsätze haben einem als Leser mehrmals ein Lächeln auf’s Gesicht gezaubert.

Fazit: Ein Buch, das mit einem sympathischeren Hauptcharakter viel besser funktionieren würde. So fehlt einem als Leser/in der Held, mit dem man mitfiebert und den man gerne auf seiner Reise begleitet.
Die gewählte Sprache hingegen ist sehr gelungen und fasziniert über das ganze Buch. Kein Buch für jedermann. Unbedingt anlesen vor dem Kauf.

Bewertung vom 07.08.2023
Starchild
Conrads, Tim

Starchild


gut

Spannende Science-Fiction mit Botschaft

Die Menschheit steht vor einem Scheideweg. Ressourcenknappheit und der immer höhere Energieverbrauch stellt die Bewohner/innen der Erde vor immer größere Herausforderungen und Probleme.
Kurz vor dem endgültigen Kollaps bekommt die Menschheit über den Planeten verteilt mysteriöse Formelsammlungen unbekannter Herkunft geschenkt, welche die Energieprobleme der Weltgemeinschaft lösen können.

Im Laufe der Jahre verdichten sich die Hinweise auf die Herkunft der Formeln. Ein Forscherteam plant eine Reise ins Unbekannte, ins Weltall!

Währenddessen beabsichtigen machtgierige Militärs die Gleichungen zu missbrauchen und dieses neu erlernte Wissen gegen die Menschheit einzusetzen. Dies führt zu einer Verkettung von Umständen, die das Ende der Menschheit hervorrufen könnte.

„Starchild“ von Tim Conrads ist ein wirklich unterhaltsamer Science-Fiction Roman geworden, dessen Grundidee von Beginn an fesselt. Die Idee von einem Geschenk an die Menschheit und was diese letztlich daraus macht ist belebend und sehr unterhaltsam geschildert.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Auch wenn die Charaktere nie so richtig an Tiefe erreichen, möchte man als Leser/in trotzdem wissen, wie es weitergeht. Erfrischend sind zudem die Anspielungen an diverse andere Klassiker des Science-Fiction Genres.

Einen Stern Abzug gibt es leider für die völlig uninspirierte Form der Veröffentlichung durch Amazon, wo das Buch in Druck gegangen ist. Wer aber darüber hinwegsehen kann, wird mit einer spannenden und kurzweiligen Geschichte belohnt. Der zweite Teil kann kommen!
Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.08.2023
Mord in Moordevitz
Salzmann, Wiebke

Mord in Moordevitz


sehr gut

Augen auf beim Schlosskauf

Autorin Wiebke Salzmann hat mit „Mord in Moordevitz“ einen schönen, angenehm zu lesenden und in Mecklenburg- Vorpommern spielenden Krimi geschrieben.

Johanna, Angehörige einer alten Adelsfamilie,
kehrt in das kleine Dorf Moordevitz zurück, um das alte Schloss, den früheren Heimatsitz ihrer Familie, zu kaufen und wieder aufzubauen. Bei der Begehung des ziemlich heruntergekommenen Gebäudes macht sie eine grausame Entdeckung.

Zur gleichen Zeit plagt sich Hauptkommissarin Katharina Lütten mit dem desolaten Zustand ihrer Wohnung rum. Und alles nur, weil eine Immobilienfirma versucht Land im Dorf zu kaufen.
Seitdem Freifrau Johanna im Dorf ist häufen sich die merkwürdigen Begebenheiten. Zeit für Katharina sich der Sache einmal anzunehmen.

Eine schön konstruierte Kriminalgeschichte vor der wunderschönen Boddenküste ist der Autorin hier gelungen. Hier geht es glücklicherweise nicht primär um Mord und Totschlag. Hier zählt die Geschichte, die Menschen vor Ort und die Gegend. Stark sind die Ausflüge ins Niederdeutsche, welches einige der Charaktere hier sprechen, was den Bezug zur Region noch unterstreicht.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz und man ertappt sich als Leser/in mehrmals dabei grinsend durch die Zeilen zu gleiten.

Wenn man etwas bemängeln wollte, dann könnte man das eher langweilige Buchcover anführen. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen.

Fazit: Ein guter Regionalkrimi ist „Mord in Moordevitz“ geworden. Vergnügliche Lesestunden sind garantiert. Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.08.2023
Das Zeichen der Erzkönigin
Harper, Serena J.

Das Zeichen der Erzkönigin


ausgezeichnet

Spannend und fesselnd von Anfang bis Ende!


Norfaega ist ein zutiefst gespaltenes Land. Wo einst viele Königinnen über ihre Ländereien geherrscht haben, strebt heute die finstere Königin Lamia nach der Alleinherrschaft. Immer mit dabei bei ihren Raubzügen: Der Blutritter Rodric, der mit seiner schwarzen Rún zu den mächtigsten Wesen seiner Zeit gehört.
Doch es zeigen sich kleine Zeichen des Widerstands im Land in Form eines kleinen Mädchens, welches sich ihres Schicksals noch nicht richtig bewusst ist. Kann sie zusammen mit ihren Gefährten den Umbruch einleiten?

Um es kurz zu machen: Serena J. Harper hat mit „Das Zeichen der Erzkönigin“ eines der Fantasy-Highlights dieses Jahres geschrieben. Dieses Buch fasst alles zusammen, was man als Leser/in der Fantasyliteratur so liebt. Packende Action mit aufwendig inszenierten Kämpfen. Eine faszinierende Welt mit vielen Geheimnissen und Geschichten, bei denen die Farbe der Rún eine extrem wichtige Bedeutung hat. Intrigen, Rache, Schmerz, Liebe und Vergebung sind andere essenzielle Bestandteile dieser grandios erzählten Geschichte, bei der man wirklich von einem Pageturner sprechen kann. Als Leser/in möchte man gar nicht, dass das Buch endet.

Dies liegt vor allem an dem herausragenden Schreibstil der Autorin, die es mit ihren Worten schafft den Leser/in zu berühren. Beim Lesen entstehen Welten im Kopf und ihre Wörter erwecken sie zum Leben.

Bei all der Begeisterung darf aber nicht vergessen werden, dass dieses Buch nichts für zartbesaitete Leser/innen ist, da hier doch ziemlich heftige Gewaltdarstellungen beschrieben werden. Wer damit aber keine Probleme hat, wird mit einem Fantasyroman der Spitzenklasse belohnt!

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.07.2023
Elternhaus
Mank, Ute

Elternhaus


sehr gut

Mitten aus dem Leben

Wir kennen es fast alle. Das eigene Elternhaus. Die Räumlichkeiten, in denen man als Kind aufwächst. Das einem zu Beginn des Lebens so unglaublich groß vorkommt. In dem man so viele Dinge erlebt, die einem für immer im Gedächtnis bleiben und einen prägen. Die Guten und auch die schlechten Zeiten. Die Eltern. Der Schutzwall.
Und auch, wenn man nach dem Auszug über einen längeren Zeitraum nicht dort gewesen ist, so fühlt man sich bei der Rückkehr dennoch in der Regel heimisch in den vier Wänden.

Ute Mank erzählt in ihrem wirklich lesenswerten Roman „Elternhaus“ die Geschichte von Sanne, die gleich um die Ecke entfernt von ihren Eltern lebt. Als diesen das Leben in ihrem Haus immer schwerer fällt, beschließt sie, dass ihre Eltern in eine altersgerechte Wohnung ziehen müssen. Ihre beiden Schwestern bezieht sie in ihre Entscheidung nur teilweise ein. Dies hat Folgen für die ganze Familie und setzt Dinge in Gang, die man so nicht erwarten konnte. Vor allem für Sanne.

Zuerst fällt der sehr nüchterne, aber präzise beobachtende Erzählstil der Autorin auf. Die Geschichte behandelt Sachverhalte und Probleme, vor denen täglich tausende von Haushalten in Deutschland stehen. Sei es der Umgang mit den älter werdenden Eltern oder die Angst, dass die eigenen Kinder ausziehen aus dem Elternhaus und im Verlauf ihre Eltern vergessen oder einfach nicht mehr brauchen.
Diese Beobachtungen sind einfach wunderschön niedergeschrieben worden von der Autorin.
Viele Situationen im Buch hat man als Leser/in schon so oder zumindest ähnlich im eigenen Leben erlebt.

Fazit: „Elternhaus“ ist ein ruhiger, aber dennoch emotionaler Roman geworden, der seine Stärke daraus bezieht, dass der Leser/in sich mit Sicherheit in der Geschichte wiederfindet. Zum Ende hin wird zwar etwas dick aufgetragen, aber das mindert den Lesegenuss nicht im Geringsten. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.07.2023
Lorzentobel
Mansour, Monika

Lorzentobel


sehr gut

Hochspannung aus der Schweiz

Monika Mansour hat mit dem Roman „Lorzentobel“ den neusten Teil ihrer Zuger-Krimireihe veröffentlicht.

Diesmal bekommt es die Zuger Detektei Trust Investigation mit dem sechzehnjährigen Teenager Elias Tanner, genannt ET, zu tun. Dieser möchte die Ermittler engagieren, da seine Mutter von ihrem ehemaligen Chef über einen längeren Zeitraum gestalkt wird und somit in ihrem Leben total eingeschränkt wird.
Nach einem Schicksalsschlag in den eigenen Reihen gerät ET zunehmend ins Kreuzfeuer der Behörden. Nichts scheint so zu sein wie es ist. Sara, Natalie und Tom von Trust Investigation müssen all ihr Können aufbringen, um Licht ins Dunkel zu bringen.

Schon das mysteriöse Cover in Zusammenhang mit dem tollen Titel lassen richtig Spannung aufkommen ohne auch nur eine Zeile gelesen zu haben. Und was die Verpackung verspricht, das hält der Inhalt. Die Autorin versteht es sehr gut mit Worten umzugehen und auch der Einzug der Schweizer Sprache in die Geschichte erweist sich als sehr gelungene Idee.

Die Geschichte ist nachvollziehbar und die Charaktere authentisch. Gesellschaftskritische Themen werden dabei ebenso angesprochen wie zum Beispiel der Umgang mit jugendlichen Erwachsenen. Als Leser/in ergreift man Partei für das Handeln einiger Personen, um dann im weiteren Verlauf festzustellen, dass die Sachlage doch vielleicht eine ganz andere sein könnte.
Die Autorin versteht es, das Publikum auf die falsche Fährte zu locken.

Fazit: „Lorzentobel“ ist ein starker Krimi, der durchgehend spannend unterhält. Vergnügliche und fesselnde Lesestunden stehen auf dem Programm. Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.07.2023
Putin im Wartezimmer
Lou, Bihl

Putin im Wartezimmer


ausgezeichnet

Wenn der Krieg ins Wartezimmer einzieht!

Die vielseitige Autorin Lou Bihl hat ein neues Buch geschrieben. Diesmal handelt es um eine „Art“ Arztroman. Um einen ziemlich politischen noch dazu.

Sieben übergewichtige Teilnehmer/innen besuchen einen Kurse über gesunde Ernährung bei ihrer Hausärztin. Sieben Menschen unterschiedlichster Herkunft. Vom Kommunalpolitiker, über den Geschichtsprofessor bis hin zur syrischen Putzfrau sitzen sie alle zusammen im Wartezimmer. Wie das sehr schön in Szene gesetzte Buchcover schon erahnen lässt, erhalten bald schon Putin und der Ukrainekrieg Einzug in die Gespräche der Akteure. Dabei vertritt jeder der versammelten Teilnehmer/innen seine eigenen politischen Ansichten, Meinungen und auch Ängste. Es kommt unweigerlich zu Diskussionen und Analysen innerhalb der Gruppe und zu Schlussfolgerungen mit denen man nicht unbedingt gerechnet hätte.

Der Ukrainekrieg hat Einzug in die Welt der Bücher genommen. Im hier vorliegenden Buch sogar in das Wartezimmer einer Arztpraxis. Dieses wunderbar recherchierte Buch macht von vorne bis hinten richtig Spaß und regt zum Nachdenken über unsere heutige Gesellschaft an. Die politischen Diskussionen sind eingebettet in eine sehr realistische Rahmengeschichte, wie sie überall in Deutschland stattfinden könnte. Dabei sind die unterschiedlichen Charaktere wirklich gut skizziert und deren Handlungen nachvollziehbar. Wer jemals in einem Wartezimmer saß, weiß wie bunt gemischt die dort wartenden Menschen sind und wie kontrovers etwaige Debatten ausfallen könnten.

Durch die verschiedenen Meinungen der Protagonisten wird der Krieg von unterschiedlichen Seiten beleuchtet und besser erklärbar gemacht. Interessant ist auch der Meinungsstreit, in wie weit man aus seiner Komfortzone rauskommen sollte, während in der Ukraine Menschen an Hunger und Vertreibung leiden und mit dem Tod konfrontiert sind.

Fazit: Mit „Putin im Wartezimmer“ hat Autorin Lou Bihl einen tollen Roman geschrieben , der den Beginn des Ukrainekriegs innerhalb eines Kurses für gesundes Essen ausführlich und sehr gut recherchiert nachzeichnet.
Skurril, mit ernstem Thema und doch immer wieder heiter bereitet das Buch sehr vergnügliche Lesestunden. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Die Illustrationen von Daniel Horowitz die Kirsche auf dem Kuchen. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.07.2023
Die Saubermacherin - wischen impossible
Kunz, Sabine

Die Saubermacherin - wischen impossible


sehr gut

Erfrischender Krimi aus einer der schönsten Städte Europas

Ioana ist Putzfrau aus Leidenschaft und zugleich Agentin mit dem Auftrag schmutzige Geschäfte aufzudecken. Im Auftrag ihrer Agentur verschlägt sie es diesmal in die Welt des Theaters. Ein Regisseur erfährt aufgrund von Unstimmigkeiten an seinem Skript eine Belastungsreaktion. Der vermeintlich einfache Fall entpuppt sich als Stich ins Wespennest einer groß-angelegten Verschwörung.

Zeitgleich kehrt die Vergangenheit in Form eines lang verschollenen Familienmitglieds in Ioanas Leben zurück und in der Agentur passieren eigenartige Dinge, die zudem personelle Konsequenzen an der Spitze nach sich ziehen.

Mit „Die Saubermacherin - wischen impossible“ hat die österreichische Autorin Sabine Kunz nun schon den zweiten Fall ihrer „Putzfrau“ Ioana veröffentlicht.
Das Buch bringt frischen Wind ins Krimigenre. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und mit jeder Menge schwarzem Humor versehen. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Teilweise fühlt man sich als Leser/in in einen klassischen Agentenfilm im Stil von James Bond versetzt. Tolle Voraussetzungen also. Auch der ziemlich überzeichnete Beruf der „Putzfrau“ mit all seinen Klischees weiß zu gefallen. An vielen Stellen im Buch muss man einfach kräftig lachen.

Wien als Schauplatz der Geschichte weiß zu gefallen. Wer jemals dort gewesen ist und die Historie der Stadt kennt, weiß wovon geredet wird. Eine andere Stadt als Grundlage für die Erzählung ist schwer vorstellbar.

Das Buchcover ist gelungen, fällt ins Auge und macht neugierig auf den Inhalt.

Fazit: Auch wenn mir der erste Teil der Serie nicht bekannt ist, bin ich Fan von Ioana und ihren Kolleginnen geworden. Die Mischung aus Agenten-, Krimi- und Familiengeschichte ist toll inszeniert und hat mir sehr vergnügliche Lesestunden bereitet. Die 250 Seiten vergingen wie im Flug. Krimileser/innen mit Blick über den Genrerand und einem Faible für schwarzen Humor kommen hier voll auf ihre Kosten. Alle anderen sollten vielleicht vorher anlesen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 11.06.2023
City of Dreams / City on Fire Bd.2
Winslow, Don

City of Dreams / City on Fire Bd.2


sehr gut

Packender zweiter Teil der Trilogie

Schon das blaue Buchcover der gebundenen Ausgabe mit den großen goldenen Buchstaben macht mächtig Eindruck und ist ein richtiger Eyecatcher. Die Danny-Ryan-Trilogie geht in die zweite Runde.

Nach den blutigen Auseinandersetzungen im ersten Teil müssen Danny und seine Crew erstmal abtauchen. Der Krieg ist verloren und Flucht die einzige sinnvolle Alternative. Danny muss vor allem an seinen Sohn Ian denken, dem er in Zukunft ein guter Vater sein möchte. Selbst mit seinem schwerkranken Vater hat er seit der Geburt seines Sohnes ein besseres Verhältnis.

Um seinen Namen reinzuwaschen geht er einen Deal mit dem FBI ein und dreht noch ein Ding mit seiner Crew. Er soll einem mexikanischen Drogenboss um mehrere Millionen Dollar erleichtern. Die Aktion gelingt und die Gruppe um Danny trennt sich und versucht von nun an legal über die Runden zu kommen.

In Hollywood plant man unterdessen einen Film über die frühen Jahre im Leben von Danny und seiner Crew. Am Set vor Ort trifft er auf die Schauspielerin Diane Carson. Zum ersten Mal seit dem Tod seiner Frau verliebt sich Danny wieder und ist glücklich. Doch Hollywood bringt ihn wieder in die Öffentlichkeit und seine Feinde haben nur darauf gewartet.

Mit „City of Dreams“ hat Thrillerspezialist Don Winslow die lang ersehnte Fortsetzung seines im letzten Jahr erschienenen Buches „City on Fire“ veröffentlicht.
Der raue, ehrliche Schreibstil hat schon im ersten Teil überzeugt. Auch diesmal geht es hier nicht immer zimperlich zu. Insgesamt ist die Geschichte aber etwas zahmer als im ersten Teil, aber nicht weniger interessant. Gerade die Zeit in Hollywood ist sehr unterhaltsam. Zeigt sie doch sowohl Licht als auch ganz viel Schatten der Filmindustrie auf.
Schön sind auch die verschiedenen Perspektiven, aus der die Geschichte erzählt wird. Nicht nur Ryans Weg wird verfolgt, auch die Schicksale seiner Feinde und Widersacher werden betrachtet.

Fazit: Emotionaler als sein Vorgänger, aber immer noch packend von Beginn an. Es bringt einfach Spaß als Leser/in die Geschichte von Danny Ryan weiter zu verfolgen. Ein Antiheld, zu dem man trotz seiner brutalen Vergangenheit Sympathien aufbauen kann. Wer den ersten Teil gemocht hat, wird mit diesem Teil auch seine helle Freude haben. Hoffentlich vergeht nicht so viel Zeit , ehe der finale Teil in die Buchhandlungen kommt. Klare Leseempfehlung!