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Glücksklee

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Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2017
Underground Railroad
Whitehead, Colson

Underground Railroad


ausgezeichnet

Aufwühlender Roman

Bei dem Roman „Underground Railroad“ von Colson Whitehead habe ich mich für die Hörbuchfassung, gelesen von Helene Grass, entschieden und ein paar wirklich spannende und aufreibende Stunden damit zugebracht, mir Coras Geschichte anzuhören.
Zum Inhalt
Die Geschichte beginnt eigentlich mit Coras Großmutter, die auf einem Sklavenschiff nach Amerika gebracht wird und dort als Sklavin ihr Leben auf einer der zahlreichen Baumwollplantagen verbringt. Dort wird ihre Tochter geboren, die wiederum ihre eigene Tochter, Cora, dort zur Welt bringt. Das Leben auf der Plantage ist hart, bestimmt von der Willkür und Brutalität der Plantagenbesitzer und der Aufseher. Als ihr von Caesar, der ebenfalls als Sklave auf der Baumwollplantage lebt, vorgeschlagen wird, mit Hilfe der Underground Railroad zu fliehen, ergreift Cora diese Chance.
Meine Meinung
Bevor ich das Buch gelesen bzw. gehört habe, war mir zwar das Thema der Sklavenarbeit in den Südstaaten von Amerika bekannt, allerdings hatte ich noch nie etwas von der Underground Railroad gehört. In Colson Whiteheads Roman ist die Underground Railroad tatsächlich ein unterirdisches Schienennetz, die geflohenen Sklaven werden von unterirdischen Zügen von einem Ort zum nächsten gebracht. Ein wenig Recherche hat ergeben, dass es sich bei der tatsächlichen Underground Railroad eher um ein informelles Netzwerk von Gegnern der Sklavenhaltung handelte, die die Begriffe rund um die Zugfahrt dazu nutzten, um miteinander zu kommunizieren.
Colson Whiteheads Variante von den unterirdisch fahrenden Zügen und den verschiedenen Zugstationen, in denen sich Cora und zum Teil ihr Begleiter Caesar wiederfinden, hat mir jedoch auch sehr gut gefallen. Die Stationsvorsteher und Helfer der Underground Railroad sind ein Lichtschimmer in der ansonsten sehr bedrückenden Handlung des Romans. Cora macht sich auf die Suche nach der Freiheit, die man ihr, von Geburt an, vorenthalten hat. Schonungslos wird dem Leser vor Augen geführt, was es bedeutet hat, zur damaligen Zeit ein Sklave zu sein. Man schöpft mit Cora Hoffnung, um diese wieder zerschlagen zu sehen, drückt ihr die Daumen, dass ihre Reise doch noch ein gutes Ende nehmen wird. Das Buch ist definitiv keine leichte Kost, das Thema berührt und wühlt einen auf und damit ist es Colson Whitehead meiner Meinung nach gelungen, einen starken, aussagekräftigen Roman zu schreiben, der ein trauriges Kapitel in der Geschichte beleuchtet.
Helene Grass hat mir als Sprecherin für diese Geschichte zudem außerordentlich gut gefallen. Sie hat eine angenehme Stimme und ich hatte, obwohl die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird, das Gefühl, dass es Cora ist, die diese Geschichte erzählt.
Von mir erhält „Underground Railroad“ fünf von fünf Sternen und eine absolute Leseempfehlung bzw. Hörempfehlung!

Bewertung vom 03.10.2017
Palast der Finsternis
Bachmann, Stefan

Palast der Finsternis


ausgezeichnet

Spannend bis zum Schluss

Als ich erfahren habe, dass mit „Palast der Finsternis“ ein neuer Roman von Stefan Bachmann erscheinen würde, habe ich mich riesig gefreut. Da ich ein bekennender Fan seiner ersten beiden Romane („Die Seltsamen“ und „Die Wedernoch“) bin, hatte ich entsprechende positive Erwartungen an „Palast der Finsternis“, die voll und ganz erfüllt wurden.
Zur Handlung
Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Gruppe Jugendlicher, die an einer Expedition zu Untersuchung eines unter der Erde erbauten und lange Zeit verschütteten Palast aus der Zeit der französischen Revolution teilnehmen sollen. Dabei erwartet die Jugendlichen ein weitaus größeres Abenteuer als sie erwartet hätten.
Meine Meinung
Stefan Bachmann hat meiner Meinung nach einen absolut wundervollen Schreibstil, der wie auch schon in den ersten beiden Romanen des Autors dazu beiträgt, dass die Geschichte sich sehr flüssig liest und man so richtig in die Handlung eintauchen kann. Davon abgesehen versteht er es, Spannungsbögen aufzubauen, die es einem schwermachen, das Buch beim Lesen wieder aus der Hand zu legen. Sobald die Handlung einmal an Fahrt aufgenommen hatte, wollte ich unbedingt weiterlesen und erfahren, wie es mit Anouk, Will, Lilly, Jules und Hayden weitergeht.
Die Geheimnisse und Schrecken des unterirdischen Palastes werden nach und nach aufgedeckt – zum einen durch die Gruppe Jugendlicher im Hier und Jetzt und zum anderen durch die älteste Tochter der Familie du Bessancourt, Aurélie, die in den Revolutionswirren mit ihrer Familie Zuflucht in dem unterirdischen Palast sucht. Die Informationen aus der Vergangenheit tragen meiner Meinung nach eindeutig dazu bei, den Schrecken und die Spannung im Gegenwartshandlungsstrang extrem hoch zu halten.
Von mir erhält „Palast der Finsternis“ daher fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 09.08.2017
Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman
Rowell, Rainbow

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman


ausgezeichnet

Absolut begeistert!

Mit „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“ hat Rainbow Rowell die Buchreihe rund um den Erben des Magiers, Simon Snow, die in ihrem anderen Roman „Fangirl“ von nicht unerheblicher Bedeutung für Cath, die Hauptperson von „Fangirl“ sozusagen mit einem letzten Band veröffentlicht. Beim Lesen der Geschichte von Simon, Baz, Penny und Co. hatte ich einfach unglaublich viel Spaß. Wer eine andere, sehr bekannte Buchreihe über ein Waisenkind, dass plötzlich erfährt, dass es ein Zauberer ist und über Magie verfügt, kennt, wird eventuell einige Parallelen in der Geschichte wiedererkennen. Aber Rainbow Rowell hat mit „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“ auch ein ganz eigenes Leseerlebnis geschaffen. Neben Vampiren, Drachen, Orakeln kommen in diesem Roman auch ganz eigene magische Wesen wie Wasserwölfe und Bratzen vor. Die Welt der Zauberer, die sich irgendwie auch mit der Welt der „Normalen“ überschneidet und in der Zauberkraft durch die Macht angewandt wird, die bestimmten Worten und Redewendungen innewohnt, war zum Teil wirklich faszinierend.
Meine absoluten Lieblingscharaktere waren Simon und Baz. Simon ist generell ein sehr liebenswürdiger Charakter, auch wenn die Anwendung von Magie eindeutig nicht seine Stärke ist, obwohl er über ein riesiges Ausmaß an magischer Energie verfügt. Und auch Baz war mir extrem sympathisch, auch wenn er eigentlich der Schurke sein soll, der Simon Snow das Leben schwermacht. Die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden war einfach nur total schön. Einzig Agatha fand ich nicht unbedingt besonders sympathisch. Besonders herausgestochen hat für mich neben Simon und Baz allerdings Ebb, die Ziegenhirtin auf dem Schulgelände.
Gegen Ende des Romans nimmt der Spannungsbogen noch einmal richtig Fahrt auf, der übrige Teil des Buches lebt allerdings eher von den Herausforderungen, mit denen sich die einzelnen Charaktere konfrontiert sehen und den daraus entstehenden Emotionen.
Ich jedenfalls fand es schade, mit der letzten Seite des Buches ein Stück weit Abschied von den liebgewonnenen Charakteren nehmen zu müssen. Rainbow Rowell hat in ihrem wundervollen Schreibstil eine magische Geschichte verfasst, die mich einfach begeistert hat. Daher bewerte ich den Roman auch mit vollen 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 25.07.2017
Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1
Schiller, B. C.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1


gut

Außergewöhnliche Ermittlerin

In „Targa – Der Moment bevor du stirbst“ von B. C. Schiller geht es um die Jagd der Undercover-Ermittlerin Targa Henricks auf den Serienmörder Falk Sandman. Als Mitglieder einer BKA-Sondereinheit beschreitet Targa dabei nicht immer gewöhnliche Wege, um an ihr Ziel, in diesem Fall die Überführung von Falk Sandman, zu gelangen. Bei ihrer Arbeit spielt Targa buchstäblich mit dem Feuer, denn der Mann, auf den sie es abgesehen hat, ist extrem gefährlich.
Hinter dem Pseudonym B. C. Schiller steht das Autorenduo Barbara und Christian Schiller, die ihre Schreibkarriere eigentlich im Self-Publishing Bereich begonnen haben.
Meine Meinung
Bei diesem Thriller geht es meiner Meinung nach nicht so sehr darum, herauszufinden, wer der Täter ist – das ist relativ schnell klar. Es geht vielmehr darum, wie es Targa gelingt, an Falk Sandman heranzukommen. Dabei ist meine Meinung zu Targa irgendwie zwiespältig. Auf der einen Seite ist sie faszinierend, weil sie eben nicht so ist wie andere Menschen, auf der anderen Seite machte es das für mich unglaublich schwer, mich beim Lesen mit ihr zu identifizieren. Aber sie ist furchtlos – und das ist in ihrem Job auch notwendig. Sie ist diejenige, die man holt, wenn alle Stricke reißen.
Fazit? „Targa – Der Moment bevor du stirbst“ ist definitiv kein gewöhnlicher Thriller. Wer allerdings die klassische Konstruktion mit der Suche nach dem Täter erwartet, der wird enttäuscht oder überrascht, je nachdem, wie man das beurteilen möchte. Obwohl das „Duell“ zwischen dem Serienkiller und Targa spannend zu beobachten war, bevorzuge ich bei Thrillern eben doch klassische Ermittlungsarbeit und das Rätseln um den Täter. Von daher vergebe ich 3 von 5 Sternen für diesen außergewöhnlich konstruierten Thriller.

Bewertung vom 24.07.2017
Tiefe Schuld / Toni Stieglitz Bd.2
Obermeier, Manuela

Tiefe Schuld / Toni Stieglitz Bd.2


gut

Grausiger Fund beim Geocaching

Ich habe „Tiefe Schuld“ von Manuela Obermeier gelesen, ohne vorher zu wissen, dass es sich hierbei um den zweiten Band einer Krimi-Reihe über die Ermittlerin Toni Stieglitz handelt. Der erste Band der deutschen Autorin, die selbst aus dem Polizeidienst stammt, ist unter dem Titel „Verletzung“ erschienen.
Allerdings ist es mir, obwohl ich den ersten Band nicht kannte, nicht schwergefallen, in die Geschichte einzusteigen, die mit einem furchtbaren Leichenfund in einem Waldstück beginnt. Zwei Jugendliche sind unterwegs und gehen ihrem Hobby nach – Geocaching. Eigentlich ganz harmlos, bis die beiden über die Frauenleiche im Wald stolpern. Es ist relativ schnell klar, dass es sich bei der Toten um eine junge Frau handelt, die schon über einen längeren Zeitraum unter Misshandlungen zu leiden hatte. Gerade dieses Thema berührt auch Toni Stieglitz persönlich, ist ihre Vergangenheit doch auch durch sehr ähnliche Erlebnisse mit ihrem Ex-Partner geprägt. Schnell fällt der Verdacht der Ermittler auf den Ehemann – es scheint die naheliegendste Schlussfolgerung zu sein. Aber liegen sie damit auch richtig oder lässt sich Toni Stieglitz durch ihre eigenen Erfahrungen von der richtigen Spur abbringen?
Ich persönlich finde, dass es Manuela Obermeier sehr gut gelingt, durch ihren Schreibstil und die Beschreibung der Umgebung und Situationen Spannung aufzubauen. Hinzu kommt, dass Toni Stieglitz in diesem Fall nicht nur in einem grausamen Mordfall ermittelt, sondern auch mit den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen hat.
Für mich war „Tiefe Schuld“ ein solider Krimi, mehr aber auch nicht. Es gab keine extrem überraschenden Wendungen, Spannung war zwar vorhanden, aber irgendwie haben mir die Höhepunkte im Spannungsbogen ein bisschen gefehlt. Ich vergebe daher drei von fünf Sternen für „Tiefe Schuld“ von Manuela Obermeier.

Bewertung vom 19.07.2017
Manchmal musst du einfach leben
Forman, Gayle

Manchmal musst du einfach leben


ausgezeichnet

Emotional berührende Geschichte

„Manchmal musst du einfach leben“ von Gayle Forman beginnt mit einem schrecklichen Ereignis im Leben von Maribeth Klein. Mit gerade einmal 40 Jahren erleidet Maribeth einen Herzinfarkt. Sie überlebt – aber noch geschwächt von ihrem Krankenhausaufenthalt fühlt sie sich von den Anforderungen ihres Alltags gänzlich überfordert und verlässt schließlich Hals über Kopf ihre Familie.
Gayle Forman hat mit „Manchmal musst du einfach leben“ einen sehr berührenden Roman geschrieben, in dem es um viele Themen geht. Ein zentrales Thema des Romans ist die Auseinandersetzung mit dem Verlassen-werden und dem Verlassen. Die Autorin beleuchtet dabei aber auch sehr einfühlsam die Entwicklung von Maribeth, ihre widerstreitenden Gefühle und ihre Ängste.
Neben Maribeth lernt man als Leser mit ihr zusammen neue Freunde kennen – Sunny und Todd zum Beispiel, deren Interaktionen manchmal einfach zum Schreien komisch waren. Dabei ist „Manchmal musst du einfach leben“ eine Geschichte voller Emotionen. Es gibt Momente, die nachdenklich stimmen, traurige Momente, Momente, in denen man sich zusammen mit Maribeth furchtbar aufregt und Momente, die einen zum Lachen bringen. Meiner Meinung nach bleibt die Geschichte dabei frei von Übertreibung und Kitsch, was mir sehr gut gefallen hat. Hinzu kommt, dass Gayle Forman einen wirklich wundervollen Schreibstil besitzt, der dafür sorgt, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen möchte.
Mir jedenfalls hat „Manchmal muss man einfach leben“ von Gayle Forman wirklich sehr, sehr gut gefallen. Die Geschichte von Maribeth berührt die Leser emotional und nimmt sie mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich vergebe daher volle fünf von fünf Sternen für diesen Roman, den ich definitiv weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 08.07.2017
Stell dir vor, dass ich dich liebe
Niven, Jennifer

Stell dir vor, dass ich dich liebe


ausgezeichnet

Die Geschichte von Jack und Libby

„Stell dir vor, dass ich dich liebe“ ist der zweite Roman der Autorin Jennifer Niven. Ihr erster Roman „All die verdammt perfekten Tage“, ist in 2015 erschienen und zählt zu einem meiner absoluten Lieblingsbücher. Entsprechend hoch lag die Messlatte meiner Erwartungen an „Stell dir vor, dass ich dich liebe“.
Und wie bereits in „All die verdammt perfekten Tage“ stehen auch dieses Mal zwei Teenager im Mittelpunkt der Handlung, die mit Problemen zu kämpfen haben. Auf der einen Seite ist da Libby, die extrem übergewichtig ist und aus diesem Grund mit Anfeindungen und Mobbing zu kämpfen hat. Aber das ist nur der Teil ihrer Probleme, die offensichtlich erkennbar sind.
Und dann ist da Jack. Er ist beliebt, sieht gut aus – wenn man nicht näher hinsieht, meint man, Jack Masselin hat keine Probleme. Aber Jack ist hat eine Krankheit – Prosopagnosie – auch als Gesichtsblindheit bekannt. Bisher hat Jack sich niemandem anvertraut, nicht einmal seiner Familie. Und dann kommt Libby in sein Leben.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Jacks und Libby’s Perspektive erzählt. Ich finde, gerade durch diesen Perspektivenwechsel gewinnt die Geschichte unheimlich, da man sozusagen beide Seiten der Medaille sehen kann. Man kann wunderbar verfolgen, wie sich die Charaktere im Laufe der Geschichte weiterentwickeln und stärker werden. Auch wenn das auf Libby meiner Meinung nach etwas mehr zutrifft als auf Jack. Generell ist Libby für mich eine der stärksten Charaktere, die mir in letzter Zeit in Büchern begegnet sind.
Und Jennifer Niven hat ein Händchen fürs Geschichtenerzählen. Es gibt wunderschöne Momente in der Geschichte, Momente, in denen man einfach nur wütend ist und Momente, die echt emotional sind. Die Geschichte wird weniger von tatsächlicher Handlung als von der Entwicklung der beiden Charaktere bestimmt; allerdings war die Geschichte für mich daher nicht weniger spannend. Ganz im Gegenteil, Jennifer Niven beleuchtet behutsam die Charaktere, mit ihren Problemen und deren Auswirkungen, aber auch das Umfeld der Charaktere (zum Beispiel Jacks jüngeren Bruder Dusty).
„Stell dir vor, dass ich dich liebe“ ist eine emotionale Geschichte über zwei Menschen, die außergewöhnlich sind. Im Vordergrund steht die Entwicklung der Charaktere, die einem ziemlich schnell ans Herz wachsen. Ich vergebe daher alle fünf von fünf möglichen Sternen für diese besondere Geschichte!

Bewertung vom 26.06.2017
Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2
Sveen, Gard

Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2


ausgezeichnet

Spannung aus Norwegen

„Teufelskälte“ ist der zweite Kriminalroman rund um den Ermittler Tommy Bergmann aus der Feder des Autors Gard Sveen. Der Kriminalroman führt uns zunächst in die Vergangenheit, ins Jahr 1988, nämlich zum Anfang der Polizeikarriere von Tommy Bergmann – und zurück zu seinem ersten Mordfall. Eine grausam zugerichtete Leiche wird gefunden – der Fall wird aber aufgeklärt. Zumindest gingen alle Beteiligten davon aus – bis es Jahrzehnte später - und obwohl der für die Morde Verurteilte nach wie vor in Haft ist – zu einem weiteren grausamen Mord kommt, der die Ermittler sehr an den damaligen Fall erinnert.
Gard Sveen lässt seinen Kriminalroman zunächst einmal direkt mit dem damaligen Fall beginnen – der Leser begleitet den jungen Polizisten Tommy Bergmann aus Norwegen zu seinem ersten Leichenfund. Jahre später ist Tommy Bergmann zwar noch immer an der Gerechtigkeit für seine Opfer interessiert, aber er ist auch ein Mann mit vielen Problemen. Seine Ehe ist gescheitert, seine Karriere gefährdet, sofern gewisse Dinge über ihn öffentlich bekannt werden sollten.
Zudem gewährt der Autor auch Einblicke in das, was andere Charaktere erleben. Zum einen werden Einblicke durch den Psychologen des für die damaligen Morde Verurteilten gewährt; und auch in das heutige Leben der Mutter des Mordopfers, das Tommy Bergmann damals in den 80er Jahren gefunden hat.
Stück für Stück arbeitet sich Tommy Bergmann durch seine Ermittlungen – und das nicht ohne Zeitdruck, denn der verurteilte Mörder von damals hat sein Geständnis wiederrufen und versucht die Wiederaufnahme seines Falles anzustreben. Aber handelt es sich bei ihm auch wirklich um den Täter? Hatte er Komplizen? Hat er jetzt einen Nachahmer?
Gard Sveen schafft es gekonnt, Spannung aufzubauen, sodass man den Kriminalroman eigentlich nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dabei ist der Schreibstil flüssig, sodass sich der Text leicht und schnell liest.
Daher vergebe ich 5 von 5 möglichen Sternen für Gard Sveens neuesten Kriminalroman.